Martin Schmitt – Look Ahead (2002)

FrontCover1Also, dieser Martin Schmitt ist so ein ganz besonderes musikalisches Unikum:

Martin Schmitt (* 15. Januar 1968 in München) ist ein deutscher Pianist, Sänger, Entertainer, Komponist und Texter.

Schmitt begann im Alter von 13 Jahren mit dem Gesang und dem Klavier- und Tubaspielen. Danach trat er in der Münchner Szene als Blues und Boogie Woogie Pianist auf und hatte Auftritte auf Festivals. Er spielt eine Mischung aus Soul, Jazz und Blues. Schmitt trat vorwiegend als Interpret von Titeln von Ray Charles, Billy Joel oder Randy Newman auf. Komik ist ein Bestandteil seines Programms. Er war zudem als künstlerischer Leiter von Piano-Festivals tätig und ist unter anderem Preisträger des Tassilo-Preises der Süddeutschen Zeitung. Er war gemeinsam mit Chuck Berry, Jerry Lee Lewis, Stefan Gwildis, Paul Carrack, Helge Schneider, Pete York, Monika Gruber, Axel Zwingenberger, Victoria Tolstoy, Vince Weber, auf der Bühne. Schmitt komponierte zwei Titel für den ARD-Thriller „Im Visier des Bösen“ mit Klaus-Maria Brandauer. Weitere Titel wurden im „Martin Schmitt Songbuch“ veröffentlicht.

Der ganz junge Martin Schmitt im Jahr 1993:
MartinSchmitt04

In 20 Bühnenjahren veröffentlichte er CDs sowie eine DVD-Dokumentation seines Repertoires, aufgenommen im Mai 2006 in der Münchner Philharmonie. Schmitt präsentierte 2007 ein Programm mit eigenen deutschsprachigen Titeln‘, die ihre Wurzeln in den Genres Singer/Songwriter, Soul, Jazz und Rhythm and Blues haben. Die Show wurde vom Bayerischen Fernsehen, SWR, 3sat, BR-alpha und NDR Fernsehen gesendet. Im Mai 2008 produzierte der BR die Fernsehsendung „Die Verleihung des 10. Bayerischen Kabarettpreises“, bei der Schmitt unter anderem im Duett mit Monika Gruber auftrat. Im April 2016 feierte er sein 30. Bühnenjubiläum mit der Spider Murphy Gang, Claudia Koreck, Bodo Wartke und Joja Wendt. Im gleichen Jahr bekam er den Solistenpreis des Schwarzwald Musikfestivals verliehen. Im Dezember 2017 gewann er den Comedy-Preis „Böblinger Mechthild“ und 2018/2019 wurde er Deutscher Kabarettmeister. 2022 erhielt er den Fränkischen Kabarettpreis. (wikipedia)

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Hier sein vermutlich 3. Solo-Album (dieses Album wird nicht mal auf seiner Website erwähnt; es war wohl eine Privatpressung).

Auf diesem Live-Mitschnitt zelebriert (neben 2 Eigenkompositionen) Klassiker der US Singer/Songwriter Geschichte. Dabei interpretiert er diese Songs im Stile eines Ben Sidran oder gar Mose Allison … und zwar ziemlich souverän !

Martin Schmitt02

Von seinem kömidiantischen Talent ist hier gar nichts zu hören … dafür aber umso mehr von seiner profunden Musikalität. Bravo !

Live Mitschnitt aus dem Lustspielhaus München/Schwabing im Dezember 2001

BackCover1

Besetzung:
Christoph Buhse (drums)
Sava Medan (bass)
Martin Schmitt (piano, vocals)

Tray1

Titel:
01. One Kind Word (Wood) 4.00
02. Mornin‘ (Jarreau/Foster/Graydon) 4.26
03. Look Ahead (Schmitt) 5.04
04. Bad, Bad Leroy Brown (Croce) 3.51
05. Ghosts – Last Night I Had A Dream – Mama Told Me Not to Come (Newman) 5.58
06. Silk And Steel (Rosenberg) 4.49
07. Souvenir (Joel) 2.17
08. Tennessee Waltz (King/Stewart) 4.55
09. Still Crazy After All These Years (Simon) 5.42
10. St. Louis Blues (Handy) 5.24
11. I Thought About You (v.Heusen/Mercer) 4.21
12. Slow Freight (Bryant) 4.52
13. Dein ist mein ganzes Herz (Léhar) 4.57
14. Popsicle Toes (Franks) 4.27
15. That’s Enough (Schmitt) 4.45

CD1
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Autogramm

Martin Schmitt01

Das Lustspielhaus in München/Schwabing (ein legendärer Musik- und Kleinkunst-Club):
Lustspielhaus02

Lustspielhaus01

Mehr von Martin Schmitt in diesem Blog:
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Die offizielle Website:
Website

Fanger Schönwalder – Overdose (2001)

FrontCover1Da haben sich wieder mal zwei gefunden:

Mario Schönwälder (* 1960 in Berlin) ist ein deutscher Musiker (Stilrichtung Elektronische Musik), Produzent sowie Inhaber des Berliner Labels Manikin Records.

Mario Schönwälders Kompositionen sind der so genannten Berliner Schule zuzurechnen. Neben der „Berliner Schule“ gilt sein Interesse auch der „Ambient Music“. Nachdem er Mitte der achtziger Jahre bei Bernd Kistenmacher erstmals elektronische Musikinstrumente spielen konnte, hat Mario Schönwälder ein eigenes Studio eingerichtet. Neben einigen Veröffentlichungen als Solist hat er ab 1989 zahlreiche Aufnahmen mit anderen Künstlern wie Detlef Keller, Thomas Fanger, Bas Broekhuis, Frank Rothe und vielen anderen veröffentlicht. (wikipedia)

Mario Schönwälder01

Thomas Fanger (* 16. Mai 1962 in Berlin; † 2. März 2022 in Isingen) war ein deutscher Musiker, der elektronische Musik komponierte und spielte.

Er hat sich neben diversen Solo-CDs in der Elektronik-Szene auch durch die in Zusammenarbeit mit Mario Schönwälder, Michael Kersten und anderen Musikern entstandenen Werke einen Namen gemacht.

Seine CDs wurden meist auf Mario Schönwälders Manikin-Label veröffentlicht. (wikipedia)

Thomas Fanger01

Und hier ihr erstes Werk:

Ein neues Dreigestirn am Elektronikhimmel? Nein, doch wohl eher eine fruchtbare Zusammenarbeit. Aus dem Hause Manikin kommen immer wieder CDs im tollen Design. Wie hier der Begriff Overdose in eine echte Dose umgesetzt wurde ist echt klasse! Die Musik ist außerdem ebenfalls allererste Sahne. Lüül ergänzt Fanger & Schönwälder bei einigen Tracks ganz unaufdringlich, wobei mir Und Wir Gehen In Den Club am besten gefällt. Das absolute Highlight dieser CD ist aber die dreiundzwanzig Minuten lange Aufnahme von der Space Trance Tronic Night 2001. Sinnigerweise ist dies auch der Titeltrack. So liebe ich es. Schwebende Synthiesounds, melodisch und warm. (Kurt Mitzkatis)

Fanger Schonwalder01

Als Supermario im digitalen Orbit seine ersten Erfolge feierte, saß Schönwäldermario schon an seiner Konsole und schraubte an – damals noch – analogen Hommagen an die elektronische „Berliner Schule“ der 70er Jahre (Tangerine Dream, Ashra, Klaus Schulze). Im Unterschied zum Gros seiner Generation erkannte Schönwälder jedoch schnell, dass einsam auf der Bettkante schaffenden Fricklern-in-Grau in der Ära knallbunter MTV-Clips vermutlich keine sonderlich sonnige Zukunft beschieden sein würde. Also hob der Berliner ein bald auch auf Profi-Niveau gehobenes Label (Manikin) aus der Taufe, auf dem er schließlich gar Box-Sets seines Hero KS veröffentlichen durfte, und tat sich als „Aktiver“ mit Kollegen wie (zunächst) Detlef Keller und (jetzt) Thomas Fanger zusammen, die – der eine eher weniger, der andere viel mehr – runterwollten von der Schiene der „EM“-Nostalgie.

