Joseph Meinrad – Der Mann von La Mancha (1968)

FrontCoverA1Vermutlich war dem Joseph Meinrad die Rolle des (Don Quijote in dem Musical „Der Mann von La Mancha“ auf den Leib geschnitten.

Der Mann von La Mancha ist ein Musical von Mitch Leigh, Dale Wasserman und Joe Darion.

Auf der Grundlage des Klassikers Don Quijote von Miguel de Cervantes schrieb Wasserman 1959 das Fernsehstück I, Don Quixote. In diesem spielt der von der Spanischen Inquisition eingekerkerte Dichter den Mitgefangenen seinen Ritterroman vor und übernimmt dabei die Rolle Don Quijotes. 1965 wurde das zum Musical adaptierte Stück am 22. November am ANTA Washington Square Theater in Greenwich Village mit Richard Kiley in der Titelrolle uraufgeführt. Die Musik stammte von Mitch Leigh, die Liedtexte wurden von Joe Darion geschrieben. 1966 erhielt das Musical 5 Tony Awards, unter anderem für das Beste Musical und den Besten Schauspieler. Die Original-Produktion erreichte 2328 Aufführungen.

Die deutschsprachige Erstaufführung in der Fassung von Robert Gilbert erfolgte am 4. Januar 1968 im Theater an der Wien in Wien unter der Regie von Dietrich Haugk mit Josef Meinrad in der Titelrolle und Blanche Aubry als Aldonza sowie Fritz Muliar als Sancho Panza.

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Das Stück spielt durchgehend ohne Pause in einem Verlies der spanischen Inquisition. Cervantes und sein Diener sind der Gotteslästerung angeklagt und warten unter Räubern, Mördern und Prostituierten auf ihr Verfahren. Der Anführer der Insassen nimmt ihnen alle Habe weg, darunter ein Manuskript. Um zu beweisen, dass es sein künftiges Buch ist, verkleidet sich Cervantes als seine Figur Don Quijote und spielt mit den Mithäftlingen die Geschichte vor. So wird das Gefängnis zur Straßenspelunke. Aldonza ist ein schlampiges Serviermädchen, doch Don Quijote nennt sie Dulcinea und macht ihr den Hof. Währenddessen versuchen seine Nichte Antonia und ihr Verlobter Dr. Carrasco immer wieder, Don Quijote von seinen sinnlosen Kämpfen gegen imaginäre Feinde abzuhalten. Als Spiegelritter verkleidet zwingt ihn Carrasco, der Realität ins Auge zu sehen, zu erkennen, dass er nicht der Erretter der Menschheit ist, sondern ein ärmlicher alter Mann. Nur Aldonza, die einzig von Don Quijote als Dame behandelt wurde, fleht ihn an, den unmöglichen Traum fortzusetzen und die Rüstung wieder anzuziehen. Don Quijote stirbt in ihren Armen. Aldonza nennt sich fortan Dulcinea und träumt nun selbst den Traum ihres Helden weiter. Das Spiel ist aus. Ergriffen reicht der Anführer Cervantes sein Manuskript zurück. Von oben senkt sich eine Leiter, und Cervantes wird vor das Inquisitionstribunal gerufen. (Quelle: wikipedia)

Liest man sich all die Kritiken durch, die auf der Rückseite der Hülle zu dieser LP zu lesen sind, muss man davon ausgehen, dass diese deutsche Uraufführung damals ein Riesenerfolg war. So schreibt z.B. die Kronen-Zeitung am 5.1.1968:

Josef Meinrad als Don Quijote hat wieder eine Meisterleistung seiner liebenswerten Kunst vollbracht. Fritz Muliar mit seinem Sancho beweist den großen Bogen seiner schauspielerischen Fähigkeiten. Und doch möchte man fast  Blanche Aubry an allererster Stelle nennen – ihre Aldonza-Dulcinea ist nicht nur von der an Brecht geschulten Gesangstimme her ein Phänomen, sondern hat auch eine immense schauspielerische Strahlkraft.

Ein wirklicher Höhepunkt ist das zornige „Aldonza“ bei der man sich von der gewaltigen Stimme von Blanche Aubry überzeugen kann.

Die Ouvertür kommt klanglich ein wenig holprig daher, der Rest der LP ist aber akustisch durchaus geniessbar !

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Fritz Muliar & Joseph Meinrad

Besetzung:
Blanche Aubry (Aldonza)
Frank Dietrich (Dr. Carasco)
Brunhilde Feuchtmeier (Antonia)
Norman Foster (Der Gastwirt)
Carlo Lando (Der Barbier)
Josef Meinrad (Don Quijote)
Fritz Muliar (Sancho – Diener)
Bianca Zambelli (Die Haushälterin)
+
Maultiertreiber:
Rudolf Katzböck – Jörg Maria Berg- Berno Cramm – Hannes Müller – Harald Sielaff – R.W. Wasserlof

Musikalische Leitung: Johannes Fehring

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Titel:
01. Ouvertüre 3.45
02. Josef Meinrad, Fritz Muliar: Ich bin ich, Don Quijote  2.23
03. Blanche Aubry, Maultiertreiber: Mir’s jeder recht 3.03
04. Josef Meinrad, Maultiertreiber: Dulcinea 1.33
05. Brunhilde Feuchtmaier, Bianca Zambelli, Egon Simonet: Ich denke nur noch an ihn 3.07
06. Fritz Muliar, Blanche Aubry: Ich mag ihn 1.58
07. Blanche Aubry: Was will er bloß von mir 2.41
08. Rudolf Katzböck, Maultiertreiber: Kleiner Fink 1.56
09. Egon Simonet: Hab‘ deine Dulcinea 1.42
10. Josef Meinrad – Der unmögliche Traum 2.08
11. Carlo Lando, Josef Meinrad, Fritz Muliar, Norman Foster, Ensemble – Der Goldhelm des Mambrino
12. Norman Foster, Blanche Aubry, Fritz Muliar, Ensemble: Der Ritterschlag (Ritter von der traurigen Gestalt)
13. Rudolf Katzböck: Die Vergewaltigung 1.33
14. Blanche Aubry, Josef Meinrad: Aldonza 3.33
15. Fritz Muliar: Ein bißchen tratschen 1.32
16. Josef Meinrad, Blanche Aubry, Fritz Muliar, Egon Simonet, Norman Foster, Ensemble: Sterbeszene und Finale 6.52

Musik: Mitch Leigh – Text: Joe Darion – Deutscher Text: Robert Gilbert

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