Birth Control – Deal Done At Night (1981)

FrontCover1Längst überfällig, der 4. Beitrag über die Band Band Birth Control:

Birth Control (englisch für „Geburtenkontrolle“) ist eine deutsche Krautrockband, deren größter Erfolg der Song Gamma Ray aus dem Jahr 1972 ist. Kennzeichnend für ihre Musik sind lange Stücke und Solo-Einlagen der einzelnen Instrumente, insbesondere die Schlagzeugsoli.

Birth Control formierte sich im August 1966 aus zwei Berliner Bands, den Earls und den Gents. Gründungsmitglieder waren Bernd Koschmidder, Reinhold Sobotta, Rolf Gurra, Fritz Gröger, Klaus Orso, Reiner Borchert und Hugo Egon Balder. Ende der 1960er Jahre war die Geburtenkontrolle wegen der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae ein viel diskutiertes Thema. Den englischen Ausdruck Birth Control hörten die Bandmitglieder beim Radiosender AFN und entschlossen sich, ihn zum Bandnamen zu machen.

BirthControl01

Birth Control profilierte sich zunächst als Coverband, hauptsächlich mit Stücken von Julie Driscoll. Nach ersten personellen Veränderungen – Balder und Orso verließen die Band, Bernd Noske kam dazu – nahm die Band Anfang 1969 ein dreimonatiges Gastspiel in einem Beiruter Nachtclub wahr. Gitarrist Borchert blieb im Libanon, Bruno Frenzel ersetzte ihn. Nachdem auch Fritz Gröger im Spätsommer ausgeschieden war, begann die Band erste eigene Stücke einzuspielen.

Konzertplakat

Die Band tingelte anschließend durch Deutschland. In Wien wurde die erste Single produziert, Ende des Jahres stieg Rolf Gurra aus, und die erste LP Birth Control erschien. Die Gruppe wurde als einzige deutsche Band zum Super Concert 70 in die Deutschlandhalle in Berlin eingeladen, auf dem auch Jimi Hendrix, Ten Years After und Procol Harum spielten. Zudem wirkte die Band in zwei Filmen mit, in einer Vampirkomödie und in Ich – ein Groupie (1970) mit Ingrid Steeger.

BirthControl02

Birth Controls erste LP erschien in ungewöhnlichem Cover: einer runden Dose, die einer Antibabypillen-Schachtel gleicht. Es folgten Tourneen im deutschsprachigen Raum und 1971 das zweite Album. Auf dem Cover war der Papst mit einem ein Baby fressenden Monster abgebildet.

Konzertplakat2

Das englische Cover sorgte für einen Verpackungsstreik, denn auf ihm waren Kondome abgebildet. Zugleich war das aber Publicity, so dass Birth Control zu Konzerten nach England eingeladen wurden und so als erste deutsche Band im Londoner Marquee Club auftraten. Auf England folgte ein Konzert in Cannes.

BirthControl03

1972 wurde zum Jahr des Durchbruchs für Birth Control: Das Album Hoodoo Man erschien bei der neuen Plattenfirma CBS. Birth Control tourte durch Europa und war Hauptact auf Veranstaltungen. Der größte Erfolg war Gamma Ray, der in den 1990er Jahren auch die Technoszene eroberte. Es folgten weitere Platten und Tourneen. Ende der 1970er Jahre sanken die Verkaufszahlen. Horst Stachelhaus ersetzte 1977 Föller, Manni von Bohr (wie Stachelhaus von der Band Message) sorgte als Schlagzeuger dafür, dass Noske sich mehr um den Gesang kümmern konnte. 1983 starb Bruno Frenzel an den Spätfolgen eines Stromschlags, die Band verlor damit ihren Hauptkomponisten und -texter. Noske löste die Band auf.

