Wiener Symphoniker (Herbert von Karajan) & Sviatoslav Richter – Piano Concerto No. 1, B Flat Minor (Tchaikovsky) (1962)

FrontCover1Pjotr Iljitsch Tschaikowski (russisch Пётр Ильи́ч Чайко́вский/i, wissenschaftliche Transliteration Pëtr Il’ič Čajkovskij; * 25. Apriljul. / 7. Mai 1840greg. in Wotkinsk, Russisches Kaiserreich; † 25. Oktoberjul. / 6. November 1893greg. in Sankt Petersburg, Russisches Kaiserreich), auch Pyotr Tchaikovsky, deutsch Peter Tschaikowsky oder Tschaikowski, war ein russischer Komponist. Bereits zu seinen Lebzeiten wurden viele seiner Werke international bekannt. Heute zählen sie zu den bedeutendsten der Romantik. In Russland gilt er heute als bedeutendster Komponist des 19. Jahrhunderts, obwohl er nicht der Gruppe der Fünf angehörte, sondern die von westlichen Einflüssen geprägte Schule Anton Rubinsteins fortsetzte.

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Zu Tschaikowskis bekanntesten Kompositionen zählen seine drei letzten Sinfonien, das Violinkonzert, sein erstes Klavierkonzert (1875, in b-Moll), die Ouvertüre 1812 und seine Oper Eugen Onegin. Mit Schwanensee, Dornröschen und Der Nussknacker verfasste er zudem drei der berühmtesten Ballette der Musikgeschichte. (wikipedia)

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Das 1. Klavierkonzert op. 23 in b-Moll von Pjotr Iljitsch Tschaikowski entstand 1874 und wurde am 25. Oktober 1875 in Boston mit Hans von Bülow (dem das Konzert gewidmet ist) am Klavier uraufgeführt.

Ursprünglich wollte Tschaikowski das Klavierkonzert seinem Freund und Mentor Nikolai Rubinstein widmen, dem er viel zu verdanken hatte, hatte dieser ihm doch nicht nur eine musikalische Ausbildung ermöglicht, sondern dem mittellosen Tschaikowski auch einige Jahre kostenlos Unterkunft und Verpflegung geboten. Als er es Rubinstein am Klavier vorspielte, äußerte dieser lediglich maßlose Kritik und Verachtung, nannte das Werk unrettbar, riet Tschaikowski aber schließlich, es gründlich umzuarbeiten. Rubinsteins Reaktion ging Tschaikowski so sehr zu Herzen, dass er sich noch Jahre später in einem Brief an seine Gönnerin Nadeschda von Meck (1831–1894) mit Entsetzen an diese Szene erinnerte:

„Ich spielte den ersten Satz. Nicht ein Wort, nicht eine Bemerkung … Ich fand die Kraft, das Konzert ganz durchzuspielen. Weiterhin Schweigen. ,Nun?‘ fragte ich, als ich mich vom Klavier erhob. Da ergoss sich ein Strom von Worten aus Rubinsteins Mund. Sanft zunächst, wie wenn er Kraft sammeln wollte, und schließlich ausbrechend mit der Gewalt des Jupiter Tonans. Mein Konzert sei wertlos, völlig unspielbar. Die Passagen seien so bruchstückhaft, unzusammenhängend und armselig komponiert, dass es nicht einmal mit Verbesserungen getan sei. Die Komposition selbst sei schlecht, trivial, vulgär. Hier und da hätte ich von anderen stibitzt. Ein oder zwei Seiten vielleicht seien wert, gerettet zu werden; das Übrige müsse vernichtet oder völlig neu komponiert werden.“

Noten

Tschaikowski änderte an dem Konzert nicht eine Note, sondern schickte es dem Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow mit der Bitte zu, sich ein Urteil zu bilden. Dieser hatte an dem Konzert nichts auszusetzen und antwortete dem Komponisten: „Ich bin stolz auf die Ehre, die Sie mir mit der Widmung dieses herrlichen Kunstwerkes erwiesen haben, das hinreißend in jeder Hinsicht ist.“ Anschließend ließ er es vom Orchester einstudieren und saß bei der Uraufführung 1875 in Boston persönlich am Klavier. Zu wahrem Erfolg verhalf ihm dann doch noch Rubinstein, der seine Meinung zu dem Werk geändert hatte und 1878 eine legendäre Aufführung in Paris gab. Von dort trat das Werk einen regelrechten Siegeszug an; es wurde zu dem am häufigsten eingespielten Klavierkonzert überhaupt und wird darin bis heute von keinem anderen Konzert übertroffen.

Es sind drei Fassungen des Konzerts aus der Hand Tschaikowskis überliefert, von denen er je noch eine Fassung für zwei Klaviere herstellte.

