Gitte Hænning – Was ihr wollt (2010)

FrontCover1In den 60er Jahren war sie in aller Munde (natürlich vornehmlich wegen ihrem frechen „Ich will nen Cowboy als Mann“), aber sie blieb auch in all den folgenden Jahrzehnten aktiv:

Gitte Hænning-Johansson (* 29. Juni 1946 in Aarhus, Dänemark) ist eine dänische Sängerin und Schauspielerin. Mit ihrem Hit Ich will ’nen Cowboy als Mann wurde sie 1963 zu einer der beliebtesten Interpretinnen des deutschsprachigen Schlagers. Seit den 1980er Jahren tritt sie mit anspruchsvollen Texten des Librettisten Michael Kunze als gereifte Popsängerin in Erscheinung. Ihr Repertoire umfasst außerdem Blues, Jazz, Musical und dänische Volkslieder.

Hænning stand im November 1954 als Achtjährige erstmals auf der Bühne in ihrer dänischen Heimat. Ihr Vater Otto Johansson (* 19. November 1916; † 7. Februar 2004) war Gesangslehrer und ebnete ihr den Weg ins Showgeschäft, als er mit ihr den deutschen Erfolgsschlager Ich heirate Pappi auf Dänisch (Giftes med farmand) aufnahm (veröffentlicht am 20. Oktober 1954). 1958 galt das blonde Mädchen als der berühmteste Kinderstar ganz Skandinaviens, hatte schon Auftritte im Fernsehen, beim Film und auf der Musicalbühne und 16 Schallplatten besungen. Ab Ende der 1950er Jahre veröffentlichte sie auch in deutscher Sprache.

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Seit den frühen 1960er Jahren war Hænning in den dänischen und schwedischen Hitparaden sehr erfolgreich. Schon im Januar 1963 hatte sie in Dänemark mit Ta’ med ud a fisk ihren allerersten Nummer-eins-Hit. Im selben Jahr war sie außer in Deutschland auch noch in Schweden mit Kom ned på jorden igen auf dem ersten Platz. Somit hatte sie im Jahr 1963 drei verschiedene Nummer-eins-Hits in drei Ländern, dazu kommt noch eine vierte Nummer eins im Duett mit Rex Gildo. Sie nahm auch im nationalen Finale der dänischen Vorentscheidung zum Eurovision Song Contest im Jahr 1962 mit dem Song Jeg snakker med mig selv teil. Dieser Song wurde jedoch disqualifiziert. Ein Jahr später versuchte sie es erneut mit dem Song Lille sarte kvinde und belegte damit im Vorentscheid den 4. Platz. Nils Nobach entdeckte sie 1960 für den deutschen Schlagermarkt und vermittelte ihr einen Plattenvertrag mit Electrola. Nach zunächst mäßigem Erfolg gewann sie 1963 die Deutschen Schlager-Festspiele in Baden-Baden mit dem Titel Ich will ’nen Cowboy als Mann, der dann auch ein Nummer-eins-Hit in Deutschland wurde.

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In der Folgezeit trat Gitte häufig zusammen mit dem Schlagersänger Rex Gildo auf. Sie waren Mitte der 1960er Jahre das beliebteste Duo auf dem deutschen Schlagermarkt. Mit Vom Stadtpark die Laternen hatte sie 1963 noch einen weiteren Nummer-eins-Hit. Das Duo Gitte/Rex Gildo platzierte bis 1965 sechs weitere Singles, die erfolgreichsten waren Jetzt dreht die Welt sich nur um dich und Zwei auf einer Bank. Weiterhin veröffentlichte Gitte auch Solosingles in deutscher, dänischer und schwedischer Sprache, die zumeist im oberen Mittelfeld der Verkaufslisten auftauchten. Bis in die 1970er Jahre hatte sie 15 Hits in Dänemark und 10 Hits in Schweden (hier hatte sie 1965 und 1966 zwei weitere Nummer-eins-Hit). Häufig war sie zu Gast in Fernsehshows. Schon früh hatte sie Begegnungen mit dem Jazz. 1968 nahm sie mit der renommierten Kenny Clarke/Francy Boland Big Band das Album My Kind of World auf, das damals zwar von der Kritik wohlwollend, aber vom Publikum erst viele Jahre später, als Neuveröffentlichung auf CD unter dem Titel Out of This World, beachtet wurde.

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Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre hatte Hænning Erfolg mit den Singles Man muß schließlich auch mal nein sagen können, Probleme, Aber heimlich, Millionär, Weiße Rosen, Dann kamst Du und Regenbogen. Mehrfach coverte sie ihre eigenen deutschen, aber auch internationale Hits in dänischer Sprache.

1973 startete sie für Deutschland mit dem Titel Junger Tag beim Eurovision Song Contest und wurde Achte. In den 1970er Jahren konnte sie mit Schlagertiteln wie So schön kann doch kein Mann sein (1975) und Lass mich heute nicht allein (1976) weitere gute Hitparadenplatzierungen erzielen und erreichte mit Ich hab die Liebe verspielt in Monte Carlo (1974), wenn auch knapp, die Top Ten. Die beiden männlichen Mitglieder der Gruppe ABBA produzierten für Gitte den Titel Happy-End, der 1976 auf einer Single-A-Seite erschienen ist. 1978 nahm sie in Luxemburg an der Vorentscheidung für den Eurovision Song Contest mit dem Lied Rien qu’une femme teil und belegte den dritten Platz hinter Baccara. Immer wieder hatte Gitte beim Fernsehen eigene Personality-Shows (1974, 1978, 1981, 1983). Während sie sich in Deutschland als Showstar etablierte, veröffentlichte sie zwar weiterhin in Skandinavien, aber mit abnehmendem Erfolg. 1979 spielte sie am Stadttheater Oberhausen zusammen mit Silvio Francesco und Horst Jüssen in dem Musical Ich liebe meine Frau.

