Nur mal so nebenbei: Der Laden, Teil 3

Ich bin jetzt schon mehrfach gefragt, bzw. gebeten worden, ob ich nicht mal „endlich“ den dritten Teil der ERwsin Szrittmatter Verfilmung „Der Laden“ hier in diesem Laden präsentieren möchte.

Kurzer Zwischenstand: Ich beschäftige mich seit gut 2 Wochen mit diesem Teil und ich kann versprechen, dass es demnächst soweit sein wird, also im Laufe der nächsten Woche. Ich bitte also noch um ein bisschen Geduld.

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Zed Yago – Pilgrimage (1989)

FrontCover1Als ich damals hörte, die Jutta Weinhold hätte ne neue Band,hatte ich mir ja große Hoffnungen gem,acht, aber dann …:

Zed Yago ist eine deutsche Metal-Band. Zu den bekanntesten Songs von Zed Yago gehören die Ballade The Pale Man und der Black Bone Song.

Die 1986 ursprünglich als Sedjago gegründete Band um die Frontfrau und Sängerin Jutta Weinhold veröffentlichte 1988 ihr Debütalbum From Over Yonder, das sich mit Zed Yago, der fiktiven Tochter des fliegenden Holländers beschäftigt, die der Band auch den Namen gab. Das Album war für die damalige Zeit recht ungewöhnlich, weil die Verarbeitung von Wagner-Motiven neuartig war. Zed Yago war Ende der Achtzigerjahre nicht die einzige „Female Fronted“ Rockband. Außer Warlock wurden u. a. Lee Aaron (Kan), Holy Moses (Ger), Vixen (USA), Blitzz (DDR), Saraya (USA), Laos (Ger) und Phantom Blue (USA) von Sängerinnen angeführt bzw. ausschließlich von Frauen betrieben. Hinzu kommen Solo-Künstlerinnen wie Lita Ford und Joan Jett. From Over Yonder schaffte es (u. a. vor AC/DC) zur Platte des Monats März 1988 im Musikmagazin Metal Hammer. Bald konnte die Band einen Major Label-Vertrag mit BMG aushandeln.

Es folgte eine Tour im Vorprogramm von Deep Purple, bevor die Band 1989 selbst ausgiebig als Headliner tourte und im Vorprogramm von W.A.S.P. nach Großbritannien kam. Obwohl auch das zweite Album Pilgrimage, welches in diesem Jahr erschien, von der Presse noch einigermaßen gut aufgenommen wurde (Platz 2 im Metal Hammer Soundcheck Februar 1989), blieb der große internationale Erfolg aus. Gitarrist Jimmy Durand (vormals Jimmy) reaktivierte zusammen mit seiner Ehefrau Yvonne und Claus „Bubi the Schmied“ Reinholdt die Band und trat 1997 auf dem Wacken Open Air auf.

Nach der Veröffentlichung einer Greatest-Hits-CD bei SPV (wie schon das erste Album) im Jahre 2002 folgte u. a. ein Auftritt beim Summer End Festival 2003. Im Jahr darauf spielte die Band im Vorprogramm von Bonfire, bevor im März ihre eigene Tour Welcome To The Return folgte. Am 4. Juli 2005 erschien unter dem Musiklabel Atomic Symphony mit The Invisible Guide das erste Album der neuen Formation, dem im September und Oktober die gleichnamige Tour folgte.

Zed Yago01

2006 feierten Zed Yago ihr 20-jähriges Jubiläum und brachten 2006 für Twilight Zone Records auch noch ein Live-Album auf den Markt, auf dem zehn Live-Tracks zu hören sind und zwei Titel, die vorher noch nicht veröffentlicht waren. Nach einem schweren Hörsturz verließ Bubi The Schmied die Band.

2010 folgte das Album Pirates from Hell, welches Yvonne und Jimmy Durand gemeinsam mit dem Keyboarder Tony Carey und dem Schlagzeuger Karsten Kreppert einspielten. Die Band trat im Sommer 2010 bei einigen Festivals auf.

Schlagzeuger Claus „Bubi, the Schmied“ Reinholdt verstarb in der Nacht auf den 2. Januar 2018 im Alter von 60 Jahren. (wikipedia)

Bubi

Hier ihr 2. Album und damals war die Heavy Metal Szene in Deutschland ziemlich begeistert:

Wohin führt ZED YAGOs Weg nach dem von Fans und Kritikern gleichermaßen wohlwollend aufgenommenen Debüt „From Over Yonder“? Textlich zumindest begibt man sich auf eine Pilgerfahrt, Zed Yago machen sich auf die Suche nach der verlorengegangenen Phantasie der Menschen. Musikalisch ist alles beim alten geblieben. Schwere, stampfende Songs dominieren das Geschehen, die aber dennoch äußerst melodiös vorgetragen werden, was nicht zuletzt Juttas hervorragendem, fast schon opernhaftem Gesang zu verdanken ist. Aber auch die Rhythmus-Sektion spielt präzise wie ein Uhrwerk. Hier stimmt einfach alles. Eine Platte, die abseits aller Normen und Klischees ganz einfach Spaß macht. Man darf schon gespannt sein, welche textlichen und vor allem musikalischen Pfade ZED YAGO jetzt noch beschreiten wollen. (Rock Hard, Nr. 31/1989).

CDBooklet03+4

Oder aber auch:

Metal meets RICHARD WAGNER – mit das Beste was je aus deutschen Landen kam!
Rezension aus Deutschland vom 30. Dezember 2019
Heavy Metal hat in Deutschland eine lange Tradition, eine lange Reihe erstklassiger Bands bestätigt das eindrücklich. Doch es sind nicht die Bands die in aller Munde sind, die diese Tradition so bemerkenswert machen, es sind die vielen Bands, die ganz tolle Musik machen und gemacht haben, aber niemals Ruhm und Ehre dafür einheimsen konnten. Zumindest nicht den Ruhm und die Ehre, die sie eigentlich verdient hätten.

Eine dieser Bands ist die aus Hamburg stammende Formation ZED YAGO, die Ende der 80er mit „From Over Yonder“ und dem hier vorliegenden „Pilgrimage“, zwei exzellente Alben rausgehauen haben.
ZED YAGO waren „Grenzgänger“ zwischen orchestralem Symphonic-Metal und klassischen heavy Metal, der musikalisch immer die Oberhand behalten hat.

In ihren Texten bedienen sie sich phantastischen Themen, untermalen diese mit Elementen aus der klassischen Musik, sie ließen sich, nach eigenen Aussagen, von der Musik RICHARD WAGNERS beeinflussen. Deshalb haben ihre Songs auch immer so einen epischen Touch, sie sind geheimnisvoll und beinhalten eine feine Dramatik.

Zed Yago03

Viele Bands, die thematisch in der selben Richtung zu verorten sind, driften in unsäglichen Kitsch ab, was ZED YAGO nie passiert ist. Meiner Meinung nach liegt das vor allem an Frontsängerin und Rockröhre JUTTA WEINHOLD, die den Songs unheimlich viel Dynamik und Ausdruck verleiht. Diese Stimme kann niemals in kitschige Gefilde abdriften, dazu ist sie einfach zu grandios.

Mit „Pilgrimage“ gingen sie stilistisch den Weg vom Debütalbum weiter, allerdings legten sie noch eine Schippe mehr „Metall“ drauf, das Album wirkt auf mich noch einen Tick härter.
Die Kompositionen sind wieder sehr ausgefeilt und ausschweifend, die hatten wirklich was drauf, Langweile ist auch auf ihrem zweiten Langeisen Fehlanzeige.

Die Stimme von JUTTA WEINHOLD ist überragend, jedes Mal wenn ich mir die beiden ZED-YAGO-Alben anhöre, bei denen sie gesungen hat, bekomme ich eine Gänsehaut. Das bekomme ich öfters wenn ich Musik höre, meistens aber weil sich das Gehörte gruselig anhört, in diesem Fall weil es so sensationell gut ist.
Für mich gehört sie in einem Atemzug mit LEE AARON genannt, die ich für eine der größten Rocksängerinnen ever halte …. und in dieser Liga singt eben auch JUTTA WEINHOLD. Schade, dass sie aus dieser tollen Röhre so wenig gemacht hat.

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Auf „Pilgrimage“ gibt es für mein Dafürhalten keine schlechten Songs, das Album wirkt wie aus einem Guss, ich finde es klasse.
Als Anspieltipps würde ich den genialen „Black Bone Song“, das epische „The Man who stole the Holy Fire“, die geniale Powerballade „The Pale Man“ und „The Fear of Death“ empfehlen. Diese Songs fegen mich auch heute noch weg.
Eigentlich ist es das ganze Album, das mich begeistert, ohne Ausnahmen, die Musik ist zeitlos, mit das Beste was ich jemals gehört habe. Ich fand schon „From Over Yonder“ genial, „Pilgrimage“ ist noch einen Tick besser, dafür müsste ich eigentlich 6 Sterne vergeben. Vor allem die Stimme von JUTTA WEINHOLD macht mich fertig – das kann man einfach nicht besser singen.

Mein Fazit: Selten habe ich eine so kraftvolle Rockröhre gehört wie die von JUTTA WEINHOLD …. und ich habe schon viele gehört.
„Pilgrimage“ gehört mit zum Besten was die deutsche Metal-Szene je hervorgebracht hat, jammerschade, dass ZED YAGO nie den Durchbruch geschafft haben. Das mag auch daran gelegen haben, dass klassischer Metal Ende der 80er nicht mehr so angesagt war, wer weiß was gewesen wäre, wären die beiden ersten Alben des Hamburger Quintett schon 1982 erschienen.
Klasse Album, wer auf dynamische und kräftige weibliche Rockstimmen steht, klassischen Metal mit orchestralen Anleihen mag, der ist hier genau richtig. Metal meets RICHARD WAGNER …. könnte man sagen. (\m/arcolino)

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Nun, dem kann ich mich ja nun überhaupt nicht anschließen … und das hat nicht nur damit was zu tun, dass man sich im Intro einer Komposition von Richard Wagner bediente.

Wir hören hier einen aufgeblasen, theatralischen Heavy Metal Sound, der bedeutungsschwanger das Zeitalter der Pilger beschreiben will …

Vielleicht gut gemeint, aber .. … epische Langeweile …

Und jetzt muss ich dringend meine alten Jutta Weinhold scheiben rausholden, damit ich mich wieder vergewissern kann, wie verdammt gut sie eigentlich mal war.

