France Gall – Vive La France Gall (1968)

FrontCover1Sie hat auch in Deutschland Eindruck gemacht:

France Gall  (* 9. Oktober 1947 als Isabelle Geneviève Marie Anne Gall in Paris; † 7. Januar 2018 in Neuilly-sur-Seine) war eine französische Pop-, Schlager- und Yéyésängerin. Nach einem erfolgreichen Karrierestart in Frankreich gewann sie 1965 für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson mit dem Lied Poupée de cire, poupée de son. Von 1966 bis 1972 sang sie unter anderem auf Deutsch. 1988 hatte sie mit Ella, elle l’a einen Nummer-eins-Hit in Deutschland.

Isabelle Galls Familie war stark in der Musik verwurzelt: Ihr Vater Robert Gall schrieb unter anderem Chansons für Charles Aznavour und Édith Piaf, auch ihr Bruder komponierte. Unterstützt von ihren Eltern, brach Isabelle im Alter von 15 Jahren die Schule ab und nahm ihre ersten Lieder auf. Auf Rat ihres Managers wählte sie den Künstlernamen France Gall, da ihr bürgerlicher Vorname, Isabelle, schon von der Sängerin Isabelle Aubret bekannt war.

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Bereits Galls erste Single, Ne sois pas si bête (Sei nicht so dumm), war ein kommerzieller Erfolg. Ihre frühe Karriere wurde besonders durch die Bekanntschaft mit dem Sänger und Songschreiber Serge Gainsbourg gefördert.

France Gall wurde 1965 auserkoren, um in Neapel beim Grand Prix Eurovision de la Chanson für Luxemburg aufzutreten. Man präsentierte ihr eine Auswahl von zehn Liedern, aus der sie Poupée de cire, poupée de son von Serge Gainsbourg wählte. Mit diesem Lied gewann sie den Wettbewerb. Ebenfalls aus der Feder Gainsbourgs stammte Les sucettes, der von süßen Dauerlutschern handelte und bald als mehrdeutig galt, da der Text eine Anspielung auf Oralsex zu enthalten schien. Gall beteuerte später, sie hätte dieses Lied nie aufgenommen, wenn sie die schlüpfrige Anspielung von Anfang an verstanden hätte.

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Zu dieser Zeit unterhielt Gall eine Liebesbeziehung mit dem Sänger und Komponisten Claude François. 1966 schrieb François eine Ballade mit dem englischen Titel For You, in der er die gescheiterte Verbindung zu Gall musikalisch verarbeitete. Unter Mitwirkung des Komponisten Jacques Revaux und des Trompeters und Texters Gilles Thibault entstand daraus 1967 in leichter Abwandlung der ursprünglichen Melodie Comme d’habitude, das François in Frankreich sang und das unter dem Titel My Way internationale Berühmtheit erlangte.

Von 1969 bis 1974 war France Gall mit dem Sänger und Komponisten Julien Clerc liiert.

France Gall gratuliert Udo Jürgens in Luxemburg zum Sieg
beim Grand Prix Eurovision de la Chanson Européenne 1966:
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France Gall nahm von 1966 bis 1972 in der Bundesrepublik Deutschland auf Deutsch gesungene Schallplatten auf. Für Zwei Apfelsinen im Haar (deutsche Version von A Banda) erhielt sie 1968 eine Goldene Schallplatte.[3] Mit Der Computer Nr. 3 nahm sie am Deutschen Schlager-Wettbewerb 1968 teil und belegte den dritten Platz. Beim Deutschen Schlager-Wettbewerb 1969 wurde sie erneut Dritte mit Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte. Das Lied erreichte Platz 14 der westdeutschen Verkaufs-Charts und war damit ihre bis dahin höchste deutschsprachige Hitparadennotierung. Beim Deutschen FranceGall01Schlager-Wettbewerb 1970 landete sie mit Dann schon eher der Piano-Player auf dem vorletzten Platz.

Zu ihren bekanntesten Liedern in deutscher Sprache zählen außerdem Zwei Verliebte zieh’n durch Europa, Kilimandscharo, Mein Herz kann man nicht kaufen, Ali Baba und die 40 Räuber, Links vom Rhein und rechts vom Rhein, Das war eine schöne Party (Poupée de cire, poupée de son), Wir sind keine Engel. In Deutschland interpretierte sie unter anderem Stücke von Werner Müller, Heinz Buchholz und Giorgio Moroder. Aufgrund ihrer großen Popularität insbesondere beim jungen Publikum erhielt sie 1969 und 1971 den bronzenen sowie 1970 den silbernen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo.

