Helmut Wulz + A-cappella Chor Villach – Land und Leut´ im Lied (60er Jahre)

frontcover1Schon irgendwie interessant, dass justament ich mich hier auch der aktiven Heimatpflege widme.

So, wie in diesem Beispiel.

Diese Sammlung von alten Liedern aus Kärnten werden mit einer großen Innigen vom A-capella Chor Villach interpretiert.

Dieser Chor wäre wohl ohne den Helmut Wulz nicht denkbar gewesen:

Mag. Prof. Helmut Wulz (* 21.5.1936 in Klagenfurt) erhielt seine musikalische Ausbildung an der Lehrerbildungsanstalt in Klagenfurt und am Kärntner Landeskonservatorium. Anschließend Schulmusik- und Kompositionsstudium an der Musikakademie Wien sowie Germanistik und Volkskunde an der Universität Wien.

Von 1956 bis 1962 Mitglied des Wiener Akademie-Kammerchores, Konzertreisen in zahlreiche europäische und aussereuropäische Länder unter Günther Theuring und Th. Christian David.

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Helmut Wulz, 1964

Seit 1964 leitet Helmut Wulz den A cappella Chor Villach. Neben dieser Tätigkeit war Helmut Wulz auch Bundeschorleiter des Kärntner Sängerbundes, ist Referent bei zahlreichen Chorleiterkursen, Mitglied des Kärntner Volksliedwerkes und seit 45 Jahren Leiter der Kärntner Singwoche am Turnersee (Anderluh – Singwochen).

Volksliedpublikationen und Beiträge zur Volksliedforschung, besonders die Erforschung von Singüberlieferungen aus deutschen Siedlungsgebieten in Osteuropa, haben ihm in dieser Sparte überregionale Anerkennung gebracht.
In Anerkennung seiner vielfältigen kulturellen Tätigkeit erhielt Helmut Wulz zahlreiche hohe Auszeichnungen, darunter die Walther von der Vogelweide-Medaille“ in Gold des österreichischen Sängerbundes, den Großen Kulturpreis des Landes Kärnten und als jüngste anerkennende Ehrung die Ehrenbürgerschaft der Stadt Villach (März 2007). (Quelle: a-cappella-chor-villach.chor.at)

helmut wulz 2012

ORF, 2012

Man könnte sich nun zurüccklehnen und den wirklich stimmungsvollen Gesängen lauschen.

Aber ganz so einfach ist es leider nicht.

Denn auf der Hülle wird mehrfach ein „A.Anderluh“als Bearbeiter des traditionellen Liedgutes genannt:

Anton Anderluh (* 11. März 1896 in Klagenfurt am Wörthersee, Kärnten; † 3. Jänner 1975[1] ebenda) war ein österreichischer Volksmusiksammler und Nationalsozialist.

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Anton Anderluh

Anton Anderluh war als Musiklehrer in Klagenfurt tätig. Er veranstaltete ab 1952 die Turnersee-Singwochen, die wesentlich zur Volksmusikpflege in Österreich beitrugen. Sein Hauptwerk, die Edition „Kärntner Volksliedschatz“ (12 Bände, 1960–75), wurde von Walter Deutsch abgeschlossen.

Von 1938 bis 1945 war Anderluh Direktor der Lehrer- und Lehrerinnenbildungsanstalt Klagenfurt. Des Weiteren war er Leiter des „Gauausschusses für Volksmusik in Kärnten“ und „Landesleiter der Reichsmusikkammer für Kärnten“. Eine vom Klagenfurter Stadtsenat eingesetzte Historikerkommission attestierte ihm im Juni 2008, „mehr“ als nur ein „Mitläufer des NS-Schreckensregimes“ gewesen zu sein. Eine Umbenennung der Klagenfurter Anderluhstraße wurde allerdings, im Unterschied zu vier anderen Fällen, für nicht zwingend erachtet. (Quelle: wikipedia)

Und so kann einem – trotz des angenehmen Chorgesangs nur speiübel werden.

Es gibt diesen saublöden Spruch: „Wo man singt, da lass dich nieder, denn böse Menschen haben keine Lieder“ … da kann ich eigentlich nur höhnisch auflachen.

Und das ist die Crux, die Bürde der deutschsprachigen Volksmusik … nur zu oft, wurde sie vom braunen Dreck und Gesindel missbraucht. Und so steigen in mir wieder all die alten Vorurteile über diese Musik auf.

Aber: dafür kann der A-cappella Chor Villach nun wirklich nichts.

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Der Chor bei der Probe, 1968

Besetzung:
A-cappella Chor Villach unter der Leitung von Helmut Wulz
+
Franz Poglitsch (vocals bei 12.)

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Titel:
01. In der Mölltalleitn (Traditional) 2.09
02. Is schon allweil mei Freud (Glawischnig/Mulle) 2.05
03.1. Mei Diandle hat zwa Äugalan (Traditional) 5.08
03.2. Hast ma ja gsagt (Traditional)
03.3. Es hat ja schon drei gschlagn (Traditional)
04. Wo i geh, wo i steh (Traditional) 1.43
05. O Rosntal (Traditional) 2.56
06. In die Alm, wann i geh (Fleiß/Bünker) 1.27
07. I wollt, i bsass die Länder (Traditional) 1.48
08. Hollabam-Schnas’n (Traditional) 2.32
09. Aufn Heubodn is a Diandle drobm (VW) 2.01
10. Und an Buam han is gliabt (Traditional) 2.04
11. Übarn Nock bin is gangan (Glawischnig/Mulle) 2.17
12. Um mi uma de Fremb (Stimpfl/Gerdej) 2.15

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Hüllentext

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Helmut Wulz, 2016