Ulla Meinecke – Nächtelang (1981)

FrontCover1.JPGBis heute hat sie was zu sagen:

Ulla Meinecke (* 14. August 1953 in Usingen im Taunus) ist eine deutsche Sängerin. Sie war in den 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Vertreterinnen des damals noch eher seltenen Genres „Deutschsprachige Popmusik“. Sie verfasst ihre Liedtexte selbst. Für deren Vertonung arbeitet sie häufig mit bekannten deutschen Musikern zusammen. Ihre Lieder beschäftigen sich mit Alltagsgeschichten.

Aufgewachsen im landwirtschaftlich geprägten Umfeld von Wallau (Lahn) am Südrand des Rothaargebirges zog Ulla Meinecke 1966 nach Frankfurt am Main, wo sie mit 18 Jahren ihr Abitur machte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits erste eigene Lieder geschrieben. Eine Begegnung mit Udo Lindenberg 1976 ermutigte sie, das kreative Hobby zum Beruf zu machen und nach Hamburg zu ziehen, wo sie Lindenbergs Büro leitete. Die erste LP Von toten Tigern und nassen Katzen erschien 1977, sehr von Lindenbergs Einfluss geprägt, der auch fast alle Musik schrieb. Eine weitere LP Meinecke Fuchs 1978 machte sie dann einem größeren Publikum bekannt und führte auch überregional zu einer wachsenden Zahl von Auftritten – teils gemeinsam mit Udo Lindenberg. 1979 zog Ulla Meinecke nach West-Berlin.

Ulla Meinecke01

Die beiden folgenden Alben Überdosis Großstadt (1980) und Nächtelang (1981) wurden von Herwig Mitteregger produziert. Er komponierte auch den größten Teil der Songs; beide wurden enge Freunde. Mitteregger brachte Rosa Precht in Ulla Meineckes Band, dafür ermutigte sie ihn, eigene Texte zu schreiben, und lieferte Spliff unter anderem die Songidee für den Titel Déjà vu. (Quelle: wikipedia)

Und hier ihr viertes Soloalbum … und ist einer ganz begeistert:

Als ich die Scheibe das erste mal hörte (1981) war ich noch Schüler und wollte die Welt entdecken, heute erinnere ich mich beim hören daran und denke mir dabei, mein Gott, die Platte ist ja noch viel besser als ich sie in Erinnerung habe.
Nächtelang ist richtig cool. Ein Ding zwischen Lindenberg und Spliff. Die Lieder sind ALLE sehr gut und zeitlos, eine Zeitreise in die Anfänge der 80er Jahre, wie jung und frisch damals und immerwieder hörenswert.

Single

Die Sehnsucht nach Freiheit und Liebe kommt beim abspielen der Scheibe mit aller Wucht aus dem Lautsprecher raus! Ich kann gar kein Lied empfehlen, da ALLE OHNE AUSNAHME überragend sind! Unterstellen wir, es könnten 6 Sterne vergeben werden, ich würde keine Sekunde zögern und diese mit Sternchen vergeben. (Uwe H.)

Ganz so euphorisch bin ich jetzt nicht, aber dennoch: Dies ist für mich das beeindruckenste Meinecke Album, das mir bisher untergekommen ist.

Kluge, sensible Texte und dann eine enorm ansprechende Musik, sehr vielfältig arrangiert … von daher ein wirklich starkes Stück Musik, eben mit jenen Empfindungen der damaligen jungen Generation in der damaligen Bundesrepublik … ergo: Ein Zeitdokument, das sich allerdings zu stark auf den Schwerpunkt des private Lebens (inklusive der Liebe in allen nur denkbaren Variationen) konzentriert. Themen wie die damalige Anti-AKW Bewegung spielten bei der Meinecke so gar kein Rolle … eigentlich schade, sehr schade.

BackCover

Besetzung:
Handy Herman (bass)
Herzmann (drums)
Carlos Karges (guitar, background vocals)
Ulla Meinecke (vocals, guitar bei 01.)
Herwig Mitteregger (bass, vibraphone, piano bei 08.)
Rosa Precht (keyboards, background vocals)
+
Ralf Armbruster (trombone, horn)
Jürgen Scheele (flügelhorn)
Richard Wester (saxophone, lyricon)
+
background vocals:
Biggi Nabucet – Helga Precht
+
Rheingold (Synthiprogramm, effects [Gewitter], strings)

Inlet01A

Titel:
01. Valentinstag (Waits/Mitteregger/Meinecke) 4.11
02. Zu fett fürs Ballett (Mitteregger/Meinecke) 5.24
03. Dach der Welt (Mitteregger/Meinecke) 4.33
04. Lonely Cowboys (Mitteregger/Meinecke) 5.24
05. Nächtelang (Mitteregger/Meinecke) 6.25
06. Wenn er wiederkommt (Mitteregger/Meinecke) 4.25
07. Die Nummer ist privat (Mitteregger/Meinecke) 5.38
08. Alle Kinder wollen heim (Mitteregger/Meinecke) 2.53

LabelB1.JPG

*
**

Ulla Meinecke – Der Stolz italienischer Frauen (1985)

FrontCover1Auch wenn ich mit ihr niemals so richtig warm geworden bin, gehört sie natürlich zu den zentralen weiblichen Figuren des Deutsch-Rocks der letzten Jahrzehnte:

