Marianne Rosenberg – Er gehört zu mir + 2 (1987)

FrontCover1Nicht gerade meine Traum-Schlagersängerin, aber natürlich hat auch sie immer wieder mal ein Plätzchen hier verdient:

Marianne Rosenberg (* 10. März 1955 in Berlin-Lankwitz) ist eine deutsche Pop- und Schlagersängerin sowie Songwriterin. Sie war vor allem in den 1970er Jahren mit Titeln wie Er gehört zu mir und Marleen erfolgreich.

Marianne Rosenberg ist das dritte von sieben Kindern von Otto Rosenberg, einem Sinto und Überlebenden des Völkermords an den europäischen Roma und Sinti (Porajmos) und langjährigem Vorstandsmitglied des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma. Sie wuchs in einer Künstlerfamilie auf. Ihre Schwester Petra Rosenberg ist die Vorsitzende des Landesverbandes Deutscher Sinti und Roma Berlin-Brandenburg. Ferner sind Marianne und Petra Rosenberg Kusinen von Randolph Rose.

Im Alter von vierzehn Jahren gewann Rosenberg einen Talentwettbewerb im Romanischen Café im Europa-Center. Danach nahm sie ihre erste Schallplatte Mr. Paul McCartney auf, die 1970 ihr erster Erfolg wurde. Mit ihren weiteren Titeln Fremder Mann (1971), Jeder Weg hat mal ein Ende (1972), Er gehört zu mir (1975) und Marleen (1976) erreichte ihre Karriere in den 1970er Jahren ihren Höhepunkt. Sie hatte zahlreiche Auftritte in Rundfunk und Fernsehen (darunter mehrmals in der ZDF-Hitparade) und wurde zu einem der erfolgreichsten Schlagerstars des Jahrzehnts.

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1975 nahm Rosenberg erstmals an der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest teil, platzierte sich aber mit ihrem Lied Er gehört zu mir nur auf Platz 10. Trotzdem wurde das Lied zum Hit. 1976 und 1977 erhielt sie jeweils den bronzenen Bravo Otto der Jugendzeitschrift Bravo. 1976 sang sie bei der luxemburgischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest Tout peut arriver au cinéma (Lieder der Nacht). Sie scheiterte aber an ihrem Landsmann Jürgen Marcus, der für Luxemburg zum Finale nach Den Haag fuhr. Die deutsche Vorentscheidung 1978, bei der Marianne Rosenberg mit Nein, weinen werd’ ich nicht Platz 7 erreichte, wurde nur im Radio und nicht im Fernsehen ausgestrahlt. 1980 versuchte sie sich abermals bei der deutschen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest. Ihr Titel Ich werd’ da sein, wenn es Sturm gibt erreichte nur Platz 12. Nicht wesentlich besser erging es ihr bei der deutschen Vorentscheidung 1982, als sie mit Blue-Jeans-Kinder Platz 8 erreichte.

Mit der Schlagerszene brach sie danach jahrelang, wirkte bei Filmen mit und nahm Platten mit Vertretern der damaligen Neuen Deutschen Welle, speziell mit Extrabreit auf. Das mit dieser Band eingespielte Lied Duo Infernal (Rückkehr der phantastischen Fünf) fällt insbesondere durch seinen punkigen Charakter auf. Um aus eingefahrenen Bahnen auszubrechen, änderte sie Ende der 1980er Jahre ihr Auftreten, gab sich mit schrillen Bühnenauftritten ein neues Image und bezog darüber hinaus zu politischen Themen Stellung. Auch mit ihren neuen Songs hatte sie Erfolg und avancierte zur Ikone der Schwulenbewegung.

1988 wurde ein Remix ihres großen Hits Er gehört zu mir als Single veröffentlicht und lenkte durch hohen Airplay-Einsatz erneut die Aufmerksamkeit auf die Sängerin. 1989 sang sie für den Soundtrack der Fernsehserie Rivalen der Rennbahn den Song I Need Your Love Tonight, produziert von Dieter Bohlen, der auch Text und Musik schrieb, und hatte damit einen Überraschungserfolg, so dass das Lied unter den Top 60 Platz fand. 1989 veröffentlichte sie das Album Uns verbrennt die Nacht und hatte mit der ersten Singleauskopplung Ich denk an Dich einen Hit. Das Album war in Zusammenarbeit mit dem Produzenten Harald Steinhauer entstanden, der auch bei ihren nächsten Alben Und Du kannst nichts dagegen tun und Feuerrosen die Produktion übernahm.

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1994 nahm sie mit Dieter Bohlen einen weiteren Song in englischer Sprache auf. Anywhere I Lay My Head erschien auf dem Soundtrack zu der ZDF-Serie Die Stadtindianer, wurde jedoch nicht als Single veröffentlicht. 1996 nahm sie an einem Gedenkkonzert für Rio Reiser teil. Nach einer Reihe Alben, die im Laufe der neunziger Jahre erschienen waren, darunter die im Studio live eingesungene Doppel-CD 5 Tage & 5 Nächte, veröffentlichte sie 1998 ihr Album Luna, mit zum großen Teil selbstkomponierten Songs und Texten ihrer Freundin Marianne Enzensberger. Luna wurde ein Jahr später nochmals veröffentlicht, angereichert um eine im Radio erfolgreiche Coverversion des Cher-Hits Strong Enough. Es folgte das Album Himmlisch, das sich schlechter verkaufte, als Vorabkritiken vermuten ließen. Es wurde von Alex Christensen produziert, der im Techno-Genre wie mit U 96 „Das Boot“ bekannt wurde.

Im Jahr 2000 lehnte die Künstlerin einen gemeinsamen Auftritt mit ihrem Vater in einer Fernsehshow mit den empörten Worten ab: „Die wollen Rosenberg-Schlager garniert mit einer Prise Auschwitz […] Das ist eine Respektlosigkeit gegenüber meinem Vater.“ 2004 spielte sie unter dem Titel Für immer wie heute ihre großen Hits und einige neue Tracks in völlig neuen Arrangements ein. Das Album erreichte die Top 20 der deutschen Albumcharts, die Singles erreichten die Top 100. Es folgte eine Tournee zur Platte. Parallel dazu trat sie in einigen deutschen Städten mit einem Chanson- und Liederprogramm auf, das aus der Zusammenarbeit mit Christian Schodos 2003 entstand und das die beiden damals unter dem Titel Cocktails for two in der Berliner Bar jeder Vernunft uraufführten.

Im September 2006 veröffentlichte Rosenberg ihre Autobiografie Kokolores. Es folgten Liveauftritte mit dem Jazzkonzept im September und Oktober 2006. Auf dem zugehörigen Hörbuch zur Biografie sind vier Musikstücke als Bonus vertreten. Das Goethe-Institut führt ihre Autobiografie bei vier zum Genre Literatur der Sinti und Roma gewählten Rezensionen zusammen mit den Sintizas Philomena Franz und Dotschy Reinhardt auf.

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Im März 2008 erschien das Chanson- und Jazzalbum I’m a Woman. Am 17. Oktober 2008 nahm sie an einem Nico-Tribut-Konzert teil. An der Volksbühne Berlin sang sie drei Lieder zu Ehren der verstorbenen deutschen Sängerin, unter anderem Femme Fatale von The Velvet Underground und My Funny Valentine.

Im Jahr 2009 sprach und sang Marianne Rosenberg die Rolle der Mama Odie im Disney-Zeichentrickfilm Küss den Frosch. Ende Februar 2011 veröffentlichte sie ein neues Album mit 13 Titeln unter dem Namen Regenrhythmus. Außerdem erschien im August 2011 die Single Die Ballade von Wolfgang und Brigitte der Berliner Band Wir sind Helden, auf der auch eine Version des Liedes mit Rosenberg als Sängerin enthalten ist. Rosenberg saß in der Jury der elften Staffel von Deutschland sucht den Superstar. Zuvor war sie als scharfe Kritikerin der Castingshows aufgetreten. Sie begründete ihre geänderte Auffassung damit, dass man ihr glaubhaft zugesichert habe, dass von nun an „Talente eine ehrliche Chance bekommen“.

Zusammen mit dem Produzenten Dirk Riegner gründete Rosenberg die Band Schattenherz. Das Album Das Leben ist schön erschien im Oktober 2013. Zum 50. Bühnenjubiläum 2020 erschien ihr nächstes Album Im Namen der Liebe. Die 12 Songs entstanden u. a. in Gemeinschaftsarbeit mit ihrem Sohn Max. Rosenbergs langjähriger Lebensgefährte ist der Journalist und Politiker Michael Klöckner.

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Laut eigener Aussage hatte Rosenberg Ende der 1970er Jahre eine dreijährige Liebesbeziehung mit dem Moderator Ilja Richter, die beide auf Drängen von Rosenbergs Plattenfirma jedoch verheimlichten. Sie selber sagte später über diese Zeit: „Wir wollten sogar heiraten und eine Familie gründen.“ (wikipedia)

Ilja Richter & Marianne Rosenberg:
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Nun, hier eine weitere Maxi-Single aus ihrer nun wirklich langjährigen Karriere.

