Silbermond – Himmel auf (2012)

FrontCover1Getroffen haben sich Stefanie Kloß, Andreas Nowak und die Brüder Thomas und Johannes Stolle 1998 in ihrer Heimat, dem sächsischen Bautzen in der Oberlausitz. Treffpunkt war das Musikprojekt “Ten Sing”, bei dem die Jungs in der Band spielten, während Stefanie im Chor sang. Sie verstanden sich auf Anhieb gut und nachdem sie kurzzeitig mit einer zweiten Sängerin und einem Keyboarder die Band “Exakt” gegründet hatten, kristallisierten sie sich 2000 als “JAST” (der Name setzte sich aus den Anfangsbuchstaben der Bandmitglieder zusammen) heraus und machten von da an zu viert weiter. Sie coverten zunächst englische Songs, ehe sie auch eigene englische Lieder zu Papier und auf die Bühnen in Bautzen und Umgebung brachten.

Musikwettbewerbe wurden bestritten und (teils sogar trotz Kehlkopfentzündung bei Stefanie) gewonnen, wie zum Beispiel der “Beat 2000” oder der “Music Act 2001”. Aber schnell merkten sie, dass ihr Schulenglisch nicht ausreichte, um das auszudrücken, was sie mit ihrer Musik sagen wollten. Andreas war es schließlich, der mit einem deutschen Songtext in den Proberaum kam. Mit den deutschen Texten kam auch der neue Name und so wurde 2002 auf einer Bank am Dresdner Hauptbahnhof “Silbermond” geboren.

Jast

Stefanie, Andreas, Thomas und Johannes wollten mehr, ihr persönlicher Ehrgeiz und die Liebe zur Musik trieben sie voran und so wurden zusammen mit Manager Ulf Wenderlich Plattenfirmen angeschrieben. Interesse bestand,…aber bitte mit mehr Synthesizern, weniger Gitarren und neuem Namen. Doch Silbermond wollten sich schon damals nicht verbiegen lassen und so ging es ohne Plattenfirma weiter. Und wie es der Zufall – oder das Schicksal – wollte, war bei einem ihrer Auftritte auf dem Bautzner Burgplatz eine Mitarbeiterin der BMG München (jetzt SonyBMG) zugegen und Silbermond gefielen – anstandslos.

Ende 2003 unterschrieben die vier ihren Plattenvertrag, bevor es hieß “Wir fahren nach Berlin.”, wo sie ungeplant ein knappes Jahr zu viert auf 35m² in Stefanies 1-Zimmer – Wohnung lebten. Dank ihres vollen Terminkalenders waren sie jedoch eh kaum zuhause, denn es gab viel zu tun. Mit den Valicon-Produzenten Ingo Politz und Bernd Wendtland nahmen sie ihr Debütalbum auf und wurden zudem noch für die Fernsehsendung “Blitz” (Sat.1) von einem Kamerateam begleitet, das die Silbermond-Dokumentation “Der harte Weg zum Ruhm” drehte. (silbermond-fanclub.de)

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Und der Rest ist – wie es so schön heißt Geschichte … wer will kann mehr darüber erfahren und zwar z.B. hier.

Hier ein weiteres Album von Silbermond:

Himmel auf ist das vierte Studioalbum der deutschen Band Silbermond. Die gleichnamige erste Single erschien am 3. Februar, das Album am 23. März 2012.

Nachdem Silbermond 2010 die Single Session Session Session Session Session Session veröffentlicht hatte, die in den deutschen Charts Platz 48 belegte, wurde es still um die Band. Anfang 2012 wurde bekanntgegeben, dass im März ein neues Album erscheinen solle. Wie auch schon bei den drei ersten Alben schrieb die Band alle Texte selbst. Produziert wurde das Album von Bernd Wendlandt, Ingo Politz und Thomas Stolle. (wikipedia)

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Die Zeit hatte zur Wahl Joachim Gaucks zum Bundespräsidenten einen schönen Feuilleton-Aufmacher: „Das Ende der Ossis“. Die Kategorie des „Ossis“ sei jetzt doch trotz des wirtschaftlichen Ungleichgewichts nahezu überwunden, schrieb die Wochenzeitung, da es in Gauck und Angela Merkel gleich zwei politische Menschen aus der ehemaligen DDR an die Spitze des Staates geschafft haben. Popmusik ist seit jeher durchlässiger für sozialen Aufstieg als die gesellschaftlichen Systeme von Politik und Wirtschaft gewesen.

So hat es seit der Wiedervereinigung einige Bands gegeben, die es mit einer meist eher kürzeren DDR-Vergangenheit bis an die Spitze der Charts geschafft haben. Nur, die meisten von ihnen kamen ohnehin aus Ost-Berlin und waren durch die spezielle Aufmerksamkeitsökonomie der Hauptstadt sozialisiert worden. Silbermond aus dem ostsächsischen Bautzen sind in diesem Zusammenhang tatsächlich ein besonderes Phänomen.

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Schließlich hat die Band, getragen von der Euphorie eines Konzerts mit den Puhdys und der Marktschreierei sächsischer Privatradios, zuerst die Heimat erobert. Ihre Identität hatten Silbermond bereits gefunden, bevor sie nach Berlin umzogen und noch viel erfolgreicher wurden als Wir sind Helden, Juli und alle die anderen Bands mit dynamisch-hübscher Frontfrau.

Hört man sich die ersten drei Platin-Alben der Band nun noch einmal an, sind es stets diese affirmativen Umarmungen von Sängerin Stefanie Kloß, die diese ironiefreien Lieder mit den süffigen Pop-Melodien und den nicht all zu anstrengenden Rockismen so griffig wirken lassen: Ihr seid toll. Ihr könnt es schaffen – was auch immer. „Zeit für Optimisten“. Oder auf dem neuen Album: „Das Gute gewinnt“.

Singles

Mit dieser Affirmation ostdeutscher Befindlichkeiten haben Silbermond schnell die ganze Republik erobert. Auf „Himmel auf“ reagiert die Band nun nach dreijähriger Pause mit seismographischer Genauigkeit auf kleinere Erschütterungen der Mentalität des Mainstreams. Silbermond klingen nun tatsächlich erstmals etwas weniger wie Ossis, die sich an deutschem Pop-Rock à la Xavier Naidoo und Die Happy orientieren – und etwas mehr nach Coldplay, den musikalischen Weltbürgern des 21. Jahrhunderts.

Das beweist schon die Single „Himmel auf“, die sich von einer sphärischen Indiepop-Emphase unvermittelt in ein euphorisches Stadionrock-Crescendo mit einer leider lauthals gähnenden Leadgitarre hechtet. Allein wegen der Präsenz von Stefanie Kloß in ihrer ganz hübsch paraphrasierten Suche nach Glück im kalten Berlin Popmusik fürs Radio. Eines lässt sich ohnehin konstatieren: Der Erfolg von Silbermond steht und fällt mittlerweile ganz mit Stefanie Kloß und ihren Erbauungsbotschaften an die Mittelschicht.

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Da macht es im Grunde gar nicht so viel aus, dass sich die Band im Opener „Unter der Oberfläche“, aber auch in „Wofür“ und „Es geht weiter“ mit jubilierendem Pathos und ein paar produktionstechnischen Sperenzchen an einem größeren, sinnlicheren Sound versucht. So schlecht ist das nicht. Das Umstyling fällt Silbermond schon mit „Gegen“ wieder vor die Füße. Denn das Stück ist nicht mehr als ein plump rockender, inhaltlich gar peinlicher Abklatsch einer Nonkonformismus-Hymne, wie sie die Ärzte einst mit „Rebell“ geschrieben haben.

Illustrationen

Silbermond sind genau leider dann am ärgerlichsten, wenn sie ein echtes Anliegen zu haben scheinen. Es ehrt sie zwar, dass sie im kantenlosen Pädagogen-Pop von „Irgendwo in der Mitte“ eigentlich auf die leichte Verführbarkeit junger Menschen durch politische Extremisten hinweisen wollen. Dabei stolpert die Band allerdings höchst ungelenk über den politisch besetzten Begriff der Mitte: „Dein Glück liegt irgendwo in der Mitte/ irgendwo in die Mitte gehört dein Herz“. Wenn Silbermond damit eine heimliche Wahlempfehlung für CDU oder SPD abgeben wollten, ist zumindest das gelungen.

Gleiches gilt für das hemmungslos kitschige „Weiße Fahnen“, in dem Silbermond das Schicksal afrikanischer Kindersoldaten thematisieren, dabei aber um keine noch so abgedroschene Formulierung verlegen sind. Hier erfüllen die Bautzener einzig noch ihre Funktion als öffentlichkeitswirksame Charity-Band – gute Popmusik klingt anders. An die Spitze der Charts werden es Silbermond trotzdem schaffen. Denn, wie war das? Wir sind Papst, wir sind Gauck, wir sind irgendwie – leider auch – Silbermond. (Christoph Dorner)

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Diese harschen Worte finden nicht meine Zustimmung … im Gegenteil.

Auch dieses Album ist ein prachtvolles Power-Pop Album mit Texten, die nun wirklich nicht a der Oberfläche bleiben …

Von daher ein lautes Bravo ! meinerseits !