Der Charme dieser 1985er Scheibe ist noch immer ungebrochen, denn Ulla Meineckes Songs sind so zeitlos wie sie selbst. Wenn man sich ihrer klugen Weitsicht öffnet, versinkt man schnell in den emotionalen Stromschnellen ihrer stimmungsvollen Sprachgemälde, die, getränkt mit bodenloser Menschenkenntnis, den Blick für das Verborgene erschließen.
Ihre Worte sind heißes Öl auf offenes Feuer, die behutsamen bis powervollen Sounds verstärken das Gesagte. Geschichten, in denen sich wirklich jeder wiederfinden kann, lassen nach der ersten Berührung selten wieder los, sind Rat, Trost und Lebenshilfe einer starken Frau – einer Glücksjägerin, die den Mut besitzt, hinter den Kulissen des Lebens nach Sternenstaub zu suchen. Lieder wie Wilde Walzer, Prinzessin, Was Ich An Dir Mag oder Gewitter graben sich energisch in die Seele, machen das Herz weit und wecken vergessen geglaubte Gefühle. „Hör auf dich zu drehn und du wirst sehn: alles dreht sich um dich!“…[Andre Göbel]

Und ich kann es drehen und wenden wie ich will: Selten hat mich eine Scheibe emotional so kalt gelassen wie diese. Weiß der Teufel, warum.

UllaMeineckeBesetzung:
Michael Brandt (guitar)
Christian Evans (drums)
George Kochbeck (keyboards)
Peter Küchhold (bass)
Ulla Meinecke (vocals)
Richard Wester (saxophone)
+
Anselm Kluge (bass)
Matthias Raue (keyboards)
Peter Weihe (synthesizer bei 06.)
Edo Zanki (vocals bei 07.)

Booklet03A

Titel:
01. Wilde Walzer (Meinecke/Evans/Arndt/Brandt) 4.06
02. Heisser Draht (Meinecke/Mitteregger) 4.54
03. Ey Kleine (Meinecke/Mitteregger) 3-57
04. Prinzessin (Meinecke/Zanki) 5.17
05. Der Stolz italienischer Frauen (Meinecke/Mitteregger) 4.25
06. Alles dreht sich (Meinecke/Zanki) 4.01
07. Gewitter (Meinecke/Evans) 4.29
08. Was ich an dir mag (Pudelko) 2.49
09. Reprise (Kluge) 1.48

LabelA1

*
**

Ulla Meinecke – Kurz vor acht – Live (1987)

FrontCover1Wenn eine Plattenfirma einer deutschen Sängerin ein Live-Doppelalbum spendiert, dann kann dies nur bedeutet, dass diese Sängerin so ziemlich erfolgreich ist.

Und diese trifft natürlich auch für die Ulla Meinecke zu … zumindest in jenen Jahren.

Und das Ergebnis kann sich auch hören lassen … und natürlich hatte sich die Ulla Meinecke längst von den Udo Lindenberg Prägungen ihrer frühen Jahre emanzipiert.

Und so erzählt und singt sie Geschichten, aus der weiblichen Perspektive, jene Perspektiven dieser Jahr, die man mit selbstbewußt und ehrlich bezeichnen kann. Nachdenklich und sensibel hat sie dabei all die Worte gewählt.

Gut, dass es dabei nicht nur um das alte Thema „Beziehungen“ geht (siehe Randy Newman´s „Politische Wissenschaft“ … abr wenn´s dann auch um Beziehungen geht, damm zeigt sie auf fulminante Weise, wie man diese Themen ausserhalb der Schlagerwelt behandeln kann.

Und so hält uns eine zutiefst sympathische Frau einen Spiegel vor´s Gesicht und so entstand ein zutiefst sympathisches Live-Album … bis heute hörens- und nachdenkswert.

BackCover

Besetzung:
Michael Brandt (guitar)
Chris Evans (drums)
George Kochbeck (keyboards)
Peter Küchhold (bass)
Ulla Meinecke (vocals)
Rosa Precht (keyboards)
Richard Wester (saxophone)

Inlet

Titel:
01. Was ich an dir mag (Pudelko) 2.49
02. Nie wieder (Meinecke/Mitteregger) 4.12
03. Ansage 0.18
04. Feuer unterm Eis (Meinecke/Mitteregger) 5.10
05. Ansage 2.01
06. Zu fett für’s Ballett (Meinecke/Mitteregger) 5.19
07. Ansage 1.55
08. Erwischt (Meinecke/Mitteregger) 5.00
09. Ansage 1.07
10. Hafencafé (Maurenbrecher) 4.21
11. Ansage 0.46
12. Politische Wissenschaft (Newman/Meinecke) 2.36
13. Ansage 1.17
14. Video (Meinecke/Mitteregger) 3.38
15. Die Blonde (Meinecke/Mitteregger) 1.54
16. Frankfurt (Meinecke/Mitteregger) 4.22
17. Ansage 0.27
18. Die Tänzerin (Meinecke/Zanki) 5.43
19. Ansage 1.52
20. Zauberformel (Meinecke/Evans) 3.53
21. Ansage/Bandvorstellung 1.12
22. Dach der Welt (Meinecke/Mitteregger) 5.21
23. Wenn ich jetzt weiterrede (Meinecke/Kravetz) 4.20
LabelD

*
**

UllaMeinecke

Verschiedene Interpreten – So schmilzt der Winter (1996)

FrontCover1Also, so wirklich wichtig ist dieses Album wahrlich nicht … aber sie passt halt zur Jahreszeit … also: wann sollte ich denn dieses Album präsentieren, wenn nicht jetzt ?

Klar, das signalisiert schon das Titelbild, hier handelt es sich um eine Werbe CD der Firma Langnese.

Und mit dem Titelsong „So schmilzt der Winter“ wollte man natürlich einen Beitrag dazu leisten, dass der Kunde sich auch im Winter mal ein Eis gönnt … Hauptsache, der Rubel rollt … aber das ist nun mal der Lauf der Dinge und nicht weiter zu kommentieren oder gar zu kritisieren.

