Jane – Age Of Madness (1978)

FrontCover1Einerseits eine verdammt gute Gruppe aus den frühen Jahren des Prog Rocks in Deutschland, andererseits eine ziemlich unappetitliche Geschichte:

Jane ist eine deutsche Rockband aus Hannover und eine der bekanntesten Bands aus dem Genre des Krautrock. Sie wurde im Jahre 1970 gegründet und existierte bis 1994 unter ihrem ursprünglichen Namen. Seitdem gibt es „Jane“ nur noch mit Namenszusatz.

1965 entstand die Band Justice of Peace, die als The J.P.’s eine Single veröffentlichte und sich 1968 auflöste. Zur letzten Formation stieß Werner Nadolny (Keyboard, Flöte) hinzu. Fortan verwendete die Band mit den Musikern Klaus Hess (Gitarre), Peter Panka (Schlagzeug, Gesang), Werner Nadolny und Charly Maucher (Bass und Gesang) den Namen „Jane“. Der erste Auftritt fand am 5. Dezember 1970 in Hannover statt. Anfang des Jahres 1971 kam Sänger Bernd Pulst zur Band. Für die folgenden Veröffentlichungen wirkte Günter Körber als Produzent und verschaffte der Band einen Plattendeal auf dem von ihm mitgegründeten Label Brain. Das erste Album Together erschien 1972.

Bei den Aufnahmen zum Album Here We Are von 1973 nahmen krankheitsbedingt weder Pulst noch Maucher teil. Den Bass spielten abwechselnd Wolfgang Krantz (vorher Justice of Peace) und Klaus Hess.

Das Album Jane III (1974) wurde fast ohne Keyboards aufgenommen, da Nadolny aus der Band ausgestiegen war. Man versuchte die Orgel zu ersetzen, indem Krantz die Gitarre über ein Leslie-Kabinett spielte. Auf Way to Paradise spielte er Klavier. Der Gesang stammte zum größten Teil vom wieder genesenen Maucher, da Bernd Pulst am 3. Februar 1973 verstorben war.

Maucher und Krantz verließen Jane nach der Live-Promotion des Albums und gründeten mit Werner Nadolny, Arndt Schulz (Gitarre, Gesang) und Werner Löhr (Schlagzeug, Gesang) die Band Harlis. Nadolny schied jedoch vor Erscheinen des ersten Albums 1976 (auf Günter Körber’s neuem Label Sky Records) wieder aus und gründete die Band Lady.

Ein Album der Band Lady erschien 1976 auf Vertigo Records. Unter den nachfolgenden Mitgliedern fanden sich der spätere Scorpions-Gitarrist Matthias Jabs und ex-Epitaph-Mitglied Klaus Walz.

Peter Pankas Jane

Peter Pankas Jane

1975 erschien Janes viertes Album Lady, eine Anspielung auf den Rolling Stones Song Lady Jane. Jane hatten sich nun mit Gottfried Janko (Keyboard, Gesang) und Martin Hesse (Bass) – beide ex-Dull Knife – verstärkt. Da Janko – trotz unüberhörbarer Eigenbeiträge – nicht als Komponist auf der Platte erwähnt wurde, verließ er Jane nach dieser Produktion wieder. Die folgenden Jahre waren weiterhin von zahlreichen Mitgliederwechseln geprägt. Konstante Mitglieder waren lediglich Klaus Hess und Peter Panka.

1976 nahm die Band das Album Fire, Water, Earth and Air auf, auf dem Werner Nadolny überraschenderweise wieder die (dieses Mal reichlichen) Keyboards bediente.

Auf dem später im selben Jahr erschienenen Live-Doppelalbum At Home – ein komplett in der Heimatstadt Hannover mitgeschnittenes Konzert – bediente allerdings Manfred Wieczorke (ex-Eloy) die Keyboards. Das Album enthält – neben einigen umbenannten bereits veröffentlichten Stücken – auch die nur hier erhältlichen Werke Windows, Expectation, Another Way und Hightime for Crusaders.

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1977 folgte Between Heaven and Hell – mit dem ebenfalls eine komplette LP-Seite füllenden Titelstück, welches überraschenderweise für Jane völlig untypischen, bombastischen Chorgesang enthielt. Auf Voice in the Wind wurden Kirchenorgel und Harfe eingesetzt. Live präsentierten Jane das Album mit Quadrophonie-Effekten, indem sie Lautsprecherboxen in allen vier Hallenecken aufstellen ließen.