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Besetzung:
Stefanie Kloß (vocals)
Andreas Nowak (drums)
Johannes Stolle (bass)
Thomas Stolle (guitar, keyboards)
+
Ingo Politz (keyboards)
Bernd Wendtland (keyboards, background vocals)
+
background vocals:
Tom Lüneburger – Rene Siodla

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Titel:
01. Unter der Oberfläche 3.47
02. Gegen 3.07
03. Himmel auf 3.21
04. Wofür 4.22
05. Ja 5.10
06. Teil von mir 3.54
07. Irgendwo in der Mitte 4.25
08. Für dich schlägt mein Herz 3.36
09. Weiße Fahnen 4.36
10. Ans Meer 3.28
11. Es geht weiter 4.07
12. Waffen 3.50
13. Du fehlst hier 3.37
14. Das Gute gewinnt 3.38

Musik und Texte: Stefanie Kloß – Andreas Nowak – Johannes Stolle – Thomas Stolle

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*
**

Leider sehr passend:

Man zeigt nicht mit Waffen auf
Andere Leute
Man zeigt nicht mit Waffen auf
Niemand und Nichts

Oh die Brüder von gestern sind
Die Gegner von heute
Und jeder Schuss kommt irgendwann
Irgendwann zurück

Völker der Welt
Rüstet euch auf
Kauft euch Pistolen
Geht an die Front
Sichert den Frieden
Mit neuen Kanonen

Füllt euer Pulverfass
Bis zum Rand
So voll wie unser Magazin
So leer ist der Verstand

Oh man zeigt nicht mit Waffen auf
Andere Leute
Man zeigt nicht mit Waffen auf
Auf Niemand und Nichts
Oh die Brüder von gestern sind

Die Gegner von heute
Denn jeder Schuss kommt irgendwann
Irgendwann zurück

Völker der Welt
Rüstet euch auf
Bis an die?
Denn der mit dem längeren Lauf sitzt
Am längeren Hebel

Wir tanzen auf Messer und Schneide
Stehen kurz vorm Rand
Ist nur eine Frage der Zeit
Dann geht einer zu weit

Mehr von Silbermond:

Silbermond01

Die offzielle Website:
Website

Klaus Schulze – Irrlicht (1972)

FrontCover1Und es geht leider weiter mit er traurigen Pflicht, wie schon bei der Schariwari LP erwähnt:

Klaus Schulze ist tot. Der Pionier der elektronischen Musik verstarb gestern im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit. Der Gesundheitszustand des Musikers war schon seit längerer Zeit Grund zur Besorgnis, dennoch sprach der Geschäftsführer seiner Plattenfirma SPV, Frank Uhle, von einem plötzlichen Ableben.

Auf der offiziellen Facebook-Seite gibt es folgendes Statement:

„Liebe Fans,

in tiefer Trauer müssen wir Euch leider darüber informieren, dass Klaus gestern am 26. April 2022 im Alter von 74 Jahren nach langer Krankheit, aber dennoch plötzlich und unerwartet von uns gegangen ist. Er hinterlässt nicht nur ein großes musikalisches Erbe, sondern auch eine Ehefrau, zwei Söhne und vier Enkelkinder. In seinem Namen und im Namen der Familie möchten wir Euch für Eure Treue und Unterstützung über all die Jahre danken – es hat ihm viel bedeutet!

Seine Musik wird bleiben, und unsere Erinnerungen …

Es gäbe noch so viel zu schreiben über ihn als Mensch und Künstler, aber er hätte jetzt wahrscheinlich gesagt: nuff said! Der Abschied wird im engsten Familienkreis stattfinden, so wie er es sich gewünscht hat. Ihr wisst ja wie er war: seine Musik sei wichtig, nicht seine Person …“

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Klaus Schulzes Karriere reicht bis in die späten 1960er-Jahre zurück. Er war in den Anfangstagen Schlagzeuger bei Tangerine Dream, auf deren „Electronic Mediatation“ (1970) er mitwirkte. Seine Solo-Karriere startete er 1973. Schulze gilt als einer der Wegbereiter des Ambient und war Zeit seines Lebens äußerst produktiv. Seine Diskografie mit Kollaborationen, Soundtracks und Seitenprojekten ist schier unüberschaubar. Die Veröffentlichung seines jüngsten Albums „Deus Arrakis“ ist für den 10. Juni anvisiert.

Noch im Dezember arbeitete er mit dem Oscar-prämierten Komponisten Hans Zimmer zusammen, der seinen Kollegen mit folgenden Worten ehrte: „Klaus Schulzes Musik war nie relevanter als heute. Mehr als je zuvor ist Klaus Schulzes Musik die perfekte Balance zwischen Seele und Technologie.“

Schulze arbeitete in seiner langen Karriere unter anderem mit Lisa Gerrard (Dead Can Dance), war Labelboss (Ideal) und Produzent (Alphavilles „The Breathtaking Blue“).

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Irrlicht ist das erste Album von Klaus Schulze. Ursprünglich 1972 veröffentlicht, war es 2006 das sechzehnte Schulze-Album, das von Revisited Records als Teil einer Serie von Schulze-Album-Wiederveröffentlichungen neu aufgelegt wurde. Aufgenommen ohne Synthesizer, ist Irrlicht mit seinen „frühen Orgel-Drone-Experimenten“ „nicht gerade die Musik, für die KS berühmt wurde“.

Der vollständige Titel des Albums lautet: Irrlicht: Quadrophonische Symphonie für Orchester und E-Maschinen (deutsch: „Irrlicht: Quadrophonische Symphonie für Orchester und E-Maschinen“). Die atmosphärische Drone-Musik ähnelt dem im selben Monat erschienenen Album Zeit von Tangerine Dream, da sie aus einer gemeinsamen Idee entstand, über die sich Schulze und Edgar Froese nicht einig werden konnten und sich deshalb trennten.

Im Jahr 2005 sagte Schulze: „Irrlicht hat immer noch mehr Verbindungen zur Musique concrète als zur heutigen Elektronik. Ich habe damals noch keinen Synthesizer besessen“ Schulze benutzte hauptsächlich eine kaputte und modifizierte elektrische Orgel, eine rückwärts abgespielte Aufnahme einer klassischen Orchesterprobe und einen beschädigten Verstärker, um Klänge zu filtern und zu verändern, die er auf Tonband zu einer dreisätzigen Sinfonie abmischte.

Irrlicht wurde trotz seines höchst unkonventionellen Charakters ursprünglich auf dem Krautrock-Label Ohr veröffentlicht. Da Schulze als Mitglied von Tangerine Dream dort unter Vertrag stand, behauptete das Label, dass sein Soloalbum auch ihnen gehöre; Schulzes Reaktion darauf war: „Ich war einfach froh, dass Irrlicht überhaupt veröffentlicht wurde. Jede andere Firma hätte mich wahrscheinlich mit dieser Platte abgewiesen.“ (wikipedia)

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Zum Zeitpunkt seines Solodebüts Irrlicht von 1972 hatte Klaus Schulze bereits in den frühen Krautrock-Bands Tangerine Dream, Cosmic Jokers und Ash Ra Tempel gespielt. Schulze hatte in den meisten dieser Bands hauptsächlich als Schlagzeuger gearbeitet, aber sein innovativer Ansatz im Umgang mit Synthesizern, der sich im Laufe seiner dichten, produktiven und stets zukunftsweisenden Soloalben in den 70er und 80er Jahren entfaltete, sollte den Ton für fast jedes mit elektronischer Musik verbundene Genre angeben. Irrlicht war in mancher Hinsicht seiner Zeit sogar noch weiter voraus als seine Arbeit mit Elektronik. Schulze schuf Ambient-Drones und höchst experimentelle kosmische Klänge, die ganz ohne den Einsatz von Synthesizern auskamen. Schon auf dem Nachfolgealbum Cyborg (1973) war er tief in Ketten von Synthesizern, Sequenzern und anderen frühen elektronischen Instrumenten eingetaucht, aber die Klänge auf Irrlicht hatten viel mehr mit den Philosophien der musique concrète gemein: Schulze manipulierte Tonbänder, die er von einer Orchesterprobe gemacht hatte, und verarbeitete diese Klänge zu anschwellenden Bögen aus elektrischer Orgel und kosmischen Ping-Pong-Effekten. Diese rohen Elemente wurden in drei langen Stücken einer Science-Fiction-Symphonie zusammengefasst: dem sich verändernden, trostlosen „Satz Ebene“, einer kurzen, etwas beängstigenden Atempause mit dem „Satz Gewitter“ und dem düster-meditativen 21-minütigen Abschluss des Albums, dem „Satz Exil Sils Maria“. Obwohl das Album weitgehend außerhalb des elektronischen Bereichs entstand (der 24-minütige Bonustrack „Dungeon“, der auf späteren Wiederveröffentlichungen des Albums im CD-Zeitalter auftauchte, ist schockierend laut und minimal im Vergleich zu dem, was noch folgen sollte), waren die nebligen Experimente von Irrlicht immer noch erstaunlich und brachten Schulze auf einen Weg, der alles von New Age über Trance bis hin zu den elektronischeren Lagern des Indie-Rock beeinflussen sollte, während sein Vermächtnis in den nächsten Jahrzehnten wuchs. (Fred Thomas)

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Besetzung:
Klaus Schulze (alle Instrumente)

Die Labels einer Wiederveröffentlichung:
Labels (Re_Issue)

Titel:
01. 1. Satz: Ebene 23.254
02. 2. Satz: Gewitter (energy rise—energy collapse) 5.35
03. 3. Satz: Exil Sils Maria 21.25
+
04. Dungeon 24.03

Musik: Klaus Schulze

LabelB1

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Mehr von Klaus Schulze:
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Die offizielle Website:
Website

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Schariwari – De Zeit is reif (1983)

FrontCover1Eigentlich bereitet mir der „Aufwand und die Arbeit“ beim Erstellen neuer Beiträge für diesen Blog weiterhin unvermindert Freude … dies ist im Augenblick allerdings ein wenig getrübt. Das hat nicht nur mit dem Ukraine Krieg zu tun, sondern auch mit der Tatsache zu tun,  dass ich immer wieder über das Ableben von Musikanten zu berichten habe.

Und heute geht es dabei um den Hans Reupold, ohne den es die Gruppe Schariwari wohl nicht gegeben hätte.

Schariwari ist eine deutsche Folkrockband aus dem oberbayerischen Kirchseeon bei München.

Als Bandname wurde das französische Wort Charivari (deutsch: Durcheinander) gewählt, das in Bayern für eine Trachtenkette steht. Die Texte werden in bayerischer Mundart gesungen.

Schariwari wurde 1977 von den beiden Komponisten und Textern Günther Lohmeier und Hans Reupold gegründet. Nach ersten Auftritten in der Münchner Kleinkunstszene folgten die ersten Fernsehauftritte, wie z. B. Show Bühne mit Alfred Biolek, Auftritte beim Nürnberger Bardentreffen oder Oldenburger Kultursommer.

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Bis 1983 erschienen insgesamt drei LPs, bevor sich die Band weitgehend zurückzog. 1995 formierte sich Schariwari in neuer Besetzung und wirkte mehrfach bei dem Festival „Songs an einem Sommerabend“ auf Kloster Banz des Bayerischen Rundfunks mit. Ihr Lied Wer weiß a Antwort kam auf die CD des Jubiläumskonzerts 2011. Seither wurden fünf CDs und eine DVD produziert. Ihre Bühnenaktivitäten umfassen 2018 bereits 40 Jahre.

