Verschiedene Interpreten – Twist-Time Im Star-Club Hamburg 3 (1964)

FrontCover1Also eigentlich sollte ich hier nicht mehr über den Star-Club, Hamburg ausführlicher informieren müssen; wer das dennoch gerne tut, kann sich hier informieren.

Aber ein wenig riola Label Geschichte ist nicht verkehrt, wart dieses Label schon für viele Jahre für Musik aller Art unverzichtbar:

Nachdem der Unternehmer Reinhard Mohn bereits 1950 seinen Bertelsmann Lesering (heute Der Club) gegründet hatte, der es den Mitgliedern ermöglichte, aktuelle Bücher preiswert zu beziehen, wollte er sein Angebot Mitte der 50er Jahre auch auf Schallplatten ausweiten. 1956 gründete man unter der Devise „Zum guten Buch gehört ein schöner Klang“ den Bertelsmann Schallplattenring. Das junge Unternehmen hatte jedoch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen. So wollten die Plattenfirmen anfangs die erforderlichen Lizenzen zum Vertrieb der Platten über den Schallplattenring nicht vergeben. Darüber hinaus war es anderen Presswerken mitunter aus vertraglichen Gründen nicht möglich, Aufträge von Bertelsmann anzunehmen. Aus diesem Grund errichtete man 1957 das Presswerk Sonopress in Gütersloh.

Am 22. April 1958 kam es zur Gründung der Ariola Sonopress GmbH sowie eines österreichischen Tochterunternehmens, die mit einer Presskapazität von 225.000 Platten monatlich ausgestattet waren. Die erste Veröffentlichung unter dem neuen Namen war Die Regenbogenkinder von Josephine Baker. Anfangs umfasste das Repertoire nur insgesamt 72 Titel von sechs Interpreten, was es dem Unternehmen schwer machte, in der Branche Fuß zu fassen. Langsam stellten sich jedoch erste Erfolge ein und in Berlin, Düsseldorf, Frankfurt am Main, Hamburg und Stuttgart wurden Geschäftsstellen gegründet, 1961 wurde in Köln eine weitere Musikproduktion eröffnet. Zuvor hatte Ariola 1960 mit dem Kölner Volksschauspieler Willy Millowitsch seinen bisher umsatzstärksten Erfolg mit dem Stimmungslied Schnaps, das war sein letztes Wort, von dem 900.000 Exemplare umgesetzt wurden.

Die Logos von Ariola im Lauf der Jahre:
Logos

Im Laufe der Zeit kamen immer mehr erfolgreiche Künstler hinzu. Daneben landete das Unternehmen aber auch Flops wie die erste Single der Schlagersängerin Manuela. Von der Single Hula-Serenade / Candy (1962) verkauften sich nur knapp 6.000 Stück. 1964 veröffentlichte das Label einige Beat-Singles, unter anderem von The Rattles, mit Live-Aufnahmen aus dem legendären Star-Club. Die Firma konnte ab Mitte der 1960er Jahre durch attraktive Plattenverträge mit Gewinnbeteiligung einige etablierte Stars von anderen Labels übernehmen. So wechselten unter anderem die populären Schlagersänger Peter Alexander, Udo Jürgens und Rex Gildo zur Ariola. Im Jahr 1969 wurde der Sitz der Ariola Eurodisc GmbH von Gütersloh nach München verlegt.

Das Unternehmen schloss lukrative Lizenzverträge mit nationalen und internationalen Musikproduzenten. Unter anderem befanden sich folgende Labels zeitweise im Vertrieb der Ariola: 10 Records, 20th Century Fox, A&M Records, Arista Records, Baby Records, Baccarola, Bronze, Barclay Records, Cameo-Parkway, Chrysalis Records, DDD, DJM, Eurodisc, Gordy, Hansa, Instant Records, Island, Jupiter Records, Kapp Records, Linn, Logic Records, MCS, Melodija, Montana, Music, Musicor, Musiza, Page One, Palette, President, Pye Records, Red Point Rush, Rocket Records, RCA-Victor, Shelter, Top Rank, United Artists Records, Virgin Records, Whatley, White Records und Yum Yum.

Ein alter Ariola Katalog aus dem Jahr 1964:
Ariola Katalog 1964

In den 1970er Jahren gründete die Plattenfirma Tochterunternehmen in den Beneluxländern und Spanien (1970), Frankreich (1973), den USA (1975) sowie Mexiko, Großbritannien und in der Schweiz (1977). Zu Beginn der 1980er erwarb Ariola die Hansa Musik Produktion. 1986 begann Sonopress mit der Produktion von Compact Discs. Ein Jahr später fusionierte das Label Ariola mit der UFA und Sonopress zur BMG Ariola München GmbH.

