Thomas Klinke – Wie echt kann falsch sein – Die Spurensicherung im Fall Carl Rottmann (2011)

TitelEin wirklich spannendes Thema. Da schaut man der wissenschaftlichen Forschung gerne über die Schulter.

Zwischen dem 13. Mai bis 7. August 2011 fand im Wallraf-Richartz Museum. Köln die Ausstellung unter dem Titel „Wie echt kann falsch sein? Die Spurensicherung im Fall Carl Rottmann“ statt.

 

Dabei ging es um ein Werk des Malers Carl Rottmann:

Anfang 1829 reist Carl Rottmann im Auftrag von König Ludwig I. nach Italien. Er soll dort Landschaftsmotive für 28 Wandgemälde für die Hofarkaden in der Münchener Residenz sammeln. Ein Motiv scheint es Rottmann und später auch Ludwig dabei besonders angetan zu haben: Eine harmonische Landschaft rund um Cefalù. Zu sehen der hoch aufragende Berg hinter dem Dorf, eine sanfte Bucht und Vegetation aus Buschwerk, Bäumen und Agaven. Von dem Motiv zeigt das Wallraf-Museum nun in einer Sonderausstellung im Graphischen Kabinett die Werkgenese. Möglicht wird dies, da von dem Motiv insgesamt sieben Werker erhalten sind.

Noch während der Reise scheint Rottmann so eine erste Zeichnung des Motivs angefertigt zu haben. Auf ihr hält er zwar mit grobem Strich, jedoch genauer Aufteilung die Szenerie fest. Teile des Bildes – den Berg, in Teilen das Meer und die Stadt – coloriert er dabei bereits. Kaum in München wieder angekommen, fertigt er ein Öl-Gemälde des Motivs an. Wie Kurator Thomas Klinke vermutet, diente es wohl als erste Darstellung für König Ludwig I. Die Farben sind hier noch deutlich kräftiger gezeichnet als bei dem späteren Wandbild. Zudem fehlen zunächst der ruhende Jüngling und ein pflückender Knabe, die im Wandbild zu sehen sind. Wie Klinke feststellte, wurde der ruhende Jüngling erst nachträglich in das Gemälde eingefügt.

Carl Rottmann, auf einem zeitgenössischen Kupferstich:
CarlRottmann01

Zwei Jahre später schließlich fertigt Rottmann ein weiteres Aquarell an, bis er 1833 schließlich eine Kohlezeichnung malt. Sie entspricht der Originalgröße des späteren Wandgemäldes und wurde quadriert und nummeriert. Die Zeichnung diente wohl vor allem der späteren Übertragung des Motivs auf die Wand in den Hofarkaden. Von dem Wandgemälde ist in der Sonderschau nur eine Reproduktion zu sehen. Die einzelnen Schritte der Werkgenese können Besucher auf einem Bildschirm nachvollziehen. Dabei erklärt Klinke hier auch die verschiedenen Untersuchungen, die er an den Bildern durchgeführt hat – etwa um erkennen zu können, dass der ruhende Jüngling erst später hinzugefügt wurde.

Spannend ist auch ein weiteres Aquarell zu diesem Motiv, dass das Wallraf erst kürzlich erwarb. Es stammt wie Klinke zeigen konnte, jedoch nicht aus der Hand von Rottmann selbst. Deutlich werde dies etwa dadurch, dass in dem Bild Titanweiß verwendet wurde – eine Farbe, die erst nach 1900 entwickelt wurde, als Rottmann bereits verstorben war. Dennoch sei das Aquarell durchaus spannend, betonte Klinke, denn es schärfe den Blick für die Originale Rottmanns. Die Sonderausstellung ist Teil der Reihe „Der un/gewisse Blick“. Die Ausstellungs-Reihe umfasst insgesamt sechs Ausstellungen im Graphischen Kabinett. Wie zu den vorherigen Schauen wurde auch für die Ausstellung zu Rottmann ein eigener kleiner Katalog konzipiert, der für 6 Euro an der Museumskasse erhältlich ist. (report-k.de)

Und die Tageszeitung „Die Welt“ berichtete damals:

Eine neue Schau im Wallraf-Richartz erklärt, wie Experten Originale erkennen.

Nachdem die Spurensicherung im Fall Carl Rottmann erfolgreich abgeschlossen wurde, ist das Corpus Delicti nun öffentlich zu bestaunen. In der Graphischen Sammlung des Wallraf-Richartz-Museums zeigt die Ausstellung „Der un/gewisse Blick“ am Beispiel eines Aquarells, das lange Zeit dem Landschaftsmaler Carl Rottmann (1797-1850) zugeschrieben wurde, wie Museumsexperten echte Kunstwerke von falschen unterscheiden.

Die Fälschung:
Fälschung

Während die Museumsbesucher die Bilder in erster Linie betrachten, schauen die wissenschaftlichen Mitarbeiter des Wallraf sprichwörtlich durch die Gemälde hindurch. „Noch vor 25 Jahren wurde die Frage nach einem Original vom Bauchgefühl der Spezialisten entschieden. Alleine darauf verlassen wir uns heute nicht mehr, die Werke werden im Labor untersucht“, erklärt Wallraf-Direktor Andreas Blühm.

So auch im Fall Rottmann: Nachdem das Aquarell „Cefalù“ dem Museum angeboten wurde, musste es zunächst den üblichen Testdurchlauf bestehen. Wie die Koffer am Flughafen wurde es gründlich durchleuchtet, „obwohl wir direkt wussten, dass es kein Original ist“, sagt Andreas Blühm. Das Dokument wurde vielmehr erworben, um die Arbeitsweise Carl Rottmanns zu studieren – denn der zeitgenössische Fälscher kopierte nicht nur das Motiv, sondern auch den Stil Rottmanns. Die drei Restauratoren des Wallraf legten das Aquarell unter eine Infrarotlampe und vergrößerten es anschließend mit einem Stereomikroskop um das 80-fache. Die Vermutung wurde zur Gewissheit: Das Aquarell wurde mit einem Titanweiß übermalt, das erst 1909 entwickelt wurde.

Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln:
Wallraf-Richartz-Museum

„Mit dieser Arbeitsweise können wir Fälschungen ausschließen. Zuletzt haben wir so 75 unserer Werke geprüft und dabei einen gefälschten Monet entdeckt, der 50 Jahren bei uns hing“, erzählt Blühm. Generell würden dem Wallraf wegen der ausführlichen Hightech-Prüfungen nur selten Fälschungen angeboten. „Im Amsterdamer Van Gogh Museum, in dem ich vorher gearbeitet habe, wurden uns 300 Bilder pro Jahr angeboten. 99 Prozent davon waren Mist“, sagt Andreas Blühm. (Rainer Morgenroth)

Autor der Broschüre (30 Seiten) ist Thomas Klinke:

Thomas Klinke ist Diplom-Restaurator (FH) für Kunst und Schriftgut auf Papier

Öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger der IHK Köln für die Schadensfeststellung und Restaurierung europäischer Handzeichnung, Druckgraphik und Bücher sowie die Feststellung technologischer Merkmale.

Thomas Klinke

Gutachter für Authentizität und Zustand von Kunst und Schriftgut auf Papier

Also, dem wüdre ich gerne öfters über die Schulter schauen … 

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Die Rückseite der Broschüre:
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Verschiedene Interpreten – SZ Edition (06) – Dive Into Jazz – Sounds Of Europe (2011)

FrontCover1Eine mehr als gelungene Edition legte die “Süddeutsche Zeitung” mit seiner “Dive Into Jazz” Box im Jahr 2011 vor.

Unter der Überschrift “Jazz-Kompilation von allerfeinstem Geschmack” beschreibt ein “Bookworm 1955” das Projekt:

“18 CDs mit einer Laufzeit von über 21 Stunden enthält die Jazz-Edition »Dive into Jazz«, die von Ralf Dombrowski im Auftrag der »Süddeutsche Zeitung« herausgegeben wurde. Das Besondere an dieser Edition (sie wird in einer schmucken Tauchbox ausgeliefert) ist ihre Gliederung nach Themenblöcken – eine Zeitreise, die nicht streng voneinander getrennt ist, sondern ein verführerisches Sammelsurium von klanglichen Verweisen und überraschenden Funden bietet. Die 18 Themen legen einen Schwerpunkt auf jeweils historische Längs- oder auch Querschnitte durch die Jazzgeschichte. Chronologische Ambitionen spielen dabei eine Nebenrolle. Das Rückgrat der Auswahl ist eine gut abgesicherte und von großem Kenntnisreichtum gefütterte Entdeckerfreude.

Jede CD enthält ein zwölfseitiges Booklet, das aus einer kurzen Einführung und einer Tracklist besteht, die Angaben über die beteiligten Interpreten, über Aufnahmedatum und -ort sowie die Laufzeit der Titel macht. Im Anhang folgen kurze Erläuterungen zu jedem einzelnen Titel, die sowohl den Künstler als auch das Album würdigen, dem die Tracks entstammen. Über 200 Interpreten des Jazz von den Anfängen bis heute werden auf diese Weise zusammengetragen.”

Und darum geht´s in der Folge 2 diese Edition:

Hüllentext1

Hüllentext2

Und auch diese Folge weist die zuständigen Musikredakteure als wahre Kenner der Materie aus … eine prachtvolle Mischung mit diversen Raritäten, würde ich mal sagen ! Und zugleich eine Fundgrube für Neuentdeckungen

Booklet03A

Warum allerdings in dieser Ausgabe ausgerechnet der Klaus Doldinger fehlt, erschließt sich mir nicht (kann ja nur an lizenzrechtlichen Gründen gelegen haben).

BackCover1

Titel:
01. Django Reinhardt: Nuages (Reinhardt) 3.18
02. Martial Solal: Just Friends (Lewis/Klenner) 6.38
03. Trio Töykeät: End Of The First Set (Rantala) 3.38
04. Richard Galliano Quartet: Fou Rire (Galliano) 4.19
05. Michel Petrucciani: Looking Up (Petrucciani) 5.45
06. Gerardo Nuñez: Sancti Petri (Rumba) (Nuñez) 4.36
07. David Linx & Diederik Wissels: Bandarkâh (Linx/Wissels) 4.56
08. Maria João: Em Tao Pouco Tempo Escureceu Tanto (Laginha/João) 1.32
09. Louis Sclavis, Aldo Romano & Henri Texier: Annobon (Romano) 5.01
10. Bugge Wesseltoft: Existence (Wesseltoft) 5.30
11. Nils Petter Molvær: Liotage (Single Version) (Molvær) 6.33
12. E.S.T.: From Gagarin’s Point Of View (Svensson/Berglund/Öström) 4.05
13. Rolf Kühn & Joachim Kühn: Walk (J.Kühn) 4.18
14. Albert Mangelsdorff Quintet: Flower Dream (Mangelsdorff) 5.22
15. Magnus Hjorth Trio: Good Friday (Hjorth) 6.41
16. Gianluigi Trovesi & Gianni Coscia: Tre Bimbi Di Campagna (Coscia) 4.43

CD1

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Die Box

Die ersten zehn CDs, die damals auch einzeln erhältlich waren:
– BLUES BROTHERS & SOUL SISTERS (17 Tracks)
– FOLK ROOTS (17 Tracks)
– FAKES & COVERS (Variationen und Adaptionen von 17 Jazz Klassikern)
– SOUNDS OF EUROPE (Jazz-Größen aus Europa, 16 Tracks)
– NEW YORK (New York als Playground des Jazz – 15 Tracks)
– SAXOPHONES (19 Tracks)
– VOICES (20 Tracks)
– THAT’S ENTERTAINMENT (Jazz und seine Verbindung zum Mainstream – 16 Tracks)
– INSPIRED BY … (Klassik, Oper und Film als Einflussgeber des Jazz – 15 Tracks)
– BIG BAND SOUNDS (14 Tracks)

Die folgenden acht CDs gabt es damals nur in der Box als Gesamtedition:
– FREE MINDS (Free Jazz)
– CLASSICAL (Jazz und seine Verbindung zur klassischen Musik – 13 Tracks)
– ROUND THE WORLD (Klangkulturen des Jazz aus aller Welt – 14 Tracks)
– AMERICAN JOURNEY (Ein Jazz-Streifzug durch Amerika – 19 Tracks)
– CROSSING LINES (Grenzgänger des Jazz – 15 Tracks)
– SPIRITUAL UNITY (Spiritualität im Jazz – 13 Tracks)
– BETTER COOL THAN SQUARE (Cool Jazz – 14 Tracks)
– TOO YOUNG TO DIE (16 Tracks von früh verstorbenen Jazz-Musikern)

Mehr von dieser Edition:
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VA – SZ Edition (04) – Dive Into Jazz – Fakes & Covers (2011)

FrontCover1Eine mehr als gelungene Edition legte die “Süddeutsche Zeitung” mit seiner “Dive Into Jazz” Box im Jahr 2011 vor.