BackCover1

Besetzung:
Jimmy Durand (guitar)
Gunnar Heyse (guitar)
Wolfgang “Tatch” Mirche (bass)
Claus „Bubi“ Reinholdt (drums)
Jutta Weinhold (vocals)

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Titel:
01. Pilgrim’s Choir / Pilgrimage 6.38
02. The Fear Of Death 5.38
03. Pioneer Of The Storm 4.12
04. Black Bone Song 5.10
05. Rose Of Martyrdom 4.39
06. The Man Who Stole The Holy Fire 4.46
07. Achilles Heel 3.57
08. The Pale Man 4.49
09. Omega Child 4.05
+
10 Fallen Angel 3.57

Musik und Texte:
Jimmy Durand – Gunnar Heyse – Wolfgang Mirche (bass) – Claus Reinholdt – Jutta Weinhold
außer „Pilgrim’s Choir“: Richard Wagner

LabelB1

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Front+BackCover1

Zed Yago hatten dann später wohl richtig Zoff mit Jutta Weinhold, wiwe dieser Auszug aus einem Interview mit Jimmy Durand aus dem Jahr 2014 (Metal Inside) belegt:

Interview Jimmy Durand

Helly Meiler – Live (1997)

FrontCover1Ein ganz besonderes Exemplar unter der Straßenmusikern ist wohl Helly Meiler:

Er spielt für Touristen aus aller Welt: Helly Meiler aus Gauting musiziert seit Jahrzehnten in der Münchner Fußgängerzone – und handelt sich dabei Ärger mit der Stadt ein.

Er bekommt Fanpost aus aller Welt, Passanten haben Videos von seinen Shows auf Youtube gestellt. Urlauber, die ihn in der Fußgängerzone erlebt haben, laden ihn zu Auftritten in die Schweiz, nach Österreich und Italien ein. Fernsehen und Zeitungen berichten regelmäßig über ihn: Helly Meiler aus Gauting ist so etwas wie ein Wahrzeichen der Münchner City. Doch bei der Stadt scheint er nicht so beliebt zu sein. Regelmäßig hat er Strafanzeigen und Verwarnungen der Polizei kassiert. Dabei tritt der Musikkabarettist nach Ladenschluss auf.
Straßenmusiker Straßenmusiker Helly Meiler Bild vergrößern

Seit 27 Jahren sind Kaufinger und Neuhauser Straße die abendliche Bühne für den Musikkabarettisten – wenn er auftritt, schart sich schnell eine neue Fangemeinde um den 49-Jährigen. „Derbleckn international“ nennt Helmut Karl Meiler, wie der Gautinger mit bürgerlichem Namen heißt, sein Erfolgsrezept. Bei ihm wird jeder ohne Unterschied auf Nationalität auf den Arm genommen – und das Publikum johlt.

HellyMeiler
Es ist wohl diese Mischung aus Neugier und Angst, in Helly Meilers Standup-Comedy eingebaut zu werden, was die Menschen fasziniert vor dem groß gewachsenen ewigen Jüngling mit der Gitarre stehen bleiben lässt. Und natürlich die Beatles-Songs, die er alle im Repertoire hat. Meiler: „Es ist erstaunlich, dass auch junge Leute immer noch die Texte können und mitsingen.“

Früher hatte er seinen Stammplatz beim Kaufhof – „der beste Platz“, aber in letzter Zeit wird er immer weiter abgedrängt – „von osteuropäischen Massenvernichtungswaffen“, wie der singende Kabarettist böse die Klassikensembles bezeichnet, die schon mal ganze Flügel in die Fußgängerzone schieben und lautstarke Platzkonzerte geben. Eigentlich dürfe man ja nur zweimal in der Woche in der Fußgängerzone auftreten – doch die klassischen Musiker scheinen bei der Stadt gut anzukommen und konzertieren laut Meiler bis zu fünfmal wöchentlich.

HellyMeiler2Er hingegen erhält regelmäßig Strafanzeigen, obwohl er auf Privatgrund spielt. Seit Jahren holt sich der Künstler schriftlich Genehmigungen von Kaufhäusern an der Fußgängerzone, dass er nach Ladenschluss auf ihrem Grund auftreten darf. Doch die Polizei meine, er wirke mit seiner Show in den öffentlichen Raum hinein. Sogar die Gitarre wurde schon konfisziert, und einen Platzverweis hat er erhalten – doch da habe ihm das Verwaltungsgericht Recht gegeben.

Dass die Stadt die Straßenmusik reglementiert hat – dafür entschuldigt sie sich fast: Auf zwei DIN-A-4-Seiten hat sie dargelegt, was der Straßenkünstler denn zu tun hat, bevor er Passanten und Anwohner in der Fußgängerzone erfreuen oder entnerven darf. „Die Stadt bedauert, dass diese Regelungen ein bisschen Bürokratie in eine an sich schöne und begrüßenswerte Sache bringen“, heißt es am Schluss.

Schön und begrüßenswert – legendär ist jedenfalls das Duo aus Klarinette und Gitarre, das bevorzugt die Konen-Arkaden in der Sendlinger Straße beschallte. Die beiden Männer beherrschten offenbar nur fünf Lieder, die jedoch in Endlosschleife. Und alle in der Nähe warteten alle paar Minuten angstvoll auf den Moment bei „My Way“, in dem der Gitarrist voller Überzeugung den immer gleichen falschen Akkord spielte.

Auch diese beiden Künstler mussten das Procedere durchlaufen, das die Stadt für Straßenmusiker vorgesehen hat: Mussten zur Stadtinformation im Rathaus, dort eine Probe ihres Könnens geben, dann zehn Euro bezahlen für die Erteilung einer Erlaubnis. Fünf davon, so die Regelung, werden montags bis freitags für den Vormittag ausgegeben, fünf für den Nachmittag – für Straßenmusiker dauert der Vormittag übrigens von 11 bis 14, der Nachmittag von 15 bis 22 Uhr. Länger als 60 Minuten dürfen sie nicht an einem Ort spielen.

„Besonders störende Musikinstrumente“ dürfen nicht verwendet werden, dazu zählten Dudelsack, Drehorgeln und Schlagzeug. Trompete, Saxophon und Posaune sind auch darunter, wobei jeder Musikliebhaber weiß, dass eine schlecht gestimmte Geige sehr viel mehr nerven kann.

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Warum es die Stadt ihm so schwer macht, versteht Meiler nicht. „Die Verhältnismäßigkeit muss doch gewahrt bleiben“, sagt er. Schließlich unterhalte er abends Touristen aus aller Welt. Dass sein Publikum andere Passanten behindern soll, hält er für absurd. Behindert in seiner Berufsausübung – so fühlt sich Meiler selbst. Schließlich hat er Frau und zwei Kinder zu ernähren. Jetzt setzt er auf Hilfe von oben: „Ich hoffe auf eine Audienz beim Oberbürgermeister.“ (Thomas Anlauf und Stephan Handel, Süddeutsche Zeitung, 14. März 2011)

Und hier eine empörte (und eigentlich auch nachvollziehbare) Anfrage, die im Jahre 2012 an den damaligen Oberbürgermeister der Landeshauptstadt München, Christian Ude gestellt wurde:

EmpörteAnfrage

Und auf dieser Privatpressung kann man sich nun anhören, wie das klingt, wenn Helly

MCFrontCover

Die MC, ca. 1988

Meiler als Rattenfänger der Straßenmusik die Leute nicht nur bei Laune hält, sondern so richtig schön im Griff hat und mehr als einmal animiert … aktiv mitzusingen … oder gröhlen … je nach Definition. Dabei bedient er sich natürlich all der Gassenhauer der Rockmusik … aber wie er z.B. „The Final Countdown“ von Europe zu einem Straßenlied macht, das ist schon ne feine Sache.

Er moderiert überwiegend in Englisch und baut dabei ein paar deutsche Brocken ein …

Die Geschichte dieser Aufnahme ist ein wenig rätselhaft … nachdem das Cover der CD hinsichtlich der genauen Aunahmedaten beharrlich schweigt, musst ich mich wieder mal auf die Suche machen (Recherche nennt man das dann wohl).

Herauskam dass es 1988 eine MC gab, aufgenommen von RTL Radio Berlin … und die enthält exakt die gleichen Aufnahmen wie die mir vorliegende CD … diesmal allerdings aufgenommen von dem Münchner Privat-Radio-Sender „Antenne Bayern“ … ein wenig rätselhaft ist das schon, aber ich denke mal, es handelt sich dabei um die gleichen Aufnahmen.

MC

MCTracklist.jpg

Na ja … auf jeden Fall mal wieder so ne recht seltene Produktion aus deutschen Landen und mein Faible für all diese Musiker dürfte ja mittlerweile hinglänglich bekannt sein.

Interessant: gestern konnte ich mich noch köstlich über diese Aufnahmen köstlich amüsieren … heute wären sie mir zu albern … vermutlich alles ne Frage der Tagesform … aber drauf hat´s schon, der Helly aus Gauting bei München. Und irgendwie gehört er wohl auch zum nächtlichen Stadtbild der Fußgängerzone in München … ein Original halt.

Leserbrief

Besetzung:
Helly Meiler (vocals, guitar)

BackCover1

Titel:
01. Introduction 0.53
02. Don’t Worry Be Happy (McFerrin) 0.49
03. The Boxer (Simon) 6.50
04. We Will Rock You (May) 5.10
05. U 2 Medley     3:08     L C
06. Hey Jude (Lennon/McCartney) 0.48
07. Satisfaction (Jagger/Richards) 3.04
08. The Final Countdown (Tempest) 4.12
09. My Sweet Lord (Harrison) 3.43
10. Twist & Shout (Medley/Berns) 4.07
11. Another Brick In The Wall (Waters) 2.38
12. Hotel California (Felder/Frey/Henley) 4.51
13. Yesterday (Dresden) (Lennon/McCartney) 0.46
14. Let It Be (Lennon/McCartney) 5.35

CD1

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Visitenkarte

Visitenkarte am einfach mal so angeheftet ….

Ankündigung

Ankündigung zur 21. Munderkinder Musiknacht, 2009 (Munderkingen ist die kleinste Stadt im Alb-Donau-Kreis in Baden-Württemberg.)

