Verschiedene Interpreten – Swing tanzen gestattet – Originalaufnahmen 1948 – 1956 (1977)

FrontCover1Ja, ja der Swing, was wären wir nur ohne ihn:

Swing bezeichnet eine Stilrichtung des Jazz, die ihre Wurzeln in der Zeit der 1920er bis 1930er Jahre in den USA hat. Dort bildete sich aus vorangegangenen Stilrichtungen, wie dem Dixieland- und dem Chicago-Jazz eine neue Musikrichtung heraus, die letzten Endes ihre große Popularität aus ihrer Tanzbarkeit und ihrem vollen Klang ableitete. In der Swingära näherten sich Entertainment und Kunst einander am meisten; der Jazz machte Kompromisse, um populär zu werden, und bewahrte sich doch seine Eigenheiten.

Die Verbreitung des Swing ist untrennbar mit der Entstehung der Big Band verbunden, oft auch als Jazzorchester bezeichnet, was auf die Größe der Besetzung schließen lässt. Waren bis dahin Musikerformationen in der Größe von Trios bis Oktetts die Regel, so stellte die Big Band nun ein absolutes Novum dar. Aus ihrer Größe folgten Änderungen in der Art des Musizierens, aber auch eine breite Palette an neuen musikalischen Möglichkeiten.

Swing in Deutschland01

ie Swing-Welle erfasste sehr schnell Westeuropa. US-amerikanische Titel wurden schon kurz nach ihrer Ersterscheinung von europäischen Orchestern eingespielt und teilweise sehr frei interpretiert. Der für den Swing typische Refraingesang wurde dabei in einigen Fällen auch in die Landessprachen übersetzt oder neu verfasst. Viele bedeutende europäische Bands wie die von Teddy Stauffer (1909–1991) bereicherten die amerikanische Klangwelt des Swing mit neuen Orchestrierungen. So wurde das Akkordeon vielfach zum Hauptträger der Melodie. Die europäischen Orchester spielten nicht nur die amerikanischen Hits, sondern kamen mit unzähligen eigenen Werke heraus. So brachte Willy Berking (1910–1979) mit seiner bei Imperial erschienen Berking-Spitzenserie bis 1943 teils ungezügelte Swing-Nummern auf den deutschen Plattenmarkt. Noch im Juli 1944 wurde unter Mitwirkung von Franz Teddy Kleindin (1914–2007) eine vom Tiger Rag stark inspirierte Nummer durch das Hans-Georg-Schütz-Tanzorchester unter dem Namen Der schwarze Panther in Berlin eingespielt und im gleichen Jahr auf Polydor veröffentlicht.

Single1

In Deutschland konnte trotz großen Missfallens vieler NSDAP-Parteistellen letztendlich gegen den Zeitgeist, der unter anderem durch die Swing-Jugend verkörpert wurde, nicht durchgreifend vorgegangen werden. Entgegen den an vielen Stellen ausgesprochenen Verboten, Verhaftungen, Verunglimpfungen, Diskriminierungen und Eingriffen der Zensur entstanden insbesondere während des Krieges viele Aufnahmen, die dem amerikanischen Hot-Swing in nichts nachstanden. Tanzverbote hatten nie lange Bestand. So konnte das von Elfriede Scheibel und ihrem Mann, dem Jazzmusiker Heinz Wehner (1908–1945) betriebene Delphi in Berlin, eine der wichtigsten Hochburgen des Swing, bis zur allgemeinen Schließung aller nicht-kriegswichtiger Betriebe im Jahr 1943 trotz einiger staatlicher Schikanen den Betrieb mit nationalen und internationalen Künstlern wie Stan Brenders (1904–1969), Fud Candrix (1908–1974), Eddie Tower (1899–1956) und Arne Hülphers (1904–1978) aufrechterhalten. Das US-amerikanische Jazz-Magazin Down Beat rühmte Wehners Telefunken Swing-Orchester, mit dem er viele Aufnahmen einspielte „als beste Band im Nazireich“. Orchester, die mit staatlicher Unterstützung eine gemäßigte Richtung moderner Tanzmusik einschlagen sollten, wie vor dem Krieg Die Goldene Sieben oder das 1942 gegründete Deutsche Tanz- und Unterhaltungsorchester, spielten oftmals auffallend swingend. Verwarnungen, die von Seiten der Reichsmusikkammer gegen die Jazzliebhaber unter den Soldaten auf Heimaturlaub ausgesprochen wurden, unterband letztendlich das Oberkommando der Wehrmacht, um die Soldaten bei Laune zu halten.

Heinz Wehner

Erst nach dem Zweiten Weltkrieg holten ganz speziell Deutschland und Österreich auf, wo der Jazz während der Zeit des Dritten Reiches als „entartete Musik“ im Rundfunk verboten gewesen war, und die Anhänger der Swingjugend mit schweren Strafen zu rechnen hatten. Übermittler dieser neuen Musikrichtung waren hauptsächlich die amerikanischen Truppen in Europa.

Nach dem Krieg traf der Swing erneut den Zeitgeist als eine Musik der Befreiung und Lebensfreude.[8] Gegen Ende der 1940er Jahre verlor er jedoch schnell in der Gunst jugendlicher Hörer, die sich dem immer bekannter werdenden Rhythm and Blues und Rock ’n’ Roll zuwandten. Mit gewandeltem Klangbild gehörten große swingende Big Bands wie die SWR Big Band oder das Orchester Kurt Edelhagen (1920–1982) aber noch bis in die 1970er Jahre zu den großen Unterhaltungsshows im westdeutschen Fernsehen und auf der Bühne. Der Swing hat auf internationaler Ebene sein Publikum und bedeutende Künstler der Gegenwart, wie Rod Stewart (As Time Goes By) und Robbie Williams (Swing When You’re Winning), haben Swing-Alben mit Interpretationen amerikanischer Klassiker veröffentlicht und Swing-Legenden der zweiten Generation wie Paul Kuhn (1928–2013), Max Greger (1926–2015) und Hugo Strasser (1922–2016) trugen diese Musikrichtung mit Erfolg bis ins 21. Jahrhundert. (wikipedia)

Swing in Deutschland02

Und hier ein wunderbares Album. das Auskunft gibt über die deutsche SWing-Musik, wie sie nach dem II. Weltkrieg und dem Nazi-Terror wieder das Laufen gelernt hat:

Hinter dem Titel „Swing Tanzen Gestattet“ verbirgt sich eine Sammlung von insgesamt 24 Aufnahmen aus den Telefunken-Archiven mit 5 führenden deutschen Big Bands der unmittelbaren Nachkriegszeit (zwischen 1948 und 1957). Die Orchester sind die von Kurt Henkels, Max Greger, Erwin Lehn, Werner Müller und Hugo Strasser. Wer diese – so wie ich – erst in ihrer Spätphase als mehr oder weniger willenlose Begleiter verschnarchter Samstagabend-Unterhaltungssendungen kennengelernt hat, der sollte jetzt aufpassen: 20 Jahre zuvor waren diese Bands die Protagonisten einer musikalischen Revolution in Deutschland. Sie repräsentierten den bis 1945 verfemten Swing zumindest der westlichen Siegermächte, aber strenggenommen nur eines Landes: der USA mit dem damals noch sehr intakten Ruf des Landes der unbegrenzten Möglichkeiten.

Swing in Deutschland03

1945 war auch eine Stunde 0 für die Unterhaltungsmusik in Deutschland: Von wegen „Swing Tanzen Verboten“ – im Gegenteil. Tanzorchester (Big Bands nannte man sie damals noch nicht) etablierten sich und nahmen dieses heiße Musik in ihr Repertoire auf. Nicht zufällig waren viele mit den neuen Rundfunkanstalten verbunden: Kurt Henkels‘ Band war das Tanzorchester des Senders Leipzig, Erwin Lehn leitete das Südfunk-Tanzorchster und Werner Müller das RIAS-Tanzorchester.

Die Musik, die sie spielten, war frisch (zumindest für Deutschland, die USA waren damals schon jenseits des Bebop im Cool Jazz) und verheißungsvoll, und das, was die Solisten an Technik und Jazzfeeling ihren amerikanischen Kollegen hinterherhinkten, machten sie mit Enthusiasmus wett.

Im einzelnen findet man folgendes:

Kurt Henkels 7 Titel (aufgenommen zwischen Juli 1948 und Juni 1957).
Das „Tanzorchester des Senders Leipzig, Leitung Kurt Henkels“ spielte immerhin in der Sowjetischen Besatzungszone richtig guten Swing. Zwei Titel stechen besonders hervor: das moderne „Cherokee“ (1950) sowie der „Special Delivery Stomp“ (1948), auf dem ein junger Rolf Kühn eine hervorragende Klarinette bläst. Ab Mitte der 50er bekam Henkels zunehmend Ärger mit den DDR-Behörden, 1959 ging er in den Westen, arbeitete für Funk und Fernsehen, hatte aber keinen großen Erfolg mehr – die Zeit der Big Bands war endgültig vorbei.

