Verschiedene Interpreten – Classica d‘ Italia (ca. 90er Jahre)

FrontCover1Und hier ein musikalisches Werbegeschenk der Fa. Eismann, passend zur musikalischen Untermalung des sonntäglichen Frühstücks mit der Frau Gemahlin.

Die Eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH ist ein Unternehmen zum Vertrieb von Tiefkühllebensmitteln mit Sitz in Mettmann bei Düsseldorf.

1964 wurde die Milchhof-Eiskrem GmbH & Co. KG durch Genossenschaften der regionalen Milchversorgung aus Köln, Düsseldorf, Duisburg und Oberhausen gegründet, die 1974 die Eismann Tiefkühl-Heimservice GmbH als Tochterunternehmen gründete. Im gleichen Jahr begann der Direktvertrieb von Eis, Torten und Tiefkühlkost. 1981 wurde das Geschäft über Deutschland hinaus in die Schweiz und die Niederlande sowie nach Belgien, Großbritannien, Italien, Frankreich, Spanien und Österreich ausgeweitet. 1985 wurde die Motta Eiskrem GmbH übernommen. 1995 wurde Eismann in die Tiefkühlsparte der neu gegründeten Schöller-Holding eingebracht. 1997 wurde die skandinavische Hjem-IS Europa übernommen sowie der Mutterkonzern Milchhof-Eiskrem GmbH & Co. KG in Eismann Family GmbH & Co. KG umfirmiert.

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Eisman Lieferwagen, 50er Jahre

Wegen des wachsenden Tiefkühl-Angebots von Discountern wie Aldi oder Lidl geriet der Umsatz im Heimlieferservice von Eismann um den Jahrtausendwechsel in eine Krise. 2001 übernahm die schweizerische Nestlé (wenn ich diesen Namen nur lese … !) einen Großteil der Schöller-Holding und damit auch Eismann. 2004 stieß Nestlé die Eismann GmbH wieder ab, weil Eismann nicht zum Kerngeschäft des Konzerns zählte und die erhofften Einspareffekte nicht zustande gekommen waren. In der Folge übernahm das damalige Management von Eismann mit Hilfe verschiedener Finanzinvestoren die Führung der GmbH.

In neun europäischen Ländern sowie Brasilien gibt es zusammen über 220 Vertriebsstellen, davon 90 in Deutschland, von denen aus die bestellten Lebensmittel mit Kühlfahrzeugen (Kleintransporter) zu den Endverbrauchern geliefert werden. Das Unternehmen beschäftigte 2012 etwa 4700 Mitarbeiter und Partner (selbständige Gewerbetreibende), davon etwa 1100–1200 selbständige Handelsvertreter und über 700 Mitarbeiter in Deutschland. Der Vertrieb der Produkte erfolgt im Gegensatz zum Mitbewerber Bofrost über selbständige Handelsvertreter, die die Ware zum Verbraucher bringen. Eismann tritt als Chargenfertiger auf, die Produkte werden ähnlich wie im stationären Handel von großen Herstellern im Rahmen von Auftragsfertigung produziert.

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Eisman Lieferwagen, 60er Jahre

Eismanns Loslösung von Nestlé im Jahr 2004 erfolgte mit Unterstützung des Finanzinvestors ECM, der das Eismann-Management mit 15 Prozent beteiligte. 2008 besaßen die Geschäftsführer 76,5 % der Unternehmensanteile, während der Rest von der englischen Investorengruppe Intermediate Capital Group (ICG) gehalten wurde.

Ende 2011 verkaufte ICG seine gesamten Anteile sowie das Management einen Großteil der Anteile an den niederländischen Private-Equity-Investor Gilde Buy Out Partners, der dadurch Mehrheitsgesellschafter wurde.

Diverse Eismann Kataloge

Diverse Eismann Kataloge (einer liegt der Präsentation bei)

1990 gründete Eismann die Tochter Family Frost für den ostdeutschen Markt, welche nach der Trennung von Nestlé zunächst dort verblieb und erst im Jahr 2007 wieder in die Eismann-Gruppe integriert wurde. 1992 expandierte Family Frost nach Polen, in die Tschechische Republik und Ungarn. Seit 1996 kamen Kroatien, Slowenien, Spanien, Portugal und Rumänien hinzu.

Zu Family Frost gehörten 1300 Verkaufswagen und 130 Depots. Die Eismann-Tochter beschäftigte europaweit 2500 Mitarbeiter.

Family Frost wurde in den eismann-Konzern integriert und tritt nicht mehr als eigene Marke im Markt auf.

Family Frost

Lieferwagen der Firma Family Frost

Nach Unternehmensangaben erwirtschaftete der Eismann-Konzern im Jahr 2012 einen Umsatzerlös von rund 480 Millionen Euro, davon 240 Millionen Euro in Deutschland (jeweils inklusive Mehrwertsteuer). Das Unternehmen ist im Segment des Heimdienstmarkts die Nummer zwei hinter dem Marktführer Bofrost. Nach eigenen Angaben beliefert Eismann weltweit circa 2 Millionen Haushalte, davon über 1 Million in Deutschland. Hauptzielgruppe von Eismann sind hierbei Familien mit Kindern sowie Menschen ab 50 Jahren.

Der Europaverband der Selbständigen Deutschland kritisiert in einem WDR-Beitrag von die story im Oktober 2011 das Geschäftsmodell der freien Handelsvertreter. Ein neuer Handelsvertreter muss für die Übernahme der Besuchsrechte eines bestehenden Kundenstamms einen vertraglich festgelegten Betrag bezahlen, die sog. Einstandsvereinbarung. Schon während der Probezeit akquiriert der neue Verkaufsfahrer Neukunden für Eismann und führt sie dem Konzern zu. Eismann erwiderte darauf jedoch, dass diese Neukunden-Akquisition dem Handelsvertreter als dessen Einkommen bezahlt wird. Da ein Vertreter zu Beginn noch nicht so viel Umsatz durch den Verkauf erwirtschaftet, wird Eismann zufolge so sein Einkommen gesichert, damit er eine Grundlage für eine positive Geschäftsentwicklung erhält. Verlässt der Handelsvertreter das Unternehmen – gewollt oder ungewollt –, werden die Besuchsrechte z. B. an einen anderen Handelsvertreter übergeben.

Katarin Witt

Werbung mit Katarina Witt

Im TV-Beitrag wird dargestellt, wie eine hohe Mitarbeiterfluktuation dazu beitrage, dass Eismann ein positives Ergebnis nur mithilfe dieser Einnahmen aus den Einstandsvereinbarungen erziele. Eismann bestreitet dies auf der firmeneigenen Website. Die durch den WDR recherchierte hohe Fluktuation von 1.200 Mitarbeitern innerhalb von drei Jahren (2008 bis 2010) wurde von einem Mitarbeiter der Vertriebsleitung bestätigt, indem er eine Fluktuation von 30 bis 35 % pro Jahr nannte. Das Unternehmen reagierte auf die Vorwürfe der Sendung mit Stellungnahmen auf einer eigenen Internetseite. Der WDR begegnete dem im März 2012 mit einer aktualisierten Version des Beitrages. (Quelle; wikipedia)

Diese Firma steht schon auch irgendwie für die Konsumgeschichte der Bundesrepublik Deutchland mit all den sich verändernden Essens- und Konsumgewohnheiten … wobei mich diese Firma noch nie als Kunden begrüßen durfte.

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Nun denn: hier hören wir also „Die schönsten Impressionen“ der Klassik aus Bella Italia …
Discographische Informationen sind auf dieser CD eine Seltenheit. Gespresst wurde sie von sie von der Grüezi Music AG / Rondo 22816, ansonsen schweigt man sich dezent aus. Ein Umstand der bei mir als Archivar und Sammler auf Missbilligung stößt !

Aber nett anzuhören ist die Musik natürlich schön und meine Frau Gemahlin schmeichelte mir doch auch gleich: „Du hast heute aber schöne Musik aufgelegt“.

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Titel:
01. Giuseppe Verdi: Gloria All’egitto Ad Iside 2.38
02. Antonio Vivaldi: La Primavera 3.24
03. Giuseppe Verdi: La Donna È Mobile 2.10
04. Giuseppe Verdi: Marcia Trionfale 1.41
05. Gioachino Rossini: Ouverture (aus „Der Barbier von Sevilla“ 7.44
06. Giuseppe Verdi: Libiamo Né Lieti Calici 3:11 I
07. Giuseppe Verdi: Ouverture 1° Atto (aus „La Traviata“) 3.45
08. Giuseppe Verdi: Va, Pensiero, Sull ‚ali Dorate (aus „Nabucco“) 4.39
09. Felix Mendelssohn Bartholdy: Sinfonia No.4, A-Dur, „Sinfonia Italian“ 11.29
10. Gioachino Rossini: Ouverture (aus „L’Italiana In Algier“) 7.55
11. Giuseppe Verdi: Vedi! Le Fosche Notturno Spoglie 2.47
12. Antonio Vivaldi: L’inverno 3:28

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25 Jahre Eismann

aus: „Bulletin des Direktvertriebs“ (Oktober 1999)

Bitburger: Gaskin Street – Stay A Little Bit Longer (1995)

FrontCover1Jetzt erstmal zwei Vorbemerkungen: In den 90er Jahren habe ich sicherlich viel mehr TV-Angebote konsumiert als heute und: Ich bin durchaus anfällig für Ohrwürmer und deshalb ist auch diese Maxi-CD in meiner Sammlung daheim.

Aber bevor wir uns Marcel Reif und seines „Engagements“ für bitburger zuwenden, ein wenig Firmenhistorie:

Die Bitburger Brauerei ist eine große deutsche Brauerei mit Sitz in Bitburg.