Erschienen ist sie 1988, enthält allerdings eine Aufnahme aus dem Jahr 1975, aber als einer „(Remake ’88) (Dance Mix 127 BPM)“. Darunter darf man eher stumpfsinniges Disco-Gestampfe verstehen. Wer´s mag …

Die B-Seite enthält ein LIedchen aus dem Jahr 1976, ebenfalls auf „modern“ getfrimmt.  Wer´s mag …

BackCover1

Besetzung:
Marianne Rosenberg (vocals)
+
eimne kleine Schar unbekannter Stidiomusiker

Die Original Single aus dem Jahr 1975:
Original Single 1975

Titel:
01. Er gehört zu mir (Remake ’88) (Dance Mix 127 BPM) (Heider/Heilburg) 5.23
02. Für immer wie heute (Heider/Heilburg) 3:14
03. Für immer wie heute (Instrumental) (Heider) 3:14
+
04. Er gehört zu mir (Originalaufnahme 1975)

LabelB1

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Hape Kerkeling parodiert Marianne Rosenberg:

Die offizielle Website:
Website

Curd Jürgens – 60 Jahre und kein bißchen weise (ca. 1978)

FrontCover1Er war sicher einer der schillerndsten Schauspieler des Nachkriegsdeutschland:

Curd Gustav Andreas Gottlieb Franz Jürgens (* 13. Dezember 1915 in Solln, heute Stadtteil von München; † 18. Juni 1982 in Wien) war ein deutsch-österreichischer Bühnen- und Film-Schauspieler, der auch in zahlreichen internationalen Filmen zu sehen war. Zeitweise war er auch als Sänger tätig.

Als Sohn des wohlhabenden Import-Export-Kaufmanns Curd Jürgens, eines Hamburgers dänischer Herkunft, und der südfranzösischen Lehrerin Marie-Albertine, geb. Noir, aus Évian-les-Bains (Département Haute-Savoie) wuchs Jürgens zweisprachig in großbürgerlichen Verhältnissen auf. Er hatte zwei ältere Schwestern, Jeanette und Marguerite.

Jürgens’ Vater hatte sich nach einträglichen Geschäften (die ihn auch noch nach dem Ersten Weltkrieg häufig und lange in fernöstliche Teile des Russischen Kaiserreiches führten), nach einem Intermezzo in München in Berlin niedergelassen. Curd Jürgens verbrachte seine Jugend in dem gehobenen Berliner Ortsteil Neu-Westend (Oldenburgallee 57) und widmete dieser Zeit breiten Raum in seiner Autobiographie … und kein bisschen weise.

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Unmittelbar nach dem Schulabschluss arbeitete Jürgens zunächst als Journalist beim Berliner „8-Uhr-Abendblatt“, parallel dazu nahm er Schauspielunterricht. Im Jahr 1933 erlitt er einen schweren Unfall. Er konnte aufgrund einer Operation, die zur Behebung der beim Unfall erlittenen Verletzungen an ihm vorgenommen wurde, keine Kinder zeugen. Im Jahr 1935 stellte er sich bei der UFA vor.

Nach Drehschluss des Films Wiener Mädeln legte er sich im September 1944 in einem Wiener Lokal unwissentlich mit Robert Kaltenbrunner, dem Bruder des Gestapochefs Ernst Kaltenbrunner, SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny sowie einem Mitarbeiter Baldur von Schirachs an, erhielt wenige Tage darauf einen Gestellungsbefehl, wurde aber nicht zur Wehrmacht eingezogen, sondern als „politisch unzuverlässig“ in ein Arbeitslager geschickt. Nach einigen Wochen konnte er von dort fliehen und sich der Verfolgung entziehen.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg war er kurze Zeit Intendant des Straubinger Stadttheaters; auch das Pariser Théâtre Hébertot leitete er während einer Spielzeit. Außerdem betätigte er sich – allerdings ohne durchschlagenden Erfolg – als Regisseur und Drehbuchautor, hauptsächlich von österreichischen Unterhaltungsfilmen. (Sein Regiedebüt gab er 1950 mit Prämien auf den Tod.)

1946 entschied sich der damals bereits in Wien lebende und mit Judith Holzmeister verlobte Curd Jürgens, die österreichische Staatsbürgerschaft anzunehmen, die er nach einem Telefonat des Burgtheaterdirektors mit Bundeskanzler Leopold Figl noch am selben Tag bekommen haben soll. Der Anlass für sein Ersuchen war, dass er als Deutscher für eine Burgtheater-Tournee in die Schweiz mit Käthe Dorsch, die nur mit ihm auftreten wollte, keine Reisegenehmigung von der sowjetischen Besatzungsmacht erhielt. Als österreichischem Staatsbürger wurde ihm die Reise erlaubt. Nach eigener Aussage hatte Jürgens bereits vor dem Krieg seit 1935 einen österreichischen Pass besessen.

Politisch positionierte sich Jürgens in den 1960er/1970er Jahren als Anhänger Willy Brandts.

Bundeskanzler Willy Brandt empfängt Romy Schneider (rechts) und Curd Jürgens mit seiner Ehefrau Simone vor dem Kanzlerbungalow (1971):
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Jürgens war fünfmal verheiratet: mit den Schauspielerinnen Lulu Basler (1938), Judith Holzmeister (1947) und Eva Bartok (1955), mit dem Mannequin Simone Bicheron (1958) und schließlich ab 1978 mit Margie Schmitz. Wegen seiner Statur und seines nordischen Charmes erhielt der 1,93 Meter große Schauspieler von seiner Kollegin Brigitte Bardot, die sichtlich von ihm angetan war, den Spitznamen „normannischer Schrank“. Die deutsche Presse machte daraus „normannischer Kleiderschrank“.

„Auf alles könne er verzichten“, zitierte Jürgens einmal den Schriftsteller und Dandy Oscar Wilde, „nur auf Luxus nicht.“[8] Er besaß ein Luxus-Appartement an den Pariser Champs-Elysées (Hausnummer 72) und wohnte 1963 in Zürich, wo er auch „ein paar Bürohäuser“ hatte. Er unterhielt mehrere Wohnsitze (jeweils mit eigenem Personal ausgestattet), unter anderem am Franziskanerplatz in der Wiener Innenstadt, in den südfranzösischen Orten Saint-Jean-Cap-Ferrat und später Saint-Paul-de-Vence, im schweizerischen Gstaad, in Neuhaus (Schliersee), auf den Bahamas sowie zuletzt in Enzesfeld-Lindabrunn bei Wien.

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Zu seinem Wagenpark gehörten ein Steyr-Puch Haflinger, ein Bentley „zum Angeben“, zwei Mercedes als Reisewagen, ein Austin als „Einkaufsnetz“, ein Porsche für Sportfahrten, ein Landrover für Gäste und ein Rolls-Royce, wie er sagte, als Begründung für die Höhe seiner Gagen. Seinen Rolls-Royce, einen Silver Cloud III Cabrio, fuhr er selbst, nachdem er seinen Mercedes-Benz 300 SL Roadster verkauft hatte.

Jürgens war Gastgeber wie auch Gast unzähliger Partys, insbesondere in seiner Zeit als „Jedermann“ bei den Salzburger Festspielen. Auf die Frage eines Reporters, wie viele Flaschen Whisky er täglich konsumiere, gab er an: „Ich glaube, das ist höchstens eine am Tag.“ Jürgens musste sich von 1967 an zahlreichen Herzoperationen unterziehen, blieb jedoch seinem Lebensstil – dem üppigen Essen, Trinken und Rauchen – treu.

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Im Dezember 1981 hatte Jürgens noch einmal einen großen Moment im deutschen Fernsehen. In der Verfilmung des Romans Collin von Stefan Heym spielte er einen DDR-Schriftsteller, der herzkrank wurde, weil er nie die Wahrheit schreibt. Seine letzte bedeutende Filmrolle hatte er in der internationalen Produktion Teheran 43 als geschäftstüchtiger Anwalt eines ehemaligen Nazi-Mörders. Jürgens starb vor Fertigstellung der deutschen Filmfassung im Alter von 66 Jahren an Multiorganversagen in der Wiener Krankenanstalt Rudolfstiftung. Seine Rolle musste nachsynchronisiert werden.

Seine Beisetzung auf dem Wiener Zentralfriedhof in einem Ehrengrab (Gruppe 32C Nr. 54)[13] der Stadt Wien fand am 22. Juni 1982 in der ersten und einzigen nächtlichen Zeremonie ab 21 Uhr statt. Seine Witwe sowie eine seiner älteren Schwestern mit ihren Söhnen und etwa 3.000 Fans waren am Grab versammelt. Eine Ehrenformation der österreichischen Luftwaffe flog zu seinen Ehren über den Friedhof.

Margie Jürgens, die Witwe von Curd Jürgens, übergab den künstlerischen Nachlass im Jahre 1997 an das Deutsche Filmmuseum in Frankfurt am Main. (wikipedia)

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Hier soll von ihm aber nicht als Schauspieler die Rede, denn dieser Jürgens hat sich dann auch noch eingebildet, auch als Sänger auf sich aufmerksam zu machen …

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… und das ging gründlich in die Hose …

Auf Seite eins (aufgenommen in den Jahren 1975 – 1977) gibt er rührselig-pseudo philosophische Lebensweisheiten eines alten weißen Mannes zum besten … hier ist er überweigend in einer Art Sprech-Gesang zu hören (da kamen ihm seine unbestreitbaren Qualitäten als Schauspieler zu Gute) …

… auf Seite zwei (allesamt 1969 eingespielt und veröffentlicht) versucht er sich als Hans Albers für Arme … braucht kein Mensch !

Single3

Summa suraum: Eine Zusammenstellung seiner „populären“ Lieder, die eigentlich nur schwer erträglich ist.

Oder aber auch:
Einer der grössten deutschen Schauspieler der alten Zeit. Ein Mann, der sehr viel zu erzählen hat. Ein Mann, der mit seiner Erfahrung Bücher füllen könnte.