Kurt Henkels01 (1954)

Max Greger: 6 Titel (aufgenommen 1951 und 1952).
Ganz früher Max Greger, eigentlich die ersten sechs Titel, die er mit seiner Big Band auf Platte aufnahm. Guter Swing, zum Teil basierend auf amerikansichen Standards („American Patrol“), die teilweise einfach eingedeutscht wurden (so z.B. „Linger Awhile“ in „Mein Liebling heißt Mädi“). Greger war vielleicht der kommerziellste all dieser Bandleader, sprang in den 50ern auf den R&B-Zug auf (und zwar wörtlich: „Night Train“ wurde für ihn ein großer Erfolg), und war in den 60er und 70er Jahren mit festem Vertrag beim ZDF angestellt. Und obwohl seine 60er Band Leuten wie Benny Bailey und Don Menza eine Heimat bot, spielten sie doch so gut wie keinen Jazz mehr

Max Greger01

Erwin Lehn: 3 Titel (aufgenommen 1948 und 1953).
Mit diesen drei Titeln beweist Erwin Lehn seine Sonderstellung; Zusammen mit Kurt Edelhagen waren die beiden schlicht und einfach ein Klasse für sich. Big Band Jazz, wie er auch in den USA hätte aufgenommen werden können. Allerdings sind alle drei Titel vor der großen Zeit der „Lehn’s Men“ (ab Mitte der 50er) entstanden. „Schirokko“ stammt sogar noch aus Lehn’s Vor-Stuttgarter Zeit beim Radio Berlin Tanzorchester, aber „Let’em Swing“ und „Festival Jump“ von 1955 sind schon eindrucksvoll. Lehn leitete das Südfunk-Tanzorchester noch bis in die 90er Jahre, 1998 entstand im Rahmen der Zusammenlegung des SDR und des SWF die bis heute hochklassige SWR-Big Band.

Die Erwin Lehn Band in den 50er Jahren:
ErwinLehnBand

Werner Müller: 5 Titel (alle 1950)
Auch das die ersten 5 auf Platte gebannten Aufnahmen des RIAS-Tanzorchesters, eines sehr swingenden Klangkörpers. Bekanntester Solist ist wiederum Rolf Kühn, hier schon im Westen. Auch beim RIAS-Tanzorchester wurden Titel eingedeutscht, so heißt hier „Music, Maestro, Please“ einfach „Liebe und Musik“. Anders als Erwin Lehn blieben Müller und das RIAS-Tanzorchester in den folgenden Jahren die meiste Zeit auf der kommerzielleren „Tanz“-Seite des Business.

WernerMüller2

Hugo Strasser: 2 Titel (aufgenommen 1956 und 1957).
Strasser, ein alter Bekannter Max Greger’s, in dessen Münchner Sextet er Ende der 40er gepielt hatte, war ein bisschen ein Nachzügler. Er stellte seine Big Band erst 1955 auf, und so sind die beiden Titel, obwohl fast außerhalb des Betrachtungszeitraums der Rest-CD, immer noch aus der Anfangsphase seiner Band. Sowohl „Heisse Ventile“ als auch „Tanzende Trompeten“ stellen die ausgefeilte Technik seiner Profi-Musiker in den Vordergrund. Strasser verstand seine Band immer als Tanz-, nicht als Jazzorchester, und war lange Zeit die gesetzte Begleitband bei Profi-Tanzwettbewerben.

Hugo Strasser02

Alles in allem: Seltene Tondokumente aus der frühen Nachkriegszeit, die vor allem durch ihre Spielfreude überzeugen. Der Klang durchgängig sehr blechbezogen, bei den Originalen überwiegen Riffs und Variationen über ein Thema. Einzig – aber das ist ein generelles Thema europäischer Big Bands der 30er, 40er, und 50er – die Rhythmusgruppen und dabei insbesondere die Schlagzeuger hätte man sich mit mehr Swing und Drive gewünscht, die Bands hätten es verdient gehabt. (G. Pechura)

Und ja, die Freude am „freien“ Musizieren ist zu hören, ist sowas zu hören (und da sind überraschend viel Eigenkompositionen mit dabei !) … und ich habe mir die „Mühe“ gemacht, alle Musikanten aufzulisten (meine Form von Respekt vor diesen Pionieren des deutschen Jazz der Nachkriegszeit) und da fallen einem schon ein paar Namen auf, die auch noch später auf sich aufmerksam machten: Günther Hampel, Rolf Kühn, Werner Scharfenberger, Horst Fischer, Günther Oppenheimer, Peter Witte und Werner Baumgart (um nur ein paar wenige zu nennen)

Und ja, auch ein Ernst Mosch gehörte damals noch zu den Jazzern !

Und Titel wie „Tanzende Trompeten“ oder „Trompeten Artistik“ sprechen auch Bände !

BackCover1

Besetzung:

Werner Müller und sein Orchester:
Arno Flohr (guitar)
Günther Hampel (drums)
Rolf Kühn (clarinet. saxophone)
Alex Machowiak (bass)
Erich Werner (piano)

saxophone:
Heinz Kamberg – Heinz Deschan – Gerhard Lehmann – Günther Grunwald

trombone:
Bob Henders – Günther Seppel – Harold Emmelmann – Kurt Masnick

trumpet:
Hans Berry – Macky Kasper – Paul Rutz – Rudolf Krueger

Max Greger und sein Orchester:
Max Büttermann (bass)
Silo Deutsch (drums)
Max Greger (saxophone)
Werner Scharfenberger (piano)
Hugo Strasser (saxophone, clarinet)

saxophone:
Walter Reinhard – Willi Sasse – Heinz Eberle – Sepp Seitz

trombone:
Ernst Krause – Fritz Gläser – Kurt Barthel – Max Höll

trumpet:
Fritz Weichbrodt – Rolf Schneebiegl – Rudi Grätz – Walter Seebald – Ernst Pucher (bei 23.)

Orchester Kurt Henkels:

Wolfgang Balzereit (guitar)
Fips Fleischer (drums)
Rolf Kühn (clarinet. saxophone)
Martin Morgenstern (saxophone, clarinet bei 17.)
Günther Oppenheimer (piano)
Horst Reipsch (saxophone, clarinet bei 17.)
Willy Schade (bass)
Werner Schirmer (bass bei 17.)

saxophone:
Horst Oltersdorf – Rudi Müller – Henry Passage – Werner Baumgart (saxophone bei 21.)

trombone:
Hans Kopperschläger – Heinz Wolf – Helmut Henne – Fritz Bogen (bei 17.)

trumpet:
Heinz Oltersdorf – Paul Heyne – Gerhard Schmieder (bei 17.) – Karl Maßmann (bei 17.) – Horst Fischer (trumpet bei 21.)

clarinet:
Horst Oltersdorf – Martin Morgenstern

Erwin Lehn und sein Südfunk Tanzorchester:
Werner Baumgart (clarinet, saxophone)
Herbert Kysfelka (drums bei 18.)
Siegfried Lange (guitar bei 18.)
Günther Leimstoll (guitar)
Baldo Maestri (saxophone, clarinet bei 18.)
Harry Meissner (piano bei 18.)
Hermann Mutschler (drums)
Piero Roncaroni (bass bei 18.)
Peter Witte (bass)

saxophone:
Ernst Machwitz – Berthold Schramme – Heinz Tischendorf – Walter Vogel – Omar Lamparter (bei 18.) – Otto Henkis (bei 18.) – Heinz Klink (bei 18.) – Waldi Kasielke (bei 18.)

trombone:
Ernst Mosch – Josef Göppel – Kurt Krause – Erich Böhm (bei 18.) – Ferri Juza (bei 18.) – Heinz Stöckel (bei 18.) – Richard Drews (bei 18.)

trumpet:
Eberhard Schmidt-Schulz – Franz Bummerl – Georg Kraft – Heinz Abendschön – Horst Fischer – Erich Plate (bei 18.) – Herbert Wunsch (bei 18.) – Karl Kutzer (bei 18.) – Werner Schnabel (bei 18.)