Im Dezember 1996 fand die Uraufführung des von Schariwari konzipierten Musiktheaterstücks „Bayerische Rauhnacht – Ein Mystical mit Schariwari“, statt. Ein Geschichtenerzähler führt durch eine Mischung von Mythologie, Folkrock und Theater.

Die Bayerische Rauhnacht wurde 2004 mit dem Deutschen Rock & Pop Preis ausgezeichnet. Im Januar 2006 fand die (vorerst) letzte Vorstellung des Mysticals statt, das zehn Jahre lang jährlich von Ende November bis Anfang Januar vorwiegend in Bayern, aber auch in Österreich, der Schweiz und Italien auf Tournee ging.

Seit Dezember 2018 wird die Bayerische Rauhnacht nach über zehn Jahren erneut aufgeführt: Veranstaltungsorte waren Ebersberg, Rosenheim und Landshut. Der Mitkomponist Hans Reupold tritt wegen Krankheit nicht mehr auf und wurde ersetzt. Auch im Dezember 2019/Januar 2020 wird das Mystical weiterhin aufgeführt. (wikipedia)

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Und hier ihr drittes Album … exemplarisch für den wirklich feinen Folk-Rock, den sie damals zelebrierten. Dabei sind die Instrumentalpassagen noch heute wirklich hörenswert („Der letzte Trip“).

Zornig können sie aber auch („Der Spinner“).

Und sie singen in einem sehr angenehmen bairischen Dialekt, der die Texte und die damit verbundenen Eindrücke/Empfindungen verstärkt.

Und ja, in den Texten findet sich eine zutiefst humanistische Grundhaltung … mehr als sympathisch. Ein stilles, ein leises Album … irgendwie passend zum Abschied von Hans Reupold, der nun nach langer Krankheit verstorben ist.

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Besetzung:
Manfred Kickstein (keyboards)
Günther Lohmeier (guitar, vocals)
Wolfgang Lohmeier (drums, percussion)
Franzl Meier-Dini (bass, vocals)
Hans Reupold (guitar, vocals)
+
Hermann Bräuer (trombone bei 08.)
Gabor Christof (flugehlhorn, trumpet bei 08.)
Wolfgang Grude (saxophone bei 01. + 06.)

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Titel:
01. Die Menschlichkeit (G.Lohmeyer/Reupold) 4.11
02. Oide Leit (W.Lohmeier) 5.04
03. Der Spinner (G.Lohmeier) 3.52
04. Der letzte Trip (Kickstein/Reupold) 5.26
05. Sternenleben (Reupold/Meier-Dini) 3.57
06. De Zeit is reif (Kickstein/Reupold) 4.56
07. Herbstliad (G.Lohmeier) 2.14
08. Oide geht (G.Lohmeyer/Reupold/Kickstein) 4.22
09. Penner (G.Lohmeyer/Reupold/Kickstein)  / Pfüade Sonna (W.Lohmeier) 9.18

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Single

Abschiedsworte auf Facebook:
AbschiedsworteFacebook

Hans Reupold, Gründer der legendären Landkreis-Band Schariwari, ist tot. Er starb nach langer Krankheit im Alter von 64 Jahren. Die traurige Nachricht verbreitete die Band am Montag auf ihrer Homepage.

Schariwari wurde 1977 von den beiden Komponisten und Textern Günther Lohmeier und Hans Reupold gegründet. Nach Auftritten im Landkreis Ebersberg und in der Münchner Kleinkunstszene folgten Fernsehauftritte, wie z. B. auf der Show-Bühne mit Alfred Biolek, Auftritte beim Nürnberger Bardentreffen oder Oldenburger Kultursommer. 1982 waren „die Pioniere des bayerischen Folkrock“ Preisträger der Deutschen Phono-Akademie.

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Bis 1983 erschienen insgesamt drei Langspielplatten, bevor sich die Band zurückzog. 1995 formierte sich Schariwari in neuer Besetzung und wirkte mehrfach bei dem Festival „Songs an einem Sommerabend“ des BR auf Kloster Banz mit.

Seit letztes Konzert mit Schariwari spielte Reupold, der in Vaterstetten wohnte, im Jahr 2013, erinnert sich sein Weggefährte Lohmeier. Im Spätsommer dieses Jahres ist unterm Ebersberger Aussichtsturm ein Schariwari-Konzert geplant, „da wird es einen großen Gedenkmoment für Hansi geben“, sagt Lohmeier. (Münchner Merkur)

Die offizielle Website:
Website

Barbara Schöneberger – Nochmal, nur anders (2009)

FrontCover1Gleich mal vorweg: Ich mag sie nicht, die exaltierte (1) Barbara Schöneberger:

Barbara Schöneberger (* 5. März 1974 in München; bürgerlich Barbara von Schierstädt) ist eine deutsche Fernseh- und Radiomoderatorin, Entertainerin, Schauspielerin und Sängerin.

Barbara Schöneberger ist die Tochter des Soloklarinettisten Hans Schöneberger und der Hausfrau Annemarie Schöneberger und wuchs in Gröbenzell bei München auf. Nach ihrem Abitur am Pestalozzi-Gymnasium in München 1993 absolvierte Schöneberger ein Volontariat bei der Modezeitschrift Mode Spezial in München.

Von 1994 bis 1999 studierte sie Soziologie, Kommunikationswissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Augsburg. Obwohl sie in der Zwischenprüfung als Einzige die Bestnote „1,0“ erzielt und von der Universität bereits als Studentin eine Stelle als wissenschaftliche Mitarbeiterin angeboten bekommen hatte, brach sie ihr Studium nach dem zehnten Semester ab. Danach schlug sie eine Fernsehkarriere ein. Parallel zum Studium hatte Schöneberger bereits für die Agentur Trendhouse EventMarketing in München gearbeitet und wurde nach ihrem ersten Fernsehauftritt, einer Gastrolle in der Serie Café Meineid, schließlich Assistentin in der Sat.1-Spielshow Bube, Dame, Hörig, der Beginn ihrer Fernseh-Karriere.

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Schöneberger lebt in Berlin-Charlottenburg, ist seit 2009 mit dem Computer-Unternehmer Maximilian von Schierstädt verheiratet und hat einen Sohn (* 2010) sowie eine Tochter (* 2013). Im August 2018 bestätigte sie in einem Interview, den Nachnamen ihres Ehemanns angenommen zu haben, tritt aber in ihrer beruflichen Tätigkeit weiterhin unter ihrem Geburtsnamen Schöneberger auf.

Ihre Fernsehkarriere begann Schöneberger 1998 als Assistentin von Elmar Hörig in der Sat.1-Sendung Bube, Dame, Hörig. Nach einem Auftritt in der Harald Schmidt Show äußerte der Moderator Harald Schmidt, sie solle eine eigene Sendung bekommen. Unmittelbar nach diesem Auftritt wurde Schöneberger zu einem Casting für die Sendung Tie Break eingeladen. 1999 bestritt Schöneberger mit dieser DSF-Sendung zum Thema Tennis ihre erste Moderation.

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Im selben Jahr übernahm sie neben Matthias Opdenhövel die Co-Moderation der Sendung Weck Up, die sonntagmorgens bei Sat.1 ausgestrahlt wurde, und moderierte sie bis 2003, sowie 2001 mit Kena Amoa die Reality-TV-Show Girlscamp. 2002 trat Schöneberger in einer Sondersendung der Harald Schmidt Show auf, bei der nur Französisch gesprochen wurde (Le show en français).

Einen ersten großen Erfolg hatte Schöneberger mit ihrer Sendung Blondes Gift. Die Talkshow lief ab 23. April 2001 zunächst auf dem Privatsender suntv (ein Programmfenster auf den städtischen Privatsendern Hamburg 1, TV.München und TV.Berlin) und wurde dann für ein Jahr vom WDR Fernsehen übernommen.

Nach Dirk Bach und Thomas Ohrner moderierte Schöneberger im Jahr 2003 die ZDF Live-Gala Comedy für Unicef. Ab dem 1. Februar 2003 moderierte Schöneberger am späten Samstagabend im ZDF die Schöneberger Show, in welcher sie Gäste wie Michael Herbig, Anke Engelke, Hella von Sinnen oder Wigald Boning empfing. Nach 17 Folgen wurde diese wegen zu geringer Einschaltquoten abgesetzt.

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Im März 2004 wechselte Schöneberger mit Blondes Gift zu ProSieben, wo sie bis zum 8. August 2005 zu sehen war. Wiederholungen wurden teilweise auf dem Sender TIMM ausgestrahlt. Regelmäßige Gastauftritte in der Talkshow Blond am Freitag, dem Comedy-Quiz Genial daneben – Die Comedy Arena und anderen Panel-Shows folgten.

2005 war Schöneberger in der einminütigen Fernsehkolumne Big City Fever zu sehen, die als Werbevorspann für Coca-Cola vor Sex and the City seit dem 12. April 2005 wöchentlich auf ProSieben gezeigt wurde. Darin kommentierte Schöneberger Alltagsbegebenheiten aus dem Leben in einer Großstadt. Zudem ist sie Stammgast der Improvisationscomedy Frei Schnauze, in der sie ihre Fähigkeit zeigt, sehr schnell zu erraten, was die anderen Kandidaten darstellen. Des Weiteren war sie Gast in allen sechs Folgen der RTL-Spielshow Typisch Frau – Typisch Mann (2006).

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Seit dem 18. Januar 2008 moderiert Schöneberger zusammen mit Hubertus Meyer-Burckhardt die NDR Talk Show, eine Gesprächsrunde mit wechselnden Gästen, über die die Moderatorin anlässlich des 40-jährigen Jubiläums der Sendung sagte:

„Ein gutes Gespräch ist meiner Meinung nach nicht planbar“ (…) „Vielmehr muss es einem gelingen, eine gute Stimmung zu kreieren, auf die sich sowohl der Gast als auch der Gastgeber einlassen und in die sich beide fallen lassen können und von deren Energie sie sich tragen lassen.“[15]

Schöneberger moderiert neben der NDR Talk Show zahlreiche weitere Formate im Fernsehen:

So moderierte sie von 2013 bis 2017 die auf RTL ausgestrahlte Live-Show Die 2 – Gottschalk & Jauch gegen alle. In ihr traten Thomas Gottschalk und Günther Jauch gegen mehrere Studiokandidaten, das Studiopublikum und die Fernsehzuschauer an. Im Sommer 2018 begann die Nachfolgesendung Denn sie wissen nicht, was passiert, in der Günther Jauch, Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger stets per Zufallsprinzip erfahren, wer die Sendung moderiert und welche verbliebenen Moderatoren in diversen Spielen gegen prominente Gäste antreten. Als Spielleiter und Schiedsrichter fungiert Thorsten Schorn. Oft zu sehen ist sie außerdem in der ARD Quizshow: das Quiz, das die Höhepunkte des Jahres komödiantisch aufarbeitet.