Ein Imagewechsel hin zur ernsthaften Popinterpretin Anfang der 1980er Jahre brachte Hænning nun auch die Aufmerksamkeit der Kritik. Freu dich bloß nicht zu früh (die deutsche Version des Andrew-Lloyd-Webber-Hits Take That Look Off Your Face) wurde 1980 ein großer Erfolg (Platz 10). Das Musikstück war Teil des von Lloyd Webber geschriebenen und im Original von Marti Webb aufgenommenen Ein-Akt-Musicals für eine Person Tell Me on a Sunday. Gitte Hænning nahm eine deutsche Version des Musicals unter dem Titel Bleib noch bis zum Sonntag auf. Für dieses Konzeptalbum erhielt sie 1980 den Deutschen Schallplattenpreis. Danach waren Die Frau die dich liebt (von den Bee Gees 1980 für Barbra Streisand komponiert), Etwas ist geschehen (1981), Ich will alles (1983) und Lampenfieber (1983) ihre bekanntesten Hits. Zum Zeichen ihrer Emanzipation nahm Gitte nun auch ihren Nachnamen mit auf die Plattenhüllen. In dieser Zeit überzeugte sie auch mit mehreren Konzeptalben wie Ungeschminkt (1982), dem besonders erfolgreichen Berührungen (1983), wofür sie ihre erste Goldene Schallplatte erhielt, und Jetzt erst recht (1987). Live war Hænning 1984 (Berührungen-Tour), 1988 (Jetzt-erst-recht-Tour) und 1993 (Liebster-Tour) auf Tournee zu erleben. Ihre beiden CDs Liebster (1993) und My Favorite Songs (1998), beide bei WEA erschienen, waren allerdings weniger erfolgreich. Außerdem bewarb sie in den 1980er Jahren die Praline Mon Chéri des italienischen Herstellers Ferrero.

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In den 1990er Jahren spielte Hænning mehrere Monate in Berlin im Musical Shakespeare & Rock ’n’ Roll, das von Friedrich Kurz (ihrem damaligen Lebensgefährten) produziert wurde. Sie gehörte etwas später ebenfalls zum Ensemble der erfolgreichen Berliner Zeltaufführungen von Die Zauberflöte unter der Regie von George Tabori. Gelegentlich absolvierte sie Gastauftritte in festspielartigen Musikprogrammen. Ein Jazzkonzert für ihren Vater Otto Hænning in der Komischen Oper in Berlin wurde 1997 zum großen Erfolg. Das Konzert Songs for My Father wurde auch als Live-CD veröffentlicht. Für die Ende 1998 erstausgestrahlte 13-teilige ZDF-Justizfernsehserie Lisa Falk – Eine Frau für alle Fälle interpretierte sie den Titelsong Like a Star in the Night.[2]
2000–2009: In-Jazz-Programm, Gitte, Wencke, Siw – Die Show und Veröffentlichungen

Von 2001 bis 2003 war Hænning mit ihrem In-Jazz-Programm erfolgreich auf Tournee durch Deutschland. Im November 2004 feierte Gitte ihr 50. Bühnenjubiläum mit einer kleinen Konzertreihe und sang alte und neue Songs. Zum Jubiläum veröffentlichte sie zwei von ihr selbst produzierte neue CD-Alben: ein Live-Jazz-Album der In-Jazz-Tour und das Popalbum Johansson, das ihrem im Frühjahr 2004 verstorbenen Vater gewidmet ist.

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Von Juni 2004 bis Ende 2007 stand Hænning gemeinsam mit Wencke Myhre und Siw Malmkvist mit dem Programm Gitte, Wencke, Siw – Die Show („GWS-Die Show“) über 500-mal in Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Stuttgart, Bremen, in der Schweiz und in Österreich sowie an zahlreichen anderen Orten auf der Bühne. Mit den beiden Kolleginnen verbindet sie, neben der skandinavischen Herkunft, manch ähnliche Station im Showgeschäft. Die veröffentlichte Live-CD der Show erreichte im Frühjahr 2005 den Platz 100 in den offiziellen deutschen Verkaufscharts. Hierfür erhielten sie 2004 gemeinsam die Goldene Stimmgabel (Platin-Sonderpreis).

In ihrer Heimat war Gitte Hænning 1980 mit der dänischen Version von Bleib noch bis zum Sonntag für lange Zeit letztmals erfolgreich. Die LP erreichte dort den vierten Platz. Es folgten nur noch einige Best-of-CDs, aber keine Neuaufnahmen mehr. Überraschend war daher der Verkaufserfolg der 4-CD-Box Den komplette Popboks 1958–1965 im Frühjahr 2006, die sich in Dänemarks Albencharts auf dem 8. Platz platzieren konnte.

Im November 2006 wurde der Dokumentarfilm Ich will alles – Die Gitte Hænning Story von Filmemacher Marc Boettcher bei den Nordischen Filmtagen Lübeck uraufgeführt und später auch im Fernsehen gezeigt. Im Juni 2007 erschien der Film auf DVD und es wurde eine Doppel-CD dazu veröffentlicht.

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Ende August 2007 veröffentlichte die Plattenfirma Sony BMG die drei erfolgreichen Alben Bleib noch bis zum Sonntag, Ungeschminkt und Berührungen noch einmal in einer 3er-CD-Box. Alle drei Alben waren seit Ende der 1980er Jahre nicht mehr im Handel erhältlich.

Im Herbst 2007 konnte man Gitte Hænning wieder live in Deutschland erleben. Sie tourte zusammen mit einem extra von ihr zusammengestellten Orchester mit dem Jazz-orientierten Programm Ich will durch deutsche Theater und Konzertsäle. Ab Oktober 2008 war Gitte Hænning und ihr 13-Personen-Orchester mit dem Pop-orientierten Programm Ich will alles – Tour 2008 auf Tournee. Die Tour setzte sie 2009 und 2010 mit der Konzertreise Ich will alles fort.
Seit 2010: Theater, Was ihr wollt und Soloprogramme

Ab Ende Mai bis Juli 2010 spielte und sang sie in der Shakespeare-Theaterinszenierung von Was ihr wollt unter der Regie von Armin Holz bei den Ruhrfestspielen Marl und anschließend am Renaissance-Theater (Berlin) die Rolle des „Narren“. Im November 2010 veröffentlichte Hænning ein neues Album, bestehend aus Neuaufnahmen ihrer größten Hits und vier neuen Songs mit dem Titel Was ihr wollt. Hiermit gelang es ihr nach 27 Jahren wieder als Solistin in die deutschen Charts zu kommen.

Gitte Hænning war 2012 an der Seite von Profi-Tanzpartner Gennady Bondarenko in der RTL-Tanzshow Let’s Dance zu sehen, aus der sie wegen des Todes ihrer vier Jahre älteren Schwester in der vierten Runde ausstieg.

Ab Mai 2014 bis Januar 2015 stand sie wieder auf einer Theaterbühne. Im Zwei-Personen-Stück Love Letters agierten sie und Egon Madsen im Theaterhaus Stuttgart.

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Ab März 2015 trat sie mit ihrem Programm All by Myself auf.

Im Oktober 2016 hatte sie Premiere am Theater Lübeck in der Rolle der Norma Desmond in Andrew Lloyd Webbers Musical Sunset Boulevard unter der Regie von Michael Wallner.