Unter der Überschrift “Jazz-Kompilation von allerfeinstem Geschmack” beschreibt ein “Bookworm 1955” das Projekt:

“18 CDs mit einer Laufzeit von über 21 Stunden enthält die Jazz-Edition »Dive into Jazz«, die von Ralf Dombrowski im Auftrag der »Süddeutsche Zeitung« herausgegeben wurde. Das Besondere an dieser Edition (sie wird in einer schmucken Tauchbox ausgeliefert) ist ihre Gliederung nach Themenblöcken – eine Zeitreise, die nicht streng voneinander getrennt ist, sondern ein verführerisches Sammelsurium von klanglichen Verweisen und überraschenden Funden bietet. Die 18 Themen legen einen Schwerpunkt auf jeweils historische Längs- oder auch Querschnitte durch die Jazzgeschichte. Chronologische Ambitionen spielen dabei eine Nebenrolle. Das Rückgrat der Auswahl ist eine gut abgesicherte und von großem Kenntnisreichtum gefütterte Entdeckerfreude.

Jede CD enthält ein zwölfseitiges Booklet, das aus einer kurzen Einführung und einer Tracklist besteht, die Angaben über die beteiligten Interpreten, über Aufnahmedatum und -ort sowie die Laufzeit der Titel macht. Im Anhang folgen kurze Erläuterungen zu jedem einzelnen Titel, die sowohl den Künstler als auch das Album würdigen, dem die Tracks entstammen. Über 200 Interpreten des Jazz von den Anfängen bis heute werden auf diese Weise zusammengetragen.”

Und darum geht´s in der Folge 2 diese Edition:

Booklet01A

Booklet01B

Und auch diese Folge weist die zuständigen Musikredakteure als wahre Kenner der Materie aus … eine prachtvolle Mischung mit diversen Raritäten, würde ich mal sagen !

BackCover1

Titel:
01. David Benoi: Linus & Lucy (Benoit) 3.08
02. Steve Evans Quartet: Clap Hands (Waits) 4.21
03. Robin McKelle: Abracadabra (Miller) 3.33
04. Stefano Bollani: Pierre et le loup (Prokofiev) 2.12
05. Jacky Terrasson: Que reste-t’il de nos amours? (Trenet/Chauliac) 4.20
06. Ella Fitzgerald And Her Famous Orchestra: Sunshine Of Your Love (Bruce/Brown/Clapton) 3.19
07. Hayseed Dixie: Bohemian Rhapsody (Mercury) 3.44
08. Cassandra Wilson: Fragile (Sting) 4.39
09. Sidsel Endresen & Bugge Wesseltoft: Fifty Ways To Leave Your Lover (Simon) 5.04
10. Wayne Shorter: Bachianas Brasileiras No. 5 (Villa-Lobos) 6.00
11. Michael Schiefel & Carsten Daer: Boys Don’t Cry (Tolhurst/Dempsey/Smith) 3.31
12. Biréli Lagrène: We Are The Champions (May/Mercury) 5.51
13. Brad Mehldau: Martha My Dear (Lennon/McCartney) 4.37
14. Chinaza: Jealous Guy (Lennon) 4.01
15. Franco Ambrosetti: Volare (Nel blu dipinto di blu) (Modugno/Treppiedi) 5.52
16. Barney Kessel: Free As A Bird (Kessel/Bizet) 5.00
17. Radio.String.Quartet.Vienna: A Lotus On Irish Stream (McLaughlin) 6.15

CD1

  • (demnächst)
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Die Box

Die ersten zehn CDs, die damals auch einzeln erhältlich waren:
– BLUES BROTHERS & SOUL SISTERS (17 Tracks)
– FOLK ROOTS (17 Tracks)
– FAKES & COVERS (Variationen und Adaptionen von 17 Jazz Klassikern)
– SOUNDS OF EUROPE (Jazz-Größen aus Europa, 16 Tracks)
– NEW YORK (New York als Playground des Jazz – 15 Tracks)
– SAXOPHONES (19 Tracks)
– VOICES (20 Tracks)
– THAT’S ENTERTAINMENT (Jazz und seine Verbindung zum Mainstream – 16 Tracks)
– INSPIRED BY … (Klassik, Oper und Film als Einflussgeber des Jazz – 15 Tracks)
– BIG BAND SOUNDS (14 Tracks)

Die folgenden acht CDs gabt es damals nur in der Box als Gesamtedition:
– FREE MINDS (Free Jazz)
– CLASSICAL (Jazz und seine Verbindung zur klassischen Musik – 13 Tracks)
– ROUND THE WORLD (Klangkulturen des Jazz aus aller Welt – 14 Tracks)
– AMERICAN JOURNEY (Ein Jazz-Streifzug durch Amerika – 19 Tracks)
– CROSSING LINES (Grenzgänger des Jazz – 15 Tracks)
– SPIRITUAL UNITY (Spiritualität im Jazz – 13 Tracks)
– BETTER COOL THAN SQUARE (Cool Jazz – 14 Tracks)
– TOO YOUNG TO DIE (16 Tracks von früh verstorbenen Jazz-Musikern)

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Gerhard Polt – Abfent, Abfent (2011)

