Peter Garden – Herzlichst Ihr Peter Garden (1970)

FrontCover1Dieses Wochenende fängt ja schon gut an und zwar mit einem Peter Garden, den ich als eine durchaus zwielichtige Gestalt benennen möchte:Peter Garden, (* 17. August 1924 als Karl-Heinz Rothmayer in München; † 7. Januar 2015 ebenda) war ein deutscher Schauspieler, Sänger und Show-Präsentator.

Der Sohn des Sängers Karl Rothmayer hatte nach dem Abitur und seinem Kriegsdienst die Musikhochschule Salzburg besucht und ging 1947 an die Volksoper München. In den frühen 1950er Jahren wirkte er an der Bayerischen Staatsoperette, zu dieser Zeit gab er auch sein Filmdebüt. Nach zwei Jahren am Stadttheater Bern beendete er seine Theaterlaufbahn und kehrte nach München zurück, um sich dort intensiv seiner Filmkarriere zu widmen.

Garden spielte in einer Reihe von Unterhaltungsproduktionen – durchgehend Lustspiele – Nebenrollen. Mit Beginn der 1960er Jahre wandte er sich dem Fernsehen zu und trat als Sänger in mehreren Operetten auf wie Viktoria und ihr Husar an der Seite populärer Gesangskollegen wie Johannes Heesters und Rudolf Schock. Darüber hinaus war er als Gesangsinterpret zu Gast in Shows und anderen Unterhaltungssendungen wie O mia bella Napoli, Starparade, Zauber der Melodie und Zwischenmahlzeit.

PeterGarden01Gegen Ende der 1960er Jahre hatte Garden seinen Popularitätshöhepunkt erreicht, als ihm das ZDF kurz hintereinander zwei eigene Shows, „Garden-Party“ und „Schwarzer Peter“ anbot. Letztgenannte Show, die als Nachfolgesendung für den Unterhaltungsklassiker Der goldene Schuß konzipiert worden war, brachte es wegen schwacher Resonanz bei Kritik und Zuschauer nur auf drei Sendungen.

Parallel zu Gardens stetig ansteigender Fernsehpopularität holte ihn seine Vergangenheit und sein Verhalten zur Zeit der NS-Diktatur ein. Bereits 1967 wurde in Berlin ein Strafermittlungsverfahren gegen ihn wegen Beihilfe zum Mord eröffnet, jedoch Anfang 1970 eingestellt. Zu diesem Zeitpunkt geriet er immer stärker in den Blickpunkt mehrerer Presseerzeugnisse. Die Münchner Abendzeitung, die Programmzeitschrift Gong und sogar Der Spiegel berichteten über eine finstere, in diesem Ausmaße der Öffentlichkeit bislang unbekannt gebliebenen Lebensphase – rund um das Jahr 1944 – Rothmayers, die in einem starken Kontrast zu dem von Garden gepflegten Image als Sonnyboy vom Dienst stand. Im Hamburger Nachrichtenmagazin hieß es in der 46. Ausgabe vom 8. November 1971 unter der Überschrift ‚Uralte Kiste‘: „So beschwert sich etwa Alexander Anders, 78, schon seit Jahren in Briefen an das ZDF und das Österreichische Fernsehen: „Es ist wohl kein unbilliges Verlangen, in Hinkunft Sendungen, wo dieser Peter Garden auftritt, abzulehnen.“ Denn „dieser Bursche“ sei während der Nazizeit in Salzburg „als bezahlter Gestapoconfident tätig“ gewesen und habe dabei „eine Reihe angesehener Salzburger Bürger und Familien in Not und Elend gestürzt“.“ Anders, eines der Opfer Rothmayers, wurde infolge einer solchen Denunziation in Salzburg von der Gestapo verhaftet und von einem Sondergericht zu drei Jahren Zuchthaus wegen Hörens ausländischer Sender verurteilt.

