Für Liebhaber klassischer Orgelmusik ein ganz besonderer Leckerbissen:
Gerd Witte (* 14. Juni 1927 in Berlin; † 7. Dezember 2015 in Trossingen) war ein deutscher Kirchenmusiker, Komponist und Hochschullehrer.
Gerd Witte erhielt seine erste Ausbildung als Orgelspieler ab 1945 bei Ludwig Doormann in Göttingen, zugleich absolvierte er musikgeschichtliche Studien bei Rudolf Gerber. Es folgte ein Studium der Kirchenmusik an der Kirchenmusikschule Berlin-Spandau bei Herbert Schulze und Ernst Pepping. Das Studium beendete Witte 1950 an der nach Trossingen ausgelagerten Musikhochschule Stuttgart bei Herbert Liedecke und Helmut Degen. Im selben Jahr wurde er Kantor und Organist an der Martin-Luther-Kirche in Trossingen.
Zusätzlich wirkte er von 1958 bis 1971 als Lehrer für Orgelspiel an der Kirchenmusikschule der Württembergischen Landeskirche in Esslingen am Neckar. 1971 erhielt Witte eine Professur für Orgelspiel und Evangelische Kirchenmusik an der Musikhochschule Trossingen. 1981 legte er das Kantorenamt in Trossingen nieder. Neben seiner Professur übte Witte ab 1985 das Amt des Organisten an der Stadtkirche St. Georg in Stein am Rhein aus. 1991 wurde er als Professor in den Ruhestand versetzt.
Unter Gerd Wittes Leitung realisierte die Kantorei der Martin-Luther-Kirche in Trossingen eine Anzahl von Schallplatteneinspielungen. Als Organist trat Witte mit zahlreichen Rundfunkaufnahmen und einigen Schallplatten- und CD-Aufnahmen hervor. Er schrieb eine Vielzahl von Kompositionen für Orgel und für Chor, die zumeist für den praktischen Gebrauch im evangelischen Gottesdienst gedacht sind. Ein Teil der Kompositionen wurde im Carus-Verlag veröffentlicht. (wikipedia)
Und hier quasi als Privatpressung eine Aufnahme aus der Stadtkirche St Georg in Stein am Rhein anlässlich der Einweihung der Metzler Orgel:
Und hier quasi als Privatpressung eine Aufnahme aus der Stadtkirche St Georg in Stein am Rhein anlässlich der Einweihung der Metzler Orgel
Neben alten Klassikern wie Bach und Buxtehude gibt es bei dieser Aufnahme auch einer Erstaufführung und zwar von Frank Michael Beyer:
Frank Michael Beyer (geboren am 8. März 1928 in Berlin; gestorben am 20. April 2008 ebenda) war ein deutscher Komponist und Vertreter der Neuen Musik.
Beyer wurde als Sohn des Schriftstellers und Kunsthistorikers Oskar Beyer und seiner Frau Margarete, geb. Löwenfeld, in Berlin geboren. Seine Kindheit verbrachte er in Dresden, auf Kreta, in Athen und Liechtenstein. Seine Mutter war „evangelische Volljüdin“, sie wurde 1943 ins Vernichtungslager Auschwitz deportiert. Sie starb 1945 an den Folgen der Haft. Ein Stolperstein erinnert in Nuthetal an ihr Schicksal.
Er studierte zunächst von 1946 bis 1949 Komposition und Kirchenmusik an der Kirchenmusikschule Berlin. Im Zeitraum 1950 bis 1953 folgten Klavierstudien in Leipzig.
Beyer führte sein Kompositionsstudium in Berlin bei Ernst Pepping und für „Virtuoses Orgelspiel“ bei Joseph Ahrens an der Hochschule für Musik Berlin (heute Universität der Künste Berlin) fort. Johann S. Bach und die Wiener Schule, darunter vor allem Anton Webern, sind die Komponisten mit dem größten Einfluss auf die Entwicklung Beyers. Das Vorbild seines Elternhauses im Umgang mit Musik war gleichfalls von großer Bedeutung. Er lernte die Musik Bachs bereits in seiner Kindheit kennen; sein Vater veröffentlichte in den 1920er-Jahren im Berliner Furche-Verlag ein Buch über Bach.
Beyer war von 1950 bis 1963 als Kirchenmusiker tätig, gleichermaßen als konzertierender Orgelinterpret und Dirigent. Er unterrichtete als Dozent an der Kirchenmusikschule Berlin, später an der Hochschule für Musik. Von 1968 bis 1993 war er Kompositionsprofessor an der Hochschule der Künste Berlin.
1964 initiierte er die Reihe „Musica nova sacra“. Von 1970 bis 1985 war Beyer Leitungsmitglied der Berliner Bach-Tage. Zwischen 1986 und 2003 hatte er an der Berliner Akademie der Künste die Position des Direktors der Abteilung Musik inne. 1990 initiierte er das Institut für Neue Musik an der Hochschule der Künste Berlin und die Berliner Orchesterkonferenz, die er dann leitete. Von 1986 bis 2006 war er Mitglied des Senats der Akademie der Künste.
Beyer war zudem im Aufsichtsrat der GEMA (Gesellschaft für musikalische Aufführungs- und mechanische Vervielfältigungsrechte) vertreten. Er starb 80-jährig in seiner Geburtsstadt und wurde auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem beigesetzt. (wikipedia)
Also, wie oben beschrieben … ein ganz besonderer Leckerbissen
Und ich kann mir nicht helfen, all diese an- und abschwellen Orgelklänge sind für mich in Zeiten, die ich nur noch als verstörend empfinde, Balsam für die Seele.
Und: das Begleitheft ist vorbildlich !
Besetzung:
Gert Witte (organ)
Titel:
William Byrd:
01. The Bells 8.02
Dietrich Buxtehude:
02. Phanatasie über den Choral 14.59
Charles Tournemire – Suite Evocatrice Pour Grand Organ:
03. Grave 1.21
04. Tierce en taille et Recit de Cormorne 3.48
05. Flute d´echo 1.08
06. Jeu doux et Voix humaine 3.01
07. Caprice 5.27
Frank-Michael Beyer – Lobgesang für Orgel (Uraufführung) (11.47)
08.1. Wurze des Waldes
08.2. Und Erze des Goldes
08.3. Und alle Abgrunde
08.4. Die sind die Herr kunde
08.5. Die stan in diner Hände
08.6. Alles himmlische Heer
08.7. Das möcht´ dich nicht voll loben an ein Ende
Johann Sebastian Bach:
09. Fantasia et Fuga g-moll 7.04