Die Ausstellung, im Auftrag des Arbeitskreises selbständiger Kulturinstitute e.V. Bonn federführend von der Stiftung Deutsches Rundfunkarchiv in Kooperation mit der Stiftung Archiv der Akademie der Künste in Berlin erarbeitet, befaßte sich mit Remigranten und Rundfunk in Deutschland von 1945 bis 1955. Sie geht den Fragen nach, unter welchen Bedingugen Remigranten, die während der Zeit der nationalsozialistischen Diktatur aus Deutschland hatten fliehen müssen, im Nachkriegsdeutschland, vor allem beim Rundfunk, haben Fuß fassen können und wie sie inhaltlich die Programme dieses Mediums (mit)geprägt haben.
In 17 Tonaufnahmen ist neben Persönlichem vor allem Politisches festgehalten – in Interviews mit Betroffenen, Kommentaren und Vorträgen, Hörspielen und Hörfolgen. (Verlagsankündigung)
Beruflich war damit der Wechsel als Redakteur zu der von Wilhelm Kaisen geleiteten Bremer Volkszeitung verbunden. 1928 wurde er Chefredakteur der Zeitung.
Unmittelbar danach saß er bis 1934 in einem Gefängnis in Bremen ein. Nach seiner Entlassung wurde Faust aus Bremen ausgewiesen und siedelte nach Berlin über. Dort arbeitete er auf Vermittlung durch Ludwig Roselius bis 1944 im Angelsachsenverlag. Als dieser geschlossen wurde, floh Faust 1944 in seine Heimat Elsass und arbeitete dort bis 1949 als Redakteur in Mülhausen.
Am Schauspielhaus Zürich fand er Unterkunft und Arbeit als Regisseur und Schauspieler. 1935 wurde der autobiographische Bericht Die Moorsoldaten. 13 Monate Konzentrationslager veröffentlicht, der nach der Übersetzung durch Lilo Linke ins Englische weltweit Beachtung fand als eine der ersten Augenzeugenschilderungen der Brutalität in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern. Langhoff war Gründungsmitglied des Nationalkomitees Freies Deutschland in der Schweiz.
Nicht minder beeindruckend, der Kommentar zur Lage in Deutschland von Fritz Eberhard, mit dem vergeblichen Plädoyer gegen die Atombombe.
Und dann Ernst Reutter … der Humanist und Sozialdemokrat … und das Hörspiel von Walter Jens aus dem Jahr 1952 … beeindruckend ohne Ende.
Ein Tondokument … sofern man sich darauf einlassen will oder kann … einen nicht nur schaudern lässt, sondern auch ein wenig stolz macht … ob all dieser Menschen, dieser „deutschen“ Menschen … die sich dem Irrsinn, dem Wahnsinn des Nationalsozialismus widersetzt haben.
02. Thomas Mann: Ansprache „Deutsche Hörer!“ (18.03.1941) 5.06
03 Tran und Helle: Über das Abhörverbot ausländischer Sender im Dritten Reich (1940) 2.26
04. Bruno Adler/Annemarie Hase: Frau Wernicke. Über das Abhören von „Feinsendern (11.03.1941) 3.02
05. Wolfgang Langhoff: Abschied von Zürich (12.10.1945) 2.36
06. Fritz Eberhard: Kommentar zur Lage in Deutschland (24.11.1945) 2.39.
07. Markus Wolf: Kommentar zum Ende des Nürnberger Prozesses (01.10.1946) 1.45
08 Hans Mayer: im Gespräch mit Joachim-Felix Leonhard und Hans-Ulrich Wagner über die Remigration (20.05.1999) 7.12
09. Werner Milch: Vortrag über Victor Gollancz (03.11.1947) 3.21
10 Alfred Kantorowicz: Rede auf dem Ersten Deutschen Schriftstellerkongreß (05.10.1947) 4.05
11. Alfred Döblin: im Gespräch mit Herbert Bahlinger (08.08.1948 ) 2.08
12 Thomas Mann: Ansprache im Goethe-Jahr in der Paulskirche Frankfurt am Main (25.07.1949) 6.45
13 Friedrich Karl Kaul: Hörspiel „Funkhaus Masurenallee“ (16.10.1951) 5.14
14 Ernst Reuter: Ansprache „Wo uns der Schuh drückt“ (27.09.1953) 2.50
15. Walter Jens: Der Besuch des Fremden (Hörspiel) (18.11.1952) 5.43
16. Erika Mann und Theodor W. Adorno: Im Gespräch mit Adolf Frisé (29.01.1958)
17 Die Vergessenen: Hörfolge über das Leben deutscher Juden in Paris von Peter Adler (10.03. 1956) 4.27