Die Brauerei wurde 1817 durch den damals 33-jährigen Brauer und Gutsbesitzer Johann Peter Wallenborn, dessen Vater bereits als Brauer tätig war, „vor dem Schaakentore“ in Bitburg in der Eifel gegründet. Er braute obergäriges Bier. Nach Wallenborns Tod 1839 übernahm seine Frau Anna Katharina die Geschäftsführung. 1842 heiratete die Tochter Elisabeth des Paares den Kyllburger Brauer Ludwig Bertrand Simon, der auch den Betrieb als handwerklich ausgerichtete Brauerei mit eigenem Ausschank weiterführte. Sieben Jahre später, 1847, wurde Sohn Theobald (gestorben 1924) geboren, dessen Name noch heute in der Betriebsbezeichnung geführt wird. Theobald Simon wurde 1876 Alleininhaber des Betriebes. Unter seiner Leitung wurde der Betrieb grundlegend erweitert und modernisiert, unter anderem durch Bau neuer Gär- und Lagerkeller, eines neuen Sudhauses, Einsatz von Kältemaschinen oder etwa der 1909 erfolgten Niederbringung eines eigenen Tiefbrunnens. Die Brauerei erweiterte dabei ihr Absatzgebiet über die Region hinaus und begann auch mit dem Export.

Bitburger01Die Brauerei stellte ein Bier nach Pilsner Brauart erstmals 1883 her. Ein Urteil des Reichsgerichts 1913 erlaubte es der Brauerei, das Pils unter der Bezeichnung „Original-Simonbräu-Deutsch-Pilsener“ anzubieten. Pilsener Brauereien hatten hiergegen geklagt, da sie in der Bezeichnung Pils eine Herkunftsbezeichnung sahen. Durch das Urteil des Reichsgerichts wurde der Begriff Pils in Deutschland als Sortenbezeichnung zulässig. Ihren Werbeslogan „Bitte ein Bit“ verwandte das Unternehmen erstmals am 6. Oktober 1951 auf der Anuga in Köln. Der Slogan enthält noch heute wesentliche Elemente der Handschrift des damaligen Geschäftsführers Theobald Simon. Im Jubiläumsjahr 1967 betrug die Jahresproduktion über 400.000 Hektoliter, 1973 waren es über eine Million, 2008 insgesamt 3,9 Millionen Hektoliter.

Ende der 1980er Jahre übernahm man die Schultheiss-Brauerei in Weissenthurm und die dazugehörende Coblenzer Closterbrauerei in Koblenz-Metternich. Beide Betriebe wurden noch einige Zeit weitergeführt und dann aufgegeben. Einzig die Marke Kandi-Malz der Schultheiss-Brauerei hat bis heute überlebt.

Die Brauerei ist in Bitburg an den Standorten Bitburg-Nord (ehem. Braustätte, heute Verwaltung) und Bitburg-Süd (Braustätte) mit insgesamt etwa 232.000 m² Fläche, sowie fünf eigene Brunnen mit einer Tiefe bis zu 300 Metern und einer Gesamtkapazität bis zu 800 m³ pro Stunde tätig.

Im Januar 2014 verhängte das Bundeskartellamt gegen die Bitburger-Brauerei und drei weitere Brauereien wegen Preisabsprachen für Fass- und Flaschenbiere in einem Bierkartell von 2006 bis 2008 eine Strafzahlung von 106,5 Millionen Euro.

Bitburger02Wichtigstes Produkt im Portfolio der Brauerei ist das „Bitburger Premium Pils“. In den 1950er Jahren begann die Brauerei, Bier in „STUBBIs“ abzufüllen. 2002 sicherte sich Bitburger auch die Markenrechte an der Bezeichnung STUBBI (in Großbuchstaben). Mit der Einführung von Drive (alkoholfrei) und Light wurde 1992 der Ausbau der Produktpalette gestartet. Im Mai 2005 wurde mit der Einführung des Produktes „Bit Sun“ das Markenportfolio um die Dachmarke „Bit“ ergänzt und zusätzlich ein Radler eingeführt. 2006 wurde das Sortiment mit „Bit Passion“ erneut erweitert, 2007 folgte „Bit Copa“ ein Biermischgetränk mit dem Geschmack von Limetten und Cachaça. Daneben wird das Malz-Erfrischungsgetränk „Kandi Malz“ produziert. 2010 folgte mit „Bitburger Cola“ ein weiteres Biermischgetränk. Drei Jahre später gab es die zweite Neuauflage der alkoholfreien Linie sowie zwei weitere alkoholfreie Produkte. Weiter ausgebaut wurde die alkoholfreie Produktpalette durch die Einführung von „Bitburger Fassbrause“ in den Geschmacksrichtungen Rhabarber, Zitrone und Waldmeister.

Insgesamt verzeichnet die Brauerei einen Gesamtausstoß von rund vier Millionen Hektolitern Bier. Es gibt etwa 900 Vertretungen in Deutschland und dem Ausland. Bitburger wird heute in 60 Ländern vertrieben und in rund 50.000 gastronomischen Betrieben verkauft. Hauptexportregionen sind Italien, Spanien, das Vereinigte Königreich, Kanada und die USA. (Quelle: wikipedia)

Bitburger04Nun aber zu diesem Bitburger Song, der natürlich eigentlich eine alte Rock N Roll Schnulze (komponiert von Maurice Williams), das 1960 das Licht der Öffentlichkeit erblickte:

Stay (Just a Little Bit Longer) ist ein Doo-Wop-Song, der vom US-amerikanischen Pianisten und Songwriter Maurice Williams komponiert wurde, erstmals von Maurice Williams and the Zodiacs aufgenommen und 1960 als Single auf Herald Records (Herald 552) veröffentlicht wurde.

Den Song schrieb Maurice Williams 1953 angeblich im Alter von 15 Jahren, als er bei einem Rendezvous ein Mädchen dazu hatte überreden wollen, länger zu bleiben, als ihr ihre Eltern Ausgang gewährten. Da sie nicht blieb, habe er den Song geschrieben, dessen Text ihm regelrecht zugeflossen sei.

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Maurice Williams

1960 nahmen Maurice Williams & the Zodiacs ein Demoband des Songs auf, das aber bei den örtlichen Schallplattenfirmen keine Aufmerksamkeit weckte. Erst Al Silvers von Herald Records in New York zeigte Interesse, bestand aber auf einer Neuaufnahme, da die technische Qualität des Demobandes mangelhaft gewesen wäre. Nach der Veröffentlichung wurde der Song von CKLW, einem einflussreichen Radiosender, ins Programm aufgenommen. Die Single wurde am 3. Oktober 1960 erstmals in den Billboard Top 100 notiert und belegte am 21. November 1960 für eine Woche Platz 1. In den R&B-Charts erreichte der Titel Platz 3.

Stay ist mit einer Dauer von 1 Minute und 39 Sekunden das kürzeste Lied, das jemals an der Spitze der US-Charts stand. Einen neuen Popularitätsschub erreichte der Song 1987, als er in den Soundtrack des Tanzfilmes Dirty Dancing aufgenommen wurde.

Dem deutschen Fernsehpublikum wird die Melodie seit den 1990er-Jahren in die Wohnzimmer gebracht – bis heute werden Spots der Bitburger Brauerei damit unterlegt. (Quelle: wikipedia)

Soweit die Historie dieses Songs, der hier in einer Neuafnhame mit einem gewissen Gaskin Street eingespielt wurde. Und keine Frage: hier wurde eine gute Schnulze perfekt arrangiert in die 90er Jahre transportiert. Und gelegentlich ist ein Blick auf die Rückseite eines Covers mehr als interessant: Da steht nämlich: „Produced and arranged by Karl Jenkins + Mike Ratledge“.

Nun, Kenner der Musikszene wissen, dass es sich bei den beiden eigentlich um mehr als verdiente Musiker der britischen Jazz-Rock Szene handelt, die sich u.a. bei Ian Carr´s  Nucleus und Softmachine ihre ersten Meriten verdient haben.

Wie heisst es da in dem wikipedia Artikel über Mike Ratledge: „Ratledge verließ Soft Machine 1976 und konzentrierte sich auf Werbemusik.“

Wenn es derart stimmungsvoll und gut inszeniert wird … und ich (siehe oben) gelegentlich „Ohrwurm-süchtig“ bin … empfehle ich doch glatt diese Aufnahme ! Das Radio Edit enthält einen samtweichen Gesang (und eine extrem süffige Slide-Guitar !), der „Dance Mix“ ist dem Sound-Empfinden dieses Jahrzehnts geschuldet und der „Instrumental Mix“ ist einfach nur gut, wegen dem ebenfalls samtweichem Saxophons ! Und erschienen ist dieses Werk doch glatt bei „Virgin Records“ !

Nur: wer „Gaskin Street“ ist, habe ich nicht herausgefunden, aber ich glaube mal, die weibliche Stimme bei dem „Radio Edit“ gehört zu Miriam Stockley.

Beigefügt habe ich dieser kleinen Präsentation einen der damaligen Werbe-Clips mit Marcel Reif (der musst dafür ziemlich viel Häme und Spott über sich ergehen lassen, was er angesichts des Honorars sicherlich gut überstanden hat) sowie eine kleine Firmengeschichte von Bitburger, damit das ganze auch Hand und Fuß hat.

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Marcel Reif

Besetzung:
Gaskin Street (wer auch immer das ist, bzw. sein soll)
+
ein Haufen unbekannter Studiomusiker

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Titel:
01. Stay Just A Little Bit Longer (Radio Edit) 3.29
02. Stay Just A Little Bit Longer (Dance Mix) 4.07
03. Stay Just A Little Bit Longer (Instrumental Mix) 3.26

Written by Maurice Williams

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Und wer wissen will, was es mit dem Bitburger so auf sich hat, kann sich bei youtube diesen Testbericht anschauen.