Warum muss er unbedingt singen?? Schade… (Schiriki)

Single4

Besetzung:
Curd Jürgens (vocals)
+

eine Schar unbekannter Studiomusiker

Single1

Titel:
01. 60 Jahre und kein bißchen weise (Hammerschmid/Francis) 3.25
02. Wenn (If) (Gates/Francis) 3.07
03. Kopf oder Zahl (Hammerschmid/Hauptmann) 2.38
04. Gieß mir kein Wasser in den Wein (Hammerschmid/Hauptmann) 3.23
05. Wenn man sich so den Tag betrachtet (Becker/Francis) 3.06
06. Kalter Kaffee (Becker/Francis) 4.18
07. Auf der Reeperbahn nachts um halb eins (Roberts/Bendinger) 2.31
08. La Paloma (Traditional) 2.40
09. Kleine Möwe,flieg´ nach Helgoland (Cowler/Balz) 3.01
10. In Hamburg an der Elbe (Engel-Berger/Mehring) 3.17
11. Seemann, fährst du nach Shanghai (Geiger/Merz/Hagen) 2.50
12. Die Fahrt um´s Kap Horn (Henning) 2.20

Booklet1

MC2A

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Verschiedene Interpreten – Peter And The Wolf (Peter und der Wolf) (1975)

FrontCover1Ein wirklich spannendes Projekt, ausgeheckt haben es Jack Lancaster und Robin Lumley:

Lancaster und Lumley hatten bereits Ende der 60er gemeinsam an Musik zu Kurzfilmen der Rank Organization gearbeitet, und beide sind erstmals auf dem Titel-Song des 1974er Debüt-Albums First Starring Role von Lancasters damaligen Bandkollegen bei der Mick Abrahams Band, Bob Sargeant, zu hören. Zu dieser Zeit hatte sich mit den beiden eine Live-Jam-Band namens Karass formiert, der neben Drummer Chick Webb auch ihr gemeinsamer Basser-Freund Percy Jones und der Atomic Rooster-Gitarrist John Goodsall angehörten. Der Kreis erweiterte sich durch variierende Musiker-Gäste bei Live-Gigs und irgendwann verlagerte man diese Jams auch in die Island Studios, wo sich schließlich im Laufe des Jahres die sechsköpfige Urbesetzung von dem, was später Brand X werden sollte, herauskristallisierte – allerdings ohne Lancaster. Und nachdem zum Jahreswechsel Phil Collins als neuer Drummer in das Kollektiv eingestiegen war und noch im Winter erste Aufnahmen gemacht wurden, kam es durch Collins‘ Verpflichtungen bei Genesis im Frühjahr 1975 zu einer Zwangspause, welche Lancaster und Lumley nutzten, um ihre Songwriter-Partnerschaft zu vertiefen.

Produzent Dennis Mackay und Jack Lancaster in den Trident Studios 1975:
Dennis Mackay & Jack Lancaster

Ursprünglich als Jazz-Adaption für einen Animations-Film geplant, der aber aus finanziellen Gründen nicht zustande kam, versuchten die beiden das sozusagen erste „Kindermusical“ Peter And The Wolf des russischen Komponisten Sergei Prokofiev von 1936 nun als reine Audio-Fassung in jazzrockigem Gewand umzusetzen und hatten die Idee, dafür einen Rekord an musikalischen Gast-Musikern aufzustellen, die verschiedene Rollen des Stücks musikalisch interpretieren sollten. Neben bereits befreundeten Musikern, wie der Brand X-Rhythmusgruppe Goodsall/Jones/Collins, Bob Sargeant oder Bill Bruford, konnte man auch jede Menge neuer Gesichter für das Projekt begeistern, wie z.B. den damaligen Thin Lizzy-Gitarristen The Soul Searchers – Scaramouche/Head StandGary Moore.

Und noch bevor Peter And the Wolf konkretere Formen annahm, starteten Lancaster und Lumley mit Moore ein Ableger-Projekt namens The Soul Searchers. Mit dem späteren Brand X-Produzenten Dennis Mackay nahm man für eine Single-Veröffentlichung bei EMI die beiden Lumley/Lancaster-Kompositionen Scaramouche und Head Start auf – mit Goodsall an der zweiten Gitarre, Jones am Bass und Bill Bruford am Schlagzeug.

Hüllentext

Nach einer stilistischen Neuausrichtung mit Eddie Howell – The Eddie Howell Gramohone Recordpersonellen Konsequenzen bei Brand X, arbeiteten die übrig gebliebenen Mitglieder Goodsall, Jones, Lumley und Collins zunächst gemeinsam mit Lancaster im Juni und Juli als Backing Band für eine Produktion des Singer/Songwriters Eddie Howell, dessen Album The Eddie Howell Gramophon Record von Lumley und Mackay produziert wurde.

Produzent Dennis Mackay und Jack Lancaster in den Trident Studios 1975

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Es folgte für das Kollektiv die ausstehende Aufnahme in den Londoner Trident Studios für Jack Lancaster & Robin Lumleys Peter And The Wolf-Mammut-Projekt, für welches der Chef von RSO Records, Chris Youle, zu begeistern war. Produziert wurde von den beiden selbst und Dennis Mackay. Die Musik stammt komplett von Lancaster und Lumley, wobei man einige der prominenten Leitmotive von Prokofievs Original verarbeitete. Und als „roten Faden“ hatte man den umtriebigen Viv Stanshall als Erzähler verpflichten können. (genesis-fanclub.de)

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Tja und bei uns in Deutschland gab es dann diese „deutsch gesperochene Version“ mit Wilken F. Dincklage als Sprecher (bekannter wurde er bei uns mit seinem Künstlernahmern „Willem“). Und genau deshalb gibt es dann dieses durch und durch britische Album in diesem Blog.

Ja, dies ist hervorragendes Progressive-Jazz-Rock Album aus der Mitte der 1970er Jahre. Auch die LP-Verpackung ist atemberaubend, mit kompletter Storyline und Innenheft. Ich muss noch hinzufügen, dass die Erzählung von Wilken F. Dincklage perfekt ist und so eine wunderbare Ergänzung ist zu dieser spritzigen Version des Klassikers Sergei Prokofjew aus dem Jahre 1936, vorgetragen  von einem Haufen einen Hauch großartiger Rockmusiker. Sie hat Humor, eine großartige Erzählung und ist musikalisch sehr, sehr raffiniert. Das Schlagzeugspiel von Collins und dem verstorbenen Cozy Powell ist bemerkenswert. Die Gitarrenarbeit von Chris Spedding und Alvin Lee ist wirklich ein Genuss. Die Musik, die den verschiedenen Szenen zugeordnet ist, ist gut und genau. Man höre sich nur den „Katzentanz“ und Wilken F. Dincklage zufriedenes Rülpsen bei „Katze und Ente“ an. Dieses Werk ist ein echter Schatz.  (Chris S.)

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Ganz so euphortisch bin ich nun nicht, aber es ist wirklich ein bemerkenswertes Konzeptalbum mit viel einfallsreichen und zuweilen auch überaschenden Klängen, eingespielt von wahrlich renommierten britischen Jazz- und Rockmusikern (man lese sich da mals die Besetzungsliste durch !)

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Besetzung:
Gary Brooker (synthesizer bei 02., 03.)
Bill Bruford (drums bei 13.)
Phil Collins (drums bei 02., 05., 06., 08., 10., 11.,13., 14. + 16. percussion on 12., vibraphone bei 02.)
Eno (synthesizer bei 08., 10. + 12.)
Bernie Frost (vocals bei 14.)
John Goodsall (guitar bei 02., 05., 06., 10., 11.
Stephane Grappelli (violin bei 04., 07. + 10.)
Pete Haywood (steel guitar bei 01., 02.)
Jon Hiseman (drums bei 13.)
Percy Jones (bass bei 01., 02., 05., 06., 08., 10., 11. + 16.)
Jack Lancaster (lyricon bei 01.,06., 12. – 14. + 16.  saxophone bei 01., 06., 14. + 16., violin bei 10., flute bei 13., clarinet bei 16.)
Alvin Lee (guitar bei 04. + 16.)
Henry Lowther (violin bei 05., trumpet bei 13.)
Robin Lumley (piano bei 01., 02., 06., 08.,10.,12., 14. + 16., synthesizer bei 01., 08., 10., 11.,12., strings bei 02., clarinet bei 05.)
Manfred Mann (synthesizer bei 02.)
Dave Marquee (bass bei 04., 07.
Erika Michailenko (chimes bei 01., 02.)
Gary Moore (guitar bei 01. – 03., 05., 11., 14. – 16.)
Cozy Powell (drums bei 01., 13.)
Andy Pyle (bass bei 02., 14.)
Chris Spedding (guitar bei 08.)
Julie Tippett (vocals bei 01. + 16.)
Keith Tippett (piano bei 02.)
+

English Chorale (vocals bei 09.)
+
background vocals bei 16.:
Bernie Frost – Bob Sargeant – Erika Michailenko

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Titel:
01. Introduction / Peter’s Theme 3.10
02. Bird And Peter / Duck Theme / Pond 2.21
03. Duck And Bird 1.56
04. Cat Dance 2.47
05. Cat And Duck 1.38
06. Grandfather 3.01
07. Cat 0.36
08. Wolf / Wolf And Duck 4.31
09. Threnody For A Duck 1.43
10. Wolf Stalks / Cat In Tree 1.21
11. Peter’s Chase 1.21
12. Capture Of Wolf 2.56
13. Hunters 0.53
14. Rock And Roll Celebration 2.24
15. Duck Escape 0.56
16. Final Theme 4.41

Musik: Sergei Prokofiev – Jack Lancaster – Robin Lumley
Texte: unbekannt

LabelB1

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Wilken F. Dincklage

Tangerine Dream – Ricochet (1975)

LPFrontCover1Natürlich waren sie Pioniere.

