Gerd Witte – Die neue Metzler-Orgel (1992)

FrontCover1Für Liebhaber klassischer Orgelmusik ein ganz besonderer Leckerbissen:

Gerd Witte (* 14. Juni 1927 in Berlin; † 7. Dezember 2015 in Trossingen) war ein deutscher Kirchenmusiker, Komponist und Hochschullehrer.

Gerd Witte erhielt seine erste Ausbildung als Orgelspieler ab 1945 bei Ludwig Doormann in Göttingen, zugleich absolvierte er musikgeschichtliche Studien bei Rudolf Gerber. Es folgte ein Studium der Kirchenmusik an der Kirchenmusikschule Berlin-Spandau bei Herbert Schulze und Ernst Pepping. Das Studium beendete Witte 1950 an der nach Trossingen ausgelagerten Musikhochschule Stuttgart bei Herbert Liedecke und Helmut Degen. Im selben Jahr wurde er Kantor und Organist an der Martin-Luther-Kirche in Trossingen.

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Zusätzlich wirkte er von 1958 bis 1971 als Lehrer für Orgelspiel an der Kirchenmusikschule der Württembergischen Landeskirche in Esslingen am Neckar. 1971 erhielt Witte eine Professur für Orgelspiel und Evangelische Kirchenmusik an der Musikhochschule Trossingen. 1981 legte er das Kantorenamt in Trossingen nieder. Neben seiner Professur übte Witte ab 1985 das Amt des Organisten an der Stadtkirche St. Georg in Stein am Rhein aus. 1991 wurde er als Professor in den Ruhestand versetzt.

Unter Gerd Wittes Leitung realisierte die Kantorei der Martin-Luther-Kirche in Trossingen eine Anzahl von Schallplatteneinspielungen. Als Organist trat Witte mit zahlreichen Rundfunkaufnahmen und einigen Schallplatten- und CD-Aufnahmen hervor. Er schrieb eine Vielzahl von Kompositionen für Orgel und für Chor, die zumeist für den praktischen Gebrauch im evangelischen Gottesdienst gedacht sind. Ein Teil der Kompositionen wurde im Carus-Verlag veröffentlicht. (wikipedia)

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Und hier quasi als Privatpressung eine Aufnahme aus der Stadtkirche St Georg in Stein am Rhein anlässlich der Einweihung der Metzler Orgel:

Hüllentext1

Metzler Orgel

Und hier quasi als Privatpressung eine Aufnahme aus der Stadtkirche St Georg in Stein am Rhein anlässlich der Einweihung der Metzler Orgel

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Neben alten Klassikern wie Bach und Buxtehude gibt es bei dieser Aufnahme auch einer Erstaufführung und zwar von Frank Michael Beyer:

Frank Michael Beyer (geboren am 8. März 1928 in Berlin; gestorben am 20. April 2008 ebenda) war ein deutscher Komponist und Vertreter der Neuen Musik.

Beyer wurde als Sohn des Schriftstellers und Kunsthistorikers Oskar Beyer und seiner Frau Margarete, geb. Löwenfeld, in Berlin geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Dresden, auf Kreta, in Athen und Liechtenstein. Seine Mutter war „evangelische Volljüdin“, sie wurde 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie starb 1945 an den Folgen der Haft. Ein Stolperstein erinnert in Nuthetal an ihr Schicksal.

Er studierte zunächst von 1946 bis 1949 Komposition und Kirchenmusik an der Kirchenmusikschule Berlin. Im Zeitraum 1950 bis 1953 folgten Klavierstudien in Leipzig.

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Beyer führte sein Kompositionsstudium in Berlin bei Ernst Pepping und für „Virtuoses Orgelspiel“ bei Joseph Ahrens an der Hochschule für Musik Berlin (heute Universität der Künste Berlin) fort. Johann S. Bach und die Wiener Schule, darunter vor allem Anton Webern, sind die Komponisten mit dem größten Einfluss auf die Entwicklung Beyers. Das Vorbild seines Elternhauses im Umgang mit Musik war gleichfalls von großer Bedeutung. Er lernte die Musik Bachs bereits in seiner Kindheit kennen; sein Vater veröffentlichte in den 1920er-Jahren im Berliner Furche-Verlag ein Buch über Bach.