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Welch großer Beliebtheit sich das Konzert nicht nur unter Liebhabern der sog. klassischen Musik erfreut, zeigt auch die Tatsache, dass seine Einspielung durch den Pianisten Van Cliburn als Schallplatte Ende 1961 mehr als eine Million Mal verkauft wurde, ein bis dahin von keinem anderen klassischen Werk erreichter Rekord. Die Begeisterung für das Werk dürfte maßgeblich durch das Eingangsthema des ersten Satzes geprägt sein, das vom Klavier mit wuchtigen, über alle 7½ Oktaven reichenden Akkorden begleitet wird. (wikipedia)

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Hier das großartige Werk in einer Aufführung von Svjatoslav Richter (piano) und den Wiener Symphonikern unter der Leitung von Herbert von Karajan:

Karajan und Richter nahmen 1962 Tschaikowskys Klavierkonzert Nr. 1 für DG auf. Es handelt sich um eine bekannte Aufnahme, die nicht zu den besten zählt (mir persönlich gefällt sie trotz einiger Mängel sehr gut). Doch der vollmundige Klang und die Persönlichkeit der Interpreten überzeugen… (aca.gr)

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Besetzung:
Svjatoslav Richter (piano)
+
Wiener Symphoniker unter der Leitung von Herbert von Karajan

Alternative Frontcover:
AlternateFrontCovers

Titel:
01. Allegro Non Troppo E Molto Maestoso – Allegro Con Spirito 21.56
02. Andante Semplice – Prestissimo – Tempo 1 6.42
03. Rondo – Allegro Con Fuoco 7.06

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Swjatoslaw Teofilowitsch Richter (ukrainisch Святослав Теофілович Ріхтер, russisch Святослав Теофилович Рихтер, wissenschaftliche Transliteration Svjatoslav Teofilovič Richter; * 7. Märzjul. / 20. März 1915greg. in Schytomyr, Russisches Reich, heute Ukraine; † 1. August 1997 in Moskau) war ein sowjetisch-russischer Pianist russlanddeutscher Herkunft.

Swjatoslaw Richters Vater Theophil Danilowitsch Richter (1872–1941) war ein begabter Organist und Pianist, der aus einer deutschen Kaufmannsfamilie im heute ukrainischen Schytomyr stammte. Er war ein entfernter Verwandter der Sängerin Jenny Lind, die als „die schwedische Nachtigall“ weltberühmt wurde[1]. Seine Mutter Anna Pawlowna Richter, geb. Moskalew (1892–1963), war eine russische Kaufmannstochter.[2][3] Die Familie zog 1916 nach Odessa, wo der Vater die Stelle des Organisten und Chorleiters der deutsch-lutherischen St.-Pauls-Kirche übernahm. Die Eltern sorgten von seinem dritten Lebensjahr an für eine solide musikalische Ausbildung des Sohns. Swjatoslaw wuchs zweisprachig auf, in der Familie wurde Deutsch und Russisch gesprochen. In Odessa besuchte er vier Jahre lang die deutsche Schule. Ich bin Deutscher sagte Richter einmal in einem Interview.

Richter arbeitete bereits im Alter von 15 Jahren als Korrepetitor am Opernhaus in Odessa, vier Jahre später gab er sein Debüt als Pianist. 1937 wurde er in die Klavier-Meisterklasse von Heinrich Neuhaus am Moskauer Konservatorium aufgenommen. Zu Neuhaus entwickelte Richter eine sehr starke persönliche Bindung, die nahezu einem Vater-Sohn-Verhältnis gleichkam. Zu Swjatoslaws Kommilitonen gehörte Emil Gilels.

Die Übersiedlung nach Moskau rettete ihn vor den Repressionen, denen die deutschstämmigen Lutheraner in Odessa ausgesetzt waren. Auch sein Vater wurde bei den sogenannten stalinschen Säuberungen 1937 verhaftet und 1941 kurz vor der deutschen Besetzung Odessas als angeblicher deutscher Spion erschossen. In Odessa allein wurden über 6000 Deutsche auf Befehl Berijas verhaftet, misshandelt und drangsaliert. Nach dem Tode des Vaters heiratete seine Mutter im Jahre 1943 Sergej Richter – Kondratiev und emigrierte mit ihrem neuen Ehemann, der ebenfalls deutscher Abstammung war, nach Deutschland.

In Moskau lernte Swjatoslaw Richter Sergei Prokofjew kennen, dessen 6. Sonate er 1942 uraufführte. Später folgten die Uraufführungen der 7. (1943) sowie der Richter gewidmeten 9. Sonate (1951, fertiggestellt bereits 1947).

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Nachdem Richter in seiner Heimat bereits als Berühmtheit galt, wurde ihm eine Ausreise in den Westen verwehrt, da bekannt war, dass seine Verwandten in der Bundesrepublik Deutschland lebten. Vier international bekannte Musiker der damaligen Sowjetunion, Emil Gilels, David Oistrach, Mstislaw Rostropowitsch und der Dirigent Kyrill Konradschin zogen als Delegation zu Jekaterina Furzewa, einer Vertrauten Nikita Chruschtschows und baten sie um Intervention zugunsten einer westlichen Auslands-Tournee von Richter. Und nach dieser erfolgreichen Intervention durfte er 1960 erstmals in den Westen reisen. Am 19. Oktober 1960 gab er sein Debüt in der Carnegie Hall in New York, an das sich eine große USA-Tournee anschloss. Nach dem Konzert in der Carnegie Hall, an welchem auch Swjatoslaw Richters Mutter Anna anwesend war, traf er seine Mutter nach 19 Jahren wieder. Es folgten Auftritte in Europa, ab 1971 auch in Deutschland.

Nach einem Konzert in der Oper von Tours im Jahre 1963 stieß Richter auf eine 15 km von Tours entfernte historische Scheune aus dem Jahre 1200, die eine hervorragende Akustik besaß. Die Scheune, die sich nahe dem Ort Grange de Meslay befindet, wurde auf Anregung Richters und mit Hilfe von Sponsoren für Konzertzwecke ausgebaut und hergerichtet. Ein Jahr später wurde am 24. Juni 1964 das erste Musikfestival Fêtes Musicales en Touraine eröffnet. Richter besuchte jahrzehntelang dieses Festival. Auf Richters Einladung hin waren viele bedeutende Musiker Gäste dieses Festivals. Viele bedeutende Künstler der damaligen Zeit (u. a. Elisabeth Schwarzkopf, Pierre Boulez, David Oistrach Jessie Norman) wurden Gäste dieses Festivals.

