Heinz G. Konsalik – Der Arzt von Stalingrad (1958)

Titel.jpgOkay … das hat mich jetzt gereizt …

Heinz G. Konsalik, eigentlich Heinz Günther (* 28. Mai 1921 in Köln; † 2. Oktober 1999 in Salzburg), war einer der kommerziell erfolgreichsten deutschen Schriftsteller. Einige Werke veröffentlichte er unter verschiedenen Pseudonymen, etwa Jens Bekker, Stefan Doerner, Boris Nikolai oder Henry Pahlen. Konsalik war der Geburtsname seiner Mutter.

In einer Umfrage über den bekanntesten deutschen Schriftsteller der 1990er Jahre gelangte Konsalik, von 70 % der Befragten gewählt, nach Günter Grass und Johannes Mario Simmel auf Platz 3.

Der Berliner Literaturwissenschaftler Matthias Harder wies in Konsaliks Schaffen und Gedankenwelt zahlreiche nationalsozialistische Tendenzen nach. So habe er gegen das „semitisch-marxistische Theater“ der Weimarer Republik protestiert, das „Weltbild des germanischen Blutes“ vom bösen „jüdischen Willen“ bedroht gesehen und 1940 ein pathetisches Theaterstück über die Hitlerjugend verfasst.[29] Der in Köln ansässige Autor Wolfgang Bittner warf Konsalik „faschistoide Tendenzen“ vor.[20] Kritiker wie Lew Kopelew hielten Konsalik für ein Symbol des Revanchismus in Westdeutschland, der Germanist Karl Otto Conrady hielt ihn für einen „neofaschistischen Propagandisten des Kalten Krieges“.

Konsalik äußerte sich wiederholt negativ über die deutsche Presselandschaft: „Einen Brückenkopf in Russland zu halten, ist einfacher, als der Infamie eines deutschen Magazins zu widerstehen.“

Die Fachgruppe Buchhandel der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) verlieh Konsalik auf der Frankfurter Buchmesse 1981 den „Kriegspreis“, da er in seinen Romanen Frauenbataillon und Sie waren zehn den Krieg verherrlicht habe.

Die Figur des schriftstellernden ehemaligen SS-Offiziers Heinz in dem Erfolgsroman Populärmusik aus Vittula des schwedischen Autors Mikael Niemi (2000, deutsch 2002) greift in vielen Details auf Konsalik als reales Vorbild zurück. (Quelle: wikipedia)

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Und eines seiner erfolgreichsten Bücher:

Der Arzt von Stalingrad ist einer der erfolgreichsten Romane des deutschen Bestsellerautors Heinz G. Konsalik. Das 1956 veröffentlichte Werk handelt von einem deutschen Lagerarzt in einem sowjetischen Kriegsgefangenenlager nach dem Zweiten Weltkrieg und erreichte eine Weltauflage von über vier Millionen Exemplaren.

Ende der 1940er Jahre ist Dr. Fritz Böhler Gefangener und Lazarettleiter eines sowjetischen Kriegsgefangenenlagers für deutsche Soldaten des Zweiten Weltkriegs in der Nähe der Stadt Stalingrad (heute: Wolgograd). Er ist das Musterbeispiel eines pflichtbewussten, kompetenten, entscheidungsstarken und das ärztliche Ethos vertretenden Mediziners. Mit einfachsten Mitteln sorgen er und seine Kollegen Dr. von Sellnow und Dr. Schultheiß für die gesundheitliche Versorgung Tausender deutscher Kriegsgefangener. In medizinisch aussichtslosen Situationen greift Böhler oft zu gewagten, improvisierten Operationen, die ihm inner- und außerhalb des Lagers einen hohen Ruf verschaffen.

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Die Originalausgabe, 1958

Die zu Anfang auf Unterwerfung beruhendende Beziehung zwischen den russischen Ärzten (Lagerarzt Dr. Kresin und Kapitänsärztin Dr. Kasalinsskaja) bzw. dem Lagerkommandanten Worotilow und den deutschen Ärzten weicht langsam einem Vertrauensverhältnis. Dies wird bei Vorfällen im Lager oder beim Besuch politischer Kommissare aus Moskau immer wieder auf die Probe gestellt. Böhler wird häufiger heimlich zur Behandlung russischer Patienten in die Stadt Stalingrad und in andere Kriegsgefangenenlager verbracht.

Als 1950 ein Teil der Kriegsgefangenen in die Heimat entlassen wird, erreicht der ebenfalls dafür vorgesehene Böhler, der seine Verpflichtung gegenüber den Kameraden höher einstuft als die Sehnsucht nach seiner in Köln auf seine Rückkehr wartenden Familie, dass er bis zur Entlassung der letzten Kriegsgefangenen 1953 im Lager verbleibt.
Thematik
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Das Werk ist bei allem, zur Erscheinungszeit noch sehr aktuellen historisch-politischen Hintergrund zuallererst ein Unterhaltungsroman, der auf den Bedarf und Geschmack des breiten (deutschsprachigen) Publikums ausgerichtet ist.

