Verschiedene Interpreten – Ein Herz aus Stein – Rolling Stones Songs auf deutsch (2006)

FrontCover1Vorbemerkung 1: Mit so einer Scheibe fängt eigentlich jedes Wochenende gut an …

Vorbemerkung 2: Bei der zentralsten Frage aller Fragen „biste für die Stones oder die Beatles“ war meine Antwort stets eindeutig. Für die Stones !

Und hier eine prachtvolle Sammlun von Rolling Stones Titel … auf deutsch gesungen … Da lacht das Herz und der Schmunzelfaktor – man kann es sich denken – ist extrem hoch.

Auf diesem Tribute-Album werden also 23 Songs der Rolling Stones von verschiedenen Künstlern und Bands in deutscher Sprache interpretiert. Von Schlagerstars, wie Karel Gott, bis Beat-Bands der 1960er und 1970er Jahre reicht das Spektrum der Interpreten.

Erwähnenswert ist vor allem die Theo Schumann Combo, dessen Rolling Stones Cover von der stattlichen Zensur der DDR verboten wurde.

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Ein wenig humorlos ist folgende Besprechung:

„Im Gegensatz zu den Beatles wurden die Stones von fremdsprachigen Coverversionen eher verschont. Aber natürlich hat das Team von Bear Family immer noch genügend Perlen und Peinlichkeiten in den Archiven deutscher Schallplattenfirmen entdeckt, um einen gut 80-minütigen Sampler zu füllen. Mit dabei ist das schon fast legendäre „Rot und Schwarz“ (Paint It Black) von Karel Gott oder auch das bei Sixties Parties immer mal gerne zur Abwechslung aufgelegte „Ich frag dich noch einmal“ (The Last Time) von den wirklich guten Black Stars aus Bremerhaven. Die selbe Melodie wird gleich noch zweimal als „Das kann doch nicht wahr sein“ präsentiert. Wobei die DDR-Version der Theo Schumann Combo vor Holger Thomas aus Wilhelmshaven klar nach Punkten gewinnt.

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Weitere Highlights – und das meine ich ganz frei von Ironie – sind The Tonics mit „Ein Mädchen in der Stadt“n (That Girl Belongs To Yesterday, von Jagger/Richards für Gene Pitney geschrieben), Drafi Deutscher und „Es ist besser du gehst“ („You Better Move On“) und Ulla Meinecke mit „Die Zeit wartet auf niemand“ (Time Waits For Noone). Kuriositätenwert haben Bernd Apitz mit „Baby, du kommst viel zu spät“ (Out Of Time) oder die österreichische Seventies Band Magic mit „Feuerreiter“ (I Am Waiting).

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Der Rest ist mehr oder weniger peinlich bis ärgerlich. Aber natürlich sollte man diese Versionen in keinem Fall an den Originalen messen. Man kann jedenfalls sehr schön überzeugte Stones-Fans auf der Halloween oder Silvester-Party mit diesem Sampler erschrecken. Und wer die anderen Bear-Family Sammlungen mit deutschen Versionen angloamerikanischer Hits goutierte, wird auch hier Spaß und Freude haben. Die Linernotes von Bernd Matheja sind gewohnt volkstümlich und jovial.

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Und um noch ein bisschen Namedropping zu betreiben, Frank Farian, Udo Lindenberg, Juliane Werding, Jürgen Zeltinger, Truder Herr & Wolfgang Niedecken sind auch vertreten. Die Ilustrationen im Booklet und das Cover wurden übrigens von Reinhard Kleist gezeichnet, der ja gerade seine Comic Biographie zu Johnny Cash veröffentlicht hat. Eine Wertung für diese Zusammenstellung ist nicht wirklich möglich.“(Quelle: Guitars Galore)

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Also, die Linernotes von Bernd Matheja sind natürlich vor allem sehr kenntnisreich und fundiert ! Ein weiteres Lob gilt natürlich dem Begleitheft (40 Seiten !) … vorbildlicher geht es nicht mehr.

Und Bernd Matheja schreibt dann über die Qualität der Songs folgendes:

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So isses … aber es gibt schon auch wahre Perlen ….