Die drei kennt man:
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2012, 2014 und 2015 moderierte sie die Romy-Verleihung. Durch die steigende Popularität, die sie dadurch in Österreich erlangte, moderierte sie nachfolgend gemeinsam mit Alfons Haider nun auch die Starnacht am Wörthersee im Juli und im September die Starnacht aus der Wachau.

Seit 2015 verkündet Schöneberger die deutschen Punkte für den Eurovision Song Contest. Bereits im Jahr zuvor moderierte sie erstmals den deutschen Vorentscheid, den sie mit Ausnahme von 2018 (andere Moderatoren), 2020 und 2021 (interne Auswahl) seitdem jährlich moderiert. Im September 2017 moderierte sie den Deutschen Radiopreis in der Hamburger Elbphilharmonie. 2014 und seit 2016 moderiert sie außerdem die Bambi-Verleihung, sowie diverse einmalige Sendungen. Außerdem moderiert sie auch regelmäßig Galas und andere Veranstaltungen außerhalb des Fernsehens.

Neben ihrer Moderatorinnen-Tätigkeit übernimmt sie regelmäßig kleinere Schauspielrollen in deutschen Filmen und Fernsehserien, darunter Kinder- und Jugendfilme wie Hanni und Nanni, wie auch Komödien wie Keinohrhasen. Seit Jahren ist sie zudem in Werbefilmen für unterschiedliche Unternehmen tätig z. B. Wayfair, VHV Gruppe und Homann Feinkost.

Des Weiteren tritt sie auch regelmäßig als Gast in Fernseh-Sendungen anderer Moderatoren auf, so war sie unter anderem in Das Quiz und in Zimmer frei! zu Gast.

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Schöneberger engagiert sich für karitative Einrichtungen wie terre des hommes und bei Wohltätigkeitsveranstaltungen. Am 30. Mai 2011 gewann sie beim Prominenten-Special der Sendung Wer wird Millionär? eine Million Euro, die sie zu Gunsten von Terre des hommes, Livslust und Herzenswünsche spendete.

Am 27. Juli 2021 bestätigte der SWR-Programmdirektor Clemens Bratzler, dass Schöneberger die Moderation der Sendung Verstehen Sie Spaß? übernehmen wird. Ihr erster Auftritt fand am 2. April 2022 statt.

Die Erstausgabe des Magazins „Barbara“:

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Schöneberger schrieb als Kolumnistin für die Magazine Maxim, Jolie, Woman und die Fernsehzeitschrift Hörzu, und stand als Fotomodell unter anderem für das Männermagazin Maxim vor der Kamera.

Seit 2015 vertreibt sie zudem ein eigenes Frauenmagazin namens Barbara, das damit wirbt „Kein normales Frauenmagazin“ zu sein, da „Ohne Diät, Workout und To-Do-Listen!“ Das Magazin erscheint beim Verlagshaus Gruner + Jahr; Schöneberger ist als festes Redaktionsmitglied beteiligt.
Schöneberger beim Benefiz-Konzert Cover me im Palladium (Köln), 2007.

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Im Februar 2006 sang Schöneberger im Rahmen der Show Stars go Swing mit dem Capital Dance Orchestra, produziert von Robert Mudrinic, im TIPI am Kanzleramt. Im September 2007 startete sie ihre erste Tour als Sängerin der Band The Berlin Pops Orchestra unter der Leitung von Joris Bartsch Buhle; am 2. November 2007 erschien ihr erstes Album Jetzt singt sie auch noch!, aus dem als erste Single Männer muss man loben veröffentlicht wurde. Im Februar 2008 wurde die zweite Single Zu hässlich für München ausgekoppelt.

Am 25. September 2009 erschien Schönebergers Zweitwerk Nochmal, nur anders, das sich thematisch vom Swing entfernt und dem typischen Disco-Sound der siebziger Jahre zuwendet.

Am 25. Oktober 2013 erschien Schönebergers drittes Album Bekannt aus Funk und Fernsehen, das sich thematisch um ihr Leben zwischen Fernsehfrau und Hausfrau dreht, und das sie 2014 auch auf der Bühne präsentierte.

Robin Williams ist entzückt:
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Am 11. Mai 2018 erschien Schönebergers viertes Album Eine Frau gibt Auskunft, das sich thematisch in jedem Song mit unterschiedlichen Perspektiven von Frauen auseinandersetzt und dabei die Männerwelt kritisch, aber mit einem Augenzwinkern auf die Schippe nimmt.

Im Oktober 2018 startete das Barba Radio (Eigenschreibweise: barba radio), ein 24-Stunden-Radioprogramm mit Fokus auf Schöneberger. Das Programm wird über eine App, die Website und Radioaggregatoren verbreitet. Ihre Gespräche mit prominenten Gästen unter dem Programmtitel Mit den Waffeln einer Frau stehen auch online als Podcast zur Verfügung.

Aktuell moderiert sie am Wochenende beim Würzburger Radiosender Gong 106,9, beim Berliner Sender 94,3 rs2, für den sächsischen Sender Radio PSR ebenso wie für den Sender Antenne 1 in Baden-Württemberg Das Barbaradio – Die barba radio Show mit prominenten Gästen. Seit dem 2. Januar 2022 läuft diese Sendung auch bei Antenne NRW. Teil der barba radio Show ist auch der Talk Mit den Waffeln einer Frau.

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Seit 2009 ist sie in der Jury des Autopreises Das Goldene Lenkrad der Boulevardzeitung Bild am Sonntag („BamS“) (seit 2013 Moderatorin)

Schöneberger engagiert sich ehrenamtlich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei und übernahm mehrmals die Moderation des DKMS Dreamballs. Für ihr Engagement wurde sie 2009 mit dem Douglas Hoffnungsträger Preis ausgezeichnet. Außerdem ist sie, zusammen mit ihrem TV-Moderator-Kollegen Oliver Welke, langjährige Botschafterin für das internationale Kinderhilfswerk terre des hommes. (wikipedia)

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Ganz schön rührig, die Dame und hier ihr 2. Solo-Album:

Barbara dies, Barbara das – Barbara Schöneberger ist in aller Munde. In den Klatschspalten, im Feuilleton, im Netz, im Fernsehen sowieso und überhaupt. Wie aktiv dieser weibliche Show-Vulkan ist, zeigt Barbara Schöneberger ab dem 25. September 2009: an diesem Tag erscheint ihr zweites Album „NOCHMAL, NUR ANDERS“ Auf ihrer Reise durch die Popgeschichte des 20. Jahrhunderts macht Barbara Schöneberger diesmal auch Station in den Discos der 70er. Denn zu den großen musikalischen Themen von „NOCHMAL, NUR ANDERS“ gehört der legendäre Philly-Sound – also Tanzmusik mit großem Orchester. Angetrieben von dynamisch pumpenden Grooves bereiten coole Streicher-Riffs und kraftvolle Bläser die Basis für die Songs, in denen sich Barbara Schöneberger charmant und frech, eloquent und witzig dem merkwürdigen Verhalten geschlechtsreifer Großstädter zur Paarungszeit widmet. (Pressetext)

Booklet01A

Stimmige 70s Disko Songs in schöner Verpackung mit witzigen und unterhaltsamen Texten! Was will man mehr. Genau das richtige für eine Party oder auf dem Weg zur Arbeit. (Wolfgang M.)

Barbara Schöneberg überzeugt durch Ihre sehr spitzen Texte, die Ihre Lebenserfahrungen wiederspiegeln, dies bringt Sie mit Witz und Charm rüber. (Susanne Müller)

Booklet07A

Nun ja … dazu sollte man wissen, dass kein einziger Text von ihr stammt …

Und ich kann in diesem Chor der Begeisterung nun wirklich nicht einstimmen. Allein diese Disco-Musik und dann diese aufgeblasenen, pseudo-kritischen Texte. Die Seichtigkeit feiert bei diesem Album neue Triumpfe !

Und da hilft es ihr auch nichts mehr, dass sie eine Komposition von Udo Jürgens interpretiert.

Habe ich schon gesagt, dass ich die exaltierte (1) Barbara Schöneberger nicht mag ?

BackCover1

Besetzung:
Thorsten Benkenstein (trumpet)
Gabriel Coburger (saxophone)
Fiete Felsch (saxophone)
Kai Fischer (piano)
Dan Gotshall (trombone)
Edgar Herzog (saxophone)
Christian von Kaphengst (bass)
Thorsten Maass (trumpet)
Kai Schönburg (drums)
Daniel Stelter (guitar)

Booklet05A

Titel:
01. Verboten gut (Ramond/Müssig/Hass) 3.25
02. Liebesleben (Ramond/Müssig/Hass) 3.12
03. Berlin Mitte (Ramond/Müssig/Hass) 3.20
04. Denk jetzt bitte an ein Nilpferd (Pagonis/Fliegenschmidt) 4.17
05. Glitzer (Wahl) 4.00
06. Ich steh auf Jungs (Ramond/Müssig/Hass) 3.49
07. Ich weiß was ich will (Jay/Jürgens) 4.32
08. Was ein Mann tun muss (Werner/Koobs) 3.24
09. Du machst die Liebe (Ramond/Müssig/Hass) 3.28
10. Alles echt (Ramond/Müssig/Hass) 3.13
11. Wenn das wenn nicht wär (Werner/Koobs) 3.59
12. Barbaradies (Werner/Koobs) 3.30

CD1*
**

Wie doof kann man eigentlich sein:
Barbara Schöneberger01

(1) Das Adjektiv exaltiert hat im Deutschen zwei Bedeutungen. Zum einen kann es „(künstlich) aufgeregt“, „hysterisch“, „theatralisch“ bedeuten, zum anderen „übersteigert“ im Sinne von „extravagant, exzentrisch, verdreht“.