Beyer war von 1950 bis 1963 als Kirchenmusiker tätig, gleichermaßen als konzertierender Orgelinterpret und Dirigent. Er unterrichtete als Dozent an der Kirchenmusikschule Berlin, später an der Hochschule für Musik. Von 1968 bis 1993 war er Kompositionsprofessor an der Hochschule der Künste Berlin.

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1964 initiierte er die Reihe „Musica nova sacra“. Von 1970 bis 1985 war Beyer Leitungsmitglied der Berliner Bach-Tage. Zwischen 1986 und 2003 hatte er an der Berliner Akademie der Künste die Position des Direktors der Abteilung Musik inne. 1990 initiierte er das Institut für Neue Musik an der Hochschule der Künste Berlin und die Berliner Orchesterkonferenz, die er dann leitete. Von 1986 bis 2006 war er Mitglied des Senats der Akademie der Künste.

Beyer war zudem im Aufsichtsrat der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) vertreten. Er starb 80-jährig in seiner Geburtsstadt und wurde auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. (wikipedia)

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Also, wie oben beschrieben … ein ganz besonderer Leckerbissen

Und ich kann mir nicht helfen, all diese an- und abschwellen Orgelklänge sind für mich in Zeiten, die ich nur noch als verstörend empfinde, Balsam für die Seele.

Und: das Begleitheft ist vorbildlich !

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Besetzung:
Gert Witte (organ)

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Titel:

William Byrd:
01. The Bells 8.02

Dietrich Buxtehude:
02. Phanatasie über den Choral 14.59

Charles Tournemire – Suite Evocatrice Pour Grand Organ:
03. Grave 1.21
04. Tierce en taille et Recit de Cormorne 3.48
05. Flute d´echo 1.08
06. Jeu doux et Voix humaine 3.01
07. Caprice 5.27

Frank-Michael Beyer – Lobgesang für Orgel (Uraufführung) (11.47)
08.1. Wurze des Waldes
08.2. Und Erze des Goldes
08.3. Und alle Abgrunde
08.4. Die sind die Herr kunde
08.5. Die stan in diner Hände
08.6. Alles himmlische Heer
08.7. Das möcht´ dich nicht voll loben an ein Ende

Johann Sebastian Bach:
09. Fantasia et Fuga g-moll 7.04

CD1

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Todesanzeige

Birgit Rolla – Hanko Wessel – Franz Günthner – Meine Seele hört im Sehen (2004)

FrontCover1Und wieder mal so ein ambitioniertes Projekt, das bedauerlicherweise wohl kaum einer kennt. An der musikalischen Qualität dieser Aufnahmen liegt das aber nun wahrlich nicht !

Das waren mal drei Jungspunde, die allesamt über eine qualifizierte, hochwertige Musikausbildung verfügten und die beschlossen wohl, sich den „geistlichen Arien und Kantaten aus dem Barock“ zu widmen.

Gesagt, getan. Die Aufnahmen entstanden dann im Februar 2004 in dem Diessener Marienmünster. Und erschienen sind sie auf dem kleinen, aber feinen Jazz/Klassik Label Audiamus, München.

Und wie selten diese Aufnahmen sind, zeigt sich, wenn man da mal z.B. bei google sucht:

FehlanzeigeIch habe es – glaube ich – hier schon mal geschrieben: Auch wenn mir die Kirche gestohlen bleiben kann, ich als Agnostiker durch das Leben marschiere … auch diese Form der geistlichen Musik rührt mich zutiefst … und selbst der Gesang kann daran nichts ändern, im Gegenteil. Welch Innigkeit, welch Innbrunst !

Geboten werden eben überwiegend geistliche werke von Komponisten wie Georg Ohilipp Telemann, Heinrich Schütz, Dietrich Buxtehude (einfach nur großartig seine Orgelwerke !) und Georg Friedrich Händel.

Booklet02ABeeindruckend auch die Klangfülle, bedenkt man, dass da nur zwei Insrumente beteiligt sind. Und passend zur Qualität dieser Musik ist dann das vorbildlich gestaltete booklet (deutsch/englisch), das mit einer Fülle von zusätzlichen Informationen aufwartet. So lob ich mir das wieder mal.

