Rufus Beck & Klaus Buhlert – TagNachtTraum (Hörbuch)(Friedrich Nietzsche)(2000)

FrontCover1Also leichte Kost darf der geneigte Leser dieses blog nun wirklich nicht erwarten. Rufus Beck und Klaus Buhlert interpretieren Friedrich Nietzsche:

Friedrich Wilhelm Nietzsche ( * 15. Oktober 1844 in Röcken; † 25. August 1900 in Weimar) war ein deutscher klassischer Philologe und Philosoph. Nietzsche, der im Nebenwerk auch Dichtungen und musikalische Kompositionen schuf, sprengte mit seinem eigenwilligen Stil bis dahin gängige Muster und ließ sich kaum einer klassischen Disziplin zuordnen. Er war zunächst preußischer Staatsbürger, ab seiner Übersiedlung nach Basel 1869 wurde er auf eigenen Wunsch hin staatenlos.

Im Alter von 24 Jahren war Nietzsche im Anschluss an sein Studium als außerordentlicher Professor für klassische Philologie an die Universität Basel berufen worden. Bereits zehn Jahre später legte er 1879 aus gesundheitlichen Gründen die Professur nieder.

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Von nun an bereiste er – auf der Suche nach Orten, deren Klima sich günstig auf seine diversen Leiden auswirken sollten – vor allem Italien und die Schweiz. Ab seinem 45. Lebensjahr (1889) litt er unter zunehmenden psychischen Störungen, die ihn arbeits- und geschäftsunfähig machten. Seinen Anfang der 1890er Jahre einsetzenden Ruhm erlebte er nicht mehr bewusst. Den Rest seines Lebens verbrachte er als Pflegefall in der Obhut zunächst seiner Mutter, dann seiner Schwester, und starb 1900 im Alter von 55 Jahren. Die Vermutung, die Spätfolgen einer Syphilis könnten beim Krankheitsverlauf eine Rolle gespielt haben, hielt sich gut 100 Jahre. Später kamen in Fachkreisen jedoch zunehmend Zweifel an dieser Verdachtsdiagnose auf. Neuere Auswertungen von Nietzsches Krankenakte kommen zu den Ergebnis, dass eine Erkrankung wie CADASIL ebenso zu seiner geistigen Verwirrung am Lebensende geführt haben könnte.

Kleiner Nietzsche-Kopf, Radierung von Hans Olde nach der Fotoserie Der kranke Nietzsche, 1899:
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Den jungen Nietzsche beeindruckte besonders die Philosophie Schopenhauers. Später wandte er sich von dessen Pessimismus ab. Sein Werk enthält scharfe Kritiken an Moral, Religion, Philosophie, Wissenschaft und Formen der Kunst. Die zeitgenössische Kultur war in seinen Augen lebensschwächer als die des antiken Griechenlands. Wiederkehrendes Ziel von Nietzsches Angriffen sind vor allem die christliche Moral sowie die christliche und platonistische Metaphysik. Er stellte den Wert der Wahrheit überhaupt in Frage und wurde damit Wegbereiter postmoderner philosophischer Ansätze. Auch Nietzsches Konzepte des „Übermenschen“, des „Willens zur Macht“ oder der „ewigen Wiederkunft“ geben bis heute Anlass zu Deutungen und Diskussionen.

Nietzsche schuf keine systematische Philosophie. Oft wählte er den Aphorismus als Ausdrucksform seiner Gedanken. Seine Prosa, seine Gedichte und der pathetisch-lyrische Stil von Also sprach Zarathustra verschafften ihm Anerkennung auch als Schriftsteller. (wikipedia)

Nietzsche-Denkmal, Naumburg:
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Rufus Beck (* 23. Juli 1957 in Heidelberg) ist ein deutscher Schauspieler sowie Hörbuch- und Synchronsprecher. Er ist unter anderem als Vorleser der Harry-Potter- und Burg-Schreckenstein-Bücher populär. Bekannt wurde er 1994 in der Rolle als „Waltraud“ in dem Film Der bewegte Mann.

Rufus Beck ist das Einzelkind eines Unternehmerehepaares. Da seine Eltern viel im Ausland unterwegs waren, lebte er im Internat der Odenwaldschule. Nach dem Abitur 1976 und dem folgenden Zivildienst studierte Beck Islamwissenschaften, Ethnologie und Philosophie an der Universität Heidelberg, brach sein Studium jedoch wieder ab.