Tangerine Dream (deutsch „Mandarinentraum“) ist eine Musikformation aus Deutschland, die vor allem wegen ihrer Pionierarbeit auf dem Gebiet der elektronischen Musik bedeutsam ist. So gilt die Band neben Ash Ra Tempel und Agitation Free als Wegbereiter der sogenannten Berliner Schule, während die frühe Phase der Gruppe auch zum Krautrock gezählt wird. Oft wird die Musik von Tangerine Dream auch dem Musikgenre New Age zugeordnet (so gab es z. B. eine Grammy-Nominierung in dieser Sparte), in Interviews distanziert sich die Band jedoch von dieser Kategorisierung. Eher lässt sich ihre Musik neben der gelegentlichen Kategorisierung Progressive Rock auch als sinfonische Musik oder als eine Form von Ambient mit Schwerpunkt auf elektronischer Klangerzeugung und mit Einflüssen aus der Rockmusik bezeichnen.

Tangerine Dream wurde im September 1967 von Edgar Froese gegründet. Der Bandname ist angelehnt an die Textzeile „Tangerine Trees and Marmalade Skies“ aus dem Lied Lucy in the Sky with Diamonds der Beatles.

Tangerine Dream01

Eine der ersten offiziellen Besetzungen lautet: Volker Hombach (Saxophon, Flöte, Geige), Lanse Hapshash (Schlagzeug), Kurt Herkenberg (Bass) und Edgar Froese (Gitarre). Das erste Konzert gab Tangerine Dream im Januar 1968 in der Mensa der Technischen Universität Berlin; bereits kurz danach traten sie bei den Essener Songtagen auf, dem damals größten Musikfestival in Deutschland mit über 40.000 Besuchern. Neben deutschen Gruppen wie Floh de Cologne oder Amon Düül spielten dort auch internationale Gruppen wie The Fugs oder The Mothers of Invention mit Frontmann Frank Zappa. Zu diesem Zeitpunkt hatte Tangerine Dream mit elektronischer Musik noch nichts im Sinn. Zeitzeugen schrieben von einer „hartrockenden, aggressiven Gruppe mit Free-Jazz-Färbung“. (wikipedia)

Nun ja, der Rest ist Geschichte.

TangerineDreamLive1975

Hier eines ihrer erfolgreichsten Werke:

Mit dem komplett improvisierten „Ricochet“ liefert die Band 1975 ihr Meisterstück ab.

Zu diesem Zeitpunkt haben die Hauptvertreter der sogenannten Berliner Schule schon so einiges hinter sich. Ihr Debüt, das noch mit Klaus Schulze eingespielte Dekonstruktions- Massaker „Electronic Meditation“ gilt als Initialzündung des Krautrock und genießt besonders in Großbritannien nahezu kultische Verehrung. Die folgenden Alben erfinden die spacige Flächenkomposition mit und mit dem 1973er Chartbuster „Phaedra“ feiern sie bereits einen veritablen internationalen Hitparadenerfolg. Doch alle genannten Wegweiser dienen nur der Vorbereitung. „Ricochet“ nimmt alle Stränge auf und verknüpft die Puzzleteile zum ultimativen TD-Kosmos.

Ein Haupteinfluss ihres überirdischen Klangbildes im allgemeinen und dieser Platte im Besonderen sind die die 1966/67 stattfindenden freundschaftlichen Begegnungen Edgar Froeses mit dem Meister des Surrealismus‘ Salvador Dali. Von diesem außerirdischsten aller Künstler lernt der gebürtige Ostpreuße Multimediales Denken. Es keimt der Wunsch, eine Musik zu erschaffen, die so neu und einzigartig ist, wie die Bilder und Skulpturen des großen Spaniers. „Dali war vielleicht der größte Einfluss in meinem Leben. Vor allem seine Philosophie, so einzigartig und originell zu sein, wie möglich. Ich merkte erstmals, dass wirklich alles möglich ist, solange man ansolut an das glaubt, was man tut.“

Single1

Dennoch wäre dieses Album ohne den zweiten wichtigen Mann nicht denkbar: Peter Baumann, seit einiger Zeit bereits mit im Boot. Er ist so wichtig für TD, wie Marr für Morrissey bei den Smiths oder Richards für Jagger bei den Stones. Er teilt die Visionen Froeses. Gemeinsam entwickeln sie auf „Ricochet“ das Konzept entscheidend weiter. Eine gehörige Breitseite Rock implodiert samt E-Gitarre und Percussion aus dem inneren Kern wie ein Urknall. Dazu gesellt sich ein Hauch romantische Klassik. Und als absolute Innovation bietet das Album erstmals vielschichtige Polyrhythmen, die wie Zahnräder eines Note gewordenen Uhrwerks ineinander greifen. Als Kirsche obendrauf: Die Geburt des ebenso typischen wie hypnotisierenden Sequenzergetüdels, das wohl die meisten von ihrer 1982er Evergreen-Hitsingle „White Eagle“ (a.k.a. „Das Mädchen Auf Der Treppe“) her kennen.

Nichts von allem hier ist vorproduziert oder gar vorkomponiert. Alles entsteht spontan auf der Bühne während des Gigs. Mitgeschnitten in England und Frankreich, wo TD kurz vorher ein inspirierendes Fusionkonzert mit Nico in Reims gaben, sprudeln beide Parts nur so über vor Ideenreichtum und Spielfreude. Froese und Baumann spielen sich die Bälle zu, als ob es kein Morgen gäbe und hiermit alles erschöpfend gesagt werden müsse, was die Welt bemerken soll.

Der erste Teil – „Ricochet (Part One)“ – fungiert als eine Art Ouvertüre. Froese entfesselt ein repetitiv mäanderndes Gitarrenthema zum archaisch pulsierenden Drumbeat. Im Mittelteil übernehmen wabernde Moogsynthies zu hämmernden Sequenzern und lassen den Song abheben wie ein Raumschiff. Ruhe und Sturm treffen aufeinander wie ein Gewitter und vereinigen sich zu einem einzigen Geschöpf.

Die US Labels:
US Labels

So intensiv dieser Teil der Reise bereits klingt. „Ricochet (Part Two)“ ist der absolute Höhepunkt und möglicherweise der beste Track ihrer gesamten Laufbahn. Bereits die ersten Minuten verzaubern den Hörer und seien als Anspieltipp jedem ans Herz gelegt. So nachtblau wie Chopin, so lieblich wie Debussy ertönt eine Piano-Improvisation, die man – einmal gehört – nie wieder missen möchte. Das Thema perlt sich ins Ohr und gleitet fast unmerklich in ein marodierendes Rudel pluckernder Sequenzer über, die das Lied in pures akustisches Sonnenlicht tauchen. Ein stimulierendes Durchfluten des Publikums von Kopf bis Fuß. In diesen wenigen Minuten bringen Tangerine Dream bereits alles auf den Punkt, wofür sie – nach Baumanns Abgang – in den 80ern gefühlte hundert Alben brauchen.

Doch bevor man es sich zu bequem macht, erstirbt die Pracht urplötzlich. Aller Schönklang weicht schroffen Tönen, die mehr nach Fabrik und Maschine klingen als nach Space. Sie zelebrieren hier eine Art Proto-Industrial lange vor Cabaret Voltaire („Red Mecca“) oder Throbbing Gristle. Wie eine Druckwelle türmt sich alles auf, um über dem verdutzten Hörer zu brechen. Großartiger Moment!

CD1

Doch Froese wäre nicht Froese, so er die Menschen in Schockstarre aus dem Mandarinentraum entließe. Nach und nach erobern die warmen Multirhythmen ihr Terrain zurück und fahren das Lied soft herunter, bis es im Orbit aller Klänge versickert wie ein Rinnsal im Wüstensand. Der Clou: Obwohl immens viel simultan passiert und man die einzelnen Mosaikstücke in Gänze erst nach und nach wahrnimmt, kostet „Ricochet“ keine Anstrengung. Schon beim ersten Durchgang gleitet man hindurch, ohne sich das Vernommene schön hören oder erarbeiten zu müssen. Alles Surreale passiert ganz selbstverständlich.

Am Ende der Platte weiß man: Mit diesem Opus Magnum hat Edgar Froese sein sich selbst gegebenes Versprechen eingelöst und ein audiophiles Gegenstück zu Dali geliefert. Weiterhören mit den folgenden Highlights „Force Majeure“ (1979) und dem fast ebenso grandiosen DDR-Konzert „Quichote“ (1980). (Ulf Kubanke)

LPBackCover1

Besetzung:
Peter Baumann (keyboards, synthesizer, mellotron, flute)
Chris Franke (keyboards, sequencer, synthesizer, drums)
Edgar Froese (keyboards, synthesizer, mellotron, guitar)

Die Labels der UK Ausgabe:
UK Labels

Titel:
01. Ricochet, Part One 17.01
02. Ricochet, Part Two 21.12

Musik:
Peter Baumann – Chris Franke – Edgar Froese

Labels2

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Alternative Edition:
Alternate edition

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Website

Kraan – Let It Out (1975)

FrontCover1Kraan ist eine deutsche Jazzrock-Band, die in den 1970er und 1980er Jahren zu den bekanntesten Vertretern des Genres in Deutschland gehörte. Ihr musikalisches Verdienst ist die Mischung von Jazz und Rock mit orientalischen und asiatischen Klängen.

Kraan bildeten sich 1970 in Ulm. Zuvor hatten die Brüder Jan Fride und Peter Wolbrandt in diversen Jazzbands gespielt und konnten 1968 Hellmut Hattler überzeugen, mit ihnen die Band Inzest zu gründen. Johannes „Alto“ Pappert (Saxophon) war zu dieser Zeit mit einer Soul-Rockband unterwegs und stieß, auf der Suche nach neuen musikalischen Herausforderungen, 1971 dazu.