Und hier der Werbeclip mit Marcel Reif:

Und hier noch ein Werbeclip, gleiche Musik, aber ein anderes, durchaus neckisches Szenario:

Photo Porst – Nürnberger Phototrichter (Heft Nr.4) (1953)

Titel.jpgUnd wieder einmal ein Beitrag zum Thema Firmengeschichte; diesmal geht es um das Traditionsunternehmen „Photo Porst“, und diese Firmengeschichte hat es wirklich in sich:

Photo Porst war ein deutsches Unternehmen der Fotowirtschaft mit Sitz anfänglich in Nürnberg, später in Schwabach, das insbesondere durch den frühen Versandhandel, Kooperation mit der DDR, als Fachgeschäftskette und in den 1970er Jahren durch die Umwandlung des Familienbetriebes in ein „sozialistisches“ Unternehmen mit umfangreicher Mitarbeiterbeteiligung bekannt wurde.

Die Markenrechte an dem Namen Photo Porst liegen heute bei der Ringfoto-Gruppe.

Nach seiner Rückkehr aus dem Ersten Weltkrieg eröffnete der damals 23-jährige städtische Schreiber Hanns Porst am 1. Juli 1919 in seiner Heimatstadt Nürnberg einen kleinen Fotoladen am Laufer Platz. Die Liebe zur Fotografie hatte er schon als Junge entdeckt: Der Untermieter seiner Eltern, selbst ein begeisterter Fotoamateur, führte Hanns Porst in die Fotografie ein. Das als Zeitungsjunge verdiente Geld wurde in eine erste eigene Kamera investiert, und von da an war der 15-jährige Hanns Porst als Fotograf bei allen möglichen Veranstaltungen unterwegs, um sich sein Taschengeld und eine immer bessere Kamera-Ausstattung zu verdienen.

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Schon bald nach der Eröffnung des ersten kleinen Ladens bewies Hanns Porst sein Marketing-Geschick. Er hatte kein Geld für große Werbekampagnen, also ließ er eines Nachts die Bürgersteige aller Hauptstraßen Nürnbergs in eine unkonventionelle Werbefläche umwandeln. Eine Anzahl Maler und seine Freunde verzierten den Gehweg flächendeckend in Großschrift mit dem Logo PHOTO PORST. Zwar sorgten die Ordnungshüter schnell dafür, dass diese unerlaubte Werbung wieder verschwand, aber Photo Porst war in aller Munde. Eine ähnliche Idee lieferte Hanns Porst 1925 nach der Eröffnung seines dritten „großen“ Geschäfts mit elf Schaufenstern am Lorenzerplatz in Nürnberg. Die wegen der etwas abgelegenen Lage ausbleibenden abendlichen „Schaufensterbummler“ und damit potentiellen Kunden wurden durch die neue, damals noch unübliche nächtliche Beleuchtung der Auslagen und des Gebäudes angelockt.

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Die Kundenorientierung galt als Grundprinzip des Unternehmens. Die Kataloge von Porst waren voll von Testimonials, d. h., abgedruckten Zuschriften zufriedener Kunden. Erst der Einstieg in den Versandhandel schuf die Voraussetzung für das weitere Wachstum von Photo Porst. Um das Jahr 1925 hatte Hanns Porst sich mit dem Einkauf einer größeren Menge hochwertiger Plattenkameras etwas übernommen: Die Kameras verkauften sich nicht schnell genug, es bestand die Gefahr, darauf sitzen zu bleiben. So bot er diese Kameras – mit einem großzügigen Teilzahlungsmodell – auch außerhalb Nürnbergs an und stieß auf sehr große Resonanz. Ab da wurde der Versandhandel systematisiert und ermöglichte das rasante Wachstum des Unternehmens zum „größten Photohaus der Welt“

Das breite Sortiment des Unternehmens, Kameras aller Preislagen, ein komplettes Zusatzsortiment und günstige Preise (ermöglicht durch die großen Mengen) waren die Grundlage für den Erfolg des Hauses Porst. Das große Angebot des Porst-Katalogs mit seinen vielen Abbildungen konnte in Ruhe im heimischen Wohnzimmer studiert werden. Porsts Kommunikations-Konzept, bestehend aus dem Porst Fotohelfer (Katalog), Büchern, Gelegenheitslisten, einer Kundenzeitschrift und vielem mehr, führten zu einer guten Kundenbindung.

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Gesammelte Werke von Photo Porst

Das Teilzahlungsmodell von Photo Porst (normalerweise ein Zehntel Anzahlung oder ein Gebrauchtgerät, Rest in zwölf kleinen Monatsraten, die genauen Details variierten) – ohne Kreditprüfung und Rückfrage bei Bank oder Arbeitgeber – kam dem Porst-Publikum entgegen. Die Menschen wollten sich „Luxusgüter“ kaufen, aber konnten es sich nicht leisten, bar für ihre neue Kamera zu bezahlen. Nach Angaben von Hannsheinz Porst nahmen fast alle Käufer das Finanzierungsangebot in Anspruch.

Um 1964 brachen die Umsätze ein: Ladengeschäfte boten mittlerweile ein adäquates Sortiment an und anonyme Teilzahlungsangebote waren (und noch dazu deutlich günstiger) auch von anderen Anbietern zu haben. Der neue Wettbewerber Foto Quelle war zum mächtigen Konkurrenten geworden. Die deutsche Kameraindustrie verlor massiv an Bedeutung, Billigangebote aus der DDR und der UdSSR (vor allem bei Foto-Quelle) konnten den Siegeszug der japanischen Importe nicht aufhalten und erforderten eine Umorientierung auch bei Photo Porst. In dieser Zeit traf Porst eine richtige Entscheidung, die den Erfolg des Unternehmens für nahezu 20 weitere Jahre sicherte. Mit Hochdruck wurde eine Kette von Ladengeschäften – in späteren Jahre ergänzt durch Franchise-Partner – in guten City-Lagen aus dem Boden gestampft. Und das alte Rezept „guter Service und Kundenfreundlichkeit“ führten erneut zum Erfolg.

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Der Katalog aus dem Jahr 1956

Mit vorbildlichen Sozialleistungen wie großzügigen Urlaubsregelungen, firmeneigenen Ferienheimen, dem Bau moderner Mitarbeiterwohnungen und Fortbildungseinrichtungen war Hanns Porst ein sehr sozial eingestellter Firmenchef. Bei seinem Sohn Hannsheinz Porst, der 1960 die Unternehmensleitung übernahm, ging dieses Engagement noch weiter. Hannsheinz Porst versuchte auf seine Art, zwischen Beispiel25.jpgBundesrepublik und DDR zu vermitteln – er war nicht nur im Westen politisch in der FDP tätig, sondern insgeheim auch Mitglied der SED und war Agent der Hauptverwaltung Aufklärung. Im Juli 1969 wurde Hannsheinz Porst wegen Spionage für die DDR zu einer Gefängnisstrafe von 2 Jahren und 9 Monaten und einer Geldstrafe von 10.000 DM verurteilt..

Auch im eigenen Unternehmen versuchte Hannsheinz Porst, diese Gedanken umzusetzen. 1972 führte Photo Porst die „totale Mitbestimmung“ ein. Eine Mitarbeitergesellschaft wurde gegründet, das Unternehmen und dessen Leitung an die Mitarbeiter übergeben, und Hannsheinz Porst zog sich 1978/79 komplett aus der Unternehmensleitung zurück. Ab jetzt wurden die Manager des Unternehmens von den Mitarbeitern bestimmt und auch wieder abgewählt. 1982 scheiterte die Mitarbeitergesellschaft. Hannsheinz Porst stieg wieder ins Unternehmen ein. Die Schweizer Firma Interdiscount übernahm die Mehrheit der Firmenanteile.
Insolvenz 2002
Obwohl die Entwicklung der Ladenkette und Franchise-Partner weiter zügig vorangetrieben wurde, kam das Unternehmen zu keinem Erfolg. Nach mehreren Änderungen der Gesellschaftsform und Eigentümer-Wechseln meldete die Photo Porst AG im Jahr 2002 Insolvenz an. Die Namensrechte für „Photo Porst“ gingen an die Ringfoto-Gruppe, Kodak übernahm die Rechte für das Bildgeschäft. 83 Jahre nach seiner Gründung war das ehemals „größte Photohaus der Welt“ am Ende. (Quelle: wikipedia)

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Hannsheinz und Hanns Porst

Und hier als Teil dieser aberwitzigen Firmenschichte das Kundenmagazin „Nürnberger Phototrichter“, eine „zweimonatlich erscheinende Hauszeitschrift“ (32 Seiten)

Es enthält viele nützliche Informationen, Hinweise und ich vermute mal, dass durch diese Art der kurzweiligen Informationspolitik viel Bindung der Kundschaft an das Photohaus erzeugt wurde.

Und: Wieder mal so eine Firmengeschichte, die weitaus mehr zu bieten hat, als nur nackte Zahlen, da sind Generationen von Fotografen aller Coleur nachhaltig geprägt worden.

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Mit „drüben“ist diesmal die USA gemeint

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Die Rückseite des Heftes (frei nach dem Motto: „‚Auch ein schöner Rücken kann entzücken“)

 

Detlef Felken + Tino Jacobs – Die Welt im Buch – Kleine Chronik des Verlags C. H. Beck, 1763 – 2013 (2013)

TitelDa hat es ein Verlag ganz schön lang geschafft zu überleben:

C.H.BECK, gegründet im Jahre 1763, zählt zu den großen und traditionsreichen Namen im deutschen Verlagswesen. Mit mehr als 9.000 lieferbaren Werken, darunter auch zahlreichen elektronischen Publikationen, mit über 70 Fachzeitschriften und mit einer jährlichen Produktion von bis zu 1.500 Neuerscheinungen und Neuauflagen rangiert der VERLAG C.H.BECK auch quantitativ unter den großen deutschen Buch- und Zeitschriftenverlagen. Allein am Hauptsitz des Verlages in München sind etwa 550 Mitarbeiter beschäftigt; eine Zweigniederlassung mit den Redaktionen der Mehrzahl der juristischen Zeitschriften befindet sich in Frankfurt am Main. An diesen beiden Standorten betreuen über 120 Fachlektoren und Redakteure mehr als 14.000 Autoren. Am früheren Sitz des Verlages in Nördlingen, einer mittelalterlichen Kleinstadt im bayerischen Schwaben, arbeitet die Beck´sche Druckerei einschließlich einer Setzerei und einer Multimedia-Abteilung mit weiteren knapp 400 Mitarbeitern. Ebenfalls dort angesiedelt ist das verlagseigene Logistik-Unternehmen, die Nördlinger Verlagsauslieferung. Die Buchhandelskette Schweitzer Fachinformationen sowie eine Reihe weiterer Fachverlage im In- und Ausland ergänzen die insgesamt rund 2.000 Mitarbeiter zählende Beck’sche Firmengruppe.

