Also, da haben wir zum einen das altehrwüdige Gewandhausorchester Leipzig:
Das Gewandhausorchester (früher selbst als Gewandhausorchester Leipzig bezeichnet) ist ein Sinfonieorchester mit Sitz in Leipzig. E gehört international zu den führenden Orchestern und gilt mit derzeit etwa 185 Berufsmusikern als weltweit größtes Berufsorchester. Zugleich ist es das älteste bürgerliche Konzertorchester im deutschsprachigen Raum. Die Chefdirigenten des Gewandhausorchesters tragen traditionell den Titel „Gewandhauskapellmeister“. Seit Februar 2018 ist Andris Nelsons Gewandhauskapellmeister. (wikipedia)
Ankunft des Orchesters auf dem Flughafen Tokio am 12. April 1961, der Beginn einer vierwöchigen Konzertreise in Japan:
Und deren damaliger Dirigent Kurt Sanderling:
Kurt Sanderling (* 19. September 1912 in Arys, Kreis Johannisburg, Ostpreußen; † 18. September 2011 in Berlin) war ein deutscher Dirigent.
Sanderling wurde als Sohn eines jüdischen Holzkaufmanns geboren. Er besuchte die Schule in Königsberg und ab 1926 in Berlin, wo er das Abitur ablegte. Er wurde am Klavier und in Musiktheorie ausgebildet. Ab 1931 arbeitete er als Korrepetitor an der Städtischen Oper in Berlin-Charlottenburg. Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im Jahr 1933 verlor er seine Anstellung und war bis 1935 für den Jüdischen Kulturbund tätig. 1935 wurde ihm die deutsche Staatsbürgerschaft aberkannt, und er emigrierte 1936 zu seinem in Moskau als deutscher Spezialist lebenden Onkel.[1] Hier wurde er Korrepetitor beim Sinfonieorchester des Moskauer Rundfunks und 1937 dessen Dirigent (Chefdirigent Nikolai Golowanow). Sein Operndebüt gab er 1937 mit Mozarts Entführung aus dem Serail. 1940 bis 1942 war er Chefdirigent der Philharmonie Charkow in der Ukraine. Nach einem Gastspiel mit den Leningrader Philharmonikern wurde er neben Jewgeni Mrawinski zweiter Dirigent dieses Orchesters. Er übte dieses Amt von 1942 bis 1960 aus. Während der Belagerung Leningrads wurde er zusammen mit dem Orchester nach Nowosibirsk evakuiert.
Nach seiner Rückkehr nach Ost-Berlin war Sanderling von 1960 bis 1977 Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters. Gleichzeitig leitete er von 1964 bis 1967 die Sächsische Staatskapelle Dresden. Von 1994 bis 1998 war er Kuratoriumsmitglied des Berliner Schauspielhauses.
Sanderling war neben Günter Wand der letzte direkte Nachfahre der deutschen romantischen Schule, er hatte keinen Unterricht im Dirigieren. Er meinte, das Taktschlagen könne sich jeder in wenigen Stunden aneignen, dazu brauche er kein Studium. Die beste Schule sei noch immer die Praxis, nicht die Theorie.
Als Dirigent engagierte sich Sanderling für die Werke von Gustav Mahler, Johannes Brahms und Dmitri Schostakowitsch, mit dem er bis zu dessen Tod 1975 eine enge Freundschaft unterhielt. Auch wurde Sanderling als Interpret der Werke von Jean Sibelius bekannt.[3] Außerdem brachte er u. a. Werke von Günter Kochan zur Uraufführung.
Die meisten von Sanderlings Familienmitgliedern sind ebenfalls Musiker: sein Sohn Thomas Sanderling, aus der ersten Ehe mit Nina Schey, ist Dirigent. Seit 1963 war Sanderling in zweiter Ehe mit der Kontrabassistin Barbara Sanderling verheiratet. Seine Söhne aus dieser Ehe sind der Dirigent Stefan Sanderling und der Cellist und Dirigent Michael Sanderling.
Kurt Sanderling starb am Tag vor seinem 99. Geburtstag. Er wurde auf dem Friedhof Pankow III beigesetzt.
Am 23. September 2016 wurde an seinem ehemaligen Wohnort in Berlin-Niederschönhausen, Am Iderfenngraben 47 eine Berliner Gedenktafel enthüllt. (wikipedia)
Und dann noch der Ludwig van Beethoven mit seinem 5. Klavierkonzert Es-Dur op. 73:
Das 5. Klavierkonzert Es-Dur op. 73 ist Ludwig van Beethovens letztes vollendetes Klavierkonzert. Im englischsprachigen Raum ist dieses Meisterwerk auch unter dem Titel Emperor Concerto bekannt und gehört heutzutage zu den beliebtesten und meistgespielten Klavierkonzerten weltweit. Die Spieldauer beträgt circa 40 Minuten.