P. Wolbrandt hatte in Berlin ein Grafikstudium begonnen, J. Fride war für Fotografie eingeschrieben und Hattler stand kurz vor dem Abitur, als sich allen die Frage stellte, wie es mit der Musik weiter gehen sollte: Hobby oder Beruf. Vier Wochen vor der Abiturprüfung stellte Hattler alle schulischen Anstrengungen ein, P. Wolbrandt gab sein Grafik- und J. Fride sein Fotostudium auf, und aus der Hobbyband Inzest entstand „Kraan“. Es wurden Musik- und Stilrichtungen genommen, vermischt, verändert und neu gespielt. Aus den weit gefächerten musikalischen Interessen aller Bandmitglieder – mit orientalischen Klängen, jazzigen Läufen und harten Beats – entstand ein zu dieser Zeit neuer Klang, der später das Etikett Jazzrock erhalten sollte.

KraanLive1972

Erste Konzerte stießen auf Interesse, und die Band beschloss, ihre Verbindungen in Berlin, unter anderem zu den Musikern von Karthago und zu einem Tonstudio, für gemeinsame Sitzungen und erste Aufnahmen zu nutzen. Nach einem halben Jahr und einigen wenigen, aber erfolgreichen Auftritten, kam es zu einer ersten Krise, und Hattler nahm das Angebot der schwäbischen Band Erna Schmidt in Norddeutschland an. Schnell stellte sich heraus, dass er seine musikalischen Vorstellungen hier nicht verwirklichen konnte, und er holte den Rest der Gruppe nach. Eine Fusion der beiden Bands war geplant. Das Projekt überlebte das Heimweh der Schwäbisch Gmünder Musiker und das Jahresende nicht; Kraan wurde neu gegründet.

Autogrammkarte1972

Auf der Suche nach einem neuen Domizil wurde man bei Graf Metternich fündig. Er stellte sein Gut Wintrup im Teutoburger Wald zur Verfügung. Die einsame Lage in einem Tal machte Proben rund um die Uhr möglich. Von den früheren Bewohnern war der Manager Walter Holzbaur verblieben, der sich umgehend an die Vermarktung der Band machte. Ein erstes Konzert in Detmold verlief für die Band vor über 400 Zuschauern erfolgreich. Weitere Konzerte folgten und am Ende des Jahres 1972 dann auch die erste Schallplatte, die in zwei Tagen aufgenommen, an einem Tag gemixt und nicht allzu lange später erfolgreich an Intercord verkauft wurde. Sie erhielt gute Kritiken und es folgte eine erste Tournee durch Deutschland, Ausflüge in die Schweiz und die Niederlande.

Auf der Bühne überzeugte die Band vor allem durch ihre Spielfreude und musikalische Professionalität. Weitere Platten folgten und vor allem die dritte, live aufgenommen in Berlin, erhielt gute Kritiken. Ein neuer Mann, Ingo Bischof (Keyboard) spielte bereits nebenbei mit und wurde 1975 offizielles Mitglied.

Kraan01

Doch es begannen wieder Spannungen unter den Musikern. Bischof stieg Anfang 1976 und Pappert im Spätsommer desselben Jahres aus. 1977 ging die Band nochmals mit Bischof auf Tournee, brachte eine Platte heraus, löste sich dann aber auf, nachdem auch Hattler wieder nach Ulm gezogen war. Es folgten erste Solo-Projekte, aber das Comeback ließ nicht lange auf sich warten. Ende 1978 erschien eine neue Platte mit Hattler, P. Wolbrandt, Bischof und Udo Dahmen am Schlagzeug. Bis 1983 spielte Kraan unter wechselnder Besetzung. Von 1984 bis 1987 war wieder Pause, bevor Hattler, Wolbrandt und Fride und Joo Kraus ein neues Comeback starteten. Kraus und Hattler verstanden sich auf Anhieb so gut, dass sich 1990 Kraan zum dritten Mal trennte und Hattler und Kraus als Duo Tab Two gemeinsam auftraten.

Kraan02

2000 dann, nach fast 20 Jahren Abstinenz in der Kombination Hattler, Wolbrandt und Fride und Bischof und 10 Jahren Kraan-Abstinenz, gelang ein erneutes Comeback mit einem Konzert in Ulm. 2001, zum dreißigjährigen Bestehen, folgte eine ausgedehnte Tournee und ein neues Live-Album. 2003 erschien das Kraan-Album Through, am 23. März 2007 dann das Album Psychedelic Man (letzteres bei EMI auf dem Harvest-Label, auf dem bereits die Alben Wiederhören, Flyday und Tournee veröffentlicht worden waren). Im März 2010 erschien das Album Diamonds.

Am 9. November 2013 gab die Band ihr Abschiedskonzert in Neuss. Bereits eine Woche später verkündeten die Musiker über Facebook ein Konzert auf dem Burg-Herzberg-Festival 2014 und dem Finki Open Air 2014 in Finkenbach (Oberzent) im Odenwald. Im Sommer 2020 war ein Auftritt beim Burg Herzberg Festival 2020 geplant.

2019 starb Ingo Bischof.

Ende 2020 wurde zum Bandjubiläum ein neues Studioalbum mit dem Titel Sandglass veröffentlicht.[2] Am 13. August 2022 hatte Kraan auf dem Finkenbach-Festival einen Auftritt, bei dem auch Stücke aus dem jüngsten Album Sandglass vorgestellt wurden. (wikipedia)

Und am 25. November 2023 wird das neue Studioalbum „X“ veröffentlicht … eine Tournee durch Deutschland ist in Planung !

Kraan01

Let It Out wurde von Kraans Fans begrüßt und von den Kritikern verrissen, und im Nachhinein sind beide Reaktionen verständlich. Die Fans hörten neues Material wie „Luftpost“, in dem eine musikalische Phrase zwischen Saxophon, Gitarre und den Keyboards des neuen Mitglieds Ingo Bischof hin und her geworfen wird, und sie freuten sich auf weitere neue Stücke mit mehr Tiefe und Zusammenspiel. Kritiker bemängelten das allgemein niedrigere Energieniveau des Albums und die geringere Rolle des genialen Saxophonisten Johanes Pappert, der in einigen Stücken die Hauptrolle an Bischofs Keyboards abtritt.

Kraan02

Nach dem brillanten Live-Album war der sanfte, entspannte Sound einiger dieser Stücke eine Enttäuschung. Auch die experimentellen Stücke waren weniger erfolgreich als sonst, wie z.B. die hallende Stimme und die elektronische Klanglandschaft von „Die Maschine“, die noch lange nachhallt, nachdem ihr die Ideen ausgegangen waren. Hätten Kraan dieses Album zu einem früheren Zeitpunkt ihrer Karriere gemacht, hätten die Kritiker es zweifellos gelobt, aber ihre Erwartungen waren nach den großartigen Inspirationen der beiden Vorgängeralben vielleicht unangemessen hoch. (Richard Foss)

BackCover1

Besetzung:
Ingo Bischof (keyboards)
Jan Fride (drums)
Hellmut Hattler (bass)
Johannes Alto Pappert (saxophone)
Peter Wolbrandt (guitar, vocals)

Die UK Labels:
UK Labels

Titel:
01. Bandits In The Woods – 4:19
02. Luftpost – 5:15
03. Degado – 4:56
04. Prima Klima – 4:41
05. Let It Out – 6:14
06. Die Maschine – 4:43
07. Heimweh Nach Übersee (Overseas bound) – 3:10
08. Picnic International – 5:22

Musik und Texte:
Ingo Bischof – Jan Fride – Hellmut Hattler – Johannes Alto Pappert – Peter Wolbrandt

LabelB1

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Hannes Wader – Volkssänger (1975)

FrontCover1Er war und ist ein unverzichtbarerTeil der deutschen (und auch politischen) Folkbewegung in Deutschland:

Hans Eckard „Hannes“ Wader (* 23. Juni 1942 in Gadderbaum) ist ein deutscher Musiker und Liedermacher.

Zunächst bekannt geworden als sozialkritischer Chansonnier, der Einfluss auf die Studentenbewegung ausübte, wandte er sich später dem traditionellen deutschen und plattdeutschen Liedgut zu. Seit Ende der 1970er Jahre engagierte er sich verstärkt als DKP-Mitglied und trat auf zahlreichen politischen Veranstaltungen auf. Arbeiterlieder und sozialistische Hymnen machten damals einen wichtigen Teil seines Repertoires aus. Seit den 1990er Jahren interpretierte Wader verstärkt Werke von Dichtern früherer Epochen wie Joseph von Eichendorff und dem schwedischen Dichter und Komponisten Carl Michael Bellman.

HannesWader01

Ursprünglich war Wader vom französischen Chansonnier Georges Brassens und von Bob Dylan beeinflusst. Seine lyrischen Texte sind meist mit eigenen Kompositionen unterlegt und oft autobiographisch geprägt. Einige Vertonungen Waders wurden Volkslieder und finden sich in einschlägigen Publikationen wie der Mundorgel. Bekannte Lieder sind unter anderem Heute hier, morgen dort, Es ist an der Zeit und Gut wieder hier zu sein. (wikipedia)

Hannes Wader

Hier sein 6. Solo-Album:

Sehr schöne Interpretation von alten Volksliedern von Hannes Wader. Macht Lust auf mehr von Hannes Wader. Besonders die politisch motivierten Stücke aus dem 19. Jahrhundert finde ich sehr gelungen. (Jens Winalke)

Ich gebe gerne zu: Hannes Wader gehört für mich zu den ganz großen Liedermachern. Nicht weil er der beste Gitarrist wäre (er ist nicht schlecht, aber es gibt bessere), nicht weil der die besten Lieder geschrieben hätte (er hat einige wunderbare und einige fürchterliche), sondern weil seine Art der Musikinterpretation nie aufgesetzt wirkt, immer sehr menschlich und echt. Dazu trägt seine warme Stimme enorm bei, der man jede feine Nuance (Ironie, Traurigkeit, Schmerz, Mut…) anhört.
Diese Platte, die in meiner Kindheit ein Konsens zwischen meinem Vater und mir auf Autofahrten war, ist die Hannes Wader-Scheibe, die ich am liebsten höre.