C.H.BECK ist eines der ältesten Verlagsunternehmen in Deutschland. Inhaber und Leiter sind heute die Brüder Dr. Hans Dieter Beck und Dr. h.c. Wolfgang Beck, die in sechster Generation in direkter Linie vom Firmengründer Carl Gottlob Beck abstammen. Dieser kaufte im Jahre 1763 in Nördlingen eine dort schon 130 Jahre zuvor bestehende Druckerei und gliederte ihr einen Verlag und eine Buchhandlung an. Die Initialen seines Sohnes und Nachfolgers Carl Heinrich Beck leben fort in der heutigen Firmenbezeichnung C.H.BECK. Der Verleger der vierten Generation, Oscar Beck, verlegte 1889 den Verlagssitz nach München, während die Druckerei in Nördlingen verblieb. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts begann der Ausbau zu einem vielseitigen wissenschaftlichen Verlag, der immer auch ein kleines literarisches Programm pflegte. Für mehrere Jahrzehnte war C.H.BECK ein führender theologischer Verlag. Später trat die Theologie hinter andere Wissenschaftsgebiete zurück, die das Verlagsprogramm bis heute prägen und deren Ursprünge bis weit ins 19. Jahrhundert zurückreichen, wie etwa die Geschichte, die Altertumswissenschaften, die Literaturwissenschaft und – nicht zuletzt – die Jurisprudenz.

BeckgruppeDie Verlagsarbeit der Gegenwart gliedert sich in zwei Bereiche, nämlich den Verlagszweig Recht – Steuern – Wirtschaft, geleitet von Dr. Hans Dieter Beck, und den Zweig Literatur – Sachbuch – Wissenschaft, geleitet von Dr. h.c. Wolfgang Beck. Sie befinden sich hier auf der Homepage des juristischen und wirtschaftswissenschaftlichen Programmzweigs; zum literarischen Verlagsbereich gelangen Sie hier.

Ein bedeutender Faktor für die Ausweitung des juristischen Verlagsprogramms bei C.H.BECK war die Gründung des Deutschen Reiches im Jahre 1871, in deren Folge kurz vor der Jahrhundertwende einige wichtige, erstmals für ganz Deutschland geltende Gesetze entstanden, so die Zivilprozessordnung von 1876, das Bürgerliche Gesetzbuch von 1896 und das Handelsgesetzbuch von 1897. Schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden mit den Gesetzessammlungen Sartorius (ab 1903), Schönfelder (ab 1931), mit dem BGB-Kommentar Palandt (Erstauflage 1938) und mit der Neuen Juristischen Wochenschrift (ab 1947) mehrere Standardwerke gegründet, die bis heute prägend für das Erscheinungsbild des Verlages in der Öffentlichkeit sind. Auch im Bereich der elektronischen Medien startete der Verlag sehr frühzeitig und veröffentlichte bereits 1989 eine erste juristische Datenbank auf CD-ROM.

Mittlerweile pflegt C.H.BECK auf juristischem Gebiet alle denkbaren Publikationsformen, sowohl große mehrbändige Werke für Spezialisten als auch preiswerte Broschuren für ein breites Publikum, fortlaufend aktualisierte Loseblattwerke ebenso wie Lehrbücher und Zeitschriften, DVDs und Apps sowie seit dem Jahre 2001 eine umfassende Online-Datenbank unter dem Namen beck-online. Dabei war und ist es Politik des Verlages, den Bedarf an juristischer Literatur auf allen Gebieten des Rechts, einschließlich des Steuerrechts, möglichst breit und lückenlos abzudecken, wobei immer ein Schwerpunkt auf Werke für die juristische Berufspraxis, besonders auf Kommentare und Handbücher, gelegt wurde.

Der Verlag ist Mitgesellschafter im Deutschen Taschenbuchverlag (dtv), wo unter anderem die Beck´schen Gesetzestexte in preisgünstigen Taschenbuchausgaben erscheinen, und hält über die Gruppe Schweitzer Fachinformationen Beteiligungen an Fachbuchhandlungen in mehr als 20 Städten Deutschlands. Darüber hinaus ist C.H.BECK an einigen juristischen Fachverlagen und Seminaranbietern mehrheitlich beteiligt. Bereits 1970 hatte der Verlag durch die Übernahme des Verlags Franz Vahlen sein Angebot im wirtschaftswissenschaftlichen und auch im juristischen Programmsegment bedeutend erweitert. Seit dem Jahre 1999 zählt auch die Nomos Verlagsgesellschaft mit Sitz in Baden-Baden und seit dem Jahre 2004 der Kommunal- und Schul-Verlag mit Sitz in Wiesbaden zu der beständig wachsenden Firmengruppe.

Die alt-ehrwürdige Buchhandlung „Schweitzer Sortiment“ am Lenbachplatz in München gehört auch dem Beck-Verlag

Im Ausland wurden 1993 die Verlage C.H.BECK Warschau und C.H.BECK Prag gegründet, die heute vor Ort zu den jeweils führenden juristischen Verlagen zählen. Einige Jahre später wurden Mehrheitsbeteiligungen an dem schweizerischen Verlag Helbing & Lichtenhahn in Basel und an einem rumänischen Verlag – heute C.H.BECK Bukarest – erworben. Seit 2011 besteht eine weitere Niederlassung in Bratislava. Die vielfältigen internationalen Aktivitäten werden abgerundet durch die Mitgliedschaft in der Arbeitsgemeinschaft Law Publications in Europe (LPE) und durch zahlreiche Co-Publikationen mit juristischen Fachverlagen weltweit.(Selbstdarstellung)

Nun ja, und zum 250. Firmenjubiläum veröffentlichte man diese „Kleine Chronik des Verlags C. H. Beck, 1763 – 2013“ (65 Seiten) und beim durchblättern wurde mir bewußt, dass ich täglich (und zwar mehrfach) diverse juristische Kommentare dieses Verlages zu Rate ziehe …

Hier ein paar Beispielseitn und dann wie immer … an zur Präsentation:

Beispiel01
Beispiel02a
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Beispiel08
Beispiel09
Beispiel10Beispiel11
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Beispiel13
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Und natürlich ist auch das „schöngeistige“ Buch eine Ware … und es geht um Profit und Gewinnmaximierung und da kommt ein aufmüpfiger Betreibsrat sehr ungelegen. Wie mir scheint, ist die Verlagsgruppe C.H. Beck als Arbeitgeber recht knackig. Jedenfalls hatte damals die Gewerkschaft ver.di einen eigenen blog für dieses Unternehmen eingerichtet … und das heißt schon was (chbeck-verdi.blogspot.de)

Betriebsrat

Störtebeker Braumanufaktur GmbH – Einzigartig vielfältig (Produktkatalog) (2018)

Titel.jpgEine insofern bemerkenswerte Firmengeschichte … da sie bereits im Jahre 1827 ihren Anfang hatte:

Die Störtebeker Braumanufaktur GmbH ist eine seit 1827 bestehende mittelständische Brauerei in Stralsund. Bis zum Jahresende 2011 firmierte die Brauerei unter dem Namen Stralsunder Brauerei GmbH. Hauptprodukt sind verschiedene Biersorten der Marken „Störtebeker“ und „Stralsunder“. Die Brauerei ist Mitglied im Zusammenschluss Die Freien Brauer. 2016 wurden 180.000 Hektoliter Bier abgefüllt und verkauft.

1827 wurde die Stralsunder Vereinsbrauerei gegründet und war Hoflieferant der Ostseebäder. Aufgrund steigender Nachfrage entstand damals ein Neubau an der Greifswalder Chaussee, der mit modernster Technik ausgestattet war, beispielsweise einer der ersten Linde-Kältemaschinen.

In den Nachkriegsjahren nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Betrieb fortgeführt, und in den 1950er Jahren als Volkseigener Betrieb (VEB) eingerichtet. Veraltete Technik und die schlechte Versorgungslage mit hochwertigen Rohstoffen brachten einen Rückgang der Qualität und so erlebte die Brauerei einen qualitativen und, nach der politischen Wende, auch wirtschaftlichen Niedergang.

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1991 wurde die Brauerei durch die Unternehmensgruppe Nordmann aus Wildeshausen für den Kaufpreis von einer Million DM übernommen In der Folge wurde die Braustätte um eine Gastronomie – das „Braugasthaus Alter Fritz“ – erweitert. Die Brauerei brachte 2005 ein aus Finnland stammendes Regalsystem auf Rollen als eigenes Lizenzprodukt auf den deutschen Markt, das die Produkte im rollbaren Sechserträger präsentiert. Ebenfalls 2005 wurde die Produktionsanlage erweitert. Die Familie Nordmann verlagerte 2006 ihren Getränkehandel auf ein Gewerbegrundstück an der Rostocker Chaussee. 2010 wurde die Unternehmensgruppe zwischen den Nordmann-Brüdern aufgeteilt. Seitdem ist die Stralsunder-Brauerei zusammen mit der zusammenhängenden Systemgastronomie ein Teil der Kontor N Vermögensverwaltungs GmbH unter Leitung von Jürgen Nordmann. Im Mai 2010 wurden zwei weitere Gärtanks mit einem Gesamtfassungsvermögen von 120.000 Litern zur Produktion des „Störtebeker Bernstein-Weizen“ installiert.

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1899 zog die Brauerei vor die Tore der Stadt an den heutigen Standort.