1993 vereinte Noske alte und neue Mitglieder und belebte Birth Control wieder. Neben alten Aufnahmen, die nach und nach als CDs erschienen, produzierte die Band auch neue Alben, hatte aber vor allem dank der alten Hits wieder großen Zulauf. Xaver „Fischfinger“ Fischer (Keyboards) steuerte die meisten Songs zum Album Jungle Life bei. Nach dem Tod von Horst Stachelhaus bestand die Besetzung bis 2014 aus Bernd Noske (Schlagzeug, Gesang), Peter Engelhardt (ab 2011 Martin „Ludi“ Ettrich) (Gitarre), Sascha Kühn (Keyboard) und Hannes Vesper (Bass).

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Am 18. Februar 2014 starb Schlagzeuger und Sänger Bernd Noske überraschend aus ungeklärter Ursache, kurz darauf gab die Band ihre endgültige Auflösung bekannt. Die verbleibende letzte Besetzung Kühn, Ettrich & Vesper plante, im Anschluss an zwei in Gedenken an Noske angesetzte Konzerte weiterhin aufzutreten, dann nach eigener Aussage jedoch unter dem Namen Rebirth und voraussichtlich in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Bassisten Peter Föller. Die Auflösung der Gruppe wurde im Laufe des Jahres 2014 widerrufen, mit der Ankündigung, dass die Band nun doch weiterhin unter dem Namen Birth Control auftreten wird.

Am 5. Januar 2016 gab die Band auf ihrer Website bekannt, dass sie wieder aktiv wird. Mit dabei sind neben der letzten Besetzung die ehemaligen Mitglieder Peter Föller (Gesang) und Manfred von Bohr (Schlagzeug). Die Veröffentlichung des Albums Here and Now, dem letzten mit Bernd Noske, erfolgte am 4. März 2016. Gleichzeitig nannte die Gruppe erstmals seit Noskes Tod neue Live-Termine. (wikipedia)

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Und hier ihr legendäres Live-Album aus dem Jahr 1974:

Ihre letzten Alben waren gelinde gesagt nicht sehr gut und auch wenn dieses hier kein Juwel ist, bekommen wir wenigstens gute Rockmusik. Vorbei sind die funky Roots (und auch etwas Reggae). Zum Wohle aller (zumindest für mich, denn es scheint nur wenig Interesse an diesem Album zu geben).

Das ganze Album bietet angenehme Rockmusik wie „Deal Done At Night“, ein eingängiger Rock’n’Roll-Song (fast ein Revival). Aber leider muss man sich mit einem souligen Intro abfinden. Ein weiterer guter Song ist das schwere „Talk To You“. Ich habe das großartige und superschwere Orgelspiel à la Heep zu schätzen gewusst (aber auch hier bin ich etwas voreingenommen).

Bruno Frenzel01

Es ist gut zu sehen, dass diese Band mit einem besseren Angebot zurückkam. Natürlich darf man keine herausragenden Nummern erwarten, sondern nur eine Auswahl an guten Hard- bis Heavy-Rock-Songs. Aber ist es nicht genau das, was wir von dieser Band hätten erwarten sollen?

Wenig Prog, wie man sich denken kann, aber „Don’t Call Me Up“, „Burnt Gas“ sowie „He’s In The Right“ sollten jedem Hardrocker gefallen. Und auch wenn „Absolution“ eher im Pop-Rock-Bereich angesiedelt ist, der Refrain ist gut und der Beat trägt.

Die Schlussnummer hat viel mit Purple (Mark III oder IV) zu tun. Langsamer Heavy Rock mit kraftvollem Gesang. Keine Überraschung.

Trotzdem, ein angenehmes Comeback. (Zowie Ziggy)

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Besetzung:
Bruno Frenzel (guitar, background vocals)
Jürgen Goldschmidt (bass, background vocals)
Wolfgang „Fox“ Horn (keyboartds, background vocals)
Bernd „Nossi“ Noske (vocals, drums, percussion)

Booklet1

Titel:
01. Burnt Gas 5.35
02. He’s In The Right 4.51
03. Talk To You 4.39
04. Deal Done At Night 4.20
05. Don’t Call Me Up 5.26
06. Absolution 5.24
07. Another Death 6.00

Musik und Texte:
Bruno Frenzel & Bernd Noske

LabelB1

*

**

Front+BackCover1

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Die offizielle Website:
Website

Birth Control – Live (1974)

LPFrontCover1Längst überfällig, der 4. Beitrag über die Band Band Birth Control:

Birth Control (englisch für „Geburtenkontrolle“) ist eine deutsche Krautrockband, deren größter Erfolg der Song Gamma Ray aus dem Jahr 1972 ist. Kennzeichnend für ihre Musik sind lange Stücke und Solo-Einlagen der einzelnen Instrumente, insbesondere die Schlagzeugsoli.