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Ab 1976 war Beck als Musiker und Schauspiel-Eleve auf den Städtischen Bühnen Heidelberg zu sehen. Im Jahr darauf war er Gast am Saarländischen Staatstheater. Es folgten Engagements am Landestheater Tübingen, dem Schauspiel Frankfurt, dem Schauspiel Köln, dem Bayerischen Staatsschauspiel, den Münchner Kammerspielen und dem Berliner Ensemble. Im Jahre 1989 wurde Beck von der Zeitschrift Theater heute zum „Nachwuchsschauspieler des Jahres“ gewählt und erhielt den Förderpreis für Nachwuchsschauspieler des Vereins der Freunde des Bayerischen Staatsschauspiels.

1990 war er mit Die Räuber von Friedrich Schiller auf Tournee in der Sowjetunion und hatte Auftritte in Moskau, Irkutsk und Alma-Ata. Auf einer Südamerika-Tournee war er 1991 mit Miss Sara Sampson von Lessing. 1994 ging er mit Tabaluga und Peter Maffay erstmals auf Deutschlandtournee.

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2004 inszenierte er in Istanbul das Tanzspektakel für die Welttournee von Night of the Sultans – Pandoras Legend. 2003, 2012 und 2016 war er als Regisseur, Autor und Hauptdarsteller des Magiers und des Käfers bei dem Musical Tabaluga verantwortlich.

In den Festspielsaisonen 2006 und 2007 spielte Beck den Mephisto in Goethes Faust bei den Bad Hersfelder Festspielen. Unter Intendant und Regisseur Dieter Wedel spielte er bei den Nibelungenfestspielen Worms 2011 den Joseph Süß Oppenheimer in Jehoschua Sobols Die Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, genannt Jud Süß. Er gastierte auch am Berliner Renaissance-Theater (2006), am alten Schauspielhaus Stuttgart (2010) und an den Hamburger Kammerspielen (2014).

Rufus Beck (mit Till Schweiger) als „Waltraud“:
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Seinen Durchbruch beim Film feierte Beck 1994 in Sönke Wortmanns Der bewegte Mann. Er wurde für seine Rolle als „Waltraud“ mit dem Bambi ausgezeichnet. 1999 wurde er für Jimmy the Kid für den Deutschen Filmpreis nominiert. Er stand in mehr als 70 Fernseh- und 14 Kinoproduktionen (Stand 2018) vor der Kamera. Im Kinderfilm Die Wilden Kerle (2003) übernahm er die Rolle des „Trainer Willi“. Diese Rolle spielte er erneut in Die Wilden Kerle – Die Legende lebt! (2016).Rufus Beck ist Interpret und Produzent von mehr als 200 Hörbüchern, darunter die Harry-Potter-Romane. Er verleiht jeder der vielen Figuren eine eigene Stimme und verwendet dafür auch verschiedene Dialekte und Akzente. Seine Hörbücher erhielten zahlreiche Hörbuch-Preise, u. a. bekam er gleich vier Mal die „Goldene Schallplatte“ verliehen und sechs Platin-Schallplatten.

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2006 gab Beck die Anthologie Geschichten für uns Kinder heraus. Im Jahr 2007 erschien sein Sachbuch Kinder lieben Märchen und entdecken Werte.

Rufus Becks Stieftochter ist die Schauspielerin, Regisseurin und Hörspielsprecherin Natalie Spinell (* 1982). Er hat mit Jonathan Beck (* 1991) und Sarah Beck (* 1992) zwei leibliche Kinder, die ebenfalls den Schauspielberuf ergriffen. Mit seinem Sohn Jonathan trat er im Film Die Wilden Kerle auf und war mit ihm zusammen 2014/15 auf Theatertournee mit dem Stück Zorn. Jonathan Beck spielte auch in den Tabaluga-Inszenierungen seines Vaters 2012 und 2016 als 0815 mit und war zugleich sein Regieassistent. Rufus Beck lebt gegenwärtig in München.

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Klaus Buhlert (* 7. Juni 1950 in Oschersleben) ist ein deutscher Komponist, Hörspielregisseur und Hörspielautor.

Klaus Buhlert wuchs in Sachsen-Anhalt auf und verließ die DDR im Jahr 1972. Er studierte Musik, Akustik und Informatik, ging 1980 zur Forschungsarbeit über Akustik an das Massachusetts Institute of Technology in Cambridge, Massachusetts und promovierte 1981 an der Technischen Universität Berlin zum Dr.-Ing. über die Bestimmung von Körperschallanregung und Körperschallübertragung. Von 1983 bis 1986 war er Gastprofessor für Elektronische und Computer-Musik an der Technischen Universität Berlin. Heute arbeitet Klaus Buhlert als Komponist, Autor und Regisseur in Berlin.

