Und nun mein Versuch, einer LP gerecht zu werden, die mir eigentlich überwiegend total unsympathisch ist … und das liegt an dem Texter/Dichter Helmut Zöpfl, der hier in München lange Zeit eine Institution war:
Helmut Zöpfl (* 25. November 1937 in München) ist ein deutscher Pädagoge und Professor der Schulpädagogik, der auch als Autor Schöner Literatur bekannt wurde.
Zöpfl wuchs in Erding als Einzelkind auf. Er studierte Klassische Philologie, Philosophie, katholische Theologie und promovierte 1963 in München mit dem Thema „Der Tod im Phänomen der Bildung und Erziehung“ zum Doktor der Pädagogik. 1970 habilitierte er zum „Naturbegriff in seiner Bedeutung für die Pädagogik“. Ab 1971 war er Ordentlicher Professor an der Universität München am Lehrstuhl für Schulpädagogik. 1998 begann er zusätzlich ein naturwissenschaftliches Studium, das er 2002 mit der Promotion im Fach Biologie (Dr. rer. nat.) magna cum laude abgeschlossen hat
Sehr bekannt ist er in der Öffentlichkeit auch als bairischer Mundartdichter.(Quelle: wikipedia)
Und als „bairischer Mundartdichter“ war er auch Teil des illustrem Kreis der „Turmschreiber“ aus München (einer der Mundartdichtung verpflichteten Literatenvereinigung) …. mit denen er sich dann aber 2010 gleich so verkrachte, dass er aus diesem Zirkel herausgeworfen wurde …
Mir scheint, der Zöpfl war und ist vielleicht auch noch, a rechter Streithansel und das passt so gar nicht zu seinen Texten, wo er mit lakooischen Worten die bayerische Gemütlichkeit und Geruhsamkeit überstrapaziert. Genau genommen sind seine Texte im Volksbeschwichtungs-Modus gehalten … nach dem Motto: Lasst die da oben nur werkln, Hauptsach‘ mia ham a Bier und unsere Ruah !
Und seine „Sprüche vom Faulsein“ mögen lustig gemeint sein, für mich sind sie eher dümmlich …
Und seine selbstgefällige Art dringt aus fast jeder seiner Zeilen.
Und „Fremde Namen“ würden die bayerischen AfD Anhänger wohl recht erfreuen.Na ja … und denen, die ganz unten in unserer Gesellschaft ist … wünscht er, dass der Herrgott sich ihrer erbarmt … prima … das hilft weiter …
Ein wenig gelungener sind dann jede Stücke bei denen Wolf Schmidt als Gitarrist und Sänger auftritt. Der Wolf Schmidt war damals Biophysiker am Institut für Zellbiologie der Universität München … da staunt man dann schon ein wenig … gell ?
„Bruader Tod“ z.B. ist eine der wenigen positiven Ausnahmeerscheinungen dieser LP. Und ein Hauch Bob Dylan gibt es dann doch glatt bei „Bitte zeig uns das Land“.
Aber es hilft nichts: Nein, ich komm mit diesem „Münchner Original“ einfach nicht klar … das kann ich jetzt drehen und wenden wie ich will, denn er repräsentiert jenes bayerisches Brauchtum, das der Obrigkeit nur recht sein kann …
Nun ja … und diese LP stammt aus dem Familienbesitz mütterlicherseits, von daher auch Teil meiner Biographie.
Noch immer unterwegs in Sachen „Mundartdichtung“, Helmut Zöpfl im Jahr 2014
Besetzung:
Wolf Schmidt (guitar, vocals, harmonica)
Helmut Zöpfl (Sprecher)
Titel:
01. ’s kloane Glück (Schmidt/Zöpfl) 2.19
02. Vom Glück (Zöpfl) 1.09
03. Ganz einfach (Zöpfl) 0.39
04. An am Bach hocka (Zöpfl) 0.20
05. Geh weiter, Zeit (Zöpfl) 0.22
06. Freier Tag (Zöpfl) 1.37
07. Sprüche vom Faulsein (Zöpfl) 1.06
08. Es werd schon wieder werd’n (Schmidt/Zöpfl) 3.57
09. Aber lebn möcht‘ i bloß in Bayern (Zöpfl) 1.04
10. Fremde Namen (Zöpfl) 2.23
11. Das moderne Theaterstück (Zöpfl) 2.28
12. Die Seppl-Kartn (Zöpfl) 1.54
13. Mundartdichterkongreß (Zöpfl) 0.58
14. Heimatlied (Schmidt/Zöpfl) 3.20
15. Was samma denn scho (Schmidt/Zöpfl) 2.33
16. Wie a Bergbach (Zöpfl) 0.59
17. As Lebn (Zöpfl) 2.05
18. Nach vorn grennt (Zöpfl) 0.16
19. Bruader Tod (Schmidt/Zöpfl) 4.21
20. Du Herr der Zeit (Zöpfl) 1.03
21. Wenn (Zöpfl) 0.39
22. Ansprache einer Raupe (Zöpfl) 0.58
23. Hoffnung (Zöpfl) 0.42
24. Komm, hilf mir glauben (Zöpfl) 1.02
25. Abendgedanken (Zöpfl) 0.42
26. Gebet auf bayrisch (Zöpfl) 1.19
27. Bitte zeig uns das Land (Schmidt/Zöpfl) 3.58
Sammelsurium 