Birth Control formierte sich im August 1966 aus zwei Berliner Bands, den Earls und den Gents. Gründungsmitglieder waren Bernd Koschmidder, Reinhold Sobotta, Rolf Gurra, Fritz Gröger, Klaus Orso, Reiner Borchert und Hugo Egon Balder. Ende der 1960er Jahre war die Geburtenkontrolle wegen der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae ein viel diskutiertes Thema. Den englischen Ausdruck Birth Control hörten die Bandmitglieder beim Radiosender AFN und entschlossen sich, ihn zum Bandnamen zu machen.

BirthControl01

Birth Control profilierte sich zunächst als Coverband, hauptsächlich mit Stücken von Julie Driscoll. Nach ersten personellen Veränderungen – Balder und Orso verließen die Band, Bernd Noske kam dazu – nahm die Band Anfang 1969 ein dreimonatiges Gastspiel in einem Beiruter Nachtclub wahr. Gitarrist Borchert blieb im Libanon, Bruno Frenzel ersetzte ihn. Nachdem auch Fritz Gröger im Spätsommer ausgeschieden war, begann die Band erste eigene Stücke einzuspielen.

Konzertplakat

Die Band tingelte anschließend durch Deutschland. In Wien wurde die erste Single produziert, Ende des Jahres stieg Rolf Gurra aus, und die erste LP Birth Control erschien. Die Gruppe wurde als einzige deutsche Band zum Super Concert 70 in die Deutschlandhalle in Berlin eingeladen, auf dem auch Jimi Hendrix, Ten Years After und Procol Harum spielten. Zudem wirkte die Band in zwei Filmen mit, in einer Vampirkomödie und in Ich – ein Groupie (1970) mit Ingrid Steeger.

BirthControl02

Birth Controls erste LP erschien in ungewöhnlichem Cover: einer runden Dose, die einer Antibabypillen-Schachtel gleicht. Es folgten Tourneen im deutschsprachigen Raum und 1971 das zweite Album. Auf dem Cover war der Papst mit einem ein Baby fressenden Monster abgebildet.

Konzertplakat2

Das englische Cover sorgte für einen Verpackungsstreik, denn auf ihm waren Kondome abgebildet. Zugleich war das aber Publicity, so dass Birth Control zu Konzerten nach England eingeladen wurden und so als erste deutsche Band im Londoner Marquee Club auftraten. Auf England folgte ein Konzert in Cannes.

BirthControl03

1972 wurde zum Jahr des Durchbruchs für Birth Control: Das Album Hoodoo Man erschien bei der neuen Plattenfirma CBS. Birth Control tourte durch Europa und war Hauptact auf Veranstaltungen. Der größte Erfolg war Gamma Ray, der in den 1990er Jahren auch die Technoszene eroberte. Es folgten weitere Platten und Tourneen. Ende der 1970er Jahre sanken die Verkaufszahlen. Horst Stachelhaus ersetzte 1977 Föller, Manni von Bohr (wie Stachelhaus von der Band Message) sorgte als Schlagzeuger dafür, dass Noske sich mehr um den Gesang kümmern konnte. 1983 starb Bruno Frenzel an den Spätfolgen eines Stromschlags, die Band verlor damit ihren Hauptkomponisten und -texter. Noske löste die Band auf.

1993 vereinte Noske alte und neue Mitglieder und belebte Birth Control wieder. Neben alten Aufnahmen, die nach und nach als CDs erschienen, produzierte die Band auch neue Alben, hatte aber vor allem dank der alten Hits wieder großen Zulauf. Xaver „Fischfinger“ Fischer (Keyboards) steuerte die meisten Songs zum Album Jungle Life bei. Nach dem Tod von Horst Stachelhaus bestand die Besetzung bis 2014 aus Bernd Noske (Schlagzeug, Gesang), Peter Engelhardt (ab 2011 Martin „Ludi“ Ettrich) (Gitarre), Sascha Kühn (Keyboard) und Hannes Vesper (Bass).