Wer nun denkt, das Werbefritzen von Langnese hätten sich was pfiffiges zum Thema Winter einfallen lassen, der irrt. Wir hören nach dem Titelsong (gesungen von Edward Reekers, der war mal Sänger bei der holländischen Prog-Rock Band „Kayak“ !!!) eine willkürliche Zusammenstellung von deutschen Künstlern mit ihren damaligen „Erfolgstiteln“.

Einzig und allein der Song „Winter aus Gold“ von Ulla Meinecke hat da einen thematischen Bezug zu dieser Jahreszeiten.

Booklet05A

Hätte man auch anders konzipieren können.

Nun ja, bei „Abenteuerland“ krieg ich heute noch feuchte Augen, Pe Werner, Nena und Ulla Meinecke können auch überzeugen, die Fantastischen Vier mag ich heute noch immer nicht .. und vieles ist dann auch eher belanglos.

Von daher: Ein Album mit dem Prädikat „nett“.

Und während ich diesen Beitrag editiere dröhnen bei mir „The Who“ live in Woodstock … „I Can´t Explain“ … high energy rock … das passende Alternativprogramm, wie mir scheint.

Booklet02A

Titel:
01. Edward Reekers: So schmilzt der Winter (Schwingeler/Wunderlich/Maas/Niessen) 4.04
02. Pur: Abenteuerland (Engler/Reidl) 4.442
03. Nena: Wunder gescheh´n (Kerner/Dehmel) 3.41
04. Bonfire: Die Antwort weiß der Wind (Akustik-Version) (Presley/Lessmann/Ziller) 4.23
05. Pe Werner: Trostpflastersteine (Single-Version) (Werner) 3.53
06. Die Fantastischen Vier: Nur in deinem Kopf (Beck/Dürr/Ricke/Schmidt) 3.42
07. Selig: Ohne dich (Single-Version) 
(Plewka/Neander) 3.59

08. Patricia Kaas: Ganz und gar (Müller-Westernhagen) 4.45
09. Ulla Meinecke: Winter aus Gold (Nielson/Meinecke)
10. Spliff: Heut´s Nacht (Praeker) 4.13
11. Münchener Freiheit: So lang´ man Träume noch leben kann (Single-Version) (Zauner/Strobel) 4.14
12. Markus: Kleine Taschenlampe brenn´ (Klooprogge/Taylor/King) 3.36

CD1

 

*
**

Ulla Meinecke – Der Stolz italienischer Frauen (1985)

FrontCover1Auch wenn ich mit ihr niemals so richtig warm geworden bin, gehört sie natürlich zu den zentralen weiblichen Figuren des Deutsch-Rocks der letzten Jahrzehnte:

Der Charme dieser 1985er Scheibe ist noch immer ungebrochen, denn Ulla Meineckes Songs sind so zeitlos wie sie selbst. Wenn man sich ihrer klugen Weitsicht öffnet, versinkt man schnell in den emotionalen Stromschnellen ihrer stimmungsvollen Sprachgemälde, die, getränkt mit bodenloser Menschenkenntnis, den Blick für das Verborgene erschließen.
Ihre Worte sind heißes Öl auf offenes Feuer, die behutsamen bis powervollen Sounds verstärken das Gesagte. Geschichten, in denen sich wirklich jeder wiederfinden kann, lassen nach der ersten Berührung selten wieder los, sind Rat, Trost und Lebenshilfe einer starken Frau – einer Glücksjägerin, die den Mut besitzt, hinter den Kulissen des Lebens nach Sternenstaub zu suchen. Lieder wie Wilde Walzer, Prinzessin, Was Ich An Dir Mag oder Gewitter graben sich energisch in die Seele, machen das Herz weit und wecken vergessen geglaubte Gefühle. „Hör auf dich zu drehn und du wirst sehn: alles dreht sich um dich!“…[Andre Göbel]

Und ich kann es drehen und wenden wie ich will: Selten hat mich eine Scheibe emotional so kalt gelassen wie diese. Weiß der Teufel, warum.

UllaMeinecke

Besetzung:
Michael Brandt (guitar)
Christian Evans (drums)
George Kochbeck (keyboards)
Peter Küchhold (bass)
Ulla Meinecke (vocals)
Richard Wester (saxophone)
+
Anselm Kluge (bass)
Matthias Raue (keyboards)
Peter Weihe (synthesizer bei 06.)
Edo Zanki (vocals bei 07.)

Booklet03A

Titel:
01. Wilde Walzer (Meinecke/Evans/Arndt/Brandt) 4.06
02. Heisser Draht (Meinecke/Mitteregger) 4.54
03. Ey Kleine (Meinecke/Mitteregger) 3-57
04. Prinzessin (Meinecke/Zanki) 5.17
05. Der Stolz italienischer Frauen (Meinecke/Mitteregger) 4.25
06. Alles dreht sich (Meinecke/Zanki) 4.01
07. Gewitter (Meinecke/Evans) 4.29
08. Was ich an dir mag (Pudelko) 2.49
09. Reprise (Kluge) 1.48

LabelA1

*
**

Verschiedene Interpreten – Greenpeace (1984)

FrontCover1Es gab ja nicht nur diese Benefiz-LP´s der Aktion Sorgenkind & Co. Nein, auch die alternative, die linke „Szene“ hatte ihre Ideale, die es auch musikalisch zu unterstützen galt.

Die aufkeimenden Umwelt- und Ökobewegung (die „Grünen“ waren mittlerweile im Bundestag zu Bonn und verblüfften mit ihrem alternativen Verhaltensweisen die traditonellen Partein … und ich saß damals feixend vor dem Fernseher) hatte natürlich mit dem Flaggschiff „Greenpeace“ seine Helden.