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1983 lernte Klaus Buhlert George Tabori in London kennen, für den er seine erste Bühnenmusik schrieb. Die mehrjährige Zusammenarbeit mit Tabori hat Buhlerts Werk nachhaltig beeinflusst. Seitdem hat er über 70 Kompositionen für Theater, Hörspiel und Film geschaffen.

In der 1987 vom ZDF ausgestrahlten achtteiligen Rialto Film TV-Dokumentation Mit dem Wind um die Welt, dem Erstlingswerk von Matthias Wendlandt (Sohn des deutschen Filmproduzenten Horst Wendlandt), zeichnete er für die Titelmusik verantwortlich.

1994 steuerte er als einer von drei Komponisten des Gemeinschaftsprojekts A.O.S. den Song History (Repeats Itself) zum Soundtrack von Oliver Stones Natural Born Killers bei.

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Sein 1995 für den Bayerischen Rundfunk inszeniertes Hörspiel „Hotels“ von Raoul Schrott wurde sogleich zum Hörspiel des Jahres gewählt. Für den Sender setzte er seitdem unter anderem Arno Schmidts Trilogie „Nobodaddy’s Kinder“, Herman Melvilles „Moby Dick oder Der Wal“ und Robert Musils „Der Mann ohne Eigenschaften – Remix“ in Szene. Mehrere seiner Produktionen wurden zum Hörspiel des Monats, sein Stück „Mosaik“ zum Hörspiel des Jahres 2005 gewählt. 2007 Nominierung als einer von vier deutschen Beiträgen zum Prix Italia für atlantis tapes.

2012 wurde seine 22-stündige Bearbeitung des Ulysses für Südwestrundfunk und Deutschlandfunk erstgesendet. An der Produktion hatte er drei Jahre lang gearbeitet, mit davon 270 Tagen im Studio[1] ist es die aufwändigste Rundfunk-Produktion in Deutschland.

Klaus Buhlert

Der Schauspieler Rufus Beck und der Komponist Klaus Buhlert haben lyrische Texte Nietzsches in einen Wort-Gesang gewoben. Der geheimnisvolle Nachen, Die Töchter der Wüste, Dichters Berufung, An den Mistral, Vereinsamt, Liebeserklärung… Beschwören die Nacht herauf, Paradies-Lüfte, himmelsfegenden Wind, Tagessehnsüchte und das Saitenspiel der Seele. Und gleichsam als Thema Zarathustras Rundgesang: „Alle Lust will Ewigkeit“.

Aus dem Buch „Alle Lust will Ewigkeit: Mitternächtliche Versuchungen“ von Konrad Paul Liessmann (2021):

Besprechung

Und ja … Rufus Beck liest wieder mal genial und ja, die begleitende Musik von Klaus Buhlert hat dabei seinen ganz eigenen Stellenwert.

Und ja … wir hören (oftmals sehr assoziative) Texte einer zutiefst zerrissenen Persönlichkeit. Von daher – siehe oben – keine leichte Kost …. und ich grübel weiterhin, welche Wirkung diese z.T. auch sehr verwirrenden Texte auf mich haben … ich bleibe ratlos zurück.

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Während der Begleitheft der CD eher bescheiden ist, enthält des Begleitheft der MC Ausgabe viele detaillierte Zusatzinformationen … deshalb ist dieses MC Begleitheft in dieser Präsentation enthalten.

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Besetzung:
Rufus Beck (Sprecher)
Klaus Buhlert (all instruments)

Regie: Klaus Buhlert

Booklet1

Titel:
01. Zarathustras Rundgesang (I) 0.57
02. Cielo di Pisa (Part 1) 0.44
03. Der geheimnisvolle Nachen 2.42
04. Unter Töchtern der Wüste. 3. 8.03
05. Dichters Berufung 2.14
06. An den Mistral. Ein Tanzlied. 4.33
07. Von alten und neuen Tafeln. (I) 0.19
08. Von der Armut des Reichsten 5.36
09. Zarathustras Rundgesang (II) 2.47
10. Nur Narr! Nur Dichter! 5.38
11. Cielo di Pisa (Part 2) 1.02
12. Vereinsamt 1.29
13. Intermezzo 1.46
14. Zarathustras Rundgesang (III) 1.33
15. Zwischen Raubvögeln 4.31
16. Liebeserklärung 2.07
17. Von alten und neuen Tafeln (II) 0.53
18. Epilog: Cielo di Pisa (Part 3) 0.49

Texte: Friedrich Nietzsche
Musik: Klaus Buhlert

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MCBooklet04+05

Friedrich Nietzsche. Gemälde von Edvard Munch aus dem Jahr 1906. Öl auf Leinwand,
Thielska galleriet, Stockholm:
Friedrich Nietzsche03

Ohne Musik