Rückblickend äußerte France Gall, die Zeit ihrer Karriere in Deutschland sei nicht die schönste ihres Lebens gewesen, denn durch ihren Bekanntheitsgrad und die ständigen Reisen und Auftritte habe sie keine normale Jugend gehabt. Ihre deutschen Schlager stehen stilistisch in Kontrast zu ihrer weiteren Karriere in Frankreich.

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Im Jahr 1973 hörte Gall während einer Autofahrt im Radio ein Lied von Michel Berger. Sie sagte später, sie habe angehalten, um das Lied auf sich wirken zu lassen. Zu dieser Zeit waren ihre Plattenverkäufe rückläufig und sie selbst in einem Alter, in dem sie sich nicht mehr als „kleines Mädchen“ präsentieren wollte, sondern als erwachsene Frau. Sie bat Berger, für sie zu arbeiten. 1974 schrieb er für sie La déclaration (d’amour), das zum ersten Hit der „neuen“ France Gall wurde. Gall sagte später, sie hätte ihre Karriere beendet, wenn Berger für sie nicht Lieder in einem neuen Stil komponiert hätte. 1976 heirateten beide in Paris und bekamen zwei Kinder, Pauline Isabelle und Raphaël Michel. Galls Karriere erlebte neue Höhepunkte. Lieder in deutscher Sprache nahm sie nicht mehr auf.

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In den 1980er Jahren hatte Gall in Frankreich Top-10-Erfolge mit Liedern wie Hong Kong Star und Débranche. Der Titelsong ihres 1987 erschienenen Albums Babacar war von einer Reise in den Senegal inspiriert. Dort lernte sie eine mittellose junge Mutter mit einem Baby, einem Jungen namens Babacar, kennen. France Gall blieb mit der Familie bis Anfang der 1990er Jahre in Kontakt und unterstützte sie finanziell[4] Gall erwarb ein Feriendomizil auf der Insel Ngor im Norden von Dakar.

1988 feierte France Gall nach mehr als 15 Jahren Abwesenheit von Deutschland dort ihren größten Hit: Der Titel Ella, elle l’a (‚Ella, sie hat es‘), eine Hommage an die Jazz-Sängerin Ella Fitzgerald, war vier Wochen auf Platz 1. Er war in diesem Jahr die in der Bundesrepublik fünftmeistverkaufte Single und sogar erfolgreicher als in Frankreich. Coverversionen von Ella, elle l’a, u. a. von Alizée und Kate Ryan, wurden später ebenfalls Hits in Frankreich.

France Gall mit Salvador Dali (1969):
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Am 2. August 1992 starb Michel Berger im Alter von 44 Jahren während einer Tennispartie an einem Herzinfarkt. 1993 erkrankte Gall an Brustkrebs.

Im Jahr 1994 wurde sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier de la Légion d’honneur) ernannt.

Nach der Veröffentlichung ihres Studioalbums France (1995), in dem sie etliche Hits, auch solche von Berger, neu interpretierte, wurde es stiller um sie. Ihre Tochter Pauline starb 1997 im Alter von 19 Jahren an Mukoviszidose. Gall zog sich aus der Öffentlichkeit zurück und lebte nach längeren Aufenthalten im Senegal zuletzt wieder in Paris.

Im Juni 2013 nahm Jenifer Bartoli das Album Ma déclaration auf, in dem sie zwölf Titel Galls coverte und dies als Hommage an sie verstanden wissen wollte. Gall reagierte verärgert: «Ces hommages, c’est comme si j’étais morte» (Eine Hommage an mich? Das ist, als wäre ich tot!).

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Im November und Dezember 2015 wurde im Palais des Sports de Paris (Pariser Sportpalast) Résiste, ein Musical mit Stücken von Michel Berger und Bruck Dawit nach einem Libretto von France Gall und Laetitia Colombani, uraufgeführt, das die Laufbahn Bergers und seine Zusammenarbeit mit Gall nachvollzieht. Gall übernahm darin eine Nebenrolle. Das Musical tourte 2016 durch Frankreich, Belgien und die Schweiz; die letzte Vorstellung war am 23. Dezember 2016 in Lille.[8]

Am 7. Januar 2018 erlag France Gall einer zwei Jahre zuvor wieder aufgetretenen Krebserkrankung. Der französische Staatspräsident, Emmanuel Macron, und sein Vorgänger, Nicolas Sarkozy, würdigten sie in Nachrufen. Sie wurde auf dem Cimetière de Montmartre (Division 29) im Familiengrab an der Seite ihres Mannes und ihrer Tochter Pauline bestattet. (wikipedia)

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Und hier ein weiteres deutschsprachiges Album von ihr …

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Und um es kurz zu machen … in dem Hüllentext verkündet sie, dass Jazz ihre ganz große Leidenschaft sei … davon hört man auf dieser LP so rein gar nichts … statt dessen eher albernes Schlagergeträllere…

Und wieder mal hat sie sich bei uns unter Wert verkauft …

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Besetzung:
France Gall (vocals)
+
Werner Müller und sein Orchester
+
Alain Goragues und sein Orchester (bei 03., 04., 08. + 13.)
David Whitaker und sein Orchester (bei 07. + 10.)
+
Les Petits Chanteurs De L’Ile De France (background vocals bei 04.) (Titel: A4)
+
Maurice Biraud (vocals bei 03.)