Hugo Strasser und sein Tanzorchester:
Lothar Artmeier (guitar)
Karl Hartl (bass)
Willy Schmidt (drums)
U.Winninger (piano)

saxophone:
Herbert Peltzer – Hugo Strasser – Josef Hierl – Willy Busse – Josef Seitz – Walter Rheinhard

trombone:
Fritz Gläser – Karl Bartel – Konrad Maier – Max Büttermann – Max Höll

trumpet:
Fritz Weichbrodt – Jus Zinner – Quirin Amper – Sepp Huber – Walter Rudolf – Willi Müller

Booklet

Titel:
01. Werner Müller und sein Orchester:  Opus 1 (Oliver) 3.01
02. Max Greger und sein Orchester: American Patrol (Meacham) 3.14
03. Orchester Kurt Henkels: St. Louis Blues (Handy) 3.45
04. Erwin Lehn und sein Südfunk Tanzorchester: Let ‚Em Swing (Gershwin) 2.46
05. Hugo Strasser und sein Tanzorchester: Heisse Vanille (Strasser) 2.18
06. Orchester Kurt Henkels: C-Jam Blues (Ellington) 3.20
07. Werner Müller und sein Orchester: Georgine (Winkler) 2.03
08. Hugo Strasser und sein Tanzorchester: Tanzende Trompeten (Ogermann/Strasser) 1.57
09. Max Greger und sein Orchester: Wenn froh ein Lied erklingt (Berking) 2.56
10. Orchester Kurt Henkels: Saxophon Riff (Oppenheimer) 2.44
11. Werner Müller und sein Orchester: Trompeten Artistik (Müller) 2.30
12. Erwin Lehn und sein Südfunk Tanzorchester: Festival Jump (Baumgart) 2.58
13. Max Greger und sein Orchester: Wir machen Musik (Steimel/Igelhoff) 2.45
14. Orchester Kurt Henkels: Kaskaden (Eichenberg) 2.57
15. Werner Müller und sein Orchester: Liebe und Musik (Music Maestro, Please) (Steimel/Igelhoff) 3.34
16. Max Greger und sein Orchester: Kosaken-Patrouille (Traditional) 3.26
17. Orchester Kurt Henkels: Trompeten-Fox (Henne) 2.28
18. Erwin Lehn und sein Südfunk Tanzorchester: Schirokko (Maschke) 3.15
19. Orchester Kurt Henkels: Special Delivery Stomp (Artie Shaw Stomp) (Shaw) 3.06
20. Max Greger und sein Orchester: Hallo, kleines Fräulein (Skodda) 2.43
21. Orchester Kurt Henkels: Cherokee (Noble) 2.58
22. Werner Müller und sein Orchester: Und ausgerechnet du (Riethmüller) 2.17
23. Max Greger und sein Orchester: Mein Liebling heisst Mädi (Linger A While) (Owens/Rose) 2.42
24. Orchester Kurt Henkels: Auf der Messe (The Mess Is Here) (Hampton) 3.09

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Das berühme Schild, das es so nie gab (siehe: pophistory.hypotheses.org/527):Schild
https://www.youtube.com/watch?v=WtS5xWlG_Lw

Verschiedene Interpreten – 50 Jahre Musik bei Reader´s Digest – Vol 1 (1960 – 1966) (2010)

FrontCover1Eine ganz und gracht prachtvolle Edition veröffentlichte „Reader´s Digest“ im Jahre 2010. Auf 5 CD präsentieren sie Lieder aus den letzten Jahrzehnten und dabei gigb es auch einiges, was man durchaus als rar bezeichnen kann. Aber der Reihe nach. Genehmigen wir den Jungs von „Reader´s Digest“ erstmal jede Menge Eigenlob:

„Reader’s Digest feiert 50 Jahre Musikgeschäft in Deutschland und Österreich mit einer prachtvollen Jubiläumsedition und dem Start der Online-Rubrik „Musikwelt“

Mit Tschaikowskys Capriccio Italien startete Reader’s Digest vor genau 50 Jahren in Deutschland und Österreich das Musikgeschäft. Der Auftakt signalisierte von Anfang an den bis heute geltenden Anspruch des Medien- und Marketingunternehmens im Musikgeschäft: Ob Klassik, Oper, Operette, Chormusik, Evergreens, Schlager, Jazz, Swing, Pop, Country, Volksmusik oder Entspannung – für jeden Geschmack und für jeden Anlass gibt es bei Reader’s Digest genau die richtige Musik. Seit Jahrzehnten zählt Reader’s Digest daher zu den größten Anbietern von Musik im deutschsprachigen Raum. Insbesondere bei klassischer Musik und bei deutschen Schlagern ist Reader’s Digest der größte Anbieter auf dem direkten Postweg.

Zum Jubiläum präsentiert Reader’s Digest eine prachtvolle Edition mit den Höhepunkten der Unterhaltungsmusik aus fünf Jahrzehnten und startet seine neue Online-Rubrik Musikwelt mit einem exklusiven Gewinnspiel. Der Hauptgewinn, der insgesamt fünf Mal verlost wird: ein Treffen mit dem Sänger und TV-Moderator Gunther Emmerlich in Dresden samt Rahmenprogramm.

LogoDie Geburtsstunde der Produktlinie „Recorded Music“ schlug 1960, als die erste Kollektion Zauber der Musik – Unvergängliche Melodien aus drei Jahrhunderten erschien. In einem großen Schuber erwarb der Musikfreund zwölf große HiFi-Langspielplatten mit exklusiven Aufnahmen – mit Tschaikowskys eingängiger Italien-Reminiszenz als Entrée der ersten Schallplatte.

Auch wenn die sperrigen Langspielplatten und die zeitweise beliebten MusiCassetten längst von der CD abgelöst wurden, ist das Erfolgsrezept im Kern über Jahrzehnte hinweg gleich geblieben: Musikkollektionen von Reader’s Digest werden mit Liebe und Sorgfalt nach den Wünschen der Kunden zusammengestellt – seien es die besten Single1Stücke einer Epoche, einer Musikrichtung oder eines Superstars. Die Musikredaktion geht mehrmals im Jahr auf die Kunden zu, fragt die Einschätzung zu neuen Ideen und Konzepten für Kollektionen ab, bevor sie in die Produktion gehen. Dank enger Kontakte zu Tonträgerfirmen, Verlagen, Agenturen und Künstlern entstehen einzigartige Musiksammlungen mit hohem Sammlerwert.

Seit 1960 hat Reader’s Digest im deutschsprachigen Raum
–       rund 1.000 Musikkollektionen herausgebracht
–       über 13 Millionen Kollektionen verkauft
–       mit 52 Millionen Tonträgern (CDs, MCs, Schallplatten)
–       mit einer Gesamt-Spielzeit von rund 60 Millionen Stunden
–       mit insgesamt 884 Millionen Einzel-Titeln.

Allein um das bislang veröffentlichte Repertoire mit seinen rund 70.000 Titeln zu hören, wäre ein Musikfreund mehr als halbes Jahr – 193 Tage – rund um die Uhr damit beschäftigt. Wer sogar jedes einzelne verkaufte Musikstück auch nur einmal hören möchte, würde dafür 6.840 Jahre brauchen.

Single2Im Mittelpunkt des Jubiläums steht „Die große Jubiläumsedition 50 Jahre Musik bei Reader’s Digest“. Diese prachtvoll gestaltete Kollektion präsentiert „Das Beste“ aus der Unterhaltungsmusik der vergangenen 50 Jahre. „Wir wollen mit Ihnen die Schätze entdecken, die zu Meilensteinen unseres Musikprogramms wurden“, schreibt die Musikredaktion in der Begleitbroschüre. Und lädt dazu ein, auf sechs CDs einen Streifzug durch das Musikarchiv von Reader’s Digest zu unternehmen.

Die luxuriöse Gestaltung im A4-Format unterstreicht den hohen Anspruch: Die aufwendige Verpackung besteht aus einer exklusiven Hochglanz-Stecktasche zum Aufklappen. Darin ist neben den CDs das Booklet enthalten, das mit 36 Seiten im A4-Format freilich eher ein Musikführer ist als ein herkömmliches Booklet. “ (Pressetext)

Hier nun die erste CD dieser Edition und man mögen mir verzeihen: Aber ich bin begeistert (dabei habe ich mit „Reader´s Digest“ eigentlich so gar nichts am Hut).

Aber hier geht´s mit Perlen der bekannten und unbekannten Art dieser Jahre Schlag auf Schlag. Wo soll ich da nur anfangen ?

Mit einer Marlene Dietrich die „Blowing In The Wind“ singt (muss man sich mal vorstellen … der deutsche Alt-Star singt ein Lied des jungen Folkies aus den USA auf deutsch !).

Hugo Strasser zeigt was er wirklich drauf hat und spielt eine überzeugende Version von „Take Five“ !

Oder all die deutschen Schlagererfolge, die mich damalsnoch begeisterten, zumindest bevor aus dem Radio „I Can´t Get No (Satisfaction)“ dröhnte.

Das kecke „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini“ von Caterina Valente ?

Es versteht sich von selbst, dass im Laufe der nächsten Tage die restlichen 5 CD hier präsentiert werden und dann am Schluß natürlich auch das bereits erwähnte 36seitige booklet.

Wer eine vergnügliche musikalische Revue jener Jahre will, wird hier bestens bedient. Wenngleich man dann feststellen muss, dass Drafi´s „Marmor, Stein und Eisen bricht“ nicht in der Originalfassung präsentiert wird; stattdessen gibt es ein albernes Remake … ärgerlich.