Das Konzert entstand von Dezember 1808 bis April 1809 und ist Erzherzog Rudolph gewidmet. Europa befand sich mitten in den Napoleonischen Kriegen. Im April hatte Österreich Frankreich den Krieg erklärt. Mitte Mai 1809 wurde Wien von den französischen Truppen unter Napoleon Bonaparte bombardiert und besetzt. Schon am 4. Mai war die kaiserliche Familie, darunter auch Erzherzog Rudolph, Beethovens Förderer und Schüler, aus Wien in den ungarischen Teil ihres Herrschaftsbereiches geflohen. Beethovens Haltung Napoleon gegenüber schlug 1809 in Ablehnung um. Die Materialien zum 5. Klavierkonzert machen das deutlich: Etliche Skizzen zum 5. Klavierkonzert befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft mit Skizzen zu Heinrich Joseph von Collins Wehrmannslied „Östreich über alles“. Beethoven vollendete die Lied-Komposition jedoch nicht. Ein weiteres Zeugnis von Beethovens Patriotismus findet sich im Partiturautograph zum 5. Klavierkonzert, zu Beginn des 2. Satzes. Beethoven hält hier fest „Östreich [sic] löhne Napoleon“ – Österreich zahle es Napoleon heim! Aus dieser Bemerkung schließt Hans-Werner Küthen, Herausgeber des Klavierkonzerts in der Neuen Beethoven-Gesamtausgabe, dass Beethoven den Mittelsatz des Konzerts wohl erst nach der Eroberung Wiens geschrieben hat.
Die Uraufführung erfolgte am 13. Januar 1811 in einem halböffentlichen Konzert im Wiener Palais des Fürsten Joseph Lobkowitz mit dem Erzherzog als Solist. Dies belegt eine Tagebuchnotiz des Grafen Johann Nepomuk von Chotek, der auch die anderen Programmpunkte festhielt.[1] Am 28. November 1811 folgte im Leipziger Gewandhaus eine Aufführung mit dem Pianisten Friedrich Schneider. Zur ersten öffentlichen Aufführung kam es in Wien erst am 11. Februar 1812 bei einer Akademie im Theater am Kärntnertor, bei der Beethovens Schüler Carl Czerny den Solopart übernahm. Im Gegensatz zu seinen übrigen Klavierkonzerten ist Beethoven selbst mit dem Werk nie öffentlich aufgetreten, wohl bedingt durch seine zunehmende Schwerhörigkeit.
Nicht zufällig war das Klavierkonzert Nr. 5 bereits 1810 bei Clementi in London und im Februar 1811 im Verlag Breitkopf & Härtel (wie die Druckbücher des Verlags ausweisen) in Druck erschienen – also geraume Zeit vor der Uraufführung, so dass die wirklichen Kenner, allen voran Erzherzog Rudolph, das neue Werk schon gründlich studieren konnten. Die wichtigste Erklärung für die frühe Veröffentlichung ist, dass dieses Konzert nicht mehr für die Aufführung durch den Komponisten selbst gedacht war.
Darüber hinaus war es nicht nur für professionelle Konzertpianisten wie Czerny bestimmt, dies ist schon der Solostimme anzusehen: Bis dahin war es üblich, im gedruckten Solopart die Orchesterstimmen nur durch einen bezifferten Bass anzudeuten, so konnten erfahrene Solisten die Orchesterpassagen verfolgen und situativ mitspielen. Hier dagegen ist die Klavierstimme mit einem vollwertigen Klavierauszug versehen. Außerdem ließ Beethoven im Solopart an einigen Stellen Alternativ-Versionen (ossia) abdrucken, die entweder technisch weniger anspruchsvoll oder auf kleineren Instrumenten mit geringerem Tonumfang spielbar waren. Auch durch die außergewöhnlich präzisen Vortragsanweisungen unterscheidet sich die Ausgabe dieses Konzerts von allen vorangegangenen: Artikulation, Pedalgebrauch, Klangfarbe, Ausdrucksgehalt – nichts sollte dem Zufall überlassen bleiben. Und die Kadenzen, traditionell die Teile des Konzerts, in denen sich der Solist frei entfalten konnte, werden nun bis zur letzten Note ausgeschrieben.