Und das zu recht ! Mit ihren „radikalen“ Aktionen sorgten sie für die notwendige Aufmerksamkeit für den Zustand unserer Erde … Und diese Album sollte den Kauf eines Schiffes für Greenpeace unterstützen … immerhin 3 DM pro LP sollte Greenpeace zweckgebunden zufließen …

Fast 30 Jahre später macht dieses Album insofern weiterhin Freude, weil man damit auch einen Querschnitt der damaligen deutschsprachigen Rockmusik zu hören bekommt und erfreulich und überraschend kommt es mir vor, dass die meisten der damaligen Künstler sich bis heute halten konnten, bzw. bis heute nicht vergessen sind. Von BAP (mit ihrem brillianter „Kristallnaach“ über den gewohnt schnodrigen Udo Lindenberg bis hin ja, auch bis hin zu Peter Maffay, der durchaus was zu sagen hatte.

Und auf der Rückseite dieser LP kann man dann folgenden Text lesen:

Warum ...
Mittlerweile schreiben wir das Jahr 2017:

In Duschgels, Peelings oder Make-up finden sich winzige Plastikpartikel, beispielsweise als Schleifmittel, Filmbildner oder Füllstoff. Aber auch flüssige und wachsartige Kunststoffe werden in Kosmetik- und Körperpflege-Produkten eingesetzt. Mit dem Abwasser gelangen die vermeintlichen Helfer in Flüsse und Meere, kein Klärwerk kann sie vollständig aufhalten.

Die Folgen: Zanderlarven futtern Mikroplastik statt Plankton. Im Kot von Seehunden und Kegelrobben, in den Därmen von Dorschen und Makrelen, in den Körpern von Miesmuscheln und Nordsee-Garnelen – überall haben Wissenschaftler den quasi unverrottbaren Werkstoff bereits nachgewiesen. Im Mittelmeer ebenso wie in der Nordsee, selbst in den entlegenen Gewässern der Arktis und der Antarktis.

Microplastics Found in Fish

Mit Ihrer Hilfe kann Greenpeace Industrie und Politik zum Handeln auffordern: Studien und Laboranalysen beweisen den Einsatz von Plastik in der Kosmetikherstellung. Die freiwilligen Selbstverpflichtungen von L’Oréal und Co., auf Plastik zu verzichten, entlarvt Greenpeace als Lippenbekenntnisse und setzt sich für ein gesetzliches Verbot in Deutschland ein. Mit unserem weltweiten Netzwerk unabhängiger Greenpeace-Büros arbeiten wir daran, grenzüberschreitende Lösungen für eines der größten Umweltprobleme unserer Zeit zu finden: die schleichende Vergiftung des Meeres und aller Lebewesen, die aus ihm hervorgehen, mit Plastik.(Quelle: Greenpeace.de)

Der Kampf geht weiter ! Und ab dem heutigen Tage bin ich nun Mitglied bei Greenpeace.

BackCover1

Titel:
01. BAP: Kristallnaach (BAP/Niedecken) 4.56
02. Udo Lindenberg: Commander Superfinger (Lindenberg/Kübler) 4.10
03. Ulla Meinecke: Zauberformel (Evans/Meinecke) 3.44
04. Novalis: Kleinwenig Mehr (live) (Job/Mühlböck) 3.15
05. Bots: Diese Nacht (Sanders/Lindenberg/Heirei/Walraff) 3.45
06. Konstantin Wecker: Noch lädt die Erde ein (Wecker) 3.03
07. Peter Maffay: Der Baum des Lebens (Schirmann/Zuckowski) 3.22
08. Ina Deter Band: Mit Leidenschaft (Deter) 3.39
09. Hans Hartz: Vor meinem Fenster steht ein Baum (Hartz) 3.08
10. Georg Danzer: Atlantis (Leitch/Danzer) 4.25
11. Ludwig Hirsch: Hobellied (Kreutzer/Raimund/Hirsch) 3.33
12. Marius Müller-Westernhagen: Laß uns leben (Müller-Westernhagen) 4.20
13. Hannes Wader: Reine Natur (Wader/Hoop) 3.13
14. Trio: W. W. W. (Wir wollen watt) (Remmler/Kralle/Czukay) 3.46

LabelB1

*
**

PlastikmüllImMeer

Ohne Worte …

Band für Afrika – Nackt im Wind (1985)

FrontCover1Diese Aktion hat damals für ganz viel Furore gesorgt:

Die Band für Afrika war ein Gemeinschaftsprojekt verschiedener deutscher Künstler, mit dem Ziel Spendengelder für Afrika zu sammeln. Vorbild dafür war das britische Projekt Band Aid, das Bob Geldof und Midge Ure 1984 in England organisierten.

Das Projekt wurde im Jahr 1985 initiiert. Der Text des Liedes Nackt im Wind stammt von Wolfgang Niedecken (BAP). Im Januar 1985 wurde in den Studios der FSM ein Videoclip für die Fernsehsendung Formel Eins aufgenommen. Alle beteiligten Künstler und Plattenfirmen verzichteten auf ihre Gage. Der Song erreichte Platz drei der Hitparade.

Band für Afrika trat am 13. Juli 1985 anlässlich des Live-Aid-Konzerts in Köln live auf, der Titel Nackt im Wind wurde weltweit übertragen. Außerdem wurde noch Deserteure von Wolf Maahn gemeinsam gesungen, was 1987 anlässlich der damals letzten Rockpalast-Nacht in der ARD gesendet wurde.