Seit Juli 2012 ist die Brauerei Mitglied der Freien Brauer, einem Zusammenschluss von mittelständischen Privatbrauereien die sich das Ziel gesetzt haben, die Biervielfalt und Bierkultur zu erhalten. 2014 wurde das ehemalige Trafohaus auf dem Gelände der Braumanufaktur abgerissen und damit Platz geschaffen für neue Gär- und Lagertanks. Im April 2015 wurden zwölf knapp 14 Meter hohe Stahltanks der Firma Ziemann aus Bürgstadt im neuen Gärkeller aufgestellt. Im Juli 2016 wurden acht je 16 Meter hohe Malzsilos aus Stahlblech installiert und im September 2016 vier je 14 Meter hohe und 11,7 Tonnen schwere Gär- und Lagertanks mit einem Fassungsvermögen von 1100 Hektolitern eingesetzt. Ergänzt wurde der Ausbau im Dezember 2016 durch eine zusätzliche Maischepfanne, einen Läuterbottich und ein Würzevorlaufgefäß.

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Ein Lieferwagen zu DDR Zeiten

Die Braumanufaktur betreibt seit Oktober 2016 auch die Gastronomieeinrichtungen in der Hamburger Elbphilharmonie; die Ausschankrechte hatte sich die Brauerei schon vor der Grundsteinlegung gesichert.

Im Juli 2017 wurden zu den bisher sieben vorhandenen Drucktanks noch drei weitere (ein 390 hl großer und zwei je 300 hl fassende) installiert.

Der Absatz, zu DDR-Zeiten noch bei 100.000 Hektolitern p. a., ging bis 1995 auf 10.000 Hektoliter zurück. Ab 1998 wurde wieder Flaschenbier abgefüllt. Der Absatz lag 2005 bei 88.000 Hektolitern, bei 65.000 Hektolitern im Jahr 2008 und bei 70.000 Hektoliter 2009. 2015 lag der Absatz bei 140.000 Hektoliter. 2016 wurden 180.000 Hektoliter Störtebeker Getränke abgefüllt und verkauft. Im Jahr 2018 wurden 248.000 Hektoliter Bier verkauft.

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Die sog. Störtebeker Entdecker Kiste (mit so einem Design kann man mich z.B. ganz wuschig machen)

Die Brauerei stellte ihre Produkte wiederholt bei diversen Wettbewerben vor. Dabei gewann sie Preise der Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, beim World Beer Award, beim World Beer Cup, beim European Beer Star und beim Craft Beer Award.

Außerdem nahmen mehrfach Mitarbeiter der Braumanufaktur erfolgreich an der Weltmeisterschaft der Biersommeliers teil.

Den vom Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz ausgelobten ‚Bundesehrenpreis‘ für die besten Gesamtleistungen in der Qualitätsprüfung für Bier der Deutschen Lebensmittelgesellschaft (DLG) erhielt die Stralsunder Brauerei ab dem 2008 zehn Mal in Folge.

Aus Protest gegen die am 4. Mai 2009 durch die Bundesagrarministerin Ilse Aigner genehmigten Freilandversuche mit gentechnisch veränderter Gerste in Mecklenburg-Vorpommern gab Geschäftsführer Markus Berberich den 14 Tage zuvor erhaltenen Bundesehrenpreis am 6. Mai 2009 zurück.

Die Stralsunder Brauerei war von 2002 bis 2005 mit dem „Bier der Gerechten“ Sponsor der Störtebeker-Festspiele in Ralswiek auf Rügen.

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Das nennt man dann wohl Imagepflege …. bei mir kommt auch sowas an …  ggg

Bis 2006 und 2009 lud die Brauerei jeweils im Sommer zum Stralsunder Brauereihoffest ein. Hierbei traten nationale und internationale Musiker auf dem Brauereigelände an der Greifswalder Chaussee vor bis zu 15.000 Zuschauern auf. Auf dem Gelände der Brauerei finden zudem Public Viewings von sportlichen Großereignissen („Brauerei-Arena“) und „Brauereiparties“ statt.

Mit der Markteinführung von „Störtebeker Atlantik-Ale Alkoholfrei“ startete die Störtebeker Braumanufaktur eine Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Pro verkaufter Kiste alkoholfreien Bieres wird Geld an die DGzRS gespendet. „Im Zeitraum von August bis Oktober 2018 werden 0,25 € pro verkaufter Kiste an die Seenotretter gespendet.“ Auf diese Weise soll die Arbeit der Seenotretter unterstützt werden. (Quelle: wikipedia)

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Eine eigene Whisky-Marke haben sie mittlerweile auch … die ersten 650 Flaschen gingen weg wie die warmen Semmeln

Namenswechsel wie auch all die Modernisierungsmaßnahmen haben sich also scheinbar gelohnt …

Von 100.000 Hektolitern bis runter auf 10.000 Hektoliter – um dann wieder die Rekordmarke von 248.000 Hektoliter zu erreichen …

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Stralsunder Brauerei-Hoffest

Und hier ein Produktkatalog (24 Seiten) aus dem Jahr 2018 und ich sage es mal frank und frei … allein der Name Störtebeker hat bei mir als Verbraucher und Konsument das Interesse geweckt. Ja,ja … so funktioniert das eben …

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Collegium Aureum – Krönungsmesse – Gardisette Sonderausgabe (frühe 70er Jahre)

FrontCover1.JPGUnd gleich noch so ne Werbeplatte … diesmal von der Firma Gardisette:

Vier Jahre nach der Währungsreform (also 1952) war die Idee: Ein Gardinen-Angebot zu schaffen, das den Kunden Lösungen für Pflege- und Dekorationsprobleme liefert. Es gab neue Faserentwicklungen und entsprechende Maschinen, die es zu nutzen galt.

Neu war die Ausrichtung auf den verkaufsorientierten Käufermarkt mit einer konsequent gehandhabten Markenpolitik. Nicht der Kunde hatte zu kaufen, was der Hersteller produzierte, sondern der Hersteller hatte zu produzieren, was der Käufer brauchte. Dies war nun durch Schaffung einer Marke möglich. Gardisette etabliert die erste Marke in der Heimtextil-Branche: „Gardisette perfekt“.

In der ersten Werbekampagne, die der Heimtextilmarkt zu Gesicht bekam, stellte Gardisette die sensationell anmutende Eigenschaft von Pflegeleichtigkeit vor: „kein Spannen – kein Bügeln – kein Einlaufen mehr.“ Segensreiche Vorzüge die sich entsprechend verkauften. Bald nach dieser Einführung produzierte Gardisette den Stoff so breit, dass die Breite zur Höhe wurde und somit kein Zwischenhalt die Optik störte. Ein Jahr später folgte die Einführung des Beschwerungsbandabschlusses. Der Gardinen-Saum war überflüssig, das Beschwerungsband wurde bei der Produktion direkt eingearbeitet. Vorteil: ein makelloser Faltenfall. Um die Marke Gardisette beim Verbraucher unverwechselbar zu machen, wurde ein Silberfaden in das Combiflex-Band eingewebt. Passend zur Gardinen Kollektion wurde zusätzlich eine Dekostoff-Kollektion entwickelt, welche die gleichen Produktvorteile der Gardisette-Gardinen beinhaltete.

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Dieser neu eingeschlagene Weg im Produktbereich und die Ausrichtung auf eine Marke hatte zur Folge, daß auch die Vertriebsorganisation neu aufgebaut werden mußte. So wurden vertriebserfahrene Fachkräfte fest angestellt und zu Verkaufsberatern geschult. Wichtig war das Mitdenken von Markenartikelkategorien und den Handelspartner in seinen Absatzbemühungen zu unterstützen. Gardisette wird auch heute nur in Fachgeschäften des Einzelhandels, Fachabteilungen der Warenhäuser und Fachmärkten angeboten. Die gesamte Gardisette-Kollektion wird auf einem Vorwahlsystem präsentiert. Ein weiterer Vorteil für den Handel ist der kurzfristige Lieferservice für alle Dessins.

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Damit sich die Markt-Idee immer mehr durchsetzen konnte, wurde Werbung und Verkaufsförderung ein immer wichtigeres Instrument. Dabei bedient man sich allen möglichen Werbe-Medien um immer wieder interessante Produktverbesserungen mit ansprechender Werbung zu vermitteln. So konnte Gardisette sehr schnell an Profil gewinnen und wurde in der Heimtextil-Branche zur bedeutendsten Herstellermarke. Dieses einmal geschaffte Fundament stabilisiert bis heute die große Markenbekanntheit von Gardisette. (Quelle: gardisette.jab.de)

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Ein frühes Logo der Firma Gardisette

Allen Erfolgen zum Trotz konnte sich die Firma auf Dauer dann noch nicht halten. Im Jahre 2004 wurde die Firma der Firmengruppe JAB Anstoetz in Bielefeld einverleibt.

Sei´s drum … für mich war diese Firma all die Jahre ein exemplarischer Ausdruck der bundesdeutschen Spießigkeit …

Aber bei dieser Werbeplatte (vermutlich für die Partner im Handel) mache ich ne Ausnahme.

Denn hier spielt das famose Collegium Aureum die „Krönungsmesse“ von Wolfgang Amadeus Mozart:

Das Collegium Aureum war der Name eines 1962 gegründeten und bis zu seiner Auflösung in Köln ansässigen Kammerorchesters.

Das Collegium Aureum entstand auf Initiative der Freiburger Produktionsfirma Deutsche Harmonia Mundi als freie Vereinigung hochqualifizierter und bekannter Instrumentalsolisten, die sich das Ziel gesetzt hatten, Musikwerke des 17., 18. und (ab 1976) auch des beginnenden 19. Jahrhunderts zur Erzielung eines sogenannten „gerechten Klangbildes“ für die Schallplatte zu produzieren. Die Mitglieder des Ensembles wollten ihren eigenen Beitrag zur Wiederbelebung der Historischen Aufführungspraxis leisten und ausprobieren, wie die Musikwerke sowohl der Alten Musik als auch der Klassik und frühen Romantik klingen, wenn sie auf alten Instrumenten, mit alter Spieltechnik und stets in stilgerechten Räumen aufgeführt werden.

