Verschiedene Interpreten – Weltstars singen Lortzing (1966)

FrontCover1Nun ja … der Albert Lortzing:

Gustav Albert Lortzing (* 23. Oktober 1801 in Berlin; † 21. Januar 1851 ebenda) war ein deutscher Komponist, Librettist, Schauspieler, Sänger und Dirigent. Er gilt als Hauptrepräsentant der deutschen Spieloper, einer deutschsprachigen Variante der Opéra comique.

Albert Lortzing wurde als Sohn des ehemaligen Lederhändlers Johann Gottlieb Lortzing (1775–1841) und dessen Ehefrau Charlotte Sophie geb. Seidel (1780–1845) geboren. Die Eltern gründeten die Berliner Theatergesellschaft „Urania“ und machten ihr Hobby zum Beruf. Sie gaben das Geschäft auf und zogen als Schauspieler („Gaukler“) durch fast alle deutschen Provinzen. 1811 zog die Familie nach Breslau an das dortige Theater. Im Sommer 1813 hatten sie ein Engagement in Bamberg, anschließend in Coburg, dann in Straßburg, in Baden-Baden und in Freiburg. Der erste Bühnenauftritt des Sohnes war im Kornhaus am Freiburger Münster, wo der 12-Jährige in den Pausen „unter lebhaftem Beifall“ das Publikum mit komischen Gedichten entzückte.

Ab 1817 gehörte Familie Lortzing zum Ensemble von Josef Derossi im Rheinland, die als Wanderschauspieler unter anderem im Alten Komödienhaus Aachen, in Bonn, Düsseldorf, Barmen und Köln auftraten. Der junge Lortzing wurde zum Publikumsliebling in den Rollenfächern Naturbursche, „jugendlicher Liebhaber“ und Bonvivant, aber auch als Sänger (Tenor) engagiert. Das musikalische und insbesondere kompositorische Rüstzeug erhielt er als Schüler des Berliner Komponisten, Musikpädagogen und Sing-Akademie-Direktors Carl Friedrich Rungenhagen, in dessen Chor er auch als Tenor sang.

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Lortzings Wohnhaus in Leipzig 1844–1846

Am 30. Januar 1824 heirateten Lortzing und die Schauspielerin Rosina Regina Ahles. Das Ehepaar hatte elf Kinder, von denen sechs das Kindesalter überlebten. Ab Herbst 1826 gehörte das junge Ehepaar Lortzing zum Hoftheater in Detmold, das auch Münster und Osnabrück bespielte. Lortzing wurde am 3. September 1826 in die Freimaurerloge „Zur Beständigkeit und Eintracht“ in Aachen aufgenommen. In Detmold komponierte er u. a. das Oratorium Die Himmelfahrt Christi, das in Münster uraufgeführt wurde, freilich mit einer Rüge des Münsterschen Regierungspräsidenten, da der Schauspieler Lortzing „als Compositeur durchaus keinen Ruf“ habe.

In Detmold kam es zu einem Streit mit dem exzentrischen Dichter Christian Dietrich Grabbe, der jedoch bald beigelegt wurde. Für Don Juan und Faust, Grabbes einziges Drama, das zu dessen Lebzeiten auf eine Bühne kam, hatte Lortzing Bühnenmusik komponiert; er selbst trat in der Rolle des Don Juan auf, seine Frau als Donna Anna, wofür Lortzing in einer Frankfurter Zeitung von einem Anonymus eine überschwänglich lobende Kritik erhielt. Gepriesen wurde freilich auch das Drama „dieses genialen Dichters“. Rezensent war der geniale Dichter selbst – es war damals nicht unüblich, Eigenwerbung in Form von Rezensionen zu betreiben.

Am 3. November 1833 gaben die jungen Lortzings ihr Debüt am Leipziger Stadttheater, wo seit 1832 auch Lortzings Eltern Mitglieder des Ensembles von Friedrich Sebald Ringelhardt waren. Hier wurde Albert Lortzing Mitglied des Künstlerclubs Tunnel über der Pleiße, und 1834 schloss er sich der Leipziger Freimaurerloge „Balduin zur Linde“ an. Von 1833 bis 1838 wohnte Lortzing mit seiner Familie im Leipziger Naundörfchen (Nr. 1008), zog dann in die Frankfurter Straße (Nr. 1086, neben der Großen Funkenburg) und erst im Frühjahr 1844 in das Gartenhaus der Funkenburg, welches oft als einziger Leipziger Wohnsitz angegeben wird.

