Verschiedene Interpreten – Seid nett aufeinander II (1976)

FrontCover1Bei einem Album wie diesem … da komme ich arg ins grübeln …

Oder. Bei einem Album wie diesem kommt mir der Begriff des „fremdschämens“ wieder in den Sinn:

Auf diesem Sampler hören wir „humoristische“ Lieder zum Thema „Sei nett aufeinander“ (ha ha ha) … und dafür nutzte man überwiegend Singles des Hansa Labels aus jenen Jahren …

Und die Flut dieser nichtssagenden Lieder kann einen schon ins grübeln bringen … angesichts der Flachheit all dieser Lieder.

Da strahlt dann ein Gunter Gabriel als Einäugiger unter den Blinden hervor.

Und dann hören wir Lieder der unterirdischen Art von Sängern die sich Rolly Joker, Norman Ascot, Victor Scott, Detlev, Gilla, Löwe & Co., Hermann Hoffmann oder nannten oder auch tatsächlich so hie0en.

Ich geh zum lachen wahrlich nicht in den Keller, aber was hier zum Thema „Sex“ (darum ging´s ja letztlich bei diesem Sampler) dargeboten wird … spottet jeder Beschreibung.

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Nun ja, zumindest sind einige Biographien der Künstler interessant:

Gilla, z.B. wurde in der Mitter der 70er Jahre schon fast als Nymphoman vermarktet:

Gilla (eigtl. Gisela Wuchinger; * 27. Februar 1950 in Linz) ist eine österreichische Sängerin. Sie trat zunächst in der Band ihres Vaters Niki Wuchinger auf. Dann studierte sie in Salzburg Musik und sang in der Band Traffic, die sich später umbenannte in Seventy-Five Music. Danach wurde sie von Frank Farian produziert und konnte mehrere Singles in die Charts bringen. Ihre rauchige Stimme passte sehr gut zu den teilweise sexy-schwülen Songs, die Frank Farian für sie produzierte (z.B. die deutsche Version von Voulez-vous coucher avec moi (Lady Marmalade)). Ihr größter Erfolg war die Single Tu es! (1975/1976).

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Nach der Geburt ihrer Tochter Nadja entschied sie sich gegen die Fortführung ihrer Karriere. Sie ist verheiratet mit Helmut Rulofs, der unter dem Pseudonym Chris Denning ebenfalls einige Lieder veröffentlichte und für Frank Farian arbeitete. Unter dem Pseudonym G. Winger schrieb sie den Song (I See A) Boat On The River (ein Top-10-Hit für Boney M.). Später gründete sie die Gruppe Vanilla. Heute lebt sie in Braunfels (Hessen) und tritt nur noch gelegentlich öffentlich auf. (Quelle: wikipedia)

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Werbetext auf der Rückseite der Single Hülle von „Tu´es“)

Und da ist dann noch der Hermann Hoffmann:

Hermann Hoffmann wurde am 22. Februar 1928 in Heilbronn geboren.

Hermann Hoffmann hatte bereits in den Fünfzigern mit einem Schwarzsender seine eigene Sendung „Radio Zitrone“ gesendet. Illegalerweise – und es wurde von der Post aufgedeckt und er musste den Betrieb einstellen. Er machte dann seine Sendungen innerhalb von Unterhaltungssendungen des WDR und NDR aus dem eigenen Tonstudio weiter.

Ich bezeichnete ihn schon in den Neunzigern als den “Urvater der deutschen Radio-Comedy”, obwohl diesen Titel vielleicht auch Peter Frankenfeld verdient hätte.

Hermann Hoffmann

Hermann studierte Musik, war unter Anderem auch Kapellmeister und Produzent von so einigen Tondokumenten, die er auch für Andere produzierte. Er hatte bereits 1962 Radiocomic in Form der „kleinen Dachkammermusik“ oder des „Sender Radio Zitrone“ produziert und vornehmlich über den WDR und NDR ausstrahlen lassen. Er nannte dies den „fröhlichen Einmannsender im Alleingang“.