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Das Collegium Aureum in den frühen Jahren

Im Fuggerschloss zu Kirchheim in Schwaben fanden die Musiker eine akustisch geeignet erscheinende Wirkungsstätte zum Proben und Produzieren. Im Zeichen des Goldenen Schnitts des aus der Renaissance stammenden Zedernsaals im Schloss Kirchheim fanden sich die musizierenden „Kollegen“ zusammen zum goldenen Kollegium, dem Collegium Aureum, wie sie sich fortan nannten.

Im Jahre 1962 erschienen die ersten Aufnahmen auf dem Schallplattenmarkt. Öffentliche Konzertveranstaltungen folgten, bald auch Produktionen bei Funk und Fernsehen. In den folgenden Jahren verschaffte sich das von Konzertmeister Franzjosef Maier als primus inter pares angeführte Collegium Aureum einen weltweiten Ruf. Konzertreisen führten nach England, Frankreich, Japan, Lateinamerika, Nordafrika, die Niederlande, die damalige UdSSR und die Staaten des Mittleren Ostens.

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Bekannte Ensemble-Angehörige waren u. a. Gustav Leonhardt (Cembalo), Hans-Martin Linde (Flöte), Franz Beyer (Viola), Reinhard Goebel (Violine) und Wolfgang Preissler (Pauken).

Die in über drei Jahrzehnten entstandene umfangreiche Diskografie belegt den künstlerischen Rang dieses Spezialensembles. In den 1990er Jahren löste sich das Ensemble allmählich auf. (Quelle: wikpedia)

Diese Aufnahme entstand im Jahre 1970 (und zwar im sog. Zedernsaal von Schloß Kirchheim) und wurde dann eben – vermutlich kurz dannach – von Gardisette für ihre Werbezwecke übernommen.

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Historische Darstellung des Fuggerschlosses Kirchheim in Schwaben im 17. Jahrhundert

Die Krönungsmesse in C-Dur, KV 317 ist eine Messe von Wolfgang Amadeus Mozart und sie zählt wohl zu den bekannntesten Kompositionen aus seiner Feder.

Der Name Krönungsmesse ist erstmals 1862 in der Erstauflage des Köchelverzeichnis schriftlich nachgewiesen. Sehr wahrscheinlich wurde die Messe für den Ostergottesdienst 1779 am Salzburger Dom, der auf den 4. April fiel, komponiert. Mozart datierte die Partitur auf den 23. März 1779, womit er vermutlich die Fertigstellung der Komposition kennzeichnete. Unmittelbar nach Mozarts Tod wurde die Messe KV 317 zur bevorzugten Komposition für Gottesdienste bei Kaiser- und Königskrönungen sowie bei Dankgottesdiensten. Zum ersten Mal dürfte sie im Rahmen der Krönungsfeierlichkeiten

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Der Dirigent bei dieser Aufnahme: Franzjosef Maier

für Kaiser Franz II. verwendet worden sein. Die wahrscheinlich ursprünglich kapellinterne Bezeichnung Krönungsmesse ist, von der Wiener Hofmusikkapelle ausgehend, bald Allgemeingut geworden. Der Umstand, dass die Mozarts der Wallfahrtskirche Maria Plain in tiefer Frömmigkeit verbunden waren, veranlasste 1907 den Mozart-Enthusiasten Johann Evangelist Engl zu der unbeweisbaren Feststellung, die Krönungsmesse wäre für das alljährliche Maria-Plainer-Krönungsfest, das im Jahre 1779 am 27. Juni begann, komponiert worden – eine sich hartnäckig haltende Legende.

Charakteristisch für diese Messe sind die sinfonischen Elemente. Solostimmen und Chor werden sehr deutlich voneinander getrennt. (Quelle: wikipedia)

Gardisette hin, Gardisette her … hier hören wir wiedermal diesen großartigen Mozart, und zwar von einem wahrlich bedeutendem Ensemble bundesdeutscher Musikgeschichte.

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Die Originalnoten von Mozart

Besetzung:
Collegium Aureum unter der Leitung von Franzjosef Maier
+
Jörg Demus (piano)

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Titel:
01. Allegro 13.53
02. Larghetto 6.30
03. Allegretto 10.22

Musik: Wolfgang Amadeus Mozart

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Der Zedernsaal im Schloß Kirchheim

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Manfred Beltz – 1841 – 2011 – 170 Jahre Beltz Tradition und Wandel (2011)

TitelDieses Firmen (Verlags) Portrait liegt mir irgendwie ganz besonders am Herzen:

Die Verlagsgruppe Beltz mit Sitz in Weinheim ist ein deutscher Verlag, der unter anderem die Kinderbücher von Janosch herausgibt.

Julius Beltz gründete 1841 eine Buchdruckerei in Langensalza in der preußischen Provinz Sachsen und erweiterte diese später um eine eigene Buchhandlung, die u.a. Lehrbücher für Religion, Landwirtschaft und Geschichte führte.

Die Zeitung „Die Volksschule“ wurde ab 1909 wichtiges Standbein des Verlages, dessen Tätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus eingeschränkt wurde. Der Verlag stellte auf Lohndruck wissenschaftlicher Publikationen um.

Zur Zeit des Nationalsozialismus verlegte Beltz die sehr weit verbreitete Reihe Hefte für Mütterschulung, Krippen, Kindergärten und Horte in Stadt und Land für die Kurse der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen die Inhaber die Sowjetische Besatzungszone und gründeten in Weinheim eine Nachfolgefirma, während der Betrieb in Langensalza enteignet wurde.

Beispiel09Der neue Betrieb spezialisierte sich wieder auf pädagogische Literatur und legte 1971 auch ein Kinderbuchprogramm (Beltz & Gelberg) auf. Bereits 1975 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 35 Millionen DM.

Nach der Wende erfolgte der Rückkauf des alten Stammbetriebs in Bad Langensalza, zum Jahrtausendwechsel betrug der Umsatz ca. 80 Millionen DM

Zum Unternehmen gehören die eigentlichen Beltz Verlage und die Buchhandlungen Beltz in Weinheim, die Beltz Rübelmann Holding, die Beltz, Herrmann & Co. GmbH als Zentralversand in Hemsbach sowie die Druckereien Druck Partner Rübelmann ebenda und das Druckhaus „Thomas Müntzer“ in Bad Langensalza.

Rückwirkend zum 1. Januar 2012 hat Beltz den auf Kinderbücher spezialisierten Bajazzo Verlag übernommen, zu deren Autoren Martin Baltscheit und Isabel Pin zählen

Zur Verlagsgruppe Beltz gehört seit 1985 auch der von Martin Faltermaier gegründete Juventa Verlag für soziologische und sozialwissenschaftliche Schriften

Der Verlag veröffentlicht wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften für Psychologie und Pädagogik, z. B. Psychologie Heute, aber auch Kinderbücher, darunter die bekannten Janosch-Bücher. Ein Teil der Neuerscheinungen wird gleichzeitig als Hörbuch auf CD oder in einem Downloadportal als Mp3 veröffentlicht. (Quelle: wikipedia)

Firmen+MarkenDer Grund, warum mir dieses Verlagsportrait so ganz besonders am Herzen liegt, ist eigentlich sehr einfach:

Zum einen hat mich dieser Verlag während meines Studiums mehr als einmal mit seiner Fachliteratur intensiv begleitet und zum anderen habe ich dann später so diverse Janosch-Werke (und andere Kinderliteratur vom Beltz-Verlag) meinen Töchtern mit viel Begeisterung (bei allen Beteiligten) vorgelesen.

Hier nun die prachtvoll gestaltete und reichhaltig bebilderte Verlagsgeschichte (112 Seiten), die entsprechend anspruchsvoll und damit der Verlagsgeschichte und der Verlagsphilosophie angemessen gestaltet wurde. Erzählt wird nicht nur die Isolation des Verlages im III. Reich, erzählt wird nicht nur über die Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft während des Arbeitskampfes 1984 (es ging u.a. um die Einführung der 35 Stunden Woche), erzählt wird auch die Übernahme der VEB Druckerei Thomas Müntzer (die im eigentlich Stammhaus in Langensalza in der gesammten DDR-Zeit aktiv waren).

Bedenkt man es recht, so ist diese Broschüre nicht eine Verlagsgeschichte, sondern auch eine Geschichte unserers Landes … von mein Prädikat: Empfehlenswert !

Der Firmengründer Julius Beltz und Familie (fotografiert am 9. Juli 1860 beim Kunstmaler F. Tellgmann in Mühlhausen)

Der Firmengründer Julius Beltz und Familie (fotografiert am 9. Juli 1860 beim Kunstmaler F. Tellgmann in Mühlhausen)

Erstausgabe 1933

Erstausgabe 1933

Der Demontagebefehl - handgeschrieben 1946. Das Ende des technischen Betriebes - bis auf Reste.

Der Demontagebefehl – handgeschrieben 1946. Das Ende des technischen Betriebes – bis auf Reste.

Das neue Betriebsgelände in Weinheim, Werderstraße 10

Das neue Betriebsgelände in Weinheim, Werderstraße 10

Beispiel05

Beispiel eines Werbebriefes, mit dem die Julius Beltz Druckerei sich im neuen Umfeld bekannt macht.

Beispiel eines Werbebriefes, mit dem die Julius Beltz Druckerei sich im neuen Umfeld bekannt macht.

Der Verlag hat sein neues Programm gefunden: Bücher für das Lehrerstudium und die Unterrichtspraxis.

Der Verlag hat sein neues Programm gefunden: Bücher für das Lehrerstudium und die Unterrichtspraxis.