Hamburg Blues Band – Mike Harrison Meets The Hamburg Blues Band – Touch (2001)

HHBluesBandHarrisonFrontCover1Die Hamburg Blues Band ist eine deutsche Blues-Rockgruppe und wurde unter anderem von dem Sänger und Rhythmusgitarristen Gert Lange im Jahre 1982 gegründet.

Die HBB spielt einen harten Blues, der besonders durch die Stimme von Gert Lange und die Gitarrenriffs von Alex Conti lebt und auch oft Hardrockelemente in die Musik miteinbezieht. In der Band dominieren besonders bei ihren Liveauftritten die beiden Protagonisten Lange und Conti.

Die aktuelle Besetzung der HBB besteht aus Miller Anderson an der Leadgitarre (ehemals bei Keef Hartley und Savoy Brown), davor waren es Clem Clempson und Alex Conti, Gert Lange (Vocals und Rhythmusgitarre), Hans Wallbaum an den Drums, Michael „Bexi“ Becker am Bass (ebenso Lake) sowie ehemals Adrian Askew an den Keyboards (ebenso Lake). Der renommierte britische Saxophonist Dick Heckstall-Smith (vormals Bluesbreakers und Colosseum) war seit Beginn fester Bestandteil der HBB, verstarb allerdings am 17. Dezember 2004 an Krebs, kurz vor der Veröffentlichung des letzten Albums „Live – On The Edge of A Knife“. Auf diesem Album wurde ihm mit seinem 18 Minuten-Titel „Woza Nasu“ (Bring Home The Goods) ein besonderes Denkmal gesetzt. Das „sechste“ Mitglied agiert hinter den Kulissen und ist der Texter Pete Brown, der schon für die Gruppe Cream schrieb und für Klassiker wie „White Room“ und „Sunshine Of Your Love“ mitverantwortlich ist.

Im Sommer 2006 wurden für das „Burg Herzberg Festival“ die „Herzberg Blues Allstars“ zusammengestellt. Die HBB bildete hier die Basisband, eröffnete das Konzert und wurde im Laufe des Abends durch viele Stars der europäischen Bluesszene verstärkt. Dies waren insbesondere: Chris Farlowe, Clem Clempson, Mike Harrison und Pete Brown. Festgehalten wurde dies auf einer vom WDR-Rockpalast produzierten Doppel-DVD.

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Nach dem Ausstieg des Leadgitarristen Alex Conti im Frühjahr 2008 wurde der ehemalige Humble Pie- und (noch) Colosseum-Gitarrist Clem Clempson als festes Mitglied der Band präsentiert. Dieser verließ 2012 die Band wieder und machte für Miller Anderson Platz. Ebenfalls 2012 verließ der Keyboarder Adrian Askew Lake die Band um fortan Clem Clempson bei dessen Solokarriere zu unterstützen. Beide spielen bereits auf dem 2008 produzierten Studioalbum „Mad Dog Blues“ mit, das allerdings erst Mitte Januar 2009 ausgeliefert wurde. 2011 gingen sie mit Arthur Brown und Chris Farlowe auf Tournee.

Bei der „Friends for a LIVEtime“-Tournee im Winter/Frühjahr 2013 traten das Trio Lange/Becker/Wallbaum weiterhin zusammen mit dem Gitarristen Miller Anderson auf. Als Gastsängerin war die ex-Stone the Crows-Sängerin Maggie Bell mit auf Tour.

2015 heuerte die Band den jungen Gitarristen Krissy Matthews beim Musikfestival „Musik am Noor“ an. Seitdem tourt die Band mit ihm als festem Lead-Gitarristen. (wikipedia)

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Und hier nun das vierte Album der Band, diesmal mit einem sehr prominentem Gastsänger, Mike Harrsion. Den sollte man eigentlich noch von Spooky Tooth kennen … wenn nicht, dann wird es höchste Zeit !

Na ja und entsprechenf dem Stimmpotential des Mike Harrison hat man dann auch die Songs zusammengestellt. Deftiger Blues ist dann nur noch bei einem Titel wie“True Lies“ zu hören. Ansonsten überwiegen soulgetränkte Rockkompositionen, die durchgehend überzeugend sind … ein Alex Conti an der Leadgitarre sorgt für den nötigen solostischen Höhenflüge, das Rhythmusgespann Hans Wallbaum und Michael Becker ist eh nicht zu schlagen.

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Und Mike Harrison nochmals so kraftvoll hören zu können ist einfach ein Geschenk; leider ist am 25. März 2018 dann gestorben.

Und natürlich: als Reminiszenz an Spooky Tooth hören wir hier eine packende Live-Version von dem Klassiker „Waiting For The Wind“ … puuh … da bleibt einem aber der Mund offen stehen !

Und die meisten Texte stammen von dem englischen Lyriker Pete Brown, der sich bereits als Texter für die Gruppe Cream einen Namen gemacht hat !

BackCover1A

Besetzung:
Michael Becker (bass, guitar bei 04., + 08. background vocals)
Alex Conti (guitar, background vocals)
Dick Heckstall-Smith (saxophone)
Gert Lange (guitar, vocals bei 07. + 09., background vocals)
Hans Wallbaum (drums)
+
Bernie Bird (dobro guitar bei 07.)
Ingo Bischof (organ)
Mike Harrison (vocals)
Yogi Jockusch (percussion bei 04., 07. + 08.)
André Rabini (background vocals bei 05., 07. + 09.)
Roel Spanjers (organ bei 06. + 09.)

Booklet04ATitel:
01. Hold Back (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 4.59
02. Movin‘ On (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 3.51
03. Try Me Again (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 5.23
04. Make Me Smile (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 4.13
05. Security (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 5.39
06. There’s A Road (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 4.01
07. King Of Hearts (Lange/Nicholas/Conti/Wallbaum/Becker) 3.46
08. Perfect Day (Storey/Petersen) 3.59
09. Hittin‘ The Spot (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 4.34
10. True Lies (Brown/Conti/Lange/Wallbaum/Becker) 3.55
11. Waiting For The Wind (Wright/Grosvenor/Harrison) 5.49

CD
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Mehr von der Hamburg Blues Band:
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Deutsche Nationalbibliothek – Hans Ticha – Buch und Grafik 1970 – 2006 (2007)

TitelEs mag ja Menschen geben, die über Gebrauchsgraphik die Nase rümpfen, ich gehöre ganz sicher nicht dazu … und am Beuispiel von Hans Ticha kann schön deutlich gemacht werden, welche Intensität eine solche Gebrauchsgraphik haben kann:

Hans Ticha (* 2. September 1940 in Tetschen) ist ein deutscher Maler, Grafiker und Buchillustrator.

Nach der Vertreibung aus der Tschechoslowakei besuchte er von 1946 bis 1958 die Schule in Schkeuditz und studierte von 1958 bis 1962 Pädagogik (Kunsterziehung und Geschichte) an der Karl-Marx-Universität Leipzig.

Von 1962 bis 1964 arbeitete Ticha als Lehrer in Lindenthal bei Leipzig, ab 1965 studierte er an der Hochschule für bildende und angewandte Kunst Berlin-Weißensee, u. a. bei Kurt Robbel, Werner Klemke, Arno Mohr und Klaus Wittkugel. Nach seinem Studienabschluss war er von 1970 bis 1990 als freischaffender Maler und Buchillustrator tätig. In dieser Zeit gehörte er, wohnhaft in der Rykestraße im Prenzlauer Berg, zum kulturellen Sammelfeld des Kollwitzplatzes in Berlin. Nach der Wende in der DDR zog er 1990 nach Mainz. 1993 zog er nach Hochstadt bei Hanau.

Ticha arbeitete für fast alle maßgeblichen Verlage der DDR (Mitteldeutscher Verlag, Verlag Junge Welt, Verlag der Nation, Aufbau Verlag, Kinderbuchverlag Berlin u. v. a.) und war durch Ausgaben der Büchergilde Gutenberg auch im Westen vertreten. Insgesamt gestaltete er mehr als 90 Bücher.

„Handwerkliche Solidität, Experimentierfreude, originelle Bildfindungen und konzeptionelle Konsequenz“ zeichnen Tichas Kunst aus (Hiltrud Lübbert). Er wird als „einziger Pop-Künstler der DDR“ bezeichnet, da sein Interesse für die in den Staaten des Warschauer Pakts eher verpönte Pop-Art sich früh schon zeigt und konsequent verfolgt wird.

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Hans Ticha vor seinem Werk „Kuss“

In Auseinandersetzung mit den Stilmitteln der Pop-Art innerhalb der sozialistischen Gesellschaft und ihrer Propaganda-Bilder verändert er den revolutionären Begriff „Agit-Prop“ (Agitation und Propaganda) zu „Agit-Pop“. Neben der Pop-Art gehören zu seinen Vorbildern Fernand Léger, die Maler des Bauhauses wie Oskar Schlemmer und Willi Baumeister, sowie der russische Konstruktivismus.

Werke von Ticha befinden sich unter anderem im Germanischen Nationalmuseum Nürnberg, im Weimarer Stadtschloss, im Deutschen Historischen Museum Berlin und im Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland Bonn. (Quelle: wikipedia)

Die Deutsche Nationalbibliothek Frankfurt und Leipzig ehrte ihn dann im Jahre 2007 mit einer umfangreichen Werkschau.

Anläasslich seines 75. Geburtstages am 2.09.2015 gab es in dem Online-Magazin „Feulletoin Frankfurt“ eine weitere ausführliche Würdigung. Da kann man dann u.a. folgendes lesen:

Beispiel10Hans Ticha hatte mit dem sozialistischen Realismus nichts zu tun. Im Gegenteil. Er hatte den russischen Konstruktivismus zum Vorbild: die Künstler Kasimir S. Malewitsch (1878-1935), Begründer des Konstruktivismus, und Eliezer „El“ Lissitzky (1890-1941). Von ihm besass er ein seltenes Buch. Beide Künstler fielen während der Stalin-Zeit in Ungnade. Auch Oscar Schlemmer (1888-1943), Fernand Léger (1881-1955) und Willi Baumeister (1889-1955) beeinflussten ihn. Alles Vorbilder, die nicht ins sozialistische Kunstverständnis passten. In den 1950er Jahren war es dann die Pop-Art, die aus den USA und England nach Europa kam, die ihn interessierte.