Ab Herbst 2017 trat sie mit dem Programm Meine Freunde, meine Helden, Ihre Gitte! auf. Hier interpretierte sie neben wenigen eigenen Liedern vor allem Songs von Udo Lindenberg, Rio Reiser und auch internationale Standards.

Erneut übernahm sie ab September 2018 eine Rolle in einem Musical. Im Hamburger Mehr!-Theater am Großmarkt war sie als alternde Tanzlehrerin Hannah in der Bühnenversion des Kultfilms der achtziger Jahre Flashdance in einer Sprechrolle zu sehen.

Hænning wirkte als Zeitzeugin in dem Dokudrama Rex Gildo – Der letzte Tanz (2022) von Rosa von Praunheim mit.

Gitte Hænning war Mitte der 1960er Jahre mit dem dänischen Jazzmusiker Niels-Henning Ørsted Pedersen liiert. Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre lebte sie mit dem Komponisten Robert Cornford in London und Rom. 1974 heiratete sie ihren Manager Jo Geistler. Die Ehe wurde jedoch 1976 geschieden. In den 1980er Jahren war der Regisseur Pit Weyrich einige Jahre ihr Lebensgefährte. In den 1990er Jahren war der Musicalproduzent Friedrich Kurz an ihrer Seite.

Seit einigen Jahren lebt Gitte Hænning alleinstehend in Berlin. (wikipedia)

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Was ihr wollt ist ein deutschsprachiges Studioalbum der dänischen Sängerin Gitte Hænning aus dem Jahr 2010. Enthalten sind 8 Neuaufnahmen ihrer Singles, die zwischen 1963 und 1983 in die deutschen Charts eingestiegen waren, sowie 4 neue Titel. Alle Titel wurden von Roland Spremberg und Christian Lohr produziert, am Songwriting der neuen Lieder waren zudem Jasmin Wagner, Maya Singh und Gitte Hænning selbst beteiligt. Das Album wurde am 19. November 2010 veröffentlicht. Es wurde zudem als Vinyl-EP herausgegeben, das 5 Titel der CD sowie eine Akustik-Version von „Mit jedem Abschied fängt was an“ enthält. Nach 26 Jahren war es Gitte Hænnings erstes Soloalbum, das sich in den deutschen Charts platzieren konnte. Es erreichte in der ersten Woche Platz 94. Seit der Veröffentlichung des Albums liefen über mehrere Jahre sämtliche Konzerte von Gitte Hænning unter der Überschrift „Was ihr wollt“. Gespielt wurden vor der Pause größtenteils Lieder aus den Alben „Was ihr wollt“ und dem Vorgänger „Johansson“, während nach der Pause stets ein fast zweistündiges Jazz-Set folgte. (wikipedia)

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Vielleicht ist es so etwas, wie die größte musikalische Überraschung des Jahres 2010. Das neue Album von Gitte Haenning Was ihr wollt. Es holt all die großen Hits der vielseitigen Künstlerin, die mittlerweile seit über 50 Jahren auf der Bühne steht, klanglich wie kulturell in die Jetztzeit ab. Was ihr wollt ist ein Werk voller scheinbarer Widersprüche, die sich wie ein Puzzle zu einem genialen Ganzen zusammenfügen. „Ich habe das Album Was ihr wollt genannt, weil es, ausgenommen von vier neuen wunderbaren Liedern, die älteren Hits von mir in ganz neuen Versionen präsentiert. Es sind ausschließlich Titel, die vom Publikum live am meisten gefordert werden“, erklärt Gitte Haenning das Konzept des Tonträgers.

Das Album beweist eindrucksvoll wie zeitlos Gittes Songs sind, die in ihrem Wesen immer an das Wesentliche appellieren. Egal ob witzig, ironisch, stark oder melancholisch. Es sind die Widersprüche und mutigen Entscheidung gegen den Strom zu schwimmen, die letztlich zur Weiternetwicklung führen. Produziert wurde das Album von den beiden modernen Pop-Produzenten Roland Spremberg (Rosenstolz, A-HA u.v.m.) und Christian Lohr (Gianna Nannini, Joss Stone u.a.). (Pressetext)

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Sicher, die meisten Fans hätten sich ein neues Album gewünscht, das geht ja eindeutig aus den Kommentaren hervor, und ich schliesse mich dem an, dennoch finde ich die 8 Neuaufnahmen ihrer grossen Hits gelungen, weil sie nicht einfach nur ein bisschen auf zeitgemäss getrimmt wurden, sondern völlig neu interpretiert daher kommen. Beim letzten Jazzfestival in Gronau konnte ich Gitte erstmals live sehen und auch da hat sie, überraschenderweise, viele ihrer alten Hits gesungen, aber in eben auch bereits völlig umarrangierten Versionen. Es ist wohltuend, die alten Songs nicht einfach nur durch härtere Beats aufgemotzt zu hören, sondern bei der Produktion wurde sogar ordentlich zurückgeschraubt und so klingt ein Lied wie „Lampenfieber“ nicht mehr wie damals Donna Summers „She Works Hard For The Money“, sondern wie ein ruhiger, nachdenklicher Song, bei dem man sich Gitte gut beim Zurechtmachen für ein Date vorstellen kann. Richtig gut finde ich auch die Neuauflage des „Cowboys“, den ja Gitte selbst wohl lieber nicht mehr singen würde, der aber doch vom Publikum gefordert wird und in dieser Version auch wieder alterstauglich ist, wenngleich der Text natürlich albern bleibt. Hervorzuheben ist „Freu dich bloss nicht zu früh“, dessen neues Kleid ich besonders gelungen finde. Die vier neuen Lieder sind allesamt gut, sind aber nicht wie die früheren Hits hitparadentauglich, auch wenn sie nach und nach durchaus Ohrwurmqualität zeigen, besonders „Heimatlos melancholisch“ und „Mit jedem Abschied fängt was an“. (Volker Lutterb)

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Und auch wenn ich kein glühender Gitte Fan bin: Aber ihrer Entwicklung nötigt mir einigen Respekt ab (von dem Schlagersternchen bis hin zu einer ernsthaften Pop Sängerin) und ja, viele ihrer Texte haben jenen Tiefgang, den ich ansonsten so oft bei den üblichen Schlagerproduktionen vermisse (ihr „Ich bin stark“ ist quasi ne deutsche Version von „I Will Survve“) … Hut ab Herr Michael Kunze !