BookletTitel:
01. Edith Piaf: Milord (1960) (Monnot/Moustaki) 4.27
02. Elvis Presley: Wooden Heart (Muss i denn zum Städtele ’naus) (1960) (Wise/Weisman/Twomey/Kampfert/Traditional) 2.03
03. Caterina Valente + Silvio Francesco: Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini (1960) (Pockriss/Vance) 2.10
04. Heidi Brühl: Wir wollen niemals auseinander gehn (1960) (Jary/Balz/de Vos) 2.58
05. Hugo Strasser und seine Hot Five: Take Five (1960) (Desmond) 4.34
06. Harry Belafonte: Angelina (1961) (Burgie) 3.55
07. Gerhard Wendland: Tanze mit mir in den Morgen (1961) (Götz/Hertha) 2.55
08. Monika & Peter: Drei weiße Birken (1961) (Lemberg/Kaegbein) 2.31
09. Kurt-Adolf Thelen: Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehen (Korn/Steingass) 2.42
10. Marlene Dietrich: Die Antwort weiß ganz allein der Wind (1962) (Dylan/Bradtke) 3.57
11. Gitte: Ich will ’nen Cowboy als Mann (1963) Lindt/Ström) 2.39
12. Freddy Quinn: Junge, komm bald wieder (1963) (Olias/Rothenburg) 3.12
13. Johnny Cash: Ring Of Fire (1963) (Carter-Cash/Kilgore) 2.37
14. Bobby Bare: 500 Miles Away From Home (1963) (West/Williams/Bare) 2.42
15. Bert Kaempfert und sein Orchester: Danke schön (1963) (Kampfert/Schwabach/Gabler) 2.40
16. Caterina Valente: La ragazza di Ipanema (The Girl From Ipanema – 1963) (Jobim/de Moraes/Gimbel) 2.28
17. Cliff Richard: Rote Lippen soll man küssen (1963) (Leiber/Bradtke) 2.42
18. The Beach Boys: Fun, Fun, Fun (1964) (Wilson/Love) 2.19
19. Frank Schöbel: Blonder Stern (1964)  (Hugo/Shneider) 2.19
20. Hildegard Knef: Ich hab noch einen Koffer in Berlin (1964) Siegel/v.Pinelli) 2.35
21. Manfred Krug: Wenn du schläfst, mein Kind (1964) (Heicking/Kerber) 3.05
22. Nini Rosso: Il Silenzio (1964) (Traditional) 3.06
23. Drafi Deutscher: Marmor, Stein und Eisen bricht (1965) (Bruhn/Deutscher/Loose) 3.18
24. Freddy Quinn: Hundert Mann und ein Befehl (1966) (Moore/Sadler/Bader) 2.32
25. Roy Black: Ganz in Weiß (1966) (Arland/Hertha) 2.32
26. La Montanara: Das Lied der Berge (1966) (Ortelli/Pigarelli) 3.21

CD1

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Verdammt noch mal, warum ist dieser Text aus dem Jahr 1963 auch heute noch so gültig ?

Wie viele Straßen auf dieser Welt
Sind Straßen voll Tränen und Leid?
Wie viele Meere auf dieser Welt
Sind Meere der Traurigkeit?
Wie viele Mütter sind lang schon allein,
Und warten und warten noch heut‘?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Wie viele Menschen sind heut‘ noch nicht frei,
Und würden es so gerne sein?
Wie viele Kinder geh’n abends zur Ruh‘
Und schlafen vor Hunger nicht ein?
Wie viele Träume erflehen bei Nacht,
Wann wird es für uns anders sein?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Wie große Berge von Geld gibt man aus,
Für Bomben, Raketen und Tod?
Wie große Worte macht heut‘ mancher Mann,
Und lindert damit keine Not?
Wie großes Unheil muß erst noch gescheh’n,
Damit sich die Menschheit besinnt?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Verschiedene Interpreten – Olympia Gold Platte 1 (1971)

FrontCover1Also, ich weiß wirklich nicht, wieviele Alben damals Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre erschienen sind, um die Olympiade in München vorzubereiten und mit Verkaufserlösen für wen auch immer zu sponsern.

Ich kann mich natürlich noch gut an jene Zeit erinnern … die Vorfreude in der Stadt war groß, das Olympiastadion imponierte uns schon mächtig, war es doch auch ein architektonisches Zeugnis einer weltoffenen Stadt und die Hippies hatten längst den Englischen Garten erobert.

Und eine Mark des Verkaufspreises ging an „deutsche Olympia-Mannschaft“:

Hüllentext1

Nun ja, musikalisch ist dieses Album nicht sonderlich ergiebig. Auf Seite hören wir Musik aus der Welt der Operette und Seite 2 bietet irgendwie eine krude Mischung aus abgehalterten Schlagern und wenn der Helmut Zacharias (der ja eigentlich weitaus mehr konnte) sein „Mexico Calling “ fiedelt, hören wir ja eigentlich „La Bamba“ …

Aber der Der Botho Lucas Chor konnte wirklich gut singen … und auch die Lale Andersen kann man sich gut anhören … Und wenn Gitte ihr „Aber heimlich“ trällert, dann grinsen die Bee Gees mit ihrem „Spicks & Specks“ um die Ecke.

Und Heino reitet zur Ponderosa Ranch (eigentlich „Von der blauen Bergen kommen wir“) … was will man mehr ?

Viel Vergnügen !

BackCover1

Titel:
01. Das Philharmonia Orchester London/Herbert von Karajan: Tritsch-Tratsch-Polka (Strauß) 2.40
02. Das Symphonie-Orch. Graunke/Carl Michalski: Dunkelrote Rosen (Millöcker) 2.12
03. Das Symphonie-Orch. Graunke/Carl Michalski: Hör‘ ich Cymbalklänge (Lehár) 4.33
04. Die Berliner Sinfoniker/W. Schmidt-Boelcke: Ich setz‘ den Fall (Millöcker) 4.58
05. Anneliese Rothenberger/Das FFB-Orchester/W. Schmidt-Boelcke: In mir klingt ein Lied (Chopin Melichar) 4.02
06. Fritz Wunderlich, Das FFB-Orchester/Werner Kraus Der Rattenfänger (Neuendorff) 3.36

07. Medley 1: (2.25)
07.1. Helmut Zacharias und sein Orchester: Mexico Calling (Zacharias)
07.2. Peter Kraus: In einer spanischen Nacht (Scharfenberger/Feltz)

08. Medley 02: (3.15)
08.1. Der Botho Lucas Chor: Als die Sonne kam (Shuman/Bader)
08.2. Lale Andersen: Sommerwind (Blum)

08. Medley 03: (3.14)
08.1. Hugo Strasser und sein Tanzorchester: Istanbul (Simon)
08.2. Thomas Fritsch: Mädchen wie Samt und Seide (Raschek)
08.3. Gitte: Aber Heimlich (Feltz/Peeters)
08.4. Graham Bonney: Im Varieté (Blum/Bonney)

09. Medley 04: (3.47)
09.1. Fred Silver Band: Das Lieben bringt groß´Freud´(Traditional)
09.2. Fred Silver Band: Muß i denn zum Städtle hinaus (Traditional)
09.3.Heino:  Zu der Ponderosa reiten wir (Jung/Mahr/Schatz)

10. Das Hellberg-Duo: Gold und Silber (Lehár/Raschek) 2.00
11. Peter Beil: Eine Welt aus Sonnenschein (Massara/Lohse) 1.58
12. Milo Pavlovic: Guten Abend, gut´ Nacht (Brahms) 0.49

FFB-Orchester = ‚Radio Forces Françaises de Berlin‘.

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DasPräsidium

Das Flammenpfennig Präsidium … u.a., mit dem Frauenheld Günter Sachs und Gabriele Henkel (was die wieder mit der Hand macht ….)

Hugo Strasser – Hugo Strassers Tanz Test-Platte (1971)

FrontCover1Ein weiteres Beispiel, wie souverän Hugo Strasser sich in seinem Metier, der Tanzmusik bewegen konnte.

1955 gründete er seine eigene Big Band, nachdem er zuvor Erfahrungen in der Band von Max Greger sammeln konnte. Es folgte eine große Karriere mit unzähligen Balleinsätzen. Hugo Strasser wurde zum Synonym für swingende Tanzmusik.

Der 1922 in München geborene Klarinettist und Bandleader hat bereits mit 16 Jahren den Swing für sich entdeckt. Nach dem Krieg widmete er sich der Jazzmusik, war ein gefragter Musiker, da er sich die amerikanischen Hits so gut merken konnte. Ab 1949 wirkte er als Altsaxophonist und Klarinettist im Max-Greger-Sextett.
Hugo Strasser, Max Greger und Paul Kuhn | Bild: picture-alliance/dpa

Gemeinsam auf der Bühne: Die Swing-Legenden Hugo Strasser, Max Greger und Paul Kuhn, der 2013 verstorben ist

Ein paar Jahre später, 1955, gründete er dann sein eigenes Tanzorchester, mit dem er über die vielen Jahre bis heute auf zahlreichen Ballveranstaltungen auftrat. 2005 und 2006 tourte er mit Max Greger und Paul Kuhn als Swing-Legenden mit der SWR-Bigband unter dem Motto „A Tribute to Glenn Miller“ durch die Lande.

Auch 2015 wird Hugo Strasser die Ballsaison begleiten. Gemeinsam mit seiner Big Band und den Münchner Symphonikern steht er auf der Bühne des Deutschen Theaters in München und begeht zugleich sein 60-jähriges Bühnenjubiläum. (Quelle: Bernhard Neuhoff + Anja Neuwald; Bayerischer Rundfunk)

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Für diese „Tanz Test-Platte“ (ein wahrlich skuriller Name) verzichtete er fast gänzlich auf bekannte Titel (mit Ausnahme von „Mathilda von Udo Jürgens und „Word“ von den Bee Gees), und vertraute statt dessen auf unbekannte Kompositionen, von denen etliche aus seine eigenen Feder stammten.

