Gerhard Bronner & Helmut Qualtinger – Was, Travnicek halten sie von Travnicek (1959)

FrontCover1Ein dreifaches Hoch auf das Wiener Kabarett in den 50er und 60er Jahren, hier vertreten durch Gerhard Bronner und Helmut Qualtinger:

1938 floh der 16-jährige Gerhard Bronner (* 23. Oktober 1922 in Wien, † 19. Jänner 2007 in Wien) über Brünn und England nach Palästina. Seinen Lebensunterhalt verdiente er sich als Straßensänger, Barpianist und Komponist. 1948 kehrte er nach Wien zurück und trug eigene Chansons mit Klavierbegleitung u. a. in der „Marietta-Bar“ vor.

1950 stieß er zur Gruppe Kehlmann, Merz, Qualtinger und wirkte bei deren „Reigen 51“ als Komponist, Pianist und Conférencier mit. 1952 brachte diese Gruppe ihr erstes Kabarett-Programm „Brettl vor’m Kopf“ heraus. 1953 bis 1955 war Bronner in Hamburg beim NDR.

Quelle: Kabarett-Handbuch:
Kabarett-Handbuch

Nach seiner Rückkehr pachtete er die „Marietta-Bar“ und engagierte für diese u. a. Georg Kreisler und Peter Wehle.

1956 pachtete er gemeinsam mit Kreisler das „Intime Theater“ in der Liliengasse. Dort brachte das später so genannte „namenlose Ensemble“ um Bronner-Merz-Qualtinger zwei Programme heraus. Danach folgte die Kabarett-Reihe „Spiegel vor’m G’sicht“ im Fernsehen.
1959 übernahm Bronner das „Neue Theater am Kärntnertor“ (bis 1966), wo das Kabarett-Ensemble grandiose Erfolge feierte. Gerhard Bronner schrieb Erfolge wie „Der g’schupfte Ferdl“, „Der Halbwilde“, „Der Bundesbahnblues“ oder „Der Papa wird’s scho richten“.

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1961 löste sich das Ensemble auf und Bronner engagierte den Grazer Würfel an sein Haus. In weiterer Folge spielten bei und mit Bronner damals Unbekannte wie Herwig Seeböck, Peter Lodynski, Peter Orthofer, Dolores Schmidinger, Marianne Mendt oder Lore Krainer – auch in seinen Fernsehsendungen wie „Zeitventil“ oder „Die große Glocke“.
Fürs Radio gestaltete er Sendungen wie „Schlager für Fortgeschrittene“ oder, zusammen mit Wehle, Krainer und Kurt Sobotka, den „Guglhupf“ (1978 – 1988).

Daneben brachte er immer wieder Programme mit Peter Wehle (vor allem in seiner in „Fledermaus-Bar“, später „Cabaret in der Fledermaus“ umbenannten ehemaligen „Marietta-Bar“) heraus.
Seit 1973 trat er regelmäßig mit Elfriede Ott in Chansonprogrammen auf, gab aber auch Soloprogramme. Darüber hinaus übersetzte Bronner Satiren Kishons, bearbeitete Musicals und schuf eine Wiener Fassung von „My fair Lady“. (kabarettarchiv.at)

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Helmut Qualtinger (* 8. Oktober 1928 in Wien, † 29. September 1986 in Wien) war u. a. Statist an er Staatsoper, Gasthörer am Reinhardt-Seminar, Journalist. Er begann zu schreiben und schloss sich einer Studentenbühne an.

1946 trat er im „Studio der Hochschulen“ auf, spielte danach im „Lieben Augustin“ unter der Direktion von Carl Merz (1946/47). 1947 spielte Qualtinger in der literarischen Kabarett-Revue „Die Grimasse“ wiederum im „Studio der Hochschulen“ (Regie: Michael Kehlmann), an der er auch mitschrieb.
Er trat aber nicht nur im „Studio der Hochschulen“ in der Kolingasse auf, sondern in vielen Kellertheatern oder Kleinbühnen.

Qualtinger02

Sein erstes Theaterstück „Jugend vor den Schranken“ hatte im März 1949 in Graz Premiere und endete mit einem Tumult, was Qualtinger Graz derart vermieste, dass er die Stadt fortan mied.

Die nächste Kabarett-Revue war „Blitzlichter“, eine Zusammenarbeit von Kehlmann, Merz und Qualtinger, die im Dezember 1950 im „Kleinen Theater im Konzerthaus“ Premiere hatte.
Dieselbe Formation verstärkt um Gerhard Bronner, der Musik und Conférencen beisteuerte, brachte ebendort „Reigen 51“ – Variationen über ein Thema von Arthur Schnitzler – heraus.

1952 folgte „Brettl vor’m Kopf“, das erste der legendären Kabarett-Programme der neuen Kabarettära. Bronner schrieb u. a. „Der g’schupfte Ferdl“, Qualtinger interpretierte ihn unvergessen.
Das nächste Programm des Ensembles um Bronner/Merz/Qualtinger, verstärkt um Georg Kreisler und Peter Wehle, das sich nie einen Ensemble-Namen gab, war 1956 „Blattl vor’m Mund“.
Dieses und das nächste Programm, „Glasl vor’m Aug“, wurde im „Intimen Theater“ in der Liliengasse gespielt, dessen Direktoren Bronner und Kreisler waren. Als Darsteller wirkten u. a. Louise Martini, Kurt Jaggberg und Johann Sklenka.
Für diese Programme schrieb Bronner und kreierte Qualtinger „Der Halbwilde“ und „Bundesbahnblues“. Zusammen mit Carl Merz verfasste Qualtinger die Prosatexte der Programme, Merz übernahm die Conférencen.

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Die nächsten Programme „Spiegel vor’m Gsicht“ wurden zwischen Oktober 1958 und Juni 1959 ausschließlich im Fernsehen gespielt. Daraus ist sicher das Chanson „Der Papa wird’s scho richten“ (T&M: Gerhard Bronner) am populärsten.

Im Herbst 1959 übersiedelte die Truppe ins „Neue Theater am Kärntnertor“, dessen Direktion Bronner übernommen hatte, und spielte dort „Dachl über’m Kopf“ und „Hackl vor’m Kreuz“. Eva Pilz und Kurt Sobotka verstärkten u. a. das Ensemble.

1961 löste sich die Gruppe auf, Merz und Qualtinger schufen „Der Herr Karl“. Weitere literarische Zusammenarbeiten waren „Alles gerettet“ (1963) und „Die Hinrichtung“(1965).

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Neben und vor allem nach seiner kabarettistischen Tätigkeit spielte Qualtinger unzählige Bühnenrollen an Wiener und deutschen Theatern. Daneben wirkte er auch in Film- und Fernsehproduktionen mit.

Für seine schauspielerischen Leistungen wurde Qualtinger mehrfach ausgezeichnet. In den 1970er Jahren begann Qualtinger auch seine Lesetourneen und versuchte sich stärker als Schriftsteller. (kabarettarchiv.at)

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Und beide gemeinsam schufen die Kunstfigur des „Travnicek“.

Und das zeichnet nun den Travnicek als „Raunzer“ so aus:

Man hat versucht, ihn einer Kategorie einzuordnen und ihn dabei oft als einen Vorläufer des „Herrn Karl“ bezeichnet. Aber der Travnicek steht auf der sozialen Stufenleiter um einige Sprossen höher, als der Herr Karl und auf der intellektuellen um einige niedriger.