Hannes Wader01

Der erste ernstzunehmende Versuch, deutsche Volkslieder jenseits platter volkstümlicher Musik einem breiten Publikum zugänglich zu machen. Es gibt auf dieser CD, die meines Erachtens trotz des Alters der Aufnahmen sehr frisch klingt, humorvolles, nachdenkliches, politisches, und alles ist auf seine Weise sehr gut. Meine Favoriten: So trolln wir uns, Das Notabene, Das Bürgerlied, Weile an dieser Quelle. Verzichten könnte ich auf die etwas alberne Freifrau von Droste-Vischering und den ebenso albernen Bollmann, wobei man diese Lieder als Live-Aufnahmen auch vor dem Hintergrund dieser Zeit (der 70er Jahre) sehen muss, in denen derartige Blödeltexte oft und gern gehört waren. Ungeachtet dieser für mich entbehrlichen Lieder ist das vielleicht das beste Album (im ganzen betrachtet), das Hannes Wader aufgenommen hat. (Christian M.)

Konzertplakat

Und mit meiner ersten Ehefrau habe ich Lieder wie „Wilde Schwäne“  oder „Das Bürgerlied“ gemeinsam gesungen … und meine Töchter hörten „Der Kuckuck“ und „Der Winter ist vergangen“.

Live-Mitschnitt aus dem Recorded at „Unterhaus“, Mainz

BackCover1

Besetzung:
Eddie Furey (vocals)
Finbar Furey (flute, banjo, bagpipes)
Hannes Wader (vocals, guitar, concertina)
Klaus Weiland (guitar)
+
background vocals:
Jörg Suckow – Wolfgang Klump – Wolfgang Leyh
Booklet

Titel:
01. Trotz alledem (Traditional/Freiligrath) 3.16
02. Wie schön blüht uns der Maien (Traditional) 2.27
03. Das Notabene (Bellman/Klabund) 1.34
04. Wo soll ich mich hinwenden (Traditional) 2.53
05. Der Kuckuck (Traditional) 1.40
06. Die freie Republik (Traditional) 2.31
07. So trollen wir uns (Bellman/Zuckmayer) 2.44
08. Das Bürgerlied (Traditional) 2.51
09. Wilde Schwäne (Neumann/Plenzat) 3.11
10. König von Preußen (Traditional) 3.13
11. Weile an dieser Quelle (Bellman/Zuckmayer) 2.38
12. Der Winter ist vergangen (Traditional) 2.50
13. Freifrau von Droste-Vischering (Traditional) 2.40
14. Es geht eine dunkle Wolke (Traditional) 2.01
15. Der Bollmann (Traditional) 3.48

.LabelB1

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Hüllentext

Eines meiner ersten Konzertfotos; Hannes Wader live auf so einem DKP Fest in München
(muss so ca. 1976/1977 gewesen sein):

HannesWaderLive1976

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Die 3 Besoffskis – Puff Von Barcelona + Sybille (1975)

FrontCover1Bisher sind mir „Die 3 Besoffskis“ noch nicht über den Weg gelaufen und das war kein Verlust:

Die 3 Besoffskis waren eine deutsche Comedy-Schlagergruppe, die sich auf Stimmungs- und Trinklieder konzentrierte. Die Band gehörte zu den ersten in Deutschland, die mit derben Texten über Alkohol und sexuelle Themen Erfolge erzielen konnten und gilt somit als Wegbereiter für die spätere Ballermann-Musik.

Gründer der Gruppe war Helmut Flohr (1931–2009), der bereits in den 1960er Jahren unter dem Pseudonym Joe Raphael einige Singles als Schlagersänger und Chansonnier veröffentlicht hatte. Er gründete 1970 in Baden-Baden das Label Juventus und veröffentlichte dort weitere eigene Aufnahmen sowie Titel von Billy Mo. Nachdem 1971 der auch aus Baden-Baden stammende Tony Marshall mit dem Stimmungslied Schöne Maid einen Überraschungserfolg gehabt hatte, sattelte Raphael auch auf Stimmungsmusik um.

Die 3 Besoffkis01

Für das umgedichtete Volkslied Das Leben bringt große Freud (Raphaels Text: Scheißegal, ob du Huhn bist oder Hahn) verpflichtete er den aus Nordhorn stammenden Stimmungsmusiker Georg Manning. Der Titel wurde ein Erfolg und verkaufte sich rund 50.000 Mal. Auch der nachfolgende Titel mit Manning, Rosen, Tulpen und Narzissen, war erfolgreich. Raphael und Manning absolvierten in den frühen 1970er Jahren zahlreiche Konzerte als Duo. Ab 1973 produzierte Raphael als Joe Raphael und die Party-Singers eigene Stimmungsmusik-Veröffentlichungen. Zu jener Zeit stieß auch Horst Götze hinzu, der Gründer des Flower-Labels. Gemeinsam beschlossen sie, künftig als Trio unter dem Namen Die 3 Besoffskis Stimmungsmusik mit derben Texten zu machen.

Die 3 Besoffkis03

Die Blaupause für die Produktionen der Gruppe hatte bereits der Titel Scheißegal (den sie später erneut einspielten) gelegt: Als Melodien dienten bekannte Volksweisen, über die derbe und obszöne, meist von Manning geschriebene Texte gesungen wurden. Die Produktionen erfolgten meist im Tonstudio Bauer. Die Stücke wurden häufig von Pete Tex arrangiert und meist von Joy Flemings damaliger Band Hitkids sowie Bläsern des Südfunks Stuttgart eingespielt. Der Vertrieb der Platten geschah größtenteils über die Aufsteller von Jukeboxen, da die Lieder wenig radiotauglich waren. Nach der Debütsingle der Besoffskis, Ein schöner weißer Arsch von 1974, wurde das 1975 erschienene Puff von Barcelona, das auf der Melodie des neapolitanischen Volksliedes Funiculì, Funiculà basiert, ihr größter Hit.

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Die Gruppe veröffentlichte in den Folgejahren zahlreiche Singles nach dem immer selben Prinzip. Am Geschäft profitierten vor allem Raphael und Götze, die sich mit ihren Labels um die Vermarktung der Platten kümmerten. Texter Manning betrieb unterdessen ein Lokal in Baden-Baden und überwarf sich aus finanziellen Gründen in den frühen 1980er Jahren mit Raphael und Götze. Ohne den Texter und Live-Unterhalter Manning war damit auch das Ende der 3 Besoffskis besiegelt. Horst Götze (als Horsti Stinkstiefel) und Joe Raphael (als Joe Raphael und die Party-Singers) veröffentlichten anschließend noch einige Singles solo und im Duo (als Horsti und Joe), konnten aber nicht mehr an den Erfolg der Besoffskis anknüpfen. Ihre Labels Juventus und Flower erwarb gegen Ende der 1980er Jahre das Duisburger Label AZ-Records, das danach noch einige Veröffentlichungen der Besoffskis herausgab. (wikipedia)

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Nun gut, das Stichwort „Ballermannn“ müsste eigentlich schon reichen:

Primitivste Zotensongs, dass einem wie mir nur speiübel wird.

Aber der Blog soll ja auch ein Abbild bundesdeutscher Unterhaltungsmusik sein … von daher bitte ich um Verzeihung für diesen Beitrag.

BackCover1

Besetzung:
Helmut Flohr – Horst Götze – Joe Raphael
+

eine kleine Schar unbekannter Studiomusiker

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Titel:
01. Puff von Barcelona (Raphael)
02. Sybille (Hermannsdörfer/Raphael)

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Inge Borkh – Singt ihre Memoiren (1975)

FrontCover1Eine interessante künstlerische Entwicklung:

Inge Borkh, bürgerlich Ingeborg Simon (geboren 26. Mai 1921 in Mannheim; gestorben 26. August 2018 in Stuttgart), war eine deutsche Opernsängerin (Sopran).

Inge Borkh wurde unter dem Namen Ingeborg Simon geboren. Sie wuchs in einem musikalischen Elternhaus auf. Ihre Mutter Grete Neumann, Tochter eines Wiener Opernsängerpaares, war von 1918 bis zu ihrer Heirat 1920 Koloratursoubrette am Mannheimer Nationaltheater. Ab 1931 besuchte Inge Borkh bis zu ihrer Emigration das Liselotte-Gymnasium in Mannheim. Wegen der jüdischen Abstammung ihres Vaters, Franz Simon, musste sie 1935 mit ihrer Familie nach Genf emigrieren, wo sie Rhythmik-, Improvisations- und Klavierunterricht bei Émile Jaques-Dalcroze erhielt. Neben ihrer Mutter wurde sie in ihrem nächsten Zufluchtsort Wien von der Burgschauspielerin Margit von Tolnai am Max-Reinhardt-Seminar, der Tänzerin Grete Wiesenthal und der Pianistin Gertrud Wiesenthal ausgebildet.