Er starb leider viel zu früh am 8. April 1997. (www.diekleinedachkammermusik.de)

Das scheint mir eine sehr interessante Biographie zu sein … irgendwie abseits des Mainstreams …

Ja und dazu passt dann auch der Jon Symon:

Jon Symon Hornsby (* 10. Januar 1941 als Simon John Hornsby in Epsom, Vereinigtes Königreich; † 7. Dezember 2015 auf der Isle of Wight, England) war ein britischer Musiker und Komponist, der seit Mitte der 1960er-Jahre in Deutschland lebte und vor allem als freier Rockmusiker tätig war.

Einem breiteren Publikum wurde er Anfang der 1980er-Jahre als Mitproduzent des erfolgreichen Rockballetts Warlock bekannt, bei dem er auch als Rocksänger in der begleitenden Deutschrock-Band mitwirkte.

Jon Symon kam Mitte der 1960er-Jahre als britischer Soldat nach Deutschland und lebt seitdem in Hannover und Barsinghausen. Er gehört der Gründungsgeneration der hannoverschen Rockszene an und spielte ab 1965 in Hannover bei der 1963 gegründeten Beatband Anyones als Gitarrist. 1970 trat er erstmals als Ein-Mann-Band unter dem Namen Rasputin auf. Ein von ihm entworfenes Schlagzeug wurde mit einer speziellen Mechanik ausgestattet, Gitarre und Bass kamen von einer umgebauten Fender Telecaster. Als Rasputin, sowie auch unter dem Namen Jon Symon’s One Man Band, coverte er meistens Songs von bekannten Gruppen, wobei er mit seinem Instrumentarium den Sound einer ganzen Band ersetzte.

Jon Symon

 Jon Symon (auch ein Namen, den ich mir merken will)

Er unternahm Tourneen durch die Bundesrepublik Deutschland und Österreich, trat 1973 im Musikladen der ARD auf und hatte danach mehrere Fernsehauftritte wie 1976 in der ZDF-Musiksendung disco sowie in weiteren Sendungen in der Bundesrepublik Deutschland und in Österreich. In den 1970er-Jahren brachte er mehrere Singles heraus.

1978 lernte er den Musikverleger Michael Mellethin kennen, der Mitbesitzer eines Tonstudios war, das Symon nutzen durfte. Es entstand das Konzeptalbum Warlock – Memories of a White Magician. Symon konnte für dieses Projekt den Bassisten Klaus-Peter Matziol und den Keyboarder Detlev Schmidtchen von Eloy sowie den Geiger Hajo Hoffmann gewinnen, Jim McGillivray von Epitaph saß am Schlagzeug. (Quelle: wikipedia)

 

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Und der Bass, den Gilla da in den Händen hält, dieses Bass Modell (made by Gibson) spielte auch ein Jack Bruce in seinen Zeiten bei „Cream“ … mein Gott !

Trotz all der interessanten Biographien … die Musiker/Sänger/innen dieses Albums haben sich dennoch mit diesen Aufnahmen nicht mit Ruhm bekleckert …

Wie man bei dieser Präsentation nachhören kann …  wenn man denn will (schräger Humor ist dabei vorausgesetzt

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Titel:
01. Gunter Gabriel:  Heut‘ ist nicht mein Tag (Ascot/Gabriel) 2.47
02. Rolly Joker: Das Hick-Hack-Stoßgerät (Gurra) 3.41
03. Norman Ascot: Womit hab‘ ich das verdient (Ascot/Marcard) 3.21
04. Victor Scott: Ohne Hemd und ohne Hosen (Lavigny/Dobar/Makot/Weigel) 3.25
05. Detlev:  Mein Gott Walter (Die Schwulitäten-Version) (Krüger/Danzer/Kämpfe) 4.21
06. Gilla: Tu‘ es (Farian/Jay) 3.35
07. Löwe & Co.: Mein Weib, das zieht sich immer schwarze Unterwäsche an (Breuer/Rose/Bloom/Lob)  2:20
08. Rolly Joker: Ich könnt‘ schon wieder (Zander/Marcard) 3.53
09. Gunter Gabriel: Komm unter meine Decke (Gabriel/Brink/Gordan) 3.53
10. Hermann Hoffmann:  Mit dem Hammer in der Hand (Gabriel/Bungter) 2.41
11. Jon Symon: Auf der grünen Wiese (Benes/Hardt-Warden/Köller) 2.36
12. Detlev: Kerls, Kerls, Kerls (Girls, Girls, Girls) (Kajanus/Kampfe/Gordan) 2.59

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