Das zeigt sich deutlichsten da, wo er den Institutionen und Klischeevorstellungen des österreichischen Alltags konfrontiert wird, denen er gegenüber stets die gleiche Haltung dummdreister Besserwisserei und überheblicher Primitivität einnimmt.

Der besondere Reiz dieser Perspektive ist die Entdeckung, wie oft er angesichts der irrationalen Verhältnisse der heimischen Umgebung damit recht behält. (Carl Merz)

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Und wie sich das dann anhört, kann man in diesen Sketchen hören … und ich verspreche, geboten wird ein Feuerwerk geistreicher Dialoge und auch gelegentlicher Kalauer …

Ist vermutlich nicht jedermans Sache … aber ich zumindest konnte mich köstlich amüsieren bei diesem „Travnicek“, jenem legendären missmutigem Grantlhuber.

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Besetzung:
Gerhard Bronner (Sprecher)
Helmut Qualtinger (Sprecher)

Alternative Frontcover:
AlternativeFrontCover

Titel:
01. Travnicek m Urlaub 3.34
02. Travnicek in der Apotheke 4.50
03. Travnicek studiert ein Plakat 3.44
04. Travnicek im Schuhgeschäft 4.07

Texte: Gerhard Bronner & Helmut Qualtinger

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Karl Richter – 12 Orgelkonzerte (Georg Friedrich Händel) (1959)

FrontCover1Georg Friedrich Händel (1685-1759) erlernte schon früh die Orgel; sie stand ihm zeit seines Lebens von allen Instrumenten am nächsten. Um 1730 begründete er die Gattung des Orgelkonzerts und spielte diese Kompositionen zunächst vor Aufführungen seiner Oratorien, wobei er viele Passagen improvisierte. Insgesamt sind 16 Orgelkonzerte von Händel überliefert.

Karl Richter (1926-1981) entdeckte seine wahre musikalische Berufung in Leipzig, als er bei den prominenten Musikern und Lehrern Karl Straube und Günther Ramin studierte. Am Anfang seiner Karriere standen die Orgel und das Cembalo, und in KarlRichterseinen ersten Konzerten waren es diese beiden Instrumente, auf denen er sein künstlerisches Vermögen in den Dienst Johann Sebastian Bachs stellte. Bald aber entdeckte Richter auch die Faszination großer Chor- und Orchesterbesetzungen. In den fünfziger Jahren gründete er den Münchener Bach-Chor und das Münchener Bach-Orchester, mit denen er die ganze Welt bereiste und im Laufe der Zeit rund 150 Aufnahmen machte.

Besonders überzeugend war Richter immer dann, wenn er die Musik seiner großen Landsleute Bach und Händel interpretierte. Er verstand es wie kaum ein anderer, Händels monumentale Rhythmen und kolossale Klanglandschaften, die dynamische Schreibweise und den sanguinischen Geist der Musik zu vermitteln. (Ich habe die Quelle leider vergessen)

Hüllentext1

Entstanden sie diese Aufnahmen im Jahat 1959 … und wurden immer und immer wieder mal neu veröffentlicht.

Allerdings … mir gefallen die Orgelwerke von Johann Sebastian Bach dann doch deutlich besser.

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Besetzung:
Karl Richter (organ)
+
Fritz Kiskalt (violoncello)
Fritz Sonnleitner (violin)
+
Karl Richter und sein Kammerorchester

LPBooklet1

Titel:

LP 1: 6 Orgelkonzerte, Op. 4

01. Nr. 1 G-moll 17.19
01.1. Larghetto, E Staccato
01.2. Allegro
01.3.3. Adagio ∙ Andante
02. Nr. 2 B-dur 10.39
02.1. A Tempo Ordinario, E Staccato ∙ Allegro
02.2. Adagio, E Staccato ∙ Allegro, Ma Non Presto
03. Nr. 3 G-moll 11.50
03.1. Adagio
03.2. Allegro
03.3. Adagio ∙ Gavotte: Allegro
04. Nr. 4 F-dur 16.00
04.1. Allegro
04.2. Andante
04.3. Adagio ∙ Allegro
05. Nr. 5 F-dur 10.41
05.1. Larghetto
05.2. Allegro
05.3. Alla Siciliana
05.4. Presto
06. Nr. 6 B-dur 10.09
06.1. Andante Allegro
06.2. Larghetto
06.3. Allegro Moderato

LP 2: 6 Orgelkonzerte, Op. 7
01. Nr. 1 B-dur 16.37
01.1. Andante
01.2. Andante (Passacaglia)
01.3. Largo, E Piano
01.4. Bourrée ∙ Allegro
02. Nr. 2 A-dur 11.25
02.1. Ouvertüre
02.2. A Tempo Ordinario
02.3. Organo Ad Libitum (Adagio)
02.4. Allegro
03. Nr. 3 B-dur 13.41
03.1. Allegro
03.2. Organo Ad Libitum (Adagio E Fuga)
03.3. Spiritoso
03.4. Menuet
04. Nr. 4 D-moll (13:35)
04.1. Adagio
04.2. Allegro
04.3. Organo Ad Libitum (Adagio)
04.4. Allegro
05. Nr. 5 G-moll 14.00
05.1. Allegro Ma Non Troppo, E Staccato
05.2. Andante Larghetto, E Staccato
05.3. Menuet
05.4. Gavotte
06. Nr. 6 B-dur 10.49
06.1. Pomposo
06.2. Organo Ad Libitum (Adagio)
06.3. A Tempo Ordinario

Musik: Georg Friedrich Händel
LabelD1

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Hüllentext2

Händel

Ingo Insterburg – Jazz auf der Gitarre (Solo Gitarre) (1959)

FrontCover1Ähm … schon eine erste Scheibe war irgendwie schräg:

Ingo Insterburg, eigentlich Ingo Wetzker (* 6. April 1934 in Insterburg, Ostpreußen; † 27. Oktober 2018 in Berlin), war ein deutscher Musik-Kabarettist, Komiker, Sänger, Multiinstrumentalist, Schriftsteller, Schauspieler, Komponist, Maler und Zeichner.

Der gebürtige Ostpreuße floh mit seiner Familie aus der Heimat und wuchs in Bernburg (Saale) auf, das ab 1945 zur SBZ und ab 1949 zur DDR gehörte. An der Oberschule Bernburg (heute Gymnasium Carolinum Bernburg) erwarb er das Abitur, danach zog er 1953 nach West-Berlin, machte erneut die Abiturprüfung, weil sein DDR-Abitur nicht anerkannt wurde. Insterburg studierte in Berlin von 1954 bis 1959 Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste. 1959 begleitete er Klaus Kinski als Guitar-Ingo bei dessen Brechtballaden und spielte als Solo-Gitarrist die EP Guitar-Ingo ein. (wikipedia)

Grab

Und hier sein erstes  Solo-Album aus jener Zet, als er sich wohl noch als Jazzgitarrist definierte …

Seine „Solo Jazz Gitarre“ verstand er aus einer Ansammlung von schrägen Akkordverbindungen, durchaus interessant (und auch verziert mit Blueselementen … siehe „Die schöne Pelsina“), aber dennoch gewöhungsbedürftig.

Er war halt schon damals, lange bevor er so richtig durchstartet ein vogelwilder Kerl.

