Dieter Hallervorden – Nonsens nach Noten (1980)

FrontCover1Gelegentlich klopfe ich mir ja heimlich selber auf die Schulter, wenn ich hier so ganz besondere Raritäten oder Schmankerl der besonderen Art präsentieren kann.

Diese Empfindung fehlt mir bei dieser Präsentation gänzlich, das Stichwort ist eher „fremd schämen“.

Dieter Jürgen „Didi“ Hallervorden (* 5. September 1935 in Dessau, Freistaat Anhalt) ist ein deutscher Komiker, Kabarettist, Schauspieler, Sänger, Synchronsprecher, Moderator und Theaterleiter

Dieter Hallervorden wuchs als Sohn einer Arzthelferin und eines Ingenieurs in Dessau auf. Er hat zwei Schwestern. Sein Großvater Hans Hallervorden war Gartenarchitekt der Joachim-Ernst-Stiftung im Wörlitzer Park. Einen Teil seiner Kindheit, während der Bombenangriffe im Zweiten Weltkrieg auf seine Heimatstadt, verbrachte Dieter Hallervorden in Quedlinburg. Nach dem Ende des Krieges kehrte er nach Dessau zurück und schloss dort 1953 seine Schulausbildung mit dem Abitur an der Oberschule Philanthropinum ab.

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Der ganz junge Hallervorden

Er begann ein Studium der Romanistik an der Humboldt-Universität zu Berlin und begegnete dort Victor Klemperer, der einen faszinierenden Eindruck auf ihn machte. Wegen der eingeschränkten Meinungsfreiheit in der DDR zog Hallervorden 1958 nach West-Berlin und erweiterte dort an der Freien Universität sein Studium um die Fächer Publizistik und Theaterwissenschaft. Nach seinen eigenen Angaben plante er damals zusammen mit seinem Freund Kurt Eberhard ein Attentat auf Walter Ulbricht, das jedoch durch die Intervention einer Freundin nicht zur Ausführung kam.

Neben dem Studium arbeitete er unter anderem als Fremdenführer, Bauhilfsarbeiter, Bierfahrer und Gärtner. Nachdem Bewerbungen an der Max-Reinhardt-Schauspielschule sowie beim Berliner Kabarett Die Stachelschweine erfolglos waren, gründete er in West-Berlin 1960 die Kabarettbühne Die Wühlmäuse, der er bis heute als Direktor vorsteht. Sein Studium gab er auf und nahm stattdessen Schauspielunterricht an der Privatschule von Marlise Ludwig.

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Man glaubt es – nach dem Hören dieser LP – kaum … Dieter Hallervorden hat 1960 das Kabarett „Die Wühlmäuse gegründet.

Erste Erfahrungen als Schauspieler sammelte er an der Berliner Tribüne und an der Vaganten Bühne. Schon bald nach Gründung der Wühlmäuse folgten Fernseh- und Filmauftritte, unter anderem im Fernsehfilm Das Millionenspiel, in dem er den Gangsterboss Köhler spielte. 1974 sah man ihn neben Arno Assmann in dem Fernseh-Thriller Der Springteufel als einen aus der Irrenanstalt entflohenen Anhalter. In den Serien Abramakabra, Grand Gala und Das Läster-Lexikon profilierte er sich als Satiriker und Komiker. Der Durchbruch folgte 1975 mit der Slapstick-Reihe Nonstop Nonsens des Süddeutschen Rundfunks. Zu den bekanntesten Nonstop Nonsens-Sketchen zählen der Zumsel, Palim-Palim und Die Kuh Elsa. Zudem gab es einen Vorabfilm zu der Serie mit dem Titel Herr S. kommt nicht zum Zuge.

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Das Trio Infernale in der Sendreihe „Nonstop Nonsens“ (1975 – 1980): Von links: Dieter Hallervorden, Kurt Schmidtchen, Rotraud Schindler

Dieter Hallervorden veröffentlichte eine Reihe von Musiktiteln: Ich bin der schönste Mann in unserer Mietskaserne (1976), Du, die Wanne ist voll (1978, Duett mit Helga Feddersen, eine Parodie auf You’re the One That I Want), Fatima – heut ist Ramadan (1979), Super-Dudler (1980, Parodie auf Super Trouper von ABBA), Punker Maria (1981, eine Parodie auf Santa Maria von Oliver Onions), Tierischer Tango (1981) und Der Würger vom Finanzamt (1982). Ab 1980 widmete sich Hallervorden als Drehbuchautor und Schauspieler hauptsächlich dem Kino und entwickelte dort die tollpatschige Figur Didi weiter, die durch Nonstop Nonsens zu seinem Markenzeichen geworden war. (Quelle: wikipedia)

Und zum Ende der TV-Serie „Nonstop Nonsens“ dachte man sich wohl, so ne LP mit Erinnerungen an diese Serie wäe ne gute Idee.