Sowohl die erste als auch die zweite Bedeutungsebene eignet sich, um Personen oder das Verhalten derselben zu charakterisieren. Von welcher Bedeutung man ausgehen kann, hängt vom Kontext und dem Zeithorizont ab. Ist jemand in einer bestimmten Situation exaltiert, meint man in der Regel situativ hysterisches beziehungsweise übersteigert aufgeregtes Verhalten. Beschreibt man eine Person generell – also situativ unabhängig – als exaltiert, zielt man tendenziell eher auf die zweite Bedeutungsebene ab und möchte auf ihre exzentrische, eventuell wunderliche Art hinweisen.

Der Begriff hat seinen Ursprung im französischen exalter (begeistern). (neueswort.de)

Kurt Ostbahn & Die Kombo – Reserviert fia zwa (1997)

FrontCover1Wegen mir hätte er noch gut und gerne ne halbe Ewigkeit leben können:

Wilhelm Thomas „Willi“ Resetarits (* 21. Dezember 1948 in Stinatz, Burgenland; † 24. April 2022 in Wien) war ein österreichischer Musiker, Sänger und Menschenrechtsaktivist.

Resetarits war Burgenlandkroate. Nach eigener Aussage kam Resetarits 1952 aus dem Südburgenland nach Wien, wo er erst im Alter von dreieinhalb Jahren begann, Deutsch zu sprechen. Er wuchs am Humboldtplatz in Wien-Favoriten (10. Bezirk) auf. Bereits während seiner Schulzeit am GRG 10 Ettenreichgasse sang und musizierte Resetarits in diversen Bands wie The Odds. Ab 1967 studierte er an der Universität Wien Anglistik und Sport mit dem Ziel, Lehrer zu werden. Doch seine Musikerkarriere verlief so erfolgreich, dass er auf das Sicherheitsnetz verzichtete.

Willi Resetarits als Mitglied der Politrockband Schmetterlinge:
Willi Resetarits02

1969 wurde Resetarits Mitglied der Politrockband Schmetterlinge. Ihr bedeutendstes Werk, die Proletenpassion (Text: Heinz Rudolf Unger), wurde 1976 bei den Wiener Festwochen uraufgeführt. Dort werden soziale Fragen, Herrschaft, Unterdrückung und Revolutionen in Europa vom 16. bis zum 20. Jahrhundert bearbeitet. Resetarits komponierte und sang darin unter anderem das populäre Jalava-Lied. 1977 nahmen die Schmetterlinge mit Boom-Boom-Boomerang am Eurovision Song Contest in London teil. Sie landeten auf dem vorletzten Platz.

Ab Mitte der 1980er Jahre verkörperte er mit großem Erfolg die Figur des von Günter Brödl erfundenen Kurt Ostbahn bzw. den Ostbahn-Kurti. Die Formation Ostbahn-Kurti & die Chefpartie nahm mehrere Alben mit ins Wienerische übersetzten Rock-, Blues- und Rhythm-and-Blues-Stücken auf und gab über mehrere Jahre erfolgreich Konzerte. 1985 beteiligte er sich als Sänger gemeinsam mit den Schmetterlingen am Projekt Austria für Afrika, das 1985 im Zuge des internationalen Benefizkonzerts Live Aid gegründet wurde, und dem von Wolfgang Ambros und Rainhard Fendrich geschriebenen Lied Warum?

Günter Brödl + Willi Resetarits (alias Ostbahn Kurti):

Brödl

Von 1995 bis 1998 gestaltete Resetarits jeden Sonntag auf Radio Wien die Sendung Trost und Rat von und mit Dr. Kurt Ostbahn, bei der er sein Talent als Entertainer unter Beweis stellte. Im Jahr 2000 starb Günter Brödl völlig unerwartet. Resetarits wechselte zum Radiosender Ö1 und moderierte dort die monatliche Sendung Ein Pferd kehrt heim, die Ende 2000 in Die Willi Resetarits Radioshow umbenannt wurde und bis Mai 2002 lief. Das Konzept der Sendung, die aus dem Großen Sendesaal des Radiokulturhauses live übertragen wurde, bestand aus Gesprächen mit Gästen und musikalischen Beiträgen. Musiziert wurde ebenfalls live, wobei es vorkam, dass Kurt Ostbahn & Die Kombo zu Gast waren und noch unveröffentlichte Lieder spielten.

Im Jahr 2001 trat Resetarits auf Schloss Damtschach in Kärnten als Don Quichote in der Oper El Retablo del Maese Pedro von Manuel de Falla in der Bearbeitung des Jazz-Pianisten Uli Scherer auf. Mit dabei war das Koehne Quartett mit Joanna Lewis, Renald Deppe, Georg Preinfalk und Wolfgang Puschnig. Es spielten Wolfram Berger, Johanna Wölfl und Pavel El Hamalawi. Inszeniert hat Markus Kupferblum, der auch den Sancho Panza spielte.

Ostbahn Kurti01

Im Dezember 2003 schickte Resetarits sein Alter Ego Kurt Ostbahn „in die Pension“, wie er sagte. Ab Oktober 2006 war Resetarits mit Trost und Rat mit Willi Resetarits wieder auf Sendung bei Radio Wien. Im Jahr 2007 war die Sendung nahezu jeden Sonntag zwischen 13 und 14 Uhr zu hören. Die 200. und letzte Sendung wurde Ende Juni 2012 gesendet.

Resetarits war bis zuletzt in musikalischen Projekten tätig. Eines davon war die Stubnblues benannte Mischung aus Volksliedern auf Deutsch und Kroatisch, englischsprachigem Blues und Rhythm’ n’ Blues, Wienerliedern und vertonten Gedichten unter anderem von H. C. Artmann und Karl Farkas. Beim Projekt Gershwin on a String interpretierte er zusammen mit Tini Kainrath und dem Streichquartett StringFizz Songs von George Gershwin. Die Liedtexte werden teils in der englischen Originalfassung und teils im Wiener Dialekt gesungen. Mit Sabina Hank wurden 2008 Texte von Jura Soyfer und H.C. Artmann vertont, als CD und in Konzerten unter dem Titel Abendlieder. 2009 erschien das gemeinsam mit Ernst Molden eingespielte Album ohne di. Für Resetarits hatte Molden dazu Hammerschmidgassn geschrieben, sein erstes Lied im Wiener Dialekt.

Resetarits wurde Mitglied der „Viererbande“ Molden, Resetarits, Soyka und Wirth, die sich der „emotionalen und poetischen Vermessung Wiens“ widmete (Sailer). Resetarits war politisch engagiert und Mitbegründer der Organisationen Asyl in Not und SOS Mitmensch. Er gründete auch das Integrationshaus Wien, bei dem er Ehrenvorsitzender war. Wegen eines Aufrufs zur Wehrdienstverweigerung wurde er verurteilt.

Willi Resetarits04

Ab 2015 war Resetarits Mitglied des Universitätsrats der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien.

Anlässlich seines 70. Geburtstags gab Resetarits am 4./5. Jänner 2019 ein Doppelkonzert mit den zwölf Bands seiner Musikerlaufbahn plus Zusatzgästen. Am Freitag begann Alle seine Bands mit der Beat-Band The Odds, gegründet 1963 am Gymnasium Wien, Ettenreichgasse. Angekündigt wurde wieder das „Dr.-Kurt-Ostbahn-Doppel“ nach Mitte August auf der Kaiserwiese im Wiener Prater.

Seine Autobiografie erschien im Dezember 2018 als Buch mit dem Titel Ich lebe gerne, denn sonst wäre ich tot.

Die Tour mit sechs Musikern des Stubnblues mit dem neuen Programm Elapetsch begann am 22. September 2021 im Schauspielhaus Graz und lief bis Dezember in Österreich.

Willi Resetarits verunglückte am 24. April 2022 im Alter von 73 Jahren in Wien tödlich bei einem Sturz auf einer Treppe in seinem Haus.

Willi Resetarits05

Zu einer 2001 erschienenen Jubiläums-Edition des ursprünglich 1971 von Wolfgang Teuschl verfassten Buches Da Jesus und seine Hawara, einer legendären Übertragung des Neuen Testaments ins Wienerische, erschien auch eine von Resetarits rezitierte CD mit Auszügen des Buchtextes. Die Live-Aufnahmen dazu fanden 1999 im Theater Akzent in Wien statt. Weitere Aufnahmen von Rezitationen durch Resetarits wurden 2006 mit der Neuauflage des Buches in Auszügen auf einer CD und 2011 erstmals in Komplettlesung auf drei CDs veröffentlicht (Gitarre: Karl Ritter). Für die Erstauflage des Buches von 1971 wurde der Text in Ausschnitten ursprünglich auf Langspielplatte und Single von Kurt Sowinetz rezitiert.

Resetarits wurde des Öfteren für den Asterix-Übersetzer ins Wienerische gehalten. Tatsächlich wurden die zwei 1997 und 1998 erschienenen Bände, als deren Texter Dr. a.D. Kurt Ostbahn angegeben war, von Günter Brödl übersetzt.

Mit Beatrix Neundlinger, mit der er bei den Schmetterlingen sang, hatte Resetarits eine Tochter (geb. 1981) und einen Sohn (geb. 1983).

Der Schauspieler und Kabarettist Lukas Resetarits und der Journalist und Moderator Peter Resetarits sind Brüder von Willi Resetarits. (wikipedia)

Willi Resetarits01

Der Output der Kurt Ostbahn Alben ist gewaltig … nach der Formation „Die Chefpartie“ hier nun ein Album aus der „Kombo“ Phase.

Und auch hier schallt uns jene kernige Rochmusik – durch und durch vom Blues getränkt entgegen – für die die Ostbahn Kurti einfach bekannt und geliebt wurde … und das Album hat irgendwie auch ein Thema … eines dieser ur-alten, ewigen Themen:

Und der Brödl erzählt mal frisch von der Leber weg:

Hüllentext

Wie gesagt: kernige Rockmusik (ein ganz dickes Lob an die Kombo !!!), pfiffige Texte (tja, der Günter Brödl halt !) … wie halt das Leben so ist … wenn man es nicht aus der Schlagerbrille beäugt.