Wie gesagt, er malte vieles zu Hause im Verborgenen. Allerdings wurden seine Sportbilder akzeptiert. Sie wurden 1986 im Vorfeld der Olympischen Sommerspiele in Barcelona 1992 ausgestellt. Das IOC ehrte ihn mit dem Grand Premio für Malerei. Das Schlossmuseum Weimar kaufte das Gemälde „Mannschaft“ 1975, und in die (Ost-)Berliner Nationalgalerie gelangten 1982 zwei Bilder. Das war geradezu mutig.

Später, von 1970 an als freischaffender Künstler (zunächst in Berlin, anschliessend in Mainz und ab 1993 in der Nähe von Hanau) widmete er sich vor allem auch der Buchillustration. An die 100 Bücher hat Hans Ticha illustriert.

Allein in der DDR, dort waren es um die 70 Bücher, die wichtigsten verlegt vom renommiertesten Verlag, dem Aufbau Verlag, erhielt er etwa 25 Auszeichnungen. War er so angepasst? „Das ist das Merkwürdige, dass bei der Buchillustration wesentlich mehr Freiheiten in formaler Hinsicht existierten. Das war verblüffend. Ein Buch, das in Zehntausender Auflage erschien, da haben sie nicht so genau hingeguckt als bei einer Ausstellung, wo mal 20 Leute hinguckten. Das fanden sie als das ideologisch Wichtigere. Das war sonderbar.“ Stets realisierte er eigenständige Bild-Geschichten und keine Illustrationen, die lediglich dem Text entsprechen.

Andere Bilder hätten Hans Ticha dagegen ins Gefängnis bringen können. Er hatte befürchtet, auch deshalb ins Visier der Stasi gekommen zu sein, weil über ihm echte Dissidenten wohnten: Die Bürgerrechtler Gerd und Ulrike Poppe. Sie wurde 1983 wegen „Verdachts auf landesverräterische Zersetzungsmassnahmen“ verhaftet, jedoch nach sechs Wochen nach Protesten aus dem In- und Ausland wieder freigelassen. Ulrike Poppe wollte nach der Wende eine eigenständige sozialistische DDR. Heute ist sie „Beauftragte des Landes Brandenburg zur Aufarbeitung der Folgen der kommunistischen Diktatur“. Damals schaffte sich Ticha Gardinen an, da die Stasi vis à vis eine Wohnung gemietet hatte. Dreimal gab es merkwürdige Einbrüche in seinen Arbeitsraum, die in seiner Stasi-Akte nicht vermerkt sind.

Beispiel11Die Lebensdaten sind für die Kunst von Hans Ticha prägend. Ab Ende 1970 beschäftigte er sich mit politischen Themen. Seine Motive fand er in Zeitungen oder im Fernsehen (in der Sendung „Aktuelle Kamera“). Er sammelte Berichte über Parteitage oder Militärparaden und setzte sie bildlich um. Es waren DDR-Rituale: Immer wieder klatschende, erhobene Fäuste, Bruderküsse, Propaganda-Schreihälse. Er spielt mit Realismus und Surrealismus. Die Farbe ist Protest gegen das Grau der DDR. Sie ist grell und oft monochrom. Er erzählt aber auch Alltagsgeschichten, manchmal gegenständlich-konstruktiv, jedoch nicht aus dem Bauch heraus: „Man muss schon einen Plan haben.“

Nach der Wende hat es Hans Ticha nicht in Berlin am Prenzlauer Berg gehalten. Es sei keine gute Zeit gewesen. Viele Künstler sassen auf dem Trockenen. Neunundneunzig von hundert Verlagen stellten den Betrieb ein. Dennoch beteiligte er sich 1990 an der Biennale in Venedig (im Rahmen der Spezialausstellung „Ambiente Berlin“).

Die Diskussionen um die DDR-Kunst, auch angestossen von Georg Baselitz, der zunächst an der Hochschule Berlin-Weißensee unter anderem bei Walter Womacka studierte, aber von der Hochschule verwiesen wurde und nach West-Berlin ging, vergifteten das Kunst-Klima. Baselitz und andere hatten unterstellt, dass jede erfolgreiche Kunst im Osten ideologisch manipuliert gewesen sei. Er spitzte zu: „Es gibt keine Künstler in der DDR.“ Und er hatte hinzugefügt, Künstler aus der DDR seien „ganz einfach Arschlöcher.“ Lange dauerte der erbitterte Bilderstreit zwischen Ost und West. Es wurde vergessen, dass viele in der DDR ausgebildete Künstler, die sie verlassen hatten – Sigmar Polke, Gerhard Richter, A. R. Penck, Volker Stelzmann und andere – , zur westlichen Kunstentwicklung wesentlich beigetragen haben.“

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Genug der Hintergrundinformationen …

… hier nun der dazugehörige Ausstellungskatalog (92 Seiten) … mit ein paar ersten Eindrücken:

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Ein frühes Werk. Dieses Buch wurde vom Rütten & Loening Verlag, Berlin veröffentlicht. Dieser Verlag ist heute Teil vom Aufbau Verlag.

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Verlag Volk und Welt, Berlin (1977)

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Verschiedene Interpreten – Piano X 4 (1964)

FrontCover1Ein wirklich feines Jazzalbum aus deutschen Landen, veröffentlicht auf Saba Schallplatten, jenem Label das sich ein paar Jahrte später anschickte, mit dem Label MPS wirklich für Furore zu sorgen.

Eigentlich hatte die Firma Saba ja ganz anderes im Sinn:

Die Firma SABA (Schwarzwälder Apparate-Bau-Anstalt August Schwer Söhne GmbH) war ein deutscher Rundfunkgerätehersteller. Zuletzt Bestandteil eines chinesisch-französischen Gemeinschaftsunternehmens, befand sich am Urstandort Villingen nur noch eine Entwicklungsabteilung. SABA wurde 1986 aufgelöst; das Nachfolgeunternehmen TTE Germany ging 2007 in Insolvenz. Seit 2011 wurde wieder damit begonnen, Produkte der Marke SABA von der aus dem Thomson-Konzern herausgegangenen Technicolor zu vermarkten, unter anderem auch von Fremdherstellern. (wikipedia)

Die klassischen Saba-Produkte:
Saba-Produkte

Das Label Saba wurde dann als Teil der Firma von Hans Georg Brunner-Schwer gegründet. Im Laufe der Jahre (bis 1968) veröffentlichte man ca. 40 LP`s mit dem Schwerpunkt: Jazz.

Als die Firma in einer wechselhaften geschichte dann 1968 an die amerikanische GTE Corporation ging, hatten die an dem Label kein Interesse (die spinnen, die Amis !) und so gründete Hans Georg Brunner-Schwer das Labewl MPS (= Musik Produktion Schwarzwald) … und der Rest ist dann Geschichte.

Hans Georg Brunner-Schwer

Hier ein Sampler aus alten Saba Tagen, bei der Pianist Wolfgang Dauner natürlich bis heute einen klangvollen Namen hat.

Die anderen sind ehr in Vergessenheit geraten., wobei der Dieter Reith viele, viele Jahr später ein sehr erfolgreicher Produzent 8u.A. Pur, Pe Werner etc.) wurde. Aber damals war er halt noch ein lupenreiner Jazzer.

Dieter Reith & Bob Martin Quartett

Dieter Reith (* 25. Februar 1938 in Mainz; † 1. April 2020) war ein deutscher Jazzpianist, -organist, Arrangeur und Komponist.

Reith wurde 1972 dadurch bekannt, dass er zusammen mit Peter Herbolzheimer und Jerry van Rooyen die Olympiaeinzugsmusik für das Orchester Kurt Edelhagen komponierte und arrangierte. Dafür wurden diese drei Musiker mit einer Goldenen Schallplatte und dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Reith nahm ab 1945 Klavierunterricht, zunächst mit rein klassischer Ausrichtung. Ab 1956 spielte er Jazz im Club „Katakombe“ in Mainz. Nach dem Abitur 1958 studierte er Musikwissenschaft und experimentelle Physik. Auch absolvierte er ein Praktikum im Bereich der Tontechnik. 1961 bestand er ein Probespiel als Pianist bei der SWF-Bigband, deren Pianist er von 1962 bis 1971 war. Außerdem war er von 1970 bis 1976 Organist in Peter Herbolzheimers Rhythm Combination & Brass. Von 1971 bis 1973 spielte er Klavier im Orchester Kurt Edelhagen (WDR). Nachdem er 1973 seinen Wohnsitz nach Stuttgart verlegt hatte, leitete er für zahlreiche Produktionen die SWR Big Band und das SWR-Rundfunkorchester. Außerdem fungierte er als Arrangeur für viele TV-Projekte, Rundfunkproduktionen und Tonträger. Bekannt wurde er unter anderem durch seine Arbeit für die Fernsehsendung Verstehen Sie Spaß?, wo er als Dirigent der begleitenden SWR Big Band von 1980 bis 2002 tätig war. Ab 1997 war er Mitglied im Werkausschuss der GEMA.

Reith spielte u. a. mit den folgenden Musikern zusammen: Stan Getz, Jean-Luc Ponty, Art Farmer, Frank Rosolino, Niels-Henning Ørsted Pedersen, Kenny Clarke, Philip Catherine, Benny Bailey, Slide Hampton, Maynard Ferguson, Toots Thielemans, Herb Geller

Er starb am 1. April 2020 im Alter von 82 Jahren

ReithTodesanzeige

Und dann noch die Elsie Bianchi, mit einer wahrlich bewegten Biographie:

Elsie Bianchi Brunner (* 5. November 1930 in Zürich als Elsie Brunner; † 17. Juli 2016[1][2]) war eine Schweizer Jazzmusikerin (Akkordeon, Piano, Gesang), die nach ihrer musikalischen Karriere in den USA als Sportartikel-Fabrikantin tätig war.

Bianchi Brunner spielte zuerst – zusammen mit ihren Geschwistern – Akkordeon, bevor sie mit zehn Jahren zum Klavier wechselte. Gelegentlich wirkte sie als Pianistin bei der Saxophonband von Harry Pfister mit, während sie eine Ausbildung zur kaufmännischen Angestellten machte.