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Eine schöne, lange Geschichte. Und nun lehnen wir uns krass entspannt zurück, atmen megatief durch und sagen uns: „Geil. Aber was geht das uns an?“ Einiges. Denn wenn in den letzten, sagen wir, 4 oder 5 Jahren ein Album erschienen ist, auf dem die „Berliner Schule“-Roots (TD, KS, et al.) nicht gekappt sind und das trotzdem nicht auf rostigen „EM“-Gleisen holpert, statt wie geschmiert auf Post-Techno-Schienensträngen zu schnurren, ist es dieses.
„Analog Overdose“ wirkt wie ein Outcoming des Duos Fanger & Schönwälder, das hörbar begriffen hat, dass Bpm-Werte nichts Schlechtes sein müssen – das allerdings schlauerweise (um Traditionalistenvereine nicht zu vergrätzen?) auch den „Krautrock“-Veteran Lutz „Lüül“ Ulbrich (Gitarre, Synthesizer bei Agitation Free, Ashra) an Bord geholt hat, der sich in „Echo Gods“ (Track 6) – ein Trance-Hammer und Dancefloor-Filler par excellence! – gut zehn Minuten lang den sprichwörtlichen Arsch abspielt. Nicht schlechter aber auch das Titelstück (Track 8): ein knapp 24-minütiger Fanger-&-Schönwälder-Alleingang auf der Basis einer quecksilbrigen Rhythmussequenz – live am 30. März 2001 in der Berliner Petruskirche mitgeschnitten.

Fanger Schonwalder03
Geradeheraus gesagt: diese analoge Überdosis knallt. Auch wenn Fanger & Schönwälder das mit der „Overdose“ beim CD-Verpacken vielleicht etwas zu wörtlich genommen haben. „Dose“ (Deutsch) und „dose“ (Englisch) sind zwei Paar Bleche. Intelligente Idee aber, „Analog Overdose“ in einer kreisrunden, metallblanken Blechdose auszuliefern. Die wird so schnell nicht korrosieren – wie die Musik auf diesem Album. Eines, das dazu taugt, „EM“- und „Techno“-Jünger zu versöhnen. Endlich. (Albrecht Piltz)

Und es sei noch vermerkt, dass der Gastgitarrist, Lutz Ulbrich in Bands wie 17 Hippies, Agitation Free, Ash Ra Tempel, Ashra, Lüül & Band gespielt hat.

BackCover1

Besetzung:
Thomas Fanger (synthesizer, sequenzer, sampler)
Mario Schönwälder (synthesizer, sequenzer, sampler)
+
Lutz Ulbrich (guitar bei 03., 06. + 07.)

Booklet

Titel:
01. Analog Moods (Schönwälder/Fanger) 8.44
02 Emanon (Schönwälder/Fanger) 1.07
03 Und wir gehen in den Club… (Schönwälder/Fanger/Ulbrich)  6:43
04 Sentimental Moods (Schönwälder/Fanger) 11:26
05 Seilbahn Zu Den Sternen (Schönwälder/Fanger) 4:58
06 Echo Gods (Schönwälder/Fanger/Ulbrich) 10:18
07 First Contact (Schönwälder/Fanger/Ulbrich) 12:32
08 Analog Overdose (live Petrus-Kirche, Berlin) (Schönwälder/Fanger) 23:57

CD1

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Nachruf Thomas Fanger:

Mitten aus der Arbeit wurde er abberufen. Videos für die Industrie, Städte und Sportvereine, so zum Beispiel der Eishockeyverein Schwenninger Wild Wings, waren seine hauptberufliche Tätigkeit. Seine große Leidenschaft galt daneben der elektronisch erzeugten Musik. Zahlreiche Veröffentlichungen unter Projektnamen wie Amorph, Fanger & Siebert, Fanger & Kersten, Mind ̴ Flux aber auch als Solist und schließlich unter Fanger & Schönwälder, auf drei CDs unterstützt durch Lutz „Lüül“ Graf-Ulbrich, legen Zeugnis über sein kreatives Schaffen ab. Er sprudelte förmlich vor Ideen. Jedes Brainstorming mit ihm war ein Quell der Freude und Inspiration. Seine Kreativität war ansteckend … im positivsten Sinne.

Thomas Fanger02

Ich habe Thomas Fanger Ende der Neunziger Jahre in Berlin kennengelernt. Mind ̴ Flux waren in der Trance-Szene gerade angesagt. Vom ersten Tag an stimmt die Chemie zwischen uns. Er war der musikalische B̴egleiter, aber auch ein feiner Kerl und guter Freund, mit dem man vieles unternehmen konnte. Ja, man wollte es auch noch weiterhin so halten. Die Ideen gingen uns nicht aus. Eine siebente CD der Reihe Analog Overdose war unser Plan.

Thomas Fanger war es, der mir zu einer Fahrt auf einem Wagen bei der Love Parade in Berlin verhalf. Unvergessen wird dieser Tag im Tiergarten bleiben. Er war es, mit dem ich in Montana in einem Holzhaus saß, ein Panoramafenster mit Blick auf die Berge der Umgebung, mit kleinem Equipment musizierend. Ein Konzert in Pomona (Los Angeles). Konzerte in einem leeren Schwimmbad (im Becken), zur Einweihung von Liquid Sound im Berliner Tempodrom. Das alles und vieles mehr werde ich immer in meinen Erinnerungen bewahren.

Mario Schönwälder, Lutz Graf-Ulbrich, Thomas Fanger:
Fanger Schonwalder04

Zuletzt arbeitete er an einem Fanger & Schönwälder Track für die demnächst erscheinende CD „Manikin Records Third Decade“. Wenn ich diesen Track heute beim Schreiben dieser Zeilen anhöre, habe ich das Gefühl, dass es der Nachruf in Tönen ist. „Immer weiter“ ist der Titel des letzten Tracks auf der CD, der zugleich der letzte Track von Fanger & Schönwälder (feat. Lutz Graf-Ulbrich) bleiben wird. Er war anders gedacht und hat nun seine andere Bedeutung bekommen.

„Thomas Fanger hat die Musikinstrumente für immer niedergelegt“. Unter welcher „kosmischen Adresse“ du jetzt erreichbar sein magst: Ich wünsche Dir, dass Du dort den Groove für die Ewigkeit findest.