BirthControl04

Am 18. Februar 2014 starb Schlagzeuger und Sänger Bernd Noske überraschend aus ungeklärter Ursache, kurz darauf gab die Band ihre endgültige Auflösung bekannt. Die verbleibende letzte Besetzung Kühn, Ettrich & Vesper plante, im Anschluss an zwei in Gedenken an Noske angesetzte Konzerte weiterhin aufzutreten, dann nach eigener Aussage jedoch unter dem Namen Rebirth und voraussichtlich in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Bassisten Peter Föller. Die Auflösung der Gruppe wurde im Laufe des Jahres 2014 widerrufen, mit der Ankündigung, dass die Band nun doch weiterhin unter dem Namen Birth Control auftreten wird.

Am 5. Januar 2016 gab die Band auf ihrer Website bekannt, dass sie wieder aktiv wird. Mit dabei sind neben der letzten Besetzung die ehemaligen Mitglieder Peter Föller (Gesang) und Manfred von Bohr (Schlagzeug). Die Veröffentlichung des Albums Here and Now, dem letzten mit Bernd Noske, erfolgte am 4. März 2016. Gleichzeitig nannte die Gruppe erstmals seit Noskes Tod neue Live-Termine. (wikipedia)

Birth Control02

Und hier ihr legendäres Live-Album aus dem Jahr 1974:

Bei dieser CD handelt es sich um eines, wenn nicht dem besten Live-Album, das der sogenannte Krautrock je hervorgebracht hat. Schlicht und einfach „Live“ betitelt, halte ich das definitive Meisterwerk von Birth Control in den Händen. Obwohl die Band bis heute immer wieder sehr gute Alben und faszinierende Konzerte zustande bringt, ist dieser Longplayer das Non Plus Ultra der deutschen Rockmusik-Szene.
Ich hatte das Glück die Band um Bernd ‚Nossi‘ Noske während dieser Tour live erleben zu dürfen. Und das ist, obwohl inzwischen 32 Jahre her, immer noch eines meiner persönlichen Konzerthighlights.
Noch stärker ist aber, was die Produzentenlegende Dieter Dierks aus diesen mit einem mobilen Studio aufgezeichneten Titeln gemacht hat. Ein schier unglaublich klarer Sound, der jede noch so kleine Feinheit während des Gigs rüber bringt, ist hier gepaart mit total authentischen Publikumsreaktionen. Ganz unverfälscht wird die Stimmung im jeweiligen Saal eingefangen. Es gibt bis heute kaum Live-Alben, die so einen Sound bieten können.

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Maßgeblichen Anteil am gelingen dieser CD hat natürlich auch die Band selbst. Neben Noske gab der unvergessene Bruno Frenzel († 21.09.1983) hier den Ton an. Er war Gründungsmitglied von Birth Control und auch für den Großteil des Songwritings zuständig. Keyboarder Bernd ‚Zeus‘ Held und Bassist Peter Föller vervollständigten dieses wohl stärkste Line-up der Band, das es je gegeben hat.
Kommen wir zur Musik. Kurzes Orgel Intro, unterstützt von einer kleinen Beckenorgie, kurzes Anzählen, und „The Work Is Done“ ist auf den Weg gebracht. Bis heute gehört der Song mit seinem eindringlichen „Gimme Shelter“ Refrain zum Programm der Band. Kurze Soloeinlagen an Gitarre und Orgel, und dann folgt ein Saxofonspiel von Bernd Held in schönster Jazzrock-Manier. Dazu kommt der Tieftöner unheimlich wuchtig aus den Boxen. Nach ca. drei Minuten ist der Spuk vorbei, und Nossi trommelt sich schon mal warm. Brunos Gitarre jubelt die Fans in unglaubliche Sphären hoch. Kaum ist diese Soundorgie vorbei, folgt ein wunderschönes ruhiges Zwischenspiel. Diese Hammond- und E-Piano-Klänge sind einfach unbeschreiblich. Wie im Fluge sind knapp 17 Minuten zu Ende.