Im Jahre 1964 lernte Richter den Sänger Dietrich Fischer-Dieskau kennen, mit dem er in der kommenden Zeit eine Freundschaft schloss und zahlreiche gemeinsame Konzerte absolvierte.

Im Jahre 1943 lernte Richter seine spätere Frau, die Sopranistin Nina Dorliak kennen, die er im Jahre 1946 auch heiratete. Nina Dorliak begleitete Richter während seiner Konzertreisen. Und Richter begleitete sie am Klavier, während ihrer Konzertauftritte[6]. Nina Dorliak begleitete Richter durch sein gesamtes nicht immer einfaches Leben und betreute ihn bis zu seinem Tod. Das Paar lebte sehr zurückgezogen. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor.

Swjatoslaw Richter starb am 1. August 1997 im Zentralkrankenhaus in Moskau an den Folgen eines Herzinfarkts und wurde im Nowodewitschi-Friedhof in Moskau zu letzten Ruhe gebettet. (wikipedia)

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Wiener Philharmoniker & Willy Boskovsky – Das Schönste aus den Neujahrskonzerten (1977)

FrontCover1Wenn nicht heute, wann dann …

Und zur Geschichte dieser legendären Konzertreihe finden sich in diesem blog ausführlichere Informationen und zwar hier:

Das Neujahrskonzert 1975 wurde geleitet von Willi Boskovsky:

Willi Boskovsky (* 16. Juni 1909 in Wien; † 21. April 1991 in Visp) war ein österreichischer Violinist und Dirigent.

Boskovsky erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren durch seine Mutter. Ausgebildet an der Akademie für Musik und darstellende Kunst in Wien, gewann er als Siebzehnjähriger den Kreisler-Preis. 1926 schloss er sein Studium ab. 1932 wurde er Mitglied der Wiener Philharmoniker. Von 1939 bis 1971 war er Konzertmeister dieses Orchesters. 1935 wurde Boskovsky Professor für Violine an der Wiener Musikakademie und Konzertmeister im Orchester der Wiener Staatsoper. Nach und nach gab er seine Solistenkarriere auf und widmete sich der Kammermusik.

Willi Boskovsky genoss große internationale Popularität, die er vor allem als Nachfolger von Clemens Krauss als Dirigent der Silvester- und Neujahrskonzerte der Wiener Philharmoniker in den Jahren 1955 bis 1979 erlangte. Boskovsky dirigierte diese Konzerte wie Johann Strauss mit der Geige in der Hand (Stehgeiger). Seit 1959 werden die Neujahrskonzerte via Eurovision in alle Erdteile übertragen. Dem Orchester verhalf Boskovsky damit zu weltweiter Popularität.

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Daneben leitete er mehrere Kammerensembles: so war er Primgeiger des 1948 gegründeten „Boskovsky-Quartetts“, welches sich, durch Kontrabass und Bläser verstärkt, das „Wiener Oktett“ nannte und aus Stimmführern der Wiener Philharmoniker bestand. Es nahm mehrfach das Oktett von Schubert auf Schallplatte auf. Auch Mozarts sämtliche Sonaten für Violine und Klavier sowie die Klaviertrios wurden eingespielt. 1969 wurde er Chefdirigent des Wiener Johann Strauss Orchesters, mit dem er zahlreiche Tourneen unternahm und in den 1970er Jahren fast sämtliche Werke der Dynastie Strauss für den Österreichischen Rundfunk einspielte.

Als Solist trat Boskovsky unter den Dirigenten Bruno Walter, Wilhelm Furtwängler und Hans Knappertsbusch auf. Er unternahm Konzerttourneen durch ganz Europa.

Boskovsky war mit der Burgschauspielerin Elisabeth Höbarth verheiratet, sein Neffe war der Nachrichtentechniker und Weltraumwissenschaftler Willibald Riedler.

Bestattet ist Boskovsky in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof (Tor 2, Gruppe 33 G, Nummer 78). (wikipedia)

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Und hier eine Doppel-LP, ausnahmsweise kein Live-Mitschnitt, sondern Studioaufnahmen …

Einige der Titel sind schon drollig und der Johann Strauß Sohn war scheinbar auch ein Spaßvogel, denn er verwendetegerne auch Sound-Gimmicks wie Pistolenschüsse, Peitschenknallen oder ne Trillerpfeifer …

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Und dann will ich noch auf die „Pizzicato-Polka“ hinweisen. eine kleine Spielerei der besonderen Art:

Pizzicato – Dieser Terminus ist dem italienischen Sprachgebrauch entlehnt und bedeutet wörtlich: gezupft. Gemeint ist eine Spieltechnik, bei der die Saiten mit den Fingern angerissen bzw. gezupft werden.

Also, eine Polka, die nur auf der Violine gezupft wird … hat man auch nicht alle Tage.

Also, wer´s denn mag … hinein ins Vergnügen mit all diesen Walzern und Polkas, von denen sogar ich mich gelegentlich verzaubern lasse.