In Stille, aber voller schöner Erinnerungen, Mario Schönwälder (Berlin im März 2022)

Martin Schüller – Bird’s Bird (Hörspiel – WDR) (2001)

FrontCover1Ein Radiohörspiel, dass auf gewiefte Weise Jazz mit einer Krimihandlung verbindet:

Jan Richter hat sich seinen größten Wunsch erfüllt: einen Jazzclub in Köln. Doch sein Traum verwandelt sich in einen Albtraum. Das „Cool Moon“ steht kurz vor der Pleite und der Kredithai sitzt ihm schon im Nacken. Freund Christian hat die Lösung. Er bietet ihm das Saxophon von Charlie Parker zum Kauf an. Jazzstar Jack Saphire erklärt sich bereit, im „Cool Moon“ aufzutreten, gegen Charlie Parkers Saxophon als Gage. Doch bevor Jan das Saxophon in die Hand bekommt, verschwindet es spurlos – gemeinsam mit seinem Besitzer. Für Jan beginnt eine verzweifelte Suche, die ihn von Köln bis nach Lissabon führt, in eine Welt, in der Menschen für Musik ihre Seele verkaufen.
Martin Schüller, Jahrgang 1960, lebt als Taxifahrer und freier Autor in Köln. Dem Hörspiel „Bird’s Bird“ liegt sein erster, im Jahr 2000 erschienener Roman „Jazz“ zugrunde.
Das Buch zum Radio-Hörspiel:
Buh

Martin Schüller (* 29. März 1960 in Haan) ist ein deutscher Schriftsteller und Musiker. Er lebt und arbeitet in Köln.
Inhaltsverzeichnis

Künstlerisch ursprünglich als Jazz- und Rockmusiker sowie Komponist tätig, begann er 1999 zu schreiben.

Sein erster Roman Jazz erschien 2000 im Emons Verlag, Köln.

Martin Schüller01

Musik nimmt in Schüllers Büchern großen Raum ein, neben Jazz auch Rock ’n’ Roll (in King, 2002) und Klassik (in Kunst?Blut!, 2003, unter dem Synonym Jagomir Krohm). In seinem Lexikon der deutschen Krimi-Autoren beschreibt H. P. Karr Schüllers Romane als „sorgfältige, mit dem Blick für das Detail und die Charaktere entworfene Geschichten, erzählt in einer makellosen Prosa, mit viel Gespür für den Rhythmus und die Akzente der Story.“

Martin Schüller ist Mitglied des Köln-Düsseldorfer Kriminalkomitees. (wikipedia)

Martin Schüller wurde 1960 in Haan, Nordrhein-Westfalen geboren. Seine kreative Neigung lebte er vor seiner Schriftstellerkarriere bereits in der Musikbranche aus. Schüller wurde in Köln geboren und kann sich seit Ende der 90er Jahre Schriftsteller nennen, zuvor war er mehrere Jahre als Jazz- und Rockmusiker tätig. Als Autor hat er sich dem Krimi-Genre verschrieben, wobei er in fast allen Büchern regelmäßig sein musikalisches Faible zur Geltung bringt. (buchreihe.org)
Martin Schüller02
In diesem Krimi geht es um ein Saxophon, daß angeblich einmal dem berühmten Saxophonisten Charlie Parker gehört haben soll. Dieses Saxophon wird Jan Richter, dem Besitzer eines Jazzclubs zum Kauf angeboten. Dieser steckt in großen finanziellen Schwierigkeiten, sein Jazzclub steht kurz vor der Pleite und er selbst wird von Kredithaien bedroht.
Das Saxophon als Gage für einen großen amerikanischen Jazzstar wäre da die Rettung. Doch bevor Jan das Saxophon in die Hand bekommt, verschwindet es spurlos, und mit ihm sein Besitzer.
Als dann die Leiche des Saxophonbesitzers im Rhein schwimmt, erkennt Jan, daß dieses Saxophon mehr sein muß als nur ein Musikinstrument. Seine Suche nach dem Geheimnis des Saxophons bringt ihn von Köln auch nach Lissabon.
Mehr möchte ich eigentlich gar nicht verraten. Dies ist ein Krimi für alle, die Musik lieben und wissen, dass darin Wunder passieren können. (SH)
Das Buch läuft unter dem Etikett „Regional Krimi Köln“ … was natürlich Quatsch ist, denn die Handlung führt  Jan Richter eben auch nach Lissabon (einschließlich natürlich einer verruchten Schönheit).
Nun denn, der Krimi ist durchaus amüsant … wobei die Geschichte natürlich ein wenig Hokus Pokus aus dem Jazz Milieu … Böse Zungen könnten behaupten, die Musik des Heiko Kulenkampff Quartett ist das Beste an diesem WDR-Hörspiel.
Und jetzt will ich Charlie Parker hören …
Charlie Parker
Besetzung:
Isabella Archan (Dunestre)
Daniel Berger (Dietmar Greiner)
Sibylle Bertsch (Angestellte am Flughafen)
Chris Bishop (Chris)
Calvin Burke (Jojo McIntire)
Daniel Drewes (Taxifahrer)
Heinrich Giskes (Jupp Falkenstein)
Tyree jr Glenn (Jack Saphire)
Reinhard Schulat (Rudi)
Ulrich Matthes (Erzähler)
Dominique Michelet (Marquis Duqué)
Dietmar Mues (Jochen Diekes)
Maria Joao Neno (Quitéria Crespo)
Hans-Georg Panczak (Jan Richter)
Oliver Kauss (Wartender)
Franz Xaver Zach (Friedhelm Aufdemsee)
Regie: Klaus Mehrländer
Musik: Heiko Kulenkampff Quartett
Heiko Kulenkampff
Titel:
01. Bird’s Bird (Hörspiel – WDR) 53.58
Text: Martin Schüller
Martin Schüller03

Ruki Werch – Ruki Werch (2001)

FrontCover1Über den habe ich erst neulich berichtet:

Er ist schon auch so ein ganz besonderes Unikum:

Klaus der Geiger (* 20. Januar 1940 in Dippoldiswalde in Sachsen als Klaus Christian von Wrochem) ist ein deutscher Musiker und Liedermacher, der im linksalternativen Spektrum der Neuen sozialen Bewegungen politisch engagiert ist. Er gilt als einer der bekanntesten Straßenmusiker Deutschlands.

Wer sich vertiefter über diesen wohl bekanntesten Straßenmusiker Deutschlands informieren will …. bittschön … und zwar hier.

Und neben seinen Solo-Auftritten hat er ja immer wieder – und zwar sehr gerne _ auch mit anderen Leuten musiziert … und mit diesem Trio war er öfters unterwegs:

Hüllentext

Auf dieser Privatpressung hören wir Livemitschnitten von den unterschiedlichsten Orten … textlich – anders kann es ja nicht sein, rotzfrech, musikalisch amüsant, da die Mischung Geige, Harmonika, Gitarre und Didgeridoo natürlich für Abwechslung sorgt … jazziger Blues, Gassenhauer (O Tannenbaum“ na ja und dann natürlich noch der „Pachelbel“ mi seinem weltberühmten “ Kanon in D-Dur“ ist zu hören … fein !

RukiWerch01

In einer Fußgängerzone sitzen und diesen drei Burschen zu lauschen … ohne dabei auf die Uhr zu schauen … ja, das ist auch Lebensqualität !

Nicht nur deswegen freue ich mich jetzt ganz unbändig auf den Sommer.

Allerdings hätte ich mir bessere und ausführlichere Informationen gewünscht … die abgedruckten Texte kann man nur mit der Lupe lesen und ein wenig liebevoller hätten man ganze auch präsentieren können … Privatpressung, Privatpressung her.