Und … das klingt einfach ziemlich gut, man muss ja nicht unbedingt dazu tanzen, auch wenn das üppig ausgestattete Begleitheft (auch ein Zeichen, wie populär Hugo Strasser damals war !) natürlich genau darum eifrig wirbt („… von der heilsamen Kraft des Tanzens … “ !)

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Besetzung:

Hugo Strasser und sein Tanzorchester

HugoStrasser

Titel:
Quickstep:
01. Mathilda (Span) 2.13
02. Topeka (Strasser) 1.26

Langsamer Walzer (Waltz):
03. Daniela (Strasser) 2.21
04. Les Bicyclettes De Belsize (Mason/Reed) 2.57

Tango
05. Don Pedro (Tauber) 2.16

Slowfoxtrot
06. Red Roses For A Blue Lady (Tepper) 2.27

Walzer
07. Rosenfest (Teubner) 2.22

Cha Cha
08. Antonio (Strasser) 2.08
09. Intako (Strasser) 2.10

Rumba
10. Para Esto (Ehrlinger/Tauber) 2.37
11. Words (Gibb) 2.41

Samba
12. Chiquita (Ehrlinger) 1.54

Pasodoble
13. El Supremo (Dieter) 1.54

Jive
14. Trumpet Jive (Ehrlinger/Strasser) 2.51

LabelB1

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HugoStrasserTanzorchester

Monaco Big Band – Lets Swing (2015)

FrontCover1Also, die Monaco Big Band  wäre wohl ohnedem Musikbund von Ober- und Niederbayern e.V. (MON) nicht denkbar.

Der Musikbund von Ober- und Niederbayern e.V. (MON) vertritt die organisierten Musikkapellen und Spielmannszüge in den Regierungsbezirken Oberbayern und Niederbayern. Die Aufgaben des Verbandes liegen in organisatorischen, musikalischen und jugendrelevanten Bereichen. Auf Wunsch werden die Mitgliedskapellen in musikalischen rechtlichen, steuerrechtlichen, satzungstechnischen und organisatorischen Fragen beraten.

Und so ging´s denn 1953 lost:

Die Geburtsstunde des Musikbundes schlug am 14. März 1953. Zur konstituierenden Versammlung im „Dachauer Stüberl“ des Münchener Löwenbräukellers konnte der Initiator Dr. Heinz Kemenater, zusammen mit Ludwig Dennerlein Delegierte von 25 oberbayerischen Kapellen begrüßen. Dr. Kemenater, technischer und Wirtschaftsredakteur bei verschiedenen Fachzeitschriften und Zeitungen, hatte sich als aktiver Musiker, Komponist und Autor von Übungswerken seit Ende des Zweiten Weltkrieges intensiv um eine Neubelebung der Blasmusik bemüht. Wie aus dem Gründungsbericht zu entnehmen ist, stand in jener Versammlung die qualitative Verbesserung der musikalischen Leistungen im Vordergrund. Das öffentliche Ansehen der Blaskapellen sollte gehoben und eine umfassende Förderung erschlossen werden. Dr. Kemenater schlug die Gründung des Oberbayerischen Musikbundes vor und nannte als weiteres Ziel einen sich über den gesamten Freistaat erstreckenden Musikbund, der gegenüber Lokalbehörden, Bezirksregierungen und dem Landtag als Organ auftreten sollte.

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Von den anwesenden Kapellen waren schließlich aber nur fünfzehn fest und zehn vorbehaltlich zum Beitritt bereit: die Blaskapelle Maria-Gern und Pemmering bei Aßling sowie die Musikkapellen Brannenburg, Endorf/Oberbayern, Oberaudorf, Gaißach, Miesbach, Wies bei Miesbach, „Glück Auf“ Penzberg, Elbach, dazu die Schützenkapelle Reichersbeuern, die Musikkapellen Bad Wiessee und Bad Heilbronn, die Bürgermusikkapelle Garmisch-Partenkirchen und der Orchesterverein Holzkirchen/Oberbayern. Dem Gründungsvorstand gehörten an: Dr. Heinz Kemenater aus München (1.Vorstand), Benno Schieder aus Miesbach (2. Vorstand), Ludwig Dennerlein aus München (Kassier und Geschäftsführer) und als Beiräte Gustav Hahn aus Holzkirchen/Oberbayern und Peter Rottmaier aus Landsberg am Lech. Bereits am 19. April 1953 beschloss eine Delegiertenversammlung im Münchener Löwenbräukeller die erste Satzung. Der Bayerische Landtag stellte in diesem Jahr erstmals Mittel für Schulungszwecke zur Verfügung. Die ersten Musikfeste fand. (Quelle: mon.bayern)

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Soweit, so gut … nun aber zur Monaco Big Band, die sich aus Akteuren dieses Musikbundes entwickelte und so stellen sie sich selbst vor:

Ein charmantes Team aus jungen und jung gebliebenden Spitzenmusikern aus dem Amateuerbereich des MON, Musik- und/oder Jazzschool-Studenten und -absolventen sowie professionellen Musikern

Als gemeinnütziger Verein verfolgen wir keine wirtschaftlichen Ziele. Wir wollen besondere kulturelle Ereignisse mit viel Spaß in Bayern zum Besten bringen.

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Wir wollen jährlich neue, innovative Big-Band-Projekte mit international bekannten Gastsolisten entwickeln. Dies ist der Garant für die Fortentwicklung der Big Band in vielen musikalischen Bereichen. Spannende Konzerte innerhalb Bayerns bieten den Musikern eine ungewöhnliche Plattform und dem Publikum ein einzigartiges Erlebnis zu bezahlbaren Kosten.

Dank der großzügigen Unterstützung des Musikbundes Ober- und Niederbayern (MON) können wir die intensive Probenarbeit und damit die langfristige Qualität der Big Band sicherstellen.

Die Big Band bietet für Mitglieder des MON (Dirigenten und Musiker) regelmäßig Workshops an.

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Lucia Kastlunger

Und das erste und bisher einzige Album (soweit ich weiß) von der Monaco Big Band: Und was soll ich schreiben ?

Ich bin wieder mal hellauf begeistert … Klassiker der Big Band Ära …souverän und spritzig (wie sich das eben gehört) eingespielt … da könnte man auf der Stelle loshopsen …

Und dann noch dieser Livemitschnitt aus dem Städtchen Weilheim, als Gastmusiker hatten sie dann keinen geringeren Als Hugo Strasser dabei, der sich damals in seinemhohen Alter (ich glaube der war damals 91 Jahre alt) nicht nehmen ließ … auf seiner Klarinette zu zaubern.

Von daher ist dieses Album auch ein Raritäten-Schmankerl für Hugo Strasser ans …

Für alle andere ist diese Scheibe schlicht und ergreifend ein großartiger Einstieg in die faszinierende Welt der Big Band Musik.

BackCover1

Besetzung:
Marcus Compostella (trombone)
Gerd Fink (trombone)
Andreas Furtner (guitar)
Max Grasmüller (saxophone, clarinet)
Lucia Kastlunger (vocals)
Klaus Kiemer (piano)
Bernhard Knüpfer (trumpet)
Sonja Knüpfer (saxophone)
Christian Krieger (trumpet)
Fabian Krieger (trumpet)
Ralph-Jürgen Matthes (bass)
Daniel Motan (trumpet)
Thomas Rettelbach (saophone, clarinet)
Tiriano Mauritio Seifert (saxophone)
Paul Stark (saxophone)
Maiximilian Waldert (trumpet)
Sebasstian Will (trombone)
Sebastian Wolfgruber (drums)
+
Martin Hennig (trumpet bei 02., 04. – 07., 09. – 12.)
Tobias Krieger (trumpet bei 13. – 16.)
Ron von Lankeren (vocals bei bei 14. + 15.)
Theresa Löbl (saxophone bei 13. – 16.)
Konrad Sepp (trumpet bei 01., 03. 08., 13. – 16.)
Leo Stark (trombone bei 13. – 16.)
Hugo Strasser (clarinet bei 13. – 16.)
Bernhard Ullrich (clarinet bei 05., 07. +12.)
Peter Zoelch (saxophone, clarinet bei 01. – 12.)

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Titel:
01. Puttin`On The Ritz (Berlin) 3.23
02. I Got Rhythm (G.Gershwin/I.Gershwin) 2.33
03. Song Of India (Rimski-Korsakoff) 3.16
04. Take The A-Train (Strayhorn) 3.23
05. Sing Sing Sing (Prima) 4.52
06. Summertime (G.Gershwin/I.Gershwin) 4.48
07. Don`t Be That Way (Goodman/Sampson/Parish) 3.36
08. Getting Sentimental (Bassman/Washington) 3.19
09. Opus One (Oliver) 3.10
10. Tuxedo Junction (Hawkins) 3.32
11. On The Sunny Side Of The Street (Fields/McHugh) 2.34
12. Stompin`At The Savoy (Goodman/Sampson/Parish) 3.21
+
Livemitschnitt vom Konzert aus der Stadthalle Weilheim/Obb. (18.05.2012)
13. Stangers On The Shore (Bilk) 3.00
14. Fly Me To The Moon (Howard) 2.51
15. Mr. Bojangles (Walker) 3.48
16. Moonglow (Hudson/Mills) 2.49

CD1

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MonacoBigBand03

Days can be sunny
With never a sigh
Don’t need what money
Can buy

Birds in the trees sing
Their dayful of song
Why shouldn’t we sing
Along?