TitelDas hätte einen ja auch gewundert, wenn ein Gerhard Polt die „staade Zeit“ nicht auch genutzt hätte, um sie auf seine Weise zu beleuchten. Auf seineWeise, das heißt dann … bitterböse, satirisch und mit jener Prise schwarzem Humor gewürzt, der für Polt so charakteritisch ist:

Rechtzeitig zur Weihnachtszeit präsentiert der größte lebende bayerische Satiriker eine Sammlung neuer und bekannter Stücke rund um die „Stade Zeit“. Wenn vorweihnachtlich die Kassen zu klingeln beginnen, versuchen ja heutzutage selbst Heavy-Rocker und Gangster-Rapper mit Glockenklang verzierten Schnulzen aus dem allgemeinen Besinnungstaumel Kapital zu schlagen. Bei Polt ist der Blickwinkel auf die stillen Tage natürlich ein ganz anderer: Mit beißender Ironie seziert er das rituelle Absolvieren vorweihnachtlichen Pflichtprogramms in der großstädtischen Kleinfamilie („Sankt Nikolaus“), beobachtet Radioreporter auf brauchtumsmäßiger Feldforschung beim Gschwendtner-Bauern (das großartige „Advent“) und die von vorweihnachtlicher Nächstenliebe ergriffene Familie Böhm auf der Suche nach einem „Einsamen“, der bei ihnen den Heiligen Abend verbringen möchte (der aber natürlich „koa Ausländer, Raucher, Jugendlicher oder Tatterer“ sein darf).

Polt-Fans könnten zunächst enttäuscht sein, dass ein Teil der 14 Stücke (wenn auch in anderen Versionen) schon von früheren Polt-Platten oder aus der Fernsehserie Fast wia im richtigen Leben bekannt sind — aber die neuen Stücke rechtfertigen die Anschaffung dann doch. Ob Poltist oder nicht — Abfent, Abfent…! ist als mentale Vorbereitung aufs Fest der Feste ideal und kann, wenn einen durch eine Überdosis Plätzchen, Glühwein oder weihnachtlicher Kaufhausmusik der Adventskoller packt, durchaus befreiend wirken. (Hanno Güntsch)

Gerhard Polt, geboren 1942 in München, aufgewachsen im Wallfahrtsort Altötting, studierte in Göteborg und München Skandinavistik. Seit 1975 brilliert Polt als Kabarettist, Schauspieler, Poet und Philosoph auf deutschen und internationalen Bühnen. 2001 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis für Literatur („Jean-Paul-Preis“) ausgezeichnet. Polt lebt und schreibt in Schliersee, München und Terracina. Bei Kein & Aber sind zahlreiche Bücher, CDs und DVDs von und mit ihm erschienen, zuletzt die Werkausgaben „Bibliothek Gerhard Polt“ (10 Bände und ein Begleitbuch) und „Opus Magnum“ (9 CDs im Schuber) und das Interviewbuch mit Herlinde Koelbl „Gerhard Polt und auch sonst“.

Irgendwie bin ich mir sicher, dass ein jeder in dieser Text-Sammlung fündig wird; und besonders veredelt wurde dieses Büchlein durch die Illustrationen eines Volker Kriegel (* 24. Dezember 1943 – † 14. Juni 2003) .. kennt den eigentlich noch jemand ?

 

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Und hier geht´s zum gleichnamigen Hörbuch (click on the pic):

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Manfred Beltz – 1841 – 2011 – 170 Jahre Beltz Tradition und Wandel (2011)

TitelDieses Firmen (Verlags) Portrait liegt mir irgendwie ganz besonders am Herzen:

Die Verlagsgruppe Beltz mit Sitz in Weinheim ist ein deutscher Verlag, der unter anderem die Kinderbücher von Janosch herausgibt.

Julius Beltz gründete 1841 eine Buchdruckerei in Langensalza in der preußischen Provinz Sachsen und erweiterte diese später um eine eigene Buchhandlung, die u.a. Lehrbücher für Religion, Landwirtschaft und Geschichte führte.

Die Zeitung „Die Volksschule“ wurde ab 1909 wichtiges Standbein des Verlages, dessen Tätigkeit in der Zeit des Nationalsozialismus eingeschränkt wurde. Der Verlag stellte auf Lohndruck wissenschaftlicher Publikationen um.

Zur Zeit des Nationalsozialismus verlegte Beltz die sehr weit verbreitete Reihe Hefte für Mütterschulung, Krippen, Kindergärten und Horte in Stadt und Land für die Kurse der NS-Frauenschaft und des Deutschen Frauenwerks.

Nach dem Zweiten Weltkrieg verließen die Inhaber die Sowjetische Besatzungszone und gründeten in Weinheim eine Nachfolgefirma, während der Betrieb in Langensalza enteignet wurde.

Beispiel09Der neue Betrieb spezialisierte sich wieder auf pädagogische Literatur und legte 1971 auch ein Kinderbuchprogramm (Beltz & Gelberg) auf. Bereits 1975 hatte das Unternehmen einen Umsatz von 35 Millionen DM.

Nach der Wende erfolgte der Rückkauf des alten Stammbetriebs in Bad Langensalza, zum Jahrtausendwechsel betrug der Umsatz ca. 80 Millionen DM

Zum Unternehmen gehören die eigentlichen Beltz Verlage und die Buchhandlungen Beltz in Weinheim, die Beltz Rübelmann Holding, die Beltz, Herrmann & Co. GmbH als Zentralversand in Hemsbach sowie die Druckereien Druck Partner Rübelmann ebenda und das Druckhaus „Thomas Müntzer“ in Bad Langensalza.