Und dann noch was ganz besonderes:

Gemeinsam mit dem US-amerikanischem Singer/Songwriter Townes van Zandt spielen sie (live) dessen Komposition „At My Window“/Liagn und Lochn“ (den Song gab´s dann später als Studio-Version auf dem Album „Liagn und Lochn“ (1989)

Mir bleibt nur noch dieser Gedanke: Servus Willi, du warst echt a Guada  … Respekt !

BackCover1

Besetzung:
Erich „Ricky Gold“ Buchebner (bass)
Chris „Angelface“ Eigner (drums)
Roland „Prof. Gugg“ Guggenbichler (keyboards, accordeon)
Willi „Kurt Ostbahn“ Resetarits (vocals, harmonica)
Karl Ritter von Stockerau (guitar, slide-guitar, dobro)
Klaus „T. Silber“ Trabitsch (guitar, mandolin)
+
Bummi Fian (trumpet)
Thomas Kugi (saxophone)
Andy Steirer (percussion)
Townes Van Zandt (guitar, vocals bei 15.)
+
background vocals:
Lynn Kieran – Tini Kainrath – Alex Horstmann

Booklet1

Titel:
01. I waas gnua (Brödl/Trabitsch) 3.45
02. Reserviert fia zwa (Between An Old Memory And Me) (Craig/Stegall/Brödl) 4.02
03. Ollas wa so afoch (B. Payne/Tackett/Barrere/Murphy/Brödl) 4.25
04. Blitzgscheit (Brödl/Ritter/Trabitsch) 4.16
05. Tuat ma laad (Buchebner/Brödl/Resetarits) 5.51
06. Nimma schnö gnua (Brödl/Trabitsch) 4.23
07. Herzerl in de Augn (Eigner/Brödl/Trabitsch) 4.53
08. Des haut mi vire (Die Kombo/Brödl) 3.44
09. Bessa allaa (Buchebner/Brödl) 3.00
10. Gspusi (Buchebner/Brödl/Trabitsch/Guggenbichler/Resetarits) 4.36
11. Vata, Mutta, Kind (Brödl/Trabitsch) 4.11
12. Blutrausch (Die Kombo/Brödl) 4.44
13. Damit wos weidageht (Some Kind Of Wonderful) (Ellison/Brödl) 3.28
14. Wann es mia 2 gebn (Brödl/Trabitsch/Guggenbichler/Resetarits) 3.19
15. At My Window / Liagn & Lochn (live) (v.Zandt/Resetarits) 4.46

Willi Resetarits06

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Mehr vom Ostbahn Kurti:
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Die offizielle Website:
Website

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Friedrich Gulda & Klaus Weiss – It’s All One (1970)

LPFrontCover1Es war wohl so eine Art Gipfeltreffen:

Friedrich Gulda (* 16. Mai 1930 in Wien; † 27. Jänner 2000 in Weißenbach am Attersee) war ein österreichischer Pianist und Komponist.

Gulda begann im Alter von sieben Jahren mit dem Klavierspiel. 1942 nahm er eine Musikausbildung bei Bruno Seidlhofer (Klavier) und Joseph Marx (Musiktheorie und Komposition) an der Wiener Musikakademie, der heutigen Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, auf. Mit 16 Jahren reüssierte er beim Internationalen Genfer Musikwettbewerb und gelangte danach rasch zu Weltruhm. Seine äußerst exakten, um besondere Werktreue bemühten Mozart- und Beethoven-Interpretationen gelten bis heute als Meilensteine in der Interpretationsgeschichte. Charakteristisch für Gulda ist ein äußerst präzises und rhythmisch akzentuiertes Spiel.

Sein Repertoire umfasste Werke von J. S. Bach, Mozart, Beethoven, Schubert, Chopin, Debussy und Ravel, wobei vor allem seine Interpretationen der Klaviersonaten Beethovens und des Wohltemperierten Klaviers von Bach Aufsehen erregten. In seinen Konzerten spielte er Werke Bachs häufig originalgetreu auf einem Clavichord.

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Gulda hatte ein hervorragendes Gedächtnis. Er brauchte sich zum Beispiel (wie Workshopteilnehmer berichten) den Notentext von Robert Schumanns „Waldszenen“ nur wenige Minuten lang anzuschauen, um das Werk dann auswendig zu spielen.

Eine der berühmtesten Schülerinnen Guldas ist die argentinische Pianistin Martha Argerich.

Gulda betätigte sich auch als Komponist und schrieb unter anderem für Heinrich Schiff ein Konzert für Violoncello und Blasorchester mit den Sätzen Ouverture, Idylle, Cadenza, Menuett, Finale alla marcia und „Concerto for Players and Singers“ für Klavier solo, Chor und Orchester. Für seine Lebensgefährtin Ursula Anders schrieb er 1981 das Concerto for Ursula für Perkussionsinstrumente und Orchester. 1967 vertonte er einige der Galgenlieder von Christian Morgenstern und veröffentlichte sie gemeinsam mit Georg Kreisler (Gesang) und Blanche Aubry (Gesang).

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Einige „moderne Wienerlieder“ veröffentlichte er zusammen mit dem ihm auffällig ähnelnden Sänger Albert Golowin, der sich von ihm im Wesentlichen durch schwarzen Vollbart und dickrandige Brille unterschied – erst nach Jahren fanden einige Kritiker heraus, dass Albert Golowin und Friedrich Gulda identisch waren.

In jungen Jahren entdeckte Gulda auch die Liebe zum Jazz, den er als die maßgebliche Richtung moderner Musikentwicklung ansah. 1951 lernte er den etwa gleichaltrigen Jazz-Musiker Joe Zawinul kennen. Ab Mitte der 1950er Jahre erarbeitete er sich einen Ruf als Jazz-Interpret und -Komponist. In seinen Konzerten bemühte er sich immer mehr um Aufhebung der Trennung zwischen E-Musik und U-Musik. 1971 veröffentlichte er bei Papageno in Wien einen 110-seitigen Band mit eigenen Werken unter dem Titel „Klavier-Kompositionen“ (dieser enthält u. a. die Werke: Play Piano Play, Sonatine, Prelude and Fugue, Variationen über Light My Fire und Variations).

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Von 1972 bis 1978 spielte er im Trio Anima mit Paul Fuchs und Limpe Fuchs und später zu zweit mit der Sängerin und Perkussionistin Ursula Anders hauptsächlich frei improvisierte Musik. Er komponierte Jazz-Klavierstücke und kombinierte in seinen Konzerten klassische Musik und Jazz. Gleichwohl blieb ihm hierfür echte Anerkennung versagt. So schreibt der Musikkritiker Robert Fischer: „Friedrich Guldas Ausflüge in den Jazz wurden einst von den Hohepriestern der Klassik nur mit spitzen Fingern angefasst wie etwas, das man allenfalls zu erdulden habe, weil er doch so schön Mozart spiele.“

Gulda war einer der weltweit wenigen Musiker, die sich neben der Leistung als klassische Pianisten mit den Jazzgrößen ihrer Zeit auf gleichem pianistischem und improvisatorischem Niveau einbringen konnten.

Von 1986 bis 1989 gab er gemeinsam mit Joe Zawinul einige Konzerte.

Ganz zuletzt arbeitete Gulda auch mit Techno- und House-Musikern zusammen. Auf seinem letzten Album Summerdance „vermischte“ er 1999 mit DJ Pippi u. a. „Techno und Klassik“ (wikipedia)

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Klaus Weiss (* 17. Februar 1942 in Gevelsberg (Westfalen); † 10. Dezember 2008 in Pfaffenhofen an der Ilm) war ein deutscher Jazz-Schlagzeuger.

In den 1960er Jahren spielte er im Klaus-Doldinger-Quartett und entwickelte sich neben Ralf Hübner und Joe Nay zu einem der wichtigsten deutschen Schlagzeuger des Modern Jazz. 1967 wurde er Schlagzeuger des Orchesters von Erwin Lehn; er war an zahlreichen Bigbandprojekten beteiligt und leitete auch eigene Großformationen. Zwischen 1971 und 1973 stand er zudem hinter dem Fusionprojekt Niagara. In den letzten Jahren trat er vor allem mit seinem Quintett und seinem Trio auf. Weiterhin ist er auf Alben von Attila Zoller, George Gruntz, Dusko Goykovich, Mal Waldron, Fritz Pauer, Friedrich Gulda, Hampton Hawes, Eugen Cicero und Ingfried Hoffmann zu hören.

Klaus Weiss01

Als seine Vorbilder bezeichnete er Sid Catlett, Klook, d. h. Kenny Clarke, Art Blakey, Buddy Rich und Philly Joe Jones. Manche Kenner meinen aus seinem stets kompetenten Spiel auch Einflüsse von Shelly Manne herauszuhören. Johnny Griffin bewertete ihn als „one of the few European drummers with that distinctive American feeling.“

Weiss spielte unter anderem mit den folgenden Musikern: Benny Bailey, Cecil Bridgewater, Don Byas, Philip Catherine, Eddie Lockjaw Davis, Jerry Dodgion, Kenny Drew, Booker Ervin, Wilton Gaynair, Herb Geller, Johnny Griffin, Slide Hampton, Billy Harper, Clifford Jordan, Herbie Mann, Howard McGhee, Don Menza, Tete Montoliu, George Mraz, Sal Nistico, Walter Norris, Horace Parlan, Bud Powell, Jerome Richardson, Tony Scott, René Thomas, Peter Trunk und Leo Wright.

