Das ist wieder mal so eine Schlagerplatte, bei der sich Spezialisten des Genres austoben konnten, um den berühmten Nebel zu lichten, wenn man sich fragt: Wer ist denn eigentlich „Danny Mark“ ?
Also: Danny Mark stammte aus München und machte seine ersten musikalischen Erfahrungen in den Gruppen Beethovens, Die Nachbarn und Alpha Centauri, bevor er sich dann so ab 1972 seiner „Solokarriere“ widmete.
Diese Sol0-Karriere führte dazu, dass er eine handvoll Singles bei Ariola veröffentlichen konnte, bevor dann ca. 1976 der Vorhang wieder fiel.
Hier nun seine vorletzte Singe aus dem Jahr 1974 und die ist schon ein wenig bemerkenswert, denn die Seite A ist eine wahrlich wehmütige Reminiszenz an die goldenen Jahre des Hollywood-Films.
Und auf der Rückseite der Hüllen findet man dann einen solchen Text:
„ollywood – abgewrackte Divas und eitle Sternchen; Ateliers, in denen nicht Stars, sondern Gerichtsvollzieher ein- und ausgehen;
Sauf- und Sex-Parties am Swimmingpool; Drogen und Erpressung; Museum im Neon-Glanz und Hippie-Treffpunkt …
Ist das Hollywood? Wer weiß es schon genau?
Trotzdem: Der Name Hollywood hat nichts von seiner magischen Anziehungskraft verloren.
Von Hollywood träumt man, Hollywood liebt und hasst man. Einer, der davon träumt, ist Danny Mark.
Der junge Sänger und Musiker aus München hat sich die Traumfabrik zum Thema seiner neuen Platte gewählt“
Ja, ja *seufz* … dieses Lied ost die Coversion des gleichnamigen Titels des österreichischen Duo´s Waterloo & Robinson und das kann man schon mal feststellen. Danny Mark bringt diesen Schmachtfetzen deutlich überzeugender rüber.
Dem gegenüber fällt die B-Seite sowas von gnadenlos ab, belanglos hoch zwei !
Aber wer schwelgen mag … der höre sich die A-Seite an … er wird bestens bedient !
Ach ja: und einer der oben erwähnten Spezialisten hat dann noch heraugefunden, dass Danny Mark unter der Pseudonym Waler Wister auch als Texter arbeitete, aber eigentlich Günther Krusemark (geboren 1946) hieß. Und er blieb der Branche treu: Noch heute betreibt er ein Studio (Airplay Studios, München)
Und irgendwie finde ich die Biographie von Danny Mark spannend … und von daher wird hier noch öfters von ihm die Rede sein !
Besetzung:
Danny Mark (vocals)
+
ein Haufen unbekannter Studiomusiker
Titel:
01. Das war Hollywood von gestern (Good Old Hollywood Is Dying) (Kolonovitz) 4.27
02. Denn immer im Leben (Muschler/Thiermermann/Wister) 2.38
Manchmal seh‘ ich alte Filme
wie Robin Hood mit Eroll Flynn.
Ganz groß für mich war Casablanca,
denn da war Humphrey Bogart drin.
Nicht zu vergessen Charly Chaplin,
der „little tramp“ mit Stock und Hut.
Die kleine Puppe Shirley Temple,
ich kenn sie alle nur zu gut.
Das war Hollywood von gestern.
Das war Hollywood von gestern,
aber gestern ist vorbei…
Und James Dean in schwarzem Leder
und die Marilyn Monroe,
Greta Garbo, Buster Keaton.
Heut‘ gibt es sowas nirgendwo.
Das war Hollywood von gestern.
Das war Hollywood von gestern,
aber gestern ist vorbei…
Manchmal seh ich alte Filme
mit Judy Garland, Harold Loyd,
Mr. Deeds mit Gary Cooper.
Ja, das war eine große Zeit.
Das war Hollywood von gestern.
Das war Hollywood von gestern,
aber gestern ist vorbei…
Eine Starparade der Illusion – das war einmal,
obwohl – unsere Eltern standen darauf,
ich meine, wir stehen ja heute auch auf die Stones,
die Beatles, Elton John oder wie sie alle heißen –
aber damals war Hollywood mehr:
Eine Traumfabrik, die Millionen faszinierte,
in einer Zeit, in der es viel leichter zu träumen
als zu leben war.
Sammelsurium 