Hüllentext1

Knochentrocken folgt „Back From Hell“. Schwere Orgelriffs werden ergänzt von einem stimmlichen Zwiegespräch von Noske und Föller. Wieder hebt Bruno Frenzel förmlich ab und liefert sich intensive Duelle mit Zeus an der Hammond B3. Maschinengewehrmäßig feuern Drums und Bass dazwischen. Als sich alle Musiker ausgetobt haben, ist Nossi auf Betriebstemperatur und vermöbelt seine Schießbude nach Strich und Faden. Ich kann mich noch gut erinnern, dass die Band das Solo zu viert am Schlagzeug beendete. Wer das nicht mit eigenen Augen gesehen hat, der kann es einfach nicht glauben.
Kommen wir nun zu dem Song von Birth Control. „Gamma Ray“ setzte der Band ein ewiges Denkmal in der Rockmusikgeschichte. Es gab in den Siebzigern wohl keinen einzigen Laden, in dem dieses Meisterwerk nicht mindestens einmal am Abend gespielt wurde.

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Nach gut fünf Minuten dreht Bruno Frenzel bei seinem Solopart gewaltig auf und entfacht ein wahres Soundgewitter. Als er sich so richtig verausgabt hat, steht der legendäre Percussionteil an. An allen Ecken und Kanten rasselt, zischt und klopft es. Die Bühne scheint nur so zu brodeln. Orgel und Gitarre begeben sich in ein intensives Zwiegespäch, und schließlich duelliert sich Nossis Stimme mit Brunos Brett. Kurze Rückkehr zum Grundthema, bevor die Bandmitglieder vocalistisch und a capella gegeneinander antreten. Es folgt noch ein Solo an Orgel und Piano, und der Song ist zu Ende.

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Nach diesen zwanzig Minuten kann man sich nur noch völlig geschafft im Sessel zurücklehnen.
„She’s Got Nothing On You“ treibt ohne Schnörkel nur nach vorne. Wieder ist Peter Föller zusammen mit Nossi für die Vocal-Parts zuständig.
Doch auch jetzt ist es noch nicht genug. Elf Minuten lang gibt es zum Abschluss noch puren Rock’n’Roll auf die Ohren. „Long Tall Sally“ raubt jedem Hörer die letzten Kräfte. Mittendrin ein sehr schönes Mundharmonika-Solo, bevor Bruno Frenzel und Bernd Noske noch mal das Letzte aus ihren Instrumenten herausholen.
Wer dieses Jahrhundertwerk der Rockmusik nicht zuhause im Regal hat, der ist selber schuld.(Jürgen Bauerochse)

Livemitschnitte aus dem Eisstadion Freiburg und der Stadthalle Attendorn und Dorsten, Juni 1974

LPBackCover1

Besetzung:
Bruno Frenzel (guitar, vocals, percussion)
Peter Föller (vocals. bass, percussion)
Zeus B. Held (keyboards,  vocals, percussion)
Bernd Noske (vocals, drums, percussion)

LPBooklet

Titel:
01. The Work Is Done (Frenzel) 17.02
02. Back From Hell (Steffens/Frenzel) 15.44
03. Gamma Ray (Frenzel) 20.54
04. She’s Got Nothing On You (Frenzel) 5.42
05. Long Tall Sally (Johnson) 11.08

LabelD1

*
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LPFront+BackCover

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Die offizielle Website:
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Bernd Noske

Bruno Frenzel

Birthcontrol – October + Freedom (1969)

FrontCover1Ein besonderer Leckerbissen aus der Frühphase der westdeutschen Rockmusik:

Birth Control (englisch für „Geburtenkontrolle“) ist eine deutsche Krautrockband, deren größter Erfolg der Song Gamma Ray aus dem Jahr 1972 ist. Kennzeichnend für ihre Musik sind lange Stücke und Solo-Einlagen der einzelnen Instrumente, insbesondere die Schlagzeugsoli.