Im August 1977 bekam die Band für 300.000 verkaufte Alben das Goldene Brain-Label. 1978 folgte Age of Madness, das – ähnlich wie sein Vorgänger – durchaus gute Ideen enthielt, die aber insgesamt eher unausgereift wirkten. Während danach Klaus Hess seinen Ruhm auf Ibiza genoss, tauchte Manfred Wieczorke unter, um später mit Jürgen Baumann (ex-Madison Dyke) Firehorse zu formieren. 1980 erschien das Album On the Wind auf Ariola.

Um bestehende Verträge mit Brain zu erfüllen, nahm Hess mit Panka und Hesse 1979 als Trio Sign No. 9 auf. Hess spielte nun auch Keyboards und überraschte mit vielschichtigen Gitarrenarrangements und zwei interessanten Instrumentals (Henry goes married, Letter to Mariann). Das sonstige Songmaterial war allerdings erneut unausgereift und langweilte überwiegend mit endlosen, variationslosen Wiederholungen.

Auf dem 1980 erscheinenden Album Jane hatte man sich mit dem Sänger und Keyboarder Pedja verstärkt. Ab Anfang der 1980er sanken die Verkaufszahlen; die Band veröffentlichte aber weiterhin Alben und ging auf Tourneen.

1982 erschien Germania, nun wieder im Trio eingespielt, ohne Pedja, den die Fans nicht akzeptiert hatten, mit Hess, Panka und dem zurückgekehrten Charly Maucher.

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Nach dem Auslaufen des Plattenvertrags im selben Jahr – und der Vertragserfüllung – taten sich die Musiker Peter Panka, Charly Maucher, Werner Nadolny und Klaus Hess mit dem Engländer Jon Symon zusammen, um mit diesem das „Rockballett Warlock“ in Hannover aufzuführen. Hess wurde allerdings von Symon, dem Initiator des Rockballetts, gekündigt und dieser durch den Gitarristen Detlef Klamann ersetzt. Hess versuchte es danach mit einer Solo-Karriere. 1983 erschien die live produzierte LP Warlock – The Rockballet auf Lava Records.

Klaus Hess veröffentlichte das instrumentale Album Sternentanz auf dem Label Sky Records. Jane gingen 1983 in der Besetzung Peter Panka, Charly Maucher, Werner Nadolny und Detlef Klamann wieder auf Tour.

1984 bestand das Line Up aus Peter Panka und Werner Nadolny, plus Kai Reuter (Gitarre), Bernd Kolbe (Bass, ex-Epitaph) und Klaus Henatsch (Keyboards, Gesang, ex-Lorry).

Anlässlich des 10-jährigen Labeljubiläums bot Sky-Records-Chef Günter Körber Jane eine neue Plattenproduktion an. Ohne Kolbe erschien 1986 Beautiful Lady. Das Album enthielt neben schwächeren, Jane-untypischen Liedern auch Perlen wie Silence, In my Life und Imagination, in das eine kurze Passage aus John Lennon’s Imagine integriert wurde.

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Keine Ahnung, welche Jane Formation dies nun genau ist, ist mir auch wurscht …

1988 erschien bei Sky Records Jane live ’88 mit Peter Panka, Werner Nadolny, Klaus Walz (Gitarre), Stephanie Shea (Bass) und auch wieder Charly Maucher.

Zum 20. Geburtstag des Labels Brain wurde die LP Jane live ’89 – auf der auch Gottfried Janko bei zwei Stücken mitwirkte – bei Metronome veröffentlicht.

1992 kam es beinahe zu einer Reunion der Urbesetzung mit Klaus Hess, Peter Panka und Werner Nadolny. Charly Maucher plante bereits seinen Umzug nach Kanada, und so bediente Jens Dettmer den Bass. Nach einer kleinen Deutschlandtour ging es nach Neuseeland. Aufgrund Nadolnys Erkrankung an Multipler Sklerose schlugen Hess und Dettmer vor, einen zusätzlichen Keyboarder zur Unterstützung hinzuzuholen. Nadolny lehnte dies ab, und man trennte sich.