I’m chipper all the day
Happy with my lot
How do I get that way?
Look at what I got

I got rhythm
I got music
I got my man
Who could ask for anything more?

I got daisies
In green pastures
I got my man
Who could ask for anything more?

Old Man Trouble
I don’t mind him
You won’t find him
‚Round my door

I got starlight
I got sweet dreams
I got my man
Who could ask for anything more?

Hugo Strasser Hot Five – Swing It Easy (1993)

FrontCover1Von dem Altmeister Hugo Strasser war hier ja schon öfters mal die Rede.

Und ich vermute mal selbst die hartgesottenen Fans von ihm kennen die Flut seiner Singles, LP´s und CD´s nicht zur Gänze.

Dennoch wage ich die Behauptung, dass es sich hier um ein ganz besonderes Album handelt.

Selten genug, dass man dem Hugo Strasser eine Aufnahme „zubilligte“ wo er nicht für irgendein Tanzjahr musizierte.

Nein, hier kann und darf er seiner alten Liebe, der Swing Musik nach Lust und Laune frönen und davon macht er dann auch reichlich Gebrauch.

Und siehe da: ein perfektes Swing-Album ist dabei entstanden.

Und ich behaupte mal keck: wäre dieses Album auf einem klassischem Jazz-Label erschienen, verpackt mit einer entsprechenden Covergestaltung und dann noch mit wohlfeilen „liner-notes“ von irgendeinem Jazzpapst … die Jazzgemeinde hätte aufgejubelt, ob seiner Reminiszenzen an jene alten Tage, als Kompisitionen z.B. eines Duke Ellington die Massen begeisterte.

Jedenfalls spielt er mit seinen Hot Five ganz meisterlich auf. Die Hot Five waren übrigens eine Formation, die Hugo Strasser anläßlich seiner 65. Geburtstagfeier im Jahr 1987 das erstemal präsentierte. Seitdem gab er pro Jahr immer wieder ein paar Konzerte mit dieser kleinen Formation und fast könnte man meinen, dass ihm diese kleine Besetzung sehr ans Herzen gewachsen ist. 1992 entstand dann dieses Album als eine kleine verbeugung vor den Klassikern der Swing-Ära.

Und wir sollten einen große Verbeugung vor Hugo Strasser machen ! Anhören und dann weiss man auch, warum.

HugoStrasserBesetzung:
Lada Base (piano)
Werner Schmitt (drums)
Dirk Schweppe (guitar)
Eric Stevens (bass)
Hugo Strasser (clarinet)
Otto Weiß (vibraphone)

Booklet1Titel:
01. The Sheik Of Araby (Snyder/Wheeler/Smith) 3.01
02. Exactly Like You (McHugh/Fields) 3.45
03. Stardust (Moagy/Charmichael) 4.12
04. My Blue Heaven (Donaldson/Whiting) 3.33
05. Rosetta (Hines/Woode) 3.18
06. Moonglow (Hudson/DeLange/Mills) 3.08
07. Sweet Sue (Young) 3.18
08. Alexanders Ragtimeband (Traditional) 3.59
09. Once In A While (Green/Edwards) 3.24
10. Shine (Mack/Brown/Debnay) 3.04
11. Sophisticated Lady (Ellington) 4.09
12. Caravan (Eaves/Hodge) 3.56

CD1

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Hugo Strasser und sein Tanzorchester – Die Tanzstunde (1977)

FrontCover1Wieder mal so ein Beispiel, wie exzellent der Altmeister der gepflegten Tanzmusik aufzuspielen wusste.

Hier gleich auf einem Doppelalbum, das sich zur Aufgabe gemacht hat, insbesondere Anfänger das Tanzen nahe zu bringen:

„Exklusiv in diesem Album stellen Gerd und Helga Weissenberg Deutschlangs bestes Professional-Paar in den lateinamerikanischen Tänzen (und vierfache deutsche Meister !) die 11 Tänze des WTP (= Welttanzprogramm) vor.

Ihre Tips sollen nicht nur Anfängern auf die Sprünge  helfen, sie sollen auch zeigen, daß Tanzen keine Altersgrenzen kennt.“ (Hüllentext)

Nun ja, Alter hin, Alter her … ich lausche diesen wirklich bezaubernden Klängen dann doch lieber auf dem Sofa (ein Gläschen Whisky kann dann auch dabei sein … )

Und dann fällt einem auf, welch geschmeidige Klarinette der Hugo Strasser zu spielen weiß … und mit welcher Eleganz sein Tanzorchester zu brillieren weiß … und Achtung:

Und mit wieviel Druck sie dann am Ende der 4. Seite den „Indian Reservation“ krachen lassen. Da wackelt das ganze Gebälk … wer hätte das geglaubt ! Und auch „Shaft ist nicht von schlechten Eltern !.

Und dann bilde ich mir ein, den großartigen Charly Antolini am Schlagzeug entdeckt zu haben …

Und dann noch diese Empfehlung: Bei diesen Temperaturen sollte man ja eh nicht so viel tanzen, aber: diese Musik eignet sichauch sehr gut für einen lauen Sommerabend !

HugoStrasserTanzorchester
Besetzung

Hugo Strasser und sein Tanzorchester

Booklet1

Titel:

Langsamer Walzer:
o1. Les Bicylettes De Belsize (Mason/Reed) 2.53
02. Meer der Ruhe (Strasser) 2.31

Cha-Cha-Cha:
03. Holzschuhtanz (Lortzing) 2.17
04. Raffaela (Strasser) 2.39

Foxtrott:
05. S’wonderful (Gershwin) 2.10
06. Carmen (Bizet) 2.20

Marsch:
07.Blues Parade (Strasser) 2.47
08. Tölzer Schützenmarsch (Traditional) 2.28

Jive:
09. Waterloo (Andersson/Ulvaeus) 2.37
10. Trumpet Jive (Strasser) 2.41

Disco Swing:
11. Reach Out I’ll Be There (Holland/Dozier) 3.41
12. Soley Soley (Arbex) 2.37

Rumba:
13. El Condor Pasa (Traditional) 2.30
14. Rumba, Mariquita Linda (Traditional) 3.00

Samba:
15. El Bimbo (Morgan) 2.50
16. Samba Traviata (Verdi) 2.19

Tango:
17. A Media Luz (Donato) 2.09
18. Argentina (Molldorf) 2.34

Blues:
19. Stormy Weather (Arlen/Kohler) 2.52
20. Blue Shadow (Strasser) 2.37

Wiener Walzer:
21. Bianca (Cumberland/Hertha) 2.01
22. Faust Walzer (Gounod) 2.44

Disco Swing:
23. Indian Reservation (Loudermilk) 2.49
24. Shaft (Hayes) 2.48

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Hugo Strasser – Die Tanzplatte 1987 (1986)

FrontCover1Höchste Zeit, dass mal wieder ein weiterer Großmeister der gepflegten Tanzmusik hier Erwähnung findet. Und wenn dann so einer Jahrgang 1922 ist, hat er doch so einiges erlebt:

Hugo Strasser (* 7. April 1922 in München-Schwabing – † 17. März 2016 in München-Trudering) ist ein deutscher Klarinettist und Bandleader. Das Orchester ist bekannt für seine Tanzmusik, vor allem durch die Albumreihe „Tanzplatte des Jahres“ und die musikalische Ton- und Takt-Vorgabe bei vielen Tanz-Weltmeisterschaften.

Strassers Vater, ein verbeamteter Schulhausmeister, stammte aus einer Bauernfamilie in Jetzendorf, seine Mutter aus Schrobenhausen. Als Siebenjähriger spielte Strasser in der Kinderstunde des Bayerischen Rundfunks sein erstes Mundharmonika-Solo. Mit 16 Jahren kam er an die Akademie der Tonkunst in München. Im 8. Semester wurde er zum Militär eingezogen und erhielt seine weitere musikalische Ausbildung an der Heeres-Musikschule in Bückeburg, wie z. B. auch James Last, Roy Etzel und Horst Fischer. Nach dem Krieg, an dem er als Soldat nicht aktiv teilnehmen musste, spielte er Jazzmusik in amerikanischen Clubs in München und anderen bayerischen Städten, unter anderem vom Juni 1945 bis zum Dezember 1945 im „Oberhaus“ in Passau für die dortige US-Infanteriedivision. Ab 1949 wirkte er als Altsaxophonist und Klarinettist im 1948 gegründeten Max-Greger-Sextett.