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Albert Lortzing

Im Leipziger Ensemble war Lortzing überaus beliebt, glänzte vor allem in Nestroy-Komödien. Seine Neigung zum Improvisieren, zum Abweichen vom genehmigten Rollentext, machte ihn allerdings zum Problemfall für die Theaterpolizei. Auch seine ersten komischen Opern hatten es unter der Leipziger Zensur nicht einfach. Die Oper Zar und Zimmermann, in der es um eine bornierte Obrigkeit geht, wurde am 22. Dezember 1837 in Leipzig uraufgeführt. Lortzing sang selbst den Peter Iwanow. Doch erst die Berliner Aufführung 1839 wurde ein umjubelter Erfolg und brachte den Durchbruch.
Waffenschmied-Relief und Gedenktafel am Wiener Wohnhaus Lortzings auf der Wieden
Gedenktafel am Haus Luisenstraße 53 in Berlin-Mitte

1844 wurde Lortzing Kapellmeister am Stadttheater Leipzig. Im April 1845 waren seine „rheumatischen Beschwerden“ der vorgeschobene Grund für eine Kündigung. An seiner Entlassung konnten auch die wiederholten Proteste des Publikums nichts ändern. In einem offenen Brief, den fast alle im Ensemble unterschrieben, hatte er gegen Maßnahmen des Stadtrats Einspruch erhoben. Zwischen 1845 und 1847 wirkte Lortzing als Kapellmeister am Theater an der Wien. 1848 schrieb er – ganz im Sinne der zeitgenössischen Freiheitsbewegung (vgl. Märzrevolution) – Text und Musik seiner politischen Oper Regina, benannt nach seiner Frau, ein Werk, in dem es nach heutigen Begriffen um Arbeitskampf, aber auch um Selbstmordterror geht. Letzte abendfüllende Oper war 1849 seine Märchensatire auf den Militärstaat Preußen Rolands Knappen, worin z. B. im Kehrreim gefragt wird: „Und das soll eine Weltordnung sein?“

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Lortzing mit seinem Freund Philipp Reger, 1844. Daguerreotypie

1848 verlor er sein Engagement und musste, um mit der großen Familie zu überleben, noch einmal Engagements als Schauspieler antreten (Gera, Lüneburg). 1850 wurde er in Berlin Kapellmeister am neu eröffneten Friedrich-Wilhelmstädtischen Theater. Am Morgen des 21. Januar 1851 starb Albert Lortzing, überarbeitet und hochverschuldet. Zur Beerdigung auf dem II. Sophien-Friedhof in Berlin-Mitte vier Tage später fanden sich u. a. Giacomo Meyerbeer, Heinrich Dorn, Wilhelm Taubert und Carl Friedrich Rungenhagen ein. Lortzings Theaterkollegen hatten seinen Sarg mit den – an die gescheiterte Revolution von 1848/1849 erinnernden – Farben Schwarz-Rot-Gold ausgekleidet. Das Ehrengrab der Stadt Berlin mit einem Denkmal, gesetzt von den Mitgliedern des Herzoglichen Hoftheaters in Braunschweig, befindet sich in der Abt.IX-6-47/48.

In zahlreichen deutschen Städten wird mit einer Lortzingstraße seiner gedacht. (Quelle: wikipedia)

Nun, es mag ja sein, dass der Albeert Lortzing auch der Urvater der Sozi-Oper war, denn „1848/49 schrieb Albert Lortzing eine bemerkenswerte Freiheits-Oper. „Regina“ ist ein Werk im Sinne der Paulskirche und im Geist vor allem von Robert Blum, einem Urvater der deutschen Linken. Merkwürdigerweise wurde das Stück bis heute fast ignoriert.“ (Quelle: Welt.de)

Dennoch kann ich ihm so gar nichts angewinnen … aber das will ja auch nichts heißen …

Von daher: vielleicht erfreut sichaj der eine oder andere an diesen Aufnahmen …

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Besetzung:
Berliner Symphoniker unter der Leitung von Berislav Klobucas (bei 02.
Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Robert Heger (bei 01., 03., 07.
Radio Symphonie Orchester Berlin unter der Leitung von Robert Heger (bei 04., 07.)
Das Orchester der Bayerischen Staatsoper München unter der Leitung von Robert Heger (bei 05.)
Das Orchester der Bayerischen Staatsoper München unter der Leitung von Fritz Lehan (bei 09.)

