Der Bergsteiger (Zeitschrift) – Heft 8 (Mai 1942)

TitelJetzt mal ein ganz tiefer Griff in die Kiste von Druckerezeugnissen der 40er Jahre … Die Mai Ausgabe der Zeitschrift „Der Bergsteiger“ aus dem Jahr 1942

… herausgegeben vom Deutschen Alpenverein:

Der Deutsche Alpenverein e. V. (DAV) ist die größte nationale Bergsteigervereinigung der Welt und der fünftgrößte nationale Sportfachverband Deutschlands. In ihm sind 354 rechtlich selbstständige Sektionen mit insgesamt 1.131.658 Mitgliedern organisiert. Er ist im Deutschen Olympischen Sportbund der zuständige Fachverband für das Sport- und Wettkampfklettern, das Bergwandern und Bergsteigen, Hochtourengehen, Eisklettern und Expeditionsbergsteigen sowie das Skibergsteigen. Präsident des DAV ist seit Oktober 2010 Josef Klenner, der dieses Amt schon von 1992 bis 2005 ausübte.

Der DAV ging aus dem am 9. Mai 1869 gegründeten Bildungsbürgerlichen Bergsteigerverein hervor. Die Gründer waren überwiegend unzufriedene Mitglieder des sieben Jahre zuvor gegründeten Österreichischen Alpenvereins (ÖAV), welche die touristische Erschließung der Alpen nicht nur moralisch und akademisch, sondern aktiv, etwa durch den Bau von Hütten und Wegen, unterstützen wollten.

Treibende Kräfte waren der österreichische Kurat Franz Senn, der Prager Kaufmann Johann Stüdl, der Münchner Student Karl Hofmann und der Mandatar des Österreichischen Alpenvereins in Bayern, Theodor Trautwein. Zur Gründungsversammlung im Gasthaus „Blaue Traube“ in München kamen 36 Männer, und Ministerialrat Gustav von Bezold wurde zum 1. Vorsitzenden gewählt. Bereits nach 10 Monaten gab es 22 Sektionen mit 1070 Mitgliedern, 1876 waren es bereits 500 Sektionen. Von 1873 bis 1938 waren der deutsche und der österreichische Zweig zum Deutschen und Österreichischen Alpenverein (DuÖAV) zusammengeschlossen.

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1911 eröffnete der DuÖAV auf der Münchner Praterinsel das Alpine Museum (gibt´s heute noch)

Bereits im Kaiserreich entwickelten sich im DuÖAV antisemitische Tendenzen. 1899 wurde die Sektion „Mark Brandenburg“ ausschließlich für „christlich getaufte, deutsche Staatsbürger“ gegründet. 1905 gründete sich die Sektion Wien bereits exklusiv für „arische“ Mitbürger. Die Akademische Sektion Wien nahm 1907 den Arierparagraphen in ihre Satzung auf. Weitere Sektionsgründungen mit diesen Einschränkungen folgten in den darauffolgenden Jahren bis 1921. Einige der ausgeschlossenen Bergsteiger gründeten daraufhin die Sektion Donauland des DuÖAV. Diese wurde 1924 aus dem Gesamtverein ausgeschlossen. Zuvor war bereits 1921, nach der Übernahme des Vorsitzes der Sektion Austria durch Eduard Pichl, der Arierparagraph in 98 von 110 Sektionen eingeführt worden. 1922 schloss die Akademische Sektion Dresden des DuÖAV Juden von der Mitgliedschaft aus. Diese Sachverhalte sind durch den Kulturbeauftragten des DAV, Helmuth Zebhauser, ausführlich aufgearbeitet worden.

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1938 wurde der Alpenverein, jetzt nur noch Deutscher Alpenverein (DAV), als „Fachverband Bergsteigen“ in den Nationalsozialistischen Reichsbund für Leibesübungen (NSRL) eingegliedert und Arthur Seyß-Inquart zum „Führer des Deutschen Alpenvereins (DAV)“ bestellt. Mit dem am 10. Oktober 1945 erlassenen Gesetz Nr. 2 des Alliierten Kontrollrates wurde der DAV als Teil des NSRL für aufgelöst erklärt und sein Eigentum beschlagnahmt. Die Neubildung unter dem gleichen oder unter einem anderen Namen wurde verboten. Schon 1945 gründete sich der Österreichische Alpenverein OeAV neu. Der OeAV verwaltete bis zur 1952 erfolgten Wiedergründung des DAV dessen Vermögen und Grundbesitz (Hütten) treuhänderisch.

In der DDR erhielt der DAV keine Neuzulassung. Bergsteiger und Kletterer fanden sich im 1958 gegründeten Deutschen Verband für Wandern, Bergsteigen und Orientierungslauf (DWBO) zusammen. Nach der Wende gründeten sich viele der vor 1945 bestehenden Sektionen neu. (Quelle: wikipedia)

Und dann gibt es die offizielle Zeitschrift dieses Verein (Verlag F. Bruckmann, München). Sie erscheint seit 1930 bis heute unterbrochen nur durch eine dreijährige kriegsbedingte Zwangspause.

Da wurde mir wieder mal ganz schummrig, als ich durch dieses Heft blätterte … in Europ tobte der II. Weltkriege, die Vernichtung der Juden war im vollen Gange …

Dennoch natürlich ein wertvolles Dokument dieser Zeit …

 

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Gibt´s heute nicht mehr …

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Gibt´s heute noch ….

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Ja, ja, die Waffen SS und die Schönheite der Fjorde in Norwegen …

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Beispiel08

Auf dem Dobratsch (Kärnten)

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Auf dem Luschari Berg (Provinz Udine im italienisch-österreichisch-slowenischen Dreiländereck im Kanaltal.)

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Wir schreiben das Jahr 1942: hier eine Ode an den Frühling, derweil bereitet die Sowjetarmee die Schlacht von Charkow vor

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Das Ende der Zeitschrift kündigt sich an: Im September 1942 wird sie kriegsbedingt eingestellt.

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Eine großartige Leihgabe aus dem Antiquariat von Graugans !
Vielen, vielen Dank !!!

 

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Das einzige Farbfoto dieser Ausgabe