The Rattles – Hurra die Rattles kommen (1966)

FrontCover1Wenn wir schon beim Starclub in Hamburg sind, dann führt natürlich kein Weg an den Rattles vorbei … Ich frag mich eh, warum es solange gedauert hat, warum ich die mal die Rattles präsentiere … sie waren schlicht und ergreifend das Urgestein der westdeutschen Beatmusik !

Na ja … jedenfalls spendierte ihr Constantin Film – als sie auf dem Zentit ihres Erfolges waren – einen eigenen Film nach dem Motto „Was die Beatles können, können die Rattles schon lange“:

Hurra, die Rattles kommen ist ein deutscher Musikfilm aus dem Jahre 1965 mit der Popmusik-Band The Rattles im Zentrum des Geschehens.

 

Im Mittelpunkt steht der Aufstieg der Hamburger Popband „The Rattles“, um deren ausgiebig präsentierten Musiknummern eine nicht allzu bedeutende Rahmenhandlung gestrickt wurde. Mit The Beatles hat die Hamburger Combo nicht nur die Musikrichtung gemeinsam, sondern auch den Karrierestart im Hamburger Star-Club. Aufgezeigt wird der mühevolle Beginn mit Auftritten in Hinterhof-Musikschuppen, erste Erfolge und so manche komische Begegnungen wie etwa die mit dem Musikmanager Pop Olsen und seiner trinkfesten Gattin aus Dänemark, Hip Olsen. Beiden älteren Herrschaften gelingt es auf unkonventionelle Weise die Karriere der vier Musikbegeisterten zu fördern, in dem sie die Combo in eine live ausgestrahlte Fernsehsendung einschmuggelt.

Filmplakat+Kurier

Schließlich erleben die „Rattles“ einen frühen Karrierehöhepunkt mit ihrem Auftritt in der „Beat-Show des Jahres“ in der Berliner Waldbühne. Dort geraten Tausende von Fans angesichts dieser ersten deutschen Beat-Band vollkommen außer Rand und Band…

Hurra, die Rattles kommen, wurde 1965 in Hamburg und Berlin gedreht und lief am 11. Februar 1966 an.

Der Streifen, ein Versuch mit den „Rattles“, etikettiert als „die deutschen Beatles“, von der Erfolgswelle der britischen Popband zu profitieren, wurde mit den Worten „Der erste deutsche Beat-Film!“ beworben. Unmittelbar zuvor war der zweite Beatles-Film Hi-Hi-Hilfe! auch in Deutschland mit großem Erfolg angelaufen.

Weiters treten auch die Britpop-Bands „The Liverbirds“ und „Casey Jones & the Governors“ auf.

„Ein unbeholfener, mit schalem Klamauk verschnittener Musikfilm, konzipiert als überlanger Werbetrailer für die damals äußerst populäre deutsche Beatgruppe „The Rattles“.“ (Lexikon des Internationalen Films) (Quelle: wikipedia)

Und natürlich gab es dann auch eine entsprechende LP und um es gleich mal vorweg zu nehmen … Der wirklich große Wurf sind diese Aufnahmen nicht.

Auf Seite 1 hören wir Eigenkompositionen (vornehmlich von Achim Reichel) und das packende Beat-Niveau seines „Come On And Sing“ errreichen all die anderen Nummern nicht.

Rattles
Auf Seite 2 dann Coverversionen … bei denen natürlich das unverwüstliche „Little Queeny“ von Chuck Berry heraussticht. Aber auch ansonsten eher musikalisches Mittelmaß … macht aber auch nix …

Denn hier hören wir jene Band, die bei mir ganz klar damals die Nummer 1 war … weit abgeschlagen dann die „Lords“ …

Aber auch von denen wird hier demnächst die Rede sein … ich will ja nicht so sein.

Rattles2
Besetzung:
Herbert Hildebrandt (bass, vocals)
Achim Reichel (guitar, vocals)
Hermann „Gugy“ Rugelstein (guitar, vocals)
Reinhard „Dicky“ Tarrach (drums)

BackCover1
Titel:
01. Come On And Sing (Reichel) 2.14
02. It’s My Fault (Reichel) 2.09
03. A Lonely Man (Reichel) 2.07
04. No, No (Hildebrandt) 2.50
05. She Is The One (Reichel) 2.33
06. I’m Coming Home (Reichel/Hildebrandt) 2.18
07. Dance (‚Reichel) 2.34
08. Que Sera (Livingston/Evans) 2.38
09. Hold Me (Little/Oppenheimer/Schuster) 2.51
10. Swinging‘ On A Star (v.Heusen/Burke) 2.38
11. Dr. Casey (Loudermilk) 2.48
12. If You Don’t Come Back (Leiber/Stoller) 2.23
13. Little Queeny (Berry) 3.13
14. Rockin Pneumonia (Smith/Vincent) 1.19

LabelA

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6 Gedanken zu “The Rattles – Hurra die Rattles kommen (1966)

  1. Als Fan aus dieser wunderbaren Zeit finde ich mich heute in einem Alter wieder in dem der Film retrospektiv deutlich an Qualität zunimmt! Leider finde ich keinerlei Zugang zum Film, Anfragen beim Filmverleih bleiben unbeantwortet, Anfrage beim Fanclub wurde freundlich, aber leider negativ beantwortet. Vieleicht hat hier Jemand eine Idee wie man den Film mal wieder sehen könnte?

  2. Produzent der meisten Star-Club-Platten war übrigens Siggi Loch, der auch Klaus Doldinger, später Can und Amon Düül II aufs Gleis gestellt hat.

    Da gab es manchen (auch handgreiflichen) Zoff mit Manfred Weissleder, aber nachdem Loch mit Doldingers Hilfe ein ausverkauftes Konzert mit Millie („My Boy Lollipop“) gerettet hat, lief es dann ganz gut.

    Ohne den Loch würde die deutsche Rockszene anders ausgesehen haben.

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