Elsie Bianchi02

Auf dem Jazz Festival Zürich trat sie mit grossem Erfolg von 1951 bis 1954 als Pianistin, Jazz-Akkordeonistin und Sängerin auf und erhielt mehrere Auszeichnungen. 1956 heiratete sie den Saxophonisten und Bassisten Siro Bianchi, mit dem sie als Berufsmusikerin arbeitete, wobei sie das Duo mit Schlagzeugern wie Daniel Humair, Fritz Stähli oder Kenny Schmidt zum Trio erweiterten. 1958/59 waren sie auf Gastspielreise in den Vereinigten Staaten, wo Howard Rumsey sie im Hermosa Beach Lighthouse Cafe aufnahm. 1959 kamen sie zurück in die Schweiz und spielten vor allem im Basler Atlantis (im Trio mit Alex Bally). Seit 1962 verbrachten sie als Musiker jeweils den Sommer in Nordamerika und die Wintersaison in Les Diablerets, Grindelwald oder Gstaad. 1968 übersiedelte das Paar in die Vereinigten Staaten. 1978 gab sie wie auch ihr Mann den Musikerberuf auf und übernahm von ihren Brüdern die Sportartikel-Fabrik K-Swiss. 1987 zog sie sich mit ihrem Mann auf eine Farm in Georgia zurück. Sie starb 2016 im Alter von 85 Jahren. (wikipedia)

Elsie Bianchi01

Zu guter Letzt dann noch die Modern Jazz Group Freiburg:

Gegründet wurde die Modern Jazz Group Freiburg ca. 1954 von Pianist Ewald Waldi‘ Heidepriem, einem der Wegbereiter des modernen Jazz der 50er Jahre in Deutschland.

Ewald „Waldi“ Heidepriem (* 26. Dezember 1929; † 17. Oktober 1998 in Freiburg im Breisgau) war ein deutscher Jazzpianist und Waagenbaumeister.

Heidepriem war in den späten 1950er Jahren Gründer und Pianist der Modern Jazz Group Freiburg. Auch begleitete er mit seinem Trio Musiker wie Barney Wilen. Trotz einer schweren Verletzung der rechten Hand und einer bleibenden Behinderung eignete er sich eine beachtliche Spieltechnik an und galt als einer der führenden Pianisten des Modern Jazz in Süddeutschland. Hans Georg Brunner-Schwer stellte ihn auf seinem frühen Piano-Album Piano x 4 als einen von vier Pianisten vor. Heidepriem knüpft enge Kontakte zur Basler Jazzszene und spielte in den frühen 1960er Jahren öfter in der Schweiz.

Modern Jazz Group Freiburg01

Heidepriem, dessen Söhne Thomas und Lucas ebenfalls Jazzmusiker wurden, bildete seit Mitte der 1980er Jahre das Rückgrat des Jazzhaus Freiburg. Nach ihm ist der Freiburger Jazzpreis benannt. (wikipedia)

Die Musik der Modern Jazz Group Freiburg war herausragend. Selbst nach heutigen Maßstäben klingt die Musik unglaublich modern und vital. (bear.de)

Modern Jazz Group Freiburg02

Bei Dieter Reith, Elsie Bianchi und der Modern Jazz Group Freiburg werde ich mich nun hurtig auf weitere Spurensuche begeben, denn dies erscheint mir allemal als sehr sinnvoll und notwendig; dieser blog soll ja auch die Funktion erfüllen, vergangene Musikperioden aus deutschen Landen zu dokumentieren (mein Antrag auf staatlich anerkanntes Dokumentationszentrum wird noch bearbeitet … )

Jetzt aber genug der Jazzgeschichte.

Hier nun 9 prachtvolle Piano-Jazz Stücke, die, soweit mein jetziger Kenntnisstand, eigenes für dieses Album aufgenommen wurden.

Die auf der Hülle genannte Dave Brubeck Komposition „Waltz Limp“ mag ja vielleicht von Wolfgang Dauner mal eingespielt worden sein, zu hören ist sie hier allerdings nicht. Gleiches gilt für „Robins Nest“ von Dieter Reith.

Das ändert allerdings nichts an dem Hörvergnügen, das diese LP bereiten kann.

BackCover1

Besetzung:

Wolfgang Dauner Quartett (2. April, 1964, Saba Tonstudio, Villingen):
Charly Antolini (drums)
Wolfgang Dauner (piano)
Joki Freund (saxophone)
Eberhard Weber (bass)

Elsie Bianchi Trio (4. Dezember 1963, Saba Tonstudio, Villingen):
Elsie Bianchi (piano)
Siro Bianchi  (bass)
Hansjörg  Schmidt (drums)

Dieter Reith Quintett (23. Dezember 1963, Saba Tonstudio, Villingen):
Charly Antolini (drums)
Kurt Bong (percussion)
Hermann Mutschier (timpales)
Dieter Reith (piano)
Peter Witte (bass)

The Modern Jazz Group Freiburg (21. Oktober 1963, Saba Tonstudio, Villingen):
Peter Baumeister (drums)
Karl Theodor Geier (bass)
Ewald Heidepriem (piano)
Hans Kennel (trumpet)
Gustl Mayer (saxophone)

Wolfgang Dauner

Titel:

Wolfgang Dauner Quartett:
01. Take The A-Train (Strayhorn) 3.20
02. Waltz For A Young Girl (Dauner) 3.52
03. Take The Coltrane (Ellington) 3.28

Elsie Bianchi Trio:
04. Baron Lazar (Bianchi) 3.02
05. What Is This Thing Called Love (Porter) 3.30

Dieter Reith Quintett:
06. Willow Weep For Me (Ronell) 5.37
07. Gootin‘ Each Other (Reith) 3.07

The Modern Jazz Group Freiburg:
08. You Do Something To Me (Heath) 4.38
09. Big P (Porter) 5.05

LabelA1

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Hüllentext

Mehr von Wolfgang Dauner:
MehrDauner

Tom Bartels + Ulli Potofski – Fussball-Quiz Deutschland (2010)

FrontCover1Sachen gibt´s, die gibt´s gar nicht oder eben doch.

König Fußball regiert die Welt ist so ne klassische Redewendung und daher gibt es wohl auch Produkte rund um den Fußball wie diese.

Ein Fußball-Quiz auf CD !

Präsentiert wird dieses Quiz von Tom Bartles (Sportkommentator bei der ARD) und Ulli Potofski (Sportkommentator bei Sky und auch ansonsten höchst aktiv in Sachen Fußball).

Man darf sich mit 20 Fragen beschäftigen und mir ist so ein Lexikon nicht sonderlich wichtig, aber die Fragen erinnern einen an so etliche Höhepunkte der deutschen Fußballgeschichte, insbesondere eben jene Momente, die an Dramatik kaum mehr zu überbieten waren … Selber hören und sich davon überzeugen.

Noch amüsanter als die Fragen sind dann die sog. „Fußball-Originaltöne“ (= Radio bzw. TV Live Mitschnitte).

So hört man dann z.B. einen 18jährigen Franz Beckenbauer darüber schwadronieren, dass er nach dem Ende seiner Fußballkarriere mit Fußball nichts mehr zu tun haben will …

BackCover1

Besetzung:
Tom Bartels (Sprecher)
Ulli Potofski (Sprecher)

BookletBackCoverA

Wem diese CD noch nich reicht … es gibt dann noch weitere Rätsel-CD´s.

Titel:
01. Frage 01 / 3.10
02. Frage 02 / 4.48
03. Frage 03 / 2.08
04. Frage 04 / 2.34
05. Frage 05 / 2.12
06. Frage 06 / 3.10
07. Frage 07 / 2.54
08. Frage 08 / 1.19
09. Frage 09 / 2.08
10. Frage 10 / 1.56
11. Frage 11 / 2.53
12. Frage 12 / 1.41
13. Frage 13 / 1.32
14. Frage 14 / 2.15
15. Frage 15 / 1.28
16. Frage 16 / 1.47
17. Frage 17 / 1.50
18. Frage 18 / 2.08
19. Frage 19 / 2.49
20. Frage 20 / 1.35

CD1

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Franz Beckenbauer

Franz Beckenbauer als Werbemaskottchen für Knorr (1966)

Verschiedene Interpreten – Philips präsentiert – Super Stereo Demonstration (ca. 1965)

FrontCover1Und jetzt wird es wieder mal drollig … der Heiterkeitsfaktor dieser LP ist natürlich besonders groß, denn es war schon immer putzig, wenn man den Deutschen die Vorteile der Stereophonie nahe bringen wollte (zumindest für heutige Ohren).

Und so stellte sich damals die Situation der Stereophonie in Westdeutschland dar:

„Die Illusion ist nahezu perfekt: Vor Einbruch der Dunkelheit brausen Donnerhall und Sturmgeheul durchs Zimmer. In Fensternähe prasselt Regen. Entlang der Bücherwand huscht das Stakkato klappernder Pfennigabsätze. Sekunden später splittert, scheinbar in der rechten Zimmerecke, eine Fensterscheibe. Dann gellt ein Schrei aus weiblicher Kehle – diesmal von links.

Derlei raumplastische Horror-Geräusche, dazu Stimmen abwechselnd von links und rechts, sind Bestandteile einer Radio-Sendung, die am Mittwoch Letzter Woche vom Hessischen Rundfunk ausgestrahlt wurde. Es war die erste stereophonische Aufzeichnung eines Hörspiels in deutscher Sprache. Titel: „Gewitter über Elmwood“.

Dieses eher akustisch denn literarisch beachtenswerte Funkspiel, das vom Sender Freies Berlin (SFB) bereits Ende letzten Jahres produziert und versuchsweise ausgestrahlt wurde, markiert den Durchbruch der Stereophonie in Westdeutschlands Funkhäusern.

Noch in diesem Jahr – spätestens jedoch Anfang 1966 – wollen Radio Bremen und der Bayrische Rundfunk. erstmals stereophonische Sendungen ausstrahlen. In den letzten Wochen haben außer dem Hessischen noch der Süddeutsche Rundfunk und der Südwestfunk zum erstenmal stereophonisches Allerlei (Unterhaltung, klassische Musik, Jazz) in ihre Programme aufgenommen.