Inlets

Titel:
01. Love, L’amour und Liebe (Buchholz/Loose) 2.42
02. Mein Herz ist weg (Hertha/Mayer) 2.02
03. La Petite (Magenta/Simille/Gall) 2.41
04. Oh! Quelle Famille (Liferman/Gall) 1.56
05. A Banda (de Hollanda/Conta) 2.24
06. Hippie, Hippie (Buchholz/Forester) 2.42
07. Teenie Weenie Boppie (Gainsbourg) 2.56
08. Die schönste Musik, die es gibt (Music To Watch Girls By) (Ramin/Velona/Hertha) 2.30
09. Les Yeux Bleux (Vic/R. Gall) 2.32
10. Chanson Pour Que Tu M’aimes Un Peu (P. Gall/R. Gall) 2.24
11. Samstag und Sonntag (Maier/Feltz) 2.41
12. Was will ein Boy (Hertha/Mayer) 2.12
13. Polichinelle (Bernard/Saka) 2.26
14. Haifischbaby (Bébé Requin) (Thomas/Rivat/Dassin/Niessen) 2.26

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Hüllentext

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Verschiedene Interpreten – Gala-Show der Stars (1970)

FrontCover1.JPGUnd wieder einmal eine dieser sog. Benefiz-LP´s der 70er Jahre …

Wir schreiben das Jahr 1970 und bei dieser LP geht es darum, die „Deutsche Sporthilfe“ zu unterstützen. Klar, es ging um die Vorbereitung auf die Olympischen Sommerspiele 1972 in München … da wurde dieses Ereignis gepusht wie sonst noch was.

Und deshalb schreibt auch der schleimige und „ehrenwerte“ Herr Josef Neckermann ein paar Zeilen. Zur Erinnerung:

Am 15. September 1935 wurden die Nürnberger Rassengesetze erlassen. Jüdische Kaufleute wurden dadurch sowohl persönlich als auch unternehmerisch unter Druck gesetzt und deren Unternehmen auf legale Weise zu Spottpreisen „arisiert“. Neckermann profitierte mehrfach von diesen Zwangsverkäufen:

Josef Neckermann ließ sich von seiner Mutter seinen Erbanteil an der Kohlenhandlung in Höhe von 200.000 Reichsmark (RM) auszahlen. Am 25. Oktober 1935 übernahm er vom jüdischen Unternehmer Siegmund Ruschkewitz (1871–1940)[2] für 100.000 RM (wovon durch Neckermann nur 46.000 RM auf ein Sperrmark-Konto überwiesen wurden)[3] dessen 1898 gegründetes und wenig später in der Würzburger Schönbornstraße[4] befindliches Textilkaufhaus sowie das Niedrigpreisgeschäft Merkur mit insgesamt 130 Angestellten und 60 Außendienstmitarbeitern unter Übernahme der Schulden und Hypotheken. Die Warenhausbranche steckte in diesen Jahren in der Krise und der Kaufpreis lag deutlich unter dem Wert des Unternehmens.

Neckermann war 1933 der Reiterstaffel der SA beigetreten und wurde 1937 mit der Mitgliedsnummer 4.516.510 in die NSDAP aufgenommen. Im Jahr darauf entstand durch Arisierung des Unternehmens von Karl Amson Joel, (dem Großvater des US-amerikanischen Singer-Songwriters Billy Joel und des Dirigenten Alexander Joel) – er hatte sich in Nürnberg und in Berlin ein florierendes Textilherstellungs- und -versandunternehmen aufgebaut – die Wäsche- und Kleiderfabrik Josef Neckermann.

Neckermann drückte den Kaufpreis und richtete beim Bankhaus Hardy & Co. in Berlin ein Treuhandkonto auf – wie sich im späteren Wiedergutmachungsprozess herausstellte – seinen eigenen Namen ein. Neckermann begründete dies damit, dass er das Geld vor dem Zugriff der NSDAP schützen wollte. Der mittlerweile in die Schweiz geflüchtete Joel klagte auf Auszahlung des Geldes, die Klage wurde aber mit der Begründung abgewiesen, er sei „Devisenausländer“.

