Peter Damm – Hornkonzerte der Vorklassik (1984)

FrontCover1.jpgFür mich eine Neuentdeckung, aber ein, die sich gewaschen hat … denn hier brilliert der Peter Damm:

Peter Damm wurde 1937 in Meiningen/Thüringen geboren. Im Alter von elf Jahren begann er mit Violinunterricht seine musikalische Ausbildung. Erste Versuche auf einem Horn folgten 1951 bei Franz Nauber in Meiningen. Nach einer kurzen Zeit als Forstlehrling studierte er von Dezember 1951 bis 1957 Horn an der Hochschule für Musik in Weimar bei Prof. Karl Biehlig.

Die ersten Schritte im Orchester machte Peter Damm im Oktober 1953 in Bad Berka sowie Weihnachten 1953 erstmals in „Hänsel und Gretel“ als Orchesteraushilfe in Meiningen. Am 5. Juli 1955 trat er zum ersten Mal als Solist mit Mozarts Konzert KV 447 auf.

Seine künstlerische Laufbahn begann 1957 als Solohornist des Orchesters der Bühnen der Stadt Gera. 1959 wurde Peter Damm als Solohornist des Gewandhausorchesters Leipzig verpflichtet, dem er unter Franz Konwitschny, Vaclav Neumann u.a. bis 1969 angehörte.

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Von 1969 bis 2002 war Peter Damm in gleicher Position an der Sächsischen Staatskapelle Dresden engagiert. Bei seiner Verabschiedung ernannte ihn das Orchester zum Ehrenmitglied.

1967 wurde Peter Damm zum Kammermusiker, 1971 zum Kammervirtuosen ernannt.
Seit vielen Jahren unterrichtet Peter Damm an der Hochschule für Musik „Carl Maria von Weber“ in Dresden. Er leitet internationale Meisterkurse, Seminare und Workshops in Europa, Japan und Nordamerika. Konzertreisen als Solist und Kammermusiker führten ihn in nahezu alle europäischen Länder, nach Nord- und Südamerika sowie nach Japan. Peter Damm und „Karlchen“, September 1991. Foto: © Adolf Clemens.

Seit 1986 ist Peter Damm Präsident des Internationalen Wettbewerbes für Blasinstrumente in Markneukirchen. Er ist Ehrenmitglied der International Horn Society Peter Damm01und der Horngesellschaft Bayern. Sein Schaffen ist in vielen Rundfunk- und Schallplattenaufnahmen dokumentiert. Sein umfangreiches Repertoire an Solo-, Kammermusik- und Konzertliteratur reicht vom 18. Jahrhundert bis zur zeitgenössischen Musik. So war er auch an zahlreichen Uraufführungen zeitgenössischer Werke beteiligt.

2007 fand das Horn seine wohlverdiente Ruhe. Nach dem Konzert anlässlich der Eröffnung des Internationalen Horn-Symposiums in La-Chaux-de-Fonds wurde es pensioniert, der endgültige Schlussstrich gezogen. Das Credo: „Aufhören, solange es noch bedauert wird.“ Gemeinsam verbrachten Peter Damm und das Horn 56 Jahre. (Selbstdarstellung)

Der Titel ‚Hornkonzerte der Vorklassik‘ sprach mich sofort an, da ich ein Freund von Hornkonzerten bin und ich die Zusammenstellung der Komponisten sehr interessant fand. Skeptisch war ich gegenüber dem Label, da ich bisher noch keine CD aus dem Hause ‚Berlin Classics‘ besitze und ich viel wert auf eine gute Wiedergabe der Musik lege.
Meine Skepsis gegenüber dem mir unbekannten Label wurde beim ersten Abspielen der CD teilweise bestätigt: Die Aufnahme kann man nicht gerade als klar und gestochen

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Peter Damm mit einem gewissen Karlchen (1991)

scharf bezeichnen, sie klingt eher leicht verwaschen und feine Details werden nicht deutlich abgebildet. Die Höhen wirken etwas glanzlos/matt, während die Tiefen angenehm satt dargestellt werden. Die Aufnahme lässt Räumlichkeit vermissen, die Instrumente scheinen alle mehr oder weniger in der Mitte angeordnet zu sein. Das Cembalo scheint weit entfernt im Hintergrund platziert zu sein, während das Horn gelegentlich übertrieben dominant im Vordergrund steht. Zu Beginn eines Stückes, wenn die Instrumente noch nicht eingesetzt haben, ist ein leichtes Rauschen und Brummeln zu hören.

Schnell wurden mir jedoch die Qualitäten der Aufnahme bewusst. Sicherlich besticht die Aufnahme nicht durch Klarheit und Detailreichtum, aber es entfaltet sich ein sehr angenehmer warmer entspannender wohltuender Klang im Abhörraum, der zu den Stücken absolut passend ist. Die Interpretationen der Stücke kann man als gelungen und hörenswert bezeichnen. Besonders das erste Stück (Telemann) hat es mir angetan. Es wird lebhaft und dynamisch gespielt. (k.d.)

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Auch wenn die Aufnahme nun schon einige Jahre alt ist: Peter Damm zeigt auch im Abstand seine einsame Klasse mit seinem espressiven, virtuosen und manchmal sogar leichten Vibratospiel. Das Kammerorchester  unter Hartmut Haenchen ist ein kongenialer Partner mit allen Finessen, die diesen weitgehend unbekannten Werken zum wirklichen Leben verhelfen. (Gunter)

Genug der Worte … man mögen sich von diesen virtuosen Klängen berauschen lassen …

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Besetzung:
Peter Damm (horn)
+
Kammerorchester der Deutschen Staatsoper Berlin unter Leitung von Hartmut Haenchen
Matthias Eisenberg (harpsichord)
Manfred Pernutz (bass)
Matthias Pfaender (cello)

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Titel:

Georg Philipp Telemann: Concerto Für Horn, Orchester und B.C. in D-Dur (10.00):
01. Vivace 2.22
02. Largo 3.32
03. Allegro Moderato 4.06

Christoph Förster: Konzert für Waldhorn, Streich-Orchester und B.C. in Es-Dur (13.55):
04. Con Discrezione 5.19
05. Adagio 3.40
06. Allegro 4.56

Anonymus: 
07. Sonata da caccia für Horn, Streich-Orchester und B.C. in C-Dur 14.20

Joseph Haydn: Konzert für Horn, Orchester und B.C. No.1 in D-Dur (18.49):
08. Allegro 6.24
09. Adagio 8.20
10. Allegro 4.10

Johann Beer: Concerto a 4 für Posthorn, Jagdhorn, Violinen und B.C. In B Flat Major:
11. Allegro Moderato 2.29
12. Aria 3.12
13. Menuett 0.57
14. Siciliano 1.48
15. Bourrée 0.51
16. Giga 1.00

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