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Besetzung:
Gitte Hænning (vocals)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiousiker

Die Rückseite der EP Version:
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Titel:
01. Die Frau die dich liebt (Version 2010) (B.Gibb/R.Gibb/Kunze) 3.43
02. Mit jedem Abschied fängt was an  (Lohr/Wagner/Singh) 3.17
03. Freu‘ dich bloß nicht zu früh (Version 2010) (Webber/Kunze) 3.18
04. Ich will ’nen Cowboy als Mann (Version 2010) (Lindt/Ström) 3.18
05. Etwas ist geschehen (Es ist nie zu spät) (Version 2010) (Greenaway/Cook/Thatcher/Kunze) 3.37
06. Ich will alles (Version 2010) (G.de Angelis/M.de Angelis/Jojić/Kunze) 3.55
07. Ich bin stark (Version 2010) (G.de Angelis/M.de Angelis/Kunze) 2.56
08. Lampenfieber (Version 2010) (Barry/Kunze) 3.34
09. So schön kann doch kein Mann sein (Version 2010) (Moslener/Möring) 3.20
10. Heimatlos melancholisch (Lohr/Singh/Hænning) 3.14
11. Salz in der Luft (Lohr/Singh/Hænning) 5.02
12. Shakespeare beschwören (Lohr/Singh) 3.06

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Verschiedene Interpreten – 50 Jahre Musik bei Reader´s Digest – Vol 1 (1960 – 1966) (2010)

FrontCover1Eine ganz und gracht prachtvolle Edition veröffentlichte „Reader´s Digest“ im Jahre 2010. Auf 5 CD präsentieren sie Lieder aus den letzten Jahrzehnten und dabei gigb es auch einiges, was man durchaus als rar bezeichnen kann. Aber der Reihe nach. Genehmigen wir den Jungs von „Reader´s Digest“ erstmal jede Menge Eigenlob:

„Reader’s Digest feiert 50 Jahre Musikgeschäft in Deutschland und Österreich mit einer prachtvollen Jubiläumsedition und dem Start der Online-Rubrik „Musikwelt“

Mit Tschaikowskys Capriccio Italien startete Reader’s Digest vor genau 50 Jahren in Deutschland und Österreich das Musikgeschäft. Der Auftakt signalisierte von Anfang an den bis heute geltenden Anspruch des Medien- und Marketingunternehmens im Musikgeschäft: Ob Klassik, Oper, Operette, Chormusik, Evergreens, Schlager, Jazz, Swing, Pop, Country, Volksmusik oder Entspannung – für jeden Geschmack und für jeden Anlass gibt es bei Reader’s Digest genau die richtige Musik. Seit Jahrzehnten zählt Reader’s Digest daher zu den größten Anbietern von Musik im deutschsprachigen Raum. Insbesondere bei klassischer Musik und bei deutschen Schlagern ist Reader’s Digest der größte Anbieter auf dem direkten Postweg.

Zum Jubiläum präsentiert Reader’s Digest eine prachtvolle Edition mit den Höhepunkten der Unterhaltungsmusik aus fünf Jahrzehnten und startet seine neue Online-Rubrik Musikwelt mit einem exklusiven Gewinnspiel. Der Hauptgewinn, der insgesamt fünf Mal verlost wird: ein Treffen mit dem Sänger und TV-Moderator Gunther Emmerlich in Dresden samt Rahmenprogramm.

LogoDie Geburtsstunde der Produktlinie „Recorded Music“ schlug 1960, als die erste Kollektion Zauber der Musik – Unvergängliche Melodien aus drei Jahrhunderten erschien. In einem großen Schuber erwarb der Musikfreund zwölf große HiFi-Langspielplatten mit exklusiven Aufnahmen – mit Tschaikowskys eingängiger Italien-Reminiszenz als Entrée der ersten Schallplatte.

Auch wenn die sperrigen Langspielplatten und die zeitweise beliebten MusiCassetten längst von der CD abgelöst wurden, ist das Erfolgsrezept im Kern über Jahrzehnte hinweg gleich geblieben: Musikkollektionen von Reader’s Digest werden mit Liebe und Sorgfalt nach den Wünschen der Kunden zusammengestellt – seien es die besten Single1Stücke einer Epoche, einer Musikrichtung oder eines Superstars. Die Musikredaktion geht mehrmals im Jahr auf die Kunden zu, fragt die Einschätzung zu neuen Ideen und Konzepten für Kollektionen ab, bevor sie in die Produktion gehen. Dank enger Kontakte zu Tonträgerfirmen, Verlagen, Agenturen und Künstlern entstehen einzigartige Musiksammlungen mit hohem Sammlerwert.

Seit 1960 hat Reader’s Digest im deutschsprachigen Raum
–       rund 1.000 Musikkollektionen herausgebracht
–       über 13 Millionen Kollektionen verkauft
–       mit 52 Millionen Tonträgern (CDs, MCs, Schallplatten)
–       mit einer Gesamt-Spielzeit von rund 60 Millionen Stunden
–       mit insgesamt 884 Millionen Einzel-Titeln.

Allein um das bislang veröffentlichte Repertoire mit seinen rund 70.000 Titeln zu hören, wäre ein Musikfreund mehr als halbes Jahr – 193 Tage – rund um die Uhr damit beschäftigt. Wer sogar jedes einzelne verkaufte Musikstück auch nur einmal hören möchte, würde dafür 6.840 Jahre brauchen.

Single2Im Mittelpunkt des Jubiläums steht „Die große Jubiläumsedition 50 Jahre Musik bei Reader’s Digest“. Diese prachtvoll gestaltete Kollektion präsentiert „Das Beste“ aus der Unterhaltungsmusik der vergangenen 50 Jahre. „Wir wollen mit Ihnen die Schätze entdecken, die zu Meilensteinen unseres Musikprogramms wurden“, schreibt die Musikredaktion in der Begleitbroschüre. Und lädt dazu ein, auf sechs CDs einen Streifzug durch das Musikarchiv von Reader’s Digest zu unternehmen.

Die luxuriöse Gestaltung im A4-Format unterstreicht den hohen Anspruch: Die aufwendige Verpackung besteht aus einer exklusiven Hochglanz-Stecktasche zum Aufklappen. Darin ist neben den CDs das Booklet enthalten, das mit 36 Seiten im A4-Format freilich eher ein Musikführer ist als ein herkömmliches Booklet. “ (Pressetext)

Hier nun die erste CD dieser Edition und man mögen mir verzeihen: Aber ich bin begeistert (dabei habe ich mit „Reader´s Digest“ eigentlich so gar nichts am Hut).

Aber hier geht´s mit Perlen der bekannten und unbekannten Art dieser Jahre Schlag auf Schlag. Wo soll ich da nur anfangen ?

