Ein ungewöhnliches Buch … geschrieben von Jan Weiler:
Jan Weiler (* 28. Oktober 1967 in Düsseldorf) ist ein deutscher Journalist und Schriftsteller.
Jan Weiler wuchs in Meerbusch auf. Er war während seiner Schulzeit als freier Mitarbeiter für die Westdeutsche Zeitung tätig. Nach dem Abitur und dem Zivildienst zog er in eine WG in Düsseldorf und arbeitete ab 1987 als Werbetexter, bevor er ab 1993 die Deutsche Journalistenschule in München absolvierte. Weiler war ab 1994 erst Redakteur, dann von 2000 bis 2005 gemeinsam mit Dominik Wichmann Chefredakteur des SZ-Magazins. Als solcher schrieb er 2002 für ein Italien-Sonderheft einen Artikel über seinen Schwiegervater, der einst als italienischer Gastarbeiter nach Deutschland gekommen war. Weiler stand dem Artikel erst skeptisch gegenüber, als der Artikel dann aber doch veröffentlicht wurde, war die Resonanz unerwartet positiv. Daraufhin fuhr er 2003 mit seinem Schwiegervater Antonio nach Italien, um sich dort dessen Lebensgeschichte erzählen zu lassen.
Daraus entstand schließlich das Buch Maria, ihm schmeckt’s nicht! das er nicht autobiografisch, sondern als Fiktion verstanden haben möchte. Das Buch vermischt auf humorvolle Weise fiktionale Elemente mit den Erzählungen des Schwiegervaters „Antonio“ und den Erfahrungen Weilers mit seiner italienischen Familie. 2005 erschien der Nachfolger Antonio im Wunderland.
Seit 2004 ist er als Vorleser seiner Werke in verschiedenen Städtetouren zu sehen und zu hören. Das dabei entstandene Reisetagebuch wurde in seinem Buch In meinem kleinen Land 2006 literarisch verarbeitet. Seit 2007 schreibt Weiler wöchentlich die Kolumne Mein Leben als Mensch, die von 2007 bis 2009 im stern und seit 2009 in der Welt am Sonntag erscheint.
Seit 2012 liest Weiler seine Kolumne in der Sonntagsbeilage auf Bayern 2. Danach kann der aktuelle Beitrag noch eine Woche auf der Homepage der Sendung nachgehört werden. Seit 2015 wird die Kolumne und das gesamte Archiv frei zugänglich auf seiner Webseite veröffentlicht. Seit März 2019 ist die Kolumne auch als Podcast auf der Homepage des Bayerischen Rundfunks und der ARD Audiothek verfügbar.
2009 kam die Verfilmung von Maria, ihm schmeckt’s nicht, für die er auch das Drehbuch schrieb, in die deutschen Kinos; gegen Ende des Films hat er einen Cameo-Auftritt als Standesbeamter. 2016 folgte die Verfilmung von Antonio im Wunderland, Antonio, ihm schmeckt’s nicht!, und 2017 Das Pubertier – Der Film. Kühn hat zu tun wurde verfilmt und war Ende Januar 2019 im Fernsehen Das Erste zu sehen. Jan Weiler spielt in der zweiten Staffel der Serie Das Institut – Oase des Scheiterns eine Gastrolle.
Im März 2017 wurde bekannt, dass Weilers Werke künftig im Piper Verlag erscheinen werden.
Der 2022 veröffentlichte Film Eingeschlossene Gesellschaft basiert auf Weilers gleichnamigen Hörspiel.
2022 kam auch Weilers neuer Roman Der Markisenmann heraus, den er nach eigenen Angaben für seine Tochter geschrieben hat, die sich von ihm schon seit längerem gewünscht hatte, dass er ein Buch nur für sie schreibt. Die Realisierung dieses Wunsches dauerte allerdings wegen vieler anderer Projekte 10 Jahre. Die Tochter nahm regen Anteil an der Entstehung des Buches und hat ihren Vater immer wieder zum Weitermachen animiert. Zum ersten Mal hat Weiler das Hörbuch zum Roman nicht selbst eingelesen, weil die ganze Geschichte aus der Perspektive einer Frau erzählt wird. Deshalb wäre eine männliche Stimme seiner Meinung nach nicht passend gewesen. Trotzdem hält Weiler es für vertretbar, auf seinen Lesereisen auch aus diesem Buch selbst vorzulesen, da er hierbei nur relativ kurze Abschnitte vorträgt.