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Besetzung:
Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Willi Boskovsky

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Titel:
01. Ouvertüre aus „Der Zigeunerbaron“ (Johann Strauß Sohn) 7.20
02. Wiener Blut, Walzer Op. 354 (Johann Strauß Sohn) 7.58
03. Tritsch-Tratsch, Polka schnell Op. 214 (Johann Strauß Sohn) 2.35
04. Frauenherz, Polka-Mazur Op. 166 (Johann Strauß Sohn) 4.00
05. Eingesendet, Polka schnell Op. 240 (Johann Strauß Sohn) 1.48
06. Bahn frei!, Polka schnell Op. 45 Eduard Strauß) 2.20
07. Freut euch des Lebens, Walzer Op. 340 (Johann Strauß Sohn) 8.01
08. Vergnügungszug, Polka schnell Op. 281 (Johann Strauß Sohn) 2.45
09. Fledermaus-Quadrille, Op. 363 (Johann Strauß Sohn) 7.50
10. Perpetuum Mobile, musikalischer Scherz Op. 257 (Johann Strauß Sohn) 2.47
11. Ouvertüre „Die Schöne Galathee“ (v.Suppé) 6.44
12. Plappermäulchen, Polka schnell Op. 245 (Johann Strauß Sohn) 2.38
13. Frühligsstimmen, Walzer Op. 410 (Johann Strauß Sohn) 6.02
14. Pizzicato-Polka (Johann Strauß Sohn) 2.34
15. Banditen-Galopp, Op. 378 (Johann Strauß Sohn) 2.12
16. Persischer Marsch, Op. 289 (Johann Strauß Sohn) 1.55
17. Eljen A Magyar, Ungarische Polka Schnell Op. 332 2.34
18. Auf der Jagd, Polka schnell Op. 373 (Johann Strauß Sohn) 2.05
19. Feuerfest, Polka Op. 269 (Johann Strauß Sohn) 2.51
20. Unter Donner und Blitz, Polka schnell Op. 324 (Johann Strauß Sohn) 3.02
21. Annen-Polka, Op. 117 (Johann Strauß Sohn) 3.56
22. An der schönen Blauen Donau, Walzer Op. 314 (Johann Strauß Sohn) 9.14
23. Radetzky-Marsch, Op. 228 (Johann Strauß Vater) 2.53

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Lorin Maazel & Die Wiener Philharmoniker – Neujahrskonzert aus Wien (1980)

FrontCover1.jpgWenn nicht heute, wann dann …

Das Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker ist das bekannteste Neujahrskonzert der Welt und ist vor allem den Werken der Strauss-Dynastie (Johann Strauss Vater, Johann Strauss Sohn, Eduard Strauß und Josef Strauss) gewidmet. Es wird alljährlich via Fernsehen in 92 Länder übertragen und von mehr als 50 Millionen Zusehern live mitverfolgt.

Das Konzert fand zum ersten Mal am 31. Dezember 1939 statt. Zeitungsankündigungen zufolge war es ein von den Wiener Philharmonikern dem von Adolf Hitler am 10. Oktober 1939 eröffneten Kriegswinterhilfswerk (Kriegs-WHW) zur Gänze gewidmetes „Außerordentliches Konzert“, zu dem am 30. Dezember eine öffentliche Generalprobe veranstaltet wurde. Das Konzert fand (und findet bis heute) im Großen Musikvereinssaal in Wien, der etwa 2000 Personen fasst, statt; das erste Konzert stand unter der Leitung von Clemens Krauss.

Seit dem zweiten Konzert am 1. Jänner 1941 findet es am Neujahrstag statt. 1941 spielten die Wiener Philharmoniker laut Zeitungsankündigung in ihrer zweiten Akademie, die nun schon zur Tradition geworden ist, zum ersten Mal zugunsten der NS-Gemeinschaft „Kraft durch Freude“.

Die Abhaltung dieser Konzerte in der nationalsozialistischen Ära hängt unter anderem mit der NS-Vereinnahmung des nicht ausschließlich von „arischen“ Vorfahren abstammenden Walzerkönigs Johann Strauss zusammen.

Das Silvesterkonzert der Wiener Philharmoniker am 31.12.1953 mit Dirigent Clemens Krauss

Das Sylvesterkonzert der Wiener Philharmoniker am 31.12.1953 mit Dirigent Clemens Krauss

Seit 31. Dezember 1952 wird das Programm des Neujahrskonzerts am Silvesterabend als Silvesterkonzert voraufgeführt. Am 30. Dezember 1962 wurde erstmals eine zweite Voraufführung angesetzt; diese war bis 1997 jeweils eine geschlossene Veranstaltung für Angehörige des österreichischen Bundesheeres, seit 1998 wird ein Teil der Karten verkauft.

Der Blumenschmuck für das Neujahrskonzert war von 1980 bis 2013 traditionell ein Geschenk der italienischen Stadt Sanremo. 2014 wurden die Blumen erstmals von den Wiener Philharmonikern zur Verfügung gestellt. Der Konzertsaal wird von den Floristen jedes Jahr mit rund 30.000 Blumen dekoriert, 2015 erstmals in Kooperation mit den Wiener Stadtgärten.

2008 wurde erstmals live im Goldenen Saal getanzt, ebenso wieder 2011, wo 15-jährige Eleven (Mädchen und Burschen) der Ballettschule der Wiener Staatsoper auftraten. 2014 haben Kathrin Menzinger und Vadim Garbuzov nach ihrer eigenen Choreographie live im Saal zum Walzer An der schönen blauen Donau getanzt.

