Landesmuseum für Technik und Arbeit – Literatur und Buchkultur (Die Goldenen 20er) (1994)

titelEs gab da mal in Mannheim das „Landesmuseum für Technik und Arbeit“; seit dem 1. Januar 2010 heißt das Landesmuseum TECHNOSEUM. Der neue Name steht programmatisch für die Aufgabenstellung des Hauses. Das TECHNOSEUM macht in einer immer komplexer gewordenen Welt technische Entwicklungen verständlich und veranschaulicht ihren Einfluss auf die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Menschen. Dabei werden Chancen und Risiken moderner Technologien aufgezeigt.

Das Technoseum (bis Ende 2009: Landesmuseum für Technik und Arbeit) im baden-württembergischen Mannheim bietet Anschauungsmaterial zur Industrialisierung des deutschen Südwestens in Geschichte und Gegenwart. Zudem ermöglichen über 100 Experimentierstationen den Besuchern, interaktiv und spielerisch naturwissenschaftliche und technische Zusammenhänge zu verstehen.

Das Museum wurde 1990 als Stiftung des öffentlichen Rechts in gemeinsamer Trägerschaft des Landes Baden-Württemberg und der Stadt Mannheim gegründet. Die Ausstellungsfläche beträgt rund 9000 m², davon stehen rund 900 m² für Sonderausstellungen zur Verfügung. 2013 besuchten 183.691 Personen das Museum. Der Etat des Museums beträgt 2014 11,1 Millionen Euro, davon kommen 3,4 Millionen von der Stadt und 6,8 Millionen vom Land. Die Leitung des Museums liegt in den Händen von Prof. Dr. Hartwig Lüdtke.

Bei Besuchern, die das Gebäude von oben nach unten durchwandern, soll sich der Eindruck einer Zeitreise durch die Industrialisierungsgeschichte des Landes einstellen.

Exemplarische Stationen des technischen, sozialen und politischen Wandels seit dem 18. Jahrhundert sind: Uhren, Papierherstellung, Weberei, Energie, Elektrotechnik, Mobilität, Bionik. Es gibt Inszenierungen von Wohn- und Arbeitsstätten, außerdem werden Maschinen aus Produktion, Verkehr und Büro vorgeführt. Dadurch lassen sich die tiefgreifenden Veränderungen der Lebens- und Arbeitsverhältnisse bis in die Gegenwart hinein erlebnishaft nachvollziehen.

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Zufahrtsbereich mit altem Logo

Das historische Inventar der Mannheimer Sternwarte befindet sich unter anderem in der Dauerausstellung des Museums. Die Zukunftswerkstatt Elementa ergänzt die gezeigten Themen und Exponate der Technik-, Wirtschafts- und Sozialgeschichte um einen experimentellen Anteil. Sie vermittelt nicht nur naturwissenschaftliche Grundlagen, sondern zeigt gleichzeitig, zu welchen technischen Erfindungen naturwissenschaftliche Experimente führten und führen. Im Mai 2011 eröffnete die Elementa 3, die Zukunftstechnologien durch Experimente erfahrbar macht.

Die Sammlungen können über das BAM-Portal durchsucht werden. (Quelle: wikipedia)

Und die Liste der bisherigen Wechsel- und Sonderausstellungn ist schon beeindruckend:

  • Räder, Autos und Traktoren. Erfindungen aus Mannheim – Wegbereiter der mobilen Gesellschaft (1986)
  • Geschichte der Arbeitszeit (1990/91)
  • Brücke, Mühle und Fabrik. Technische Kulturdenkmale in Baden-Württemberg (1991)
  • Von Sternfindern, Blitzfängern und Luftballen. Kurfürst Carl Theodor und die Naturwissenschaften in der Kurpfalz (1993/94)
  • Wir sind alle Schildbürger. 130 zwingende Beweise aus der Emaille- und Blechschildsammlung des Landesmuseums (1994)
  • Der Wankelmotor. Faszination einer Erfindung (1995)
  • Im Auftrag Hollywoods. Filmplakate aus 40 Jahren von Lutz Peltzer (1995)
  • Der richtige Dreh? Industrielle Facharbeit im Wandel (1996)
  • Kleine Marken – große Marken. Reklamebilder aus Deutschland 1900–1930 (1996)
  • Gesichter des Rennsports. Fotografien von Dr. Benno Müller (1997)
  • Körperwelten (1997/98 erstmals in Europa gezeigt)
  • Mythos Barbie. Eine Puppe im Wandel der Jahrzehnte (1998)
  • Zeitzug 1848. Für die Freiheit streiten! (1998/99)
  • Waren-Werte. Plakate aus 75 Jahren Mannheimer Stadtreklame (1998/99)
  • Kinderträume. Blechspielzeug aus alten Zeiten (1998/99)
  • Säen, Sieben, Schlemmen. Vom Korn zum Brot, Kinderausstellung (1999)
  • Jules Verne: Technik und Fiktion (1999/2000)
  • Mythos Jahrhundertwende: Mensch, Natur, Maschine in Zukunftsbildern 1800 – 1900 – 2000 (2000/01)
  • Gehirn und Denken: Kosmos im Kopf (2001/02)
  • Projekte und Projektionen. Techniken barocker Bauplanung (2002/03)
  • Alle Zeit der Welt (2002/03)
  • Tanz um die Banane: Handelsware und Kultobjekt (2003/04)
  • Stromgitarren: E-Gitarren, Musiker, Geschichte, Kult (2004)
  • Lust am Auto (2004/05)
  • Mathematik zum Anfassen (2004)
  • Einstein begreifen (2005/06)
  • Der Blick ins Unsichtbare: Nanoteilchen, Mikrosysteme, Parasiten (2006/07)
  • Abenteuer Raumfahrt: Aufbruch ins Weltall (2006/07)
  • Mannheim auf Achse. Mobilität im Wandel 1607 – 2007 (2007/08)
  • Macht Musik (2008)
  • 100 Badische Jahre (2009)
  • Nano! Nutzen und Visionen einer neuen Technologie (18. März 2010 bis 3. Oktober 2010)
  • Die Sammlung – 1001 Objekte zum Hören und Sehen (25. Februar 2011 bis 24. Juli 2011)
  • Unser täglich Brot … Die Industrialisierung der Ernährung (29. Oktober 2011 bis 10. Juni 2012)
  • „Durch Nacht zum Licht?“ Die deutsche Arbeiterbewegung 1863-2013 (2. Februar 2013 bis 25. August 2013)
  • Die Sammlung 2. Der elektrische Haushalt (20. Februar 2014 bis zum 27. Juli 2014)[6]
    Herzblut. Geschichte und Zukunft der Medizintechnik (5. November 2014 bis 7. Juni 2015)
  • 2 Räder – 200 Jahre. Freiherr von Drais und die Geschichte des Fahrrades (11. November 2016 bis 25. Juni 2017)

Und 1994 gabn´s dann diese „Tanz auf dem Vulkan“ Sonderausstellun:

Tanz auf dem Vulkan:
Die Goldenen 20er in Bildern, Szenen und Objekten  (Eine Ausstellung des Landesmuseums im Rahmen der Ausstellungs- und Veranstaltungsreihe „Widerstreit der Bilderwelten – Kunst und Kultur der 20er Jahre“ des Arbeitskreises Rhein-Neckar-Dreieck, Mannheim.)

„Kaum eine andere Epoche der deutschen Geschichte hat in einem vergleichbaren  Tempo Gesellschaft und Wirtschaft, Kultur und Alltag so grundlegend verändert wie die gerade 14 Jahre währende Weimarer Republik. DasSchlagwort „Amerikanismus“ war in aller Munde, die Deutschen schlitterten vom Kaiserreich in eine Zeit, in der Tempo, Experiment und Umbruch die typischen Erfahrungen wurden. Der Schritt in die Moderne misslang vor allem politisch: Die nationalsozialistische Barbarei folgte einer misslungenen Revolution und einem republikanischen Experiment, das keine Zeit und Möglichkeiten fand, demokratische Tugenden und „ökonomischen“ Futurismus, kulturelle Vielfalt und soziale Gegensätze gleichermaßen auszuhalten und auszugestalten. „Wir sind nicht am Rande eines Vulkans, wir sind mitten drin.“
Als Hans Hirschfeld, Ministerialrat im preußischen  Innenministerium, diese Warnung
1931 den Mitgliedern des Preußischen Herrenhauses zurief, war es schon zu spät:
„Der Vulkan“ – so ein Romantitel von Klaus Mann – stand kurz vor dem Ausbruch.
Die Ausstellung greift das Bild vom „Tanz auf dem Vulkan“ in einer Präsentation auf,  die Kunst mit materieller Kultur konfrontiert und die Arbeitswelt ins Blickfeld rückt; die  Kultur als Alltagsphänomen und damit als „Massenkultur“ aufspürt, Visionen aufgreift,  Realitäten und Widersprüche zeigt.“

Ein Teilaspekt dieser Ausstellung war dann dem Thema „Literatur und Buchkultur“ (der 20er Jahre) gewidmet. Es war eines der insgesamt 8 Begleithefte (!).

Und ich kann jedem, der sich für Geschichte und geschichtliche Zusammenhänge interessiert nur empfehlen, sich dieses Begleitheft (30 Seiten; sehr liebevoll illustriert) mal anzuschauen. Es ist eine Fungrube zu dem Thema.

Und: weitere Begleithefte aus dieser Sonderausstellung werden folgen.

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