Mit einer Marlene Dietrich die „Blowing In The Wind“ singt (muss man sich mal vorstellen … der deutsche Alt-Star singt ein Lied des jungen Folkies aus den USA auf deutsch !).

Hugo Strasser zeigt was er wirklich drauf hat und spielt eine überzeugende Version von „Take Five“ !

Oder all die deutschen Schlagererfolge, die mich damalsnoch begeisterten, zumindest bevor aus dem Radio „I Can´t Get No (Satisfaction)“ dröhnte.

Das kecke „Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini“ von Caterina Valente ?

Es versteht sich von selbst, dass im Laufe der nächsten Tage die restlichen 5 CD hier präsentiert werden und dann am Schluß natürlich auch das bereits erwähnte 36seitige booklet.

Wer eine vergnügliche musikalische Revue jener Jahre will, wird hier bestens bedient. Wenngleich man dann feststellen muss, dass Drafi´s „Marmor, Stein und Eisen bricht“ nicht in der Originalfassung präsentiert wird; stattdessen gibt es ein albernes Remake … ärgerlich.

BookletTitel:
01. Edith Piaf: Milord (1960) (Monnot/Moustaki) 4.27
02. Elvis Presley: Wooden Heart (Muss i denn zum Städtele ’naus) (1960) (Wise/Weisman/Twomey/Kampfert/Traditional) 2.03
03. Caterina Valente + Silvio Francesco: Itsy Bitsy Teenie Weenie Honolulu-Strand-Bikini (1960) (Pockriss/Vance) 2.10
04. Heidi Brühl: Wir wollen niemals auseinander gehn (1960) (Jary/Balz/de Vos) 2.58
05. Hugo Strasser und seine Hot Five: Take Five (1960) (Desmond) 4.34
06. Harry Belafonte: Angelina (1961) (Burgie) 3.55
07. Gerhard Wendland: Tanze mit mir in den Morgen (1961) (Götz/Hertha) 2.55
08. Monika & Peter: Drei weiße Birken (1961) (Lemberg/Kaegbein) 2.31
09. Kurt-Adolf Thelen: Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett gesehen (Korn/Steingass) 2.42
10. Marlene Dietrich: Die Antwort weiß ganz allein der Wind (1962) (Dylan/Bradtke) 3.57
11. Gitte: Ich will ’nen Cowboy als Mann (1963) Lindt/Ström) 2.39
12. Freddy Quinn: Junge, komm bald wieder (1963) (Olias/Rothenburg) 3.12
13. Johnny Cash: Ring Of Fire (1963) (Carter-Cash/Kilgore) 2.37
14. Bobby Bare: 500 Miles Away From Home (1963) (West/Williams/Bare) 2.42
15. Bert Kaempfert und sein Orchester: Danke schön (1963) (Kampfert/Schwabach/Gabler) 2.40
16. Caterina Valente: La ragazza di Ipanema (The Girl From Ipanema – 1963) (Jobim/de Moraes/Gimbel) 2.28
17. Cliff Richard: Rote Lippen soll man küssen (1963) (Leiber/Bradtke) 2.42
18. The Beach Boys: Fun, Fun, Fun (1964) (Wilson/Love) 2.19
19. Frank Schöbel: Blonder Stern (1964)  (Hugo/Shneider) 2.19
20. Hildegard Knef: Ich hab noch einen Koffer in Berlin (1964) Siegel/v.Pinelli) 2.35
21. Manfred Krug: Wenn du schläfst, mein Kind (1964) (Heicking/Kerber) 3.05
22. Nini Rosso: Il Silenzio (1964) (Traditional) 3.06
23. Drafi Deutscher: Marmor, Stein und Eisen bricht (1965) (Bruhn/Deutscher/Loose) 3.18
24. Freddy Quinn: Hundert Mann und ein Befehl (1966) (Moore/Sadler/Bader) 2.32
25. Roy Black: Ganz in Weiß (1966) (Arland/Hertha) 2.32
26. La Montanara: Das Lied der Berge (1966) (Ortelli/Pigarelli) 3.21

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Verdammt noch mal, warum ist dieser Text aus dem Jahr 1963 auch heute noch so gültig ?

Wie viele Straßen auf dieser Welt
Sind Straßen voll Tränen und Leid?
Wie viele Meere auf dieser Welt
Sind Meere der Traurigkeit?
Wie viele Mütter sind lang schon allein,
Und warten und warten noch heut‘?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Wie viele Menschen sind heut‘ noch nicht frei,
Und würden es so gerne sein?
Wie viele Kinder geh’n abends zur Ruh‘
Und schlafen vor Hunger nicht ein?
Wie viele Träume erflehen bei Nacht,
Wann wird es für uns anders sein?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Wie große Berge von Geld gibt man aus,
Für Bomben, Raketen und Tod?
Wie große Worte macht heut‘ mancher Mann,
Und lindert damit keine Not?
Wie großes Unheil muß erst noch gescheh’n,
Damit sich die Menschheit besinnt?

Die Antwort, mein Freund, weiß ganz allein der Wind,
Die Antwort weiß ganz allein der Wind.

Verschiedene Interpreten – Die Grossen 16 – 1967/1968 (1968)

FrontCover1Und wieder mal eine Zeitreise, die durchaus vergnüglich wird bzw. werden kann (je nachdem) …

Wo fange ich jetzt am besten an …

Zum Beispiel damit: wenn mir die „grossen 16 der Jahre 1967/1968“ angekündigt werden, dann staune ich jetzt erstmal über die Auswahl.

Oder anders: Wo haben wir ne LP wo Rald Bendix, The Lords, Heino, Howard Carpendale und Pink Floyd zu hören sind ?

Aber der Reihe nach:

Das Album geht mit einem Graham Bonnet Hit los und der heißt „Siebenmeilenstiefel“ und man achte auf die durchgeknallt-psychedlich angehauchte Gitarre …. und der erste Lachanfall ist sicher.

Gilbert Becaud und Cliff Richard singen auf deutsch, wobei man feststellen kann, dass Gilbert Becaud auch in deutsch eine bravoröse Figur macht … die Lords hingegen singen auf deutsch (die Musik ist dabei gar nicht so schlecht)

Und Gitte klärt die Frauen auf: Jede hat einmal im Leben einen Jonny … den sie gern hat, den sie lieb hat … denn sie leider nie wieder sieht … Aha

Und aus dem Nebel taucht dann irgendwann mal ein gewisser Anhony Quinn auf und teilt uns mit: „Love You, You Love Me“ (wobei seine gesanglichen Talente arg limitiert sind, da war Lee „I Was Born A Under A Wandrin Star“ Marvin geradezu virtuos: man könnte diesen Gesang durchaus auch als Gegrunze durchlassen … so könnte ich es auch noch *ggg*)

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Der unbestrittene Star dieses Albums: Anthony Quinn !