1955 gründete er sein eigenes, 16-köpfiges Tanzorchester, mit dem er noch immer (Stand: Dezember 2008) auf zahlreichen Ballveranstaltungen auftritt, so unter anderem den Faschingsbällen beim Bayerischen Rundfunk. Von großem Vorteil für den berühmten Strasser-Sound war, dass seine Arrangeure immer auch Musiker seines Orchesters waren (besonders zu erwähnen sind der 2001 verstorbene Tenorsaxophonist Werner Tauber, der Posaunist Hans Ehrlinger, der Trompeter Etienne Cap und der 2012 verstorbene Gitarrist Dirk Schweppe). 2008 besteht das Orchester neben Strassers Klarinette aus fünf Saxophonen, drei Trompeten, drei Posaunen, Keyboard, Gitarre, Bass und Schlagzeug. Obwohl das Orchester seit mehr als fünf Jahrzehnten existiert, gab es kaum personelle Wechsel. So führt der 1. Altsaxophonist und Klarinettist Hans Wolf (* 1927) seit 1957 Strassers Saxophonsatz an.

Autogrammkarte aus den 50er Jahren

Autogrammkarte aus den 50er Jahren

Anlässlich eines Konzertes zu seinem 65. Geburtstag gründete Hugo Strasser die Formation Hot Five. Neben Strasser gehören Martin Schmid (Bass), Uwe Gehring (Gitarre), Ladia Base (Klavier und Arrangement) und Martin Breinschmid (Perkussion) zur (wechselnden) Besetzung. (Stand: 2008)

2005 und 2006 tourte er mit Max Greger und Paul Kuhn als Swing-Legenden mit der SWR-Bigband mit A Tribute to Glenn Miller durch die Lande. Zusammen mit Greger geht Strasser auch weiterhin regelmäßig auf Tournee. Im Januar 2009 gab er zusammen mit Max Greger und Bill Ramsey als Swing-Legenden in der Stuttgarter Liederhalle ein Konzert. Gaststars waren die Kessler-Zwillinge. 2013 gab er mit der Aichacher Swing-Band „Crazy Oak Big Band“ ein Konzert, welches nach einem Geburtstagsgruß zustande kam.

Hier ist vor allem die Reihe „Tanzplatte des Jahres“ zu nennen, die Strasser von 1966 bis 1996 bestritt. Nach 1996 kamen noch ein paar „Best of“-CDs heraus, seine große Zeit war jedoch vorbei. Ein Kuriosum war das Album „Was ich sagen wollte …“ (1989). Auf ihr war Strasser tatsächlich als Sänger zu hören, mit Liedern über sich, das Leben und seine Heimatstadt München. Es kam sogar eine Single heraus mit dem Lied „I kann ned tanzen“ (Strasser kokettierte zeit seines Lebens damit, dass er beim Tanzen stets aus dem Takt komme).

Zu den bekanntesten von Strasser eingespielten Titeln gehören sicher „You’re the Cream in My Coffee“ (Quickstep) aus „Turniertanz-Trümpfe“; außerdem der Ohrwurm „Wild Cat Blues“, ebenfalls ein Quickstep, der Strassers Klarinette prominent präsentiert, zu finden auf „ARD Masters Gala ’92“ (das Lied war außerdem die Begleitmusik eines 70er-Jahre-Pausenfilms des Hessischen Rundfunks mit Kätzchen, die in halboffenen „hr“-Würfeln herumkrabbeln).

Daneben ist er immer auch dem Swing und Jazz treu geblieben, z. B. durch Auftritte in Quintettbesetzung, seiner so genannten Hot Five, von der es auch CDs gibt.

Gelegentlich komponierte er auch Filmmusik wie 1964 für „Das Mädel aus dem Böhmerwald“ mit Gerlinde Locker.

2016, wenige Wochen vor seinem 94. Geburtstag, wirkte Strasser wie bereits seit vielen Jahren an der Ballnacht im Deutschen Theater mit. Seinen letzten Auftritt hatte er am 28. Februar 2016 in Unterhaching. Am 17. März 2016 starb Hugo Strasser an den Folgen eines Blasenkrebsleidens. Er wurde anonym auf einem Kemptener Friedhof bestattet. (Quelle: wikipedia)

Hugo Strasser - Max Greger - Paul Kuhn

Hugo Strasser – Max Greger – Paul Kuhn

Hier also eine seiner berühmten Tanzplatten … und schön beim ersten Hören dachte ich mir, dass solch ein faszinierende Big-Band-Jazz-Sound eindeutig unter Wert verkauft (schaut man sich z.B. das Cover an … aber wir wissen: You can´t judge a record by looking at the cover !), wenn man sie eben nur als „mit allen Tänzen des Tanzweltprogramms im strikten Tanzrhythmus“ anpreist. Nein, hier gibt es eben einen geradezu superben Jazz zu hören aus einer längst vergangenen Epoche der großen Banktetts … und natürlich wurde auch getanzt … aber die Musik schmeichelt sich einfach auch „nur so“ ins Gemüt … das geht schon bei „Goody Goody“ los … und dann folgende diverse Tanzstile von Cha-Cha-Cha über Tango, Walzer, Slow-Fox bin hin zu Rock N Roll (diesen Titel komponierte sein Sohn Thomas Strasser). Und selbst Dieter Bohlen ist mit 2 Kompositionen vertreten, die dann als „Disco“ und „Slow Beat“ firmieren … Herz, was willst Du mehr !

Also: Hören und ein wenig ungläubig staunen lautet daher meine Empfehlung.

HugoStrasser

Besetzung:
Ladia Base (piano, synthesizer)
Viktor Behrens (trumpet)
Etienne Cap (trumpet)
Hans Ehrlinger (trombone)
Georges Delagaye (trombone)
Fritz Gläser (trombone)
Josef Güntner (trombone)
Kurt Kümpel (saxophone, flute)
James Polivka (trumpet)
Walter Rab (trumpet)
Horst Reipsch (saxophone, clarinet)
Dirk Schweppe (guitar)
Pat Simon (vocals)
Hans Joachim Stelzer (saxophone, clarinet)
Eric Stevens (bass)
Hugo Strasser (clarinet)
Thomas Strasser (guitar)
Werner Tauber (saxophone, clarinet)
Alan Waterson (drums)
Hans Wolf (accordeon, saxophone, clarinet, flute)
+
Bob Coassin (trumpet bei 04. + 07.)
+
Eine Streichergruppe unter der Leitung von Hans Herchenhahn

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Titel:
01. Goody Goody (Warren) 2.55
02. Katja (H.Strasser) 2.58
03. Tango Militaire (Kötscher) 2.20
04. New York, New York (Kander) 3.13
05. Domino (Ferrari) 3.15
06. Skyliner (Barnet) 2.47
07. Nikita (John / Bernie Taupin) 3.38
08. Atlantis Is Calling (Bohlen) 3.35
09. Dob’s Boogie (Dobschinski) 2.41
10. Etüde (Chopin/Tauber) 3.23
11. Trumpet Cha Cha (Cap) 2.56
12. Con Fuego (H.Strasser) 3.06
13. As Time Goes By (Hupfeld) 2.43
14. Rockmobil (Th.Strasser) 3.17
15. Midnight Lady (Bohlen) 3.13
16. Polka Vienna (Schrammel) 3.09

CD1

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Barnabas von Geczy Orchester – Spatzenkonzert + Der Onkel Doktor hat gesagt (1938)

SingleASeite1AUnd hier mal wieder einen Gassenhauer aus den 30er Jahren … einen Gassenhauer, der bis tief in die Nachkriegsjahre unvergessen geblieben ist … und mich hat erst neulich eine Anfrage nach diesem Lied erreicht … und wir schreiben das Jahr 2018 !

Verantwortlich für diesen Gassenhauer war zum einen das Barnabas von Geczy Orchester:

Barnabás von Géczy (* 4. März 1897 in Budapest; † 2. Juli 1971 in München) war ein Violinist und Orchesterleiter ungarischer Abstammung und einer der bekanntesten Kapellmeister der 1920er und 1930er Jahre in Deutschland.

Géczy lernte die ersten Geigentöne bei einem Zigeuner-Prímás in Budapest. Er studierte Violine an der Budapester Musikakademie und war dort Meisterschüler von Jenő Hubay. 1919 wurde er Konzertmeister der Budapester Oper. Aufgrund der wirtschaftlichen Umstände verließ Géczy Ungarn im Sommer 1922. Auf ein Stellenangebot in der Zeitung ging er, nur mit seiner Geige und dem Vertrauen in sein Können, nach Trondheim in Norwegen. Da der Leiter der Kapelle, in der er zunächst spielte, unzuverlässig war, gründete Géczy bald ein eigenes Trio mit dem Pianisten Erich Kaschubek, der auch in Géczys späteren Orchestern mitspielte. In Trondheim lernte Géczy seine Frau kennen.

Géczy erhielt einen Ruf an die Stockholmer Oper und ein Angebot des Philadelphia Orchesters, ein Angebot des Berliner Weinhaus Traube (Leipziger Straße) war jedoch lukrativer, weshalb er noch 1924 dorthin wechselte.