BackCover1

Besetzung:
Tomas Fronza (bass, didgeridoo, vocals)
Klaus der Geiger (violin, vocals)
Sascha Loss (guitar, harmonica, vocals)

Booklet01A

Titel:
01. Ricola 4.33
02. Goldwatch Blues 6.41
03. Sweet Georgia Brown 3.04
04. Onkel Dago & Helmut Kohl 5.19
05. Waltz 4.09
06. Auf der deutschen Autobahne 3.19
07. Sandy 3.38
08. Holzmann-Song 4.08
09. Amrheiner 6.03
10. Die Erde sei euch untertan 6.53
11. Castor Lalülala 7.57
12. Münsterland in Not 6.03
13. Pachelbel 5.11

CD1

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Mehr vom Klaus, dem Geiger:
AlternativesFrontCover1

Und auch heuer ist der 80jährige Klaus noch gut beschäftigt:
Auftritte

David Zane Mairowitz – Sherlock Holmes und der Fall Karl Marx (Radio Mitschnitt WDR/SFB) (2001)

FrontCover1Und jetzt mal wieder ein Radio-Mitschnitt und zwar – für meinen Geschmack – aus der Kategorie „köstliche Krimi-Posse“:

London im 19. Jahrhundert: Sherlock Holmes sitzt in seiner Wohnung und macht sich, inspiriert durch Opiumgenuss, Gedanken über die Philosophie Schopenhauers, als ihn ein neuer Klient aus seinen Gedanken reißt: Karl Marx steht vor der Tür. Marx konsultiert Holmes, weil sein „Sprössling“ entführt wurde – und der Sprössling ist kein anderer als das Manuskript „Das Kapital“. Sherlock Holmes, Held dieser schillernden Kriminalkomödie, übernimmt den Fall eher halbherzig, da er in politischen Dingen nicht sonderlich versiert ist – als aber schließlich nicht nur das „Kapital“, sondern auch Marx selbst verschwunden ist, beginnt Holmes, mit altbewährter Scharfsinnigkeit, fieberhaft zu ermitteln.

Und natürlich mischt auch der legendäre Anarchist und Wirrkopf Michail Alexandrowitsch Bakunin mit …

David Zane Mairowitz01

Ausgedacht hatte sich dieses Hörspiel (A Capital Case – Karl Marx (Erstausstrahlung: BBC Radio 4, 16. Februar 2001) der Brite David Zane Mairowitz:

David Zane Mairowitz (* 30. April 1943 in New York City) ist ein US-amerikanischer Schriftsteller.

Mairowitz studierte englische Literaturgeschichte und Philosophie am Hunter College, New York und Theaterwissenschaft an der University of California in Berkeley. 1966 siedelte er nach Großbritannien über und arbeitete als freier Publizist und Schriftsteller. Neben seinen journalistischen Arbeiten hat er Kurzgeschichten und Theaterstücke verfasst. Seine Hörspiele und Features werden von zahlreichen Radiostationen in ganz Europa produziert. Für Planet aus Asche erhielt er 1996 den Prix Ostankino in Moskau, 1997 den Prix Italia für Der wollüstige Tango (BBC). Sein Stück Im Krokodilssumpf wurde Hörspiel des Monats Januar 2005 und „Best European Radio Drama of the Year 2005“ beim größten europäischen Fernseh-, Radio- und Internetwettbewerb PRIX EUROPA.

Seit 1966 lebt Mairowitz in Europa, heute in Avignon und Berlin. (wikipedia)

David Zane Mairowitz01

Ich liebe ja den kriminalistischen Hokus Pokus des Tausendsassas (1) Sherlock Holmes einschließlich seines Adlatus Dr. Watson.

Und hier jongliert der Amerikaner David Zane Mairowitz in bester britischer Manier mit all den Elementen und Versatzstücken dieses Krimi-Klassikers … und zwar so, dass es einfach nur eine Freude ist.

Mehr will ich natürlich nicht verraten … außer, dass bei diesem Hörspiel auch hochkarätige Schauspieler wie Christian Redl oder Ulrich Matthes mitgewirkt haben … und das hört man !

Und natürlich kann man bei dieser Präsentation wieder mal das hohe Lied auf den öffentlich-rechtlichen Rundfunk singen !

Sherlock Homes

Besetzung:
Christian Brückner (Sir Charles Warren)
Tatjana Clasing (Eleanor Marx)
Heinrich Giskes (Sergei Nachanev)
Hans-Peter Hallwachs (Micheal Bakunin)
Ulrich Matthes (Sherlock Holmes)
Claudia Mischke (Bibliothekarin)
Friedhelm Ptok (Karl Marx)
Christian Redl (Dr. Watson)

Regie: Dieter Carls
Musik: Matthias Thurow
Regieassistenz: Peter Schilske
Techn. Realisierung: Herbert Kuhlmann; Gabriele Neugroda

Friedrich Engels und Karl Marx (stehend); vorn Marx’ Töchter Laura, Eleanor und Jenny (vor Juni 1864):
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Titel:
01. Sherlock Holmes und der Fall Karl Marx 58.45

Titelbild

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(1) vielseitig begabter Mensch, ein Multitalent, Alleskönner; oft mit leicht kritischer Note

Wolfgang Buck – Sambesi (2001)

FrontCover1Auf boarisch müsste ich jetzt schreiben: A sauguade Scheibn … wie sich das fränkisch anhören würde, weiss ich gerade nicht, aber hier ist wirklich mal wieder ein Schmankerl:

Wolfgang Buck (* 1958 in Puschendorf, Landkreis Fürth) ist ein deutscher Liedermacher und Kabarettist, der in fränkischer Mundart vorträgt und in Erlau im Landkreis Bamberg lebt.

Aufgewachsen ist Buck in Puschendorf. Nach dem Studium der Theologie war er 14 Jahre lang als evangelischer Pfarrer in Trabelsdorf bei Bamberg tätig. Schon zu dieser Zeit schrieb er Lieder in fränkischer Mundart, war damit auf Kleinkunstbühnen unterwegs und brachte auch CDs heraus. Als die Betätigung als Liedermacher immer mehr Zeit einnahm, ließ Wolfgang Buck sich als Pfarrer beurlauben und konzentriert sich seitdem in Vollzeit auf die künstlerische Laufbahn.

Besonders seit seinen beiden 1990er Programmen und CDs Schaunerhie und Gemmeraweng, die Wolfgang Buck mit seiner Band und den Bläsern der ehemaligen Berliner Soulband Die Zöllner eingespielt hat, sowie Auftritten im Vorprogramm von Hubert von Goisern und Joan Baez, erlangte Buck einen großen Bekanntheitsgrad im östlichen Süddeutschland.

Die ganz besondere fränkische Weltsicht Wolfgang Bucks hat der Bamberger Maler und Zeichner Richard Wientzek zu einem Kartenwerk verdichtet, indem er Szenen aus allen Songs der CD Sambesi zu einer „Fränkischen Weltkarte“ zusammengefügt hat.

2006 wurde Buck mit dem Frankenwürfel ausgezeichnet, 2008 mit dem Wolfram-von-Eschenbach-Preis.

Wolfgang Buck ist verheiratet mit Elisabeth Buck und hat zwei Kinder. (Quelle: wikipedia)

WolfgangBuckDie CD „Sambesi“ bietet wie immer witzige, lebenslustige und zornige Songs voller Widersprüchlichkeiten aus der fränkischen Wildnis, die irgendwo zwischen der fränkischen Schweiz und der Mongolei liegt, und die von Sambesi, Aisch und Ganges durchströmt wird.

Wolfgang Buck erzählt von Wirtshäusern, in denen die Schnitzel über den Rand hängen, von nützlichen Affen, die sich im Namen der moralischen Wende das Rückgrat herausstanzen zu lassen, von städtischen Kolonialherren, die am Wochenende in die Dörfer der Eingeborenen einfallen, von einem traurigen Schmetterling namens Bulimarie und von der herben Schönheit Frankens mit Nieseregen, verschlossenen Wirtshaustüren und Prozessionen, bei denen der Rosenkranz aus dem Megafon staubt. Vom Weiher herüber quaken die Frösche, die Zucchini im Garten erinnern in ihrer runden Formenpracht an die pralle fränkische Weiblichkeit, und am Computer fiebern in real-time traurige Gestalten mit zittrigen Fingern den Aktienkursen hinterher.