Inge Borkh02

1936 bestand sie im Wiener Ronacher[3] die Prüfung für den Artistenpass und begann 1937 als Schauspielerin unter dem Namen Inge Simon am Landestheater Linz. Als 1938 die Familie wieder zurück nach Genf flüchten musste, fand die Tochter als Schauspielerin in Basel ihr erstes Engagement. Hier war es der Bassist Fritz Ollendorff,[3] der ihre Stimme entdeckte und ihr riet, sich in Mailand bei Vittorio Moratti ausbilden zu lassen. Nach dem kurzen Gesangsstudium startete sie 1940 unter dem Künstlernamen Inge Borkh ihre Sängerlaufbahn am Luzerner Theater,[4][5] wo sie als Czipra in Der Zigeunerbaron von Johann Strauss debütierte. Schon damals wuchs sie aus dem lyrischen ins dramatische Fach, sang nach der Pamina (Die Zauberflöte, Wolfgang Amadeus Mozart) und der Gräfin (Die Hochzeit des Figaro, W. A. Mozart) bald auch den Komponisten (Ariadne auf Naxos, Richard Strauss), die Marta (Tiefland, Eugène d’Albert), Senta (Der fliegende Holländer, Richard Wagner), Tosca (Giacomo Puccini) oder die beiden Leonoren (Troubadour und Die Macht des Schicksals, Giuseppe Verdi).

Inge Borkh03

Am Stadttheater Bern, wo sie seit 1945 engagiert war, erarbeitete sie sich die wohl wichtigsten Partien ihrer Sängerkarriere: Salome (18. März 1947) und Elektra (12. Februar 1950) von Richard Strauss. Der internationale Durchbruch gelang ihr als Magda Sorel in der ersten deutschsprachigen Aufführung von Gian Carlo Menottis Oper Der Konsul am Theater Basel am 3. Januar 1951, die sie noch in demselben Jahr bei der deutschen Erstaufführung an der Städtischen Oper Berlin sang, wo sie von nun an ständiger Gast war. Nach dem Berliner Debüt folgten bald Engagements an die führenden Opernhäuser weltweit, u. a. Wien, München, Berlin, London, Mailand, New York und San Francisco.

1952 sang sie bei den Bayreuther Festspielen die Freia und die Sieglinde in Der Ring des Nibelungen. 1957 übernahm sie bei den Salzburger Festspielen die Titelrolle in Elektra von Richard Strauss.

Inge Borkh01

Inge Borkh verabschiedete sich relativ früh von der Opernbühne; im Jahre 1973 beendete sie in Italien ihre Opernkarriere nach sieben Vorstellungen in der Titelrolle der Oper Elektra von Richard Strauss. Danach kam sie noch kurze Zeit auf die Bühne als Schauspielerin für das Sprechtheater zurück. So spielte sie 1977 in Hamburg die Volumnia in Coriolanus von William Shakespeare als Partnerin von Boy Gobert.

Sie trat nach ihrem Abschied von der Opernbühne noch als Kabarett-Künstlerin mit Solo-Abenden auf. In dieser Zeit entstand auch eine Schallplatten-Aufnahme ihrer gesungenen Memoiren unter dem Titel: Inge Borkh singt ihre Memoiren.

Verheiratet war sie mit dem jugoslawischen Bass-Bariton Alexander Welitsch (1906–1991). (wikipedia)

Inge Borkh + Kurt Neuss

Hier also der Livemitschnitt aus ihrer „2. Karriere“.

Sie intoniert freche, zuweilen sehr amüsante Lieder im Kabarett-Stil, nit sich aber auch die die Szenerie der sog. E-Musik/Kunst zuweilen gewaltig auf die Schippe.

Von daher: eine kurzweilige Angelgenheit !

BackCover1

Besetzung:
Inge Borkh (vocals)
Kurt Neuss (piano)

Booklet

Titel:
01. Publikum (Bronner) 4.09
02. Sprachübungen (Hay/Kruse) 9.26
03. Vorsingen (Wirbitzky/Koch) 2.38
04. Beim Theater die Kollegen (Wirbitzky/Koch) 1.59
05. Hubertchen (Zimber/Lauth) 5.33
06. Das war Richard (Wirbitzky/Koch) 2.43
07. Manchmal (Sahl/Bronner) 3.32
08. Nur dem Kehlkopf (mit Opernzitaten) (Weigel/Kruse) 2.01
09. Ich war so hochdramatisch (Wirbitzky/Koch) 3.26
10. Stop! Halt! (Wirbitzky/Koch) 2.26
11. Heute (Orthofer/Bronner) 2.54
12. Abschiedskonzert (Wirbitzky/Koch) 4.01
13. Oft ist es nur ein Atemzug (Wirbitzky/Koch) 2.18
14. Der Mensch ist nie zufrieden (Sahl/Kruse) 3.18
15. Ich komm vom Theater nicht los (Borkh/Grote) 4.34
16. Eine Frau ist unberechenbar (Masur/Baumann) 3.24

Alternatives Front + BackCover:
AlternativesFront+BackCover

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Inge Borkh04

Amon Düül II – Made In Germany (1975)

LPFrontCover1Amon Düül (II) ist eine deutsche Rockband, die sich im Zuge der Studentenbewegung der 1960er Jahre bildete und in verschiedenen Formationen bis in die Gegenwart besteht. Die Band gilt als einer der wichtigsten Vertreter des Krautrock.

1967 gründete sich in der Leopoldstraße in München eine Künstler-Kommune, die sich nach dem altägyptischen Gott Amon samt einem nicht eindeutig erklärbaren Zusatz „Düül“ benannte. Renate Knaup erzählt, dass die Inspiration von einem Stück mit dem Titel „Dyl“ auf der Platte Tanyet der obskuren Band The Ceyleib People, an der auch Ry Cooder mitgewirkt hatte, gekommen war. Schon bald erlangten die Kommunarden durch ihre musikalischen Sessions bei den Happenings und Demonstrationen der politisierten Jugend Kultstatus. Man konnte sich jedoch auf kein gemeinsames musikalisches Konzept einigen.

AmonDüül II_03

Eine Fraktion der Kommunarden vertrat den libertären Weg der künstlerischen Freiheit und nahm jeden auf, der Musik machen wollte, ob er nun singen oder spielen konnte oder auch nicht. Die andere Fraktion war in dieser Hinsicht konservativ eingestellt und legte Wert auf musikalisches Können. Bei den unter anderem von Rolf-Ulrich Kaiser und Tangerine Dream initiierten Essener Songtagen 1968 kam es dann zum offiziellen Bruch, als statt einer Band gleich zwei desselben Namens auftraten, Amon Düül und Amon Düül II. Fortan ging man getrennte Wege, und es sollte auch nicht nur bei diesen beiden Formationen bleiben.

AmonDüül II_02

Und hier ihr 9. Album:

„Besser, einfallsreicher und progressiver“ als Pink Floyd oder Velvet Underground fand die Süddeutsche Zeitung einst die deutsche Underground-Band Amon Düül II. Die künstlerisch anbitionierte Fraktion, die sich ’68 von den Polit-Freaks Amon Düül I absonderte, schuf bis ’78 13 Alben und galt auch international als Rock-As. „Made In Germany“ (’75) zeigt die Münchner vital, doch unter verblassendem Stern. (Audio)

LPBooklet

Wir schreiben das Jahr 1975. Die ehemaligen Kommunen-Musikanten von Amon Düül II haben sich längst von der billigen Pink-Floyd-Kopie zu einer der führenden Krautrock-Bands gemausert. Auf ihrer Doppel-LP zeigen Knaup, Karrer, Weinzierl und Co. sogar etwas, was so gar nicht „Made in Germany“ ist: Humor. Da wird der olle Kaiser Willem, der schöne Kini Ludwig und auch der Mr. Kraut tüchtig durch den appetitlich angerichteten Kakao gezogen. Endlose Improvisationen wie noch auf „Vive La Trance“ (1974, REP 4607) haben zugunsten klar strukturierter Pop- und Rock-Songs abgedankt. (Stereoplay)

Kann man natürlich so sehen … für meine Ohren ist das gesamte Album … man verziehe mir … belanglos und überflüsig.

LPBackCover1

Besetzung:
Robby Heibl (bass, guitar, violin, vocals)
Chris Karrer (guitar, banjo, violin, vocals)
Renate Knaup (vocals)
Peter Leopold (drums, percussion)
Nando Tischer (vocals, guitar)
+
Thor Baldursson (keyboards)
Karlheinz Becker (percussion, gong)
Lee Harper (trumpet)
Fritz Sonnleitner (violin)

Inlets

Titel:
01. Overture (Evers) 5.13
02. Wir Wollen (Leopold) 1.33
03. Wilhelm, Wilhelm (Leopold/Tischer) 3.10
04. SM II Peng (Leopold/Weinzierl) 2.17
05. Elevators Meet Whispering (Rogner) 1.26
06. Metropolis (Weinzierl/Knaup/Rogner) 3.37
07. Ludwig (Weinzierl/Tischer) -2.33
08. The King’s Chocolate Waltz (Korduletsch/Rogner) 2.29
09. Blue Grotto (Weinzierl/Knaup/Rogner) 3.33
10. Mr.Kraut’s Jinx (Karrer) 8.44
11. Wide-Angle (Fichelscher/Knaup/Rogner) 4.06
12. Three-Eyed Overdrive (Korduletsch/Rogner) 1.17
13. Emigrant Song (Heibl/Tischer) 3.21
14. Loosey Girls (Tischer) 5.13
15. Top Of The Mud (Tischer) 3.45
16. Dreams (Tischer) 4.08
17. Gala Gnome (Rogner) 3.52
18. 5.5.55 (Weinzierl/Tischer/Leopold) 1.39
19. La Krautoma (Yradier/Heibl/Karrer/Knaup/Leopold/Tischer) 6.09
20. Excessive Spray (Korduletsch/Rogner) 1.42

LabelD1

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Die (gekürzte) US Ausgabe des Albums:
USEdition

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Isaiah – Isaiah (1975)

FrontCover1Gepflegter (Jazz) Rock aus Österreich:

Diese österreichische Blues-Jazz-Prog-Rock-Band stammte aus Innsbruck, Tirol. Gegründet 1971 als Quartett, hatte die Band 1972 ihren ersten Auftritt. Bis 1975 tourten sie mit Nazareth und Man. Sie lösten sich 1977 auf, nachdem ihr zweites Album von der Plattenfirma abgelehnt wurde. (discos.com)

„Wenn die Welt unterginge, würde ich nach Wien ziehen, dort ist alles 50 Jahre zu spät“.