1996 nahmen Peter Panka’s Jane das Album Resurrection auf, in der Besetzung Panka, Nadolny, Reuter, plus Klaus Walz und Mark Giebeler am Bass.

Peter Panka und Werner Nadolny spielten ab 1999 mit Gaby Neitzel (Gitarre) und Petra Müller-Gehring (Bass) als Lady Jane und traten auch als Duo unter dem Banner „Pano’s Jane“ auf.

Werner Nadolny

Werner Nadolny, von der Krankheit gezeichnet

Sowohl Peter Panka als auch Klaus Hess beanspruchten den Bandnamen „Jane“ für sich. Aufgrund der Namensstreitigkeiten wurde ein richterlicher Vergleich am 6. September 1994 vor der Zivilkammer des Landgerichtes Hannover geschlossen, dass sich die aus der Ursprungsformation Jane ergebenden Bands nur noch mit „Namenszusatz“ Jane nennen dürfen. Die Bands durften fortan nur mit Namenszusätzen, wie Peter Panka’s Jane, Lady Jane oder Klaus Hess‘ Jane oder Mother Jane, auftreten.

Vergleich

Der Vergleich zwecks Verwendung des Namens „Jane“

2004 trat die Band Peter Panka’s Jane im Rockpalast auf. Im Herbst 2006 tourte die Band durch Deutschland und die Schweiz und veröffentlichte das Album Voices, das beim eigenen Label cool & easy records erschien.

Anfang 2007 bestand die Band aus Peter Panka, Werner Nadolny, Charly Maucher und Klaus Walz, der früher bei der deutschen Band Epitaph gespielt hatte. Peter Panka starb am 28. Juni 2007 an Lungenkrebs. Auf seinen Wunsch hin sollte die Band weitergeführt werden. Walz, Maucher und Nadolny verpflichteten daher Schlagzeuger Fritz Randow (Eloy, Epitaph) und den Gitarristen und Sänger Arndt Schulz (Harlis).

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Werner Nadolny´s Jane, 2013

Anfang 2008 wurde Werner Nadolny nach bandinternen Unstimmigkeiten durch Wolfgang Krantz, der schon an den Jane-Alben Here We Are und Jane III mitgewirkt hatte, ersetzt. Er gründete noch im selben Jahr 2008 die Band Werner Nadolny’s Jane. Seitdem existieren drei Jane-Formationen, die alle Live-Konzerte geben und CDs oder DVDs veröffentlichen. (Quelle: wikipedia)

Hm … da fällt einem irgendwie gar nichts mehr ein …

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Das achte Werk der Hannoveraner Formation enthält eine etwas unausgegorene Mischung aus melodischen Prog-Songs mit starken Pink-Floyd-Anleihen und gewöhnlichen Rocknummern. Zu ersteren gehören das mit bombastischen Keyboards instrumentierte Titelstück, dessen beide Teile das Album quasi einrahmen, sowie die stimmungsvollen Instrumentalstücke „Memory Symphony“, „Auroville“ und „Meadow“, zu letzteren der Hardrocker „Bad Game“, das bluesige „Get This Power“, aber auch kommerziellere Songs wie „Love Song“ oder „With Her Smile“.

Japanisches Frontcover:
Japan FrontCover

Im Zentrum der Songs steht das recht effektvolle Gitarrenspiel von Klaus Hess, dazu liefert der ehemalige Eloy-Musiker Manfred Wieczorke einige schöne sphärische Keyboardsounds („Memory Symphony“, „Meadow“). Die Musik wird nie sehr komplex, auch nicht in den proggigeren Songs. Zu den Schwachpunkten dieser Platte gehört eindeutig der Gesang, der stets irgendwie gelangweilt heruntergenölt klingt.

CD

Ob „Age of Madness“ nun zu den besseren oder schwächeren Jane-Alben gehört, kann ich nicht sagen. Als essentiell betrachte ich es jedenfalls nicht, es sei denn, man ist Hannoveraner Lokalpatriot wie Kollege Andreas 😉 (Jochen Rindfrey)

Also, ganz so schwach ist das Album nicht …

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Beetzung:
Klaus Hess (guitar, vocals)
Martin Hesse (bass, vocals)
Peter Panka (drums, percussion, vocals)
Manfred Wieczorke (keyboards, vocals)

Booklet

Titel:

