Sabine Ferenschild – Am Anfang war es schwer – Migrantinnen erzählen aus ihrem Leben (2013)

Titel„Die im dunklen sieht man nicht“ … jene berühmte Brecht-Zeile ist ja nicht nur allseits bekannt, sondern auch weiterhin gültig, gerade in dieser Zeit. Von daher schadet es ganz sicher nicht, sich immer wieder mal mit den Realitäten jener Menschen zu beschäftigen, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Das hilft auch, eigene Themen ein wenig zu relativieren, wobei ich damit keinesfalls eine unkritische Haltung gegenüber der eigenen Biographie noch gegenüber den z.T. skandalösen Zuständen in unserem Land das Wort reden möchte.

Und deshalb lege ich allen diese Broschüre ans Herz:

In der neu erschienenen Studie “´Am Anfang war es schwer.´ Migrantinnen erzählen aus ihrem Leben” richtet SÜDWIND den Blick auf das Leben und die Erfahrungen von Migrantinnen in den letzten zwei Jahrzehnten in Deutschland. Es berichten 20 Frauen aus Nicht-EU-Staaten von ihrer Migrationserfahrung, aber auch von ihrem Leben im Herkunftsland und den Beweggründen für ihren Aufbruch.

 “Am Anfang war es schwer.” So lautete eine häufig formulierte Aussage der Frauen aus Afrika, Amerika, Asien und Europa, die sich vornehmlich auf das Ankommen in Deutschland bezog. Eine zum Teil fremde Sprache und weitere Herausforderungen, wie der Einstieg in die Arbeitswelt und kulturelle Unterschiede, prägten die Anfangszeit der Frauen in Deutschland.

Die Studie präsentiert die Geschichten der Migrantinnen in Porträtform. Die Porträts zeigen, dass eine Entscheidung zur Migration oft über viele Jahre reift, bis in Kindheitserfahrungen zurückreichen kann und in der Regel vielfältige Ursachen hat. Die Problematik zurückgelassener Kinder, die Schwierigkeiten, in Deutschland den Aufenthaltsstatus zu sichern, die andauernde Frage “Wo ist meine Heimat?” und die große Verantwortung für die Zukunft der Kinder sind weitere Aspekte, die aus den Porträts aufscheinen.

Dr. Sabine Ferenschild

Dr. Sabine Ferenschild

“Die persönlichen Erzählungen der Frauen sind zwar nicht repräsentativ, doch stellen die geschilderten Lebenswege gängige Kategorien und Annahmen zu Migration und Entwicklung, Zuwanderung sowie Integration in Frage”, so die Autorin der Studie, Dr. Sabine Ferenschild. “Ein erleichterter Zugang zum Arbeitsmarkt und vor allem die Anerkennung von Abschlüssen von MigrantInnen, stellen ein hohes nicht genutztes Potenzial dar. Beides würde gleichzeitig die Wertschätzung und Anerkennung der zugewanderten Menschen erhöhen.”

Ein Serviceteil mit Kontaktdaten von Organisationen und Netzwerken von und mit MigrantInnen in Deutschland, die sich in unterschiedlichen Bereichen, wie Beratung, Bildung, Arbeitsrechten, Frauen und Gesundheit engagieren, rundet die Studie ab. So bietet die Publikation die Möglichkeit sich weiter über die in der Studie angesprochenen Themen zu informieren, AnsprechpartnerInnen zu finden oder einfach Orte zu entdecken, an denen man sich austauschen kann.

„Eine Studie wie die hier vorliegende hilft Lesenden, den Gesichtern aus den Nachrichten eine Hintergrundgeschichte zu geben. Es sind nur 20 Geschichten, verschwindend wenig, betrachtet man die Zahlen der Migrantinnen und Migranten, die nach Deutschland kamen und kommen. Jedoch kann man sich beispielhaft in Situationen versetzen – lässt man sich darauf ein – die vielleicht ein leises Gefühl dafür entwickeln lassen, warum und wie Migrantinnen ihre Heimat verlassen um in Deutschland ein anderes, vielleicht besseres Leben führen zu können.“ (Juliana Hilf)

Und es kann darüber hinaus nicht schaden, sich auch mit dieser engagiertem Südwind Stiftung für Ökomonie und Ökumene, Siegburg zu beschäftigen …

Und wie immer hier ein paar Beispiele aus der Broschüre (64 Seiten):

 

Beispiel03

 

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Beispiel10

 

Und hier geht´s zur Präsentation:

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Beispiel11