Rückwirkend zum 1. Januar 2012 hat Beltz den auf Kinderbücher spezialisierten Bajazzo Verlag übernommen, zu deren Autoren Martin Baltscheit und Isabel Pin zählen

Zur Verlagsgruppe Beltz gehört seit 1985 auch der von Martin Faltermaier gegründete Juventa Verlag für soziologische und sozialwissenschaftliche Schriften

Der Verlag veröffentlicht wissenschaftliche Bücher und Zeitschriften für Psychologie und Pädagogik, z. B. Psychologie Heute, aber auch Kinderbücher, darunter die bekannten Janosch-Bücher. Ein Teil der Neuerscheinungen wird gleichzeitig als Hörbuch auf CD oder in einem Downloadportal als Mp3 veröffentlicht. (Quelle: wikipedia)

Firmen+MarkenDer Grund, warum mir dieses Verlagsportrait so ganz besonders am Herzen liegt, ist eigentlich sehr einfach:

Zum einen hat mich dieser Verlag während meines Studiums mehr als einmal mit seiner Fachliteratur intensiv begleitet und zum anderen habe ich dann später so diverse Janosch-Werke (und andere Kinderliteratur vom Beltz-Verlag) meinen Töchtern mit viel Begeisterung (bei allen Beteiligten) vorgelesen.

Hier nun die prachtvoll gestaltete und reichhaltig bebilderte Verlagsgeschichte (112 Seiten), die entsprechend anspruchsvoll und damit der Verlagsgeschichte und der Verlagsphilosophie angemessen gestaltet wurde. Erzählt wird nicht nur die Isolation des Verlages im III. Reich, erzählt wird nicht nur über die Auseinandersetzungen mit der Gewerkschaft während des Arbeitskampfes 1984 (es ging u.a. um die Einführung der 35 Stunden Woche), erzählt wird auch die Übernahme der VEB Druckerei Thomas Müntzer (die im eigentlich Stammhaus in Langensalza in der gesammten DDR-Zeit aktiv waren).

Bedenkt man es recht, so ist diese Broschüre nicht eine Verlagsgeschichte, sondern auch eine Geschichte unserers Landes … von mein Prädikat: Empfehlenswert !

Der Firmengründer Julius Beltz und Familie (fotografiert am 9. Juli 1860 beim Kunstmaler F. Tellgmann in Mühlhausen)

Der Firmengründer Julius Beltz und Familie (fotografiert am 9. Juli 1860 beim Kunstmaler F. Tellgmann in Mühlhausen)

Erstausgabe 1933

Erstausgabe 1933

Der Demontagebefehl - handgeschrieben 1946. Das Ende des technischen Betriebes - bis auf Reste.

Der Demontagebefehl – handgeschrieben 1946. Das Ende des technischen Betriebes – bis auf Reste.

Das neue Betriebsgelände in Weinheim, Werderstraße 10

Das neue Betriebsgelände in Weinheim, Werderstraße 10

Beispiel05

Beispiel eines Werbebriefes, mit dem die Julius Beltz Druckerei sich im neuen Umfeld bekannt macht.

Beispiel eines Werbebriefes, mit dem die Julius Beltz Druckerei sich im neuen Umfeld bekannt macht.

Der Verlag hat sein neues Programm gefunden: Bücher für das Lehrerstudium und die Unterrichtspraxis.

Der Verlag hat sein neues Programm gefunden: Bücher für das Lehrerstudium und die Unterrichtspraxis.

1964: Die neue Bilderbuch-Serie

1964: Die neue Bilderbuch-Serie

Beispiel10
Beispiel11

Beispiel12

Beispiel13
… und, und, und … ich könnt gar nicht aufhören, weitere Illustrationen aus dieser
prachtvollen Verlagsgeschichte zu präsentieren …

Und hier geht´s zur Präsentation:

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Aktuelle Website (27.09.2014)

Website am 27.09.2014

AktuelleWebsite2018

Aktuelle website (09.12.2018)

 

Beno Salamander – Kinderjahre im Displaced-Persons-Lager Föhrenwald (2011)

KinderjahreInFöhrenwald01AHeiter ist dieser Beitrag wahrlich nicht … aber auch das Teil dieses blogs … der ja irgendwie so ne Art Bestandsaufnahme deutchen Lebens und deutscher Kultur sein soll.

Und darum geht es:

Das Lager Föhrenwald im Ortsteil Waldram in der Stadt Wolfratshausen in Oberbayern als anfängliche städtische Siedlung wurde zu einem Lager für Zwangsarbeiter und nach 1945 zur einem Lager für Flüchtlinge und ist heute wieder eine Wohnsiedlung.

Erbaut 1937, war die Anlage zunächst eine Wohnsiedlung in Einfamilien- und Reihenhaus-Bauweise zur Unterbringung von Beschäftigten der Sprengstoff- und Munitionsfabriken der Deutschen Sprengchemie GmbH (DSC) und der Dynamit Actien-Gesellschaft (DAG) im Staatsforst von Wolfratshausen. Bei den Beschäftigten handelte es sich um Zwangsarbeiter, Angehörige des Reichsarbeitsdienstes in der Zeit des Nationalsozialismus sowie um zivile Angestellte (vorwiegend in der Verwaltung). Neben dem Lager Föhrenwald existierten in der Nähe noch die Lager Buchberg auf der heute sogenannten Böhmwiese gegenüber dem Rathaus von Geretsried sowie Stein (heute Stadtteil von Geretsried).

Aus dem Lager Föhrenwald entstand nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges ein Auffanglager für so genannte Displaced Persons (DP), die der nationalsozialistischen Vernichtungspolitik entkommen waren. Daher wird das Lager Föhrenwald in der Literatur auch als DP-Lager bezeichnet.

Straße im DP-Lager Föhrenwald bei Wolfratshausen 1956

Unmittelbar nach dem Kriegsende in Bayern wurde das Lager von der amerikanischen Armee zur Unterbringung von befreiten Zwangsarbeitern verwendet. Auch einige Überlebende des Todesmarsches der Gefangenen des Konzentrationslagers Dachau wurden nach ihrer Befreiung Anfang Mai 1945 im Lager Föhrenwald untergebracht.

Mit der Zeit kamen immer mehr jüdische Überlebende des Holocaust nach Föhrenwald, so dass das Lager im September 1945 zum Jewish Displaced Person Center erklärt wurde.