Bei „Monja“ von einem Roland W. (bürgerlich Roland Wächtler * 3. April 1941 in Stuttgart; † 11. September 2009 in Schürdt) habe ich gestaunt …  das Lied war tief in meinem Bewußtsein vergraben, ich habe es wohl seit vielen Dekaden nicht mehr gehört … doch ich kannte es … und ja … es berührt mich heute noch.

Ein Howard Carpendale und auch ein Erik Sylvester turnen auch noch herum …

Na ja … und dann kommen die Newcomer „The Pink Floyd“ (noch mit Syd Barrett !) und sie weisen darauf hin, dass die populäre Musik gerade dabei ist, einen Quantensprung zu machen …

Und dann endet das  Album mit dem harmlos-drolligen „By By Yokohama“.

Ich weiss ja nicht, was sich das Management von Columbia/EMI in Köln damals gedacht haben (oder auch welches Kraut sie damals gerade geraucht haben) … aber dieser Sampler ist wahrlich abenteuerlich.

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Titel:

01. Graham Bonney: Siebenmeilenstiefel (Bonney/Blum) 2.20
02. Ralf Bendix: Unser kleiner Sonnenschein (Burke-Gerlach/Röckelein) 2.34
03. Gitte: Jede hat einmal im Leben einen Johnny (Peeters/Kimbel) 2.22
04. Gilbert Becaud: Überall blühen Rosen (Becaud/Zimber) 2.53
05. The Lords: Gipsy Boy (Srbljenovic) 1.55
06. Roland W.: Monja (Jäger/Finando) 3.03
07. Gissy Andre: Man lebt nur zweimal (Barry/Schumacher) 2.43
08. Heino: Wir wollen zu Land ausfahren (Burkersroda/Kutzieb)  2.02
09. Cliff Richard: Es ist nicht gut allein zu sein (Niessen/Ström) 3.17
10. Adamo: Dans ma hotte (Adamo) 2.04
11. Howard Carpendale: …und dann tanz ich mit dir allein (Mills/Blecher) 2.24
12. Anthony Quinn: I Love You You Love Me (Spina) 2.31
13. Al Bano: Nel sole (Massara/Pallavicini) 3.47
14. Erik Silvester: Deine Tränen tun mir weh (Astoth/Meiser/Silvester) 2.20
15. Pink Floyd: See Emmily Play (Barrett) 2.50
16. The Peanuts: By By Yokohama (Blum) 2.09

LabelB1

  • (demnächst)
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PinkFFloyd

Die Newcomer: „The Pink Floyd“

Verschiedene Interpreten – Olympia Gold Platte 1 (1971)

FrontCover1Also, ich weiß wirklich nicht, wieviele Alben damals Ende der 60er/Anfang der 70er Jahre erschienen sind, um die Olympiade in München vorzubereiten und mit Verkaufserlösen für wen auch immer zu sponsern.

Ich kann mich natürlich noch gut an jene Zeit erinnern … die Vorfreude in der Stadt war groß, das Olympiastadion imponierte uns schon mächtig, war es doch auch ein architektonisches Zeugnis einer weltoffenen Stadt und die Hippies hatten längst den Englischen Garten erobert.

Und eine Mark des Verkaufspreises ging an „deutsche Olympia-Mannschaft“:

Hüllentext1

Nun ja, musikalisch ist dieses Album nicht sonderlich ergiebig. Auf Seite hören wir Musik aus der Welt der Operette und Seite 2 bietet irgendwie eine krude Mischung aus abgehalterten Schlagern und wenn der Helmut Zacharias (der ja eigentlich weitaus mehr konnte) sein „Mexico Calling “ fiedelt, hören wir ja eigentlich „La Bamba“ …

Aber der Der Botho Lucas Chor konnte wirklich gut singen … und auch die Lale Andersen kann man sich gut anhören … Und wenn Gitte ihr „Aber heimlich“ trällert, dann grinsen die Bee Gees mit ihrem „Spicks & Specks“ um die Ecke.

Und Heino reitet zur Ponderosa Ranch (eigentlich „Von der blauen Bergen kommen wir“) … was will man mehr ?

Viel Vergnügen !

BackCover1

Titel:
01. Das Philharmonia Orchester London/Herbert von Karajan: Tritsch-Tratsch-Polka (Strauß) 2.40
02. Das Symphonie-Orch. Graunke/Carl Michalski: Dunkelrote Rosen (Millöcker) 2.12
03. Das Symphonie-Orch. Graunke/Carl Michalski: Hör‘ ich Cymbalklänge (Lehár) 4.33
04. Die Berliner Sinfoniker/W. Schmidt-Boelcke: Ich setz‘ den Fall (Millöcker) 4.58
05. Anneliese Rothenberger/Das FFB-Orchester/W. Schmidt-Boelcke: In mir klingt ein Lied (Chopin Melichar) 4.02
06. Fritz Wunderlich, Das FFB-Orchester/Werner Kraus Der Rattenfänger (Neuendorff) 3.36

07. Medley 1: (2.25)
07.1. Helmut Zacharias und sein Orchester: Mexico Calling (Zacharias)
07.2. Peter Kraus: In einer spanischen Nacht (Scharfenberger/Feltz)

08. Medley 02: (3.15)
08.1. Der Botho Lucas Chor: Als die Sonne kam (Shuman/Bader)
08.2. Lale Andersen: Sommerwind (Blum)

08. Medley 03: (3.14)
08.1. Hugo Strasser und sein Tanzorchester: Istanbul (Simon)
08.2. Thomas Fritsch: Mädchen wie Samt und Seide (Raschek)
08.3. Gitte: Aber Heimlich (Feltz/Peeters)
08.4. Graham Bonney: Im Varieté (Blum/Bonney)

09. Medley 04: (3.47)
09.1. Fred Silver Band: Das Lieben bringt groß´Freud´(Traditional)
09.2. Fred Silver Band: Muß i denn zum Städtle hinaus (Traditional)
09.3.Heino:  Zu der Ponderosa reiten wir (Jung/Mahr/Schatz)

10. Das Hellberg-Duo: Gold und Silber (Lehár/Raschek) 2.00
11. Peter Beil: Eine Welt aus Sonnenschein (Massara/Lohse) 1.58
12. Milo Pavlovic: Guten Abend, gut´ Nacht (Brahms) 0.49

FFB-Orchester = ‚Radio Forces Françaises de Berlin‘.