Neckermann besaß damit das viertgrößte deutsche Textil-Versandhaus (nach Quelle, Witt Weiden und Schöpflin). Mit den Unternehmen Joels übernahm Neckermann auch den Mietvertrag von dessen Villa in der Tannenbergallee im Berliner Westend, die er mit seiner Frau Annemarie Neckermann bezog. (Quelle: wikipedia)

Das nur so am Rande … aber unerwähnt lassen wollte ich diese Fakten nicht.

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Nun gut … wir hören hier ausschließlich „Stars“ aus dem Hause Decca/Telefunken:

Die meisten davon kann man in die Kategorie „abgehalfterte Schlagersternchen“ einordnen … das gilt natürlich nicht für die Knef die hier gleich zweimal vertreten ist. Und auch die Valente war alles andere als ein kurzfristiger Erfolg.

Aber dann treten u.a. auf: Die Peggy March (die fand ich damals Klasse), Manuela (deren Frühwerke Mitte der 60er Jahre hatten wirklich Pfiff) und die France Gall (nun ja … die fand ich als 15jähriger auch nicht schlecht *ggg*).

Der Ronny ist auch vertreten und eine Tanja Berg zelebriert die deutsche Version des Gassenhauers „Na Na Hey Hey Goodbye“ …

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11 der 12 Songs erschienen übrigens auch als Single, nur die „Schiwago Melodie“ in der Fassung von Martin Böttcher gab´s damals nur auf einer LP (zumindest mein jetziger Kenntnisstand) … da damals lauschenden Damen war das sicherlich gleichgültig, denn zum Schmelzen brachte sie diese Melodie auch so.

Gleiches gilt wohl für den ersten Peter Maffay Hit „Du“ … der hier ja neulich schon mal sehr kritisch bewertet wurde. Nicht ganz zu Unrecht … aber ich gestehe freimütig … damals hörte ich mir den Songs heimlich, ganz heimlich an (bevor ich dann wieder „Paranoid“ von Black Sabbath auflegte …) er wecke in mir als eben 15jährigen Knaben furchtbare Sehnsüchte nach der ewigen, allumfassenden Liebe … nun ja … das Leben hat mich natürlich eines anderen gelehrt … aber ich gestehe nicht minder freimütig: selbst heute noch lösen diese Zeilen (und die entsprechende Musik) in mir … sentimental-kitschige Emotionen rühren sich und der sentimentale Hund in mir, beginnt mit dem Schwanz zu wedeln (das soll jetzt allerdings kein obszöne Metapher sein …).

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Schwamm drüber.

Solche Benefiz LP´s haben ja auch immer wieder aus heutiger Sicht ein paar Raritäten zu bieten,so auch hier:

Da ist zum einen ein „Michelangelo“: Der heißt eigentlich Rainer Limpert:

Michelangelo, bürgerlich Rainer Limpert, (* 10. Mai 1946 in Binenwalde, Gühlen-Glienicke) ist ein deutscher Schlagersänger.

Rainer Limpert besuchte das Gymnasium bis zur Obersekunda und absolvierte dann die MichelangeloAusbildung zum Buchhändler. In Frankfurt am Main nahm er Gesangsunterricht und wirkte in der Pop-Band seines Bruders mit.

1969 veröffentlichte er seine erste Single Sie trägt blau, blau, blau und trat mit seinen Begleitmusikern als Michelangelo and his Group damit am 18. Oktober 1969 in Dieter Thomas Hecks ZDF-Hitparade auf. Die Singles Sie trägt blau, blau, blau und Wie ein Feuerwerk schafften es in die „Top 20“ der Zeitschrift Musikmarkt. 1971 konnte er seinen Titel Du bist meine Liebe zwei Wochen lang in den niederländischen „Top 40“ platzieren und erreichte dort Platz 22. Am 13. September 1971 trat er im ZDF-Magazin Die Drehscheibe als Sänger auf. Außerhalb der Niederlande erzielte er keine Charterfolge. Ein Tag mit Maria wurde ebenfalls von Michael Holm 1972 veröffentlicht.

Als 1971 Gunter „Yogi“ Lauke auf Anfrage von Albert-Carl Weiland (SR) Sänger für das Gesangsensemble Family Tree suchte, holte er Limpert mit ins Boot. Limpert sang bis zur Auflösung 1975 bei der Formation. (Quelle: wikipedia).

Er bracht es wohl auf insgesamt 8 Singles und hier macht er seine Sache gar nicht mal so schlecht.

Und dann haben wir noch eine gewisse Kirsti (Sparboe) … und stammte aus Norwegen:

Kirsti Sparboe (* 7. Dezember 1946 in Tromsø) ist eine norwegische Schlagersängerin und Schauspielerin.