Hinsichtlich des vermittelten Geschichts- und Menschenbilds ist der Roman ambivalent. Einerseits werden – nach einer konfrontativen Eingangsphase – die russischen Figuren

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Filmplakat

des Romans, sofern sie keine Repräsentanten der kommunistischen Führung darstellen, ebenso wie die deutschen als im Wesentlichen verantwortungsvolle, mitfühlende und mit menschlichen Fehlern behaftete Personen dargestellt. Die Letztverantwortung für die prekäre Lage der deutschen Plennis (Kriegsgefangenen) wird den Nationalsozialisten und ihrem Angriffskrieg gegen Russland zugeschrieben, wobei der Nationalsozialismus an den wenigen Stellen, an denen er thematisiert wird, unmissverständlich abgelehnt wird. Auch die deutschen Verbrechen im Krieg werden gelegentlich genannt, so wenn zum Verhalten des die Deutschen hassenden Lagerleutnants Markow erwähnt wird, seine ganze Familie sei im Krieg umgekommen, seine Mutter und sein Bruder seien als ausgehungerte Zivilisten von der SS erschlagen worden. Auch wird wiederholt die Frage gestellt, ob es russischen Soldaten in deutschen Gefangenenlagern nicht noch deutlich schlimmer ergangen sei als den Deutschen vor Ort. Zudem zeigt sich auch Böhler als nicht völlig unfehlbar, als er glaubt, Sellnow sei von den Russen vergiftet worden, obwohl die Vergiftung von einem nicht als solchem erkannten, aufgefundenen Wolfsköder herrührt.

Andererseits wird auf verschiedenen Ebenen eine kulturelle Überlegenheit der Deutschen gegenüber den Russen transportiert. Die Deutschen sind zumeist ehrlich und kameradschaftlich, ohnehin haben Nationalbewusstsein und Soldatenehre einen hohen Stellenwert. Die problematischen Figuren finden sich eher auf russischer Seite, etwa die attraktive und emotionale, zwischen Grausamkeit und Nymphomanie schwankende Ärztin Kasalinsskaja oder der ruhmsüchtige und gewissenlose Universitätsarzt Pawlowitsch.

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Diverse Buchausgaben

Auf deutscher Seite steht hier nur der Fall des ehemaligen Nazis Grosse, der von der sowjetischen Geheimpolizei zur Spionagetätigkeit unter den Deutschen gepresst und, nach seinem Auffliegen, von seinen Kameraden in der Latrine zu ertränken versucht wird. Obwohl Böhler ihn rettet, ist das Urteil über ihn einhellig, auch durch die moralische Instanz Böhler: ein „elendes Schwein“, das seinen Tod in der Latrine wegen des Verrats an den Kameraden verdient gehabt hätte. Weiterhin erscheinen die deutschen Ärzte zumeist als fähiger als ihre russischen Kollegen, und die Deutschen generell als technisch, wirtschaftlich und gesellschaftlich fortschrittlicher. So schrecken die Russen vor einem harten Durchgreifen zurück, wenn die Deutschen aus verletzter (National-)Ehre passiven Widerstand leisten und wohnen einer deutschen Theateraufführung und einem deutschen Weihnachtsfest bei. An anderer Stelle führt ein deutscher Soldat dem faszinierten russischen Lagerkoch den mit einem Paket aus der Heimat zugesandten, kalt anrührbaren „Eiermanns Schnellpudding“ vor, mit der Bemerkung, in Deutschland sei dieses Produkt anders als in Russland für jeden Arbeiter leicht erschwinglich. Ambivalent ist auch die Erwähnung von Menschenversuchen durch deutsche SS-Ärzte: Eine Nebenfigur des Romans, der dieser beschuldigt wird, kann unwidersprochen deren wissenschaftliche Intention behaupten.

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Filmbild 1: Mit dem jungen Mario Adorf

Deutlich ins Rassistische geht die Darstellung, wenn asiatische Vertreter des sowjetischen Staatsvolks in der Handlung auftauchen. Sie werden zumeist als grausam, tierhaft, gewissenlos, primitiv oder fanatisch dargestellt, zum Beispiel der „mongolische“ Politkommissar Kuwakino oder der „tatarische“ Greis Pawlowitsch, wobei äußere Aspekte wie die „Schlitzaugen“ herausgestellt werden. Auch wirken die deutschen Gefangenen auf die „leidenschaftlichen“ weiblichen russischen Romanfiguren besonders attraktiv, so Sellnow auf Kasalinsskaja und Schultheiß auf die Geliebte des Lagerkommandanten, während die Küchengehilfin Bascha es mit jedem treibt. Von den deutschen Krankenschwestern werden dagegen – ebenso wie von den daheim wartenden Ehefrauen – keinerlei sexuelle Anfechtungen berichtet.

»Buch und Film sind nach Einschätzung des Heidelberger Geschichtsprofessors Wolfgang Eckart voller Klischees, die dem deutschen Zeitgeist der 50er Jahre entsprechen. Konsaliks Botschaft lautet demnach: Die Deutschen sind den Russen als Ärzte und Menschen überlegen. Das Bild des deutschen Mediziners soll ins rechte Licht gerückt werden. Denn der Nürnberger Ärzteprozess hat 1946 gezeigt, dass SS- und Wehrmachtsärzte an den Verbrechen der Nazis beteiligt waren. Als Reaktion darauf zeichnet „Der Arzt von Stalingrad“ ein „karitatives, heldisches, aufopferndes“ Bild des deutschen Arztes.« (WDR, 19. Juni 2008) (Quelle: wikipedia)

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Filmbild 2: Natürlich ist auch ein Hauch Erotik in den Film gepackt worden

Von daher steht dieses Buch exemplarisch für jene junge Bundesrepublik, die sich nicht wirklich von den Idealen des Nationalsozialismus trennen wollte/konnte.

Hier kann man nun durch das Buch blättern, neben einer pdf-Datei, gibt´s dann auch erstmalig das Buch in dem Format epub … ich vermute mal, damit kann man irgendwelche E-Reader bedienen … ich bin diesbezüglich ein absoluter Novize …

Und dann noch den Original-Trailer für die Filmfassung aus dem Jahr 1958.

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usw. usw. usw. ….

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