BackCover

Besetzung.
Ingo Intersburg (guitar)

Ingo Insterburg01

Titel:
01. Zyklopenboogie 6.56
02. Die schöne Pelsina 7.43
03. Gedanken im Lift 7.00
04. Doris 2.42
05. Leichtsinn 7.40
06. Frachter nach Mexico 7.55
07. Tag und Nacht 7.53

Musik; Ingo Intersburg

LabelB1

  • (demnächst)
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Ingo Insterburg02

Helmut Zacharias And His Magic Violins – Hi-Fiddler’s Delight (1959)

FrontCover1Angefangen hatte ja alles ziemlich spannend:

Erste musikalische Gehversuche unternahm das am 27. Januar 1920 in Berlin geborene Talent bereits als Zweieinhalbjähriger auf einer mit richtigen Saiten bespannten Blechgeige, die sein Vater, der Geiger Karl Zacharias, für ihn präpariert hatte. Im Alter von vier Jahren begann für den Frühbegabten der seriöse Unterricht, mit 6 absolvierte er seinen ersten öffentlichen Auftritt, zwei Jahre später war er der jüngste Student in Professor Gustav Havemanns Meisterklasse an der Akademischen Hochschule in Berlin.
Helmut Zacharias’ Vielseitigkeit auf der Violine war grenzüberschreitend.

Helmut Zacharias01

Er liebte die heiße Swingmusik der 40er Jahre ebenso wie die ernste Klassik, und wenn der Zeitgeist es erforderte, begann er sich mit gleicher Begeisterung auch auf die Bühne des deutschen Schlagers, mit dem er vor allem in den 60er und 70er Jahren große Erfolge feierte. (Quelle: wikipedia; mehr dann hier)

Zacharias01

Hier ein weiteres „Schmacht“-Werk von ihm:

Wollte man den Begriff musikalischer Weichspüler erklären, dann könnte man das gut anhand dieser LP machen.

Und natürlich sind auch auf diesem Album etliche herrliche Schwelge-Melodien dabei und hin und wieder kann er dann noch mit seinem Sound und seiner Geige verzaubern. Wobei diese Musik damals wohl insbesondere die Damenwelt besonders betörrt hat …  und da sind wir wieder bei dem allseits beliebten Thema geschlechtsspezifische Hörgewohnheiten … ein spannendes Kapitel.

Ich hätte jedenfalls dem Helmut Zacharias gewünscht, dass er sich seine Jazz-Wurzeln stärker erhalten hätte …

Ein wenig erstaunlich übrigens, dass der Hüllentext dieser LP auf englsich geschrieben wurde … die LP war für den deutschen Markt gedacht.

Und: warum verdammt nochmal,  denke ich bei dem „River Kwai March“ immer an Underberg ?

BackCover1

Besetzung:
Helmut Zacharias (violin)
+ Orchester

Die US-Ausgabe des Albums:
USEdition

Titel:
01. Maria La O (Lecuona) 2.27
02. Fascination (Marchetti) 3.09
03. Wild Is The Wind (Tiomkin) 2.28
04. With All My Heart (De Angelis) 2.40
05. Spring Song (Chaplin) 2.27
06. Calypso In D (Zacharias) 3.13
07. Cossack Swing (Zacharias) 3.04
08. Buenas Noches Mi Amor (Giraud) 2.07
09. Around The World (Young) 2.14
10. Marjolaine (The Faithful Hussar) (Lemarque) 2.12
11, Mandolin Serenade (Chaplin) 2.22
12. Julie La Rousse (Lafforgue) 2.22
13. Tammy (Livingston) 2.46
14. The River Kwai March (Alford/Arnold) 2.25

LabelB1

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Die offizielle Website:
Website

Helmut Zacharias02

Henri Salvador – Einmalige Persiflagen von Henri Salvador (1959)

FrontCover1Und jetzt mal wieder ein Beitrag über einen Musiker, der mit „deutschen Landen“ so gar nichts zu tun hatte, aber dem Label Ariola war es dennoch wert, ihm für den deutsche Plattenmarkt diese EP zu spendieren.

Henri Salvador (* 18. Juli 1917 in Sinnamary, Französisch-Guayana; † 13. Februar 2008 in Paris) war ein französischer Chansonnier, Gitarrist und Fernseh-Moderator. Er arbeitete auch als Komiker, Verleger, Musiker und Schauspieler. Salvador gehörte zu den Begründern des französischen Rock ’n’ Rolls und prägte das kulturelle Leben Frankreichs viele Jahrzehnte.

Henri Salvador kam am 18. Juli 1917 in Französisch-Guayana zur Welt. Sein Vater Clovis war spanischer Abstammung, seine Großmutter mütterlicherseits, Antonine Paterne, stammte aus der Karibik. Er hatte zwei Geschwister. Als er sieben Jahre alt war, zogen Salvadors Eltern nach Paris, wo er noch im frühen Teenageralter die Jazzmusiker Louis Armstrong und Duke Ellington schätzen lernte. Seither stand sein Berufswunsch fest. Gegen den Widerstand der Eltern, die für ihn eine bodenständige Anwaltskarriere ins Auge gefasst hatten, wollte Henri Salvador Musiker werden.

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Von Beginn an zeigte Salvador außerordentliches musikalisches Talent. Zunächst noch der Geige und der Trompete zugetan, entdeckte er mit 16 Jahren seine Leidenschaft für die Gitarre und brachte es auf dem Instrument in kürzester Zeit zur Meisterschaft. Nach Gastspielen in verschiedenen Jazz-Combos machte Salvadors komödiantisches Talent ihn 1936 mit dem Violinisten Eddie South bekannt, was in einem gemeinsamen Auftritt endete. Im Anschluss daran lernte Salvador sein großes Idol Django Reinhardt kennen und arbeitete für eine kurze Zeit als Begleitmusiker mit ihm auf Tourneen. Er kooperierte eng mit Boris Vian.

Kurze Zeit später legte der heraufziehende Krieg in Europa seinen Schatten auch über die Karriere Henri Salvadors. Er verpflichtete sich 1937 für vier Jahre bei der Armee, wo er bis 1941 Dienst tat. Er floh schließlich in das unbesetzte Frankreich und von dort weiter nach Spanien. In der Band von Ray Ventura tourte er bis zum Ende des Krieges durch Südamerika und kehrte 1945 nach Frankreich zurück, wo er eine Karriere als Solomusiker begann.

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Aus Südamerika brachte Salvador neue Rhythmen mit, die den Einfluss seines großen Vorbildes Django Reinhardt in den Hintergrund drängten und ihm dabei halfen, seinen eigenen Stil zu entwickeln. Seine ersten Schallplatten im 7″-Format erschienen 1947 und bereiteten den Weg für einen der größten Klassiker aus Salvadors Feder: „Le Loup, La Biche Et Le Chevalier (Une Chanson Douce)“ aus dem Jahr 1949.

In den 1950er Jahren zeigte Salvador wiederum seine Wandlungsfähigkeit. Zu Beginn des Jahrzehnts noch ständiger Gast auf den Bühnen Frankreichs, gab er 1955 sein erstes Gastspiel in den Vereinigten Staaten. Der Musikliebhaber wurde sofort vom anbrechenden Rock’n’Roll-Hype erfasst, so dass er nach einem Auftritt in der Ed Sullivan Show und seiner Rückkehr nach Frankreich zu einem der Pioniere des Rock’n’Roll wurde.