Illustrationen01Das Leben am fränkischen Sambesi spielt sich bei absurden Stammtischgesprächen („Do dud si ja eh nix“), auf der Arbeit („ohne mei ärbert, iech glaab, iech sterbert“), beim Doktor („Haubdsach xund“) und im Stadion des 1.FCN („Godd is a Glubberer“) ab.

Zum Glück läßt Wolfgang Buck sich auch diesmal nicht auf schulterklopfende Vereinnahmungsversuche ein („Sing amol a Lied fier unser Feierwehrjubiläum“), sondern er sagt trotzig „moochned“ und macht sich weiterhin seinen eigenen Reim auf seine fremde Heimat.

Für der den strömenden und pulsierenden Sambesi-Sound sorgt die Wolfgang Buck Band.

Booklet10A

Soweit die Selbstbeschreibung der CD durch Wolfgang Buck himself und man kann ihr einfach nur zustimmen.

Textliche Substanz wie ich sie liebe, musikalische Abwechslung und Vielfalt, wie ich sie ebenfalls liebe … und ja, der Mann aus Erlau (550 Einwohner) hat was zu sagen. Für mich einer der wichtigsten Musiker aus dem Frankenland !

Und der Song über Bulemie („Bulimarie“) geht unter die Haut.

Und um das ganze dann noch abzurunden, darf ich dann auch noch auf das Booklet verweisen. Die Illustrationen von Richard Wientzek lockern die Texte so gelungen auf, dass ich mich in diese Illustrationen glatt verlieben könnte !

Illustrationen02Besetzung:
Wolfgang Buck (vocals, guitar)
Steff Hänisch (drums)
Felix Lauschus (trumpet, fluegelhorn, vocals, percussion)
Oliver Saar (saxophone, vocals)
Rupert Schellenberger (keyboards)
Michael Schmidt (bass)
+
Heinrich Filsner (tuba
Frank Fritsch (saxophone)
Andre Gensicke (organ)
Mäc Härder (Wirtshaus-Gschmarri bei 02. )
Gerald Meier (trombone)
Christian Obando (cello)
Skip Reinhart (trumpet, flugelhorn)
Ralf Tonnius (guitar)

Booklet05ATitel:
01. Echdzeit 5.46
02. Nix neis 3.41
03. Xund 3.38
04. Ärbern 3.47
05. Allmächd a Stooder 4.20
06. Sambesi 6.36
07. Kemmernubraung 3.13
08. Moochned 3.26
09. Rutsch mier in Buckl roo 4.41
10. Andi wink amol 4.41
11. Zucchini 2.41
12. Bulimarie 5.22
13. Wenns nach mier gehd 3.28
14. Die Fresch vom Weiher rieber intro 1.03
15. Die Fresch vom Weiher rieber 6.29

Musik und Texte: Wolfgang Buck

CD1

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Tray1

Verschiedene Interpreten – Leipziger Folk Sessions Vol. 3 – www. hollahi.de (2001)

FrontCover1Nachdem die beiden ersten CD´s der Leipziger Folk Sessions nicht nur musikalisch ganz großartig waren, gab´s dann 2001 eine weitere Edition, die sich „www. hollahi.de“ nannte.

Anders als bei den beiden Vorgängeralben verzichtete man auf ein spezielles Thema , sondern man bot einfach einen bunten Strauß von traditioneller Folklore und ergänzte diese dann auch noch mit Schlagern wie „Der Novak lässt mich nicht verkommen“ (von der ganz und gar herrlichen Gisela aus Schwabing). Auch ein Brecht/Weill Song („Ballade von der unzulänglichkeit menschlichen Strebens“) wurde in das Programm aufgenommen.

Und so entstand ein Leipziger Allerlei, das leider nicht an die beiden Vorgänger-Alben herran reichen konnte. Zuweilen kommt einem der Gedanke „was haben die denn geraucht“, wenn man die Aufnahmen (wie z.B. „Ich ging einmal“) hört …

Wüsste man nicht, dass diese Aufnahmen explizit für diese dritte Ausgabe der „Leipziger Fol Sessions“ eingespielt wurden, könnte man der Meinung sein, hier wurden Aufnahmen verwendet, die man bei den früheren Sessions halt mal so eingespielt hat, dann aber von einer Veröffentlichung abgesehen hat.

InletAuch wenn die Aufnahmen irgendwie völlig zerfahren wirken, ist auch diesmal das booklet vorbildlich, die erläuternden Texte sind erneut informativ und zeigen, dass sich diese Barden mit der Historie der Lieder wirklich beschäftigt haben.

Und auch wenn diese CD den Vorgänger nicht das Wasser reichen kann, hörenswert ist sie dennoch.

Und ich bedauere es sehr, dass dann keine „Volume 4“ erschienen ist … Zu sehr hätte ich mir ne pralle Live-CD mit Jürgen B. Wolff und seinen Kumpanen gewünscht !

DieMusiker
Besetzung:

Ulrich Doberenz (bass)
Susanne Grütz (vocals)
Uwe Sterzik (vocals, banjo)
Max Teich (saxophone, clarinet)
Andreas Uhlmann (accordeon, viola)
Till Uhlmann (hurdy-gurdy, violin)
Manfred Wagenbreth (vocals, mandolin, bouzouki, guitar)
Per Winker (drums, percussion)
Jörg Wolf (vocals, clarinet)
Jürgen B. Wolff (vocals, guitar, waldzither)
Jens-Paul Wollenberg (vocals)
+
Michael Beddies
Dirk Wasmund (saxophone bei 02. + 04.)

Inlet04A
Titel:
01. Wohlauf, die Luft (Wanderfahrt) (v.Scheffel/Becker) 4.03
02. Verschnupft im Heu (Traditional) 4.10
03. Horch was kommt (von draußen rein) (Traditional) 4.53
04. König In Thule (Goethe/Zelter) 4.37
05. Ballade von der unzulänglichkeit menschlichen Strebens (Brecht/Weill) 2.49
06. Die krumme Lanke (Sieg) 5.45
07. Das Nest (v.Sallet/Wolff) 4.37
08. Jahr des Hundes / Tag des Herrn (Traditional) 4.13
09. Und Meyer sieht mich freundlich an (Benauer/Fall) 2.25
10. Der Nowak (Wiener) 5.43
11. Hans Im Schnakeloch (Traditional/Wolff) 4.04
12. Christian verzweifelt gesucht (Traditional) 5.24
13. Ich ging einmal (Nanunanunanu) (Traditional) 3.28
14. Es geht alles vorbei (Wallner/Feltz/Raymond) 6.22

CD1

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Mehr Leipziger Folk Sessions:

MehrLeipzigerAllerlei

Farin Urlaub – Endlich Urlaub! (2001)

FrontCover1Auch wenn grad definitiv kein Urlaub ansteh …

Endlich Urlaub! ist das erste Soloalbum von Farin Urlaub, des Gitarristen und Sängers der Gruppe Die Ärzte. Es erschien am 22. Oktober 2001.

Unter Ärzte-Fans ist es hinlänglich bekannt, dass Urlaub die meisten Lieder der Band schreibt. Weil er jedoch mehr Songs schreibt, als auf einem Album der Ärzte verwendet werden können, behauptete er irgendwann einmal, ein Soloalbum mit allen übrigen Songs zu veröffentlichen. Da Urlaub sich mit der Veröffentlichung aber sehr viel Zeit ließ, ergriff Ärzte-Schlagzeuger Bela B. die Initiative und erwähnte nach der Veröffentlichung ihres Albums Runter mit den Spendierhosen, Unsichtbarer! (2000) in einem Interview, dass Urlaubs Soloalbum bald erscheinen werde. Im September 2001 war es dann endlich soweit und die erste Singleauskopplung, Glücklich erschien.