Nackt im Wind ist der Name eines 1985 von Herbert Grönemeyer und Wolfgang Niedecken geschriebenen Liedes. Es entstand für das Projekt Band für Afrika, das zum Ziel hatte, nach dem Vorbild des Band-Aid-Projektes um Bob Geldof (1984) ein vergleichbares deutsches Musikprojekt zu initiieren, um Geld für die Opfer der Hungersnot in Äthiopien 1984–1985 zu sammeln.

AlternativesFrontCover

Alternatives Frontcover

Um zu vermeiden, dass zu viel des eingenommenen Geldes durch die GEMA an einzelne Künstler gezahlt werden müsse (wodurch die für Spenden zur Verfügung stehende Summe gesunken wäre), kam der Song mit seinen Autoren unter dem Namen „Band für Afrika“ heraus. Tatsächlich hatten jedoch Herbert Grönemeyer (Musik) und Wolfgang Niedecken (Text) das Lied konzipiert. Niedecken hatte den Text ursprünglich für BAP geschrieben, als die Anfrage kam, ob er sich an dem Projekt beteiligen wolle. Er fand den Text passend und bot ihn bei einem Treffen in Frankfurt am Main an. Grönemeyer schrieb dann die Musik dazu.

Niedecken äußerte sich später kritisch zu seinem Text:

„Ich denke, dass man die eine oder andere Zeile überarbeiten müsste. Damals war der Text sehr stark festgemacht an den Sünden unserer Ahnen. Man kann aber auch nicht alles auf die Kolonialzeit zurückführen, was an Problemen vorhanden ist. Das ist der Kardinalfehler dieses Textes. Wenn ich ihn heute noch mal neu schreiben würde, würde ich wahrscheinlich ganz anders herangehen!“

BandFürAfrika01

An den Aufnahmen beteiligten sich Künstler, die zu dieser Zeit eine besondere Popularität in Deutschland genossen. Hierzu zählten Alphaville, BAP, Ina Deter, Extrabreit, Geier Sturzflug, Herbert Grönemeyer, Gitte Haenning, Hans Hartz, Heinz Rudolf Kunze, George Kranz, Klaus Lage, Udo Lindenberg, Wolf Maahn, Peter Maffay, Ulla Meinecke, Marius Müller-Westernhagen, Münchener Freiheit, Nena, Rheingold, Rodgau Monotones, Spider Murphy Gang, Spliff, Trio und Juliane Werding.

Um dem Zweck der Platte zu dienen, verzichteten alle Beteiligten auf ihre Gagen und Tantiemen. Die Initiatoren gingen sogar noch einen Schritt weiter, indem sie durch einen besonderen Aufdruck auf der Schallplattenhülle auch den Handel in die Pflicht nahmen:

„Die Künstler legen Wert auf die Feststellung, daß wirklich niemand außer den Spendenempfängern an dieser Schallplatte profitiert. Komponist, Texter, Musiker, Produzent, Schallplattenfirma und Verlag verzichten auf jeglichen Verdienst und führen mindestens 2,00 DM pro Single (plus nachträglich anfallende GEMA-Lizenzen) als Spende auf die o.a. Konten ab. Der Schallplattenhandel wird gebeten, diesem Beispiel zu folgen.“

Nackt im Wind wurde am 21. Januar 1985 als Single und Maxi-Single veröffentlicht, die jeweils die gesungene und eine Instrumentalversion des Liedes enthielten, und erreichte akzeptable bis gute Platzierungen in den Hitlisten in Österreich (Platz 18), der Schweiz (Platz 21) und Deutschland (Platz 3). (Quelle: wikipedia)

BandFürAfrika02

Da sitzen sie … alle auf einen Haufen

Wie sähe es aus, wenn Udo Lindenberg, Herbert Grönemeyer, Marius Müller-Westernhagen und Peter Maffay zusammen einen Song machen würden? Vor allem, wenn sie dabei von BAP, Klaus Lage, Nena, der Münchner Freiheit und Trio begleitet werden? kann man sich gar nicht vorstellen?

Gab es aber! Initiert von Herbert Grönemeyer fanden sich 1985 über 30 deutsche Popmusikerinnen zusammen, um nach Bob Geldofs Vorbild ein Hilfsprojekt für Afrika einzusingen. komponiert von Grönemeyer und getextet von Wolfgang Niedecken erreichte „Nackt im Wind“ der Band für Afrika immerhin Platz 3 in den Charts. schwer vorstellbar, dass sich diese Musiker heute noch einmal zusammen finden würden, aber damals scheint es zumindest laut beobachtung des Zeit-Journalisten Tom R. Schulz geklappt zu haben:

„Selbst Nena, die gelangweilt wie eine unterbeschäftigte Verkäuferin in der Sportabteilung eines Warenhauses in die Pedalen eines Hometrainers trat, wenn es nichts für sie zu singen gab, oder Peter Maffay, der schweren Schritts im Cowboyanzug umherstapfte, fügten sich in die Gemeinschaft ein.“

Gitte

Gitte beim „Live-Aid“ Konzert in Köln, 1985

Ein solches Starensemble der deutschen Popmusik kann nur von einem angekündigt werden: Ingolf Lück präsentierte die Band für Afrika in der „Formel eins“-Show:

Das Highlight ist aber die Live-Version zum Live Aid-event ’85. der britische Moderator von Radio One schaltet stilecht zum Kölner Dom, wo die beiden Türme erst langsam verschwinden und auf die Bühne geschnitten wird. dort kündigt eine Moderatorin an, dass die 30 Musiker gestern nacht lange zusammen gesessen hätten, um eine Erklärung zu formulieren, die Udo Lindenberg vorträgt, „wir wollen das heute mal ein bisschen konkreter und nicht nur ein paar fromme Sprüche und deswegen steht das hier auf dem Zettel.“:

Als Ergänzung habe ich eine Interview mit Wolfgang Niedecken aus dem Jahr 2010 beigefügt, in dem er u.a. auch über dieses Projekt berichtet.