Zusammen mit seinem Songwriting-Partner Boris Vian machte Salvador unter dem Pseudonym Henry Cording die Franzosen mit den neuen Grooves vertraut. Die Zusammenarbeit der beiden dauerte bis zu Vians Tod im Jahr 1959. In der kurzen Zeit komponierte das Duo über 400 Songs. Das folgende Jahrzehnt wurde zum populärsten von Henri Salvador … (wikipedia)

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Hier also die oben erwähnte EP mit dem etwas eigentümlichen Titel: „Einmalige Persiflagen“. Unter einer Persiflage versteht man laut Duden eine „feine, geistreiche Verspottung durch übertreibende oder ironisierende Darstellung bzw. Nachahmung“.

Davon kann bei dieser Musik natürlich überhaupt keine Rede sein. Vielmehr sind als halt Songs, die für den Namen Henri Salvador stehen, rauh und wenig kantig, Chansons mit einem feinen Jazzfeeling.

Vielleicht bezogen sich die Erfinder dieses EP Titel auf den Song „Buenas Noches Mi Amor … dieses enthält fast ausschließlich das Liebesgeturtel eines Paares zur Nacht (das dann wohl in einem handfesten Krach endet) … sehr fraglich, ob das damals in Deutschland überhaupt einer verstanden hat (ich versteh ja auch kein Wort).

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Besetzung: 
Henri Salvador (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

Henri Salvador04

Titel:
01. Come Prima („Tu Me Donnes“) (Panzeri/Taccani/Paolo/Larue) 2.08
02. Blouse De Dentiste (Vian/Salvador) 3.28
03. Buenas Noches Mi Amor (Fontenoy/Giraud) 3.01
04. Trompette d’Occasion (Vian/Salvador) 2.42

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Rudolf Schock – Die Lieder der Heimat grüßen dich (1959)

FrontCover1Ich habe hier eine ziemlich große Single-Sammlung aus einem Nachlass (hier mal wieder ein herzliches Dankeschön an die Graugans) … und die kann ich ja nicht ewig behalten, insbesondere wenn da so etliche Rudolf Schock Singles wie diese dabei sind.

Rudolf Schock (* 4. September 1915 in Duisburg; † 13. November 1986 in Düren) war ein deutscher Opern-, Lied- und Operettensänger in der Stimmlage lyrischer Tenor.

Wer sich für seinen Werdegang ausführlicher interessiert, kann das gerne nachlesen und zwar hier.

Ich darf also einen Sänger präsentieren, der damals vermutlich von vielen Damen (darunter auch ganz sicher meine Mutter) angeschwärmt wurde.

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Und auf dieser EP gibt´s die volle Dröhnung von Heimat-Sehnsuchts-Liedern und zwar so, dass es nur kracht.

Und … wenn auch mein persönlicher Bezug zum Begriff Heimat sich im Laufe der Jahrzehnte gewaltig gewandelt hat, diese EP könnte mich doch glatt wieder um Jahrzehnte zurück werfen.

Oder aber: So etliche meiner Sünden habe ich durch das mehrmalige Hören dieser Lieder schon auf Erdzeiten abgebüßt, und zwar ganz sicher !

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Besetzung:
Rudolf Schock (vocals)
+
FFB Orchester mit Knabenchor unter der Leitung von Kurt Gaebel und Herbert Jarczyk

Herbert Jarczyk

Titel:
01. Die Lieder der Heimat grüßen ich (Jarczyk/Kiray/Grib) 4.13
02. Heimat mit der Seele grüß´ ich dich (Lied aus der Operette „Balkanliebe“) (Kattnigg/Kahr/Hardt/ Warden) 3.06
03. Übers Meer grüß´ ich dich Heimatland (Krome/Rotter) 4.01
04. Ich hab´ so Sehnsucht nach der Heimat (Jarczyk/Rauch) 3.48

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Rudolf Schock als Filmschauspieler und Charmeur … (bzw. „und ewig lockt das Weib“):
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Mehr von Rudolf Schock:
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Die Stachelschweine – 10 Jahre Stachelschweine (1959)

FrontCover1Was wäre ich nur ohne Kabarett ?

Die Stachelschweine ist der Name eines Berliner Kabaretts, das im Herbst 1949 in dem Künstler- und Studentenlokal Badewanne unweit der Berliner Gedächtniskirche als Schauspielerkollektiv gegründet wurde. Der Name ist angelehnt an eine Zeitschrift der 1920er Jahre, Das Stachelschwein, deren Herausgeber der Schriftsteller und Kabarettist Hans Reimann war.

Zu den Gründern des Kabaretts gehörten die Schauspieler Rolf Ulrich, Alexander Welbat, Klaus Becker und Joachim Teege. Zu ersten Auftritten kam es noch unter dem Dach der Arbeitsgemeinschaft Junger Künstler (A J K) während des Blockade-Winters (1948/49) für die Berliner Bezirksämter. Im August 1949 fanden Auftritte in der Badewanne statt. Danach bildete Alexander Welbat und Rolf Ulrich ein erweitertes Ensemble, und am Sonnabend, dem 29. Oktober 1949 fand dort die Premiere des ersten Programms statt.

Die Texte stammten von Rolf Ulrich und Thierry (Dieter Koch), der auch den Namen Die Stachelschweine vorschlug. Unter der Regie von Alexander Welbat spielten Traudel Dombach, Dorle Hintze, Ilse Marggraf, Horst Gabriel, Günter Pfitzmann, Rolf Ulrich und Alexander Welbat. Die Musik stammte von Theo Goldberg, das Bühnenbild von Gerhard Rose und die Technik betreute Ronald Rochow. Das erste Programm wurde noch ohne einen eigenen Titel gestartet, erst später wurde es „Alles irrsinnig komisch“ benannt. Wöchentliche Spieltage nach der Premiere waren der Dienstag und der Freitag, gelegentlich kam auch der Mittwoch dazu. Das Programm wurde bis Ende des Jahres 1949 gespielt.

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Der Übergang zum zweiten Programm „per-speck-tiefen“ gestaltete sich fließend. Dies betraf die Texte und die Mitwirkenden. So kamen im Januar 1950 Inge Wolffberg und Heinz Mey zum Ensemble. Als es im Februar 1950 zu Differenzen mit dem ebenfalls in der Badewanne spielenden „Malerkabarett“ kam, bot die Direktion der Femina-Betriebe, die die Badewanne betrieb, den Stachelschweinen das Restaurant Burgkeller am Kurfürstendamm als Spielort an, der dann nach umfangreicher Einrichtung mit dem dritten Programm Ende März 1950 eröffnet wurde. Im vierten Programm stieß Jo Herbst als Schauspieler und Texter und Christiane Maybach als Schauspielerin zum Ensemble.

Aufgrund von Differenzen über die szenische Umsetzung von Texten zwischen Rolf Ulrich (Text) und Alexander Welbat (Regie) brach das Ensemble Ende 1950 nach der Premiere des siebenten Programms auseinander. Die Gruppe um Rolf Ulrich, zu dem sich Klaus Becker, Joachim Teege, Inge Wolffberg, Jo Herbst und Ronald Rochow gesellten, arbeitete im Burgkeller weiter, während die Gruppe um Alexander Welbat in die Badewanne zurückkehrte und dort noch sechs Monate weiterspielte. Ein Besitzerwechsel der Badewanne beendete im Sommer 1951 die Kabarettauftritte dieser Gruppe, die danach auseinanderfiel.

