Till Brönner – Till Christmas (2021)

FrontCover1Till Brönner (* 6. Mai 1971 in Viersen) ist ein deutscher Trompeter, Komponist, Professor für Jazztrompete und Fotograf.

In Viersen am Niederrhein geboren und die ersten Jahre aufgewachsen, ging die Familie für fünf Jahre nach Rom, wo Brönner auch den Kindergarten besuchte. Er machte 1990 sein Abitur auf der Jesuitenschule Aloisiuskolleg in Bonn-Bad Godesberg. Bereits hier fiel er durch sein Talent bei verschiedenen Schulorchestern auf: klassisches Schulorchester, AKO Big Band oder Sacro-Pop (zusammen mit Stefan Raab). Er studierte Jazztrompete an der Hochschule für Musik Köln. Zu seinen wichtigsten Lehrern gehören Malte Burba und der amerikanische Jazz-Trompeter Bobby Shew. Im Jahre 1991 wurde Brönner Mitglied der RIAS Big Band, damals noch RIAS Tanzorchester unter Horst Jankowski. Sein erstes eigenes Album Generations of Jazz mit Ray Brown, Jeff Hamilton, Frank Chastenier und Grégoire Peters erschien 1993. Er erhielt den Preis der Deutschen Schallplattenkritik und den Preis der Deutschen Plattenindustrie. In Folge spielte er mit internationalen Jazzgrößen wie Dave Brubeck, Tony Bennett, Mark Murphy, James Moody, Monty Alexander, Nils Landgren sowie Klaus Doldinger und Joe Sample und ging 2003 mit der Soulsängerin Joy Denalane auf Tour. Des Weiteren produzierte und komponierte er für Hildegard Knef das Album 17 Millimeter (1999) und schrieb Soundtracks für Jazz Seen (2001) sowie Höllentour (2004) von Pepe Danquart.

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Ende April 2006 erschien sein in Los Angeles aufgenommenes Studioalbum Oceana. Auf der von Larry Klein produzierten CD sind unter anderem Madeleine Peyroux und Sängerin Carla Bruni als Gaststars beteiligt.

2006 produzierte er für den Bariton Thomas Quasthoff das Jazzalbum Watch What Happens, bei dem er auch als Trompeter mitwirkte. Das Album gewann den europäischen Musikpreis Echo.

Von 2004 bis März 2010 spielte und moderierte er in der Reihe Talkin’ Jazz der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland in Bonn mit seiner Band und ausgewählten Gästen, darunter Paul Kuhn, Mousse T., Stefan Raab, Anke Engelke, Thomas Quasthoff, Nana Mouskouri und vielen mehr. Am 5. März 2010 war Peter Kraus sein letzter Gast der Reihe. 2009 spielte er als einer der Gastmusiker die Flügelhornparts auf dem Album Touch des berühmten Schweizer Electronicmusic-Duos Yello.

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2009 wurde Brönner zum Professor an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden berufen. Seit dem Wintersemester 2009/2010 lehrt er dort zusammen mit Malte Burba in der Fachrichtung Jazz, Rock und Pop.

Von August bis November 2010 war Brönner gemeinsam mit Sarah Connor und George Glueck Jurymitglied und Mentor in der Castingshow X Factor, die auf RTL und VOX ausgestrahlt wurde. Er bekam die Kategorie der ab 25-Jährigen zugeteilt und gewann den Wettbewerb mit seiner Kandidatin Edita Abdieski. In der zweiten Staffel, die am 30. August 2011 startete, war er erneut Jurymitglied und Mentor und bekam erneut die Kategorie der ab 25-Jährigen. Am 6. Dezember 2011 gewann Brönner die Show wieder mit seinem Kandidaten David Pfeffer. Seinen Ausstieg aus der VOX-Talentshow begründete er mit seinem Hauptberuf als Jazzmusiker, der wieder seine ungeteilte Aufmerksamkeit verdiene.

Seit 2010 arbeitet Brönner verstärkt auch als Fotograf. Seine Porträts, die er meist mit einer Leica „M“ Kamera fotografiert, sind Ende 2014 in dem Bildband Faces of Talent (teNeues Verlag) erschienen. Es folgten diverse Galerie- und Museums-Ausstellungen, besondere Aufmerksamkeit erlangte 2019 eine Auftragsarbeit der Essener Brost-Stiftung, für die Brönner ein Jahr lang das Ruhrgebiet porträtierte. Die Ausstellung fand im Duisburger Museum Küppersmühle für Moderne Kunst unter dem Titel „Melting Pott“ statt. Ein gleichnamiger Kunstband erschien beim Wienand-Verlag.