Anlässlich des 75-Jahr-Jubiläum des Konzertes wurde die Edition Neujahrskonzert: Die gesamten Werke veröffentlicht, eine aus 23 Compact Discs bestehende Sammlung aller 319 Werke welche seit 1941 bei der Veranstaltung gespielt wurden auf.

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Während den Rahmen des Musikprogramms immer Werke der Strauss-Dynastie (Johann Vater & Sohn, Josef und Eduard) bilden, werden auch regelmäßig Werke anderer Komponisten, wie Joseph Lanner oder Josef Hellmesberger junior, ins Programm genommen. Zusätzlich finden sich auch Werke musikalischer Jahresregenten im Programm des Neujahrskonzertes.

Der Ablauf folgt einem traditionellen Ritual. Nach den beiden Hauptteilen folgen Zugaben. Die zweite Zugabe (traditionell der Konzertwalzer An der schönen blauen Donau, Johann Strauss Sohn, op. 314, 1867) unterbricht das Publikum während der Einleitungstakte mit Beifall. Nun wünscht das Orchester dem (weltweiten) Publikum vereint Prosit Neujahr. (An dieser Stelle konnten am 1. Jänner 2007 Bulgarien und Rumänien als Teil der Europäischen Gemeinschaft von Zubin Mehta begrüßt werden.)

Als abschließende dritte Zugabe wird traditionell der Radetzky-Marsch (Johann Strauss Vater, op. 228, 1848, arr. Leopold Weninger) gespielt. 2005 wurde der Radetzky-Marsch in Gedenken an die Opfer des Erdbebens vom 26. Dezember 2004 in Asien nicht gespielt. Beim Radetzky-Marsch klatscht das Publikum traditionell im Takt nach Dirigat mit. 2014 verzichtete Daniel Barenboim darauf, den vom Orchester gespielten Marsch zu dirigieren, und schüttelte stattdessen jedem Musiker die Hand.

Seit 1959 wird das Konzert vom ORF, der staatlichen österreichischen Rundfunkanstalt, nicht nur im Radio, sondern auch live im Fernsehen übertragen. Seit 1969 wird die Fernsehsendung in Farbe ausgestrahlt. Dank Eurovision wird heute in über neunzig Länder übertragen.(Quelle: wikipedia)

Die Anfänge dieses Traditionskonzertes waren also alles andere als rühmlich, dienten sie doch wohl vorrangig der Nazi-Propaganda.

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Lorin Maazel

Und hier mal eine Aufnahme aus dem Jahr 1980 mit dem damaligen Stardirigenten Lorin Maazel:

Lorin Varencove Maazel (* 6. März 1930 in Neuilly-sur-Seine, Frankreich; † 13. Juli 2014 in Castleton, Rappahannock County, Virginia) war ein US-amerikanischer Dirigent, Violinist und Komponist.

Neben den üblichen Klassikern dieses Konzertes für die oberen Zehntausend überraschte er mit „Oprheus in der Unterwelt“ (von Jacques Offenbach) … und hier hören wir dann natürlich auch den legendären „Can-Can“, der mich bis heute aus dem Sitz reißt.

Ansonsten eben alles wie gehabt … beim „Radetzky-Marsch“ darf dann mitgeklatscht werden … sicher auch heute, wenn ein gewisser Andris Nelsons erstmalig am Pult steht.

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Besetzung:
Die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von Lorin Maazel

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Titel:

Johann Strauss (1825 – 1899):
01. Ouvertüre Op. 362 – aus: Die Fledermaus 8.26
02. Neue Pizzikato-Polka Op. 449 – aus: Fürstin Ninetta 3.21
03. Perpetuum Mobile Op. 257 – Musikalischer Scherz 2.53
04. Wiener Blut Op. 378 8.35
05. Banditen-Galopp Op. 378 – Polka Schnell 2.29
06. Csárdás Für Orchester – aus: Die Fledermaus 1.59

Josef Strauss (1827 – 1870) + Jacques Offenbach (1819 – 1880):
07. Eingesendet“ Op. 240 – Polka schnell + Ouvertüre – Aus: Orpheus in der Unterwelt 9.53

Johann Strauss (1825 – 1899):
08. Kaiser Franz Joseph I. – Rettungs-Jubel-Marsch Op. 126 3.30
09. Fata Morgana Op. 330 – Polka Mazur 3.48

Carl Michael Ziehrer (1843 – 1922):
10. Loslassen! Op. 386 – Polka Schnell 2.10

Johann Strauss (1825 – 1899):
11. An Der Schönen Blauen Donau Op. 314 9.39

Johann Strauss (Vater; 1804 – 1849):
12. Radetzky-Marsch 3.16

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AlternativesFC+BC

Alternatives Front+Back Cover

Wiener Symphoniker – Kleines Wunschkonzert – Folge 8 (1961)

FrontCover1Ich stelle mir gerade vor, wie diese EP im gut-bürgerlichen Haushalt zum Nachmittags-Kaffee aufgelegt wurde.

Und dann stellte mir noch vor, dass man damals ganz schön oft aufstehen musste, um eine weitere Single auf dem Plattenteller zu plazieren …

Wegen mir hätte man schon damals diese Single gar nicht erst auflegen müssen …

Wir hören hier nämlich Lieder aus der feinen Welt von Oper und Operette und alle handeln von der großen Liebe, die schließlich zum Traualtar führt … und ein Jungfernkranz interessierte mich damals noch gar nicht und heute erst recht nicht. Aber okay … der Hochzeitsmarsch ist nicht schlecht (zumal hier mal nicht gesungen wird).