Weit gefehltl ! Denn so wurde für die Nachwelt unwideruflich dokumentiert, welch´ blühender Schwachsinn die bundesdeutsche Gesellschaft damals erfreut hat, und zwar sehr erfolgreich.

Selten habe ich einen derartigen Schwachsinn in Tüten gehört … der Humor erschließt sich mir nicht … Erster „Höhepunkt“ ist „Auf dem Standesamt “ … albern zotige Scherze, bei denen man sich fragt, welche kranke Gehirne sich so etwas ausdenken können.

Und auf diesem Niveau geht es weiter … man istz sprach- und fassunglos … und dann erinnert man sich an Loriot (dem Großmeister des gepflegten Humors) oder aber auch an Peter Frankenfeld … der hatte mehr Humur im kleinen Finger … als auf dieser Platte zu hören ist.

Und da hilft es auch nichts mehr, dass der Song „Soll ich oder soll ich nicht “ als Status Quo Boogie daher kommt … denn auch dieser Text ist unterirdisch albern, trivial und zudem auch noch makaber.

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Dieter Hallervorden mit seiner damaligen Ehefrau Rotraud Schindler

Besetzung:
Dieter Hallervorden
+
Rotraud Schindler – Kurt Schmidtchen – Gerhard Wollner

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Titel:

Dietrich Hallervorden:
01. Tango zu dritt (Juwens/Otto) 3.17
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen – Rotraud Schindler:
02. Auf dem Standesamt (Hallervorden/Plathe) 6.57
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen:
03. Vor der Kneipe (Hallervorden) 1.11
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen  – Gerhard Wollner:
04. Der Verkehrsunfall (Hallervorden) 3.58
Dietrich Hallervorden:
05. Debededehakape (Doof bleibt doof) (Seelenmeyer/Krüger) 3.12
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen:
06. Beim Patentamt (Hallervorden/Plathe) 1.21
Dietrich Hallervorden:
07. Soll ich oder soll ich nicht (Bruhn) 2.21
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen:
08. Im Phonoladen (Klee) 5.27
Dieter Hallervorden – Rotraud Schindler:
09. Das Star-Interview (Hallervorden) 3.16
Dietrich Hallervorden:
10. So ein Saxophon (She Can – Can Can) (Waimann/Myhill/Hofer) 2.48
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen:
11. Die Hotel-Rechnung (Hallervorden) 0.59
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen:
12. Beim Kaufmann (Hallervorden) 2.46
Dieter Hallervorden – Kurt Schmidtchen:
13. Der Bauer und sein Knecht )Hallervorden) 2.29

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4 Gedanken zu “Dieter Hallervorden – Nonsens nach Noten (1980)

  1. Über dieses Album würde jedenfalls ich mich schon freuen, (nicht nur) weil „Nonstop Nonsens“ damals im heimischen Wohnzimmer durchaus gern gesehen wurde!

  2. Nun ja … für meine Ohren hat die Wortakrobatik des Heinz Erhardt heute noch seinen Charme … von Loriot, und der trockene Humor von Peter Frankenfeld ist auch heute noch genießbar … aber es wird vermutlich so sei, dass erheblihe jüngere Generationen da nur müde lächeln können … werde mal meine Töchter mit diesen alten Aufnahmen drangsalieren … mal schauen, wie die reagieren …

  3. najaaaa, sooooo schlecht war er nun auch wieder nicht. Es war eben die Konkurrenz- oder die Erweiterung des Klimbim-Schemas. Damals top und heute Altertumsflop. Das geht aber vielen Komikerplatten so. Heinz Ehrhardt ist auch nicht mehr der Brüller oder sein Ostpendant Eberhard Cohrs.
    Und Frankenfelds Humor ist auch „vorbei“.

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