Weiss war noch 2008 (mit Robert Lakatos und Thomas Stabenow) auf Japantournee. Er verstarb überraschend an Herzversagen. (Quelle: wikipedia)

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Fantastisches Zeug – und eine der angesagtesten Platten, die der Pianist Friedrich Gulda je aufgenommen hat! Im Gegensatz zu einigen seiner anderen, eher modernistischen Werke hat dieses einen wirklich freien Swing – und es zeichnet sich durch eine sparsame, reduzierte Herangehensweise aus, bei der Guldas Arbeit am Klavier und am „Elektropiano“ nur durch das Schlagzeug von Klaus Weiss unterstützt wird. Wenn Sie Weiss‘ Spiel kennen, wissen Sie, dass er ein verdammt guter Spieler ist – einer der am härtesten swingenden Spieler in Deutschland während der 70er Jahre, mit einer breiten Palette von Stilen, die Funk, Soul Jazz und Hard Bop einschließen. Bei den besten Nummern des Albums spielt Gulda diese erstaunlichen Linien auf dem „electra piano“, während Weiss darunter groovt – entweder mit einem modalen Groove, einem Bossa-Groove oder in einigen Fällen mit einem freieren Beat, der zu Guldas Soli passt. Die Platte beginnt mit der vierteiligen „Suite For Piano, Electra Piano, & Drums“ – mit zwei großartigen Groovern, dem „Bossa Nova“- und dem „Finale“-Teil“. Auf der zweiten Seite gibt es das avantgardistischere „Meditation III“ und das exzellente „Blues Fantasy“, das frei beginnt und dann in einen großartigen modalen Funky-Teil mit tollen elektrischen Keyboard-Linien übergeht! (highresaudio.com)

CDBooklet01A

Kurzweilig, humorvoll und spannend:
Friedrich Guldas Ausflüge in den Jazz sind lange nicht so bekannt wie seine Aufführungen klassischer Musik. Die hier vorliegenden Aufnahmen entstanden im Februar 1970 und waren die ersten Duo-Aufnahmen des Pianisten. Mitspieler war Klaus Weiss, Schlagzeug, der zuvor unter anderem von 1961 bis 1965 in Klaus Doldingers Quartett gespielt hatte.

Die ersten vier Stücke bilden eine Suite, wobei die „Aria“ eine Arie ohne Worte bleibt. Das fünfte Stück, „Meditation III“, erklingt über einem Motiv von Fritz Pauer. Mit „Blues Fantasy“ wird das Album beschlossen.

Friedrich Gulda spielt auf dem Klavier und auf dem Electra Piano, einem elektromechanischem Klavier der Firma Hohner. Das Wechselspiel zwischen den beiden Tasteninstrumenten ist besonders in den schnellen Passagen faszinierend, und die Art, mit der Gulda auf dem Electra Piano die Bassbegleitung spielt, ist gut anzuhören. Dazu kommt das hervorragende Schlagzeugspiel von Klaus Weiss. (J. Lange)

LPBackCover1

Besetzung:
Friedrich Gulda (piano)
Klaus Weiss (drums)

Booklet

Titel:

Suite For Piano, Electric Piano And Drums (Gulda)
01. Ouverture 4.08
02. Bossanova 4.34
03. Aria 4.40
04. Finale 3.51

05. Meditation III (Gulda/Pauer) 11.56
06. Blues Fantasy (Gulda) 10.27

LabelB1

*
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FriedrichGulda01

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Klaus Weiss03

Malstrom – Live At International Getxo Jazz Festival (2017)

FrontCover1Und was ich hier nun präsentieren will, kann einen schon ein wenig sprach – und fassungslos machen:

Im deutschen Trio Malstrom flankieren ein Altsaxofon und eine E-Gitarre das Schlagzeug. Spannungsgeladen geben sich Saxofonist Florian Walter und Drummer Jo Bayer, Gitarrist Axel Zajac lässt seine Heavy Metal-Seele erst nach und nach heraus.

Was spritzig beginnt, endet schon im ersten Stück ekstatisch. Psyechedelische Anflüge sind zu hören, eine angekündigte Ballade gleicht dem jammernden Plärren von jemandem, der sein Leid in Alkohol ertränkt. (Passauer Neue Presse)

Malstrom01

Hier ihr Debütalbum … das gab´s nur als Privatpressung:

„Ein ‚malstrom‘ ist ein großer Meeresstrudel, der typisch für die norwegischen Küsten ist, genauer gesagt an den südlichen Küsten des norwegischen Archipels der Lofoten, in der Provinz Nordland, wo übrigens einer der besten Kabeljaue gezüchtet wird, die es gibt.

Wörtlich übersetzt bedeutet „Malstrom“ „Strömungsbrecher“, da alles um ihn herum verschluckt wird (Poe und Verne haben interessante Seiten darüber geschrieben).

Presse2

Nun, dieser ‚Strömungsbrecher‘ ist eine sehr gute Definition für die Musik des deutschen Trios Malstrom. Diese ungewöhnliche Formation aus Saxophon, Gitarre und Schlagzeug war der Gewinner der 41. Ausgabe des Gruppenwettbewerbs des Getxo Jazz Festivals (1). Bekanntlich besteht ein Teil des Preises in der Aufnahme bzw. der Veröffentlichung einer Gruppenscheibe. Und hier ist sie.

Malstrom machen einen sehr zeitgenössischen Jazz, der sich ohne Furcht oder Zittern in die Freiheit begibt, und wo sie in ihrer Musik Einflüsse wie die von John Zorn, Steve Coleman oder Marc Ribot nachspüren können, aber auch, und schon außerhalb des Jazzbereiches, Dream Theater oder Tool unter Ihren Aufsteigern zu finden sind.

Live2017

In diesem Trio, das bereits drei Alben herausgebracht hat, gibt es keine Anführer, denn es geht um das gemeinsame Spiel, nicht mehr und nicht weniger, und die von diesen Teutonen produzierte Musik versucht, sich jeder strengen Charakterisierung zu entziehen, obwohl sie, da sie sich für freie und improvisierte Musik entschieden hat, ihr natürliches Erbe ist.

Ja, die Musik von Malstrom ist nicht für jedes Publikum oder für alle Ohren geeignet, aber es lohnt sich, sich von einer Gruppe mitreißen zu lassen, die, nach ihrer Gegenwart zu urteilen, in der europäischen Jazzszene sehr wichtig werden kann. (distritojazz.com)

Presse2

Komisch allerdings, dass das ausführliche Begleitheft zwar in spanischer, englischer und baskischer Sprache ist … aber leider nicht in deutsch … ähm …

Nicht unwichtig, dass Gitarrist Axel Zajac auf einer 8saitigen Gitarre spielt, deren Frequenzbereiche auch die tiefen Töne eines Bass enthält … folgerichtig spielt er auch auf einem Gitarren- und Bass-Verstärker … das muss mal mal gehört haben !

Und … die volle Wucht dieser komplexen Musik erwischt einen dann erst so richtig, wenn das Trio live auftritt … davon konnte ich mich in meinen „Bamberger Tagen“ überzeugen … eine Urgewalt aus hyptnotischen Kängen und experiementellen Passagen … ganz sicher nicht für jedermanns Ohren geeignet !

Und: mittlerweile ist als Saxophonist

BackCover1

Besetzung:
Jo Beyer (drums)
Salim Javaid (saxophone)
Axel Zajac (guitar)

Booklet07A

Titel:
01. Intro (Beyer) 3.36
02. Ich hatte mal ein Kissen auf dem Stand: „Es gibt nur einen Gott: Belafarinrod“ (Beyer) 6.23
03. Hallo Katze (Zajac) 6.09
04. Ach komm schon! (Beyer) 4.07
05. Wart ihr schonmal auf einer Bobbahn? (Beyer) 5.41
06. Jimmy And Seeds (Beyer/Javaid/Zajac) 3.10
07. Malstrom (Zajac) 8.12

Signaturen

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Live 2022:Live 2022_01

Live 2022_03

Die offizielle Website:
Website

(1) Das Internationale Jazzfestival von Getxo findet zu Beginn der Saison Anfang Juli an unterschiedlichen Punkten der Küstenstadt Getxo statt.

Bei diesem multikulturellen Ereignis treffen berühmte Jazzmusiker aus aller Welt auf junge Gruppierungen, wodurch eine große Vielfalt nicht nur an Stilrichtungen, sondern auch an Formierungen entsteht. Zusätzlich zu den Auftritten wird parallel zum Festival auch ein Gruppenwettbewerb ausgetragen.

Getxo2017

Alte Bücher … ein letzter Blick: Sten Nadolny – Die Entdeckung der Langsamkeit (1983)

TitelWenn man in so ein gewisses Alter kommt, dann wird es höchste Zeit, auch den Bestand an all diesen alten Büchern zu durchforsten, um sich dann – nach einem letzten Blick – von etlichen Werken zu verabschieden.

Und die Rubrik „Alte Bücher … ein letzter Blick“ gibt natürlich auch in einem besonderen Maße einen Einblick in meine persönliche oder auch berufliche Biographie.

Und dieser Roman war in den 80erJahen des letzten Jahrhunderts in aller Munde:

Die Entdeckung der Langsamkeit ist ein 1983 erschienener Roman und preisgekrönter Bestseller des deutschen Schriftstellers Sten Nadolny. Sein Protagonist ist der englische Kapitän und Polarforscher John Franklin, der wegen seiner Langsamkeit immer wieder Schwierigkeiten hat, mit der Schnelllebigkeit seiner Zeit Schritt zu halten, aber schließlich doch aufgrund seiner Beharrlichkeit zu einem großen Entdecker wird. Der Roman ist bewusst nicht authentisch gehalten, denn die im Roman beschriebene Figur ist im Gegensatz zum realen Vorbild ein der Langsamkeit verpflichteter Mensch mit modernen Idealen.

Den 1983 erschienenen Roman fand Ulrich Greiner „ebenso gut wie das damals ausgezeichnete Kapitel, fast.“ Denn manchmal scheine zwischen philosophischem Roman und Abenteuerroman auch ein zu schulfunkhafter historischer Roman des promovierten Historikers und ehemaligen Geschichtslehrers Nadolny durch. Das Ergebnis sei „eine Rarität, als dies ein freundlicher, geschichtenreicher, unterhaltsamer Roman ist“, „zugleich spannend und nachdenklich“. Hanns-Josef Ortheil lobt „Nadolnys Kunstgriff […] dieser graziösen Schwere“. Die Prosa sei schlicht und elegant, die Art, wie Nadolny die Langsamkeit eines Einzelnen der Geschwindigkeit des 19. Jahrhunderts entgegenhält „romantisch, wenn auch auf komplizierte, nachdenkliche Art“. Laut Frankfurter Allgemeinen Zeitung sei dem Autor „etwas ganz Erstaunliches gelungen: die Langsamkeit von ihrem muffigen Image zu befreien“. Der Roman koste die Ruhe seiner Hauptfigur derart aus, „daß man gar nicht begreifen kann, wie er daraus zugleich soviel Spannung erzeugen kann.“

Der Roman entwickelte sich zu einem Bestseller und wurde bis 2017 1,8 Millionen Mal verkauft und in über 20 Sprachen übersetzt. Der Titel Die Entdeckung der Langsamkeit wurde zu einem Schlagwort,[8] das unter anderem für das Ideal eines von Entschleunigung und „weniger ist mehr“ geprägten Lebensstils verwendet wird.[9] Für Nadolny wurde der Roman so etwas wie ein „Lebensbuch“, wie man es nur einmal im Leben schreibt und das sich untrennbar mit seinem Namen verbunden hat. Laut einer Kritik seiner Mutter Isabella Nadolny sei es „das Buch eines Gentlemans über Gentlemen“.