01. Age Of Madness 5.49
02. Memory Symphony 4.29
03. Auroville 3.43
04. Love Song 3.56
05. Bad Game 5.14
06. Get This Power 2.45
07. With Her Smile 4.24
08. Meadow 3.29
09. Age Of Madness (Part II) 2.43

Musik und Texte:
Klaus Hess – Martin Hesse – Peter Panka – Manfred Wieczorke

LabelB1

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MC2

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Die offizielle Webseiten:
Website

Website2

Lilac Angels – Hard To Be Free (1977)

FrontCover1Die Lilac Angels wurde damals von ihrem Label Harvest ganz schön gepuscht:

Gruppen wie die Lilac Angels „waren in den frühen 70ern in Deutschland eher selten anzutreffen – sie wollten keine neuen musikalischen Erfahrungen machen, sondern vielmehr Good-Time-Rock ’n‘ Roll-Musik spielen, inspiriert von den Rolling Stones und dem Rhythm & Blues im allgemeinen“ (COSMIC DREAMS). Auslöser für die Bandgrün- dung war „ein besonders schwülstiges und selbstverliebtes Konzert einer hochbejubelten, aber stinklangweiligen englischen progressiven Truppe, das Stick erdulden mußte. Mit seiner eigenen Band wollte er sichergehen, daß der urige, griffige Rock’n’Roll nicht völlig unter die Räder geriet“ (MUSIKZIRKUS).

Anfang der 70er war Stick, nach einiger Zeit ohne musikalische Aktivitäten, der Initiator einer solchen neuen Band und suchte sich an der Kölner Uni über einen Zettel am dortigen Schwarzen Brett Mitstreiter. Daraufhin meldete sich Horst ‚Horrex‘ Lüdtke (g) bei ihm. Trommler Napiersky rekrutierte er aus seinem Bekanntenkreis, und Detlef Krause (b) meldete sich auf eine Such-Anzeige in der ‚Rheinischen Post‘. Das Quartett benannte sich Balance und spielte hauptsächlich eigene Kompositionen im Rock ’n‘ Roll-Stil.

aus „Sounds“, Dezember 1973:
Sounds Dezember 1973

Mit Klaus Dinger als Co-Produzent (und Conny Plank als Ton-Ingenieur) nahmen die Lilac Angels ihr Debüt-Album auf, das sie nach einem Marilyn Monroe-Zitat benannten, ‚I’m Not Afraid To Say Yes‘.

Während der Studio-Arbeit entstand auch der Name Lilac Angels, nach dem Neu!-Titel Lila Engel (Lilac Angel) aus dem 73er Album ‚Neu! 2‘. Zu dieser Zeit stellte sich auch heraus, daß Dinger keinen Vertrag mit Plank hatte. Nach den Aufnahmen gab es noch weitere Vertrags-Diskussionen zwischen Plank und Dinger, die zu keinem Erfolg führten. Letztendlich stand die Band am Ende mit einem fertigen Album, aber ohne Vertrag da. Daraufhin beschlossen Stick und Dinger ein eigenes Label aus der Traufe zu heben – DINGERLAND.

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Sie präsentierten die neue Firma der Öffentlichkeit bei einem großen Open-Air-Konzert mit Neu!, Lilac Angels und Fritz Müller (Projekt von Eberhard Kranemann, ex-Kraftwerk). Das Lilac Angels- Debüt enthielt „sauberen, wenig originellen Heavyrock“ (ROCKLEXIKON DEUTSCHLAND). Das war „ein völlig unprä- tentiöses und bodenständiges Werk ohne große Schnörkel, aber voller Geradlinigkeit und Kraft“ (MUSIKZIRKUS) und „ein tolles Werk deutscher Rock-Kunst“ (TIP). Das Cover war vom Filmemacher und Fotografen Peter Lindbergh († 2019) gestaltet worden, der später international Anerkennung bekam.

Die Lilac Angels spezialisierten sich auf „Teeny-Rock für Teeny-Röcke, harte Rhythmen für kleine Mädchen“ (HÖR ZU).

„Wir spielen für das Volk und nicht für die Musiker. Die Avantgardisten vom Schlage Frank Zappas spielen doch recht oft am Publikum vorbei“ (STICK).