Birth Control formierte sich im August 1966 aus zwei Berliner Bands, den Earls und den Gents. Gründungsmitglieder waren Bernd Koschmidder, Reinhold Sobotta, Rolf Gurra, Fritz Gröger, Klaus Orso, Reiner Borchert und Hugo Egon Balder. Ende der 1960er Jahre war die Geburtenkontrolle wegen der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae ein viel diskutiertes Thema. Den englischen Ausdruck Birth Control hörten die Bandmitglieder beim Radiosender AFN und entschlossen sich, ihn zum Bandnamen zu machen.

Birth Control01

Birth Control profilierte sich zunächst als Coverband, hauptsächlich mit Stücken von Julie Driscoll. Nach ersten personellen Veränderungen – Balder und Orso verließen die Band, Bernd Noske kam dazu – nahm die Band Anfang 1969 ein dreimonatiges Gastspiel in einem Beiruter Nachtclub wahr. Gitarrist Borchert blieb im Libanon, Bruno Frenzel ersetzte ihn. Nachdem auch Fritz Gröger im Spätsommer ausgeschieden war, begann die Band erste eigene Stücke einzuspielen. Die Band tingelte anschließend durch Deutschland. In Wien wurde die erste Single produziert …  (wikipedia)

Aber zuvor hatte die Band wirklich noch ein aufregendes Jahr:

Im Januar ging es mit dem Schiff in den Libanon. Knapp 3 Monate spielte die Band im ausverkauften Night-Club „Les Caves du Roy“ im Hotel Excelsior in Beirut. Eines Abends kam Ricky Shayne auf die Bühne.

Birth Control02

Einige von Euch haben sicher schon mal was von Little Lord, Deutschlands kleinstem Beatsänger gehört. Das bin ich! Zur Zeit gastiere ich mit meiner Band „Birth Control“ in Beirut. Der Club, in dem wir spielen, heißt „Les Caves du Roy“. Viele berühmte Künstler kommen hierher. Eines Abends entdeckten wir Ricky Shayne unter den Gästen. Wir baten ihn, doch mal eine Einlage zu singen, was er auch tat. Ricky macht fünf Wochen Urlaub in Beirut. Er verschaffte uns sogar einen Auftritt im libanesischen Fernsehen, denn er bat uns, ihn bei seinem TV-Auftritt musikalisch zu begleiten. Ricky hat keinerlei Star-Allüren. Er verhielt sich uns gegenüber wie ein richtiger Kumpel. (Fritz „Little Lord“ Gröger )

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Ende März 1969 kehrte die Band (nur noch zu fünft) nach Berlin zurück und es gab die ersten Umbesetzungen: Reiner Borchert war im Libanon geblieben und Bruno Frenzel, Beamtenanwärter bei der BFA in Berlin, schmiss seine Ausbildung und stieg bei Birth Control  als Gitarrist ein. Nachdem im Spätsommer auch Fritz Gröger  ausgeschieden war, begann die Band erste eigene Stücke einzuspielen.

Und der Rest ist wieder mal Geschichte !

Im Herbst 1969 erschien dann die 1. Single … die – warum auch immer – auf dem österreichischem Amadeo Label erschien.

Und wir hören Birth Control in ihrer Embryonalphase. Alles noch ein wenig ungestüm, alles noch ein wenig ungelenk … aber die Ingredienzien des späteren Birth C0ontil Sounds sind schon klar erkenn- bzw, hörbar:

Eine fauchende Orgel, dieser treibende Rhythmus mit einem pulsierendem Bass, feiner Chorgesang … und überraschenderweise spielt die Gitarre des Komponisten beider Songs, Bruno Frenzel kaum eine Rolle.

Musikhistorisch ganz sicher eine hochinteressante Angelegenheit.