Sei´s drum … ne nette kleine Scheibe, die bei mir nun nicht mehr herumstehen muss.

Heinrich Hollreiser

Heinrich Hollreiser

Besetzung:
Wiener Symphoniker + Wiener Staatsopernchor  unter der Leitung von
Heinrich Hollreiser (bei 01.+ 02.), Antal Dorati (bei 03.)

Wiener Symphoniker und Wiener Kammerchor unter der Leitung von Rudolf Moralt (bei 04.)

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Titel:
01. Treulich geführt (Brautchor) (Lohengrin) (Wagner) 4.47
02. Wir winden dir den Jungfernkranz (Der Freischütz) (v.Weber) 1.28
03. Hochzeitsmarsch (Ein Sommernachtstraum) (Mendelssohn-Batholdy) 5.48
04. Hochzeitskuchen, bitte versuchen (Der Zigeunerbaron) (Strauss) 0.57

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Wiener Symphoniker – Nussknacker – Suite + Romeo und Julia (1968)

FrontCover1Ich hab´s ja weder mit dem Balett noch mit der Oper … abr dennoch gefällt mir diese LP doch ziemlich gut …

Zum einen, weil man eben nur die Ballettmusik hören kann:

Der Nussknacker  ist ein Ballett in zwei Akten von Pjotr Iljitsch Tschaikowski.

 

Die Geschichte Nußknacker und Mausekönig wurde von E. T. A. Hoffmann geschrieben. Alexandre Dumas’ Version der Geschichte wurde später von Pjotr Iljitsch Tschaikowski vertont und gehört zu einem der populärsten Ballette. Es wird von vielen Theatern und Opernhäusern regelmäßig – meist um die Weihnachtszeit herum – aufgeführt.

Der Komponist wurde zu diesem Werk durch ein Theaterstück angeregt, das sein Bruder Modest für die Kinder seiner Schwester geschrieben hatte. Tschaikowski erzählte Marius Petipa von diesem Familientheater, der daraufhin ein Libretto verfasste. Petipa wollte ursprünglich auch die Choreographie übernehmen, überließ diese dann aber krankheitsbedingt Lew Iwanow. Das Werk wurde am 18. Dezember 1892 zum ersten Mal im Mariinski-Theater in Sankt Petersburg in der Choreographie von Iwanow und der Ausstattung durch den Operndirektor Iwan Wsewoloschski aufgeführt, weniger als ein Jahr vor Tschaikowskis Tod.

Nußknacker

Von Iwanows Original verblieben vor allem der Pas de deux der Zuckerfee und ihres Kavaliers. Die amorphe Dramaturgie des Balletts begünstigte das Entstehen immer neuer Inszenierungs-Konzepte, so von Fedor Lopuchow (1928), Wassili Wainonen (1934), Nicholas Sergejew (1934), George Balanchine (1954), Juri Grigorowitsch (1966), Rudolf Nurejew (1968), John Neumeier (1971) und Heinz Spoerli (1980).

Im Mittelpunkt des Balletts steht Clara, im russischen Original Mascha. Sie bekommt am Weihnachtsabend von ihrem Patenonkel Droßelmeier einen Nussknacker geschenkt. In der Nacht träumt sie von einer Schlacht der vom Nussknacker angeführten Spielzeugsoldaten gegen das Heer des Mäusekönigs. Mit ihrer Hilfe siegt der Nussknacker, der sich danach in einen Prinzen verwandelt und mit ihr in das Reich der Süßigkeiten reist. Dabei geht es über den Tannenwald zum Schloss Zuckerburg, wo die dort residierende Zuckerfee zu Ehren ihrer Gäste ein Fest veranstaltet. Zuletzt erwacht Clara aus ihrem Traum. (Quelle: wikipedia)

Pjotr Iljitsch Tschaikowski

Pjotr Iljitsch Tschaikowski

Etliche werden den sog. „Marsch“ gut kennen … diente er doch als Vorlage für eine Adaption von Emerson, Lake &  Palmer … zu hören als ne Art Zugabe auf der großartigen LP „Pictures At An Exhibition“.

Spielerisch und leicht viele der Kompositionen … und meine Freude an Tschaikowski hat einen weiteren Grund.

Und dann  „Romeo und Julia“ … ebenfalls von Pjotr Iljitsch Tschaikowski komponiert:

Die Geschichte von Romeo und Julia brauch ich hier nicht eigens nacherzählen … oder ? Und auch hier sentimental, nachdenkliche aber oder furiose Musik … ein Ohrenschmaus:

Romeo und Julia ist eine Fantasie-Ouvertüre des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski. Sie basiert auf dem gleichnamigen Theaterstück des Dramatikers William Shakespeare. Das Stück gilt als Tschaikowskis erstes Meisterwerk und trägt für den Komponisten unüblich keine Opusnummer.

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Tschaikowskis Komponistenkollege Mili Balakirew lernte 1867 den französischen Komponisten Hector Berlioz kennen, der 1839 sein Werk Roméo et Juliette geschrieben hatte. So kam es, dass Balakirew Tschaikowski eine musikalische Umsetzung des Themas vorschlug und ihm sogar Ideen für die Einleitungstakte schickte. Balakirew war von Tschaikowskis Ergebnis nicht sehr begeistert und brachte diesen dazu, einige Änderungen vorzunehmen.

