Nuala – Volcano (1984)

FrontCover1Also, die 80er Jahre waren für mich musikalisch weniger interessant … das mag auch daran liegen, dass in diesem Jahrzehnt meine ganz aktive Familienzeit lag … beruflich hatte ich mich zu etablieren und zeitgleich (wie das halt so ist) … hatte ich eine bezaubernde, kleine Familie zu ernähren … da fehlte mir oft auch die Zeit, mich um die aktuelle Musik zu kümmern. Was ich allerdings dann schon noch mit bekam, war die „Neue Deutsche Welle“ und die löste bei mir zu 90% gähnendes Desinteresse aus. Deshalb bin ich diesbezüglich ziemlich unterbelichtet, bzw, inkompetent. Aber da gab´s auch ne Gruppe namens Nuala:

Die ersten musikalischen Lebenszeichen der Kapelle aus Norddeutschland beginnen 1979 als Kisser, Rosenwinkel, Unruh und Koll mit Jazzrock experimentieren. Als 1981 Sünje Kesseler zur Gruppe stösst, gründet sich dann NUALA. Kesseler wird fortan Frontfrau und Mittelpunkt – kurz darauf nimmt Frank Mille (Rattles) NUALA unter Vertrag und die Aufnahmen für die erste LP „Aufriss“ beginnen. Mit flottfrechen und konsumkritischen Texten, sowie einem tollen Bühnenprogramm beginnt der Aufstieg der Kapelle mit rund 100 Konzerten 81/82 – der große Durchbruch bleibt ihnen allerdings verwehrt.

Allenfalls im norddeutschen Raum erspielt sich NUALA einen festen Kern an Fans. 1983 legen die Jungs um Frontfrau Kesseler das Nachfolgealbum „Energie“ nach. Auch hier bleibt der Erfolg aus und Kesseler steigt aus. Mit der Nachfolgesängerin Bettsie Schischke ändert sich nun auch allmählich der Musik-Stil von NUALA. Jazzanleihen sind auf dem dritten Album
„Volvano“ nicht zu überhören, ebenfalls enthält die LP erstmals englischsprachige Titel. Nuela01Mit neuem Label und Platte im Rücken starten NUALA 1984 auf Deutschlandtournee – 1985 war dann alles vorbei. Deutsche Musik war „megatot“ – aus NUALA wurde The Driveund mit der „Volcano“-Besetzung spielte man ein komplett englischsprachiges Album namens „Human Drive“ ein. Das Projekt verläuft sich im Sande.

Thomas Kisser spielt später bei Pink Pollution Service und Ten Beers After, veröffentlicht 1990 unter Mithilfe seines Weggefährten Unruh ein beachtliches Solo-Album (u.a. „Nie wieder Wiener Walzer“)- nebenher komponiert er für TV-Sendungen („Hallo Spencer“) und richtet sich ein Studio ein. (Quelle: ichwillspass.de)

Hier nun ihr drittes Album und nachdem ich mich aufgrund der obigen Vorbemerkungen zu dieser Musik eher inkompetent (da unwillig) bin, lass ich anderen den Vortritt, ein paar Zeilen über dieses Album zu verlieren:

„Da die Band zumindest in Norddeutschland eine „Nummer“ war, überregional oder in den oberen Regionen der Charts sich da aber nichts tat, war ich über den Werdegang der fünf auch nicht immer im Bilde. Irgendwann 1983/1984 hat Sünje Kesseler die Band dann aber verlassen. Sie war meines Wissens 1984 noch mit einem neuen Bandprojekt in Bremen zu Gast – dummerweise hatte ich da grad „Stubenarrest“ und konnte das Konzert nicht besuchen (shit happens….) Die Nachfolge als Sängerin bei NUALA trat Bettsie Schischke an, und mit ihr wechselte die Band zu Polydor, wo sie Ende 1984 ihr drittes Album „VOLCANO“ (Singleauskopplung: „Casanova“) veröffentlichte.

Zu dieser Zeit war die „Neue Deutsche Welle“ erfolgsmäßig schon mächtig am straucheln, und das merkte man auch dieser LP an. Deutsche und englische Songs wurden bereits munter miteinander verwurstet. Die Texte waren aus meiner Sicht auch schon ein wenig verflacht – musikalisch war es dafür aber immer noch sehr hörenswert. Einfach guter, eingängiger und sehr abwechslungsreicher „Pop“.(Dietmar im prog-rock-forum.de)

Inlet02A
Besetzung:

Thomas Kisser (drums)
Arthur Koll (bass)
Bernd D. Rosenwinkel (guitar)
Bettsie Schischke (vocals)
Andreas Unruh (keyboards)
+
Carmen Heckmann (background vocals)
Detlef Schaper (percussion)

BackCover1

Titel:
01. Casanova 4.26
02. Urlaub auf dem Mond 4.13
03. The Trap 3.06
04. Tokaido Express 3.16
05. Secret Service 3.51
06. Gesichter der Nacht 3.29
07. Give It Up 3.55
08. I Am The President 3.15
09. Volcanic Heartbeat 5.04
10. Robot 3.24

Texte und Musik: Thomas Kisser – Arthur Koll – Bernd D. Rosenwinkel – Bettsie Schischke – Andreas Unruh

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4 Gedanken zu “Nuala – Volcano (1984)

  1. NUALA! Die waren mit ihren ersten beiden LPS sowas von groß in „meinen Kreisen“; Der NDR spielte von „Aufriss“ und „Energie“ so einiges – und alles war geil!; „Scheiß! Der Typ ist zufrüh aufgewacht und du warst noch micht zurecht gemacht!“ auch die Zwischendialoge, fast Kabarett. Jammerschade, dass man die bisher nirgends auf CD bekommt und sie auch auf keinem der Sampler wenigstens mit einem Song mal berücksichtigt wurden.
    Könntest du außer „Aufriss“ auch noch die „Energie“….???

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