Harmonia – Deluxe (1975)

FrontCover1Harmonia ist eine deutsche Band, die zeitgenössisch dem Krautrock zugerechnet wurde, aus heutiger Sicht aber ein Vertreter elektronischer Musik war.

Harmonia wurde im Mai 1973 gegründet von den Cluster-Musikern Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius sowie Michael Rother (zuvor bei Kraftwerk und Neu!).

Die Band veröffentlichte die beiden Alben Musik von Harmonia und deluxe. Sie existierte nur zwei Jahre. Nachträglich wurde weiteres musikalisches Material unter dem Titel Harmonia ’76 – Tracks and Traces veröffentlicht, bei dem der britische Musiker Brian Eno mitgewirkt hat.

Harmonia hat zahlreiche Musiker beeinflusst. Unter anderem David Bowie und die Band The Human League berufen sich auf Harmonia. Brian Eno nannte Harmonia „die wichtigste Rockgruppe der Welt“. Die Red Hot Chili Peppers outeten sich als Fans und baten Michael Rother zum Jam auf ihre Bühne.

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Ein Reunion-Konzert in Originalbesetzung fand am 27. November 2007 im Berliner Haus der Kulturen der Welt statt.

Während das erste Album vorwiegend repetitive Stücke ohne Gesang und mit minimalen sequenzierten Melodien bot, die streckenweise wie eine frühe Form von Ambient- oder Trance-Musik wirken, war das zweite Album eine synthesizerlastige, melodische Variante des Krautrock mit Gesang und harmonischen Strukturen. Die schlicht gehaltenen Songtexte erinnern zuweilen an fröhliche Kinderreime („Immer wieder rauf und runter – einmal drauf und einmal drunter“ u. ä.). (wikipedia)

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Nach dem Debütalum „Musik von Harmonia“ hat sich schon etwas geändert.

Weitestgehend verzichtete man auf den Einsatz von künstlich erzeugten Rhythmen und holte sich die Schlagzeug-Kompetenz Mani Neumeier von Guru Guru ins Studio.
Außerdem singt das Trio Michael Rother, Hans-Joachim Roedelius und Dieter Moebius.
Das geht schon im Opener, „Deluxe (Immer Wieder)“, das mit herrlichen Melodien gespickt ist, los.
Der Track setzt die mit dem Debüt eingeschlagene musikalische Richtung fort. Wabernde Rhythmen, tolle Gitarren-Einlagen und halt, ziemlich am Anfang (bei fast 10 Minuten Spielzeit), Vocals. Textuell wird hier nichts Weltbewegendes transportiert, tiefgreifende Erkenntnisse findet man im monotonen Gesang nicht. Ab zirka 4 Minuten wandelt sich „Deluxe…“ zu einem Instrumental mit eben diesen tollen Melodien, von Keyboards und Synthesizer erzeugt, bis die Gitarren den Job übernehmen.

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Mit „Walky-Talky“ ist es dann soweit, Mani Neumeier steigt ein und diese 10:35 werden zum Vorzeigestück des Albums „Deluxe“. Relaxt dahin fließende Muster, Elektronik gepaart mit feinsten Gitarren-Sounds, auch mal ein rockiger Riff wird geliefert. Kein Wunder, dass Neumeier ein Zimmer im Drummer-Oberhaus hat, so wie der den Rhythmusteppich ausrollt. Klasse!
Man kann nicht anders, als in die Musik einzutauchen, immer tiefer und wenn Moebius die Nagoya-Harfe einsetzt, ist das ganz großes Theater.

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„Monza (Rauf und Runter)“ beginnt ruhig, verträumt, um dann loszulegen, auch mit Gesang. Beeindruckend, wie die rockenden 6-Saiter und Synthi den Song nach vorn treiben. Harmoniewechsel und Melodien, bei denen man sich fragt, woher die solche Ideen genommen haben. Ein super Song!
Asmus Tietchens, langjähriger Freund der Bandmitglieder, im Booklet: »Harmonia zogen ihre Bahn wie ein Komet am eletronischen Himmel, schön, leuchtend und vorher nie gesehen.«
Das wird auch durch die folgenden Tracks der CD manifestiert.
In „Notre Dame“ haben die Keyboards einen Kirchenorgel ähnlichen Klang. Dann tritt die Rhythmusmaschine vollständig in den Hintergrund und es dominiert die Elektronik. Im Hintergrund, aus weiter Ferne, heult die Gitarre und dann vereint sich alles wieder im musikalischen Hauptthema.
Für „Gollum“, Tolkiens Herr der Ringe Figur, ist Mani Neumeier wieder am Schlagzeug. Ob man sich mit der musikalischen Darstellung dieser zuletzt gespalteten Roman-Persönlichkeit identifiziert, mag jeder Hörer selbst entscheiden.