Ach ja … musikalisch finde ich „Nackt im Wind“ eher dürftig … aber was soll´s… wenn die Einnahmen tatsächlich ein wenig geholfen haben … dann soll´s mir recht sein.

Besetzung;
Alphaville – BAP – Extrabreit – Geier Sturzflug – George Kranz – Gitte Hænning – Hans Hartz – Heinz Rudolf Kunze – Herbert Grönemeyer – Ina Deter – Juliane Werding – Klaus Lage – Marius Müller-Westernhagen – Münchener Freiheit – Nena – Peter Maffay – Rheingold – Rodgau Monotones – Spider Murphy Gang – Spliff – Stefan Waggershausen
Trio – Udo Lindenberg – Ulla Meinecke – Uwe Fahrenkrog-Petersen – Wolf Maahn – Richard Wester

BackCover1

Titel:
01- Nackt im Wind (Grönemeyer/Niedecken) 5.11
02. Nackt im Wind (Instrumental Version) (Grönemeyer) 4.10
+
03. 03 – Interviw mit Wolfgang Niedecken – Gesellschaftspolitik, unbequeme Wege und Solidarität (2010) 23.57

LabelB1
*
**

Verschiedene Interpreten – Ein Herz aus Stein – Rolling Stones Songs auf deutsch (2006)

FrontCover1Vorbemerkung 1: Mit so einer Scheibe fängt eigentlich jedes Wochenende gut an …

Vorbemerkung 2: Bei der zentralsten Frage aller Fragen „biste für die Stones oder die Beatles“ war meine Antwort stets eindeutig. Für die Stones !

Und hier eine prachtvolle Sammlun von Rolling Stones Titel … auf deutsch gesungen … Da lacht das Herz und der Schmunzelfaktor – man kann es sich denken – ist extrem hoch.

Auf diesem Tribute-Album werden also 23 Songs der Rolling Stones von verschiedenen Künstlern und Bands in deutscher Sprache interpretiert. Von Schlagerstars, wie Karel Gott, bis Beat-Bands der 1960er und 1970er Jahre reicht das Spektrum der Interpreten.

Erwähnenswert ist vor allem die Theo Schumann Combo, dessen Rolling Stones Cover von der stattlichen Zensur der DDR verboten wurde.

Single02

 

Ein wenig humorlos ist folgende Besprechung:

„Im Gegensatz zu den Beatles wurden die Stones von fremdsprachigen Coverversionen eher verschont. Aber natürlich hat das Team von Bear Family immer noch genügend Perlen und Peinlichkeiten in den Archiven deutscher Schallplattenfirmen entdeckt, um einen gut 80-minütigen Sampler zu füllen. Mit dabei ist das schon fast legendäre „Rot und Schwarz“ (Paint It Black) von Karel Gott oder auch das bei Sixties Parties immer mal gerne zur Abwechslung aufgelegte „Ich frag dich noch einmal“ (The Last Time) von den wirklich guten Black Stars aus Bremerhaven. Die selbe Melodie wird gleich noch zweimal als „Das kann doch nicht wahr sein“ präsentiert. Wobei die DDR-Version der Theo Schumann Combo vor Holger Thomas aus Wilhelmshaven klar nach Punkten gewinnt.

SinglePack1

Weitere Highlights – und das meine ich ganz frei von Ironie – sind The Tonics mit „Ein Mädchen in der Stadt“n (That Girl Belongs To Yesterday, von Jagger/Richards für Gene Pitney geschrieben), Drafi Deutscher und „Es ist besser du gehst“ („You Better Move On“) und Ulla Meinecke mit „Die Zeit wartet auf niemand“ (Time Waits For Noone). Kuriositätenwert haben Bernd Apitz mit „Baby, du kommst viel zu spät“ (Out Of Time) oder die österreichische Seventies Band Magic mit „Feuerreiter“ (I Am Waiting).

Booklet15A

Der Rest ist mehr oder weniger peinlich bis ärgerlich. Aber natürlich sollte man diese Versionen in keinem Fall an den Originalen messen. Man kann jedenfalls sehr schön überzeugte Stones-Fans auf der Halloween oder Silvester-Party mit diesem Sampler erschrecken. Und wer die anderen Bear-Family Sammlungen mit deutschen Versionen angloamerikanischer Hits goutierte, wird auch hier Spaß und Freude haben. Die Linernotes von Bernd Matheja sind gewohnt volkstümlich und jovial.

SinglePack2

Und um noch ein bisschen Namedropping zu betreiben, Frank Farian, Udo Lindenberg, Juliane Werding, Jürgen Zeltinger, Truder Herr & Wolfgang Niedecken sind auch vertreten. Die Ilustrationen im Booklet und das Cover wurden übrigens von Reinhard Kleist gezeichnet, der ja gerade seine Comic Biographie zu Johnny Cash veröffentlicht hat. Eine Wertung für diese Zusammenstellung ist nicht wirklich möglich.“(Quelle: Guitars Galore)

SinglePack3

Also, die Linernotes von Bernd Matheja sind natürlich vor allem sehr kenntnisreich und fundiert ! Ein weiteres Lob gilt natürlich dem Begleitheft (40 Seiten !) … vorbildlicher geht es nicht mehr.

Und Bernd Matheja schreibt dann über die Qualität der Songs folgendes:

Hüllentext1

So isses … aber es gibt schon auch wahre Perlen ….