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Besetzung:
Bruno Frenzel (guitar, vocals)
Fritz Gröger (vocals)
Bernd Kaschmidder (bass)
Bernd Noske (drums, vocals)
Reinhold Sobotta (organ)

Birth Control04

Titel:
01. October (Frenzel) 3.35
02. Freedom (Frenzel) 3.55

LabelB1

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Und hier ein skurriles Video aus 1969 mit den Songs dieser Single:

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Birth Control – Birth Control (1970)

FrontCover1Längst überfällig, eine Präsentation von der Band Birth Congtril:

Birth Control (englisch für „Geburtenkontrolle“) ist eine deutsche Krautrockband, deren größter Erfolg der Song Gamma Ray aus dem Jahr 1972 ist. Kennzeichnend für ihre Musik sind lange Stücke und Solo-Einlagen der einzelnen Instrumente, insbesondere die Schlagzeugsoli.

Birth Control formierte sich im August 1966 aus zwei Berliner Bands, den Earls und den Gents. Gründungsmitglieder waren Bernd Koschmidder, Reinhold Sobotta, Rolf Gurra, Fritz Gröger, Klaus Orso, Reiner Borchert und Hugo Egon Balder. Ende der 1960er Jahre war die Geburtenkontrolle wegen der päpstlichen Enzyklika Humanae Vitae ein viel diskutiertes Thema. Den englischen Ausdruck Birth Control hörten die Bandmitglieder beim Radiosender AFN und entschlossen sich, ihn zum Bandnamen zu machen.

BirthControl01

Birth Control profilierte sich zunächst als Coverband, hauptsächlich mit Stücken von Julie Driscoll. Nach ersten personellen Veränderungen – Balder und Orso verließen die Band, Bernd Noske kam dazu – nahm die Band Anfang 1969 ein dreimonatiges Gastspiel in einem Beiruter Nachtclub wahr. Gitarrist Borchert blieb im Libanon, Bruno Frenzel ersetzte ihn. Nachdem auch Fritz Gröger im Spätsommer ausgeschieden war, begann die Band erste eigene Stücke einzuspielen. Die Band tingelte anschließend durch Deutschland. In Wien wurde die erste Single produziert, Ende des Jahres stieg Rolf Gurra aus, und die erste LP Birth Control erschien. Die Gruppe wurde als einzige deutsche Band zum Super Concert 70 in die Deutschlandhalle in Berlin eingeladen, auf dem auch Jimi Hendrix, Ten Years After und Procol Harum spielten. Zudem wirkte die Band in zwei Filmen mit, in einer Vampirkomödie und in Ich – ein Groupie (1970) mit Ingrid Steeger.

BirthControl02

Birth Controls erste LP erschien in ungewöhnlichem Cover: einer runden Dose, die einer Antibabypillen-Schachtel gleicht. Es folgten Tourneen im deutschsprachigen Raum und 1971 das zweite Album. Auf dem Cover war der Papst mit einem ein Baby fressenden Monster abgebildet. Das englische Cover sorgte für einen Verpackungsstreik, denn auf ihm waren Kondome abgebildet. Zugleich war das aber Publicity, so dass Birth Control zu Konzerten nach England eingeladen wurden und so als erste deutsche Band im Londoner Marquee Club auftraten. Auf England folgte ein Konzert in Cannes.

BirthControl03

1972 wurde zum Jahr des Durchbruchs für Birth Control: Das Album Hoodoo Man erschien bei der neuen Plattenfirma CBS. Birth Control tourte durch Europa und war Hauptact auf Veranstaltungen. Der größte Erfolg war Gamma Ray, der in den 1990er Jahren auch die Technoszene eroberte. Es folgten weitere Platten und Tourneen. Ende der 1970er Jahre sanken die Verkaufszahlen. Horst Stachelhaus ersetzte 1977 Föller, Manni von Bohr (wie Stachelhaus von der Band Message) sorgte als Schlagzeuger dafür, dass Noske sich mehr um den Gesang kümmern konnte. 1983 starb Bruno Frenzel an den Spätfolgen eines Stromschlags, die Band verlor damit ihren Hauptkomponisten und -texter. Noske löste die Band auf.