Barnabas von Geczy Orchester

Das Barnabas von Geczy Orchester

Von 1925 bis 1937 war das Orchester von Barnabás von Géczy Hausorchester des Hotel Esplanade und nahm zahlreiche Schallplatten auf. 1932 gewann Géczy den Wettbewerb um die Blaue Geige der Zeitung 8-Uhr-Abendblatt, Michael Schugalté wurde zweiter. 1933/1934 spielte Géczys Ensemble in Kabarett-Matineen der Volksbühne Berlin. 1938 wurde er zum Professor ernannt. Mit seinem Orchester spielte Barnabás von Géczy auch im Rundfunk, so etwa im August 1942 beim Reichssender Berlin in der Sendung Wenn der Tag zu Ende geht – Ein Melodienreigen für Front und Heimat, mit Sprecher Heinz Goedecke. 1944 trat Géczy gemeinsam mit Willi Stech die Nachfolge von Georg Haentzschel und Franz Grothe als Leiter des Deutschen Tanz- und Unterhaltungsorchesters in Prag an.

Die letzten Aufnahmen in Prag machte das Orchester Ende März Anfang April 1945. Nach dem Krieg übersiedelte Barnabás von Géczy nach München, wo er 1952 ein neues Ensemble zusammenstellte, welches zum Hausorchester des Café Luitpold wurde.

Géczy war ein virtuoser Geiger und avancierte zum „Paganini des 5-Uhr-Tees“. Bei seinen Arrangements und der Besetzung seines Salonorchesters rückte er mehr als andere Orchesterchefs dieser Zeit die Streichinstrumente in den Vordergrund. Er nahm insgesamt ca. 700 Schallplatten für verschiedene Firmen in Berlin auf, hauptsächlich für Homocord, Parlophon, Telefunken und Electrola. Mit seinem Münchner Ensemble erschien er bei Polydor.

Barnabas von Geczy

Géczy übernahm mit seinem Orchester die musikalische Ausführung in den Filmen Die – oder keine (1932), Eine wie du (1933), er wirkte mit im Film Schlagerparade (1953). In dem Streifen Die – oder keine ist er zudem als Darsteller zu sehen. Das erfolgreichste Stück war der Puszta Fox, es wurde ca. 10 Mio. mal verkauft. (Quelle: wikipedia)

Und verantwortlich für diesen Gassenhauer war zum anderen der Peter Igelhoff;

Peter Igelhoff (bürgerlicher Name: Rudolf August Ordnung, von Freunden „Petrus“ genannt; * 22. Juli 1904 in Wien; † 8. April 1978 in Bad Reichenhall) war ein österreichischer Musiker und Komponist.

Von 1924 bis 1932 war er als Beamter der Stadt Wien beschäftigt. Die Beamtenlaufbahn brach Peter Igelhoff 1932 ab und studierte bis 1935 Musik in Wien und London. 1936 begann in Berlin sein Leben als ‚Unterhalter am Klavier‘ bei Auftritten in verschiedenen Bars, unter anderem im Kabarett der Komiker. Von Beginn an arbeitete er freischaffend.

Er schrieb über 1000 Lieder und Schlager, die er oft auch selbst vortrug und auf (Schellack-) Schallplatte aufnahm, darunter Tante Jutta aus Kalkutta, Das Nachtgespenst, In meiner Badewanne bin ich Kapitän und Der Onkel Doktor hat gesagt. Ab 1938 kamen etwa 50 Film- und 100 Fernsehmusiken dazu wie Wir machen Musik mit Ilse Werner (1942). Anfangs war er auch in einigen Filmen als Darsteller zu sehen.

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Peter Igelhoff

Daneben verfasste Igelhoff mehrere Bühnenstücke wie Mademoiselle Mama, Liebe auf den ersten Blick, Mann ohne Herz, Ein toller Fall, Die hellblaue Venus, Eine Nacht mit Rosita und Pariser Parfum.

Die swingenden Chansons und Jazznummern Peter Igelhoffs zeichneten sich durch musikalische Leichtigkeit und pfiffige Texte aus, die beim Publikum der 1930er Jahre sehr gut ankamen, nicht jedoch bei den regierenden Nationalsozialisten. Igelhoffs Musik war zu amerikanisch, weshalb er von der Reichsmusikkammer mit einem Auftrittsverbot belegt wurde und 1942 an die Front einrücken musste.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrte Igelhoff nach Deutschland zurück und feierte in den 1950er Jahren mit seinen Liedern große Erfolge. Er trat mehrfach in deutschen Fernsehshows auf, besonders in Zum Blauen Bock, wo er seine Lieder am Klavier selbst intonierte und zum Teil auch vortrug. 1969 erhielt Peter Igelhoff eine Ehrenprofessur.

Igelhoff wohnte zeitweise in München, Franz-Joseph-Straße 37 (Schwabing) und hatte später ein Haus in Bad Reichenhall. Sein bescheidenes Urnengrab befindet sich seit 1991 auf dem Münchner Nordfriedhof (60-U-15). (Quelle: wikipedia)

Peter Igelhoff02

Na ja … und insbesondere das „Spatzenkonzert“ finde ich ganz amüsant … und vermutlich weil ich heute irgendwie albern drauf bin … habe ich dann noch diverse Cover-Versionen zusammengetragen … und präsentiere nun die vollen Dröhnung …wer sich durch all diese Versionen des „Spatzenkonzerts“ durchgehört hat, ist dann komplett meschugge … vielleicht nicht die schlechteste Verfassung, angesichts der Zeiten, in denen wir leben.

BauschkeLabel

Und auch das Orchester Erhard Bauschke hat das „Spatzenkonzert“ aufgenommen.

Besetzung:
Peter Igelhoff (vocals, piano)
+
Barnabas von Geczy Orchester
+
Diverse weitere Interpreten

SingleBSeite1

Titel:
01. Spatzenkonzert (Börschel(Igelhoff) 2.38
02.  Der Onkel Doktor hat gesagt (Igelhoff/Richter) 3.09
+
03. Spatzenkonzert (Instrumental Version – Barnabas von Geczy Orchester) 3.07
04. Spatzenkonzert (Wim Thoelke) 2.12
05. Spatzenkonzert (Kurt Edelhagen) 3.49
06. Spatzenkonzert (Darek Ensemble) 2.08
07. Spatzenkonzert (Hugo Strasser) 2.40
08. Spatzenkonzert (Will Glahé) 3.13
09. Spatzenkonzert (Emanuel Rambour) 3.15
10. Spatzenkonzert (Adalbert Lutter) 3.26
11. Spatzenkonzert (Erhard Bauschke) 2.42

SingleASeite1.jpg

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Verschiedene Interpreten – Die große Tanzparty (ca. 1965)

FrontCover1Einerseits eine der übligen „Billigheimer“ aus den 60er Jahren, die natürlich um tanzen anregen solte.

Anderseits ne LP, die durchaus seine reizvollen Momente hat, und das eigentlich nicht zu knapp.

Da sind zum einen klangvolle Namen wie Max Greger oder Hugo Strasser, da sind zum anderen völlig unbekannte Ensembles wie z.B. die „Kurt Henkel Big Band“.(mit einer interessanten und wieder mal bedauernswerte Ost-West Beziehung), das „Trio San Jose“, dem „Hans Georg Arlt Orchester“, die „Lecuona Cuban Boys“ (die kamen aus Mexico) und die „Mr. Martin´s Band“ Band war ja eigentlich die Band von dem Filmkomponisten Martin Böttcher (der ja nun kein unbekannter ist)

Und dann ist natürlich noch die Musik … und wer – wie ich – gelegentlich auf gepflegte Unterhaltungsmusik seht – findet hier etliche Leckerbissen.

Da wären z.B. „Summertime“, „The House Of The Rising Sun“ (mit dem fulminanten Ladi Geisler an der Gitarre), „Stern von Rio“ (mit einer traumhaft schönen Klarinette) und und und … da kann ganz sicher jeder für sich seine Traummelodie finden …

Wohlan … die gepflegte Unterhaltungsmusik der 60er Jahre ist angerichtet.

Übrigens: das Label discoton war das Label des „Ring der Musikfreunde“, dieses Label wiederum gehörte zum Bertelsmann Schallplatten-Club.

BackCover1

Titel:
01. Kurt Henkels Big Band: Wenn ein junger Mann kommt (Grothe(Dehmel) 2.17
02. Hugo Strasser Orchester: Summertime (Gershwin) 2.51
03. Trio San Jose: Rumba Tambah (Hermandez) 2.38
04. Max Greger Orchester: In der Nacht ist der Mensch nicht gern allein (Grothe) 2.52
05. Ladi Geisler: The House Of The Rising Sun (Traditional) 2.13
06. Hans Georg Arlt Orchester: Durch dich wird die Welt erst schön (Jry/v.Pinelli) 2.38
07. Lecuona Cuban Boys: La Bamba (Traditional) 3.27
08. Hugo Strasser Orchester: Du, du gehst an mir vorbei (Misraki/Hess) 2.44
09. Trio San Jose: Adios (Madriguera/Woods) 3.00
10. Max Greger Orchester: Stern von Rio (Engel-Berger) 2.22
11. Hans Georg Arlt Orchester: Le premier rendezvous Sylviano/Busch) 2.19
12. Kurt Henkels Big Band: Ich tanze mit dir in den Himmel hinein (Schröder/Beckmann) 2.56
13. Lecuona Cuban Boys: Impero do Samba (da Zilda) 2.45
14. Mr. Martin´s Band: Charleston-Lady (Böttcher) 2.21

LabelB1
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Mr Martin´s Band

Mr. Martin´s Band