Die drei haben dann auch noch etliche Jahre gemeinsam weiter musiziert. So sind etliche Auftritte ein Ensemble mit dem Namen „Nuove Maniera di sonar“ verbürgt.

Schade, dass Ihnen ein größerer Erfolg verwehrt blieb.

So bleibt mit nichts anderes übrig, als diesen Geheimtipp dringend zu empfehlen !

Booklet08ABesetzung:
Franz Günthner (keyboards)
Birgit Rolla (vocals)
Hanko Wessel (violin)

BookletBackCover1Titel:

Georg Philip Telemann: Kantate aus dem „Harmonischen Gottesdienst“:
01. Arie 4.22
02. Rezitativ 1.56
03. Arie 4.57

Georg Philip Telemann: Sonatine in A-Dur:
04. Adagio 2.28
05. Allegro assai 1.36
06. Largo 1.36
07. Allegro 0.48

Heinrich Schütz: aus den kleinen gistlichen Konzerten:
08. O süßer, o freundlicher 4.24
09. Ich will den Herren loben allezeit 3.21

Dietrich Buxtehude:
10. Contrapunctus I und Evolotio 2.34

Georg Philip Telemann: Kantate aus dem „Harmonischen Gottesdienst“:
11. Arie 7.04
12. Rezitativ 1.14
13. Arie 3.01

Dietrich Buxtehude:
14. Contrapunctus II und Evolotio 2.40

Dietrich Buxtehude:
15. Singet dem Herrn 9.05

Georg Friedrich Händel: aus den Neun deutschen Arien:
16. Süße Stille, sanfte Quelle 5.14
17. Meine Seele hört im Sehen 5.33

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Das Ensemble Nuove Maniera di sonar

Das Ensemble Nuove Maniera di sonar im Jahre 2009 n. Chr.

Michael Schneider – An der Orgel in Amorbach (1979)

FrontCover1Dass das Billig-Label Europa sich bei seinen Musikproduktionen des öfteren „unbekannter, namenloser“ Musiker bediente, ist hinlänglich bekannt. Dieses Label konnte aber auch anders, wie diese Produktion beweist.

Michael Schneider (* 4. März 1909 in Weimar; † 26. November 1994 in Köln) war ein deutscher Organist, Chorleiter, Musikpädagoge und Musikwissenschaftler.

Michael Schneider studierte von 1927 bis 1930 an der Musikhochschule Weimar bei Bruno Hinze-Reinhold Klavier, bei Friedrich Martin Orgel und bei Richard Wetz Komposition. Anschließend ging er für ein Jahr an das kirchenmusikalische Institut in Leipzig, wo Karl Straube (Orgel), Kurt Thomas (Chorleitung) und Robert Teichmüller (Klavier) seine Lehrer waren.

Nach Abschluss seines Studiums wurde er zum Organisten an der Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche) in seiner Heimatstadt berufen und unterrichtete zugleich an der dortigen Musikhochschule. 1934 wurde er Hauptorganist und Kantor an der Matthäuskirche in München sowie 1935 Lehrer an der Staatlichen Akademie der Tonkunst.

MichaelSchneider011936 bis 1941 war Schneider Professor für Orgel und Leiter der Abteilung für evangelische Kirchenmusik an der Musikhochschule Köln und übernahm gleichzeitig die künstlerische Leitung des Kölner Bach-Vereins. An der Universität Köln promovierte er 1940 über Die Orgelspieltechnik des frühen 19. Jahrhunderts in Deutschland, dargestellt an den Orgelschulen der Zeit (erschienen Regensburg 1941, ²1964, ³1973) und schloss damit sein musikwissenschaftliches Studium, das er in Jena (Werner Danckert) und München (Rudolf von Ficker) begonnen hatte, ab. Während des Krieges leitete er von 1942 bis 1944 die Berliner Kantorei (Singgemeinschaft Rudolf Lamy), 1944/45 den Bruckner-Chor in Linz. 1945 ging er zurück nach München und wurde Organist und Kantor an der Markuskirche (1949 Kirchenmusikdirektor); ab 1948 unterrichtete er wieder an der Münchener Musikhochschule.