Nach einer kaufmännischen Lehre arbeitete sie als Sekretärin. Sie trat in einer Tanzkapelle auf, nahm Gesangsunterricht und erhielt mit 17 Jahren ihren ersten Schallplattenvertrag. Bereits mit ihrer ersten Single Ballerina war sie 1964 in Norwegen und Schweden erfolgreich. 1965 nahm sie mit Karusell erstmals für Norwegen am Eurovision Song Contest teil, blieb aber ohne Erfolg wie auch bei ihren Teilnahmen 1967 und 1969.

KirstiEnde der 1960er Jahre kam sie unter dem Namen „Kirsti“ mit ihren von Telefunken produzierten Schlagern auch in die deutsche Hitparade. Ihren größten Erfolg hatte sie in der Bundesrepublik mit dem Titel Ein Student aus Uppsala, womit sie 1969 14 Wochen lang in den deutschen Charts vertreten war. 1970 beteiligte sie sich mit Pierre, der Clochard an der deutschen Vorentscheidung für den Grand Prix, konnte sich jedoch nicht qualifizieren. Mit den Singles Die treuen Husaren, Herzklopfen, Ich hab’ in Essen mein Herz vergessen, Pierre, der Clochard, Mr. Christopher Brown und Napoleon und Josephine konnte sie sich noch in einigen Rundfunk-Hitparaden platzieren. Sie wirkte auch in einigen Filmproduktionen mit. (Quelle: wikipedia)

Die konnte sich übrigens wesentlich länger halten … Bis in die 80er Jahre veröffentlichte LP`s und Singles.

Aber jetzt hinein ins Vergnügen, frei nach dem Motto:

Was so alles geschieht,
in der Carnaby Street,
und ein Carnaby Boy
spielt auf seiner guitar
für die Leute ein Lied
in der Carnaby Street.

Was so alles geschieht,
ja die Girls und die Boys
kommen raus aus dem Haus,
denn sie hören den Beat
in der Carnaby Street.

Allen geht der Beat in die Beine,
und die Melodie geht ins Ohr,
ja und alle denken das eine.
Das gibt es nur in der Carnaby Street.

Was so alles geschieht
in der Carnaby Street,
ja die Girls und die Boys
pfeifen alle das Lied
auf der Carnaby Street.

Was so alles geschieht
in der Carnaby Street,
ja die Girls und die Boys
zahlen gerne den Preis
und sie kaufen den Hit
auf der Carnaby Street.

la la la la …

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Titel:
01. Peggy March: In der Carnaby Street (Mayer/Bradtke) 3.05
02. Michelangelo: Wie ein Feuerwerk (Siegel/Sondock) 2.38
03. Caterina Valente: Tausend rosarote Pfeile (Little Arrows) (Hammond/ Hazelwood/Henning) 2.45
04. Peter Maffay: Du (Orloff/Kunze) 3.28
05. Hildegard Knef: Eins und eins, das macht zwei (Niessen) 2.53
06. Tanja Berg: Na Na Hey Hey Goodbye (de Carlo/Frashmur/Leka/Holm) 3.20
07. Hildegard Knef: Für mich soll’s rote Rosen regnen (Hammerschmid/Knef) 3.12
08. France Gall: A Banda (de Hollanda/Weyrich/Conta) 2.53
09. Manuela: Wenn du liebst (Heider/Relin) 3.59
10. Martin Böttcher: Schiwago-Melodie (Jarre) 2.12
11. Kirsti: Ein Student aus Uppsala (Mayer/Buschor) 2.17
12. Ronny: Nun leb wohl (Roloff/Hee) 2.55

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Die deutschen Medaillengewinner bei den Olympischen Spielen 1968 in Mexico City:

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France Gall – Die grossen Erfolge (1969)

FrontCover1Keine vier Wochen ist es her, als ich das erste Mal hier der France Gall ein wenig Platz einräumte … und jetzt ist sie gestorben …

„Die französische Sängerin France Gall ist tot. Sie erlag am Sonntag im Alter von 70 Jahren in Paris einem Krebsleiden, wie ihre Sprecherin Geneviève Salama mitteilte. Gall habe der Krankheit in den vergangenen Jahren mit Würde die Stirn geboten.

France Gall hatte ihre Karriere früh begonnen, mit 15 Jahren fing sie an zu singen. 1965 feierte sie ihren internationalen Durchbruch, als sie mit dem Titel „Poupée de cire, poupée de son“ für Luxemburg den Grand Prix Eurovision de la Chanson gewann. Die Komposition stammte von Serge Gainsbourg.