PeterGarden02Um den Druck zu erhöhen, startete Anders gemeinsam mit dem Salzburger Schauspieler Herbert Fux eine Unterschriftenaktion in Salzburg und anderen Orten mit dem Ziel, eine Entlassung Gardens als Showmaster beim ZDF zu erreichen. Der Fall Rothmayer / Garden drohte nunmehr zu einer schweren Belastung für das ZDF zu werden, worauf sich der Sender von Garden, einst einer seiner Show-Hoffnungsträger, trennte. Das Verfahren gegen Peter Garden endete mit einem Freispruch für ihn. Den Klägern ist es untersagt, ihre Vorwürfe zu wiederholen.

Seitdem war Garden / Rothmayer nahezu vollkommen aus dem Licht der Öffentlichkeit verschwunden und versuchte sich als Erfinder. Dokumentiert sind in den 1970er Jahren mehrere US-Patente für Erfindungen wie ausfahrbare Schuhe und faltbare Ski.

Peter Garden war bis 1959 mit der Schauspielerin Christiane Jansen (* 1929) verheiratet. 1972 heiratete er die Schauspielerin Margit Nünke, mit der er bis zu seinem Tod am 7. Januar 2015 verheiratet war. Margit Nünke verstarb drei Tage später an den Folgen einer Lungenentzündung. (Quelle: wikipedia)

Tja und wir können hier fast exemplarisch hören wie einer versucht, sich als Mischung von Roy Black und Udo Jürgens zu präsentieren … Man kann ja sagen, seine Stimme ist geschmeidig und samtig … aber damit hört es schon mit den positiven Attributen auf.

Peter Garden lässt keine Schleimspur aus, um die jeweiligen Damen seines Lebens zu „umgarnen“ … und die Texte bieten eine gute Basis für Studenten der Germanistik, wenn es darum ginge, Texte aus dem Bereich der Illussionsmusik zu analysieren.

Mehr als einmal habe ich mich gefragt, welches Typus von (Haus)-Frau eine solche Musik als wohltuend empfinden könnte.

Eine Antwort habe ich nicht gefunden.

Ach ja und dann noch der Rüdiger Piesker (* 10.06.1923 † 26.09.2004; Pseudonyme: Rolf Cardello, Paul Rothman)

Rüdiger Piesker

Rüdiger Piesker

Rüdiger Piesker, in Berlin geboren, bekam schon mit vier Jahren Klavierunterricht. Nach seiner Schulzeit studierte er an der Berliner Hochschule für Musik mit dem Ziel, Kapellmeister für Chor und Oper zu werden. Von 1954 an war er Assistent im Orchester Werner Müller. Er studierte Tonaufnahmen mit schon damals bekannten Künstlern wie Acker Bilk, Sammy Davis und Atilla Zoller ein. Ab 1962 nahm Rüdiger Piesker mit seinem eigenen Orchester viele Musikstücke für den Rundfunk und die Filmindustrie auf. Als Komponist trat er auch unter dem Pseudonym Rolf Cardello in Erscheinung. (Quelle: hartmut-amberg.de)

Na ja … und die Roys Singers waren damals ja auch noch ganz gut bekannt.

Rosy Singers

Die Rosy Singers

Besetzung:
Peter Garden (vocals)
+
Rüdiger Piesker und sein Orchester
+
Rosy-Singers (Chor)

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Titel:
01. Ich küsse ihre Hand, Madame (Rotter/Erwin) 2.04
02. Der letzte Walzer (Mason/Feltz/Reed) 3.05
03. Überall blühen Rosen (Becaud/Zimber) 3.05
04, Rot ist der Wein (Kaempfert/Blecher) 2.40
05. Wenn die Stunde da ist (Pace/Lilibert/Panzeri/Livraghi) 3.20
06. Du bist einsame Klasse (Bradtke/Cardello) 2.17
07. Keine ist wie du (Galatis/Feltz) 3.24
08. Ein kleines Glück (Adamo/Brandin) 3.04
09. Es ist und bleibt ein Risiko (Bradtke/Cardello) 1.50
10. Anuschka (Jürgens/Brandin) 2.00
11. Weißt du wohin (Lilibert/Jarra) 2.39
12. Denk‘ an diesen schönen Tag (Williams/Miller/Arends/Yount) 3.05

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