1964: Die neue Bilderbuch-Serie

1964: Die neue Bilderbuch-Serie

Beispiel10
Beispiel11

Beispiel12

Beispiel13
… und, und, und … ich könnt gar nicht aufhören, weitere Illustrationen aus dieser
prachtvollen Verlagsgeschichte zu präsentieren …

Und hier geht´s zur Präsentation:

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Aktuelle Website (27.09.2014)

Website am 27.09.2014

AktuelleWebsite2018

Aktuelle website (09.12.2018)

 

Hermann Bauer jun. Kollektion – Klassik und Moderne (2002)

FrontCover1Eine irgendwie ungewöhnliche Werbe-Aufmerksamkeit für die Kunden der Firma „Hermann Bauer“ in Schwäbisch-Gmünd („älteste Stauferstadt“).

Immerhin kann diese Firma auf 150 Jahre Firmengeschichte verweisen und was diese Firma produziert wid natürlich auch verraten:

„150 Jahre Hermann Bauer – Silber mit Tradition und Leidenschaft

Unsere Leidenschaft mit Silber zu gestalten und unsere Kunden mit traditionellen und hochwertigen, als auch neuen Produktideen immer wieder positiv zu überraschen zeichnet die Silbermanufaktur Hermann Bauer seit Generationen aus.

In der 150-jährigen Firmengeschichte wurde von Anfang an Wert auf höchste Qualität und Individualität gelegt, Produkte von zeitloser Ästhetik, höchster handwerklicher Kunst und beständiger Qualität sind daher auch heute noch der Maßstab unserer Silbermanufaktur.

Neue Produkte entstehen in der Kombination aus einem ausgeprägten Gefühl für Materialien und Formen, sowie einem hohen Maß an Liebe zum handwerklichen Detail – auf diese Weise entstehen Werte von Bestand.

Erleben Sie Emotionen in Silber…“ (Werbetext)

Fabrikgebäude1900

Fabrikgebäude, ca. 1900

Über die Entstehung dieser Firma weiß man dann zu berichten:

„Der Firmengründer HERMANN BAUER – eine unternehmerische Persönlichkeit mit Visionen

HERMANN BAUER, 1833 bei Heilbronn geboren, musste durch den frühen Tod seines Vaters bereits in jungen Jahren seine Familie unterstützen. Als Stahlgraveurlehrling stellte er bald sein hohes Talent unter Beweis und wurde mit dem Entwurf der Säulen an der „Villa Berg“ in Stuttgart beauftragt. Nach seiner Lehrzeit vertiefte HERMANN BAUER bei Auslandsaufenthalten in Holland, London und Paris sein Fachwissen und ließ sich künstlerisch inspirieren.

Wieder zurück in Deutschland begann 1863 die Firmengeschichte mit Gründung der Silberwarenmanufaktur.

Angeregt von seinem Besuch des South-Kensington-Museums in London und nicht zuletzt von seiner eigenen Lehrzeit – wollte er die Gold- und Silberschmiedelehrlinge in seiner neuen Heimat nicht nur handwerklich, sondern auch künstlerisch ausbilden. Als sozialer Unternehmer und engagierter Bürger wurde HERMANN BAUER Mitbegründer der heutigen „Fachhochschule für Gestaltung“ in Schwäbisch Gmünd.“ (Werbetext)

Aus der Serie „Historische Fertigung“::

BilderbogenHistorischeFertigung01

BilderbogenHistorischeFertigung02

Diese Firma hat also durchaus eine gewisse Reputation und auch der Jubiläums-Katalog (liegt als pdf-Datei bei) hat durchaus etlich nobles zu bieten.

Um so überraschender ist es, dass diese Werbe-CD mehr als schlicht daher kommt. Keinerlei freundliche Worte oder gar und nicht mal die Interpreten der Kompositionen werden genannt …. das passt so gar nicht zu dem Image, dass sich diese Firma gibt. Von daher eigentlich eine erbärmliche Präsentation. Aber, nun gut: Bei der Musik kann man nicht meckern … gefällige Melodien die einem durchaus mal gefallen können, wobei das „Moderne“ sich auf ein paar Soundtrackmelodien beschränkt.

BookletBackCover1

Titel:
01. Largo (aus Xerxes) (Händel) 3.03
02. Menuett (Boccherini) 3.33
03. Eine kleine Nachtmusik (Mozart) 5.29
04. Menuett G-Dur (Bach) 1.36
05. Walzer Nr. 15 (Brahms) 1.20
06. Serenade (Haydn) 3.19
07. Träumerei (Schumann) 3.10
08. The Ludlows (Soundtrack) (Horner) 5.40
09. Menuett in G (Beethoven) 2.52
10. Railroad Man (Sakamoto) 4.41
11. Cavatina (Guitar) (Williams) 4.17
12. Rota Romeo & Julia (Rieu) 3.41
13. Ständchen (Schubert) 3.18
14. The John Dunbar Theme (Soundtrack) (Barry) 2.15
15. The Nightingale Song (J.Danna/M.Danna) 3.43
16. Air (Bach) 4.03
17. The Nightingale (Henson/Conant) 4.22
18. Chocolat (Portman) 2.33
19. La Califfa (Moricone) 2.37
20. Moon River (Mancini/Mercer) 4.04
21. Theme Of Summer 42 (Legrand) 3.55

CD1

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Gustl Färbinger – Geschichten um das ehrsame Schumacherhandwerk (2009)

TitelWieder mal so ne Firmengeschichte. Diesmal von dem Fachgeschäft „Färbinger – Schuhe & Sport“ (Hauptstraße 67, 83246 Unterwössen). Unterwössen liegt im schönen Chiemgau.

Und dieses Fachgeschäft kann auf eine lange Geschichte zurückblicken, Nicht ohne Stolz kann mann daher auf der website folgendes lesen:

„Bereits 1929 beginnt die Firmengeschichte mit August Färbinger senior, der seine Schusterwerkstatt mit dem Verkauf von Fabrikschuhen erweiterte. Die Tradition des Schuhmacherhandwerks besteht in der Familie sogar bereits seit 1754 (also vor 259 Jahren!). Heute erwartet Sie ein modernes Geschäft mit traditionellen Werten.
Bei uns steht Freundlichkeit, persönliche Beratung und Qualität zum fairen Preis an erster Stelle.“

Und im Jahre 2009 veröffentlichte man 80jährigen Jubiläum eine kleine Broschüre, in dem Auskunft über die Geschichte dieses Schuhgeschäftes gegeben wird. Verfasst wurde die Broschüre von dem Senior-Cheft Gustli Färbinger (Jahrgang 1930) der 1955 seinen Meisterbrief in diesem „ehrsamen“ Handwerk erhielt.

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Das schöne Chiemgau

Zur Einleitung schreibt der Autor dann folgendes:

Beispiel08Man darf sich also auf eine durch und durch traditonelle Firmengeschichte einstellen.

Lesenswert wie der Autor das III. Reich beschreibt, seine kritischen Anmerkungen zu dieser „Epoche“ sind interessant, aber so recht glauben mag und kann ich die kritischen Worte nicht (diese Anmerkung bezieht sich nicht auf den Autor selbst, sondern vielmehr auf seine Eltern).

Nun das Wirtschaftswunder machte auch vor dem Chiemgau nicht halt und so entwickelte sich das Geschäft spätestens ab den 50er Jahren prachtvoll.

Und heute ist aus diesem Familienbetrieb ein „Schuh und Sportgeschäft“ geworden, der Verkauf von Skiern ist ein weiteres Standein geworden und auch ne Ferienwohnung bieten sie dem erholungsbedürftigen Kunden an (Zitat: „Der „Senior-Chef“ zeigt Ihnen gerne schöne Wanderungen (auch mal abseits der markierten Wege) und führt Sie auf unsere schönen Almen. Dort haben die Sennerinnen oft eine zünftige Brotzeit und die passenden Getränke dazu.“)

Beim lesen dieser Broschüre bleiben gemischte Eindrücke nicht aus, zuweilen ist die eher verharmlosende Glättung geschichtlicher Ereignisse zu offensichtlich, zuweilen schreibt der Autor auch schlicht und ergreifendes falsches wie hier z.B.

Beispiel09

Also: wer wie ich einen Faible für solche Dokumente hat, ist ganz sicher gut bedient … die kritische Brille darf man dabei getrost auflassen.

Beispiel01

Die Großfamilie Färbinger und die Wegmann-Leut
mit Rechen vorm Zuhäusl, um 1900

Beispiel02

Gustl Färbinger in jungen Jahren

Beispiel03

Schuhplattler- und Trachtentanz-Einlagen für die Touristen in den 50er Jahren

Beispiel04

Im Februar 1981 organisierte die Schuheinkaufsgenossenschaft Ring-Schuh eine
deutsch-österreichischen Ski-Vergleichswettkampf in Kitzbühl. Bei diesem Torlauf
am Ganslernhang räumte die Firma Färbinger mit fünf Klassenbesten gewaltig ab.

Beispiel05
Das Meisterstück aus dem Jahr 1955
Beispiel06

Schuhaus Färbinger wie es sich heute präsentiert

Der pdf-Präsentation habe ich dann noch den aktuellen Prospekt dieses Betriebes beigelegt.

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Beispiel10

 

Günter Noris – Top Hits eines Plus Jahrzehnts (1982)

FrontCover1Und hier mal wieder ein Stück bundesdeutsche Firmengeschichte, gekoppelt mit Trallala und Hopsassa Klängen des Günter Noris.

Die Plus Warenhandelsgesellschaft mbH existierte von 1972 bis 2010 als Tochter von Tengelmann. Sie war ein Unternehmen des Lebensmitteleinzelhandels mit Sitz in Mülheim an der Ruhr. Die Märkte werden seit der Übernahme durch Edeka von deren Tochter Netto Marken-Discount geführt.
Inhaltsverzeichnis

Plus hatte nach eigenen Angaben wöchentlich 13 Millionen Kunden in ihren etwa 2900 deutschen Filialen mit etwa 27.000 Beschäftigten. Der Umsatz 2006 betrug rund 10 Milliarden Euro, davon 6,87 Milliarden in Deutschland.