Single1

Unterschiedliche Ansichten über das Geschäft, insbesondere in Bezug auf die Lilac Angels, führten zur Trennung von Dinger und Stick. DINGERLAND kam nicht weit über die Startphase hinaus und schloß nach kurzer Zeit wieder die Pforten und Stick blieb auf den aufgelaufenen Schulden sitzen. 1976 kam es zu einer Umformierung der Lilac Angels, weil Gitarrist Lüdtke und Bassist Krause die Gruppe verlas- sen hatten. Stick suchte und testete fast ein Jahr lang neue Mitstreiter und sprach Bodo Staiger (g, voc) (ex-Sinus) an, der zu dieser Zeit an der Musik- schule Meerbusch war. „Das war eine richtige Rockband mit eigenen Songs. Wir haben viele Gigs gespielt – was zu dieser Zeit immer schwieriger wurde. Das war gut für das Budget und ein hervorragendes Trainingslager“ (STAIGER). Staiger empfahl auch seinen ex-Sinus- Kollegen Peter Wollek (b, voc). Das zweite Lilac Angels-Album ‚Hard To Be Free‘ (1978) enthielt „echten und urigen Hardrock“ (MUSIK EXPRESS). Auch hier hatte Stick mit Dieter Eikelpoth († 2015) einen hervorragen- den Cover-Fotografen gewinnen können, der später als Cover-Designer national Karriere machen konnte.

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Die ausgekoppelte Lilac Angels-Single Rock’n’Roll Lady enthielt keinen „überambitionierten Poesietext, sondern war direkt aus dem Leben gegriffen“ (MUSIKZIRKUS). Im Januar 1979 absolvierten die Lilac Angels in der ‚Hard To Be Free‘-Besetzung (Stick, Napiersky, Staiger und Wollek) noch eine Konzertaufzeichnung für den WDR- ‚Rockpalast‘. Die Band war „sicherlich nicht die ganz große Sensation am deutschen Rock-Firmament, aber diese durchgängig spaßmachende Musik diente wohl als Beweis, daß es auch in unserem Land ein paar ‚Schnelle Jungs‘ gab, die eine wirklich bewunderswerte Form ‚teutonischer Lässigkeit‘ schufen“ (ROCKZIRKUS). (bearmusic.de)

ERgänzt muss noch werden, dss es die Band 2009 nochmals wissenwollte und das Album „L.A. III.“ veröffentlichte … allerdings- so mein Kenntnisstand nur in Japan !?

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Hier also ihr 2. Album, das eben u.a. auch dazu führte, dass die Band einen Auftritt im Rockpalast ergatterte.

JJoe Stick kannte sicher Mott The Hoople, denn sein „Rock & Roll Lady“ erinnert doch schon stark an „Rock N Roll Queen“ von Mott.

Und auch Bob Dylan stand in seinem Plattenschrank … „Let You Down“.

Aber ansonsten überwiegen die kernig-knackige Rocksongs („She’s My Girl „) … da fetzt es ganz gewaltig.

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Besetzung:
Nappes Napiersky (drums)
Bodo Staiger (guitar, vocals)
Joe Stick (vocals, guitar, keyboards)
Peter Wollek (bass, vocals)

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Titel:
01. Rock & Roll Lady 4.30
02. She’s My Girl 3.57
03. Let You Down 4.57
04. Hard To Be Free 4.17
05. Sitting In The Corner 4.21
06. Ah Ha Ha 4.41
07, Queen Jane Approximately 6.31
08. (We Say) Bye Bye 4.34

Musik und Texte: Joe Stick
außer bei 07.: Bob Dylan

LabelB1

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**

Geht auch günstiger:

Günstiger

Und dann noch ne kleine Episode, die mir wieder eingefallen ist. In den 80er Jahen schrieb ich für ein kleines Fanzine und hatte damals (woher auch immer) die Adresse von Joe Stick. Ich schreib ihn an, wegen einem Interview… seine Antwort erfolgte prompt, so nach dem Motto, das können wir gerne machen, aber er hätte für das Interview gerne eine Honorar …. und so kam es nie zu diesem Interview … irgendwo habe ich dieses Antwortschreiben noch (Stichwort: Keller) und auch noch das Fanzine mit dem Lilac Angels Portrait … könnte also eines Tages hier mal auftauchen … wenn ich denn fündig werde.