1987 landete sie mit dem Lied „Ella, elle l’a“, einer Hommage an die US-amerikanische Jazz-Sängerin Ella Fitzgerald, in Deutschland einen Nummer-Eins-Hit. 1966 bis 1972 sang Gall unter anderem auf Deutsch. Zu ihren Erfolgen aus dieser Zeit gehören „Zwei Verliebte zieh’n durch Europa“, „Kilimandscharo“ und „Mein Herz kann man nicht kaufen“.

France Gall01Nach dem Tod ihres Mannes Michel Berger im Jahr 1992 gab Gall kaum noch Konzerte. 1993 erkrankte sie an Brustkrebs. Als ihre Tochter Pauline vier Jahre später an der Stoffwechselerkrankung Mukoviszidose starb, zog sie sich weitgehend aus der Öffentlichkeit zurück. 1994 wurde sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion (Chevalier de la Légion d’Honneur) ernannt. Nach mehreren Aufenthalten im Senegal lebte sie schließlich wieder in Paris und engagierte sich für obdachlose Frauen.“ (Quelle: Süddeutche Zeitung)

„Ihre Texte handelten oft zweideutig von Sexualität, Männer traten in diesen Liedern allenfalls als Komparsen auf. Nun ist die französische Chan­so­ni­e­re France Gall gestorben

Das Leichte kann etwas sehr Schwieriges sein, vor allem, wenn man es nicht versteht. „Poupée de cire, poupée de son“ sang France Gall im Jahr 1965, mit einer unsicheren Stimme, wie sie noch einem Kind zugehören könnte (die Sängerin war damals 18 Jahre alt). Serge Gainsbourg, nicht nur selber Chansonnier, sondern auch der Impresario des französischen Pops der Sechziger und Siebziger, hatte dieses Lied geschrieben. Der Refrain beginnt mit der Zeile „Puppe aus Wachs, Puppe aus Klang“, der vermeintliche Schlager entpuppt sich als Selbstgespräch einer jugendlichen Sängerin, die sich zur Schallplatte gepresst und als Bild vertrieben findet, ohne doch die Fantasien einlösen zu können, die ihre Hörer mit ihrer medialen Existenz verbinden. Das Lied endet mit den Worten: „Eines Tages werde ich meine Lieder leben / Puppe aus Wachs, Puppe aus Klang, / Ohne mich vor der Hitze der Jungen zu fürchten“. Die Verse sind nicht nur selbstreflexiv, sondern enthalten auch ein beträchtliches Maß an ironischer Erotik.

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Das Lied gewann den Grand Prix d’Eurovision. Als es kurz darauf auf Deutsch erschien, lautete der Titel „Das war eine schöne Party“, und jede Erinnerung an frivole Zweideutigkeiten war getilgt. Und während in Frankreich mit solchen Liedern ein eigenes Genre entstand, dass den Namen „Yé-yé-Pop“ erhielt (als französische Variante des britischen „Yeah, yeah, yeah“), wurde aus France Gall in Deutschland eine Schlagersängerin, mit beträchtlichem Erfolg („Zwei Apfelsinen im Haar“, 1968; „Ein bisschen Goethe, ein bisschen Bonaparte“, 1970) und mit nicht minder großem Verlust an Geist.

Der „Yé-yé-Pop“ war hingegen ein Versuch, die Intellektualität und Intimität des Chansons zu wahren und an die veränderten Bedingungen des musikalischen Betriebs anzupassen: in kleinen Formen, mit der Verstärkertechnik des Pop, mit einem eher kunstlosen Gesang. Es waren vor allem Frauen, die das neue Genre gestalteten: Sylvie Vartan, Jane Birkin, Françoise Hardy und eben France Gall. Und je genauer man auf die Texte hört, desto weniger wird man auch nur ein Lied finden, das nicht von Sexualität handelt – reflektiert, gebrochen, aber auf eine Weise frei, für die sich heute nur schlecht ein aktuelles Beispiel finden würde, zumal Männer in diesen Liedern allenfalls als Komparsen auftreten.
Die Luftigkeit ihres Genres schien irgendwann nicht mehr in die Gegenwart zu passen.

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Das Lied „Polichinelle“ (das ist die französische „Pulcinella“, 1967) gilt einer Puppe, die sich im Bett der Sängerin in einen leibhaftigen Prinzen verwandelt, aber augenblicklich wieder ihre ursprüngliche Gestalt annimmt, wenn die Mutter das Zimmer betritt. Und als France Gall darauf angesprochen wurde, dass es in ihrem Lied über „Les sucettes“ („Die Dauerlutscher“, 1966) womöglich um Doppelsinniges gehen könnte, tat sie zwar erstaunt – man glaubt ihr die Überraschung aber nicht, weil das Amoralische in diesem Genre durchgesetzt war, auf eine spielerische Art, die manchmal an die Filme Eric Rohmers („Die Sammlerin“, 1967) erinnert.