Jan Weiler ist mit der Journalistin Sandra Limoncini verheiratet und lebte mit seiner Familie in Ebenhausen-Schäftlarn in der Nähe von München sowie in Umbrien. Inzwischen lebt er von seiner Frau getrennt in München. Seine Tochter wohnte bei ihrer Mutter, sein Sohn wohnt bei ihm. (wikipedia)
Martin Kühn ist 44, verheiratet und hat zwei Kinder. Er wohnt auf der Weberhöhe, einer Neubausiedlung nahe München. Früher stand dort mal eine Munitionsfabrik. Aber was es damit auf sich hatte, weiß Kühn nicht so genau.
Es gibt ohnehin viel, was er nicht weiß: Zum Beispiel, warum von seinem Gehalt als Polizist nach allen Abzügen ein verschwindend geringer Betrag zum Leben bleibt. Wieso sich alle Frauen Pferde wünschen. Ob er sich ohne Scham ein Rendezvous mit seiner rothaarigen Nachbarin vorstellen darf. Warum er jeden Mörder zum Sprechen bewegen kann, aber sein eigener Sohn nicht mal zwei Sätze mit ihm wechselt. Welches Geheimnis er vor sich selber verbirgt. Und vor allem, warum sein Kopf immer so voll ist.
Da wird ein alter Mann erstochen aufgefunden. Das Opfer liegt gleich hinter Kühns Garten in der Böschung. Und Kühn hat plötzlich sehr viel zu tun.
Das Buch zum Hörbuch:
Weiler hat einen starken Kommissar erschaffen, einen, der ein Typ ist und die Stärke hat, einen Krimi zu Literatur werden zu lassen. (Gerhard Matzig; Süddeutsche Zeitung)
Weilers Art zu schreiben ist einzigartig. Voller Biss, Humor, wortgewandt, fesselnd und manchmal abründig. Wer ‚Kühn hat zu tun‘ liest, hat auf einmal selbst viel zu tun: Denn dieses Buch will man nicht mehr aus der Hand legen. (Münchner Merkur)
Ein sehr aktueller Gesellschaftsroman. (Felicitas von Lovenberg; FAZ.NET)
Der Mann kann einfach schreiben. (Brigitte)
Das Faszinierendste an diesem Gesellschaftsroman im Krimigewand sind die einfühlsamen Minimilieustudien, die überzeugende tragikomische psychologische Dramaturgie sowie die schonungslose historische und gesellschaftskritische Selbstironie – eine Humorfacette, die in Deutschland ein eher seltenes Pflänzchen ist. (leselebenszeichen.wordpress.com)
Weiler […] verwebt in seinem Buch clevere Gesellschaftsbeobachtungen, menschliche Innenansichten und historische Bedenklichkeiten in einem spannenden Whodunit-Plot. Mit einer Leichtigkeit, die wie der Titel zum Lakonischen neigt, gelingt es ihm, sich sprachlich über die bürgerliche Enge zu erheben, in der seine Protagonisten leiden. (Die Welt)
Ein sehr kluges Buch darüber, wo das Böse wohnt: unter deutschen Dächern. (Denis Scheck)
Ein großes Buch über die kleinen Leute. Gut beobachtet, zurückhaltend geschrieben und vielleicht gerade deshalb so stark. (Christine Westermann)
Die Verfilmung des Romans hätte ich gerne gesehen:
Ergänzend will ich noch, dass Jan Weiler nicht nur ein beeindruckender Autor ist, sondern auch noch die Gabe hat, seine eigenen Texte anspruchsvoll in ein Hörbuch umzuwandeln.
Besetzung:
Jan Weiler (Sprecher)
Regie: Angela Kübrich
Titel:
CD 1:
01. – 07.: Willkommen auf der Weberhöhe 30.46
08. – 13.; Kocholsky 35.52
14. – 15.: Wochende 11.48
CD 2:
01. – 05. Wochenende 32.30
06. – 12. Diplodokus 46.1
CD 3.:
01. – 02. Diplodokus 10.00
03. – 06. Männergespräch 24.39
07. – 14. Lilith 43.33
CD 4:
01. – 04. Lilith 24.38
05. – 13. Gewölle 51.02
CD 5:
01. Gewölle 6.54
02. – 10. Ein Schlag ins Gesicht 49.41
11- 12. Bumm 9.29
CD 6:
01. – 07. Bumm 36.58
08. – 13. Durch die Nacht 32.53
CD 7:
01. Durch die Nacht 6.45
02. – 08. Die Düne 38.21
09. – 10. Perspektiven 14.14
Text: Jan Weiler
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