Aus dem Programm „Hundstags-Reprisen'“ (August 1950):
Die Stachelschweine06

Das von der Gruppe um Rolf Ulrich im Burgkeller erstellte achte Programm „Das Brettl hoch“, Premiere am 7. April 1951, verstärkt auch durch die aktive Teilnahme von Klaus Becker (Musik) und Joachim Teege (Regie), beides Gründer des Kabaretts, und dem vom Kabarett „Die Fliegenpilze“ dazu engagierten Wolfgang Gruner, bildete einen neuen personellen wie inhaltlichen Anfang. Bald nach der Premiere wurde jedoch überraschenderweise die Ruine des Burgkellers Ende Mai 1951 von der Baupolizei wegen Einsturzgefahr geschlossen. Das Ensemble suchte und fand durch den Regisseur Christoph Groszer ein neues Domizil in der Rankestraße 9, die „Ewige Lampe“. Wieder war es nötig, zuerst das Restaurant bühnentechnisch einzurichten. Am 12. Juni 1951 wurde es mit der Premiere des neunten Programms „Biennalitäten“ eröffnet. Seit Oktober 1951 gehörte auch Achim Strietzel zum Ensemble. In den Programmen „Festland Berlin“ und „Zwischen Nylon und Chemnitz“ zum Jahreswechsel 1952/1953 führte Wolfgang Neuss Regie und spielte auch im letzteren im Ensemble mit. Er veränderte die Besetzung, aber auch, in Zusammenarbeit mit Jo Herbst, den Stil des Kabaretts entscheidend in Richtung Gegenwarts- und Gesellschaftskritik. Neu ins Ensemble kam für drei Programme Edith Hancke, die danach durch Ingeborg Wellmann ersetzt wurde.

Programmheft „Ach, du liebe Freiheit !“, 1953:
Programmheft 1953

Der außerordentliche Erfolg dieser Programme veranlasste den Veranstalter Kurt Tuntsch, dem Ensemble einen Wechsel mit dem laufenden Programm „Zwischen Nylon und Chemnitz“ in sein Kabarett „Nürnberger Trichter“ anzubieten. Kurt Tuntsch hatte mit Filmgroßveranstaltungen in der Berliner Waldbühne („Das Wetter wird nach Wunsch, versichert uns Direktor Tuntsch’“), großen, auch finanziellen Erfolg. Dieses Angebot wurde angenommen, und ab 1. Februar 1953 spielten die Stachelschweine im Nürnberger Trichter. Am 4. Mai 1953 kam es dort unter der Regie von Wolfgang Spier zur Premiere eines neuen, des 17. Programms „Sind Se schon bedient“. Doch schon am 31. Mai endete dieses Abenteuer durch Zahlungsunfähigkeit des Herrn Tuntsch. Nach einem schnell angesetzten Gastspiel in Hamburg und München kehrten die Stachelschweine in ihr Domizil Ewige Lampe zurück. Dort fand dann am 18. August 1953 die Premiere des 18. Programms „Ach, Du liebe Freiheit“ anlässlich der Berliner Festwochen statt. Danach blieb die Ewige Lampe für die nächsten zwölf Jahre das feste Domizil des Kabaretts.

Aus dem Programm „Die Maurer“ (Jahr unbekannt):
Die Stachelschweine07

Am 12. Juni 1955 wurde das Kollektiv in eine GmbH umgewandelt. Zu den neun Gesellschaftern gehörten: Die Gründer Rolf Ulrich und Klaus Becker, die Schauspieler Günter Pfitzmann, Inge Wolffberg, Jo Herbst, Wolfgang Gruner und Achim Strietzel, sowie der Regisseur Dietmar Behnke und der Technische Leiter Ronald Rochow. Zu Geschäftsführern wurden Rolf Ulrich und Dietmar Behnke bestellt. Behnke legte das Amt 1963 nieder. Die Gesellschaft bestellte daraufhin Ronald Rochow zum Geschäftsführer.

Am 18. März 1957 wurde auf Vorschlag der Akademie der Künste der „Preis Junge Generation – Jubiläumsstiftung 1848–1948“ für das Gebiet der Darstellenden Kunst an das Ensemble der Stachelschweine vergeben. Auf Veranlassung der Akademie-Mitglieder wurde der an Einzelpersonen gebundene Preis diesmal jedoch an das aktuelle künstlerische Ensemble vergeben. Den Preis erhielten: Rolf Ulrich, Inge Wolffberg, Ingeborg Wellmann, Wolfgang Gruner, Günter Pfitzmann, Achim Strietzel, Jo Herbst und Klaus Becker.

Wolfgang Gruner, Achim Strietzel, Inge Wolffberg und Rolf Ulrich, Düsseldorf 1956:
Die Stachelschweine08

Im Jahr 1965 fand das Ensemble eine größere Wirkungsmöglichkeit im neu gebauten Europa-Center im Zentrum von West-Berlin. Dort wurde am 17. April 1965 der Neubau des eigenen Kabaretts am Karsamstag mit einer Festveranstaltung eröffnet. Die erste Premiere im neuen Haus fand am 9. Juni 1965 unter dem Titel „…und vor zwanzig Jahren war alles vorbei“ statt. In diesem Programm spielte auch Günter Pfitzmann nach längerer Pause wieder im Ensemble mit. Regie führte Rudolf Schündler, dem der außerordentliche Erfolg des Programms und die Änderung der Spielweise hauptsächlich zuzuschreiben ist. Die bekannten Kabarettformen „black-out“ oder „Sketch“ wurden zum satirischen „Zeittheater“, aus dem „Quodlibet“ wurde die „musikalische Revue“.

Bundesweit bekannt wurden „Die Stachelschweine“, wie auch die Kollegen von der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, durch zahlreiche Tourneen und Fernsehübertragungen in den 1960er Jahren. Besonders erfolgreich war die gemeinsame Fernseh-Live-Sendung unter dem Titel: „Berlin ist einen Freiplatz wert – Ein Platz an der Sonne“, die fünfmal vom NDR in Verbindung mit dem SFB produziert wurde.

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Die Mitglieder des Kabaretts machten auch im Hörfunk, Fernsehen und Film eigene Karrieren. Wolfgang Gruner trat häufig in der ZDF-Sendung „Der große Preis“ auf, Achim Strietzel wurde durch seine Stimmenimitation des damaligen Bundeskanzlers Willy Brandt populär und Günter Pfitzmann und Joachim Teege konnten eine umfangreiche Schauspielerlaufbahn vorweisen.

Es war bewährte Tradition des Kabaretts, die Zusammensetzung des Ensembles und den künstlerischen Stab behutsam, aber ständig auszuwechseln. Dadurch war es möglich, alle Spielarten des Kabaretts zu praktizieren und sich gleichzeitig dem wechselnden Zeitgeschmack des Publikums anzupassen. Zu den Mitwirkenden der sechziger Jahre gehörten Edith Elsholtz, Beate Hasenau, Ingrid van Bergen, Sonja Wilken, Pia Trajun und Edeltraut Elsner, sowie Joachim Röcker, Jochen Schröder, Wilfried Herbst und Reinhold Brandes. Zwanzig Jahre nach der Gründung waren schließlich fast alle früheren Ensemblemitglieder ausgeschieden. Lediglich Wolfgang Gruner und der Künstlerische Leiter und Haupttexter Rolf Ulrich setzten die Arbeit mit wechselnden Darstellern fort.

Diese personellen Veränderungen hatten auch Auswirkungen auf die „Die Stachelschweine GmbH“. Von den ursprünglich neun Gesellschaftern schieden sieben aus. Zu den weiter bestehenden Anteilen von Wolfgang Gruner und Rolf Ulrich trat Rechtsanwalt Horst Sandner 1968 als neuer Gesellschafter in die Gesellschaft ein.

