Eva Mattes – Liest Anne Perry – Digbys erster Fall (2006)

FrontCover1Ein weiteres Hörbuch aus der Edition „TV Kommisare lesen Krimis“.

Diesmal hören wir die ehemalige Tatort Kommisarin vom Bodensee, Eva Mattes.

Eva Mattes (* 14. Dezember 1954 in Tegernsee) ist eine deutsch-österreichische Schauspielerin. Sie ist seit den 1970er-Jahren als eine der wichtigsten Darstellerinnen des Neuen Deutschen Films[2] und als Theaterschauspielerin an den großen deutschsprachigen Bühnen bekannt. Im Fernsehen verkörpert sie seit 2002 die Tatort-Kommissarin Klara Blum. Eva Mattes ist auch Sprecherin in vielen Hörspielen und Hörbüchern sowie Synchronsprecherin und tritt seit 2006 als Chanson-Sängerin auf.

Eva Mattes ist die Tochter der Schauspielerin Margit Symo und des Filmkomponisten Willy Mattes und war bereits als Schülerin im Film- und Theatergeschäft tätig. Anfangs wurde sie noch als „Evi Mattes“ angekündigt. Sie arbeitete als Synchronsprecherin für Kinderserien. So lieh sie in Lassie der Hauptfigur Timmy die Stimme und sprach die Pippi Langstrumpf in der gleichnamigen Fernsehserie. Auch das bekannte Titellied Hey, Pippi Langstrumpf sang sie in der deutschen Version.

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Eva Mattes mit: Hedda Gabler, Leseprobe mit Rainer Werner Fassbinder, Karl-Heinz Böhm, Margit Carstensen, Kurt Raab, 1973

Mattes hat nach eigenen Angaben nie eine Schauspielschule besucht und verfügt auch über keine abgeschlossene Schulbildung. Mit Michael Verhoeven drehte sie o.k., den Skandalfilm der Berlinale 1970. Dieser Anti-Vietnamkriegsfilm sorgte dafür, dass die Berlinale nach Rücktritt der Jury ohne Preisträger zu Ende ging. Nach den Filmerfahrungen wurde Mattes 1972 am Deutschen Schauspielhaus in Hamburg engagiert, wo sie mit dem Stück Stallerhof eine Aufsehen erregende Premiere feierte.

Sie spielte in Hamburg Shakespeare und Ibsen und drehte gleichzeitig Filme wie Stroszek, Die bitteren Tränen der Petra von Kant und Woyzeck. Ihre Regisseure waren Peter Zadek, Rainer Werner Fassbinder und Werner Herzog. Besonders hervorzuheben ist auch ihre Leistung als Lene in Helma Sanders-Brahms’ Film Deutschland, bleiche Mutter von 1980.

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Eva Mattes in dem Film „Auf immer und ewig“, 1985

2002 übernahm sie für den Südwestrundfunk die Rolle der Konstanzer Tatort-Kommissarin Klara Blum und dreht seitdem zwei bis drei neue Folgen im Jahr.

Mit dem Regisseur Werner Herzog hat sie eine gemeinsame Tochter Hanna Mattes (* 1980), mit der sie im Jahr 1992 im Film Das Sommeralbum ein Mutter-Tochter-Gespann spielte. Ihr 1989 geborener Sohn Josef Mattes ist ebenfalls als Schauspieler tätig. Mit ihm gemeinsam war sie 2003 in der Tatort-Folge Der Schächter zu sehen. Sie lebt mit dem Vater ihres Sohnes, dem österreichischen Künstler Wolfgang Georgsdorf, in Berlin. 2011 veröffentlichte sie unter dem Titel Wir können nicht alle wie Berta sein ihre Erinnerungen in Buchform. (Quelle: wikipedia)

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Eva Mattes als Tatort Kommisarin (mit Roland Koch; nein, nicht dem aus Hessen)

Keine Frage: eine beeindruckene Biographie !

Nun, zum dem Krimi von der Autorin Anne Perry.