Plan des Lagers Föhrenwald

Ab November 1945 übernahm eine internationale Hilfsorganisation, die UNNRA, die Verwaltung aller DP-Lager in der amerikanischen Besatzungszone. Das Lager Föhrenwald wurde danach in weitgehender Selbstverwaltung von einem lokalen Rat unter dem Vorsitz von Henry Cohen geleitet. Diese Veränderungen standen im Zusammenhang mit der Umsetzung der Vorschläge des Harrison-Reports, der die allgemeine Lage in den DP-Lagern in Deutschland und Österreich scharf kritisiert hatte. Zwischen 1946 und 1948 war Föhrenwald mit ungefähr 5.600 Bewohnern eines der größten DP-Lager in der Amerikanischen Besatzungszone.

Für die meisten Bewohner des Lagers Föhrenwald kam eine Repatriierung in ihre Herkunftsländer oder ein Verbleiben in Deutschland nicht in Frage. Die Mehrheit bemühte sich darum, nach Israel (zunächst noch britisches Mandatsgebiet) beziehungsweise in die Vereinigten Staaten oder Kanada auszuwandern. Viele der Auswanderer kehrten jedoch nach persönlichen Rückschlägen oder infolge von gesundheitlichen Problemen illegal nach Föhrenwald zurück. Ein anderer Teil der Bewohner war durch das erlittene Unrecht geschwächt oder krank. Diese Menschen waren daher dauerhaft auf Unterstützung durch Hilfsorganisationen wie zum Beispiel das American Joint Distribution Committee und die deutsche Fürsorge angewiesen.

Neben denjenigen, die noch auf eine Ausreise warteten, mussten zwischen 1949 und 1953 insgesamt circa 3.500 sogenannte „Rückwanderer“ zeitweise in Föhrenwald untergebracht werden. Dies waren Menschen, die bereits in andere Länder – zumeist nach Israel – ausgewandert waren, die sich jedoch dort keine Existenz hatten aufbauen können, oder aus gesundheitlichen Gründen zurückkehren mussten.

LageDem Lager Föhrenwald angegliedert war auch eine Barackensiedlung nahe Königsdorf, das ehemalige Hochlandlager, das 1936 für Zwecke der Hitlerjugend und des BDM errichtet worden war. Nach dem Krieg wurden im Hochlandlager von der Hagana Offiziere für die bevorstehenden Auseinandersetzungen um die Staatsgründung Israels ausgebildet.

Ab Dezember 1951 kam das Lager Föhrenwald unter deutsche Verwaltung und wurde zum „Regierungslager für heimatlose Ausländer“ erklärt. Das Lager Föhrenwald wurde offiziell 1956 aufgelöst, die letzten Bewohner verließen das Lager jedoch erst im Februar 1957.

Das Gelände und die Wirtschaftsgebäude waren bereits im Oktober 1955 durch das von Kardinal Joseph Wendel gegründete Diözesansiedlungswerk und die Erzdiözese München und Freising erworben worden, die hier später auch das Spätberufenenseminar St. Matthias mit Gymnasium und Kolleg einrichtete. Ab April 1956 wurden auf dem Gelände heimatvertriebene Familien angesiedelt, so dass zeitweise Displaced Persons und deutsche Heimatvertriebene gemeinsam auf dem Gelände des Lagers Föhrenwald lebten.

Die Gebäude wurden renoviert und zu günstigen Konditionen an Heimatvertriebene und Wolfratshauser Familien verkauft. Im Laufe der Nachkriegszeit entstand so aus dem ehemaligen Lager Föhrenwald seit 7. November 1957 der Wolfratshauser Ortsteil Waldram. (Quelle: wikipedia)

Und ein Beno Salamander (Jahrgang 1944)  hat als Kind in diesem Lager gelebt;

KurzbiographieBenoSalamanderWie es dazu kam, dass er dann schlußendlich seine Erinnerungen an jene Jahre aufzeichnete (veröffentlicht von der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit in Zusammenarbeit mit dem Jüdischem Museum, München, 80 Seiten), ist mir grad nicht bekannt, aber es sind wertvolle Erinnerungen, denn Geschichte ist immer auch die Geschichte von Individuen und ganz sicher nicht nur die Geschichte von großen Konferenzen und Plenardebatten.

Beno Salamander kam mit seiner Familie 1951 nach Föhrenwald:
„War das Leben für uns Kinder unbeschwert und voller Abenteuer, so war es für die Erwachsenen bedrückend und voller Entbehrungen: Ein Provisorium mit einer ungewissen Zukunft,“ schreibt Beno Salamander und erzählt auf bewegende Weise über das Leben in einem DP Lager. Er erzählt von den Freundschaften zu anderen DP-Kindern, die teilweise bis heute noch bestehen, aber auch von der schweren Krankheit seiner Mutter. Wer das Leben in einem DP-Lager einmal durch Kinderaugen sehen möchte, dem sei die Lektüre „Kinderjahre im Displaced-Persons-Lager Föhrenwald“ von Beno Salamander empfohlen.

Und nachdem ich mehr als 20 Jahre genau in jener Gegend (also Geretsried und Wolfratshausen) gelebt habe, packt mich das Thema ganz besonders, insbesondere weil ich mich damals sehr wenig über jenen historischen Ort gekümmert habe … Das will und kann ich hier nun ein wenig nachholen.

KinderjahreInFöhrenwald03A

KinderjahreInFöhrenwald10AKinderjahreInFöhrenwald15A

Das Zeugnis des Beno Salamanders aus dem Jahr 1951

Kinderheilstätte, Ruhpolding (1952)

KinderjahreInFöhrenwald42A

Benno Salamander signiert sein Buch (2012)

Und heute ist er wohl ein erfolgreicher Internist.

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Prospekt der Wanderausstellung

Dudenredaktion (Herausgeber) – Passende Worte für jede Gelegenheit (2011)

TitelIch finde solche Bücher immer wieder mal ganz hilfreich, zumal es zu meinem beruflichen Obliegenheiten zählt, Ansprachen aller Art zu halten:

„Ob Familienereignis oder Jubiläum im Kollegen- und Bekanntenkreis – zu herausragenden Momenten möchte man die richtigen Worte finden und mit ebenso persönlichen wie angemessenen Formulierungen reagieren. Dieser Band hilft, diesem hohen Anspruch gerecht zu werden: er ist eine Fundgrube der passenden Formulierungen, Zitate und Gedichte für die unterschiedlichsten Anlässe.“ (Verlagsankündigung)

Und natürlich traut man es der Dudenredaktion zu, hier ein Füllhorn von eben „passenden“ Texte zusammengetragen zu haben, auch wenn einen (bzw. mir), nicht alle Texte gleich zusagen … Aber alles andere wäre ja auch verwundlich.