1951 war er drei Monate bei Marcel Dupré in Paris und folgte im gleichen Jahr einem Ruf an die Musikhochschule Detmold, wo er wiederum Professor für Orgel und Leiter der Abteilung für evangelische Kirchenmusik wurde und dort 1953–57 die Position des stellvertretenden Direktors bekleidete. Parallel dirigierte er von 1951 bis 1959 den Bielefelder Musikverein.

Ab 1958 lehrte er an der Berliner Musikhochschule und leitete von 1961 bis 1965 zugleich die Studentenkantorei der Technischen und der Freien Universität. Außerdem war er Organist an der Kirche zum Heilsbronnen. 1965 wechselte er nochmals an die Musikhochschule Köln und wurde hier erneut Leiter der Abteilung für evangelische Kirchenmusik, Orgelprofessor und zugleich Organist des Gürzenich-Orchesters. Nach seiner Emeritierung 1975 nahm er in Köln weiterhin einen Lehrauftrag wahr. Darüber hinaus setzte er seine umfangreiche Konzert- und freie Lehrtätigkeit im In- und Ausland fort, unter anderem auch als Gastprofessor an mehreren amerikanischen Universitäten.
Bedeutung

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Durch Karl Straube direkt mit der Reger-Tradition verbunden, versuchte er in seiner Spiel- und Unterrichtspraxis die Prinzipien der Leipziger Schule Straubes mit denen der Pariser Schule Duprés zu vereinigen. Dabei stand er neuen musikwissenschaftlichen Erkenntnissen und daraus resultierenden Entwicklungen für das Orgelspiel stets offen gegenüber. Er gilt als einer der wichtigsten Vertreter der deutschen neoklassizistischen Orgelschule. Werke von Johann Nepomuk David, Karl Höller, Max Baumann, Hermann Schroeder (Orgelkonzert op. 25) und Frank Michael Beyer verdanken ihm ihre Uraufführung. Seit den 1950er Jahren machte er auch zahlreiche Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen, unter anderem mit Musik von Scheidt, Buxtehude, Pachelbel, Bach und Schroeder.

Michael Schneider prägte als Lehrer an fünf bedeutenden Musikhochschulen über Jahrzehnte die Organistenausbildung. Zu seinen Schülern gehörten Jürg Baur, Paul Damjakob, Egidius Doll, Hans Eugen Frischknecht, Johannes Geffert, Klaus Germann, Rudolf Innig, Klaus Dieter Kern, Jon Laukvik, Heinz Lohmann, Stefan Palm, Roland Ploeger, Andreas Rothkopf, Almut Rößler, Hartmut Schmidt, Ernst Triebel und Gerd Zacher. (Quelle: wikipedia)

Aufgenommen wurde diese exquisite Scheibe im Kloster Amorbach:

Kloster Amorbach

Kloster Amorbach

Das Kloster Amorbach im Odenwald war eine Benediktinerabtei und eine der frühesten Klostergründungen im mainfränkischen Raum. Es lag in Amorbach und wurde 1803 im Rahmen der Säkularisation aufgehoben. Seit 1803 gehören die Gebäude und Ländereien den Fürsten zu Leiningen.

Vier Benediktinerklöstern war von der fränkischen Zentralgewalt der Karolinger die Aufgabe zugewiesen, das unbesiedelte Waldgebiet des Odenwaldes zu erschließen: das Kloster Lorsch von Westen her[, das Kloster Fulda von Norden, das Kloster Amorbach von Osten und das Kloster Mosbach von Süden. Das Kloster Amorbach hatte die größte Bedeutung für die kirchliche, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung im östlichen Odenwald. (Quelle: wikipedia)

Und die dort beheimatete Orgel kann auf eine wahrlich beeindruckende Historie zurückblicken:

Als die heutige Fürstliche Kirche (damalige Benediktiner-Abteikirche) 1782 von der Werkstatt Stumm in Rhaunen-Sulzbach/Hunsrück ein Orgelwerk mit 45 Stimmen auf drei Manualen und Pedal erhielt, dessen Bau acht Jahre in Anspruch genommen hatte, besaß Amorbach nicht nur die größte jemals erbaute Stumm-Orgel, sondern zugleich eine der größten Barockorgeln Europas. Der monumentale, ganz in Weiß und Gold gehaltene Prospekt ist mit bildhauerischem Schmuck der Brüder Schäfer aus Karlstadt am Main verziert.

