Carl Philipp Emanuel Bach – Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Radiomitschnitt) (2015)

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Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu ist ein Oratorium von Carl Philipp Emanuel Bach, in dem die Auferstehung und Himmelfahrt Christi besungen werden. Die erste nachgewiesene Aufführung des Werks fand am 2. April 1774 statt. Neben Die Israeliten in der Wüste und Die letzten Leiden des Erlösers ist Die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu eines der drei großen Oratorien Carl Philipp Emanuel Bachs.

Die vokale Besetzung des Oratoriums besteht aus drei Solostimmen (Sopran, Tenor, Bass) und einem vierstimmigen gemischten Chor. Das Orchester besteht aus Streichern, zwei Flöten, zwei Oboen, Fagott, zwei Hörnern, drei Trompeten, Pauken und Basso continuo (Cembalo).

Bereits 1760 entstand das Libretto, das von Karl Wilhelm Ramler als Abschluss einer Trilogie von Oratorienlibretti (nach Der Tod Jesu und Die Hirten bei der Krippe zu Bethlehem) verfasst wurde. Georg Philipp Telemann vertonte dieses im Empfindsamen Stil geschriebene Libretto bereits 1760. Die Uraufführung von Bachs Komposition fand im privaten Rahmen am Ostersonntag 1774 in Hamburg statt. Vermutlich hatte Bach das Werk in den Monaten zuvor komponiert. Zur ersten öffentlichen Aufführung kam es erst am 18. März 1778 im Concertsaal auf dem Kamp in Hamburg. Zwischen diesen beiden Aufführungen hatte Bach sein Oratorium überarbeitet. Mit der Überarbeitung des Werks, in Zusammenarbeit mit dem Librettisten Ramler, fuhr er bis 1784 fort. Die ersten Aufführungsorte legen nahe, dass Bach das Oratorium von vornherein für Aufführungen im Konzertsaal und nicht für Aufführungen in der Kirche vorgesehen hatte. Zudem enthält das Werk keinen Choral, was für die Kirchenmusik der damaligen Zeit sehr ungewöhnlich gewesen wäre.

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Carl Philipp Emanuel Bach

Das Oratorium besteht aus 22 Nummern, die auf zwei etwa gleich lange Teile aufgeteilt sind. Der erste Teil handelt von der Auferstehung Jesu, der zweite Teil von Christi Himmelfahrt. Dabei sind den Sängern keine konkreten literarischen Rollen zugeordnet, und es wird durch Musik und Text auch keine dramatische Handlung beschrieben. Stattdessen werden in den Arien und Chören Empfindungen, Gedanken und Gefühle dargestellt, die Auferstehung und Himmelfahrt Jesu reflektieren. In der Regel beziehen sich diese auf das jeweils vorausgegangene Rezitativ. Die Rezitative nehmen Bezug auf die biblische Handlung und enthalten auch einige Dialoge, die allerdings nicht in verteilten Rollen gesprochen werden. Ramlers Librettotext beruht zwar teils auf biblischen Texten, besteht jedoch vorwiegend aus originärer Dichtung; gelegentlich sind Bibelzitate eingestreut (zum Beispiel: „Tod! Wo ist dein Stachel?“, 1 Kor 15,55 EU).

Beide Oratorienteile beginnen mit einer nur von den Streichern gespielten Einleitung und enden mit einer Chorfuge. Ein mehrfach wiederkehrendes Motiv (zuerst in Nr. 5) ist ein mit dem Wort „Triumph“ einsetzender, durch die Verwendung von Pauken und Trompeten besonders prächtig wirkender Chorabschnitt. Die Rezitative im ersten Teil beschreiben unter Einbezug eines Verses aus Psalm 114 die Naturphänomene, die mit Jesu Auferstehung einhergehen, die Ankunft von Erzengel Michael (beides in Nr. 3), das Betreten des offenen Grabs durch einige Frauen aus Jerusalem (Nr. 6) und die Begegnungen von Jesus mit Maria Magdalena (Nr. 8) und den übrigen Frauen (Nr. 10). Das erste Rezitativ (Nr. 14) im zweiten Teil ist mit 43 Textzeilen ungewöhnlich lang und handelt von der Begegnung Jesu mit den Emmausjüngern.

OriginalPartitur

Original – Partitur

Der Inhalt der anderen beiden Rezitative ist das Erscheinen Jesu vor elf ausgewählten Jüngern, die Belehrung des ungläubigen Thomas (beides in Nr. 17) und die Himmelfahrt im Kreise seiner Gefährten (Nr. 20). Die längste Nummer des Oratoriums ist der Jubel und Lobpreisungen enthaltende Schlusschor (Nr. 22). Er besteht aus zwei Teilen: Auf einen längeren größtenteils homophonen Chorabschnitt folgt eine Chorfuge über die Worte „Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“ aus dem Psalm 150.

Die Aufführungsdauer beträgt ungefähr 70 bis 75 Minuten. (Quelle: wikipedia)

Hier ein lupenreiner Radiomitschnitt des Hessischen Rundfunks aus dem Jahr 2015. Es handelt sich dabei um einen Livemitschnitt aus dem Auditorio Stelio Molo, Lugano/Schweiz.

Kann man übrigens auch nocham Ostermontag hören … da ja dieses Oratorium auf die Auferstehung von Jesus verweist, den die Christen ja an Pfingsten feiern … also ein musikalische Brücke zu den nächsten Wochen schlägt …

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Auditorio Stelio Molo, Lugano/Schweiz

Besetzung:
Tehila Nini Goldstein (Sopran)
Christoph Strehl (Tenor)
Johannes Weisser (Bariton)
+
Coro della Radiotelevisione Svizzera
I Barocchisti
unter der Leitung von Diego Fasolis

Diego Fasolis

Diego Fasolis

Titel:

01. Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Teil 1) (35.09)
01.1 Einleitung (orchestral)
01.02. Chor („Gott! Du wirst seine Seele“)
01.03. Rezitativ („Judäa zittert“)
01.04. Arie („Mein Geist voll Furcht und Freuden“)
01.05. Chor („Triumph! Triumph!“)
01.06. Rezitativ („Die frommen Töchter“)
01.07. Arie („Wie bang hat dich mein Lied beweint“)
01.08. Rezitativ („Wer ist die Sionitin“)
01.09. Duett („Vater deiner schwachen Kinder“)
01.10. Rezitativ („Freundinnen Jesu“)
01.11. Arie („Ich folge dir“)
01.12. Chor („Tod! Wo ist dein Stachel?“)

02. Auferstehung und Himmelfahrt Jesu (Teil 2) (39.28)
02.01. Einleitung (orchestral)
02.02. Rezitativ („Dort seh’ ich aus den Toren Jerusalems“)
02.03. Arie („Willkommen, Heiland“)
02.04. Chor („Triumph! Triumph!“)
01.06. Rezitativ („Elf auserwählte Jünger“)
01.07. Arie („Mein Herr, mein Gott“)
01.08. Chor („Triumph! Triumph!“)
01.09. Rezitativ („Auf einem Hügel“)
01.10. Arie („Ihr Tore Gottes“)
01.11. Chor („Gott fähret auf mit Jauchzen“)

I Barocchisti

I Barocchisti

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