France Gall war indessen selbstbewusst und klug genug, um zu wissen, dass nicht nur der deutsche Schlager, sondern auch der „Yé-yé-Pop“ für sie ein Ende nehmen musste. In Frankreich begann sie Mitte der siebziger Jahre, oft in einer Zusammenarbeit mit dem Komponisten Michel Berger, Lieder zu singen, aus denen das Zweideutige verschwunden, die Leichtigkeit aber geblieben war: einfach, aber berührend, beiläufig, aber überraschend präzise, so wie in dem Liebeslied „La déclaration“ (1974) oder aber auch in „Ella, elle l’a“ (1988), einer Hommage an Ella Fitzgerald, die nicht nur in Frankreich, sondern auch in vielen anderen Ländern zu einem Erfolg wurde.

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Seit den Neunzigern, seit dem Tod ihres Komponisten und Ehemannes Michel Berger, lebte France Gall zurückgezogen. Sie dürfte gewusst haben, warum sie die öffentlichen Auftritte aufgab: Während das „Yeah, yeah“ mitsamt seinem in den Sechzigern geschaffenen Repertoire an Formen und Figuren lebendig blieb, so robust und männlich, wie es ist, gibt es an den „Yé-yé-Pop“ und seine Filiationen allenfalls nur vage Erinnerungen

Nicht nur die Luftigkeit und Direktheit dieses Genres, sondern auch dessen Freundlichkeit scheinen nicht mehr in die Gegenwart zu passen. „Die Jungen umarmen die Mädchen / Die Mädchen in langen Hosen / Während wir, die Mädchen, / die Jungen lieben / mit ihren langen Haaren“, hieß es in France Galls Lied „Nous ne sommes pas des anges“ („Wir sind keine Engel“, 1965). Am vergangenen Sonntag starb France Gall im Alter von siebzig Jahren in einem Krankenhaus bei Paris. (Thomas Steinfeld, Süddeutsche Zeitung)

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Zur Erinnerung so ne Art Best Of Sampler deutschsprachiger Titel (2 französische Titel hatte man auch reingeschmuggelt) aus dem Jahr 1969 … und weil mir grad danach war, habe ich noch weitere deutschsprachige Titel als Bonus dazu gepackt … also: die volle Dröhnung von vielen ihrer deutschsprachigen tralala und hopsassa Liedchen;

Links vom Rhein und rechts vom Rhein
Alle Mädchen wollen glücklich sein
Links vom Rhein und rechts vom Rhein –
Überall da ist es so!
Links vom Rhein und rechts vom Rhein
Keine möchte gern alleine sein
Liebe ist so schön im Mondenschein –
Links und rechts vom Rhein!

Meine Freundin aus Baden-Baden
Die kam zu mir nach Paris
Wir besprachen uns’re Probleme
Und haben festgestellt
Auf der ganzen Welt
Das Hauptproblem ist dies:

Links vom Rhein und rechts vom Rhein
Alle Mädchen wollen glücklich sein … 

Zu meiner Freundin nach Baden-Baden
Da kam ich mit meinem Boy
Auf dem Heimweg vom Casino
Hat er sie heiß geküßt
Und als ich böse war
Da sagte er ganz frei:

Links vom Rhein und rechts vom Rhein
Alle Mädchen wollen glücklich sein … 

Nun ja, warum fällt mir gerade der Film „Her mit den kleinen Französinnen ein“ ?

Wie auch immer … au revoir … France Gall ….

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Besetzung:
France Gall (vocals)
+
Werner Müller und sein Orchester
Alain Goraguer Orchester (bei 04. + 12.)

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Titel:
01. A Banda (de Hollanda/Conta/Weyrich) 2.51
02. Die schönste Musik, die es gibt (Music To Watch Girls By) (Ramin/Velona/Hertha) 2.30
03. Hippie, Hippie (Buchholz/Forester) 2.43
04. Oh! Quelle Famille (Liferman/Gall) 2.00
05. Love, L’Amour und Liebe (Buchholz/Loose) 2.42
06. Alle reden von der Liebe (Striegler/Larssen/Rauchmann) 2.44
07. Der Computer Nr. 3 (Bruhn/uschor) 2.45
08. Samstag und Sonntag (Maier/Feltz) 2.42
09. Was will ein Boy (Mayer/Hertha) 2.13
10. Mein Herz ist weg (Mayer/Hertha) 2.03
11. Haifischbaby (Bébé Requin) (Thomas/Rivat/Dassin/Niessen) 2.27
12. Les Yeux Bleus (Vic/Gall) 2.36