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Im April 2016 wurde Till Brönner als einziger Jazzkünstler aus dem deutschsprachigen Raum von US-Präsident Barack Obama ins Weiße Haus eingeladen, um mit 45 internationalen Kollegen den International Jazz Day (30. April) der UNESCO mit einem Konzert zu feiern. Das All-Star-Ensemble umfasste unter anderem Aretha Franklin, Morgan Freeman, Herbie Hancock, Sting, Pat Metheny, Diana Krall, Marcus Miller, Wayne Shorter, Chick Corea, John McLaughlin, Al Jarreau und Dianne Reeves.

Im Mai 2016 unterzeichnete Brönner nach über 15 Jahren beim Plattenlabel Universal einen internationalen Vertrag beim Label Sony Masterworks New York.

2020 folgte eine weitere Ausstellung von Brönners Fotos in der Potsdamer Villa Schöningen unter dem Titel Heimweh. Die Ausstellung wurde kuratiert von Harald Falckenberg und Bernd Dinter, die neben Fotografien von Brönner auch Werke von Klaus Staeck und der Open Memory Box präsentierten.

Brönner hat einen Wohnsitz in Berlin-Charlottenburg und seit 2013 einen Zweitwohnsitz in Los Angeles. Er ist Vater eines Sohnes. (wikipedia)

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Hier sein 2. Weihnachtsalbum:

Mit seinem neuen Album „Christmas“ gestaltet Trompeter Till Brönner im Trio mit Pianist Frank Chastenier und Bassist Christian von Kaphengst ein puristisches Album voll kammermusikalischer Intensität und erfrischender Weite. Songs aus unterschiedlichen Jahrzehnten und Genres wie „Jesus To A Child“, „Ich steh an deiner Krippe hier“ oder „Jingle Bells“ verbinden sie zu einem innigen Hörerlebnis.

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Relevante Kunst ist immer auch ein Spiegel ihrer Zeit und der Umstände, unter denen sie entsteht. Auf „Christmas“ gelingt Till Brönner eine einmalige Melange aus Aktualität und Zeitlosigkeit. „Die vergangenen Monate haben uns allen vor Augen geführt“, erklärt Brönner, „was wirklich wichtig ist im Leben. Diese Erkenntnis wollten wir auch innerhalb der Musik umsetzen. So langsam kehrt das Leben zu einer gewissen Normalität zurück, in der kleine Feiern im engsten Kreis endlich wieder möglich sind. Wir haben uns nach diesem besonderen Jahr ganz bewusst gegen ein Album mit bombastisch-überladenen Coverversionen für rauschende Feste entschieden, sondern versuchen stattdessen mit einem kleinen Ensemble eine besondere, eine geradezu intime weihnachtliche Stimmung zu erzeugen.“

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Auf „Christmas“ schlägt Till Brönner einen stilistischen Bogen von deutschen Weihnachtsklassikern wie „Ich steh an deiner Krippen hier“ über nachdenkliche Popmomente wie dem berührenden Cover von George Michaels „Jesus To A Child“ bis zu elegant-loungigen Late-Night-Remakes amerikanischer Evergreens wie „Jingle Bells“ oder „Christmas Time Is Here“. Letzterem verleiht niemand Geringerer als Max Mutzke mit seinen souligen Vocals einen ganz besonderen melancholischen Touch. „Mitte der 1960er-Jahre befand sich der Vietnamkrieg in vollem Gange. Zu Zeiten der Bürgerrechtsbewegung entstand dieses Stück, in dem trotz seiner Sprödheit eine gewisse Melancholie steckt. Ich habe mich lange mit Max über den Track unterhalten. Auch er ist ein intuitiver Typ, der sich in den verschiedenen Genres wohlfühlt. Er hat sofort den richtigen Ton getroffen“, resümiert Till Brönner. (Pressetext)

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Trompeter Till Brönner setzt auf TILL CHRISTMAS (Sony Music) einen neuen Maßstab für weihnachtlichen Kammermusik-Jazz.​ Zusammen mit Frank Chastenier (Piano) und Christian von Kaphengst (Kontrabass) hinterfragt er zurückhaltend nachdenklich von “Maria durch ein Dornwald ging” bis George Michaels “Jesus To A Child” das christfestliche Repertoire-Angebot.​ Seine Titelauswahl hätte durchaus zu überladenem Gefühlsbombast verführen können.​ Stattdessen kreierte Till Brönner mit seinem bewusst kleinen Ensemble eine weihnachtlich intime Atmosphäre, für die der altersweise Chet Baker als Vorbild gedient haben könnte.​ In diesem supercoolen Ambiente kann Gastsänger Max Mutzke bei “Christmas Time Is Here” als einzigem Vocaltrack auf diesem Album seine Soulqualitäten eindrucksvoll ausspielen.​ (Good Times, Dezember 2021/Januar 2022)

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Besetzung:
Till Brönner (trumpet, flugelhorn)
Frank Chastenier (piano)
Christian von Kaphengst (bass)
+
Max Mutzke (vocals on 04.)