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Walpurgis – Queen Of Saba (1972)

FrontCover1Und gleich noch so eine Eintagsfliege aus den frühen Jahren Krautrocks:

Walpurgis wurde Anfang der 70er Jahre von den polnischen und deutschen Musikern Ryszard Kalemba (Gitarre), Jerszy Sokolownski (Gitarre, Gesang), George Fruchtenicht (Bass), Jan Sundermeyer (Percussion, Flöte) und Manfred Stadelmann (Schlagzeug, Gesang) gegründet.

Im Mai und Juni 1972 nahmen WALPURGIS ihr erstes und einziges Album „Queen of Saba“ für das berühmte deutsche OHR-Label im Dierks Studio in Stommeln auf, mit Dieter Dierks als Techniker und Frank Öser als Produzent. Jurgen Dollase von der Band WALLENSTEIN spielte die Keyboards. Die Band spielt einen von Westcoast und Psychedelic beeinflussten Krautrock. Ihre Musik basiert auf langen Improvisationen, hauptsächlich auf der Gitarre, mit Orgel- und Klavierbegleitung durch Dollase. WALPURGIS schaffte den Durchbruch nicht und bekam nie eine zweite Chance, da sich OHR reords 1973 auflöste. (Hugues Chantraine)

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Ein echtes Juwel:
Ich kannte von der Band „Queen of Saba“ von einem Sampler. Sehr eigener Sound und besonderer Gesang. Ich habe mir dann bei passender Gelegenheit auch den Rest dieses Albums angehört und anschließend sofort zugeschlagen. Leider hat es die Band nur zu diesem einen Output im Jahre 1972 geschafft. Was wirklich sehr schade ist, da diese Scheibe zu meinen ganz persönlichen Lieblingen aus der Krautrock-Ära und dieser Zeit zählt. Nicht ganz so ungeschliffen und roh wie die ersten Scheiben beispielsweise von Lucifer’s Friend oder Birth Control, aber dafür handwerklich sehr hochwertig. Keine harten Gitarren und verzerrten Synthie-Sounds, sondern alles etwas braver produziert. Vergleichbar vielleicht am ehesten mit Wishbone Ash. Aber nichtsdestotrotz ein echtes Highlight dieser Zeit. (Johannes Wolf)

Alternative Labels:
AlternateLabels2

Walpurgis nannte sich eine kurzlebige Formation, die nur dieses eine Album veröffentlichte.

Musikalisch zeigen sich auf „Queen of Saba“ recht unterschiedliche Einflüsse. „Disappointment“ und „Daily“ erinnern mit ihren klassisch anmutenden Orgelschleifen stark an Procol Harum. Die dazwischen liegenden Songs (die auf der CD abgedruckte Titelfolge stimmt übrigens nicht, oben habe ich die korrekte angegeben) fallen dann eher in die Kategorie „normale Rockmusik“, mal mit Blues, mal mit leichten Heavy-Anleihen.

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Richtig „proggig“ wird es dann noch mal beim abschließenden „My Last Illusion“, das sich nach eher unspektakulärem Auftakt zu einem schönen psychedelisch-krautigen gitarrenbetonten Stück entwickelt.

Insgesamt ist „Queen of Saba“ kein essentielles Werk, aber für Interessenten der frühen deutschen Prog-Szene ist es durchaus interessant. (Jochen Rindfrey)

Walpurgis bieten auf ihrer einzigen LP Queen of Saba eine Variante des bluesorientierten Psychedelic Rock, der sich in den späten 60er Jahren allgemeiner Beliebtheit erfreute. Dass sie bei Veröffentlichung des Albums ein paar Jahre hinterher hinkten, schien dabei nicht zu stören.

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Musikalisch kann man den Versuch auch als durchaus gelungen einordnen, allerdings ohne dass Walpurgis die Klasse von Acts wie Cream, Procol Harum und Jimi Hendrix jemals erreichen könnten. Vor allem die Gesangsmelodien lassen ein wenig Wehmut aufkommen, hier herrscht zumindest gegenüber den beiden erstgenannten Bands ein deutlicher Schwachpunkt. Die Stärke von Queen of Saba liegt dagegen in den meist ausufernden Gitarrensoli. Teilweise darf man sogar zwei parallel dahin jaulenden Gitarren lauschen und ist dadurch auch schon mal an die Südstaatenlegende Lynyrd Skynnyrd erinnert, insbesondere im abschließenden „My last Illusion“, das auch den Höhepunkt des Albums darstellt.