Und da passt das Stich Aphorismen:

„Ein Aphorismus ist ein einzelner Gedanke, ein Urteil oder eine Lebensweisheit, welcher aus nur einem Satz oder wenigen Sätzen selbständig bestehen kann. Oft formuliert er eine besondere Einsicht rhetorisch kunstreich als allgemeinen Sinnspruch (Sentenz, Maxime, Aperçu, Bonmot). Dagegen gelten geflügelte Worte und pointierte Zitate literaturwissenschaftlich nicht als Aphorismen.“ (Quelle; wikipedia)

Erwähnen möchte ich noch die wirklich reizenden Illustration von Nicole Schneider, die sich so direkt in mein Herz gemalt hat.

Hier jetzt erstmal das Inhaltsverzeichnis (Das Buch hat 290 Seiten)

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Und nun – wie üblich bei Druckerzeugnissen in diesem blog, ein paar Vorschaubilder:

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Die Rückseite des Buches

Gesellschaft für Strahlenschutz – Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl (2011)

TitelWahrlich kein lustiges Thema:

„Über 600 Millionen Menschen in Europa sollen nach Angaben von Atomkritikern gesundheitlich von der Katastrophe in Tschernobyl betroffen sein. Das geht aus einer Veröffentlichung der Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges (IPPNW) und der Gesellschaft für Strahlenschutz (GfS) hervor, die am Freitag zu Beginn eines Tschernobyl-Kongresses in Berlin vorgestellt wurde. Darin wurden mehrere Studien zu den Folgen des Unglücks vor 25 Jahren zusammengefasst.

Bei den ausgewählten Studien handele es sich um „methodisch saubere und prinzipiell nachvollziehbare Analysen“, heißt es in dem Bericht. Es wurden allerdings auch Untersuchungen mit einbezogen, die nicht von externen Gutachtern überprüft wurden, also den „Peer-Review-Prozess“ von Fachzeitschriften durchlaufen haben.

Angaben zu den gesundheitlichen Folgen und Opferzahlen der Tschernobyl-Katastrophe schwanken extrem – sie sind eine Definitions- und Glaubensfrage. Auch die IPPNW räumen ein, dass das bisherige Wissen einem Mosaik gleiche, dem viele Steine fehlten.

Die IPPNW gehen davon aus, dass sich auch sehr geringe Strahlendosen über einen langen Zeitraum negativ auf die Gesundheit auswirken und etwa zu genetischen Schäden führen können. Einer Studie aus dem Jahr 2007 zufolge würden 600 Millionen der europäischen Bevölkerung in geringer strahlenbelasteten Gebieten leben – und somit den Angaben zufolge auch gesundheitlich an der Radioaktivität leiden.

Am meisten an den Folgen einer besonders hohen Verstrahlung leiden demnach die Aufräumarbeiter: Bis 2005 seien von 830.000 der sogenannten Liquidatoren zwischen 112 000 und 125 000 gestorben. Über 90 Prozent seien heute schwer krank. Sie würden nicht nur an Krebs leiden, sondern auch an hirnorganischen Schäden, Bluthochdruck und Magen-Darm-Erkrankungen. „Das sind Menschen, die multimorbide sind“, sagte IPPNW-Mitglied Angelika Claußen.

Vor allem Kinder würden durch die Ansammlung der radioaktiven Stoffe in einigen Organen an Schilddrüsenkrebs erkranken. Viele der bösartigen Tumore würden zudem erst Jahre später entdeckt. Die Organisation bezieht sich hierbei auf eine Untersuchung von 2007, in der berechnet wurde, dass durch Tschernobyl bis 2056 knapp 240.000 zusätzliche Krebsfälle in Europa auftreten werden.“ (Quelle: NDR)

Und wer´s ganz genau wissen will, kann sich hier in dieser 88 Seiten umfassenden Studie informieren …

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Und im Jahr 2014 wendete sich Greenpeace wieder mal an die Öffentlichkeit:

„Europa betritt eine neue Ära des atomaren Risikos“, erklärte die Umweltschutzorganisation am Mittwoch mit Blick auf eine Expertenstudie, der zufolge das Durchschnittsalter der Meiler inzwischen bei 29 Jahren liegt. An Akw in sechs Ländern protestierten rund 240 Greenpeace-Aktivisten.

Die international tätige Organisation forderte den Ausstieg aus der Atomkraft und das sofortige Aus für Reaktoren, die ihre sogenannte Auslegungslebensdauer erreicht hätten. Diese liegt nach dem für Greenpeace verfassten Gutachten des Öko-Instituts bei 30 bis 40 Jahren. Von den etwa 150 aktiven Akw in der EU und benachbarten Ländern seien heute bereits 66 älter als 30 Jahre, sieben sogar älter als 40 Jahre. Oftmals seien Laufzeit-Verlängerungen auf 50 bis 60 Jahre geplant.

Statt über Abschaltungen der entsprechenden Anlagen werde in vielen Ländern auf Betreiben der Akw-Eigner aber über Laufzeitverlängerungen und eine Steigerung der Leistung diskutiert, kritisierte Greenpeace. „Die überalterten Atomkraftwerke sind tickende Zeitbomben. Der Weiterbetrieb ist absolut unverantwortlich“, warnte Atom-Experte Heinz Smital.“ (Quelle: Münchner Merkur)

Na ja … und da war ja dann noch die Katastrophe von Fukushima (11. März 2011) und eine Frau Angela Merkel machte eine Pirouette hinsichtlich der deutschen Atompolitik ….

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Ich erinnere mich noch an jene Tage im Jahre 1986 … Unseren beiden kleinen Töchtern verboten wir das Spielen im Sandkasten … alle Sandkästen in Deutschland waren verwaist … und Milchpulver ging weg wie die warmen Semmeln … Angesichts der tickenden Zeitbombe Atomkraftwerk krieg ich auch heute noch eine trockene Kehle.