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Titel:

Gottlieb Frick:
01.  O sanctus justicia – Oh, ich bin klug und weise (aus „Zar und Zimmermann) 6.31

Fritz Wunderlich + Helga Hildebrand:
02. Lebe wohl, mein flandrisch Mädchen (aus „Zar und Zimmermann“) 4.44

Hermann Prey:
03. Sonst spielt´ich mit Zepter (aus „Zar und Zimmermann“) 5.55

Anneliese Rothenberger:
04. So wisse, daß in allen Elementen (aus“Undine“) 7.30

Peter Schreier:
05.  Vater, Mutter, Schwestern, Brüder (aus“Undine“) 2.27

Fritz Ollendorff:
06. Fünftausend Taler (aus „Der Wildschütz“) 5.32

Erika Köth:
07. Die Eifersucht ist eine Plage (aus „Zar und Zimmermann“) 5.03

Nicolai Gedda:
08. Hinweg, hinweg dein dräuend Angesicht (aus“Undine“) 7.31

Kurth Böhme:
09. Auch ich war ein Jüngling (aus „Der Waffenschmied“) 5.35

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Gedenktafel am Haus Luisenstraße 53 in Berlin-Mitte

Hermann Prey – Schaut her, ich bin´s (1966)

FrontCover1Also, meine Mutter hätte ihre helle Freude an dieser LP gehabt … Ich hingegen tu mir bis heute mit dieser Musik arg schwer … Macht aber auch nix:

Hermann Oskar Karl Bruno Prey (* 11. Juli 1929 in Berlin; † 22. Juli 1998 in Krailling) war ein deutscher Opernsänger (Bariton).

Hermann Prey war der Sohn von Hermann und Anna Prey. Er wurde nach seinem Vater und Großvater benannt. Bereits als Zehnjähriger sang Prey im Mozartchor seiner Heimatstadt, damals noch als Knabensopran. In dieser Zeit reifte in ihm der Wunsch, Sänger zu werden. Da seine Eltern ihm ein Studium nicht ermöglichen konnten, finanzierte Prey es sich durch Auftritte mit einer Tanzmusikkapelle in Nachtclubs und Bars und gelegentliche Aufnahmen für den RIAS.

Nach dem Studium an der Hochschule für Musik in Berlin (als Schüler von Jaro Prohaska, Günther Baum und Harry Gottschalk) feierte Prey im Jahr 1952 einen ersten Erfolg beim Wettbewerb Meistersinger von Nürnberg. Ein früher Höhepunkt in seiner Karriere war 1960 seine Interpretation des Wolfram in Wagners Tannhäuser an der Metropolitan Opera in New York. Fünf Jahre später sang Prey diesen Part bei den Bayreuther Festspielen.

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Ein junger Hermann Prey

In den 1970er Jahren wurde Prey dem breiten Publikum vor allem durch seine Unterhaltungssendung Schaut her, ich bin’s bekannt, in der er viele Prominente der Opernszene präsentierte (unter anderem den jungen Plácido Domingo, der in der Sendung sein Debüt im deutschen Fernsehen gab). Eine enge Freundschaft verband ihn mit dem Tenor Fritz Wunderlich, der oft mit ihm auf der Bühne stand.

Der Komponist Franz Schubert hatte es Hermann Prey besonders angetan. Er hatte die Idee zu einer Schubertiade in Vorarlberg, die dann Gerd Nachbauer dort zu einem seit 40 Jahren erfolgreichen Musikfestival ausbaute. Auch die Schubertiade im Wiener Musikverein geht auf Prey zurück, wo er seinen Lebenstraum, die Aufführung sämtlicher Werke Schuberts in chronologischer Reihenfolge, verwirklichte.