Anne Perry (* 28. Oktober 1938 in Blackheath, London als Juliet Marion Hulme) ist eine britische Schriftstellerin. Sie ist bekannt für ihre historischen Kriminalromane, die im viktorianischen England spielen.

Anne Perry wurde als Juliet Hulme geboren. Sie war das erstgeborene Kind des englischen Physikers Henry Rainsford Hulme (1908–1991) und dessen Frau Hilda Marion Reavley (* 1912), Tochter eines angesehenen anglikanischen Geistlichen. Ihr jüngerer Bruder Jonathan wurde 1944 geboren. Im Alter von 6 Jahren erkrankte sie an Tuberkulose und musste in ein wärmeres Klima umziehen. Ihre Eltern schickten sie zu einer Pflegefamilie auf die Bahamas, mit der sie später auf eine abgelegene neuseeländische Insel umzog. Deshalb verpasste sie fast drei Jahre lang den Schulunterricht. Ihr Vater nahm eine Stelle als Rektor der University of Canterbury in Neuseeland an, und Perry konnte wieder mit ihrer Familie zusammenleben.

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Anne Perry auf der Pariser Buchmesse 2012

Die Geschichte wurde 1994 von Peter Jackson unter dem Titel Heavenly Creatures verfilmt und mit der späteren Oscar-Preisträgerin Kate Winslet für die Rolle der Juliet Hulme besetzt.Als sie 15 Jahre alt war, standen ihre Eltern kurz vor der Scheidung. Perry hoffte, nach der Scheidung gemeinsam mit ihrer Freundin Pauline Parker ihren Vater zurück nach England begleiten zu können. Die beiden Mädchen verband eine sehr enge Freundschaft. Perry gab 2006 in einem Interview zu, die Beziehung sei obsessiv gewesen. Parkers Mutter Honora Parker missbilligte die enge Bindung. Ihre Tochter befürchtete, sie würde sie daran hindern, gemeinsam mit Perry Neuseeland zu verlassen. Pauline Parker entwarf in ihrem Tagebuch einen Mordplan, den sie Perry mitteilte und den die beiden Mädchen am 22. Juni 1954 umsetzten. Sie lockten Honora Parker in einen Park und erschlugen sie mit einem Ziegelstein, der in einen Strumpf eingewickelt war. Der Mordfall erregte großes Aufsehen. Durch ihr geringes Alter entgingen sie der Todesstrafe und wurden zu einer Strafe unbestimmter Länge verurteilt, die in Commonwealth-Staaten als At Her Majesty’s Pleasure bekannt ist. Nach fünf Jahren Haft kamen sie mit der Auflage frei, nie wieder Kontakt zueinander aufzunehmen.

Im August 2009 fand auf dem Montréal World Film Festival die Uraufführung des Dokumentarfilms Anne Perry – Interiors (Regie: Dana Linkiewicz) statt.

Nach ihrer Entlassung 1959 kehrte Perry nach England zurück. Ihre Mutter heiratete wieder, und Perry nahm den Namen ihres Stiefvaters an. Anne Perry ist kein Pseudonym, sondern seitdem ihr korrekter bürgerlicher Name. Sie hielt sich mit vielen unterschiedlichen Jobs über Wasser. Fünf Jahre lang lebte sie in Südkalifornien und trat in dieser Zeit den Mormonen bei, denen sie heute noch angehört.

Sie begann bereits in den 1960er Jahren zu schreiben, ihren ersten Roman veröffentlichte sie nach vielen Absagen aber erst 1979. Sie verwendet in ihren Romanen meist das viktorianische England (Viktorianisches Zeitalter) als geschichtlichen Hintergrund; die Anregung dazu lieferte ihr Stiefvater, der spekulierte, wer Jack the Ripper wohl gewesen sein mochte. Das war die Geburtsstunde ihrer Hauptfiguren, des Polizisten Thomas Pitt und seiner Ehefrau Charlotte, die im London zur Zeit der Jack-the-Ripper-Morde leben. Später erfand sie noch den Privatdetektiv William Monk, der im Gegensatz zu den Pitts ein eher dunkler Charakter ist.