Diese wenig schmeichelhafte Meinung wurde von dem berühmten klassischen Komponisten Gustav Mahler in Bezug auf die österreichische Hauptstadt geäußert. Obwohl diese Aussage nicht wörtlich zu nehmen ist, gab es eine gewisse zeitliche Verzögerung zwischen der österreichischen Rockmusik und dem Rest Westeuropas. Das lag sicher nicht an einem Mangel an jungen, talentierten und experimentierfreudigen Musikern, denn bereits Anfang der 1970er Jahre entstanden und arbeiteten in Österreich Ensembles, die die gesamte Bandbreite des Rockgenres abdeckten.

Isaiah01

Vielmehr war es das Misstrauen der hauptsächlich auf Klassik, Schlager, Volksmusik und Pop ausgerichteten Musikindustrie gegenüber der neu entstehenden Rockszene. So kam es, dass, während Deutschland zu Beginn des siebten Jahrzehnts der Welt den Krautrock, die Italiener den Rock Progressive Italiano und die Franzosen den Zeuhl boten, die Österreicher Europa eine Musikrichtung namens Austropop bescherten. Erst später, mit der steigenden Popularität von Bands wie Pink Floyd, Genesis, ELP…., begann sich die Musikindustrie ernsthaft mit der heimischen Rockszene zu befassen, aber da war es schon zu spät für eine internationale Anwendung.

Die Band Isaiah wurde irgendwann in den 1970er Jahren gegründet, als sich das anfängliche Quartett von Musikern an der Universität Innsbruck traf. Gitarrist, Sänger, Flötist, Bandleader Gerd Raabe und Schlagzeuger Walter Reschauer kamen aus Linz, wo sie bereits in der Band The Alligators zusammen gespielt hatten. Der Gitarrist Edu Weber kam aus der Kleinstadt Vöklabruck nach Innsbruck, und Hans Gasser, der Bassist, stammte direkt aus Innsbruck und hatte zuvor in der lokalen Proto-Progressiv-Band Spurius Forum gespielt. Hans‘ Bruder Jörg half der Band gelegentlich auf Hammonds aus. Den Namen der Band entlehnten die Mitglieder einem Gedicht von Leonard Cohen, Isaiah, aus dem Gedichtband The Spice-Box of Earth (1961). Die Gruppe begann sofort, fleißig zu proben, und die Mitglieder nahmen spontan an verschiedenen Musikkursen teil, deren Früchte bis 1972 reiften, als sie ihr erstes Live-Debüt mit einem ganz eigenen Repertoire gaben.

Isaiah02

Zusätzlich zur Qualität der Gruppe wuchs die Besetzung mit anderen Studenten, dem Keyboarder Hubertus Nolte aus Deutschland und dem Amerikaner Mike Bornhorst, der Saxophon und Klarinette spielte. Diese hochwertige Besetzung ermöglichte es Isaiah, spielerisch mit verschiedenen Richtungen der Rockmusik umzugehen. In ihrer Arbeit wechselten sich Elemente von Jazzrock, Bluesrock und Progressive Rock ab, und sie gewannen schnell Fans anspruchsvoller Rockmusik im ganzen Land. Dank Gerd Raabes Kontakt zu einem Konzertveranstalter in seiner Heimatstadt Linz gelang es der Gruppe, im April 1973 zwei Auftritte zu absolvieren und dabei den Mann auszulassen. Es gab auch ein Angebot vom Fernsehen, in der beliebten Musikquizsendung Wer weiß mehr? und 1974 eine weitere Auftrittsmöglichkeit, diesmal als Vorgruppe der Hardrock-Legenden Nazareth.

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Ihre eigenen, mehr als zweistündigen Shows, die neben einer breiten Palette von Rockgenres auch eine aufregende Lichtshow und Diaprojektionen boten, sicherten der Band neben Eela Craig und Paternoster den Kultstatus im Land. Auf dem Höhepunkt ihrer landesweiten Popularität ließ ein Plattenvertrag nicht lange auf sich warten: Ein Angebot der Plattenfirma CBS lag vor, und Isaiah bezog für zwei Tage ein Studio im Wiener Konzerthaus, wo sie unter der Produktionsleitung des erfahrenen Schweizer Produzenten Jean-Pierre Wuttke ihr gleichnamiges Debütalbum aufnahmen, das 1975 in die Läden kam.

Leider erlaubte die Plattenfirma den Bandmitgliedern keine zusätzlichen Änderungen an Musik, Sound oder Design der LP; CBS traf alle Entscheidungen bezüglich der Aufnahmen selbst, ohne die Band zu konsultieren. Die Promotion für das kaum halbstündige Album war erbärmlich und erhielt nur minimale finanzielle Unterstützung.

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Die von CBS arrangierte Tournee zur Unterstützung der LP war ebenfalls uneinheitlich: Sie spielte vor ausverkauften Häusern, aber es gab auch Shows, bei denen sie vor kaum 20 Leuten spielten. Obwohl Konzertagenturen daran interessiert waren, die Band sowohl dem deutschen als auch dem amerikanischen Publikum vorzustellen, blieben alle internationalen Ambitionen letztlich erfolglos.

Zwar gelang es der Band noch, im eigenen Proberaum Demos für das nächste Album aufzunehmen, doch das Label lehnte die Songs ab, da sie zu exzentrisch und nicht kommerziell genug waren. Um ihre eigene Vision von Musik nicht zu verraten und sich den Standards und Erwartungen der Industrie anzupassen, beschlossen die Mitglieder von Isaiah 1977 nach ihrem College-Abschluss, die Band aufzulösen.

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Auf ihrem einzigen, 30-minütigen Album präsentieren uns Isaiah eine Art Mischung aus progressivem Jazz-Rock und Blues-Rock. Da es sich um eine Band handelt, die in einem stark von Deutschland beeinflussten Land tätig ist, kann die häufige Präsenz von Krautrock-Elementen niemanden überraschen. Nach einem schneidenden Einstieg, bei dem das Stück Jericho mit Saxophonspiel an die Band Van Der Graaf Generator erinnert, kommt mein Highlight des Albums, das Stück Summer Farewell. Hier schafft es die Band, die schmale, entmilitarisierte Zone zwischen dem bluesiger klingenden Jazz-Rock englischer Bands wie Colosseum und dem jenseitig klingenden deutschen Jazz-Rock von Embryo, Xhol, Missing Link usw. abzudecken. Das dritte Stück, der anmutige (Folk)Rock-Song Leave It All Behind, schließt die A-Seite der Platte mit schönem Klavier- und Flötenspiel ab.

Der damalige Pressetext:
Pressetext

Die zweite Seite des Albums eröffnet mit dem Song Afterward, anfangs noch reiner Jazz(kraut)rock, der sich nach drei Minuten in einen Art(kraut)rock-Track verwandelt, gekrönt von einem bluesigen Gitarrensolo gegen Ende, genau die Art von Garymoor, die selbst anständige Mädchen ihre Hemmungen verlieren lässt. Das Album schließt mit dem längsten Stück Prophet, in dem das Saxophon die Hauptrolle spielt. Wie beim vorherigen Song beruhigt sich die Stimmung in der zweiten Hälfte und der Track schließt mit einem weiteren heulenden Gitarrensolo ab. (rockovica.com)

Anzumerken ist allerdings auch, dass der Gesang etwas schwach auf der Brust ist und arg gekünstelt klingt und von daher kann einem dieses Album vor allem bei den Instrumentalparts erfreuen. Eine herrlich unaufgeregte Musik mit wunderbaren solistischen Ausflügen … diese Band hatte wirklich Potential !

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Und was wurde aus den Bandmitglieder ?

Hans Gasser arbeitet heute als professioneller Fotograf

Edu Weber arbeitete ab 1977 als Gitarrenlehrer (die Staatliche Lehrbefähigungsprüfung schloß er 1984 am Konservatorium Innsbruck ab). Zudem spielte er in unterschiedlichen Blues-Rock Bands und veröffentlichte auch mit diesen Bands ein paar Alben.

Moe´s Shack:
Moe’s Shack

Hubertus Nolte ging wieder zurück nach Deutschland, arbeitete dann als Berater für Industrieprojekte, spielte aber auch in lokalen Band wie Percy Pur, später dann mit Moe’s Shack.

Walter Reschauer spielte später dann noch mit Andreas Neubauer und der Carin Cosa Latin Band.

Über Gerd Raabe und Michael Bornhorst  konnte ich auf die Schnelle nichts in Erfahrung bringen.

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Besetzung:
Michael Bornhorst (saxophone, clarinet)
Erwein Eltz (trumpet, flugelhorn)
Hans Gasser (bass)
Hubertus K. Nolte  (keyboards, background vocals)
Gerd Raabe (vocals, flute, guitar, percussion)
Walter Reschauer (drums, percussion)
Edu Weber (guitar, background vocals)
+
Jean Pierre Wuttke (saxophone)

Single

Titel:
01. Jericho (Raabe) 3.45
02. Summer Farewell (Raabe/Weber) 5.09
03. Leave It All Behind (Raabe) 5.25
04. Afterwards (Raabe/Weber) 7.39
05. Prophet (Raabe/Weber) 8.36

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