Weitere Buchausgaben:
Beispiel12

Sten Nadolny, geboren 1942 in Zehdenick an der Havel, lebt in Berlin und am Chiemsee. Für sein Werk wurde er unter anderen mit dem Ingeborg-Bachmann-Preis 1980, dem Hans-Fallada-Preis 1985, dem Premio Vallombrosa 1986, dem Ernst-Hoferichter-Preis 1995 und dem Weilheimer Literaturpreis 2010 ausgezeichnet. Nach seinem literarischen Debüt „Netzkarte“ erschien 1983 der Roman „Die Entdeckung der Langsamkeit“, der in alle Weltsprachen übersetzt wurde, und inzwischen zum modernen Klassiker der deutschsprachigen Literatur geworden ist. Danach veröffentlichte Sten Nadolny zahlreiche Romane, unter anderem „Ein Gott der Frechheit“, „Er oder ich“ und „Das Glück des Zauberers“. Für seinen Familienroman „Weitlings Sommerfrische“ bekam er 2012 den Buchpreis der Stiftung Ravensburger Verlag. (Pressetext)

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Mich selbst hat das Buch nicht so in den Bann gerissen (es war mir sprachlich zu spröde) … aber … der Titel war nicht nur großartig, sondern wurde auch immer stärker in meinem Leben zu einem Leitspruch, dem ich nur zu gerne folgte … und nun als Rentner darf dieser Leitspruch gerne noch mehr zu Geltung kommen.

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Der Piper Verlag war und ist schon eine gute Adresse für zeitgenössische Literatur:
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Die Rückseite des Buches:
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Ich bin mal wieder unterwegs …

… und zwar führt mich mein Weg nach Bamberg … mein/unser erster Kurztrip (4 Tage) seit knapp 2 Jahren (Scheiß Corona !)

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Bamberg (mittelalterlich: Babenberg, bambergisch: Bambärch) ist eine fränkische kreisfreie Stadt im bayerischen Regierungsbezirk Oberfranken und Standort des Landratsamtes Bamberg. Sie ist die größte Mittelstadt Bayerns, Universitäts-, Schul- und Verwaltungsstadt, Sitz eines Oberlandesgerichtes und der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg, wichtiges Wirtschaftszentrum Oberfrankens sowie Sitz des gleichnamigen Erzbistums. Das bekannteste Bauwerk ist der viertürmige Bamberger Dom, einer der früheren Kaiserdome.

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Die Stadt ist in der Landesplanung als Oberzentrum des westlichen Oberfrankens ausgewiesen und zählt zur Metropolregion Nürnberg. Bamberg hat rund 77.000 Einwohner und ist damit die größte Stadt Oberfrankens, die Agglomeration hat rund 117.000 Einwohner.

Die Altstadt ist einer der größten weitgehend unversehrt erhaltenen historischen Stadtkerne in Deutschland und seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Darüber hinaus ist Bamberg überregional bekannt für seine vielfältige Biertradition ebenso wie für die traditionellen Gärtnereibetriebe mit großen Anbauflächen inmitten der Stadt. (wikipedia)

Ein Holzschnitt aus dem Jahr 1493:
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Am Sonntag, den 24.April bin ich dann wieder daheim

Bis dahin wünsche ich allen Lesern dieses Blogs alles Gute !

Stadtkarte Bamberg von 1617:
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Eela Craig – Hats Of Glass (1978)

LPFrontCover1Der Name ist erstmal ein wenig rätselhaft, aber immerhin hat es diese Band geschafft, einen Labelvertrag bei den legendären Vertigo Records zu bekommen:

Eela Craig war eine österreichische Rockband, die zu Beginn der 1970er Jahre progressive Rockmusik mit Jazz, Klassik, elektronischer Musik und auf einer LP auch christlichen Texten verband. Der Bandname ist ohne jede weitere Bedeutung.

Die Gruppe wurde 1970 in Linz gegründet. Im Sommer 1971 wurde die erste Langspielplatte Eela Craig in einer Auflage von 1.500 Stück eingespielt, die unter den Kritikern zu Vergleichen mit etablierteren Bands wie Emerson, Lake & Palmer, King Crimson, Gentle Giant oder Colosseum führte. 1972 spielte die Band mit dem Zürcher Kammerorchester bei einigen gemeinsamen Auftritten, was dazu führte, dass anschließend mehrere Auftritte in renommierten Opernhäusern Italiens, Deutschlands und Österreichs folgten, was für eine Rockgruppe zu dieser Zeit absolut ungewöhnlich war.

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1975 wurde ein Vertrag bei Virgin Records unterzeichnet, und im Verlauf der nächsten Jahre entstanden weitere Singles und Alben, woraus besonders das christliche Konzeptalbum Missa Universalis von 1978 hervorragt. Dabei handelt es sich um die musikalische Umsetzung eines Hochamtes (Feier der Heiligen Messe), das alle vorgeschriebenen Einheitstexte in lateinischer, deutscher, englischer und französischer Sprache umfasst. Die Kompositionen ähneln den Werken von Anton Bruckner; musikalisch kommen alle Elemente der Rockmusik und der elektronischen Musik zum Einsatz. Die Uraufführung dieses Werkes erfolgte auf dem Brucknerfest der Stadt Linz und rief ein überwältigendes, positives Medienecho hervor.

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Zwischen 1982 und 1986 war von der Gruppe nichts zu hören, gleichwohl produzierten Bognermayr und Zuschrader unter dem Namen Bognermayr/Zuschrader auf dem bereits 1980 von Bognermayr gegründeten New-Age-Label Erdenklang weitere Alben mit teils ebenfalls christlichen Inhalten. 1987 erschienen unter dem Namen Eela Craig dann drei Singles, die eher der zeitgemäßen Popmusik zuzuordnen sind. Im Jahr 1988 erschien das bislang letzte Album Hit or Miss.

Am 17. November 1995 traf sich die Gruppe zu einem einmaligen Liveauftritt in Linz. Gleichzeitig veröffentlichte Hubert Bognermayr eine Zusammenstellung unter dem Titel Symphonic Rock. Zum 50-jährigen Gründungsjubiläum haben noch aktive Gründungsmitglieder am 5. März 2020 zusammen mit dem Brucknerorchester „Missa Universalis“ wiederum im Brucknerhaus aufgeführt. (wikipedia)

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Und hier eines ihrer wichtigsten Alben:

EELA CRAIG waren eine österreichische Band aus den Siebzigern, die eine Vielzahl von Keyboards, darunter auch das Mellotron, mit großer Wirkung einsetzte. Auch wenn sie hier als Jazz / Fusion aufgeführt werden, glauben Sie mir, dass dieses Album absolut nichts damit zu tun hat, es ist raumgreifende, sanfte Symphonic Music mit einigen aggressiven Ausbrüchen hier und da. PINK FLOYD kamen mir am meisten in den Sinn, was nicht allzu überraschend ist, da sie eine von EELA CRAIGs Lieblingsbands waren.

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„A Spaceman Came Travelling“ hat ein spaciges Intro, zu dem sich zurückhaltender Gesang gesellt. Ich mag die Gesangsmelodien vor 2 Minuten, die Themen werden in diesem sanften Stück wiederholt. „Hats Of Glass“ ist ebenfalls entspannt mit zurückhaltendem Gesang. Ich mag den längeren instrumentalen Teil, der von Gitarre und Schlagzeug begleitet wird. Auch hier gibt es viel Mellotron. Vor 6 Minuten wird es dunkel und eindringlich. „Grover’s Mill“ hat diese leichten Vocals und Drums, die hervorstechen. Dieses Stück gefällt mir wirklich gut. „Chances Are“ beginnt ähnlich wie „Funeral For A Friend“ und setzt dann mit einem volleren Sound inklusive Gesang ein. Nach 2 Minuten wird es etwas ruhiger, dann kehrt es zu diesem volleren Sound zurück.

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„Heaven Sales“ klingt viel dynamischer, wobei Keyboards und Schlagzeug den Weg vorgeben. Nach 1 1/2 Minuten wird es ruhiger, als die Vocals einsetzen. Dann nimmt es wieder Fahrt auf. „Holstonwall Fair“ ist sanft mit Gesang, einem Beat und Mellotron. Ein Wechsel vor 2 Minuten und die Vögel singen in diesem pastoralen Abschnitt. Nach dreieinhalb Minuten nimmt das Tempo zu, eine Minute später wird es wieder schneller. Dann setzt die Gitarre ein. Sehr schön. Schauen Sie sich das majestätische Mellotron vor 7 1/2 Minuten an, dann kehren die Vocals zurück. „Remove Another Hat Of Glass…“ ist eine eingängige und energiegeladene Nummer, bei der die Gitarre früh im Vordergrund steht. Die Synthesizer nehmen eine Wendung, während sie sich weiter austauschen.

Ein großartiges Beispiel für Prog aus den Siebzigern. (Mellotron Storm)

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Oder: wer einen Faible (wie ich) für 70er Jahre Prog-Rock Musik hat, kommt an diesem Album einfach nicht vorbei !

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Besetzung:
Hubert Bognermayr (keyboards, vocals)
Gerhard Englisch (bass)
Frank Hueber (drums)
Will Orthofer (vocals)
Fritz Riedelberger (guitar, piano, vocals)
Hubert Schnauer (keyboards, flute)
Harald Zuschrader (keyboards, flute, guitar)

InletsTitel:
01. A Spaceman Came Travelling (de Burgh) 4.49
02. Hats Of Glass (Bognermayr/Hall) 10.22
03. Chances Are (Schnauer/Hall) 5.26
04. Heaven Sales (Zuschrader/Riedelberger) 2.58
05. Holstenwall Fair (Bognermayr/Hall) 8.09
06. Caught On The Air (Riedelberger/Hall) 3.55
07. (Remove Another Hat Of Glass And You Could Easily Find Assorted Kinds Of) Cheese /Bognermayr/ Zuschrader) 3.30

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Mehr von Eela Craig:
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