Was das Ganze mit Prog zu tun hat? Herzlich wenig. Hier handelt es sich um ein Album, das eher für Gitarrenliebhaber geeignet erscheint. Immerhin spielt Wallenstein-Keyboarder Jürgen Dollase mit.

Fazit: ich mag das Album im Grunde, es ist absolut solide, aber wenn ich zu solchen Sachen greife, dann eher zu den Klassikern der 60er. (Jochen Lohr)

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Besetzung:
Georg Fürchtenicht (bass)
Ryszard Kalemba (guitar)
Jerzy Sokolowski (guitar, vocals)
Manfred Stadelmann (drums, vocals)
Jan Sundermeyer (percussion, flute)
+
Jürgen Dollase (keyboards)

Booklet

Titel:
01. 01.‎ Disappointment (Kalemba) 3.43
02. Hey You, Over There (Kalemba/Fürchtenicht) 5.07
03. ‎ Queen Of Saba (Kalemba/Fürchtenicht) 6.55
04. Daily (Kalemba/Fürchtenicht) 4.20
05. What Can I Do (To Find Myself?) (Kalemba/Fürchtenicht) 6.59
06. My Last Illusion (Kalemba) 11.15

Labels

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Alternative Labels:
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Konzertplakat, 1970:
Poster 1970

Orange Peel – Orange Peel (1970)

FrontCover1Und wieder mal so ne Eintagsfliege aus den grühen Jahres des deutschen Rocks, die aber bis heute national wie internationen einen klangvollen Namen hat:

Über die Ursprünge der Hanauer Band Orange Peel ist nicht allzu viel bekannt, obwohl die Gruppe eine der „ersten deutschen Heavy-Progressive Acts, eine der wichtigen Bands des frühen Krautrock und eine Freude für alle Raw-Space-Rock-Liebhaber“ (PROGARCHIVES) war. Die Band wurde 1968 als Quartett von Michael Winzkowski (voc, g, b, ex-Nosferatu), Leslie Link (ex-Phan- toms, -Hit-Cats, -The Regines), Heinrich Mohn und Curt Cress (der damals gerade mal 17 Jahre alt war) gegründet. Stilistisch zeigte sich die Gruppe „vom Blues und von Jimi Hendrix inspiriert. In ausschweifenden Improvisationen entfalteteten die Kompositionen, trotz ihres unüberhörbaren Bluesfundaments, einen progressiven Charakter und bewegten sich in krautigen Gefilden“ (KRAUTROCK MUSIKZIRKUS).

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Als Quartett veröffentlichten Orange Peel 1970 die Single I Got No Time / Searching For A Place To Hide. Kurz danach stieg Winzkowski bei der Marburger Progressive/Hardrock-Band Epsilon ein. Orange Peel, jetzt in der Neubesetzung Peter Bischof, Curt Cress, Leslie Link, Heini Mohn und Ralph Wilt- heiß, nahmen ihr Debüt-Album 1970 unter der Regie von Dieter Dierks auf. In dessen Studio in Stommeln bei Köln entstanden später zahlreiche Klassiker des Krautrocks, und auch die einzige Orange Peel -LP „wies diverse ‚Krautmerkmale‘ auf. Sie konnte als stilistisches Bindeglied zwischen dem psychedelischen Erbe der späten 60er und dem gerade aufkeimenden Selbstbewußtsein der deutschen Rockszene betrachtet werden“ (BABYBLAUE SEITEN).

Die jungen Musiker aus Hessen wagten sich, „hörbar auf einem Bluesfundament aufbauend, in die Tiefen 91 des Psychedelic Rock, mit wilden Improvisationen, aus- schweifender Saitenbearbeitung, sowie röhrender Ham- mondarbeit. In dieses psychedelisch-spacige Geflecht schlichen sich dezente Anleihen an Deep Purple, San- tana oder Iron Butterfly ein. Der pathetische Gesang von Frontmann Bischof verlieh dem Ganzen einen typisch teutonischen Charakter. Orange Peel hatten sich auf dem Album vom üblichen Schema der Rockmusik selbst- bewußt entfernt und ließen in energiegeladenen Instru- mentalteilen ihrem Einfallsreichtum freien Lauf.“ (BABY- BLAUE SEITEN). Das Album war „zweifellos eines der fettesten Heavy-Psychedelic-Organ-Basis-Alben jener Zeit, mit überlangen Soli aus wütender Orgel und Gitarre, die den Boden für die Debütalben von Eloy und Grobschnitt bereiteten“ (PROGARCHIVES). Orange Peel „tourten u.a mit Deep Purple, den Byrds oder Chicken Shack und veröffentlichten ihre Debüt auch in Frankreich und Belgien. Der Sound war unverwechselbar“ (OFFENBACH POST). Orange Peel lösten sich trotzdem bereits 1971 schon wieder auf.