Ursprünglich sollte auf dem Cover ein brennendes Hotel im Hintergrund sein und im Vordergrund Urlaub mit einem Benzinkanister in der Hand. Aufgrund des 11. September 2001, in dessen zeitlichem Umfeld das Album erschien, wurde ein neues in entschärfter Version gewählt: Im Vordergrund ist der Oberkörper von Farin zu sehen, im Hintergrund eine brennende Palme.

Urlaub hat alle Instrumente (außer Blas- und Streichinstrumente) auf Endlich Urlaub! selbst eingespielt. Außerdem stammen nur wenige Lieder und B-Seiten aus dem ursprünglichen Ärzte-Repertoire. Der Großteil der Lieder wurde eigens für das Album geschrieben.

Booklet-5ADas Album versprüht insgesamt ein südländisches Flair. Unterstützt wird dies durch die helle Aufmachung des Booklets und der darin enthaltenen Fotos sowie durch die Grundstimmung der meisten Lieder. Es steht damit in direktem Kontrast zum Nachfolgealbum Am Ende der Sonne.

Endlich Urlaub! ist dem Booklet zufolge dem Schauspieler und Kampfkünstler Bruce Lee gewidmet.

Der Name ist eine Anspielung sowohl auf den Künstlernamen Urlaubs, auf den umgangssprachlichen Ausruf sowie auf die lange Verzögerung der Veröffentlichung des Albums.

Der Name „Sumisu“ ist japanisch und steht für „Smith“; das Lied ist ein Tribut an die Gruppe The Smiths. Bei dem Aufnahmeort „Sonnenstudio“ handelt es sich um Farins Heimstudio, das er bei jedem Soloalbum anders benennt, wie z.B. bei Am Ende der Sonne „Nagelstudio“. (Quelle: wikipedia)

Booklet-6ANicht zu fassen! Als Anhänger des abgründig-skurrilen Ärzte-Humors hätte ich solch eine Entgleisung nicht erwartet. Wäre es Bela B. gewesen, der mit einem Soloalbum namens „Endlich Urlaub!“ daher kommt, wir hätten gewiehert und uns die Schenkel wund geklopft. Bei Urlaub selbst ist es schon ein bisschen platt. Dennoch kommt der galante Wortwitz auf seinem ersten Solo-Werk nicht zu kurz. Wichtig ist ihm der Einwand, dass hier keine Ärzte-Resteverwertung unter den Hammer kommt, sondern größtenteils frisch komponierte Zeilen.

Nicht veröffentlichtes Original-Cover:

Nicht veröffentlichtes Original-Cover

Die musikalische Herkunft des großen Blonden ist im ganzen Land bekannt und so steht bereits fest, dass hier in erster Linie Ärzte-Fans zugreifen. Was zumindest bei ein paar Songs schade ist. Allen voran „Sumisu“, eine herrliche Hommage an die frühen Smiths, bei der Urlaub nicht nur singt wie Morrissey, sondern auch seine Gitarren nach Herrn Marr gestimmt hat. Dazu kommt eine schöne Geschichte über die traurigen Menschen in den 80ern, die außer den Smiths „manchmal auch The Cure oder New Order“ gehört haben.

Ebenfalls unmöglich in den Ärzte-Kontext transferierbar: „OK“. Farin im New Metal-Outfit. Den Hass des Verlassenen brüllt er über einen rollenden Basslauf und akzentuierte Drums. Das Rappen lässt er zwar sein und sein Gitarrensolo am Ende ist auch sehr eklig, aber Bela dürfte Augen machen. Und wer vor Jahren noch über Belas und Wiglaf Drostes Lästernummer „Grönemeyer kann nicht tanzen“ gelacht hat, darf nach Einverleibung der Samba-Nummer „Ich gehöre Nicht Dazu“ auch über Herrn Urlaub spötteln.

Inlay1Der große Melodienschreiber im Beatles-Fan kommt vor allem in der Akustik-Ballade „Phänomenal Egal“ oder dem sehnsüchtigen Liebeslied „Das Schöne Mädchen“ zum Ausdruck. Der Ska-Fan zeigt sich am gelungensten im Dancehall-Offbeat „… Und Die Gitarre War Noch Warm“ (mit den Busters-Bläsern). Zu bemängeln bleibt einzig das größtenteils fehlende Überraschungmoment. „Endlich Urlaub!“ ist eine Party-Platte für Ärzte-Fans mit wenigen Farin-Highlights. Doch wie soll man einem Kerl böse sein, der „Zyklop“ auf „Misanthrop“ reimt? (Michael Schuh)

Man könnte auch sagen: Ein ziemlich durchgeknalltes Album … aer hätte man was anderes von Farin Urlaub erwartet ?

Booklet-13A

Besetzung:
Hardy Appich (trumpet)
Hans-Jörg Fischer (saxophone)
Robert Göhring (sackbut)
Peter Quintern (saxophone)
Farin Urlaub (guitar, vocals, bass, drums)

Booklet-12ATitel:
01. Intro (manche nennen es Musik) 1.02
02. Jeden Tag Sonntag 2.09
03. Sumisu 2.13
04. Glücklich 2.56
05. Ich gehöre nicht dazu 3.15
06. OK 4.19
07. Der Kavalier 3.27
08. Am Strand 2.45
09. Wunderbar 2.39
10. Das schöne Mädchen 4.37
11. 1000 Jahre schlechten Sex 3.30
12. …und die Gitarre war noch warm 3.39
13. Lieber Staat 3.53
14. Phänomenal egal 3.13
15. Abschiedslied 3.26
16. Outro (ja, das wurde auch Zeit) 2.22

Musik und Texte: Farin Urlaub

CD1

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White Sox Jazzband – We´ll Meet Again (2001)

FrontCover1Ja, ja, die Eidgenossen und der Jazz: Die haben ja nicht nur das legendäre Montreux Jazz Festival, sondern auch jede Menge Jazz-Amateur-Bands, wie z.B die „White Sox Jazzband“. Und deren Geschichte wird auf dieser CD im Begleitheft ein klein wenig erzählt:

„Wir schreiben das Jahr 1991. Unsere Drummerin Marianna D´Incau ruft mich an und animiert mich, doch wieder im Bereich des alten Jazz aktiv zu werden. Gesagt, getan.

Nach einem etwas harzigem Start mit mehreren Wechseln in der Besetzung besteht in der Band seit geräumer Zeit ein total entspanntes Verhältnis, eine überdurchschnittliche Zufriedenheit und eine grosse Spielfreude. Alles zusammen schafft eine gute Atmosphäre und wir profitieren bei unseren Auftrittenvon einer lässigen Ausstrahlung.

Freunde der White Soy Jazzband haben uns gedrängt, doch endlich eine eigene CD einzuspielen. Hier ist sie, und wir wünschen unseren Fans recht viel Vergnügen damit.

Marianna D´Incau

Marianna D´Incau

Wir hoffen auch in Zukunft auf viele schöne Momente der Begegnung. Also, never forget „We´ll meet again“. (Hans Fankhauser)

Nun, geboten wird herrlich altmodischer Zeit mit knarzigen Stimmen und einem superben Sound.

Von daher ist diese Scheibe wieder einmal eine Hommage an all die engagierten Amateurmusiker, die zwar nie beim Montreuz Jazz Festival auftreten werden, aber dennoch ausgesprochen exquisite Musik machen … in diesem Fall halt Tradtional Jaz, jenem Jazz mit alles anfing vor ca. 100 Jahren.

Und das schöne ist, die „White Sox Jazzband“ musizieren immer noch, mittlerweile sind sie endgültig „alte Herren“ geworden (die Drummerin ist nicht mehr mit von der Partie, sondern konzentriert sich auf ihre Musikschule usw.), aber ganz sicher haben sie immr viel Freude mit dieser Musik !