LabelB1

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DasPräsidium

Das Flammenpfennig Präsidium … u.a., mit dem Frauenheld Günter Sachs und Gabriele Henkel (was die wieder mit der Hand macht ….)

Gitte – Ich will ´nen Cowboy als Mann + Das alte Haus in der Huckleburry-Street (1963)

FrontCover1.jpgAlso, an dieser Single der Gitte (Haenning) kommt keiner vorbei, der sich selbst nur oberflächlich mit dem westdeutschem Schlager der 60er Jahre beschäftigen will.

Und dass natürlich nicht wegen der durchaus pfiffigen Melodien, sondern natürlich hauptsächlich wegen diesem Text, den man als Vorboten einer sich emanzipierenden Weiblichkeit verstehen kann, ja muss.

Denn hier artikuliert eine junge und kecke Frau, was sie denn wirklich mag:

Ich will ’nen Cowboy als Mann
Dabei kommts mir gar nicht auf das Schiessen an
Denn ich weiß, das so ein Cowboy küssen kann
Ich will ’nen Cowboy als Mann

Mama sagt: Nun wird es Zeit, du brauchst ’nen Mann
Und zwar noch heut
Nimm gleich den von nebenan, denn der ist bei der Bundesbahn
Da rief ich: No no no no no
Mit dem würd ich des Lebens nicht mehr froh

(Mama gesprochen)
Aber warum denn nicht, mein Kind. Da hast du doch deine
Sicherheit. Denk doch mal an die schöne Pension bei der
Bundesbahn. Was willst du eigentlich?

Ich will ’nen Cowboy als Mann
Ich will ’nen Cowboy als Mann
Dabei kommts mir gar nicht auf das Schiessen an
Denn ich weiß, das so ein Cowboy küssen kann
Ich will ’nen Cowboy als Mann

Papa meint, ich wär sehr schön, ich hätt Figur von der Loren
Produzent vom Film kommt an, der würde dann mein Ehemann
Da rief ich: No no no no no
Mit dem würd ich des Lebens nicht mehr froh

(Papa gesprochen)
Also ick versteh dir nich. Warum nimmste denn nich den
Filmfritzen? Sollst es doch mal besser haben als dein vater.
Wat willste eigentlich?

Ich will ’nen Cowboy als Mann …

Oho … „dass so ein Cowboy küssen kann“ … und damit ist natürlich der hoch erotische Kuss gemeint … und dieser Wunsch dann von einer jungen Frauen … fast hätte ich jetzt noch geschrieben: unerhört !

Und damit gewann sie dann auch noch den 1. Platz bei den „Deutschen Schlagerfestspielen“ 1963 !

Neben der Trude Herr (die ja lieber einen Mann als Schokolade wollte) und der Peggy Peters die mit ihrem agressiven „Aus“ einen jungen Mann die Leviten las, ein weiteres und wohl sehr wichtiges Beispiel dafür, dass nun in den 60er Jahren die traditionellen Rollenzuweisungen zwischen Mann und Frau allmählich einem Erosionsprozeß unterworfen wurde.

Die B-Seite ist dann deutlich traditioneller … hier wird romantisch gekuschelt und gesäuselt. An diesem Titel hat dann die Gitte Haenning als Texterin selbst mitgewirkt !)

Achja … diese Single hier stammt aus dem Bestand meines älteren Bruders, der war damals 13, ich war 8 … aber vermutlich habe ich damals wohl beschlossen, dass ich auch als Cowboy gut küssen muss !

Gitte01.jpg

Gitte und ihr Cowboy… na ja …

Besetzung:
Gitte (vocals)
+
Unbekanntes Studio-Orchester

BackCover1.jpg

Wer erkennt den Unterschied zum Frontcover dieser Single ?

Titel:
01. Ich will ’nen Cowboy als Mann (Lindt/Ström) 2.44
02. Das alte Haus in der Huckleburry-Street (Hertha/Haenning) 2.50

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Und 1974 sang dann die Gitte nochmals fürs das deutsche Fernsehen … interessant wie sich in den 10 Jahren, die zwischen ihrer ersten TV Präsentation und dieser lagen, die visuelle Präsentation geändert hat.

 

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Die Hülle der niederländischen Single

Verschiedene Interpreten – Dieter Thomas Heck präsentiert Stars und Hits – Tag des deutschen Schlagers `82 (1982)

FrontCover1Auf den ersten Blick eine ganz normale Schlagerplatte, präsentiert von dem großen Dieter Thomas Heck und auch auf den zweiten Blick bleibt es eine ganz normale Schlagerplatte … Man feierte den Tag des Schlagers anläßlich der Verleihung der „Goldenen Stimmgabel“:

Die Goldene Stimmgabel war eine Auszeichnung der deutschen Musikbranche für deutschsprachige Interpreten, die von 1981 bis 2007 vergeben wurde.

Die Preisträger wurden anhand der verkauften Tonträger (LP, CD) bestimmt, deren Verkaufszahlen jeweils vom Oktober des Vorjahres bis zum Juni des laufenden Jahres von der Media Control ermittelt wurden. Im Jahr 2007 wurde die Goldene Stimmgabel zum 22. Mal in der Friedrich-Ebert-Halle in Ludwigshafen am Rhein verliehen. Es war die 27. und letzte Verleihung der Goldenen Stimmgabel insgesamt.

Durch die Fernsehgalas beim ZDF führte Dieter Thomas Heck, der Erfinder der Veranstaltung. Nach seinem Ausscheiden beim ZDF wurde die Verleihung nicht fortgeführt. (Quelle: wikipedia).

SingleHüllen01
Diese Platte präsentiert also die Sieger der 2. Veranstaltung dieser Art und natürlich tauchen da viele Namen auf, die die Schlagerszene  z.T, sehr lange geprägt haben, wie Rex Gildo Karel Gott, Gitte oder Roland Kaiser.

SingleHüllen02
Aber auch unbekanntere Interpreten wie Christian Franke, Hanne Haller, Gottlieb Wendehals, Peter Petrel oder Fred Sonnenschein (alias Frank Zander) und seine Freunde erklingen hier in ihrer ganzen Pracht.

Singles3

Textlicher Tiefpunkt ist ganz sicher die Polonäse Blankenese und überraschenderweise ist der Text von „Der Teufel und der junge Mann“ von Paola irgendwie zumindest ein wenig pfiffig.

Singles4
Also: eine ganz normale Schlagerplatte aber zwei Songs fallen dann schon gewaltig aus dem Rahmen. Da ist zum einen der Ted Herold Song „Bill Haley“ (was machte denn der bei den Schlagerstars ?) und dann als eindeutiger Höhepunkt, der Grusel-Song „Es ist Mitternacht, John“ von Mr. Dieter Thomas Heck himself!

