Gut möglich, dass dieser Beitrag auch sher kontroveers erlebt wird:
Emma ist eine deutschsprachige feministische Publikumszeitschrift. Sie wurde 1977 von der Journalistin Alice Schwarzer gegründet und erscheint zweimonatlich. Im Jahr 2019 betrug die verkaufte
Der Name „Emma“ wurde wegen seiner Griffigkeit und als Wortspiel auf „Emanzipation“ gewählt. Die Herausgeberin Alice Schwarzer sagte dazu:
„Der war irgendwann mal aufgetaucht und gefiel uns. Nicht nur wegen der Anspielung auf die Em(m)anzipation, sondern auch, weil er das selbstironische Gegenteil vom platt Erwarteten war: Wie würde sie wohl heißen, diese Zeitschrift der jetzt vollends größenwahnsinnigen Schwarzer? Nora? Die Rächerin? Die Amazone? Nein. Emma. Ganz einfach Emma.“
Die erste Ausgabe der Emma erschien am 26. Januar 1977 mit einer Auflage von rund 200.000 Exemplaren. Den Start des Magazins finanzierte Alice Schwarzer mit 250.000 Mark aus ihren Autorenhonoraren sowie mit 20.000 Mark aus Krediten von zwei Mitarbeiterinnen (die sie nach einem Jahr mit 10 Prozent Zinsen zurückzahlte).[4] Emma gilt seit der ersten Ausgabe als Leitblatt des Feminismus im deutschsprachigen Raum. In der ersten Redaktion saßen Alice Schwarzer, Fernsehredakteurin Angelika Wittlich,
Lokalredakteurin Sabine Schruff und Christiane Ensslin (Schwester von Gudrun Ensslin). Die Zeitschrift hat sich ausdrücklich politisch und wirtschaftlich unabhängig positioniert; laut eigenen Aussagen kann sie sich bis heute fast alleine durch den Kioskverkauf und Abonnementsgebühren finanzieren und ist nicht auf Anzeigen angewiesen.
Anfang Dezember 2007 gab Schwarzer bekannt, die Chefredaktion von Emma spätestens im Frühjahr 2008 an die Fernsehjournalistin und Kolumnistin Lisa Ortgies zu übergeben.[6][7] Schwarzer erklärte, weiterhin als Verlegerin, Herausgeberin und Autorin mitzuwirken. Zum 31. Mai 2008, zwei Monate nach ihrem Antritt, hat Ortgies die Zeitschrift jedoch wieder verlassen. Das Nachrichtenmagazin Der Spiegel unterstrich die Vermutung, Alice Schwarzer habe weiterhin das Tagesgeschäft dominiert und so einen Generationswechsel zum Scheitern gebracht. Bezüglich der Gründe der Trennung teilte Lisa Ortgies über eine dpa-Meldung mit: „Beobachter glauben, dass Ortgies ihre Ideen für die Zeitschrift nicht durchsetzen konnte.“ Die Emma-Redaktion erwiderte: „Zu unserem Bedauern eignet sich die Kollegin nicht für die umfassende Verantwortung einer Chefredakteurin.“ Diese Erklärung wurde in den Medien teilweise als ein Nachkarten bezeichnet, das ebenso unprofessionell wie unsolidarisch gewesen sei. Die Nichteignung zur Chefredakteurin wurde unter anderem damit begründet, dass Ortgies zu viel Zeit mit ihrer Familie verbracht habe. Dies wurde als ein Scheitern der Redaktion an der feministischen Forderung nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gesehen.
Seit der ersten Ausgabe im Jahr 2010 (Ausgabe 294) erschien die Emma nur noch viermal im Jahr und nicht mehr alle zwei Monate wie in den Jahren zuvor. Gleichzeitig kündigte sie einen Relaunch und die Verstärkung des Online-Auftritts an. Seit der Ausgabe Januar/Februar 2013 erscheint die Zeitschrift aber wieder im Zwei-Monats-Rhythmus. Gründe dafür seien der vielfache Wunsch von Leserinnen und die wieder steigende Aktualität von „Frauenfragen“. Zudem wurde der Heftpreis von 9,80 Euro auf 7,50 Euro gesenkt, um jüngeren Leserinnen entgegenzukommen.
Die Emma gehört zu den deutschen Zeitschriften mit den größten Auflagenverlusten der vergangenen Jahre. Die verkaufte Auflage betrug im zweiten Quartal 2007, dem Zeitpunkt der letztmaligen Meldung an die IVW, 44.687 Exemplare. Danach stellte das Blatt die Meldung der Auflagenzahlen an die IVW ein. Laut eigenen Angaben betrug 2019 die verkaufte Auflage 25.717 Stück. Das entspricht einem Rückgang von 31.193 Exemplaren oder 55 Prozent gegenüber 1999.
Die Emma befasst sich mit einer Reihe von Themen wie Ausbildung, Familie, Politik und Arbeitswelt sowie Kultur, Medien, Religion und Pornografie. Laut einer Untersuchung aus dem Jahr 2005 machen Politik, private Rollenverteilung und Medien die meisten Artikel aus. Damit unterscheide sich die Emma grundlegend von konventionellen Frauenzeitschriften und nehme eine besondere Stellung in der deutschen Medienlandschaft ein.