Karte

Eine erste Umgestaltung erfuhr die Orgel 1868 durch G.F.Steinmeyer & Co.; danach kam es im 20. Jahrhundert zu weiteren Veränderungen, bis 1982 eine durchgreifende Restaurierung durch die Firmen G.F.Steinmeyer & Co. und Johannes Klais erfolgte, welche die Orgel ihrem Originalzustand wieder näher brachte. Dabei wurden die drei Stumm’schen Manualwerke in Disposition und technischer Anlage originalgetreu rekonstruiert, die Pedaldisposition erweitert und ein Récit französischer Prägung als 4.Manual hinzugefügt, sodass die Orgel heute 66 Register besitzt, von denen 25 ganz oder teilweise noch von 1782 stammen. Zu den insgesamt 5116 Pfeifen kommen noch 30 Schalenglocken eines Diskant-Glockenspiels hinzu.

Das Instrument steht im Mittelpunkt der „Amorbacher Abteikonzerte“, einer mit international renommierten Künstlern besetzten Reihe, die seit mehr als 60 Jahren einen Anziehungspunkt für Musikfreunde aus ganz Deutschland bildet.

Um die Stumm-Orgel auch breiteren Hörerkreisen zu erschließen, finden darüber hinaus Orgelvorspiele und Orgelführungen statt. Des weiteren erklingt das Werk bei den regelmäßigen Gottesdiensten der evangelischen Gemeinde. (Quelle: orgel-information.de)

Man höre und geniesse und diesem Genuss haben wir mal wieder dem Mr. Yancy aus dem schönen Hessenlande zu verdanken !!!

Die Orgel im Kloster Amorbach

Die Orgel im Kloster Amorbach

Besetzung:
Michael Schneider (organ)

BackCoverTitel:
01. Präludium und Fuge in G-moll (Buxtehude) 8.03
02. Choralvorspiel „In Dir Ist Freude“ BWV 615 (Bach) 2.47
03. Präludium und Fuge d-moll op.37 Nr.3 (Bartholdy) 8.04
04. Sonate Nr. 1 Es-dur BWV 525 (Bach) 10.01
05. Choralvorspiel „Wachet Auf, Ruft Uns Die Stimme“ BWV 645 (Bach) 4.48
06. Ciacone In F (Pachelbel) 7.20
07. Präludium Und Fuge In A-moll BWV 543 (Bach) 7.55

LabelB1

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CDFront+BackCover

CD Front+ Backcover

Karl Richter + Albert de Klerk – Norddeutsche Arp Schnitger Orgeln (1972)

FrontCover1Die Freunde klassischer (barocker) Orgelmusik schnalzen vermutlich mit der Zunge, wenn sie den Namen Arp Schnitger hören:

Arp Schnitger (* 1648, vermutlich in Schmalenfleth; getauft am 9. Juli 1648 in Golzwarden, heute Brake; begraben 28. Juli 1719 in Neuenfelde, heute Hamburg) war einer der berühmtesten Orgelbauer seiner Zeit und der Vollender der norddeutschen Barockorgel. Sein Wirkungskreis erstreckte sich über Nordeuropa, wo er über 100 Orgelneubauten schuf und stilbildend war. Neben der Hauptwerkstatt in Hamburg arbeiteten Gesellen und Mitarbeiter in Filialen zwischen Groningen und Berlin, um von dort aus neue Orgeln zu errichten oder ältere Werke zu unterhalten oder umzubauen. Schnitger konzipierte seine Werke mit rauschenden Mixturen und starken Bässen zum einen für die Begleitung des Gemeindegesangs. Zum anderen dienten sie der Darstellung der norddeutschen Orgelschule, die sich in den von der Kaufmannschaft organisierten Abendmusiken der Hansestädte entfalten konnte. Etwa 30 seiner Instrumente sind in ihrer Grundsubstanz noch erhalten.