WhiteSoxJazzband2001

White Sox Jazzband, 2001

Besetzung:
Marianna D´Incau (drums, vocals)
Rolf Dubi (bass)
Hans Fankhauser (cornet, vocals)
Andries Gouw (saxophone, clarinet, vocals)
Hubert Mougin (piano)
Roland Wilhelm (saxophone, vocals)
Martin Wyss (trombone)

Booklet1Titel:
01. Someday You´ll  Be Sorry (Armstrong) 4.43
02. Do You Know What It Means (Alter/DeLange) 5.09
03. All Of Me (Simons/Marks) 3.32
04. I´m Gonna Sit Right Down (Young/Ahlert) 3.17
05. Doctor Jazz (Oliver/Melrose) 3.19
06. Ain´t Misbehavin´ (Waller/Brooks) 4.40
07. Jambalaya (Williams) 2.11
08. Rosetta (Hines) 3.51
09. Honeysuckle Rose (Waller( 3.32
10. Mack The Knife/Brecht/Weill/Blitzstein) 5.57
11. Hubert´s Boogie (Mougin) 2.41
12. Exactly Like You (McHugh) 2.50
13. Nobody´s Sweetheart (Kahn/Erdman) 3.14
14. Big Butter And Egg Man (Venable) 3.29
15. We´ll Meet Again (Parker) 2.58

CD1

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WhiteSoxJazzband2015

2raumwohnung – Kommt zusammen (2001)

FrontCover1Also … dieses Duo kann ja auch auf eine bewegte Geschichte zurückblicken:

2raumwohnung ist ein deutsches Elektropopduo, das um das Jahr 2000 in Berlin gegründet wurde. Mitglieder sind die Sängerin Inga Humpe und ihr Lebensgefährte Tommi Eckart. Den bisherigen Höhepunkt ihrer Karriere erreichten sie mit dem Album 36 Grad, das sich insgesamt 33 Wochen in den deutschen Musikcharts befand. Ihre erfolgreichste Single war der ausgekoppelte gleichnamige Titel. Außerdem sind 2raumwohnung auch auf internationalem Parkett durch Auftritte etwa bei der Expo 2010 oder ihre Tätigkeit als DJ-Team anerkannt.[2][3]

2raumwohnung lernten sich im Ostteil Berlins kennen, wo sie sich bereits kurz nach der Wende niedergelassen haben. Inga Humpe war zuvor Sängerin bei den Neonbabies und DÖF, Tommi Eckart arbeitete unter anderem mit DJ Hell, Ralf Hertwig und Andreas Dorau zusammen. 2raumwohnung leben nach eigener Aussage seit 1993 in einer Beziehung.[5] Ihren ersten Auftritt hatte die Band im Jahr 2001 im Sternradio, einem legendären Club am Alexanderplatz.[6] Bereits zuvor waren sie als Studioprojekt aktiv, ihre Musik wurde unter Pseudonym beispielsweise in der Werbung von Cabinet (Song Wir trafen uns in einem Garten) und der HypoVereinsbank verwendet. Letztere unterlegte einen Fernsehspot zur Einführung des Euro mit dem Titel 2 von Millionen von Sternen, dessen Herkunft einer breiten Öffentlichkeit zu diesem Zeitpunkt jedoch nicht bekannt wurde.

2raumwohnung01

Die Veröffentlichung des ersten Albums erfolgte am 2. Juli 2001 unter dem Titel Kommt zusammen. Es enthielt insgesamt 13 Titel und war noch unter Regie von Goldrush beziehungsweise dem Plattenlabel BMG entstanden. Die Rezensionen waren überwiegend positiv und reichten von einer „neuen Leichzeitigkeit“ bis zur „esoterischen Kinderdisco“.[8] Aufgrund des erfolgreichen Verkaufs wurde im Januar 2002 zusätzlich eine Remix-Version von Kommt zusammen produziert, auf der sie House- und Elektro-Elemente kombinierten. Im September desselben Jahres erschien In wirklich, mit dem das Duo an den Erfolg des ersten Albums nahtlos anknüpfen konnte. Zwar fehlte einigen Kritikern zufolge in weiten Teilen der Charme, der das letzte Album ausgemacht hatte,[10] es stieg jedoch trotzdem auf Anhieb auf dem fünften Platz der deutschen Charts ein.

2raumwohnung wurden für In wirklich mit dem Deutschen Dance Award als bestes Album ausgezeichnet. Im August 2004 folgte mit Es wird Morgen bereits das nächste 2raumwohnung02Werk, das insgesamt zwölf Titel enthielt und in insgesamt drei CD-Variationen in den Handel kam. Rezensenten stellten die Lieder in die Tradition der Musik der 1980er Jahre und attestierten 2raumwohnung eine „beeindruckende musikalische Reife“, wenn auch eine gewisse Belanglosigkeit. Die zu Es wird Morgen gehörende Tournee führte 2raumwohnung durch Deutschland und vereinzelt durch angrenzende europäische Länder. Als Vorgruppe traten Jansen und Kowalski auf.[13] 2005 folgte das Sommeralbum Melancholisch Schön, für das 2raumwohnung zwölf ihrer bekanntesten Songs ausgewählt und diese im Bossa-Nova-Stil neu abgemischt hat. Bestandteil des Albums war beispielsweise die Single Sexy Girl, die zuvor auf Kommt zusammen erschienen war und überregionale Bekanntheit erreichte. Ferner erhielten 2raumwohnung im Jahr 2005 die Goldenen Stimmgabel als bestes Duo.

Für das Album 36 Grad, das nach einer kurzen Pause im Februar 2007 veröffentlicht wurde, komponierten 2raumwohnung zwei Songs mit Peter Plate von Rosenstolz sowie dem Produzenten Ulf Leo Sommer.[15] Mit der Single Besser geht’s nicht erreichte das Duo vorab erstmals auf Anhieb eine Platzierung unter den besten Dreißig der deutschen Charts, außerdem verwendete man es in einem Werbespot der AOK.[16] Die zweite Auskopplung 36 Grad war noch erfolgreicher und stieg direkt unter den besten Zehn ein. Die Single wurde einer der Sommerhits 2007 und auch in den folgenden Jahren häufig weiter gespielt. Inga Humpe selbst bezeichnete den Titel als ihr Last Christmas, er habe eine lange Haltbarkeit und werde immer wieder überarbeitet.[17] In der Tat veröffentlichte sie zum Beispiel 2008 Rhythms del Mundo, auf dem kubanische Musiker unter anderem mit 2raumwohnung an einer überarbeiteten Fassung von 36 Grad gearbeitet haben.[18] Vertreten waren auch Rosenstolz, Culcha Candela, Ich + Ich sowie Jan Delay.

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Tommi Eckart

Kommerziell gesehen war 36 Grad das bisher erfolgreichste Album von 2raumwohnung, es erreichte den Platz 63 in den Jahrescharts 2007. Daneben erfolgte die Produktion diverser Remixe unter anderem mit Paul van Dyk und Oliver Huntemann. Die Tournee 36 Grad im Sommer 2007 führte das Duo durch insgesamt 17 Städte, darunter Berlin, Köln und München, aber auch Wien und Zürich. Anschließend veröffentlichten 2raumwohnung unter 36 Grad Live eine Video-DVD, auf der sowohl das gesamte Konzert in der Berliner Columbiahalle als auch ergänze Auftritte aus den Jahren 2003 bis 2005 enthalten sind.

