Gioacchino Rossini – Der Barbier von Sevilla (Querschnitt) (1956)

frontcover1Der bundesdeutsche Bildungsbürger hatte in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrunderts, sofern er sich für Opern- und Operettenmusik interessierte, zwei Möglichkeiten:

Da gab´s zm einen diese oppulenten LP – Boxen für die gut betuchten und dann gab´s für´s restliche Volk Schallplatten, die dann einen Querschnitt durch ein jeweiliges Werk präsentierten.

Hier nun ein Querschnitt aus der Oper „Gioacchino Rossini – Der Barbier von Sevilla“.

„Graf Almaviva verliebt sich in eine junge Dame und folgt ihr bis nach Hause. Er singt ihr Ständchen, allein mit Gitarre, und – zur Bekräftigung seiner ernsten Absichten – mit Verstärkung eines Männerchors. Seine Angebetete Rosina, eine reiche Waise, wird von ihrem Vormund Doktor Bartolo streng bewacht.

Doktor Bartolo hat viel zu tun;  waren doch schon immer  junge Mädchen schwerer zu hüten als ein Sack voller Flöhe.  Dabei liegt ihm nur bedingt an ihrem Wohlergehen – eher an seinem, denn er möchte Rosina heiraten, um an deren Mitgift zu kommen.
Graf Almaviva trifft zufällig Figaro, seinen Ex-Kammerdiener, der sich jetzt als Barbier seinen Lebensunterhalt verdient. Auch früher schafften es die Friseure nicht, mit ihrem Einkommen auszukommen. Figaro jobbt nebenbei als Intrigant und Kupplerkönig. Darauf ist er unheimlich stolz, was er in der berühmten Schnellsprech-und-Zungenverdreher-Arie zum Ausdruck bringt: „Figaro hier, Figaro da…“

Graf Almaviva möchte testen, ob Rosina ihn um seiner selbst Willen oder wegen seines Titels und Geldes liebt(!) Figaro rät ihm, sich als betrunkener Soldat bei Doktor Bartolo Einlass zu verschaffen, um mit seiner angebeteten Rosina ungezwungen zu plaudern sowie gegenseitige Gedanken auszutauschen. Das geht fast schief, denn die von Doktor Bartolo gerufenen Wachen (Männerchor) wollen ihn festnehmen. Graf Almaviva kann sich ausweisen, und die Wachen ziehen zerknittert ab. Er schafft es noch, Rosina einen Liebesbrief zuzuspielen.

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Zeitgenössische Darstellung des italienischen Komponisten Gioacchino Rossini (1792-1868)

Am anderen Tage gibt er sich als Musiklehrer aus, in Vertretung des kranken Basilio. (Wunderschönes Katerduett, in dem der Graf versucht, seine Stimme zu verstellen, und der Doktor, diese nachzuäffen (jauuul)).  Während ihrer Singstunde bewacht der misstrauische Doktor Bartolo die beiden , die aber Zeit finden, sich durch einige Arien hindurch ihre Liebe zu erklären. Sie verabreden sich um Mitternacht – Schlag zwölf soll Rosina abgeholt und entführt werden – zack!! Den Hausschlüssel bekommen sie von Figaro, der ihn wiederum Doktor Bartolo abgeluchst hat.
Doktor Bartolo wird die Sache zu brenzlig. Er bestellt den Notar, um sich schnell mit Rosina zu verheiraten, bevor es ein anderer macht. Der Notar kommt und traut statt dessen Rosina und Graf Almaviva – nach einer kleinen Nachhilfe mit Waffengewalt und Bestechungsgeld.
So kommt in der gemeinsamen Schlussarie zusammen, was zusammen gehört.“ (Quelle:

Diese Aufnahme (italienisch gesungenm der Hüllentext ist in deutsch) erschien den Brüdern bei Decca für so wertvoll, dass sie gleich in aller Herren Länder veröffentlicht wurde, so auch bei uns ..

Und natürlich wird hier geschmettert, was das Zeug hält … und nachdem ich nun wahrlich kein Freund der Oper bin, enthalte ich mich auch einer weiteren Wertung … das steht mir nun wahrlich nicht zu.

Und ja, ich liebe diese altmodische Hüllenillustrationen !

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Alternative Frontcover

Besetzung:
Ettore Bastianini (Fugaro)
Rina Cavallari (Marcellina)
Fernando Corena (Doktor Bartolo)
Alvino Misciano (Graf Almaviva)
Cesare Siepi (Basilio)
Giulietta Simionato (Rosina)
+
Chor und Orchester:
Maggio Musicale Fiorentino unter der Leitung von Alberto Erede

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Titel:

01. Teil 1: (1. Akt): (17.55)
01.01. Aus der Ouvertüre
01.02. Sieh schon die Morgenröte (Ständchen des Grafen)
01.03. Ich bin das Faktotum (Kavantine des Figaro)
01.04. Numero fünfzehn, drei blanke Becken (Figaro, aus dem Duett mit dem Grafen)
01.05. Frag‘ ich mein beklommen Herz (Arie der Rosine)

02. Teil 2 (1. + 2. Akt) (13.19)
02.01 Die Verleumdung, sie ist ein Lüftchen („Verleumdungsarie“ des Basilio)
02.02. Süß beglückt wird mein Empfinden (Rosina, aus dem Duett mit Figaro)
02.03. Einen Doktor meinesgleichen (Arie des Bartolo)
2. Akt:
02.04. Gewittermusik (Orchester)
02.05. Nur Mut und Lust und Liebe (Finale)

Musik: Gioacchino Rossini

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szenenbild

Ja, ja … und ewig lockt das Weib (Szenenbild aus dem Victrola book of the opera, 1917)