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Eigenhändiger Namenszug „Arp Schnitger Orgelmacher“ mit manu propria

Und auch die Akteure an den Schnitger Orgeln haben/hatten einen klangvollen Namen:

Karl Richter (* 15. Oktober 1926 in Plauen; † 15. Februar 1981 in München) war ein deutscher Dirigent, Chorleiter, Organist und Cembalist.

1926 wurde Karl Richter, Sohn eines evangelischen Pfarrers, Kruzianer in Dresden, geboren. Nach dem Krieg studierte er am Konservatorium Leipzig und am Kirchenmusikalischen Institut bei Karl Straube und Günther Ramin und entwickelte sich dort zum Bachinterpreten. 1949 wurde er Thomasorganist. 1951 wechselte er als Kantor an die Markus-Kirche nach München. In München lehrte er an der Musikhochschule und wurde 1956

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Karl Richter

Karl Richter leitete 1968 in Moskau und Leningrad Aufführungen der Johannes-Passion und der h-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Seine Interpretation des 2. Brandenburgischen Konzertes führt den musikalischen Teil der Schallplatte Voyager Golden Record an, die als Botschaft der Menschheit an Bord der Sonden Voyager 1 und Voyager 2 unser Sonnensystem verlassen hat. Richter baute seinen Ruf als Bachinterpret kontinuierlich aus. Seine Auffassungen waren dabei durch seine Herkunft aus der Leipziger Schule bestimmt: Vergleichsweise große Instrumental- und Chorbesetzung, von spätromantischer Musiziertradition geprägte Ausdrucksmittel, hochexpressive Gestaltung. Der bereits zu seiner Zeit einsetzenden, musikwissenschaftliche Erkenntnisse einbeziehenden „historischen Aufführungspraxis“ stand Richter fern. So setzte er durchgehend modernes Instrumentarium ein. Schüler von ihm sind Hedwig Bilgram, Günter Jena, Walther R. Schuster, Albrecht Haupt und Rudolf Kelber. Mit dem Münchner Geiger Otto Büchner (1924-2008) bestand eine besonders gute musikalische und persönliche Partnerschaft.zum Professor ernannt. 1951 übernahm er den Heinrich-Schütz-Kreis, den späteren Münchener Bach-Chor, 1953 das Münchener Bach-Orchester und wurde damit einer der international bekanntesten Bachinterpreten.

Richter starb 1981 an Herzversagen. Er wurde auf dem Friedhof Enzenbühl (FG 81163) in Zürich beerdigt.

Und Albert de Klerk (* 4. Oktober 1917 in Haarlem; † 1. Dezember 1998 ebenda) war ein niederländischer Dirigent, Organist und Komponist.

Albert de Klerk

Albert de Klerk an der Orgel der St.-Bavo-Kirche (Haarlem)

De Klerk komponierte Werke im Bereich der Kammermusik für Orgel, Klavier, Glockenspiel, Chor und Sologesang. Außerdem betätigte er sich als Dirigent und Orgelimprovisator. (Quelle: wikipedia)De Klerk ist der Sohn des Musikers Jos de Klerk (1885–1969), der als sein erster Lehrer auftrat. Albert de Klerk studierte am Conservatorium van Amsterdam Orgelspiel und schloss sein Studium 1939 mit einem Diplom mit der Note summa cum laude ab. Bereits 1934 folgte er auf Hendrik Andriessen als Organist an der St. Joseph-Kirche in Haarlem, ein Amt, das er bis zu seinem Tode hielt. Von 1946 bis 1964 unterrichtete de Klerk Orgel am Institut für Katholische Kirchenmusik Utrecht, bevor er von 1965 bis 1983 als Professor für Orgel am Amsterdamer Konservatorium lehrte. Von 1956 bis 1986 deckte er zusammen mit Piet Kee das Amt des Stadtorganisten von Haarlem ab.

Den Hörer dieser beiden LP´s (die in einer für jene Zeiten typischen LP-Box veröffentlicht wurden) erwarten also hochwertigste Orgelmusik (akustische Beeinträchtigungen – der Zahn der Zeit – eingeschlossen).

Erfreulich, dass sich auch hier neben den Klassiker wie Bach und Buxtehude weitaus unbekanntere Komponisten erklingen: Namen wie Samuel Scheidt, Jan Pieterszoon Sweelinck, Heinrich Scheidemann oder Jakob Praetorius sind sicherlich nicht jederman geläufig … erklingen aber dennoch prachtvoll. Wer Ohren hat, der lausche !