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Jaja, „Kekse“ ist die Invasion der Kröten mit entsprechend gesampelten Gequake. Da kann man froh sein, das nicht täglich aus Nachbars Garten hören zu müssen. In „Kekse“ lasse ich es mir gefallen, zumal die Musik (mit Klavier) dazu einfach toll ist. (Joachim ‚Joe‘ Brookes)

Prädikat: hypnotisch !

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Besetzung:
Dieter Möbius (synthesizer, taishōgoto (nagoja harp), vocals)
Hans-Joachim Roedelius (keyboards, vocals)
Michael Rother (guitar, keyboards, vocals)
+
Mani Neumeier (drums)
Written-By – Moebius*, Roedelius*, Rother*

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Titel:
01. Deluxe (Immer 4ieder) 9:45
A2 Walky-Talky 10:35
B1 Monza (Rauf Und Runter) 7:07
B2 Notre Dame 4:15
B3 Gollum 4:35
B4 Kekse 5:35

Musik und Texte:
Dieter Möbius – Hans-Joachim Roedelius – Michael Rother

LabelB1*
**

Mehr von Harmonia:
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Harmonia – Deluxe (1975)

frontcover1Und hier ein weiteres Kapitel des allseits beliebten Krautrocks:

Harmonia ist eine deutsche Band, die zeitgenössisch dem Krautrock zugerechnet wurde, aus heutiger Sicht aber ein Vertreter elektronischer Musik war.

Harmonia wurde im Mai 1973 gegründet von den Cluster-Musikern Dieter Moebius und Hans-Joachim Roedelius sowie Michael Rother (zuvor bei Kraftwerk und Neu!).

Die Band veröffentlichte die beiden Alben Musik von Harmonia und De Luxe. Sie existierte nur zwei Jahre. Nachträglich wurde weiteres musikalisches Material unter dem Titel Harmonia ’76 – Tracks and Traces veröffentlicht, bei dem der britische Musiker Brian Eno mitgewirkt hat.

Harmonia hat zahlreiche Musiker beeinflusst. Unter anderem David Bowie und die Band The Human League berufen sich auf Harmonia. Brian Eno nannte Harmonia „die wichtigste Rockgruppe der Welt“. Die Red Hot Chili Peppers outeten sich als Fans und baten Michael Rother zum Jam auf ihre Bühne.

Ein Reunion-Konzert in Originalbesetzung fand am 27. November 2007 im Berliner Haus der Kulturen der Welt statt.

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Während das erste Album vorwiegend repetitive Stücke ohne Gesang und mit minimalen sequenzierten Melodien bot, die streckenweise wie eine frühe Form von Ambient- oder Trance-Musik wirken, war das zweite Album eine synthesizerlastige melodische Variante des Krautrock mit Gesang und harmonischen Strukturen. Die schlicht gehaltenen Songtexte erinnern zuweilen an fröhliche Kinderreime („Immer wieder rauf und runter – einmal drauf und einmal drunter“ u.ä.). (Quelle: wikipedia)

Auch dieses, das zweite Album, häte durchaus das Zeug dazu gehabt, in die Kategorie „zeitlos“ zu gelangen, wenn ja wenn … nicht schon wieder dieser Gesang wäre, der einfach nicht überzeugend rüberkommt … Die Uraltschwäche des Krautocks ..

Anhören lohnt sich dennoch, denn die Musik besteht ja überwiegnd aus Instrumentalpassagen und die sind nun wirklich überzeugend gelungen … Griffig, aber nicht eintönig.

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Besetzung:
Dieter Moebius (synthesizer, harp, vocals)
Hans-Joachim Roedelius (keyboards, vocals)
Michael Rother (guitar, keyboards, vocals)
+
Mani Neumeier (drums)

backcover

Titel:
01. Deluxe (Immer wieder) 9.45
02. Walky-Talky 10.35
03. Monza (Rauf und runter)  7.07
04. Notre Dame 4.15
05. Gollum 4.35
06. Kekse 5.35

Musik und Texte: Dieter Moebius – Hans-Joachim Roedelius – Michael Rother

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Dieter Moebius (* 16. Januar 1944 in der Schweiz; † 20. Juli 2015)