Aus dem Programm „Bis hierhin und wie weiter“ (Jahr unbekannt):
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Die Folgen der 68er-Bewegung in der Bundesrepublik wurden vom Kabarett in seinen Programmen nur minimal reflektiert. Während Wolfgang Neuss sich völlig vom Kabarett abwandte, und die Lach- und Schießgesellschaft sich 1972 auf Vorschlag von Dieter Hildebrandt auflöste, arbeiteten Rolf Ulrich und Wolfgang Gruner mit neuen, jungen Schauspielern weiter: Andrea Brix, Ursula Herwig, Axel Lutter und Sylvester Berger.

Thematisch beschränkte man sich mehr und mehr auf lokale „West“-Berliner Themen. Dies führte dazu, dass sich die kritische Öffentlichkeit vom Kabarett trennte. Stammgäste blieben dem Hause fern, und die Presse wurde nicht mehr zu den Premieren eingeladen. Kritiker, die das Kabarett jahrelang begleitet hatten, warfen der Leitung vor, sich mit den politischen Repräsentanten der Parteien zu verbrüdern, was nicht unbedingt zu den Aufgaben der Kabarettisten gehören konnte. So schwand auch die Sympathie für das Ensemble, und die Rundfunkanstalten verzichteten auf die Ausstrahlung der Programme im Fernsehen.

Udo Jürgens zur Gast bei den Stachelschweinen, 1972:
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Als im Jahre 1989 die Mauer fiel, wurde dieses Ereignis eher als „Event“ begangen. Man traf sich mit dem Ost-Berliner Kabarett „Die Distel“ zu gemeinsamen Auftritten in beiden Teilen der Stadt. Da die jüngere Generation der Besucher sich ohnehin mehr für Solo-Kabarettisten begeisterte, reduzierten sich die Zuschauer auf die Berlin-Touristen. Dieser Strom von ständig wechselnden Zuschauern sorgte für das Überleben des Kabaretts auch nach dem Tode von Wolfgang Gruner und Rolf Ulrich. (2002 bzw. 2005)

In der Stachelschweine GmbH gingen ihre Geschäftsanteile an die Witwen Eva Gruner und Marie-Luise Ulrich (Andrea Brix) über. Zum Jahreswechsel 2003/2004 übernahm Charlotte Reeck, die bereits seit 1997 als Geschäftsführerin tätig war, einen Geschäftsanteil und wurde damit zur Geschäftsführenden Gesellschafterin der GmbH bestellt. Die inzwischen verstorbene Eva Gruner hatte 2008 ihren Geschäftsanteil an die Gesellschaft zurückgegeben.

Zum und nach dem 55. Jahrestag des Kabaretts im Jahr 2004 bildete sich unter der Regie von Herbert Olschok ein neues Ensemble, in dem Birgit Edenharter und Detlef Neuhaus die führenden Positionen einnahmen. Im Programm zum 60. Jahrestag der Stachelschweine im Jahre 2009 traten beide gemeinsam mit Kristin Wolf, Holger Güttersberger und Moritz Tittel auf. Matthias Kitter, der von Oktober 2012 bis einschließlich Dezember 2013 Künstlerischer Leiter der Stachelschweine war, führte insgesamt sechs Mal Regie im Kabarett-Theater im Europa-Center.

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2019, zum 70. Jahrestag, übernahm der Kabarettist Frank Lüdecke die künstlerische Leitung und seine Frau und Managerin Caroline Lüdecke fungiert als Geschäftsführerin.

Das durch die Währungsreform 1948 eingeleitete Wirtschaftswunder hatte auch ein gestiegenes Unterhaltungsbedürfnis der Bevölkerung zur Folge. Firmen und Privatleute, Parteien und Stadtverwaltungen boten in dieser fernsehlosen Zeit in steigender Anzahl Matineen, Nachmittags- und Abendveranstaltungen an. Davon profitierten auch die Stachelschweine, die einzeln oder als Ensemble engagiert wurden. Besonders an Sonn- und Feiertagen häuften sich die Auftritte, die „Tingeleien“ genannt wurden. Man ging „tingeln“ und erzielte damit den erwünschten Nebenverdienst.

Da das Kabarett für die ersten acht Programme auf das Eintrittsgeld verzichtete und lediglich im Burgkeller einen symbolischen Knopf verlangte, war die Versuchung groß, sich auch durch Tourneen zusätzliche Einnahmen zu verschaffen. Man ließ sich Anfang 1951 gleich nach der Teilung der Ensembles zu einer Westdeutschland-Tournee überreden, die jedoch organisatorisch und finanziell danebenging. Mit Erfolg gekrönt war aber ein dreimonatiges Gastspiel im September desselben Jahres in der „Bonbonniere“ in Hamburg (Leitung Helmut Stoldt), das von einem Teil des Ensembles durchgeführt wurde. Der in Berlin verbliebene Teil, ergänzt durch neue Mitglieder, spielte dort parallel weiter.

Caroline und Frank Lüdecke

Auch eine Gastspielreise im Jahr 1952 war nach dieser Konzeption aufgebaut. Sie führte in die Hamburger und Stuttgarter Mausefalle (Werner Finck), ins „Kommödchen“ in Düsseldorf (Kay und Lore Lorentz) und in „Die Kleine Freiheit“ in München (Trude Kolman). Nachdem Ende Mai 1953 der „Nürnberger Trichter“ (Direktion Kurt Tuntsch) durch Konkurs in Berlin schließen musste, ging das Ensemble in bester Besetzung auf eine sich aus dieser Situation ergebende Gastspielreise nach Hamburg und München. Danach wurde die Kleine Freiheit in München immer wieder zum Ort des jährlichen Sommergastspiels. In den folgenden Jahren fanden auch wieder Tourneen durch Westdeutschland und das deutschsprachige Ausland statt, die von einer Gastspieldirektion (Düsseldorfer Konzert- und Gastspieldirektion Dieter Dickers) organisiert wurden. Erst der Umzug in das neu errichtete Europa-Center im Jahre 1965 ermöglichte es dem Ensemble, auf monatelange Tourneen verzichten zu können und den Publikumsansturm, der nach dem Bau der Mauer in Berlin einsetzte, in seinem eigenen Domizil (300 Plätze) zu bewältigen.

Daneben kam es aber auch zu Auftritten für private Interessenten (für den „Kaufhauskönig“ Helmut Horten), für politische Einrichtungen (EWG Brüssel) oder zu Spezialauftritten auf Kreuzfahrtschiffen (MS Bremen). Den Höhepunkt dieser Entwicklung bildete das vom Berliner Senat (Regierender Bürgermeister Klaus Schütz) im Jahre 1970 unterstützte fast dreiwöchige Gastspiel in Israel (Tel-Aviv, Jerusalem, Haifa und in zwei Kibbuzim). Die Stachelschweine waren das erste deutsche Künstler-Ensemble, das nach Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Israel und der Bundesrepublik Deutschland dort gastierten durfte. Das ZDF produzierte darüber einen 45-minütigen Fernsehfilm. Auf der internationalen Ebene schloss sich 1985 ein Gastspiel in New York und 1987 in Los Angeles an.