Wegen seines „heroischen“ Tons erhielt das Konzert in Großbritannien den Beinamen „Emperor Concerto“ (nach Johann Baptist Cramer), was später mit „Kaiserkonzert“ übersetzt wurde, wobei unklar bleibt, welcher Kaiser überhaupt gemeint sein soll. (wikipedia)
Eine Komposition die zwischen leisen und sensiblen Töne und bomastischen Orchesterklängen pendelt, ein erhbenes Werlk !
Als Bonus gibt es dann noch die Klaviersonate Es-dur Op.81a (Les Adieux) ebenfalls von Beethoven, ebenfalls eingespielt von dem Pianisten Dieter Zechling:
Dieter Zechlin (* 30. Oktober 1926 in Goslar; † 16. März 2012 in Potsdam) war ein deutscher Pianist. Er war einer der bekanntesten Pianisten der DDR.
Zechlin war Sohn des Militärarztes Theodor Zechlin (1889–1954). Sein Vater war während des Zweiten Weltkriegs an der Front und bekleidete zuletzt den Dienstgrad eines Generalarztes.
Dieter Zechlin erhielt als Achtjähriger seinen ersten Klavierunterricht und unternahm erste Kompositionsversuche. Er besuchte von 1936 bis 1943 das Gymnasium Erfurt. Parallel lernte er von 1941 bis 1943 Klavier bei Otto Weinreich am Leipziger Konservatorium. Von 1943 bis 1945 wurde er zum Kriegsdienst eingezogen, bei dem er eine schwere Verletzung an der linken Hand davontrug. 1945 erhielt er Klavierunterricht bei Franz Jung am Thüringer Landeskonservatorium Erfurt, der seinerzeit Generalmusikdirektor des Städtischen Orchesters in Erfurt war. Von 1946 bis 1948 studierte er dann Klavier bei Karl Weiß und Tonsatz und Musiktheorie bei Johann Cilenšek an der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar.
Nach seinem Studium unterrichtete er am Konservatorium in Erfurt und war von 1948 bis 1949 Assistent an der Weimarer Musikhochschule. 1951 wurde er an die Deutsche Hochschule für Musik Berlin berufen. 1971 war er Gastprofessor beim Internationalen Musikseminar in Weimar. 1973 erhielt er eine ordentliche Professur für Klavier an der Berliner Musikhochschule. Von 1971 bis 1982 war er als Nachfolger von Eberhard Rebling ebenda Rektor. Mit Ende seines Rektorats wurde er emeritiert.
Im Jahr 1965 wurde er außerordentliches und 1971 ordentliches Mitglied der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Ost. Von 1970 bis 1978 war er Präsidiumsmitglied und Vizepräsident sowie 1974 amtierender Präsident der Akademie. Von 1972 bis 1981 leitete er die Meisterklasse für Klavier. Außerdem war er von 1969 bis 1970 Präsidiumsmitglied des Verbandes der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR. Von 1971 bis 1990 war er Präsident des Musikrates der DDR und Präsident der Robert-Schumann Gesellschaft in Zwickau.
Seine Konzertreisen führten ihn in die Sowjetunion, durch Europa sowie nach Japan und Lateinamerika. Zechlin wirkte in der DDR bei Orchester-Konzerten, Kammermusik-Programmen (u. a. Liedbegleiter von Jutta Welting und musikalischer Begleiter der Cellistin Esther Nyffenegger) sowie Rundfunk- und Schallplatten-Aufnahmen (u. a. VEB Deutsche Schallplatten Berlin) mit, insbesondere von Werken Ludwig van Beethovens und Franz Schuberts. Er spielte Uraufführungen von Werken von Günter Kochan, Johann Cilenšek und Ernst Hermann Meyer.
Und als Bopus Tracks gibt es dann noch die Klaviersonate Es-dur Op.81a (Les Adieux) ebenfalls von Beethoven, ebenfalls gespielt von Dieter Zechling. Diese Aufnahme stammt aus dem Jhr 1969 und stammt von der Eterna LP „Beethoven Gesamtausgabe“.
Besetzung:
Gewandhausorchester Leipzig unter der Leitung von Kurt Sanderling
+
Dieter Zechling (piano)
Titel:
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur Op. 73:
01. Allegro 20.26
02. Adagio Un Poco Mosso 8.11
03. Rondo: Allegro 11.08
+
Klaviersonate Es-dur Op.81a (Les Adieux):
04. Das Lebewohl (Les Adieux). Adagio – Allegro 6.59
05. Abwesenheit (L’absence). Andante Espressivo 3.27
06. Das Wiedersehn (Le Retour). Vivacissimamente 5.33
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