Ihre Bücher wurden weltweit bisher 20 Millionen Mal verkauft (Stand 2006).

Anne Perry lebt heute im kleinen Dorf Portmahomack in Schottland. (Quelle: wikipedia)

Und um darum geht´s:

Buch

Die Buchvorlage

Und hier ne euphorische Besprechung dieses Hörbuchs (Digbys erster Fall“ ist in Deutschland ursprünglich nur in der Anthologie „Das große Frauenkrimi Lesebuch“ 1992)  erschienen:London zur Zeit Königin Victorias: Im prunkvollen Stadthaus von Freddie Dagliesh treffen sich für eine mehrtägige Party die Reichen und Mächtigen der Stadt. Doch mit einem erschütternden Todesfall bekommt die scheinbar heile Welt tiefe Risse: Daisy Beech, die äußerst charmante und auf politischem Gebiet versierte Ehefrau eines potentiellen Ministerkandidaten, wird erstickt in ihrem Bett aufgefunden. Das Zimmermädchen Digby und der Butler Ridgeway sind dem Mörder auf der Spur …
Eva Mattes ermittelt seit 2001 als“Tatort“-Kommissarin Klara Blum am Bodensee. Mit ihrer sensiblen und energischen Präsenz verleiht sie Daisy eine unnachahmliche Lebendigkeit, und diese nutzt geschickt ihre Menschenkenntnis, um den Mörder in die Falle zu locken.(Promo-Text)

Nach nur wenigen Augenblicken war ich gefesselt von der Sprecherin Eva Mattes. Sie interpretiert die Geschichte mit einem Augenzwinkern und ihre Betonungen und Pausen sitzen perfekt. Die eigentliche Geschichte ist trotz der Kürze sehr spannend und interessant gemacht – typisch Anne Perry eben. Auch in den wenigen Minuten des Hörbuches erreicht die ganze Atmosphäre des viktorianischen Englands unser Ohr. Dies schafft wohl trotz vieler großartiger Kriminalautoren nur Anne Perry. Sie vermag wie keine zweite das viktorianische England zum Leben zu erwecken. Es ist auch mal erfrischend ein kurzes Hörbuch zu hören und sich nicht für mehrere Tage mit einem 10 CD langen Hörbuch beschäftigen zu müssen. Leider scheint es keine weitere Geschichte mit Digby zu geben. Sie wäre sicherlich eine interessante Serienfigur geworden, aber wahrscheinlich hat die Autorin mit Inspektor Monk und Thomas Pitt schon genug zu tun. (Steffis Bücherkiste, Dortmund)

Und in der Tat: Eva Mattes brilliert mir ihren diversen stimmlichen Variationen … sie ist halt eine der ganz großen Schauspielerinnenn (schade, dass sie das bei all ihren Tatort Krimis nicht zeigen konnte)

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Sprecherin:
Eva Mattes

Regie: Ralf Becher

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Titel:
01. Kapitel 01 / 0.11.
02. Kapitel 02 / 4.21
03. Kapitel 03 / 4.06
04. Kapitel 04 / 4.22
05. Kapitel 05 / 4.26
06. Kapitel 06 / 4.49
07. Kapitel 07 / 5.01
08. Kapitel 08 / 6.01
09. Kapitel 09 / 3.24
10. Kapitel 10 / 2.56
11. Kapitel 11 / 6.55
12. Kapitel 12 / 6.14
13. Kapitel 13 / 6.03
14. Kapitel 14 / 6.18
15. Kapitel 15 / 5.26
16. Kapitel 16 / 2.01
17. Kapitel 17 / 5.21
18. Kapitel 18 / 5.14
19. Kapitel 19 / 4.32

Text: Anne Perry (aus dem Engl. von Carla Blesgen)

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