Die Plus-Kette galt von ihrem Geschäftskonzept her innerhalb des Lebensmitteleinzelhandels als „Soft“-Discounter, angesiedelt zwischen den „Hard“-Discountern wie Aldi und Norma und den Vollsortimentern wie Rewe oder Edeka. Das Konzept entsprach grundsätzlich dem eines Discounters (aggressive Verkaufspreispolitik, eingeschränktes Sortiment, einfache Warenpräsentation etc.), doch unterschied sich Plus in einigen Punkten von Harddiscountern: Die Produktpalette war größer und es gab einen höheren Anteil an Markenartikeln.

Seit Anfang 2005 veräußerte Plus nicht verkaufte Non-Food-Aktionsware in so genannten Billix-Läden, welche jedoch alle im September/Oktober 2007 wieder geschlossen und in die Plus-Märkte integriert wurden. Die gleichnamigen Märkte in den Niederlanden gehören nicht zur Tengelmann-Gruppe.

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Viele Jahre fester Bestandteil der örtlichen Infrastruktur

Deutschlandweit war Plus in zwölf Regionen aufgeteilt. Eine Vertriebsregion wurde von einem Regionsleiter geführt, der die Verantwortung für bis zu 270 Filialen trug. Diese Verantwortung gab er an Verkaufsleiter weiter, denen wiederum Bezirksverkaufsleiter unterstanden, die jeweils für etwa acht Filialen verantwortlich waren. Die Warenversorgung der deutschen Filialen erfolgte aus elf Lagern, im April 2009 schloss im Rahmen der Umstellung mit Netto das Zentrallager in Ottendorf-Okrilla.

Plus warb mit dem aus den Buchstaben des Firmennamens abgeleiteten Claim „Prima leben und sparen“. In ehemals West-Berlin hieß Plus Real, was „Richtig Einkaufen Angenehm Leben“ bedeutete. Der andere Namen in Berlin lag wohl im Wettbewerb begründet. Der Name Real hatte nichts mit dem heutigen Verbrauchermarkt mit gleichem Namen zu tun.

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Seit Dezember 2007 bot Plus, wie viele andere Discounter auch, einen eigenen Handytarif („Pluskom“) an. Neben Markenprodukten führte Plus ein breites Sortiment an Eigenmarken-Artikeln, zum Beispiel BioBio für Bioprodukte und „Viva Vital“ für die Gesunde Ernährung. Beide genannten Marken werden weiter über Netto Marken-Discount angeboten.

2008 wurde Plus von PETA als tierfreundlichster Discounter ausgezeichnet.

2007 verkaufte Plus seine 250 Plus-Filialen und 58 Bauprojekte in Spanien für rund 200 Mio. Euro an den französischen Einzelhändler Carrefour sowie die Filialen in Polen und Portugal an die portugiesische Handelskette Jerónimo Martins.

2008 erwarb die Rewe Group die tschechischen, Spar Österreich die ungarischen sowie die belgische Handelskette Delhaize die griechischen Plus-Märkte.

2010 wurden die bulgarischen und rumänischen Plus-Märkte an den Discounter Lidl verkauft.

Ende Mai 2010 verkaufte Tengelmann seine letzte und älteste Plus-Auslandsgesellschaft, Zielpunkt in Österreich, an die luxemburgische Beteiligungsgesellschaft bluO.

Sämtliche abgestoßenen Auslandsmärkte werden in die eigenen Marktauftritte der Erwerber umfirmiert.

Seit Mitte 2010 ist der Verkauf aller Plus-Auslandstöchter abgeschlossen.

Plus04

Am 16. November 2007 gaben Tengelmann und Edeka bekannt, dass der Netto Marken-Discount (Edeka) und Plus Deutschland in ein Gemeinschaftsunternehmen eingebracht werden sollen, an dem Edeka mit 70 % und Tengelmann mit 30 % beteiligt seien. Am 1. Juli 2008 stimmte das Bundeskartellamt der Übernahme der Plus-Filialen mit Einschränkungen zu. Die Ertragsbeteiligung der Tengelmann-Gruppe an dem Gemeinschaftsunternehmen wurde auf 20 % beschränkt, die Vermögens- und Stimmrechtsbeteiligung beträgt zudem nur 15 %. Wegen der marktbeherrschenden Stellung durch den Zusammenschluss mussten 378 Filialen mit Schwerpunkt in Ostdeutschland verkauft werden. 328 davon wurden an die Rewe Group verkauft und mittlerweile alle auf das Konzept des Tochterdiscounters Penny umgestellt. Eine anfänglich geplante Einkaufskooperation[8][9] zwischen Edeka und Tengelmann wurde im Zuge des Kartellverfahrens untersagt. Somit wird sich Tengelmann, wie angekündigt, einen anderen Partner für seine Einkaufskooperation suchen. Danach erteilte das Bundeskartellamt am 9. Dezember 2008 für die endgültige Übernahme der Plus-Filialen seine Zustimmung.

Plus05

Online noch erreichbar

Bis Ende Juli 2010 wurden sämtliche Plus-Märkte sukzessive in Netto-Marken-Discount-Filialen umgestaltet. Etwa 400 kleinere, vornehmlich innerstädtische Filialen werden als Netto Marken-Discount City, kurz Netto City, geführt.

Anfang April 2008 berichtete der Stern nach dem Bekanntwerden der Überwachung der Mitarbeiter in Lidl-Filialen in seiner Online-Ausgabe, dass in einzelnen Fällen detailliert auch „bei Plus und Edeka über die Arbeitsleistung und das Privatleben der Angestellten berichtet“ wurde. (Quelle: wikipedia)

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Aus plus wurde Netto

Na ja … und zum 10jährigen Bestehen dieser Firma gönnte man sich ne eigene Schallplattenproduktion mit dem Unterhaltungs-Organisten Günter Noris:

Günter M. Noris, eigentlich Günter Maier (* 5. Juni 1935 in Bad Kissingen, Unterfranken; † 27. November 2007 in Kerpen, Nordrhein-Westfalen) war ein deutscher Bandleader, Pianist, Arrangeur und Komponist.

Aufgewachsen mit drei Brüdern in Bad Kissingen, kam Günter Maier als ältester Sohn eines Postbeamten früh mit Musik in Berührung und lernte Klavier. Er machte eine klassische Ausbildung am Bayerischen Staatskonservatorium in Würzburg und studierte Noris01Klavier und Kompositionslehre. Sein Studium finanzierte er als Jazzer mit Auftritten in amerikanischen Clubs als Mitglied der Hep Cats Combo. Auch nach erfolgreichem Studienabschluss trat er zunächst weiter als Jazzmusiker mit der Helmut Brandt-Combo auf. Im Jahr 1961 verpflichtete ihn der RIAS für sein RIAS Tanzorchester in Berlin als Pianist und stellvertretenden Dirigenten.

Hildegard Knef machte ihn 1966 zum musikalischen Leiter ihrer ersten Chanson-Tournee. Damals legte er sich nach der „Villa Noris“ in seiner Heimatstadt den Künstlernamen „Noris“ zu. Im Jahr 1967 wechselte Noris als Pianist, Arrangeur und Bandleader zum WDR nach Köln und ging mit diesem Orchester im Jahr 1968 auf eine erfolgreiche Japan-Tournee. Der WDR nahm 1970 sein Musical Pierre und Madeleine mit René Kollo und Gitte Haenning auf.

1971 gründete er die Big Band der Bundeswehr, mit der er auch das musikalische Rahmenprogramm der Olympischen Spiele 1972 in München und der Fußball-Weltmeisterschaft 1974 gestaltete. Nach seinem Ausscheiden aus der Bundeswehr gründete er 1983 seine eigene Gala Big Band mit dem typischen „Noris-Sound“.

Von 1977 bis 1996 brachte Noris mit Hugo Strasser und Max Greger 20 offizielle Tanzplatten des Jahres für den Allgemeinen Deutschen Tanzlehrerverband (ADTV) heraus. 1995 wurde seine Big Band vom ADTV zum „besten Tanzorchester der Welt“ gekürt.

Günter Noris hatte in knapp 40 Jahren etwa 2.500 Live-Auftritte in 15 Ländern. Die Erlöse aus seinen Wohltätigkeitskonzerten gehen in die Millionen. Bundespräsident Richard von Weizsäcker überreichte ihm das Bundesverdienstkreuz persönlich. Zur Feier seines 70. Geburtstags (2005) ehrten ihn Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers.

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Noris starb zweieinhalb Jahre später nach langer Krankheit in seinem langjährigen Wohnort Kerpen-Horrem. (Quelle: wikipedia)

Wenn auf der Hülle zu lesen ist „Top-Hits eines Plaus Jahrzehnts“ das ist das ein wenig gschwindelt, denn zumindest auf Seite 2 der LP befinden sich mit Ausnahme von „Rivers Of Babylon“ und „Morning Has Broken“ eher unbekanntere „Hits“ …

Ansonsten hören wir das übliche Gedudle des Günter Noris, der zumindest  hin und wieder mit pfiffigen Arrangements überraschen kann.

Und die ganze Zeit habe ich das Gefühl, dass der Günter Noris (den Orgel spielen konnte er ja), sich all die Jahre unter Wert verkauft hat.

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Günter Noris mit Rudi Carrell und Rex Gildo

Besetzung:
Günter Noris (organ)
+
ein kleiner Haufen unbekannter Studiomusiker

Booklet1

Titel:
01. Popcorn (Kingsley) 2.59
02. Amazing Grace (Traditional) 3.27
03. Waterloo (Andersson/Ulvaeus) 2.42
04. Griechischer Wein (Jürgens) 3.28
05. Paloma Blanca (Bouwens) 2.46
06. Das Lied der Schlümpfe (Kartner) 3.14
07. Rivers Of Babylon (Dewe/Farian/Reyam/McNaughton) 3.18
08. You’re The One That I Want (Farrar) 2.36
09. Maybe (Pace) 2.50
10. Midnite Dynamos (Bloomfield) 2.26
11. Zabadak (Blaikley) 3.23
12. Morning Has Broken (Traditional/Stevens) 3.47

LabelB1

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Günter Noris mit Dr. Mildred Scheel