Weiß der Teufel warum, aber im Augenblick habe ich wohl meine Orgel-Phase, und von daher werden demnächst weitere Beispiele dieses großartigen Instrumentes folgen.

SchnitgerorgelSteinkirchen

Die Schnitger Orgel in Steinkirchen

Besetzung:
Albert de Klerk (organ bei 05 . -)
Karl Richter (organ bei 01. – 04.)

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Titel:

Johann Sebastian Bach:
01. Fantasie G-Dur, BMW 572 (Trés vitement – Gravement – Lentement) 9.43
02. Triosonate Nr. 6 G-Dur, BMV 530 (Vivace – Lento – Allegro) 13.42
03. Triosonate Nr. 3 d-moll, BMV 527 (Andante – Adagio – Vivace) 13.13
04. Pastorale F-Dur, BMV 590 12.28

Dietrich Buxtehude:
05. Präludium und Fuge F-Dur 6.21

Samuel Scheidt:
06. Psalmus „Da Jesus an dem Kreuze stand“ (Choralbearbeitung) 10.23

Jan Pieterszoon Sweelinck:
07. Echofantasie (Fantasia in der Manier eines Echoes) 4.09

Heinrich Scheidemann:
08. Magnificat-Fantasie (im VIII. Ton) 8.52

Jakob Praetorius:
09. Vater unser im Himmelreich (Choralvariationen) 5.20

LabelB1

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Weihnachten 2018 (18): Verschiedene Interpreten – Hörmal – Denkmale zum Klingen bringen – Festliche Weihnachtsmusik (2014)

FrontCover1Eine wirklich gute Idee:

Da gibt es die Deutsche Stiftung Denkmalschutz:

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz ist inzwischen zur größten Bürgerinitiative in Sachen Denkmalschutz in Deutschland gewachsen. Die Stiftung hilft vor allem dort, wo öffentliche Mittel nicht ausreichend zur Verfügung stehen. So konnten viele fast verloren geglaubte Kulturschätze in ganz Deutschland bewahrt werden. Dass dies gelang, ist vor allem den über 200.000 Förderern zu verdanken.
Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz

– ist eine private, gemeinnützige Stiftung
– hat das Vertrauen von über 200.000 Förderern
–  hat die denkmalgerechte Restaurierung von bereits mehr als 4.500 Denkmalen gefördert
– konnte schon mehr als 500 Millionen Euro für ihre Arbeit einsetzen
– wurde 1985 gegründet und steht unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten
– koordiniert bundesweit den Tag des offenen Denkmals
– begeistert Kinder und Jugendliche durch das Schulprogramm denkmal aktiv und die Jugendbauhütten für den Denkmalschutz
– bietet Fachleuten und Laien vielfältige Veranstaltungen in ihrer DenkmalAkademie
– ist bundesweit durch Ehrenamtliche in rund 80 Ortskuratorien vertreten

TitelbildJahresbericht2013Wer kurz nach der deutschen Wiedervereinigung Quedlinburg, Görlitz oder Erfurt besuchte, sah, dass hier rasch gehandelt werden musste. Viele Denkmale drohten für immer verloren zu gehen. Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz konnte hier viel bewegen und leisten – doch ein Blick in die Zukunft zeigt, dass wir erneut vor einer gewaltigen Aufgabe stehen. In den Jahren der solidarischen Kraftanstrengung zugunsten der Menschen und Denkmale in den östlichen Bundesländern ist ein erheblicher Sanierungsbedarf in den westlichen Bundesländern aufgelaufen. Staat und Kommunen können diese Aufgabe kaum alleine bewältigen. Ohne die Bürgergesellschaft, ohne ein neues Mäzenatentum, ohne eine weitere Stärkung des Ehrenamts werden auch diese Denkmale nicht zu retten sein.(Selbstdarstellung)

Und diese Stiftung veröffentlich auch CD´s, nicht nur, aber auch zum Weihnachtsfest. Hier die aktuelle CD, die man kostenlos erwerben und natürlich mit einer Spende die Stiftung unterstützen kann.