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Alpstein Tourismus GmbH & Ko KG – Allgäu – Tourenbüchle (2011

TitelAuch wenn mich meine Reisen immer wieder auch in ferne Länder führen, so bin ich dennoch immer wieder ganz begeistert, wenn ich die unterschiedlichsten Regionen unseres Landes erforschen kann.

Und das Allgäu hat es mir schon auch besonders angetan …

Das Allgäu ist eine alpin geprägte Landschaft mit kulturellen und sprachlichen Eigenheiten. Häufig wird das Allgäu auch als Region bezeichnet. Es lässt sich geografisch nicht genau eingrenzen, besteht aber in allen Fällen aus dem südlichsten Endteil des bayerischen Regierungsbezirks Schwaben. Neben dem alpinen Allgäu gehören auch geringe Teile des Voralpenraums zum Allgäu. So bildet der bayerische Landkreis Oberallgäu und die südlichen Teile des Landkreises Ostallgäu den Kern des Allgäus. Teile des baden-württembergischen Landkreises Ravensburg zusammen mit Teilen des bayerischen Landkreises Lindau gehören als Westallgäu dazu. Das zu Österreich gehörende Grenzgebiet Kleinwalsertal wird wegen der fehlenden Anbindung zum eigenen Land zunehmend zum Allgäu gerechnet. Der ursprüngliche Allgäu erstreckt sich als schmaler Streifen südlich von Kempten zwischen Scheidegg, Oberstaufen über Sonthofen und Oberstdorf nach Bad Hindelang.

Karte

Während das Allgäu selbst größtenteils zu Deutschland gehört, liegen die Allgäuer Alpen als südliche Grenze des Allgäus etwa zur Hälfte auf österreichischem Gebiet. Eine offizielle Eingrenzung für das Allgäu gibt es nicht, vielmehr gibt es unterschiedliche Gesichtspunkte für die Zuordnung diverser Grenzorte zum Allgäu, was insbesondere auf die Landkreise Unterallgäu (Bad Grönenbach), Ostallgäu (Kaufbeuren) und Ravensburg (Wangen) zutrifft. Seit den 1970ern wird der Begriff Allgäu mit seinem guten Ruf sukzessive für eine Vermarktung verwendet, womit nicht in der Region gelegene Orte wie Bad Wörishofen, Ravensburg, Lindau am Bodensee oder Kißlegg als „im Allgäu“ gelegen beworben werden. Teilweise wird das Allgäu als geografische Teilregion Oberschwabens gesehen. (Quelle: wikipedia)

Nun ja … und neulich ist mir diese kleine Broschüre (36 Seiten) in die Hände gefallen und mit einer gewissen Vorfreude habe ich darin geblättert … denn Wandervorschläge finde ich immer ziemlich gut.

Und gerne teile ich mein Vergnügen … vielleicht steckt diese Tourismus-Broschüre ja auch ein wenig an.

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Hach …

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John Hendrik Weitzmann + Philipp Otto – Irights-Dossier – Verlängerung der Schutzfrist für Tonaufnahmen (2011)

Um was geht´s denn hier nun so ganz konkret ? Hier Titeldie Antwort:

„Seit 2005 wird auf Betreiben der Rechteinhaber in Europa die Debatte über die Verlängerung der Leistungschutzrechte an Musikaufnahmen vorangetrieben. Ein Werk soll nicht mehr nur 50, sondern 70 Jahre kommerziell verwertet werden können, bevor es gemeinfrei wird.

Experten aller bedeutenden Forschungsinstitute in Europa sprechen sich einhellig gegen die geplante Verlängerung aus – insbesondere, weil sie eine juristisch kaum umkehrbare Entscheidung ist. Trotzdem stimmte das Europaparlament der Verlängerung bereits 2009 zu. Wegen einer fehlenden Mehrheit im Ministerrat konnte die Verlängerung bisher aber nicht durchgebracht werden. Nun haben sich die Mehrheitsverhältnisse im Rat durch ein Umkippen Dänemarks und Portugals geändert, und die polnische Ratspräsidentschaft hat die Gelegenheit genutzt, das Thema im Eilverfahren auf die Tagesordnung zu setzen.

irights.info warnt:

Die Zeit drängt. Bereits am 07. September 2011 wird der ständige Ausschuss der nationalen Vertretungen und Botschaften in Brüssel COREPER das Thema behandeln. COREPER bereitet die Arbeitssitzung der Ratsarbeitsgruppe Urheberrecht vor. Aller Voraussicht nach wird die Verlängerung dann dort formal bereits am 12. September 2011 beschlossen werden, da ein positives COREPER-Votum die Beschlusslage im Europäischen Rat in der Regel vorwegnimmt.

Ebenfalls für irights.info haben John Hendrik Weitzmann & Philipp Otto ein Dossier zur geplanten Verlängerung verfasst, mit finanzieller Unterstützung durch den Wikimedia e.V. Das Dossier ist auch auf Englisch verfügbar. Es umfasst 12 Seiten, ist gut geschrieben, gut gestaltet und steht unter CC-Lizenz, wie man es von den immer lesenswerten irights-Dossiers gewohnt ist.

Schön werden darin die hahnebüchenen Hauptgründe für die Verlängerung zusammengefasst und widerlegt:

Gleichziehen mit anderen Ländern (und deren Fehler)
Fairness (gegenüber anderen Kreativen)
Unterstützung der ausübenden Künstler (gemeint sind natürlich die Rechtverwerter)
Anreize zur Investition in neue Musik (Beispiel: Die Twist&Shout-Aufnahme der Beatles genießt noch ein Schutzrecht bis 2015)
Erhöhung der Zahl verfügbarer Werke (statt frei verfügbarer Werke)
Aufrechterhaltung einer positiven Aussenhandelsbilanz (was empirisch in Großbrittannien als widerlegt gilt)

Beispiel

Soweit so gut … und sich zu informieren über Hintergründe zum Urheberrecht ist ja nie verkehrt …

Rückseite

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