Wie z.B. die deutsche Angie-Fassung (getextet von Christian Heilburg) – gibt´s hier gleich in 2 Fassungen und ja … solche Angies, wie sie m Text beschrieben werden … ja, die habe ich im Laufe des Lebens auch getroffen … die meisten sind mittlerweile verglüht …

Die Songs der Kölner Fraktion haben auch viel eigenständiges … Udo Lindenbergs Sympathie für den Teufel ist über jeden Zweifel erhaben (Co-Texte: Horst Königstein !).

Der Peter Schleicher hat ja gleich ein ganzes Album mit Stones Lieder auf österreichisch veröffentlicht; hier hören wir 2 dieser Titel.

Ja natürlich dann noch der Karel Gott mit seiner Fassung von „Paint It Black“ … ein Brüller … anders kann man es nicht sagen … so ekstatisch war er wohl selten *ggg*

Booklet03A

Frank K. dürfen noch mal zeigen, was sie eigentlich darauf gehabt hätten. Ihr „Geh zum Teufel“ … man möge es bitte sehr laut hören … da kommt dann die pure Energie zum Vorschein.

Der Text von „Das kann doch nicht wahr sein (gesungen von Holger Thomas) ist ein weiterer eher humoristischer Höhepunkt.

Und dann natürlich das Theo Schumann Combo: Die beiden bis dato unveröffentlichten Stones aus dem Jahr 1965 sind sowas von verblüffend gut gelungen … (klar, diese Aussae betrachte man bitteschön auf dem Hinterrund der damaligen Zeit). Schön, dass wir sie jetzt endlich hören können.

Summa summarum: Dieses Album … ist ne Wucht …

Booklet17A

Titel:
01. Karel Gott: Rot und Schwarz (Paint It Black) (Korn) 3.10
02. Holger Thomas: Das kann doch nicht wahr sein (The Last Time) (Hammerschmidt) 3.40
03. Minou: Ruby Tuesday (Loose) 4.47
04. Die Dorados: Keine Klasse (I Can’t Get No) Satisfaction) (Feltz) 3.08
05. The Tonics: Ein Mädchen in der Stadt (That Girl Belongs To Yesterday) (Lüth) 3.03
06. Drafi Deutscher: Es ist besser du gehst (You Better Move On) (Loose) 2.46
07. Bernd Apitz: Baby, du kommst viel zu spät (Out Of Time) (Loose) 2.47
08. Anita Traversi: Es ist so schön verliebt zu sein (As Tears Go By) (Buschor) 2.38
09. Jack White: Die Mädchen zuhaus‘ (Honky Tonk Woman) (Holm) 2.36
10. Frankie Farian & Die Schatten: Ein Herz aus Stein (Heart Of Stone) (Reuther) 2.24
11. The Black Stars: Ich frag dich noch einmal (The Last Time) (Hee) 3.06
12. Theo Schumann Combo: Satisfaction (Gutsche) 3.52
13. Jasmine Bonnin: Angie (Heilburg) 4.25
14. Magic: Feuerreiter (I Am Waiting) (Bukowski) 3.13
15. Udo Lindenberg: Sympathie für den Teufel (Sympathy For The Devil) (Lindenberg/Königstein) 5.33
16. Peter Schleicher: Man rennt net min Kopf durch die Wand (You Can’t Always Get What You Want) (Schleicher) 3.55
17. Trude Herr & Wolfgang Niedecken: Die Hipp vum Nümaat (Beast Of Burden) (Herr) 3.26
18. Ulla Meinecke: Die Zeit wartet auf Niemand (Time Waits For No One) (Meinecke) 4.13
19. Franz K.; Geh zum Teufel (I Can’t Get No) Satisfaction) (Josefus) 4.16
20. Juliane Werding: Angie (Heilburg) 4.23
21. Jürgen Zeltinger: Waade Op Ne Fründ (Waiting For A Friend) (Niedecken) 3.35
22. Theo Schumann Combo: Das kann doch nicht wahr sein (The Last Time) (Gutsche) 3.01
23. Peter Schleicher: Das Salz Von Der Erd‘ (Salt Of The Earth) (Schleicher) 4.55

CD1

*
**

 

Ulla Meinecke – Von toten Tigern und nassen Katzen (1977)

FrontCover1Spätestens Mitte der 70er Jahre begannen in der BRD dann die frauenbewegten Zeiten … und ich verhehle nicht, dass diese Zeit mich dann auch in meinem damaligen Verständnis als Mann sehr geprägt haben.

Und hier ne LP, die exemplarisch für diese Zeit stehen kann.

Ulla Meinecke (* 14. August 1953 in Usingen im Taunus) ist eine deutsche Sängerin. Sie war in den 1980er Jahren eine der erfolgreichsten Vertreterinnen des damals noch eher seltenen Genres „Deutschsprachige Popmusik“. Sie verfasst ihre Liedtexte selbst. Für deren Vertonung arbeitet sie häufig mit bekannten deutschen Musikern zusammen. Ihre Lieder beschäftigen sich mit Alltagsgeschichten.