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Inga Humpe

Nachdem 2008 kein neues Album herausgegeben wurde, erschien im August 2009 schließlich Lasso. Die Bezeichnung wählte man in Anlehnung an Orlando di Lasso. Insgesamt enthielt das Werk 13 Stücke, darunter auch die Singles Wir werden sehen und Rette mich später. Obwohl Lasso nicht ganz an den Erfolg von 36 Grad anknüpfen konnte, bescheinigten Rezensenten dem Album die Fähigkeit, das „Lebensgefühl der Berliner in allgemein verständliche Musiksprache“ umzusetzen. Inga Humpe gab in einem Interview zu, der Großstadtdschungel habe ihr jüngstes Werk maßgeblich beeinflusst. Auch mit Lasso gingen 2raumwohnung auf Tournee (Lasso Tour 2009), gemeinsam mit dem deutsch-amerikanisch-persischen Musiker Malakoff Kowalski. Außerdem erschien 2010 auch von Lasso ein Remix-Album, unter anderem in Zusammenarbeit mit Paul Kalkbrenner, Blake Baxter und Abe Duque.

2010 gab das Management der Band bekannt, man werde zwei Gastauftritte in der Seifenoper Gute Zeiten, schlechte Zeiten spielen. Die Episoden wurden am 12. und 15. Februar ausgestrahlt, wobei 2raumwohnung sowohl den Titel 36 Grad als auch Rette mich später im sogenannten Mauerwerk präsentierten. Der Auftritt diente dem promoten des neuen Albums und der anschließenden Tournee. Neben dem Fernsehen hielten 2raumwohnung auch Einzug in die neuere deutsche Literatur: So tanzt etwa im Roman Nachrückende Generationen von Oliver Bendel ein Junge zu Wir sind die anderen. Außerdem zeichnete die B.Z. die Band im Januar 2010 mit ihrem Kulturpreis aus. 2011 spielten 2raumwohnung zusammen mit dem hr-Sinfonieorchester unter dem Komponisten Moritz Eggert die 5. Sinfonie von Gustav Mahler. Das sogenannte Music Discovery Project hatte zum Ziel, unterschiedliche musikalische Welten miteinander in Verbindung zu bringen.

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Am 6. September 2013 erschien das Album Achtung fertig. Es wurde unter anderem in Los Angeles produziert, die erste Single Bei dir bin ich schön wird bereits im August desselben Jahres veröffentlicht. Im Vorfeld wurde der Titel Ich mag’s genau so als kostenloser Download bereitgestellt, die Videos zu beiden Songs drehte der Schauspieler Henning Gronkowski. Im Oktober und November 2013 sowie im März 2014 gingen 2raumwohnung mit Achtung fertig auf Tournee durch Deutschland, Österreich, Luxemburg und die Schweiz.

Ihr achtes Album Nacht und Tag, das erste Doppelalbum der Band, erschien am 16. Juni 2017. Die erste Single Somebody Lonely and Me daraus erschien im Februar 2017. Im Mai 2017 folgte mit Hotel Sunshine die zweite Single, im Juni die dritte Single mit dem Titel Ich bin die Bass Drum. Das Video für einen Remix entstand von Helene Hegemann.

2018 gab 2raumwohnung im Rahmen der Eröffnung der Olympischen Winterspiele ein Konzert im südkoreanischen Seoul. (Quelle: wikipedia)

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Zigaretten sind geil. Zigarettenwerbung noch geiler. Was? Diese Behauptung ist nicht pc? Ist mir scheißegal, denn eine Zigarettenwerbung ist ja schließlich der Grund, warum es 2raumwohnung überhaupt gibt. Gut, ich werde mir wahrscheinlich nie eine „Cabinet“ anzünden, aber die Macher der Kampagne haben meinen Respekt.

Der langsam um sich greifende Erfolg von „Wir trafen uns in einem Garten“ führte zwangsläufig zur kompletten Platte. Wenn ein auf die Schnelle komponierter Song des Duos solch penetrante Ohrwurmqualitäten hat, dann steckt sicherlich noch mehr kreatives Potential in dem Duo Humpe/Eckert. Das dachten sich wohl die Labelleute und recht haben sie. Der Titeltrack und „Wir werden singen“ bilden die Klammer, die sich harmonisch um das Album schließt. Ja, wir kommen zusammen, um zu singen. Lasst uns die schönen Melodien nachträllern, die hier auf einem gar lieblichen Teller serviert werden.

Booklet01A

Mit Waschbrett-Skiffle-Rhythmus und Maultrommel gehts gleich in die Vollen. Vom ersten Ton an flauscht sich Ingas Stimme samtweich ins Ohr und die Instrumentierung schwingt pendulös zwischen Minimalismus („Liebe ohne Ende“) und hypnotischem Elektrogefiepe und Geblubber („Du und Ich“). Bevor ich weiter schwelge, muss ich aber erst mal eine Portion Gemecker ablassen. „Wir trafen uns in einem Garten mit Max“ ist überflüssig, diese Version der ersten Auskopplung war ja auch schon auf der Maxi, und wer die Idee hatte, „Nimm mich mit“ als nächstes zu veröffentlichen, handelt entweder streng nach Marktregeln, oder hat bei Megaburnern (wie der Hip Hopser sagen würde) wie „Sexy Girl“ einfach die Ohren zu gemacht. Vom Takt und der Instrumentierung her scheint „Nimm mich mit“ fast identisch mit dem Garten zu sein. Egal, denn sowohl von den zuweilen erfrischend ironischen Texten, als auch von den immer schön knapp am Kitsch vorbeischrammenden Liedleins her, passt hier alles gut zusammen.

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Ich habs ja seinerzeit vermutet und jetzt scheint es sich langsam zu bestätigen. In Deutschland kann nicht nur stupider Euro-Dance und Abziehbildmucke Erfolg haben, sondern des Teutonen Herz schlägt auch für intelligent gemachte Pop-Musik, siehe Paula.

Darauf muss ich mir jetzt erst einmal eine Zigarette anzünden! (Alexander Cordas)

2raumwohnung

Und natürlich zähl´ alter Knacker nicht zur Zielgruppe dieses Duo … und die Musik entspricht auch nicht meinem Lebensgefühl, aber es gibt so etliche Momente, da spüre ich Vibrations, die selbst mich packen (z.B. bei dem hypnotischem „Wir trafen uns in einem Garten mit Max“ und „Sie kann fliegen“ – hier stand allerdings Tom Petty Pate … siehe „Learning To Fly“)

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Besetzung:
Tommi Eckart
Inga Humpe (diverse Instrumente)
+
Maximilian Hecker (guitar bei 07. + 11.)
+
background vocals bei 11:
Anett Ecklebe – Helene Heyder

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Titel:
01. Kommt zusammen (Eckart/Humpe) 3.55
02. Du und ich (Eckart/Humpe) 3.22
03. Sexy Girl (Eckart/Humpe) 4.47
04. Nimm mich mit – Das Abenteuer Liebe usw (Fahrenkrog-Petersen/Kospach) 3.37
05. Bleib geschmeidig (Eckart/Humpe) 4.56
06. Mit viel Glück (Eckart/Humpe) 3.48
07. 2 Von Millionen von Sternen (Eckart/Barth) 4.48
08. Liebe ohne Ende (Eckart/Humpe) 3.54
09. Wir trafen uns in einem Garten mit Max (Loderbauer/Humpe) 5.50
10. Lachen und weinen (Loderbauer/Humpe) 5.35
11. Sie kann fliegen (Eckart/Humpe) 4.58
12. Wir trafen uns in einem Garten (Eckart/Humpe) 3.43
13,. Wir werden singen (Eckart/Humpe) 4.45

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„Wir machen Musik für Leute, die die Sinnfrage stellen, die nicht so RTL-geprägt sind.“ (Inga Humpe, 2002)

Die aktuelle website:

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