Das einjährige Bestehen des Kabaretts wurde mit der Premiere des fünften Programms „Hundstags-Reprisen“ am 4. August 1950 im Burgkeller begangen. Das dreijährige Bestehen fand am 18. Dezember 1952 anlässlich der Premiere des Programms „Zwischen Nylon und Chemnitz“ bereits in der Ewigen Lampe statt. Das fünfte Jubiläum entwickelte sich, wenn auch ein Jahr verspätet, am 22. Oktober 1955 zu einer Großveranstaltung im Berliner Sportpalast mit 7000 Besuchern. Dort traf man sich mit dem Publikum und den Gratulanten auch zum zehnjährigen Bestehen zu drei ausverkauften Veranstaltungen vom 30. Oktober bis 1. November 1959. Zum letzten Mal diente der Sportpalast als Spielort am 30. und 31. Oktober 1964 für das 15. Jubiläum.

Zum 20. Jahrestag luden die Stachelschweine am 19. Oktober 1969 tausend Gäste in die Kongresshalle ein, und sie feierten als Empfang des Regierenden Bürgermeister von Berlin Klaus Schütz das 25-jährige Bestehen am 3. November 1974 im Palace Hotel im Europa-Center. Das 40. Jubiläum fand am 8. Oktober 1989 als Dampferfahrt mit dem Regierenden Bürgermeister Walter Momper statt. „50 Jahre Stachelschweine“ wurde als Festveranstaltung im eigenen Kabarett begangen. Ehemalige Mitglieder und Freunde feierten mit den gegenwärtigen Kollegen und ihren Angehörigen und Anhängern. Zum 55. Jahrestag wurde ein Sonderprogramm produziert: Unter dem Titel „Besetzt“ hatte es am 13. März 2005 Premiere. In diesem Programm wurden alte, erfolgreiche Szenen in neuer Besetzung leicht verändert wiederaufgeführt. Zum 60. Jahrestag im Jahre 2009 fand die Premiere 67. Programms mit dem Titel „ Völlig verspielt “ statt.

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Schon im Herbst 1963 wurde der Neon-Reklame-Schriftzug „Ewige Lampe“ durch „Die Stachelschweine “ ersetzt. Nach dem Umzug im Frühjahr 1965 in das Europa-Center beschlossen die Stachelschweine, das ehemalige Domizil „Ewige Lampe“ unter dem neuen Namen „Rankestraße 9 – kleines haus der stachelschweine“ weiterzuführen. Die erste Premiere fand dort am 6. Dezember 1965 unter dem Titel „schlecht ist auch folgendes…“ statt. Unter der Regie von Dietmar Behnke spielten Edith Elsholtz, Herbert Baneth, Siegfried Dornbusch und Axel Scholz. Die Kritik äußerte sich zurückhaltend, und auch das Publikum akzeptierte die Verdoppelung der Stachelschweine nur begrenzt. Das Experiment wurde abgebrochen.

Das aktuelle Ensemble:
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Das Haus diente danach als Gastspielbühne für Wolfgang Neuss, der nach seiner Rückkehr aus Schweden dort am 20. Juni 1966 sein zweites Kabarett-Programm „Testamentseröffnung – Die Villon-Show“ diesmal in „strenger Form ohne Musik“ wieder aufnahm. 1967 folgte Hannelore Kaub mit ihrem Kabarett „Das Bügelbrett“ mit dem Programm: „Das Kabarett ist tot – Es lebe das Cabaret!“. Danach wurde es zur Probebühne für die letzte gemeinsame Fernseh-Sendung mit der Lach- und Schießgesellschaft „Ein Platz an der Sonne 1967“. In den folgenden Jahren diente es als Werkstatt für die immer aufwendiger werdenden Bühnenbilder der Stachelschweine im Europa-Center. Schließlich wurde in Zusammenarbeit mit der Berliner-Kindl-Brauerei das Haus wieder als Restaurant eingerichtet. Wolfgang Gruner fiel der Name „Zur Kneipe“ ein, und er erfand auch zur Eröffnung am 5. Mai 1970 eine Neufassung der Währung von 1872: Es wurde in Fennich, Sechser, Groschen und Thaler bezahlt. (wikipedia)

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„In Amerika haben sie jetzt auch Fernsehen im Zuchthaus – Strafverschärfung !“

Und 1959 existierte dieses Ensemble bereits 10 Jahre, Grund genug, dieses kleine Jubiläum zu feiern (Hüllentext):

Hüllentext4

Natürlich ist dieses Programm einerseits „Asbach uralt“ und man braucht schon ein paar vertiefte Kenntnisse des damaligen politischen Geschehens (Stichwort: Kalter Krieg). Und bei den Goebbels Zitaten in „Freiheit – nein Freiheit“ kann man nur frösteln.

Andererseits gibt es Themen, die dann wieder ziemlich aktuell sind wie der Auf- und Abrüstungswahn oder „De Gleichberechtigung“.

Für mich sind solche Tondokumente weiterhin ein Spiegel des jeweiligen zeitgeschichtlichen Geschehens. Für mich sogar unverzichtbar für ein besseres Verständnis dieser alten Zeiten und die Stachelscheine waren ausgesprochen spitzzüngige Chronisten … zuweilen rotzfrech und respektlos, so wie Kabarett halt sein muss !

Einer meiner Lieblingspointen: „In Amerika gibt es jetzt Fernsehen im Zuchthaus – Strafverschärfung !“

Oder: „Frage: Wann nehmen Politiker endlich Vernunft an ? . Antwort: Gar nicht, Politiker dürfen nichts annehmen.“

Und wenn jetzt einer der Meinung ist, dieser Beitrag sei eine Liebeserklärung an Die Stachelschweine. dann antworte ich ganz einfach mal mit JA und zwar mit ganz großer Leidenschaft !!!

Und als kleine Zugabe habe ich noch ein kurzes Radioportrait über dieses Ensemble beigefügt.

Mitschnitt vom 22. Dezember 1959 aus der „Ewigen Lampe“, Berlin

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Besetzung:
Edith Elzholz – Inge Wolffberg – Wolfgang Gruner – Jo Herbst – Joachim Rücker – Achim Strietzel
+
Klaus Becker (piano)

Regie: Dietmar Behnke
Musik: Klaus Becker (unter Verwendung von bekannter Melodien von Porter, Jary, Lincke und volkstümlicher Melodien)

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Titel:
01. Es ist viel zu spät (Ulrich) 4.30
02. Teilt euch den Siegerkranz (Thierry) 6.08
03. Wenn Gleichberechtigung – dann radikal (Angeloff) 3.01
04. Am Wattenmeer (Ulrich) 3.33
05. Kleben und kleben assen (Alex/Grunert) 5.21
06. „Freiheit“?? Nein – Freiheit!!! (Thierry) 12.15
+
07. Stichtag: 30. Oktober 1949 Erste Vorstellung des Kabaretts (WDR) (30.10.2019) 4.16

LabelB1

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Hüllentext1

Und es gibt sie immer noch; die aktuelle Website:
Website

Verschiedene Interpreten – Märchen aus aller Welt (1967)

FrontCover1Mit Märhen stehe ich zwar nicht gerade auf dem Kriegsfuß, aber besonders viel anfangen kann ich mit ihnen nicht.

Aber immer wieder mal versuche ich mein Glück, vielleicht in der Hoffnung, nun doch mal einen Zugang zu diesem Genre zu bekommen.

Und mit dieser Litera Aufnahmen habe ich wieder mal mein Glück versucht.

Wir hören „“Märchen aus aller Welt“, in diesem Fall bedeutet das Märchen aus dem asiatischem Raum.