Booklet

Titel:
01. Jesus To A Child (Michael) 3.38
02. Silent Night (Gruber) 4.06
03. It’s Beginning To Look A Lot Like Christmas (Willson) 4.25
04. Christmas Time Is Here (Mendelson/Guaraldi) 3.40
05. Maria durch Eein Dornwald ging (Traditional) 3.55
06. Jingle Bells (Pierpont) 3.01
07. Ich steh an deiner Krippen hier, BWV 469 (Bach) 2.48
08. O Tannenbaum (Traditional) 4.47
09. Have Yourself A Merry Little Christmas (Martin/Blane) 4.57
10. Silver Bells (Livingston/Evans) 4.13
11. Little Town Of Bethlehem (Redner) 3.12
12. La-le-lu (Nur der Mann im Mond schaut zu) (Gaze) 5.46

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Ein Rezeptbüchlein gab´s dann auch noch:
Rezeptbüchlein

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Die planen schon ein Jahr im voraus:
Concert Poster2024

Die offizielle Website:
Website German

Till Brönner – German Songs (1996)

FrontCover1.jpgBereits um die Jahrtausendwende schreibt das Jazzecho: „Till Brönner als den emporstrebenden deutschen Nachwuchstrompeter schlechthin zu bezeichnen ist mittlerweile hinfällig, da er mehr Platten verkauft haben dürfte als jeder andere deutsche Jazztrompeter. Er spielt in der internationalen Oberliga und pflegt Kontakte zur New Yorker Jazzszene, die ja bekanntlich den Weltmarkt bestimmt.“ Heute gilt der Echo-Preisträger 2007 als der bekannsteste deutsche Jazzexport.

1971 in Viersen geboren, erlebt Till mit Louis Armstrong und Charlie Parker erste prickelnde Momente: „Als ich zum ersten Mal Bebop hörte, Charlie Parker, das war eine Initial-Zündung. Ich war 13, und es war fast so etwas wie die erste erotische Erfahrung. Ich dachte: So etwas Unanständiges kann man eigentlich nicht machen. Die Musik war wie eine Frau, die mich anbaggert.“

Till stammt aus einer Musikerfamilie. Nach einer wohlbehüteten Kindheit absolviert er zuerst eine klassische Ausbildung, um anschließend Jazztrompete an der Kölner Musikhochschule zu studieren. Nach nur drei Semestern überzeugt er als 20-Jähriger bei einem Vorspiel den Chef des Berliner RIAS-Tanzorchesters, und hat damit die erste Hürde genommen.

ZittyBereits zwei Jahre später debütiert er als Bandleader mit der Mainstream-Aufnahme „Generations of Jazz“, und zieht damit erste Insider-Aufmerksamkeit auf sich. Auf „My Secret Love“ widmet er sich kölschem Karnevalsgut. Größeres Interesse wird allerdings seinem dritten Album „German Songs“ zuteil. Darauf nimmt er sich alter UFA-Schlager an, die er mit einer Mischung aus Streichorchester und Jazzquartett instrumentiert. (Quelle: laut.de)

Als Bub war Till Brönner fasziniert von den Bläsern, die in den Fernsehorchestern den oft seicht arrangierten deutschen Schlagern frechen Biß verliehen. Auf seiner CD „German Songs“ knüpft der junge Trompeter nun an diese Kindheitserinnerung an. Mit einem Quartett und dem Deutschen Symphonieorchester Berlin bringt er Evergreens von Friedrich Holländer oder Peter Kreuder zu Gehör.

Die Arrangements sind alles andere als seicht, vielmehr entlocken sie den Symphonikern komplexe jazzige Klänge. Und des Wunderknaben Brönners Horn tönt mal lyrisch, mal boppend, aber immer reif.
(Quelle: Stereoplay)

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Besetzung:
Reid Anderson (bass)
Till Brönner (trumpet, flugelhorn, vocals)
Roberto Di Gioia (piano)
Jorge Rossy (drums)
+
Deutsches Symphonie-Orchester Berlin unter der Leitung von J. A. Keller*

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Titel:
01. Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt (Hollaender) 10.21
02. Für eine Nacht voller Seligkeit (Kreuder) 4.31
03. Wenn ein junger Mann kommt (Grothe) 9.13
04. Not Yet (Brönner) 9.51
05. Mime (Brönner) 6.01
06. Ich werde jede Nacht von Ihnen Träumen (Schröder) 5.01
07. The Never Ending Process (Brönner) 3.48
08. Schmetterlinge weinen nicht (Rautenberg) 8.13
09. Bare Necessities (Gilkyson) 2.00

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