Emma setzt sich nach eigener Aussage für Frauen und für uneingeschränkte Chancengleichheit von Frauen und Männern ein, was sich aus Sicht des Magazins in konkreten Projekten und Kampagnen ausdrückt, die von Emma unterstützt oder initiiert wurden, zum Beispiel:
- Proteste gegen Klitorisverstümmelung (1977)
- Thematisierung und konkrete Hilfsaktionen bei sexuellem Missbrauch (1978)
- Aktionen gegen Pornografie (ab 1978) und PorNO-Kampagne
- Diskussionen und Kampagnen gegen fundamentalistischen Islamismus und Kopftuch (ab 1979)
- Forderung nach Ganztagsschulen und Ganztagsbetreuung (ab den 1980ern)
- Emma-Kampagne für Frauenfußball (1998)
- Unterstützung des Girls’ Day (ab 1999)
Des Weiteren thematisiert die Zeitschrift immer wieder (selbst)kritisch die Kontroversen innerhalb der modernen Frauenbewegung und Themen wie „Missbrauch mit dem Missbrauch“ und Wehrpflicht für Frauen.
Seit Gründung der Zeitschrift bis heute sind die satirischen Cartoons von Franziska Becker ein fester Bestandteil der Emma. Mit ihren Bildergeschichten kommentiert Becker in jeder Ausgabe feministische Themen und die Welt von Frauen und Männern. Für ihr Lebenswerk wurde sie als „witzigste Frauenrechtlerin Deutschlands“ mit dem Satirepreis «Göttinger Elch» 2012 ausgezeichnet.
Emma steht in Deutschland prototypisch für Formen feministischer Medienöffentlichkeit, stieß jedoch mit ihren Positionen zum Beispiel zur Pornografie oder Frauen im Islam innerhalb des feministischen Diskurses auf Widerstand. Wie andere internationale feministische Medien hat die Zeitschrift Themen in die gesellschaftliche Diskussion gebracht, die zuvor keine Öffentlichkeit fanden.
Seit 1990 wird alle zwei Jahre der von Alice Schwarzer initiierte Emma-Journalistinnen-Preis vergeben, seit 2012 unterstützt von der Bundesregierung. Kulturstaatsminister Bernd Neumann sieht den Preis als Förderung des Qualitätsjournalismus. „Der Preis von EMMA soll gerade diejenigen Journalistinnen und Journalisten fördern und auszeichnen, die sich mit gesellschaftlichen Fragen kritisch auseinandersetzen – aber handwerklich professionell, d. h. informativ und kreativ bei sauberer Recherche.“ (wikipedia)
Und als die Zeitschrift ihren 30. Geburtstag feierte (allen Unkenrufen zum Trotz), ließen sich Alice Schwarzer & Kolleginnen nicht lumpen, und veröffentlichten dieses pralle Heft, das man getrost auch als „Sonderheft“ bezeichnen kann, da es sehr intensiv auch eine Rückschau auf die vergangenen 30 Jahren ist.
Nun ist es ja, dass dieser durch Alice Schwarzer bei uns los getretene Femminismus ab den 70er Jahren mein Leben schon stark geprägt hat, denn – wie´s der Teufel will – hatte ch doch viele Kontakte zu Frauen, die sich schon auch feministisch definierten. Und das führte dann schon auch zu etlichen Konflikten in meinem Leben … und ihr Buch „Der kleine Unterschied“ war für mich damals ein Ärgernis.-
Und dennoch will ich mit diesem Beitrag der Alice Schwarzer meinen Respekt zollen (ja, ja, ich weiß, dass sie sich auch der Steuerhinterziehung schuldig gemacht hat, und ja, ich weiß dass sie durchaus auch einen Hang zur Selbstinszenierung hat).
Schaut man sich unter beispielsweise die „wichtigen Themen“ der Emma-Reaktion über all die Jahre an, dann kann mir keiner erzählen, dass hier nicht mit einer beispiellosen Konsequenz gesellschaftliche Tabuthemen angesprochen und und aus dem Schattenreich der Tabuisierung geholt wurden.
Und ja, ich halte auch die „#metoo“ Bewegung für wichtig (von der war damals noch gar nicht die Rede).
Und von daher ist dieses Jubiläumsheft zugleich auch ein ausgesprochen wertvolles zeitgeschichtliches Dokument, zeigt es doch all jene Konflikte jener Jahrzehnte, die von etlichen Männern gerne ausgeblendet werden, weile es der eigenen, patriarchalen Grundhaltung zu wider läuft. (Stichwort: It’s a Man’s Man’s Man’s World).
Und weil es eben ein ziemlich pralles Heft ist (174 Seiten) gibt´s nun auch ne pralle Vorschau.
Howgh, ich habe gesprochen !
Und zu den „grossen Themen“ zählen dann:
- Vorbilder (Virginia Wolf, Simone de Beauvoir)
- Sexueller Missbrauch
- Girlsday
- Pornografie
- Islamismus
- Frauen und Humor
- Genital – Verstümmelung
- Brustkrebs
- Homoehe
- Frauen & Militär
- Kinderganztagsbetreuung
- Ess-Störungen
- Sexualität & Identität
- Frauen in der (ex) DDR
- Fussball
- Tierrechte
Und diesen Beitrag habe ich dem famosen Archiv der nicht minder famosen Graugans zu verdanken !!!