1981 veröffentlichte er seine Autobiographie Premierenfieber. 1982 begann er an der Musikhochschule Hamburg Meisterklassen zu geben. Bei seinem letzten Auftritt bei den von ihm mitbegründeten Herbstlichen Musiktagen in Bad Urach sang Prey am 4. Oktober 1997 erstmals eine von Yukikazu Suzuki für Orchester bearbeitete Fassung von Schuberts Winterreise. Begleitet wurde er vom Orchestra Ensemble Kanazawa unter der Leitung von Hiroyuki Iwaki.

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Hermann Prey starb wenige Tage nach seinem 69. Geburtstag an den Folgen eines Herzinfarkts, nachdem er noch am 12. Juli 1998 einen Liederabend im Prinzregententheater in München gegeben hatte. Sein Grab befindet sich auf dem Friedhof in Krailling (bei München).

Seit dem 13. Februar 1954 war Hermann Prey mit Barbara, geb. Pniok, verheiratet. Das Paar bekam zwei Töchter, Annette und Franziska, und den Sohn Florian Prey, der ebenfalls Bariton wurde und inzwischen das Festival in Bad Urach leitet.

Hermann Prey erhielt zahlreiche Auszeichnungen. Er erhielt die Ehrenbürgerwürde der Gemeinde Krailling, war Ehrenmitglied des Wiener Musikvereins und Kammersänger der Bayerischen Staatsoper in München. 1977 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet und 1986 mit dem Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst. 1998 erhielt er das Große Silberne Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich.[1]

In Hohenems ist die Hermann-Prey-Straße nach ihm benannt, in Bad Urach der Hermann-Prey-Platz. (Quelle: Wikipedia)

Und hier wird die Entstehungsgeschichte dieser LP erzählt:

Hüllentext

Nun gut … das weiß man, was man hat …

Hermann Prey war damals vermutlich die Nr. 1 unter den Bariton-Sängern … auch wenn mich das damals wie heute eher weniger beeindruckt … aber mir fehlthalt auch das entsprechende Gen.

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Alternatives Front+Back Cover

Besetzung:
Hermann Prey (Bariton=
+
Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Guiseppe Patané (bei 01., 04.)
Staatskapelle Dresden unter der Leitung von Robert Heger (bei 10.)
Männerchor der Deutschen Oper Berlin unter der Leitung von Horst Stein (bei 02.)
Berliner Symphoniker unter der Leitung von Horst Stein (bei 02., 05., 11. + 12.)
Berliner Symphoniker unter der Leitung von Wilhelm Schüchter (bei 03.)
Bayerisches Staatsorchester unter der Leitung von Meinhard von Zallinger (bei 06.)
Staatskapelle Berlin unter der Leitung von Otmar Suitner (bei 08.)
Orchester der Bayerischen Staatsoper München unter der Leitung von Robert Heger (bei 09.)

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Titel:
01. Schaut her, ich bin’s! (Leoncavallo) 5.04
02. Euren Toast kann ich wohl erwidern – Auf in den Kampf Torero (Bizet) 4.49
03. Da ich nun verlassen soll (Gounod) 2.57
04. Ein Student bin ich (Verdi) 2.22
05. Wie Todesahnung Dämmrung deckt die Lande – O du mein holder Abendstern (Wagner) 4.50
06. Als deine Liebe du mir schenktest (Tschaikowski) 4.05
07. Ich bin das Faktotum der schönen Welt (Rossini) 4.48
08. Der Prozeß schon gewonnen – Ich soll ein Glück entbehren (Mozart) 4.36
09. Wie freundlich strahlt die holde Morgensonne – Heiterkeit und Fröhlichkeit (Lortzing) 5.01
10. Sonst spielt‘ ich mit Zepter (Lortzing) 5.55
11. Der Vogelhändler bin ich ja (Mozart) 2.38
12. Ein Mädchen oder Weibchen (Mozart) 3.46

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Das Ehepaar Prey privat in Krailling (bei München)