Und wer das mit dem Geschenk nicht glaubt, lese gleich nochmals:

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz verschenkt auch vor Weihnachten 2014 wieder eine Musik-CD mit festlicher Weihnachtsmusik.

Die CD enthält in diesem Jahr Werke von Felix Mendelssohn Bartoldy, Johann Sebastian Bach, Johann Melchior Molter, Gottfried Heinrich Stölzel, Francesco Onofrio Manfredinin, Giuseppe Sammartini, Johann Pachelbel, Johann Wenzel Stamitz, Dieterich Buxtehude sowie traditionelle deutsche Weihnachtslieder.

Zur Einstimmung läuten wie in den letzten Jahren die Glocken der bayerischen Wieskirche in Steingaden.

Dank des Einsatzes der Deutschen Stiftung Denkmalschutz konnten bereits über 4.300 wertvolle Kirchen, Schlösser und Burgen, Parklandschaften, Bürgerhäuser und technische Denkmale vor dem Verfall gerettet und erhalten werden.

Die Spenden für die CD fließen in die Restaurierung gefährdeter Kirchen. (Quelle: werbegeschenkemuseum.de)

Booklet1

Klassische und damit festliche Weihnachtsmusik wird geboten … dargeboten von hochkarätigen Ensembles … und ja … ich geniesse derart festliche Musik. Gelegentlich frage ich mich, warum gerade die Barockmusik so viel von dieser festlichen Weihnachtsmusik geschaffen hat. Ich vermute mal, dass all die damaligen Komponisten auch sehr stark ihren Lohn von kirchlichen Fürstentümern erhalten haben … dass Brot ich ess´, des Lied ich sing´.

Aber diese profanen Gedanken sollen natürlich keinen abhalten, schwelgend diese Musik zu geniessen. Und wer sich mit dieser Stiftung näher beschäftigen will, dem habe ich den Jahresbericht 2013 beigelegt.

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Titel:

Kirchenglocken:
01. Wieskirchen, Steingade 0.52

Felix Mendelssohn Bartholdy:
02. Dresdner Philharmonie + Dresdner Kreuzchor: Vom Himmel hoch da komm ich her 5.37

Johann Sebastian Bach:
03. Deutsche Bachsolisten + Süddeutscher Madrigalchor: Gloria in excelsis deo 1.18

Johann Melchior Molter:
04. Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim: Concerto Pastorale – Larghetto 1.43

Gottfried Heinrich Stölzel: Weihnachtsoratorium in Form eines Kantatenzyklus):
05. Weimarer Barockensemble: Ehre sei Gott in der Höhe 1.54
06. Weimarer Barockensemble: Des lasst uns alle fröhlich sein 0.40
07. Weimarer Barockensemble: Ich sehe den Himmel offen 0.42
08. Weimarer Barockensemble: Breit aus die Flügel beide 0.56
09. Weimarer Barockensemble: Kündlich groß ist das gottselige Geheimnis 1.50

Max Reger:
10. Friedemann Winklhofer + Windsbacher Knabenchor: Schlag mein Kindelein 3.45

Francesco Manfredini:
11. Neues Berliner Kammerorchester: Concerto grosso „per il Santissimo Natale“ 4.08

Johann Sebastian Bach:
12. Vokalensemble Frankfurt + Concerto Köln: Weihnachtsoratorium – Ehre sei dir, Gott, gesungen 6.04

Felix Mendelssohn Bartholdy:
13. Dresdner Kreuzchor: Ave Maria, op. 23, Nr. 2 5.52

Giuseppe Sammartini:
14. Südwestdeutsches Kammerorchester Pforzheim: Concerto grosse op. 5/6  4.39

Johann Pachelbel:
15. Regensburger Domspatzen: Der Herr ist König 4.04

Johann Wenzel Stamitz:
16. Kurpfälzisches Kammerorchester Ludwigshafen-Mannheim: Sinfonia Pastorale – Presto 3.15
17. Kurpfälzisches Kammerorchester Ludwigshafen-Mannheim: Sinfonia Pastorale – Larghetto 4.19

Dietrich Buxtehude:
18. Hans-Jürgen Kaiser: Präludium D-Dur 5.57

CD1

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