Im März 1870 dirigierte Nikolai Rubinstein die Uraufführung von Romeo und Julia in Moskau. Das Konzert wurde von Anhängern Rubinsteins gestört, der kurz vorher einen Gerichtsprozess verloren hatte.

Tschaikowski unterzog das Werk zwei Revisionen, eine im Sommer 1870, die andere im Jahr 1880.

Und dann noch die Biographie des Dirigenten dieser Aufnahmen, Karel Ančerl:

Karel Ančerl (ursprünglich Antscherl, * 11. April 1908 in Tučapy, Böhmen; † 3. Juli 1973 in Toronto, Kanada) war ein tschechischer Dirigent. Er war viele Jahre Leiter der Tschechischen Philharmonie.

Karel Ančerl wurde mit elf Jahren als Geiger Orchestermitglied in seiner Heimatgemeinde. Gegen den Willen seiner Eltern studierte er am Konservatorium Prag Komposition, Dirigieren und Schlaginstrumente. Großen Einfluss übten auf ihn in dieser Zeit auch der Neutöner Alois Hába sowie der damalige Chefdirigent der Tschechischen Philharmonie Václav Talich aus.

Karel_AncerlBis 1939 war Ančerl u. a. Mitarbeiter des Rundfunks, bis er nach dem Einmarsch der Wehrmacht und der Annexion Tschechiens alle Ämter verlor und 1942 ins KZ Theresienstadt deportiert wurde. Die Filmaufnahmen des nationalsozialistischen Propagandafilms Theresienstadt zeigen ihn in einer Szene, wie er unter Zwang das KZ-Orchester zu dirigieren hatte. Als Einziger seiner Familie und fast aller Darsteller des Films überlebte er die anschließende Haft im KZ Auschwitz-Birkenau.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte Ančerl u. a. an der Prager Oper des 5. Mai als künstlerischer Direktor, bevor er am 1. September 1947 Chefdirigent des Prager Rundfunksinfonieorchesters wurde.

Im Oktober 1950 wurde Ančerl zum künstlerischen Direktor der Tschechischen Philharmonie ernannt, der er in den folgenden Jahren bis 1968 einen Spitzenplatz unter den Orchestern des Ostblocks sicherte und Einladungen in die ganze Welt einbrachte. Er erweiterte das Repertoire vor allem um moderne Musik (Schönberg, Bartók, Britten) und setzte sich mit Hingabe auch für unpopuläre Komponisten seines Heimatlandes wie Bohuslav Martinů ein.

Nach den Ereignissen von 1968 emigrierte Ančerl nach Kanada und leitete dort bis 1972 das Toronto Symphony Orchestra. Seine Grabstätte ist auf dem Vyšehrader Friedhof in Prag zu finden.

Die typischen, häufig als „dunkel“ beschriebenen Farben seines Orchesters und Ancerls interpretatorische Leistungen wurden auf einer 42 Volumina umfassenden CD-Edition von Supraphon festgehalten. Diese Aufnahmen berücksichtigen auch unbekanntere tschechische Kompositionen (z.B. „In der Tatra“ von Vítězslav Novák oder die „Sieben Reliefs“ von Jarmil Burghauser).

Das französische Klassiklabel Tahra hat seit Beginn der CD-Ära Liveaufnahmen mit verschiedenen Orchestern unter der Leitung Ančerls veröffentlicht, die einen Überblick über sein Repertoire vermitteln. (Quelle: wikipedia)

Bei so einer Biographie … bleibt einem der Mund offen steht angesichts der Dramatik eines solchen Lebens …

Ach ja … und entstanden sind diese Aufnahmen bereits im Jahr 1958.

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Karel Ančerl dirigiert in Theresienstadt

Besetzung:
Wiener Symphoniker unter der Leitung von Karel Ančerl

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Titel:

Nussknacker – Suite:
01. Miniatur – Ouvertüre 3.03
02. Marsch 2.25
03. Tanz der Fee Dragée
04. Russischer Tanz 1.05
05. Arabischer Tanz 2.53
06. Chinesischer Tanz 1.02
07. Tanz der Rohrflöten 2.22
08. Blumenwalzer 1.20

Romeo und Julia:
09. Fantasie Ouvertüre 19.07

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Wiener Symphoniker – Schubert – Symphonien Nr. 5 & 8 (1980)

FrontCover1Hier 2 große Symphonien aus der Zeit der Romantik, komponiert von Franz Schubert:

Franz Schubert schrieb seine Sinfonie Nr. 5, B-Dur (D 485) im Herbst 1816, im Alter von 19 Jahren.

Die Sinfonie entstand laut Schuberts Eintragungen auf der Partitur von September bis zum 3. Oktober 1816. Anlass war eine Aufführung durch das Liebhaberorchester des Musikers Otto Hatwig, die noch im selben Herbst stattfand.

Schuberts 5. Sinfonie entstand in einer Zeit, in der Schubert nach einer eigenen musikalischen Sprache suchte. So erinnert der Stil dieser Schubert’schen Jugendsinfonie, in deren Besetzung Trompeten, Pauken und Klarinetten fehlen, an Mozart, geht jedoch auch eigene Wege. So findet sich hier nicht die vorher übliche Satzstruktur wieder, in der die Themen mehr oder weniger nebeneinander existierten. Stattdessen gehen die Motive in Schuberts Sinfonie fließend ineinander über. Dies verkannte der Musikkritiker Eduard Hanslick jedoch, als er meinte, die Sinfonie sei ein schwacher Abguss von Mozart.