StereoMagazin1962Und der Sender Freies Berlin, der Norddeutsche, Westdeutsche und Saarländische Rundfunk, die schon seit längerer Zeit Stereo-Versuchsprogramme senden, werden in Zukunft häufiger auf Raum-ton schalten und – wie der Sender Freies Berlin und der Hessen-Funk – auch Stereo-Hörspiele inszenieren. Durch den Ausbau von sieben UKW-Stationen will allein der Westdeutsche Rundfunk bis Ende dieses Jahres die technischen Voraussetzungen schaffen, um 97 Prozent aller WDRHörer mit Stereo-Klängen versorgen zu können.

Stereophonischer Heimklang, anfangs zumindest von den Rundfunkanstalten eher als Spielerei abgetan (SDR-Intendant Dr. Hans Bausch 1963: „Ich warne vor der enthusiastischen und unüberlegten Einführung der Stereophonie“), erfüllt in zunehmendem Maße bundesdeutsche Wohnstuben:

– Jedes zweite Radio, das im letzten

Jahr in der Bundesrepublik gekauft wurde, war für Stereo-Klang ausgerüstet;

– fast alle Industrie-Schallplatten, die

von den Rundfunkanstalten erworben werden, sind Stereo-Platten;

– rund 3,2 Millionen Stereo-Schallplatten wurden allein 1964 an Phono-Fans in der Bundesrepublik verkauft.

Mehr als eine halbe Million Musikliebhaber haben während der vergangenen drei Jahre aufwendige Stereo-Kombinationen für Ihr Wohnzimmer erworben, um es „in einen kleinen Konzertsaal zu verwandeln“ (Telefunken-Werbeslogan). Preis für die billigste

dieser Anlagen: rund 800 Mark (Grundig); Preis der aufwendigsten Standard-Anlage: 5200 Mark (Braun).

Das Prinzip der stereophonischen Musikaufzeichnung und deren Wiedergabe, wofür erstmals im Jahre 1958 Platten, Plattenspieler und Verstärker auf den Markt kämen, baut auf einer simplen physikalischen Erkenntnis auf: Der Mensch hört räumlich, weil er Geräusche durch, zwei Ohren aufnimmt. Verstopft man eines seiner Ohren, kann er ebensowenig räumlich (stereophonisch) hören, wie er mit nur einem Auge, räumlich (stereoskopisch) sehen könnte.

MusiktruheAls der SFB zum zweiten Weihnachtsfeiertag 1958 stereophonische Musikdarbietungen erstmals direkt aus dem Sendesaal übertrug, arbeiteten die SFB-Ingenieure nach eben jenem Prinzip: Stellvertretend für die beiden menschlichen Ohren ließen – die Techniker zwei getrennte Mikrophone die musikalische Darbietung aufnehmen; beide Tonspuren wurden getrennt gespeichert und über getrennte Sender ausgestrahlt.

Nur mit einem kuriosen Notbehelf war es damals, als es noch keine Stereo-Sender und -Empfänger gab, den SFBHörern möglich, die stereophonische Weihnachtsmusik einzufangen. „Der zweite Weihnachtsfeiertag“, so empfahlen die Sendetechniker in der Programm-Ankündigung, „ist doch der Besuchstag, und wir stellen uns vor, daß die Leute eben ihr Radiogerät zu ihren Bekannten mitnehmen.“ Zwei Empfänger, gleichzeitig in einem Raum aufgebaut, doch auf verschiedene Sendewellen eingestellt (links: Kanal 10, rechts: Kanal 22), vermittelten den Berliner Radio-Hörern das Raumklang-Erlebnis.

Derart umständliche technische Spielereien erübrigten sich, als die Amerikaner 1961 das sogenannte Pilotton-Verfahren einführten: Der von zwei Mikrophonen aufgenommene Stereo-Ton wird gebündelt einer Sendewelle aufgepfropft und über nur noch einen Sender ausgestrahlt. Im Stereo-Rundfunk-Empfänger wird das Bündel-Signal wieder entschlüsselt und auf verschiedene Lautsprecher verteilt.

GraetzWerbungRund 500 UKW-Sender strahlen in den Vereinigten Staaten bereits Rundfunksendungen nach diesem Verfahren aus. Und auch Westdeutschlands Funkhäuser wollen mit Hilfe der Pilotton-Technik ihren Hör-Programmen – in Konkurrenz zum Fernsehen – neuen akustischen Glanz verleihen.

Galt in den Gründerjahren der Stereophonie der sogenannte Ping-Pong-Effekt – Erste Geigen von links, Kontrabässe von rechts – als die eigentliche Novität, ist es den Stereo-Besitzern mittlerweile um andere Hör-Freuden zu tun: „Man fühlt sich“, formulierte die „Zeit“, beim Anhören von Stereo-Musik „in einen großen weiten Raum versetzt… das imaginäre Orchester im Wohnzimmer hat seine ursprüngliche Breite zurückerhalten…“ Erhöhte „Plastizität“ und „Durchsichtigkeit“ des musikalischen Kunstwerkes ist nach Meinung vieler Musikkritiker der bedeutsamste Gewinn, den die Stereo-Technik bietet.

Bariton Dietrich Fischer-Dieskau versicherte in Zeitschriften-Anzeigen der Radiofirma Braun, daß „ich mir gar nicht vorstellen (kann), wie sich die Wiedergabe . . . noch weiter verbessern lassen soll“.

Auch bei Hörspiel-Aufnahmen geht es, wie der „Gewitter über Elmwood“-Regisseur Curt Goetz -Pflug betonte, nicht darum, „den Lord oder eine Lady hörbar von rechts oder links auftreten zu lassen“. Vielmehr: „Mit dem hörbaren Spielraum, mit der Atmosphäre dieses Raumes, sind wir jetzt, wie das Fernsehspiel, beim Hörer zu Hause.“

Die Produktion des ersten Stereo-Reißers stellte den Funkmann vor neue überraschende Probleme. Während bei Hörspiel-Inszenierungen Geräusche bislang durch Tricks erzeugt werden konnten – wie etwa das Stiefelknallen marschierender Kolonnen durch rhythmisches Zusammenknüllen eines Papiers -, erwies sich der Stereo-Ton als so verräterisch, daß die Funkleute mit echten Requisiten arbeiten mußten.

Und die Sprecher, die bisher vor Hörspiel-Mikrophonen nur gestanden oder gesessen hatten, agierten – der Raumillusion wegen – wie auf einer Bühne: Mit Kreidestrichen hatte Regisseur Goetz-Pflug die „Gänge“ der Hörspieler auf den Studio-Fußboden gemalt.“ (Der Spiegel 24/1965 – 09.06.1965)

QuelleWerbung1963

Aus dem „Quelle Jahrbuch 1963“ (demnächst hier in diesem Theater)

Nun Seite eins dieser LP präsentiert in launiger Manier mit diversen Beispielen wie faszinierend dieser „Raumklang“ sein kann und man überschlägt sich geradezu mit unfreiwilligem Humor. Höhepunkt ist dann am Schluß die alberne Agentenstory um „James Brown“ …

Seite zwei bietet dann diverse Musikbeispiele, die mehr oder weniger eindrucksvoll diese neue Dimension darstellen sollen … Prädikat: ganz nett !

BackCover1

Titel:

01. Eine Demonstration der Klangeffekte bei der Stereo-Wiedergabe von Geräuschen, Sprache und Musik 21.29

02. London Symphony Orchestra: Rule Britannia / Marlborough Schlacht (Allegro) (aus „Wellingtons Sieg“ Op. 91) (Beethoven) 8.06
03. Radio Symphonie Orchester Berlin: Finale aus der Wassermusik-Suite (Händel) 1.45
04. The Swingle Singers: Fuge aus der Sonate Nr. 37, KV 402 (Mozart) 2.51
05. Horst Jankowski & sein Orchester: Canadian Sunset (Heywood/Gimbel) 2.51
06. Paul Mauriat And His Orchestra: Merci, Cherie (Jürgens) 2.55
07. Dutch Swing College Band: Besame Mucho (Velaszquez) 2.37

Track 1 (gesamte Seite 1) ist eine Soundcollage mit Musikbeispielen von/aus:

Orchester Tom Dissevelt – Woomerangs (T. Dissevelt),
Freddy Balta und sein Orchester – Le gamin de Paris (A.Mares/M. Micheyl)
Banda Iberica – El Cordobes (Almagro/Villacanas)
Detroit Symphony Orchestra, Ltg. Paul Paray – Ouvertüre „Orpheus in der Unterwelt“ (J. Offenbach/H. Cremieux),
Quincy Jones und sein Orchester – Satisfaction (I Can’t Get No) (M. Jagger/K. Richard)
London Symphony Orchestra, Ltg. Igor Markevitch – Manfred op. 58 (Symphonie nach Byron) (Tschaikowsky)
Paul Mauriat und sein Orchester – A Taste Of Honey (B. Scott/R. Marlow)
Quincy Jones und sein Orchester – The „In“ Crowd (B. Page)
Quincy Jones und sein Orchester – The Gentie Rain (L Bonfa)
Quincy Jones und sein Orchester – Blues For Trumpet & Koto (M. Hamlish)
Quincy Jones und sein Orchester – Blues In The Night (Mercer/Arlen)
Quincy Jones und sein Orchester – Peter Gunn (H. Mancini)

Produktion: Eli Asser + Wolfgang R. Schmidt

LabelB1

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Embryo – Rocksession (1973)

LPFrontCover1Embryo ist eine deutsche Jazzrock- und Weltmusik-Band. Die Gruppe wurde 1969 von Christian Burchard gegründet. Im Lauf der Jahre haben über 400 nationale und internationale Jazz- und Rockmusiker bei der sich als Kollektiv begreifenden Gruppe mitgewirkt, darunter viele namhafte Jazz- und Krautrock-Musiker. 2016 übernahm Marja Burchard, die Tochter des Bandgründers, die Leitung des Projekts.

Christian Burchard war bereits in den 1960er Jahren als Jazzmusiker aktiv und spielte Klavier, Posaune und Vibraphon. Er tourte mit Mal Waldron und bildete mit dem Saxophonisten und Geiger Edgar Hofmann sowie dem Schlagzeuger Dieter Serfas ein Jazztrio. 1969 wechselte Burchard selbst ans Schlagzeug und formierte mit Hofmann und Lothar Meid die neue Band Embryo.