Wie eigentlich bei allen Litera Produktionen handelt es sich auch hier um eine hochwertige Aufnahme mit viel Liebe zum Detail.

Ändert freilich nichts daran, dass ich auch hier kein Glück hatte … die Welt der Märchen bleit mir wohl weiterhin verschlossen … aber „Der tapfere Asmun“ ist zumindest schön dramatisch.

BackCover

Besetzung:

Das Geschenk des Zauberers:
Robert Assmann (Izumo, Diener bei Schuma)
Ingeborg Medschinsky (Erzählerin)
Walter Niklaus (Der Zauberer)
Ingeborg Werzlau (Schuma, Schwester)
Unbekannt (Nama, ein kleiner japanischer Junge)
Ellinor Vogel (Frau Schuma, Mutter)
+
Instrumentalgruppe unter der Leitung von Hans-Joachim Geisthardt

Text: Charlotte Benz
Regie: Werner Hoffmann
Musik: Hans-Joachim Geisthardt

Die goldene Axt:
Maximilian Larsen (Der reiche Gutsbesitzer Wang Dschong)
Friedrich Links (Der gute Berggeist)
Gerhard Schulz (Erzähler)
Arno Wyzniewski (Der junge Kiu Sung)
+
Instrumentalgruppe unter der Leitung von Gerhard Bautzmann

Text: Ursula Kroszewsky
Regie: Theodor Popp
Musik: Ernst-Peter Hoyer

Das Katzenhaus:
Robert Assmann (Herr Bockowitsch / Alter Ziegenbock)
Wolf von Beneckendorff (Baron von Hahn)
Grete Böhme (Seine Frau / Fette Henne)
Rudolf Christoph (Erzähler)
M. Hübner (Junge Katze)
Georgia Kullmann (Nachbarin / Dickes Schwein)
Walter Richter-Reinick (Ihr Hausdiener / Kater Wasja)
Regine Toelg (Seine Frau / Alte Ziege)
Ellinor Vogel (Fürstin Koschka / Alte vornehme Angorakatze)
B. Witte (Waisenkind)
+
Instrumentalgruppe unter der Leitung von Siegfried Enders

Text: Martin Remané
Regie: Theodor Popp
Musik: Ernst-Peter Hoyer

Der tapfere Asmun:
Hans Anklam (Pletun)
Berti Deutsch (Stimme der Heimaterde)
Maximilian Larsen (Tairnads)
Reinhard Michalke (Asmun)
Gerhard Murche (Erzähler)
Sylva Schüler (Möwe)
+
Instrumentalgruppe] unter der Leitung von Gerhard Bautzmann
+
Chor:
Großer Chor des Berliner Rundfunks,
Kinderchor des Klubhauses der Eisenbahner

Text: Dmitri Nagischkin
Regie: Theodor Popp
Musik: Ernst-Peter Hoyer

Das Märchen „Der tapfere Asmun“ gab´s auch als Single:
Single1

Titel:
01. Das Geschenk des Zauberers 15.20
02. Die goldene Axt 12.22
03. Das Katzenhaus 15.30
04. Der tapfere Asmun 15.13

LabelB1
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Und gleich noch ne Single-Ausgabe von „Der tapfere Asmun“:
Single2

Hüllentext

Freddy Quinn – Die Gitarre und das Meer + Du brauchst doch immer wieder einen Freund (1959)

FrontCover1Tja, der Freddy Quinn:

Freddy Quinn (* 27. September 1931 in Wien, Niederfladnitz oder Pula als Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl, später Nidl-Petz, auch Manfred Quinn) ist ein österreichischer Schlagersänger und Schauspieler, der zwischen 1956 und 1966 zehn Nummer-eins-Erfolge in den deutschen Charts hatte, rund 60 Millionen Schallplatten verkauft hat und zu dieser Zeit zum erfolgreichsten deutschsprachigen Sänger wurde.

Er ist seit vielen Jahrzehnten Wahlhamburger.

 

FreddyQuinn01

Und hier eine seiner frühen Erfolge … 

Nun gut … viel zu schreiben gib es da nicht … 2 mal Freddy mit seinem rührseligem Quatsch, der damals allerdings viele, sehr viele Herzen berührte.

Freddy Quinn bei „Musik ohne Grenzen“ in der Berliner Deutschlandhalle, 1959:
FreddyQuinn02

Besetzung:
Freddy Quinn (vocals)
+
Bert Kaempfert und seine Solisten

Die Single gab´s auch in einem sog. Firmen-Cover:
FirmenCover

Titel:
01. Die Gitarre und das Meer (Olias/v. Pinelli) 2.29
02. Du brauchst doch immer wieder einen Freund (Olias/v. Pinelli) 2.08

LabelB1

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Darüber sollten wir Männer ruhig mal nachdenken:

Juanita Anita

Jimmy Brown, das war ein Seemann
Und das Herz war ihm so schwer
Doch es blieben ihm zwei Freunde
Die Gitarre und das Meer
Jimmy wollt ein Mädchen lieben
Doch ein andrer kam daher
Und als Trost sind ihm geblieben
Die Gitarre und das Meer

Juanita hieß das Mädchen
Aus der großen fernen Welt
Und so nennt er die Gitarre
Die er in den Armen hält

Juanita Anita

Ob am Quay von Casablanca
Ob am Cap von Salvador
Singt er leis von Juanita
Deren Liebe er verlor

Juanita hieß das Mädchen
Aus der großen fernen Welt
Und so nennt er die Gitarre
Die er in den Armen hält

Juanita Anita

Jimmy wollt kein andres Mädchen
Doch sein Leben war nie leer
Denn es blieben ihm zwei Freunde
Die Gitarre und das Meer

Und dieses Lied hatte er doch glatt noch 2002 im Programm:
https://www.youtube.com/watch?v=wLHFma3M8JY

 

Mehr von Freddy Quinn:
Mehr

Dalida – Dalida in Paris (1959)

FrontCover1Und  hier weitere Aufnahmen der Chansonette aus Frankreich, die bei uns Ende der 50er/Anfang der 60er Jahre antrat, den deutschen Musikmarkt zu erobern …

… bei diesen Aufnahmen handelt es sich zwar um Aufnahmen in französischer Sprache, aber diese Songzusammenstellung wurde eigenes für den deutschen Schallplattenmarkt produziert.

Ein doch deutlicher Hinweis, welche Popularität dieser Sängerin bei uns wohl gehabt haben muss.

Von ihren schweren Lebenskrisen war sie noch weit entfernt (mehr dazu dann hier).

Und ich kann mir weiterhin nicht helfen … der Schmelz ihrer Stimme … hach … ich könnt´ ihr aus der Hand fressen.

Muss ja nicht jedem so gehen … aber ich gönn´ mir meine Schwärmereien … und zwar hemmungslos.

BackCover1

Besetzung:
Dalida (vocals)
+
Raymond Lefevre mit seinem Orchester

Dalida01

Titel:
01. A1 Le Jour Où La Pluie Viendra (Delanoe/Becaud) 2.58
02. Ce Serait Dommage (Bonitag/Davis) 2.12
03. Ciao Ciao Bambina (Modugno/Verde/Larue) 2.57
04. Passion Flower (Tout L’Amour) (Salvet/Betkin/Murthag/Garfield) 1.47
+
05. Passion Flower (Tout L’Amour) (live 14. Mai 1959) (Salvet/Betkin/Murthag/Garfield) 1.30

LabelB1

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Dalida02

Mehr von Dalida:
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