Und wieder mal ein Griff in die Kiste mit Zeitschriften längst vergangener Jahrzehnte, diesmal habe ich die Jugendzeitschrift „Rasselbande“ rausgezogen:
Die Rasselbande war eine Jugendzeitschrift, die ab Juli 1953 im Heinrich Bauer Verlag in Hamburg erschien und 1966 in der kurzlebigen Zeitschrift Wir aufging. Die höchste Auflage betrug 300.000 Exemplare.
Die Zeitschrift erschien die meiste Zeit vierzehntäglich (1960–1961 wöchentlich im Großformat) und kostete zu Beginn 50 Pfennig. Die Rasselbande brachte informative Länderberichte, Artikel über Sport, moderne Technik, Bastelseiten mit Bauplänen für Schiffs- und andere Modelle („Schibob“, Viererbob und Ähnliches), Rätsel und Preisausschreiben. Enthalten waren unter anderem auch jugendgerechte Geschichten, Fortsetzungsromane (manchmal vier in einem Heft). Darunter waren auch Vorabdrucke später bekannter Kinder- und Jugendbücher, so 1958 Parole:Kraxelmax von Cili Wethekam und 1959 der Science-Fiction-Roman von Jak Lang Mein Freund vom anderen Stern, der auch durch die Namensgebung der außerirdischen Hauptfiguren auffiel. So hieß der außerirdische Besucher „Red Etug“ rückwärts gelesen „Der Gute“. Andere Serien berichteten über die Geschichte der Indianer (Sitting Bull) oder über berühmte Kriminalfälle.
Die Rasselbande initiierte und betreute die Fahrt einer Jugendgruppe nach Amerika, zusammengesetzt aus Jugendlichen, die sich in der Gesellschaft hervorgetan hatten, z.B. Mathieu Carriere aufgrund seiner Rolle in dem Film Tonio Kröger, Volker Lechtenbrink (Film: Die Brücke) oder Jak Lang.
Die Rasselbande veröffentlichte auch redaktionell bearbeitete Manuskripte ihrer Leser, wie z.B. 1959 einen Bericht von Ulrich Wickert über nordspanische Fischer, die ihn während eines Urlaubs zu einem nächtlichen Fischfang mitgenommen hatten , oder 1958 den Bericht eines Schülers (und späteren Chemikers) über die Anlage eines Herbariums .
Seit den frühen 1960er Jahren konnte sie sich dem Trend zur Berichterstattung über Prominente und Konsumthemen nicht mehr entziehen. (Quelle: wikipedia)
Damit wollte man wohl dem zunehmenden Druck von der Zeitschrift „Bravo“ etwas entgegensetzen … geholfen hat es aber nix.
Hier ein Heft aus dem Jahr 1961 … mit u.a. folgenden Themen:
- Jürgen Roland und seine Krimis
- Die Eroberung des Colerado im Film
- Die Schlagersänger Jan und Kjeld aus Dänemark besuchen die „Rasselbande“ Redaktion
- Fernseh-Tipps
- Kurz-Romane (u.a. aus dem Bereich des Krimis)
- Rennwagen mit Fallschirmbremsen
- Berichte über Fußball- und Skisport
- Geheime Tauchfahrt mit Nautilus
- Plattentipps
Ach ja … Begriffe wie „Rasselbande“ oder gar „Lauser“ sind heute aus dem Sprachgebrauch wohl verschwunden …
Erst im vorgeschrittenen Alter davon gehört als „man über das Alter für derlei längst hinaus war“ 😉
Vielen Dank für diese Horizonterweiterung!