Schuberts Freund Leopold von Sonnleithner bezeichnete die Sinfonie als „liebliche Sinfonie in B-Dur“ Zeitgleich mit der Sinfonie Nr. 5 schrieb Schubert weitere Werke in der gleichen Tonart B-Dur: ein Streichquartett-Fragment (D 601) sowie eine Ouvertüre (D 470) mit dem Streichquartett-Fragment als Vorstufe.

Die Sinfonie Nr. 5 ist von allen Sinfonien Schuberts die kürzeste. In diesem Zusammenhang meinte Musikwissenschaftler Hans Joachim Therstappen, dass Schubert trotz der kleinen Besetzung des Werkes seine „ganz persönliche Auseinandersetzung […] mit der Sinfonie“ fortsetze.

FranzSchubertSchubert arbeitete 1822 an der Sinfonie Nr. 8 in h-Moll. Warum er die Arbeit daran einstellte, die nach dem üblichen Gebrauch zur Entstehungszeit vier Sätze umfassen sollte, ist nicht bekannt. Angeblich bot Schubert die Partitur 1823 dem Steiermärkischen Musikverein als „eine meiner Sinfonien in Partitur“ an, was darauf hindeuten würde, dass Schubert selbst sie auch in der zweisätzigen Form als abgeschlossen betrachtete, doch die Authentizität des als Beweis dienenden Dankschreibens wurde oft in Frage gestellt.

Danach geriet das Werk zunächst in Vergessenheit, und die Partitur wurde erst 1865 von Johann von Herbeck bei Schuberts Freund Anselm Hüttenbrenner aufgefunden und unter Herbecks Leitung dann am 17. Dezember in den Redouten-Sälen der Wiener Hofburg uraufgeführt.

Der Grund, warum diese Sinfonie „unvollendet“ blieb, ist bis heute ungeklärt und Gegenstand der Diskussion unter Musikwissenschaftlern. Es gibt die Theorie, dass Schubert nicht die Notwendigkeit sah, noch einen dritten und vierten Satz zu schreiben, da er alle seine Intentionen schon im ersten und zweiten Satz umgesetzt habe. Damit hätte Schubert in diesem einen Fall die formale Grundstruktur einer Sinfonie seiner Epoche ignoriert. Dies ist jedoch stark umstritten. Eine andere These besagt, Schubert habe die Arbeit am dritten Satz abgebrochen, weil er in eine zu starke Nähe zum dritten Satz von Ludwig van Beethovens 2. Sinfonie geriet. (Quelle: wikipedia)

Und hier erklingen die Wiener Symphoniker unter der Leitung von Wolfgang Sallawisch:

Seine dirigentische Karriere begann der geborene Münchner 1947 als Kapellmeister am Augsburger Stadttheater. Von 1951 bis 1953 war Sawallisch als Dirigent in Salzburg tätig, danach wechselte er bis 1958 als Generalmusikdirektor nach Aachen. Internationale Aufmerksamkeit erregte er, als er zum ersten Mal am Pult der Berliner Philharmoniker stand – als junger Mann von 30 Jahren.

Neben seiner Arbeit als Dirigent trat Sawallisch immer wieder auch als Klavierbegleiter und Kammermusiker hervor. 1971 holte ihn die Bayerische Staatsoper als Chefdirigent nach München. In der Saison 1976/77 leitete er das Haus auch als Intendant. 1982 schließlich wurde er zum Staatsoperndirektor ernannt.

Wolfgang Sallawisch

Wolfgang Sallawisch

Wolfgang Sawallisch wirkte unter anderem am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden sowie am Philharmonischen Staatsorchester in Hamburg und leitete die Wiener Symphoniker. Auch mit Chor und Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks verband ihn eine herzliche Zusammenarbeit. Nach seiner Münchner Zeit wechselte er 1993 als Nachfolger Riccardo Mutis zum Philadelphia Orchestra in den USA. Er erfüllte sich damit den Wunsch, nach seiner Zeit als Operndirigent auch noch alle großen symphonischen Werke aufzuführen. Zudem erwies er sich als offen für amerikanische Symphonik und zeitgenössische Musik. Seinen Lebensabend verbrachte Sawallisch weitgehend zurückgezogen in Grassau am Chiemsee. (Quelle: www.br-klassik.de)

Ich maße es mir nicht an, den künstlerischen Wert diese Aufnahmen zu kommentieren, aber mit Wolfgang Sallawitsch (auch wenn seine Name heute nicht mehr so geläufig ist) war wohl einer der großen Dirigenten des 20. Jahrhunderts am Puls.

Und der Satz I der Symphonie Nr 8. („Allegro moderato“) kann wohl als einer der Gassenhauer der klassischen Musik durchgehen-

NoitzenSymphonieNr8

Und so schauen dann die Noten zur Symphonie Nr. 8 aus …

Besetzung:
Wiener Symphoniker unter der Leitung von Wolfgang Sallawisch

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Titel:

Symphonie Nr. 5 B-Dur D 485:
01. Allegro 6.15
02. Andante con moto 10.26
03. Menuetto (Allegro molto) 4.45
04. Allegro vivace 5.27

Symphonie Nr. 8 H-Moll D 759:
05. Allegro moderato 13.39
06. Andante con moto 12.53

Musik: Franz Schubert

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