2004 wurde das Label Ariola Teil des Joint-Venture Sony BMG Music Entertainment. Am 5. August 2008 wurde dessen Auflösung bekannt gegeben. Sony übernimmt die Anteile von Bertelsmann und firmiert zukünftig unter dem Namen Sony Music Entertainment Inc. (als Tochter der japanischen Sony Corporation). Bertelsmann übernimmt die Masterrechte einiger „ausgesuchter europäischer Musikkataloge“ von Sony BMG und führt die Marke BMG als „Lizenzierungs- und Verwaltungsplattform für die Wahrnehmung und Vermarktung von Musikrechten“ weiter. (wikipedia)

Star-Club

Diese Live-Aufnahmen entstanden im Laufe eines „Rock- And Beat-Bands Competition“ im Jahr 1964 … Mensch, was waren wohl diese Amateurmusiker aufgeregt … 

… und so klingen auch manche Titel arg unbeholfen („Hippy Hippy Shake“)

Dafür machen es dann die Jungs von Big Göff And The Tigers mit ihrem „Mean Woman Blues“ wirklich ganz anständig … 

The Phantom Brothers

Und überhaupt: der Eifer all dieser blutjungen Musiker wirkt ansteckend … vermutlich aber nur für jene Menschen, die schon eine … ähm … gewisse Reife haben.

Als Bonustrack dann noch eine Nummer von The Bats und zwar die Bo Diddley Komposition „Road Runner“ … übrigens: die Pretty Things haben diesen Song erst 1965 aufgenommen … 

GermanBonds

Und; dem Kenner der deutschen Rockmusik wqird natürlich auffallen, dass bei den German Bonds zwei Musiker mitgewirkt haben, die sich dann als Lucifers Friends einen beachtlichen Ruf erspielt haben.

The Bats

Und ein letzter Gedanken: was heute eher berührend-harmlos klingt, war damals pures Dynamit … hoch explosiv und ich erinnere mivh noch an all die erbitterten Kämpfe in meiner Familie, als sich diese Musik bei uns breit machte … und da bin ich beileibe kein Einzelfall.

BackCover

Besetzung:

The Bats:
Peter Bosch (guitar, vocals)
Tony Cavanaugh (drums)
Helmut Hackbart (bass)
Waldemar Kropp (guitar, vocals)

The German Bonds:
Peet Becker (drums)
Rainer Degner (guitar)
Peter Hecht (guitar)
Dieter Horns (bass)

The Broom Town Band:
unbekannt

The Four Randers:
Herbert Bornhold (drums)
Ingo Lührs (bass)
Klaus Rebesky (guitar, vocals)
Hermann Rugenstein (guitar, vocals)

Big Göff And The Tigers:
unbekannt

The Phantom Brothers:
Horst Krüger (guitar, vocals)
Rudi Krüger (drums)
Olgerd Woköck (guitar, vocals)
Wolfgang Woköck (bass)

The Four Randers

Titel:

The Bats:
01. Dizzy Miss Lizzy (Williams) 3.05
02. Farmer John (Terry/Harris) 2.44
03. Sweet Little Rock And Roller (Berry) 2.30

The German Bonds:
04. Some Other Guy (Leiber/Stoller/Barrett) 2.38
05. I’m A Hog For You (Leiber/Stoller) 2.11
06. Sweets For My Sweet (Pomus/Shuman) 2.24

The Broom Town Band:
07. Forellen Twist (unbekannt) 2.06
08. Good Golly Miss Molly (Marascaso/Blackwell) 2.25

The Four Randers:
09. Go, Johnny, Go (Berry) 2.21
10. Beautiful Dreamer (Martin/Forster) 22.02
11. Hippy Hippy Shake (Romero) 2.15

Big Göff And The Tigers:
12. Just Falling In Love (Weiss/Peretti/Creatore) 2.22
13. I’ll Never Get Over You (Mills) 2.00
14. Mean Woman Blues (Claude/Metrois) 2.50

The Phantom Brothers:
15. Oh, Carol (Berry) 2.23
16. Shakin‘ All Over (Heath) 2.18
+
The Bats:
17. Roadrunner (McDaniel) 3.01

LabelB1

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Da fällt mir ein, ich müsste mal wieder dringend zumindest ein weiteres Heft der „Star-Club News“ präsentieren.

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