Wie z.B. die deutsche Angie-Fassung (getextet von Christian Heilburg) – gibt´s hier gleich in 2 Fassungen und ja … solche Angies, wie sie m Text beschrieben werden … ja, die habe ich im Laufe des Lebens auch getroffen … die meisten sind mittlerweile verglüht …

Die Songs der Kölner Fraktion haben auch viel eigenständiges … Udo Lindenbergs Sympathie für den Teufel ist über jeden Zweifel erhaben (Co-Texte: Horst Königstein !).

Der Peter Schleicher hat ja gleich ein ganzes Album mit Stones Lieder auf österreichisch veröffentlicht; hier hören wir 2 dieser Titel.

Ja natürlich dann noch der Karel Gott mit seiner Fassung von „Paint It Black“ … ein Brüller … anders kann man es nicht sagen … so ekstatisch war er wohl selten *ggg*

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Frank K. dürfen noch mal zeigen, was sie eigentlich darauf gehabt hätten. Ihr „Geh zum Teufel“ … man möge es bitte sehr laut hören … da kommt dann die pure Energie zum Vorschein.

Der Text von „Das kann doch nicht wahr sein (gesungen von Holger Thomas) ist ein weiterer eher humoristischer Höhepunkt.

Und dann natürlich das Theo Schumann Combo: Die beiden bis dato unveröffentlichten Stones aus dem Jahr 1965 sind sowas von verblüffend gut gelungen … (klar, diese Aussae betrachte man bitteschön auf dem Hinterrund der damaligen Zeit). Schön, dass wir sie jetzt endlich hören können.

Summa summarum: Dieses Album … ist ne Wucht …

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Titel:
01. Karel Gott: Rot und Schwarz (Paint It Black) (Korn) 3.10
02. Holger Thomas: Das kann doch nicht wahr sein (The Last Time) (Hammerschmidt) 3.40
03. Minou: Ruby Tuesday (Loose) 4.47
04. Die Dorados: Keine Klasse (I Can’t Get No) Satisfaction) (Feltz) 3.08
05. The Tonics: Ein Mädchen in der Stadt (That Girl Belongs To Yesterday) (Lüth) 3.03
06. Drafi Deutscher: Es ist besser du gehst (You Better Move On) (Loose) 2.46
07. Bernd Apitz: Baby, du kommst viel zu spät (Out Of Time) (Loose) 2.47
08. Anita Traversi: Es ist so schön verliebt zu sein (As Tears Go By) (Buschor) 2.38
09. Jack White: Die Mädchen zuhaus‘ (Honky Tonk Woman) (Holm) 2.36
10. Frankie Farian & Die Schatten: Ein Herz aus Stein (Heart Of Stone) (Reuther) 2.24
11. The Black Stars: Ich frag dich noch einmal (The Last Time) (Hee) 3.06
12. Theo Schumann Combo: Satisfaction (Gutsche) 3.52
13. Jasmine Bonnin: Angie (Heilburg) 4.25
14. Magic: Feuerreiter (I Am Waiting) (Bukowski) 3.13
15. Udo Lindenberg: Sympathie für den Teufel (Sympathy For The Devil) (Lindenberg/Königstein) 5.33
16. Peter Schleicher: Man rennt net min Kopf durch die Wand (You Can’t Always Get What You Want) (Schleicher) 3.55
17. Trude Herr & Wolfgang Niedecken: Die Hipp vum Nümaat (Beast Of Burden) (Herr) 3.26
18. Ulla Meinecke: Die Zeit wartet auf Niemand (Time Waits For No One) (Meinecke) 4.13
19. Franz K.; Geh zum Teufel (I Can’t Get No) Satisfaction) (Josefus) 4.16
20. Juliane Werding: Angie (Heilburg) 4.23
21. Jürgen Zeltinger: Waade Op Ne Fründ (Waiting For A Friend) (Niedecken) 3.35
22. Theo Schumann Combo: Das kann doch nicht wahr sein (The Last Time) (Gutsche) 3.01
23. Peter Schleicher: Das Salz Von Der Erd‘ (Salt Of The Earth) (Schleicher) 4.55

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