Meid verließ die Band nach kurzer Zeit, um sich Amon Düül anzuschließen. Christian Burchard sammelte unterdessen immer neue Musiker um sich. Insgesamt haben seit 1969 über 400 Musiker beim Musikkollektiv Embryo gespielt. Zu den langjährigen Mitgliedern zählen u. a. Roman Bunka (Gitarre, Oud), Uve Müllrich (Bass), Michael Wehmeyer (Keyboards), Lothar Stahl (Marimba, Schlagzeug) und Jens Pollheide (Bass, Flöte). Außerdem gab es langjährige Freundschaften zu anderen Musikern und Bands, die immer wieder als Gäste bei Embryo erschienen, darunter Charlie Mariano, Mal Waldron, Marty Cook, Chris Karrer (Amon Düül), und Roland Schaeffer (Guru Guru). Eine enge personelle Verflechtung bestand außerdem mit der Herforder Band Missus Beastly, die gemeinsam mit Embryo, Sparifankal und Ton Steine Scherben 1973 das Label April (später Schneeball) gründeten.

Embryo2

Früh, 1971, hatte Embryo einen Radiohit mit dem Titel Tausendfüßler. Innerhalb weniger Jahre entwickelte sich der Stil der Band vom jazzigen Krautrock zu Weltmusik, wobei verschiedene Stile und Richtungen miteinander vereint wurden. Viele Embryo-Alben entstanden auf ausgedehnten Konzertreisen in andere Kontinente. Die Band ist dabei auch mit wichtigen Musikern der von ihnen bereisten Ländern wie Shoba Gurtu, T. A. S. Mani, R. A. Ramamani, Mahmoud Gania und Okay Temiz aufgetreten. Der Film Vagabunden Karawane von Werner Penzel (1980) berichtet über eine dieser Reisen, die von Deutschland bis nach Indien führte.

Bassist Müllrich und Keyboarder Wehmeyer verließen 1980 Embryo und formierten ihre eigene, zunächst Embryo’s Dissidenten genannte Band Dissidenten.

1996[4] trat Christian Burchards Tochter Marja (* 1985) im Alter von elf Jahren erstmals bei Embryo in Erscheinung. Als Multiinstrumentalistin (Klavier, Akkordeon, Marimba, Vibrafon, Schlagzeug, Posaune, Orgel, Keyboard, Santur) hat sie sich bald einen festen Platz in der Band erspielt.

Embryo3

Im Juli 2008 erhielt Embryo beim TFF Rudolstadt den Deutschen Weltmusikpreis Ruth 2008 für das Lebenswerk verliehen.

Im Sommer 2016 erlitt Christian Burchard im Alter von 70 Jahren einen Schlaganfall und war danach nicht mehr fähig aufzutreten. Daraufhin übernahm seine Tochter Marja die Leitung der Band und führt sie auch nach dem Tod Burchards im Januar 2018 fort. Sie hat die Band durch neue Elemente wie Beatboxing und neue Musiker verjüngt, trägt aber mit der Einbindung von Musikern wie Roman Bunka und Michael Wehmeyer auch die Embryo-Tradition fort. (wikipedia)

Embryo2021

Hier ihr 3. Album:

„Rocksession“ ist die dritte Embryo-LP, die aus Material besteht, welches innerhalb eines guten halben Jahres, Ende 1971 bis Mitte 1972, eingespielt worden war. Im Dezember 1971 hatte sich die Band im Tonstudio Dierks versammelt, um zusammen mit dem amerikanischen Jazzpianisten Mal Waldron ihre dritte LP aufzunehmen. Dieses Material und das einer weiteren Sitzung vom März des darauffolgenden Jahres löste bei der Plattenfirma United Artists aber nur Missfallen aus, so dass erst im Sommer 1972, in einem erneuten Anlauf, „Father, Son & Holy Ghosts“ eingespielt wurde. Das Material der ersten beiden Aufnahmesessions wurde aber nicht eingemottet, sondern erschien ein Jahr später bei Brain/Metronome auf den LPs „Steig Aus“ und „Rocksession“. Die Besetzung auf „Rocksession“ ist fast identisch mit der von „Steig Aus“, nur dass hier Sigi Schwab Roman Bunka an der Gitarre abgelöst hat.

CDBooklet03+04

Große Unterschiede zu „Steig Aus“ sind auch in musikalischer Hinsicht nicht auszumachen. Einen sehr lockeren, krautig-schwebenden Jazzrock bieten Embryo auf „Rocksession“, dominiert von der jazzigen E-Gitarre Schwabs und dem versierten E-Pianospiel von Waldron. Dazu gibt es kürzere Soli von Hofmann an Sax und Violine, gelegentliche Ausflüge an der Orgel und eine leichtfüßig-vorantreibende Rhythmusgruppe. Im Gegensatz zu „Steig Aus“ und „Father, Son & Holy Ghosts“ setzt Burchard hier selten Vibraphon und Marimba ein. Trotzdem hat diese Musik eine sehr leichte, fast schwebende Atmosphäre und purzelt federleicht aus den Boxen. „Rocksession“ ist wohl die jazzigste der drei Session-LPs von Embryo. Waldrons Anteil ist groß, taucht er doch bei drei der vier Stücke als Komponist mit auf (zusammen mit Schwab und Burchard).

„Rocksession“ ist eine interessante, eher entspannte Jazzrockscheibe, die aber im Vergleich zu „Steig Aus“ etwas zu gleichförmig geraten ist. Sonderliche Höhepunkte gibt es nicht (Tiefpunkte allerdings auch nicht). Hervorragend musiziert wird hier trotzdem! (Achim Breiling)

Embryo6

Und: Embryo gibt es immer noch, Erst gestern, am 24.2.2021 haben sie ein wirklich beachtliches Konzert im Münchner Jazzclub Unterfahrt absolviert. Es gab´s dann im Live-Stream auf youtube. Mittlerweile ist dieser aber leider wieder gelöscht (gut, dass ich immer so fleißig speichere … )

Aber hier nun erstmal Embryo 1973 !

LPBackCover1

Besetzung:
Christian Burchard (drums, percussion)
Jörg Evers (bass)
Edgar Hofmann (saxophone, violin)
Jimmy Jackson (organ)
Dave King (bass)
Siegfried Schwab (guitar)
Mal Waldron (piano)

LPBooklet1

Titel: 
01. A Place To Go (Christian Burchard) 4.10
02. Entrances (Waldron/Burchard/Schwab/Jackson/Hofmann) 15.39
03. Warm Canto (Waldron/Burchard/Schwab/Jackson/Hofmann) 10.10
04. Dirge (Mal Waldron/Burchard/Schwab) 9.43

LabelA1
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Mehr von Embryo:
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Christian Burchard

Embryo 2020:
Embryo2020

Johanna Spyri – Heidi (Hörspiel) (1967)

FrontCover1Keine Frage: Hier reden wir von einem Klassiker der Kinderliteratur aus der Feder von Johanna Spyri:

Johanna Spyri gebürtig Johanna Louise Heusser (* 12. Juni 1827 in Hirzel, Kanton Zürich; † 7. Juli 1901 in Zürich) war eine Schweizer Kinder- und Jugendschriftstellerin. Sie ist die Schöpferin der bekannten Romanfigur Heidi.

Johanna Spyri war das vierte von sechs Kindern des Arztes Johann Jakob Heusser und der Dichterin Meta Heusser-Schweizer. Ihr älterer Bruder Jakob Christian Heusser war Geologe und Mineraloge, ihre Nichte Emilie Kempin-Spyri die erste promovierte Juristin.

Sie wuchs in Hirzel auf, einem Dorf im Kanton Zürich am Zimmerberg über dem Zürichsee. Im Alter von fünfzehn Jahren zog sie zu ihrer Tante nach Zürich, wo sie die Schule besuchte. Im Sommer 1844 ging sie für zwei Jahre in ein Pensionat in Yverdon, um Französisch zu lernen. Ein Jahr später kam sie zurück und wohnte bis zu ihrem 25. Lebensjahr in Hirzel. Sie unterrichtete ihre jüngeren Geschwister und half der Mutter im Haushalt.

1851 verlobte sie sich mit dem Zürcher Juristen und Redakteur Bernhard Spyri (1821–1884), der zum engsten Freundeskreis von Richard Wagner in Zürich gehörte. Die Hochzeit fand am 9. September 1852 in der Kirche Wollishofen statt. Die erste Wohnung des Paares lag an der Stadelhoferstrasse 22 im Kleinen Baumwollenhof.

Johanna Spyri01

1855 kam Spyris einziges Kind, ihr Sohn Bernhard Diethelm, zur Welt. Während der Schwangerschaft geriet Johanna in eine tiefe Depression, die jahrelang anhielt. Im September zog die Familie an den Hirschengraben 10 ins Haus Zum liegenden Hirschli. Drei Jahre später erwarb Bernhard Spyri am Hirschengraben 6 das Bremerhaus. Nach seiner Ernennung zum Stadtschreiber zog die Familie 1868 in das Stadthaus am Kratzplatz um.

Die Ehe der Spyris war nicht glücklich. Johanna Spyri mochte die Hausarbeit nicht, Bernhard Spyri arbeitete viel und war oft abwesend. Halt fand Johanna Spyri in ihrer tiefen Freundschaft mit Betsy Meyer, der Schwester von Conrad Ferdinand Meyer.
Bremer Zeit

Johanna Spyris Mutter war verwandt mit dem Bremer Johann Wichelhausen († 1818); ausserdem über ihren Ehemann befreundet mit dem Bremer Juristen Hans Heinrich Spöndlin (1812–1872) und dem Pastor der Liebfrauenkirche Bremen Cornelius Rudolph Vietor (1814–1897). Dieser regte Johanna Spyri als erster zum Schreiben an. Sie besuchte ihn in Bremen und Vietor hielt sich öfters in Zürich auf; und er gab seine Töchter für ein Jahr in die Familie Spyri. Pastor Vietor veranlasste sie, einige erbauliche Erzählungen in Bremen durch die Druckereien Hilgerloh und dann C.E. Müller drucken zu lassen und zu veröffentlichen. Ihre erste Erzählung «Ein Blatt auf Vrony’s Grab» erschien 1871 in Bremen und wurde ein grosser Erfolg. Es ist die Geschichte über eine Frau, die von ihrem trunksüchtigen Mann misshandelt wird und sich betend in ihr Schicksal fügt, wie der Herr Pfarrer ihr geraten hat. Es folgten in Bremen die Geschichten «Nach dem Vaterhaus», «Aus früheren Tagen», «Ihrer keins vergessen» und «Verirrt und gefunden». Die Erzählungen erschienen unter dem Pseudonym J.S. und waren nicht sonderlich erfolgreich.[2]
Frau Stadtschreiberin in Zürich

1875 wurde «Frau Stadtschreiber Spyri» in die Aufsichtskommission der Höheren Töchterschule in Zürich bestellt, wo sie bis 1892 tätig war.