DieGeschichtevonDaveWalton
In bester Edgar Wallace Manier erzählt und „singt“ Heck die Geschichte von Dave Walton und seinem Nebenbuhler John Robertson … Ich weiß nicht, welchen Teufel den Dieter Thomas Heck geritten hat, diese eher parodistische Single aufzunehmen (das dazugehörige Album gibt es demnächst hier), aber dieser Song ist sowas von abstrus und schräg, dass er schon wieder gut ist (zumindest für Leute wie mich, die mit einer gehörigen Portion von schrägem Humor ausgestattet sind).

Und von daher ist diese “ ganz normale Schlagerplatte“ schon irgendwie interessant.

Und natürlich war „Bild am Sonntag“ nur zu gerne bereit, als Pate für diese LP zur Verfügung zu stehen.

BackCover1

Titel:
01. Christian Franke: Ich wünsch dir die Hölle auf Erden (Wenn du heut´gehst) (Schikora/Andergast) 3.42
02. Andrea Jürgens: Mama Lorraine (Dietrich/Busse/Kunze) 3.31
03. Karel Gott: Wenn ich dich nicht hätte (Siegel/Meinunger) 3.42
04. Hanne Haller: Samstag abend (Haller/Meinunger) 4.22
05. Rex Gildo: Wenn ich je deine Liebe verlier (Haller/Meinunger) 4.25
06. Nicole: Flieg nicht so hoch, mein kleiner Freund (Frankfurter/Jung) 3.11
07. Dschinghis Khan: Loreley (Siegel/Meinunger) 3.57
08. Gottlieb Wendehals: Polonaise Blankenese (Böhm-Thom/Jud) 4.12
09. Roland Kaiser: Liebe mich ein letztes Mal (Grabowski/Dietrich/Michalski/Hammerschmidt) 4.24
10. Gitte: Die Frau, die dich liebt (B.Gibb/R.Gibb/Kunze) 4.01
11. Peter Petrel: Ich bin viel zu bescheiden (Davis/Preuß/Thorsten) 3.36
12. Lena Valaitis: Johnny Blue (Siegel/Meinunger) 3.02
13. Ted Herold: Bill Haley (Seelenmeyer/Krüger/Erek) 3.52
14. Paola: Der Teufel und der junge Mann (Heck/Kunze) 3.53
15. Dieter Thomas Heck: Es ist Mitternacht, John (Pacemaker) 3.46
16. Fred Sonnenschein & seine Freunde: Ja, Wenn Wir Alle Englein Wären (Dance Little Bird) (Thomas/Rendall/Marcard/Zander) 3.10

LabelB1

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Viele bunte Schallplatten

Gitte – Bleib noch bis zum Sonntag ! (1980)

FrontCover1Die Gitte hat ja ne wirklich bemerkenswerte Karriere hingelegt. Angefangen hat sie halt als Schlagersängerin und wer kennt nicht „Ich will ne Cowboy als Mann“ (ein bemerkenswertes Frühwerk weiblicher Emanzipation !).

Aber die Gitte hatte viel mehr drauf. Und davon kann man sich z.B. bei dieser LP überzeugen. Nach diversen (Un)Taten als Schlagersängerin (u.a. mit Rex Gildo) schlug sie dann Ende der 70er Jahre einen neuen Weg ein.

„Ein Imagewechsel hin zur ernsthaften Pop-Interpretin Anfang der 1980er Jahre brachte ihr nun auch die Aufmerksamkeit der Kritik. Freu dich bloß nicht zu früh (die deutsche Version des Andrew-Lloyd-Webber-Hits „Take that look off your face“) wurde 1980 ein großer Erfolg (Platz 10). Das Musikstück war Teil des von Lloyd Webber geschriebenen und im Original von Marti Webb aufgenommenen Ein-Akt-Musicals für eine Person Tell me on a Sunday. Gitte Hænning nahm eine deutsche Version des Musicals unter dem Titel Bleib noch bis zum Sonntag auf. Für dieses Konzeptalbum erhielt sie 1980 den Deutschen Schallplattenpreis.“ (evertim)

Die deutsche Texte zu diesem Andrew-Lloyd-Webber verfasste Michael Kunze und – man glaubt es kaum – er hatte dabei ein mehr als glückliches Händchen (und fast jeder Text, ob zärtlich, nachdenklich oder zornig lädt zum Nachdenken ein) … und so ist dieses Album rundherum gelungen, denn auch die Musik, eingespielt von Cracks wie … man lese einfach mal nach …  ist einfach nur angemessen und gut …

Und deshalb ist ein für mich kein Wunder, dass dieses Album den „Deutschen Schallplattenpreis 1981“ erhalten hat.

Interessant auch, dass diese LP auch in der damalige DDR auf dem Amiga-Label erschien … ob das ein Ritterschlag war … ich weiß es nicht … aber immerhin … auch aus der „sozialistischen“ Warte war dieses Album für die DDR-Bürger zumutbar.

Schlicht und ergreifend: ein reifes Album !

AmigaAusgabe

Front+Back Cover der Amiga-Ausgabe

Besetzung:
Lance Burton (saxophone, flute)
Curt Cress (drums, percussion)
Stephan Diez (guitar)
Howard Katz (trumpet)
Dave King (bass)
James Polivka (trumpet)
George Roetzer (trumpet)
Kristian Schultze (keyboards)
Giuseppe Solera (flute, saxophone, harmonica)
Michael Thatcher (keyboards)
Paul Vincent (guitar)

BackCover

Titel:
01. Freu Dich bloß nicht zu früh 3.31
02. Würdest du mich mal ausreden Lassen 2.16
03. Ich sterb nicht dran (I) 1.41
04. Ein Brief nach Hause 1.15
05. Sheldon Bloom 3.28
06. Have A Nice Day 2.58
07. Ich hab geglaubt, du bist verliebt 2.30
08. Ich sterb nicht dran (II) 2-18
09. Ein zweiter Brief nach Hause 1.18
10. Komm bald mit demselben Blick zurück 3.16
11. Erzähl mal von dir 2.16
12. Freu dich bloß nicht zu früh (Reprise) 0.57
13. Bleib noch bis zum Sonntag 3.36
14.  Ich sterb nicht dran (III) 2.17
15. Ich bin wie du, du bist wie ich 2.44
16. Was dir niemand vorher gab 3.14
17. Würdest du mich bitte ausreden lassen 2.46

Musik: Andrew Lloyd Webber
Originaltexte: Don Black
Deutsche Texte: Michael Kunze

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