Aufgewachsen im landwirtschaftlich geprägten Umfeld von Wallau (Lahn) am Südrand des Rothaargebirges zog Ulla Meinecke 1966 nach Frankfurt am Main, wo sie mit 18 Jahren ihr Abitur machte. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits erste eigene Lieder geschrieben. Eine Begegnung mit Udo Lindenberg 1976 ermutigte sie, das kreative Hobby zum Beruf zu machen und nach Hamburg zu ziehen, wo sie Lindenbergs Büro leitete. Die erste LP Von toten Tigern und nassen Katzen erschien 1977, sehr von Lindenbergs Einfluss geprägt, der auch fast alle Musik schrieb. Eine weitere LP Meinecke Fuchs 1978 machte sie dann einem größeren Publikum bekannt und führte auch überregional zu einer wachsenden Zahl von Auftritten – teils gemeinsam mit Udo Lindenberg. 1979 zog Ulla Meinecke nach West-Berlin. (Quelle: wikipedia)

UllaMeinecke01

Und hier ihr Debütalbum:

Das Debüt von Ulla Meinecke, seinerzeit Assistentin bzw. Büroleiterin von Udo Lindenberg, der auch für die Produktion und einen Großteil der Musik verantwortlich zeichnet. Und das hört man von vorne bis hinten. Das ist nun beileibe nicht abwertend gemeint, denn Udo Lindenberg befand sich damals immerhin auf einem kreativen Höhenflug, den er auf „Galaxo Gang“, „Panische Nächte“ und dem nicht ganz so gelungenen, aber stellenweise doch ausgezeichneten „Sister King Kong“ zelebrierte. „Von toten Tigern und nassen Katzen“ steht diesen Werken in musikalischer Hinsicht kaum nach und Ulla Meinecke sorgt mit ihren Texten und ihrem Gesang dafür, daß sich weder Produzent noch das begleitende Panik-Orchester sich ihrer schämen müssen, dennoch war das Album seinerzeit weit davon entfernt, ein Erfolg zu sein.

Woran es liegt, läßt sich schwer sagen. Vielleicht war der Stempel, den Udo Lindenberg diesem Album aufdrückte, einfach eine Spur zu groß. Ob das Publikum bereit war für einen weiblichen Lindenberg, sei an dieser Stelle mal angezweifelt, allerdings klingt die Platte eben so, als wolle Meinecke zumindest in musikalischer Hinsicht (nicht in Sachen Gesang – Gott bewahre) in Lindenbergs Fußstapfen treten, und das steht ihr irgendwie nicht so gut zu Gesicht. Vielleicht fehlte diesem Album aber auch einfach nur eine vernünftige Single. Schlecht ist die Platte jedenfalls nicht, auch wenn sie weit von dem entfernt ist, mit dem Ulla Meinecke heutzutage in Verbindung gebracht wird. Aber es war ein viel versprechender Anfang.  (Quelle: meinesammlung.com)

Und mit diesem Song ging das Album gleich mal los:

Diese Dame hab ich auch schon gehabt“
hör ich dich im Vorbeigehn sagen
von so ’nem blöden Trümmerspruch
fallen mir die Ohren ab!
Man sollte dir vielleicht gelegentlich mal eine kleben
doch du bist ja nicht mal das Ausholen wert
aber einen Tip kann ich dir trotzdem geben –
sieh das doch mal umgekehrt:
ein Junge wie du ist ganz okay für ’ne kurze Nacht
solange er nicht zu blau ist
und den Mund möglichst selten aufmacht
du bist ein Königstigertyp
und flirten kannst du auch ganz lieb
aber sonst bist du mehr so’n Ex- und Hopp – Mann
denn wenn du deine Sprüche bringst
zieht man die Bluse lieber gleich wieder an
leider wirst du das nie merken
weil keine dich hier zum zweitenmal will
denn dein Kopf ist ziemlich hohl
und dafür redest du ZuvielUllaMeinecke02

Textlich wie musikalisch (man schaue sich mal an, welche Musiker an der Produktion beteiligt waren) ist nun wirklich ne Überdosis Udo Lindenberg drin … wieviel von der „echten“ Ulla Meinecke drin war … hm … aber auf jeden Fall ist es dennoch ein wichtiges Album, zumindest wenn man sich mit dem Zeitgeist jener Jahre beschäftigen will … hier wird er exemplarisch vorgeführt und die Musik, nun ja … die ist wahrlich nicht von schlechten Eltern !

Magnetophonische Tonaufzeichnung erfolgte im Vorfrühling ’77 (April, April!) im TELDEC-Studio – Hamburg (523,17 km nördlich von Krankfurt an der Oder oder Weder, oder was ist hier eigentlich los?)
Inlet01ABesetzung:
Curti Cress (drums)
Bertram Engel (drums)
Dave King (bass)
Jean-Jacques Kravetz (keyboards)
Thomas „Hurricane-Kid“ Kretschmer (guitar, harmonica)
Ulla Meinecke (vocals)
Kristian Schultze (Keyboards)
Steffi Stephan (bass)
Paul Vincent (guitar)
+

Spezialgesang from-deep-down-bluesy-Kentucky Dave King-Virgin
Auf’s Band gebannte Studiobesucher:
Femina – Christine Reth
Tochter – Crikkel Conrad
Mutter – Heidi Münch
Vater – Günter Amendt
Ralfolino Hermann – „Ex- und Hopp-Mann“
+
Produzent und Arrangent: Udo Lindenberg

BackCover1

Titel:
01. Ex und Hopp Mann (Lindenberg/Meinecke) 3.43
02. Zocker (Lindenberg/Meinecke) 5.48
03. Kamikazepilot (Lindenberg/Meinecke/Felder/Frey/Henley/Souther) 3.49
04. Blues-Erguß (Lindenberg/Meinecke) 3.52
05. Femina Tausendschön (Lindenberg/Meinecke) 4.15
06. Für dich tu ich fast alles (Meinecke) 2.27
07. Was hat er dir zu nieten, außer, daß er dich nicht verläßt (Lindenberg/Meinecke) 5.16
08. Auf Wiedersehen, Tiger (Gunia/Lindenberg/Meinecke) 6.17

LabelB1

*
**