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Ihr erstes Kinderbuch «Heimathlos» enthielt die Erzählungen «Am Silser- und am Gardasee» und «Wie Wiseli’s Weg gefunden wird» und erschien 1878 bei F. A. Perthes in Gotha. Als Autorin war nicht Johanna Spyri angegeben, sondern «Von der Verfasserin von ‹Ein Blatt auf Vrony’s Grab›». Erstmals fand sich auf dem Umschlag die Anmerkung «Eine Geschichte für Kinder und auch für Solche, welche die Kinder lieb haben», welche auf fast allen Ausgaben Spyris zu finden ist.

Kurz vor Weihnachten 1879 erschien ebenfalls bei F. A. Perthes Heidis Lehr- und Wanderjahre, das sofort zu einem grossen Erfolg wurde und Johanna Spyri einen sehr komfortablen Lebensabend ermöglichte. 1881 folgte der zweite Band Heidi kann brauchen was es gelernt hat. «Heidi» wurde in mehr als 50 Sprachen übersetzt. Das Buch wurde mehrfach verfilmt. Umstritten ist die Behauptung des Germanisten Peter Büttner (2010), Johanna Spyri habe die Erzählung «Adelaide, das Mädchen vom Alpengebirge» (1830) von Hermann Adam von Kamp als Vorlage ihrer «Heidi»-Bücher verwendet.

Im April 1885 zog Spyri für ein Jahr an die Bahnhofstrasse 48, Ecke Augustinergasse, anschliessend in die Escherhäuser an den Zeltweg 9, wo sie bis zu ihrem Tod wohnte. Während ihrer letzten Lebensjahre schrieb und reiste sie viel. Mit Conrad Ferdinand Meyer hatte sie regelmässig freundschaftlichen Kontakt. Als sie 1901 an Krebs erkrankte, liess sie sich von der ersten Schweizer Ärztin Marie Heim-Vögtlin behandeln. Johanna Spyri starb mit 74 Jahren und wurde auf dem Zürcher Friedhof Sihlfeld (Grab-Nr. PG 81210) beigesetzt. (wikipedia)

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Und hier ihr „Heidi“ in einer allerdings etwas arg schlichten Hörspiel-Fassung; es fasst bei Heidi-Romane auf einer LP zusammen:

Band 1: Heidis Lehr- und Wanderjahre:

In dem im Jahre 1880 im Verlag von Friedrich Andreas Perthes, Gotha, erschienenen ersten Heidi-Roman wird erzählt, wie das Waisenmädchen Heidi zu seinem einsiedlerischen Grossvater (Alpöhi oder Almöhi, je nach Version) auf eine Alp oberhalb von Maienfeld im Kanton Graubünden gebracht wird, wo es in Zukunft leben soll. Heidis Tante Dete hatte bisher die Aufsicht, nachdem Heidis Mutter gestorben war. Dete bringt sie zum Alpöhi, bevor sie eine Stellung als Dienstmädchen in Frankfurt am Main annimmt. Der Alpöhi ist zunächst wenig begeistert, kümmert sich aber von Anfang an fürsorglich um Heidi. Er gewöhnt sich schnell an sie und merkt schnell, dass das aufgeweckte, unternehmungslustige Mädchen ihm das Leben angenehmer macht. Schon vor ihrer Ankunft auf der Alp lernt sie den Geissenpeter kennen, einen elfjährigen Ziegenhirten, mit dem sie fortan regelmässig zu den hochgelegenen Alpenweiden wandert, wo die Ziegen aus dem Dorf weiden. Eine besondere Freude bereitet ihr das Rauschen der Tannen hinter der Hütte ihres Grossvaters.

Die Originalausgabe aus dem Jahr 1880:
Originalausgabe

Heidi lernt auch Geissenpeters blinde Grossmutter kennen und bringt den Alpöhi dazu, deren baufälliges Haus zu reparieren. Dieser weigert sich jedoch trotz Zureden durch den Dorfpfarrer, Heidi in die Schule zu schicken, weil er dafür im Winterhalbjahr ins Dorf hätte ziehen müssen. Drei Jahre nach Heidis Ankunft, als sie acht Jahre alt ist, erscheint jedoch Heidis Tante Dete und nimmt das Mädchen mit nach Frankfurt am Main, wo sie die Gesellschafterin der gelähmten Klara Sesemann werden soll. Klara akzeptiert Heidi schnell als ihre neue Freundin. Nur die Hausdame, Fräulein Rottenmeier, ist nicht begeistert. Vor allem ist sie entsetzt, als sie erfährt, dass Heidi nicht lesen kann. Klaras Grossmutter schafft es, Heidi davon zu überzeugen, lesen zu lernen.

Heidi fühlt sich jedoch immer schlechter im Hause Sesemann, sie sehnt sich nach den Bergen. Klaras Großmutter lehrt Heidi, dass sie jederzeit Trost erhalten kann im Gebet zu Gott.[2] Vor Heimweh beginnt Heidi schlafzuwandeln. Herr Sesemann und sein Arzt beschliessen, Heidi zurück in die Berge zu schicken, und Heidi wird in Begleitung des Dieners Sebastian in den Zug nach Hause gesetzt. Als Heidi zum Alpöhi zurückkehrt, ist der darüber so froh, dass er nach Jahrzehnten zum ersten Mal wieder die Kirche im Dörfli aufsucht, worüber die Dorfbewohner erstaunt und zugleich erfreut sind. Er verspricht dem Pfarrer, den Winter fortan im Dörfli zu verbringen, damit Heidi den Winter dort verbringen und die Schule besuchen kann.

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Band 2:Heidi kann brauchen, was es gelernt hat:

Klara möchte Heidi noch im gleichen Herbst auf der Alp besuchen, doch rät der Doktor dringend davon ab, weil sich ihr Gesundheitszustand seit Heidis Abschied verschlechtert hat. Stattdessen reist er selbst auf die Alp, um die Lage zu klären, und wird dort von Heidi freudig empfangen. Auch mit dem Alpöhi versteht sich der Doktor bestens, muss aber wieder nach Frankfurt zurückkehren.

Den Winter verbringt der Alpöhi wie versprochen in einem zerfallenen Herrenhaus im Dörfli, das er zuvor instand gestellt hat. Heidi bringt den Geissenpeter mit sanftem Druck dazu, ebenfalls lesen zu lernen. Im darauffolgenden Sommer darf Klara nach einem Kuraufenthalt in Bad Ragaz in die Hütte des Alpöhi. Sie wird auf dem Heuboden einquartiert, auf dem Heidi so viele Jahre geschlafen hat. Wenig begeistert zeigt sich Peter, der eifersüchtig ist, weil Klara nun Heidis ganze Aufmerksamkeit beansprucht.

Alte Heidi-Kinderbücher:
AlteHeidiBücher

Eines Tages will Heidi mit Alpöhis Hilfe Klara mit auf die Alpweide nehmen. Peter, der auf Klara eifersüchtig ist, weil sie Heidis ganze Aufmerksamkeit beansprucht, ist darüber erzürnt. Er lässt daher – als es niemand sieht – den vom Alpöhi bereitgestellten Rollstuhl von Klara in die Tiefe rollen, sodass er zerschellt. Der Alpöhi lässt sich aber vom Vorhaben nicht abbringen und trägt Klara die Alpweide hinauf. Dort lernt Klara mit Unterstützung von Heidi und Peter das Gehen, nachdem sie bereits früher erste Gehübungen mit dem Alpöhi unternommen hat. Eine grosse Überraschung gibt es für Grossmutter und wenige Stunden später für Vater Sesemann, als sie zu Besuch kommen: Klara kommt ihrem Vater auf eigenen Beinen entgegen. Herr Sesemann und später auch der Doktor versprechen dem Alpöhi, für Heidi zu sorgen, wenn er dazu nicht mehr in der Lage sei. (wikipedia)

Wie gesagt: arg schlicht und naturgemäß arg verkürzend. Ich habe nun beide Bände nicht gelesen (es war halt ne reine „Mädchen“ Literatur, oder täusche ich mich da?). Aber klar ist auch: dieses Buch handelt von einem Mädchen, dass trotzt all den widrigen Umständen schon auch lernt, ihren eigenen Weg zu gehen.

„Die Geschichte rund um Heidi, ihren Grossvater und ihre Freunde Peter und Klara machten Johanna Spyri weltberühmt. Doch es blieb nicht ihr einziges Werk. Mithilfe ihrer Bücher wollte die Schriftstellerin über die Notstände auf der Welt aufklären und ihre Leserschaft erziehen. Die Lesenden wurden in eine fiktive Welt entführt, genauso wie Johanna Spyri durch das Schreiben lernte, ihre Probleme in der Realität zu bewältigen. “ (fokus.swiss)

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Die Dschungelbuch Fassung von Disneyland Records war allerdings deutlich inspirierter.

Nett allerdings das beigefügte „Bilderbuch; kann mir vorstellen, dass das früher aber auch heute noch Vergnügen bereitet, eine solche Beilage durchzublättern.

Achtung: Leider hört man meiner Vinylscheibe an, dass sie nicht nur so etliche Jahre auf dem Buckel hat, sondern vermutlich sehr häufig in irgendeinem Kinderzimmer aufgelegt wurde, sorry.

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Besetzung:

Sprecherinnen und Sprecher:
Ursula Herwig – Ursula Krieg – Inge Landgut – Ina Patzlaff – Susanne Tremper – Winfried Ellerbock – Martin Hirthe

Geräusche: Karlheinz Reiber

Musik und Liedertexte: Kurth Hertha – James A. Johnson – Tutti Camarate

Gesangstrio Sorrento

Musikalische Leitung und Regie: Heinrich Riethmmüller

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Titel:
01. Heidi (Teil 1) 19.04
02. Heidi (Teil 2) 23.42

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