1993 vereinte Noske alte und neue Mitglieder und belebte Birth Control wieder. Neben alten Aufnahmen, die nach und nach als CDs erschienen, produzierte die Band auch neue Alben, hatte aber vor allem dank der alten Hits wieder großen Zulauf. Xaver „Fischfinger“ Fischer (Keyboards) steuerte die meisten Songs zum Album Jungle Life bei. Nach dem Tod von Horst Stachelhaus bestand die Besetzung bis 2014 aus Bernd Noske (Schlagzeug, Gesang), Peter Engelhardt (ab 2011 Martin „Ludi“ Ettrich) (Gitarre), Sascha Kühn (Keyboard) und Hannes Vesper (Bass).

BirthControl04

Am 18. Februar 2014 starb Schlagzeuger und Sänger Bernd Noske überraschend aus ungeklärter Ursache, kurz darauf gab die Band ihre endgültige Auflösung bekannt. Die verbleibende letzte Besetzung Kühn, Ettrich & Vesper plante, im Anschluss an zwei in Gedenken an Noske angesetzte Konzerte weiterhin aufzutreten, dann nach eigener Aussage jedoch unter dem Namen Rebirth und voraussichtlich in Zusammenarbeit mit dem ehemaligen Bassisten Peter Föller. Die Auflösung der Gruppe wurde im Laufe des Jahres 2014 widerrufen, mit der Ankündigung, dass die Band nun doch weiterhin unter dem Namen Birth Control auftreten wird.

Am 5. Januar 2016 gab die Band auf ihrer Website bekannt, dass sie wieder aktiv wird. Mit dabei sind neben der letzten Besetzung die ehemaligen Mitglieder Peter Föller (Gesang) und Manfred von Bohr (Schlagzeug). Die Veröffentlichung des Albums Here and Now, dem letzten mit Bernd Noske, erfolgte am 4. März 2016. Gleichzeitig nannte die Gruppe erstmals seit Noskes Tod neue Live-Termine. (wikipedia)

Singles

Und hier ihr furioses Debütalbum:

Das 1970 erschiene Debütalbum machte die Band schnell zum Geheimtipp der Underground-Szene machte. Dies lag u. a. daran, weil das erste Album in eine Pillendose verpackt wurde um damit Kritik an der Geburtenregelung des Papstes zu üben. Die Verkaufszahlen hielten sich allerdings in Grenzen, daher musste sich die Band damals als Begleitband von Michael Holm durchschlagen.

Und natürlich war ihr provozierendes „Pillen-Cover“ ein Hingucker in der damaligen Zeit, das Album jedoch ausschließlich auf dieses Cover zu reduzieren, würde der der dargebotener Musik nun wahrlich nicht gerecht werden.

Allen voran zaubert Organist Reinhold Sobotta einen fauchenden Sound … da tobte sich einer ganz schön brilliant aus.

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Also:
Typischer Krautrock mit harten Rhythmen, hämmernden, treibenden Drums, vordergründiger Orgel und harter Gitarre. Dazu provokante Texte mit empathischer Stimme vom Drummer vorgetragen. Kein Zweifel, Birth Control gehören zur Hardrockfraktion des Kraut. (Bodo Matthias)

Und wie gut das sich bereits bei ihrem Debütalbum anhörte … davon kann man sich hier überzeugen.

Aber ihre Version von „Light My Fire“ ist gut … knn aber natürlich das Original vonden Doors nicht toppen!

BackCover1

Besetzung:
Bruno Frenzel (guitar, vocals)
Bernd Kaschmidder (bass)
Bernd Noske (drums, vocals)
Reinhold Sobotta (organ)

Booklet

Titel:
01. No Drugs (Frenzel) 4.04
02. Recollection (Sobotta) 6.26
03. Deep Inside (Frenzel) 4.41
04. Foolish Action (Frenzel) 4.33
05. Sundown (Sobotta) 10.03
06. Change Of Mind (Frenzel) 3.43
07. Light My Fire (Morrison/Densmore/Manzarek/Krieger) 5.42
+
08. No Drugs (Mono Single Mix) 4.03
09. All I Want Is You (Frenzel/Sobotta) 4.10
10. October (die erste Single, 1969 A-Seite) (Frenzel) 3.40
11. Freedom (die erste Single, 1969 B-Seite) (Frenzel) 4.02

LabelB1

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