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France Gall mit Udo Jürgens

+
13. Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte (Bradtke) 2.40
14. Singe meinen Song (I Shall Sing) (Morrison/Bradtke) 2.59
15. Links vom Rhein und rechts om Rhein (Bruhn/Buschor) 2.37
16. Mein Herz kann man nicht kaufen (Moroder/Holm) 2.41
17. Ich liebe dich, so wie du bist (Moroder/Holm) 2,31
18. Wassermann und Fisch (Blum) 2.27
19. Merci, Herr Marquis (Bruhn/Buschor) 2.45
20. Zwei Verliebte zieh’n durch Europa (Korn) 2.14
21. Dann schon eher der Pianoplayer (Bradtke/Piester) 2.46
22. Komm mit mir nach Bahia (Weyrich/Juan) 3.12

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Abschied

France Gall ( * 9. Oktober 1947 in Paris; † 7. Januar 2018 in Neuilly-sur-Seine)

France Gall – Ich bin zuckersüß + Kommst du zu mir ? (1973)

FrontCover1Eigentlich hätte sie ja als Einstieg in die Welt der Fance Gall eine bessere Single verdient:

France Gall (* 9. Oktober 1947 als Isabelle Geneviève Marie Anne Gall in Paris) ist eine französische Sängerin. Nach einem erfolgreichen Karrierestart in Frankreich gewann sie 1965 für Luxemburg den Eurovision Song Contest mit dem Titel Poupée de cire, poupée de son. Von 1966 bis 1972 sang sie unter anderem auf Deutsch. 1988 hatte sie mit Ella, elle l’a einen Nummer-eins-Hit in Deutschland.

France Gall verließ 1966 Frankreich, ging nach Deutschland und nahm dort bis 1972 auf Deutsch gesungene Platten auf. Sie arbeitete dabei mit Werner Müller zusammen. Für Zwei Apfelsinen im Haar (ihre deutsche Version von A Banda, im Original von Chico Buarque) erhielt sie 1968 eine Goldene Schallplatte.[2] 1968 nahm sie mit Der Computer Nr. 3 am Deutschen Schlager-Wettbewerb teil und belegte den dritten Platz. 1969 wurde sie erneut Dritte beim Deutschen Schlager-Wettbewerb: Ihr Titel Ein bißchen Goethe, ein bißchen Bonaparte erreichte zudem Platz 14 der Charts und war damit ihre bis dahin höchste deutschsprachige Hitparadennotierung. Beim Deutschen Schlager-Wettbewerb 1970 trat sie mit Dann schon eher der Piano-Player an und landete auf dem vorletzten Platz. Sie interpretierte unter anderem Stücke von Horst Buchholz und Giorgio Moroder.

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Oh, la la … France Gall

Zu den bekanntesten Liedern in deutscher Sprache zählen Zwei Verliebte zieh’n durch Europa, Unga Katunga, Kilimandscharo, Mein Herz kann man nicht kaufen, Ali Baba und die 40 Räuber, Ein bißchen mogeln in der Liebe, Ich singe meinen Song, Ich hab’ einen Freund in München, Ich bin zuckersüß, Wassermann und Fisch, Links vom Rhein und rechts vom Rhein, Das war eine schöne Party, Wir sind keine Engel oder Ich liebe dich, so wie du bist. Aufgrund ihrer Popularität erhielt sie 1969 und 1971 den Bronzenen sowie 1970 den Silbernen Bravo Otto der Jugendzeitschrift BRAVO.

Rückblickend äußerte France Gall, die Zeit ihrer Karriere in Deutschland sei nicht die schönste ihres Lebens gewesen. Denn durch ihren Bekanntheitsgrad und die ständigen Auftritte habe sie keine normale Jugend gehabt. Ihre deutschen Schlager stehen stilistisch in starkem Kontrast zu ihrer späteren Karriere in Frankreich.

Sie war von 1969 bis 1974 mit dem Sänger Julien Clerc (* 1947) liiert. (Quelle: wikipedia)

Tja … mir scheint, so etliche Sänger/innen aus Frankfreich wurden hier bei uns als trällernde Schlagerstars vermarktet (Adamo ging´s nicht anders) … und damit hat man France Gall (und nicht nur sie) doch deutlich unter Wert verkauft.

Ein gutes Beispiel ist diese Single … Kategorie: eher albern … aber es gibt es eben auch die andere France Gall … von der wird hier oder anderswo auch noch die Rede sein.

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Besetzung:
France Gall (vocals)
+
ein kleiner Haufen unbekannter Studiomusiker

BackCover1

Titel:
01. Ich bin zuckersüß (Zylka/Holm) 2.45
02. Kommst du zu mir ? (Midnight) (Bouvens/Buschor) 3.09

LabelB1

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France Gall mit Salvador Dali (1969)