Bassist Mohn ersetzte Michael Ertl bei Epsilon nach der Fertigstellung von deren zweiten Album ‚Move On‘ (1971), während Curt Cress seinen Ruf als einer der besten Trommler Deutschlands u.a. bei Emergency, Passport, Atlantis und Triumvirat ausbaute. 92 93 Sänger Bischof versuchte mit dem Emergency-Gründer Hanuš Berka einen Neustart bei Emergency-, der durch „Bischofs soulige Stimme zu einer Verschmelzung von Jazz, Soul und Funk-Rock führte und ziemlich songorientiert und mainstreamig klang“ (COSMIC DREAMS). Auch über dreißig Jahre nach ihrer Auflösung „fanden sich die Musiker von Orange Peel in unregelmäßigen Ab- ständen zusammen, um verein- zelte Konzerte in ihrer Heimat- stadt Hanau zu geben. Zum Repertoire gehörten dann aber fast durchweg Coverversionen diverser Bluesklassiker und Jimi-Hendrix-Kompositionen. Die psychedelische Vergangenheit wurde dabei aber leider außen vor gelassen“ (KRAUT- ROCK MUSIKZIRKUS) (bear-family.de)

Orange Peel03

Orange Peel nahmen ihr titelloses Album 1970 unter der Regie von Dieter Dierks auf. In seinen „heiligen Hallen“ in Stommeln bei Köln entstanden zahlreiche Klassiker des Krautrocks und auch der einzige Longplayer von Orange Peel weist diverse „Krautmerkmale“ auf. Er kann als stilistisches Bindeglied zwischen dem psychedelischen Erbe der späten 60er Jahre und dem gerade aufkeimenden Selbstbewusstsein der Rockszene in deutschen Landen betrachtet werden.

Auf einem hörbaren Bluesfundament aufbauend wagten sich die jungen Musiker aus Hessen in die Tiefen des Psychedelic Rocks, der sich insbesondere im 18:18 Minuten langen Opener „You Can´t Change Them All“ in wilden Improvisationen präsentiert, wo sich eine ausschweifende Saitenbearbeitung in bester Hendrix-Manier sowie röhrendes Hammondspiel in energischer Art und Weise duellieren. In dieses psychedelisch-spacige Geflecht schleichen sich dann auch noch dezente Heavyelemente ein, die an Deep Purple erinnern. Kurzzeitig verleiht die Percussion dem Sound sogar ein an Santana erinnerndes Latinelement.

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Auch Iron Butterfly können als weitere Inspiration genannt werden. Der pathetische Gesang von dem Frontmann H. Peter Bischof verleiht dem Ganzen einen typisch teutonischen Charakter, der perfekt zum ungeschliffenen Heavy-Psychedelic-Charakter des Songmaterials passt. Freunde des „dreckigen“ Sounds der Hammondorgel werden an den krautig-bodenständigen Titeln sicherlich auf Anhieb Gefallen finden und dieses Tasteninstrument wird derart manisch in den Sound eingeflochten, so dass es kein Wunder ist, dass man auch heute noch von der „Schweineorgel“ spricht.

Auch wenn diese rohe, bluesorientierte Gangart in keinster Weise direkt mit der progressiven Rockmusik britischer Prägung vergleichbar ist, haben sich Orange Peel vom üblichen Schema der Rockmusik selbstbewusst entfernt und ließen in energiegeladenen Instrumentalteilen ihrem Einfallsreichtum freien Lauf. Mit der Coverversion des Bluesklassikers „Tobacco Road“ wurde der Bluesinspiration Tribut gezollt. (Horst Straske)

BackCover1

Besetzung:
H. Peter Bischof (vocals, percussion)
Curt Cress (drums, percussion)
Heini Mohn (bass)
H. Leslie Link (guitar, effects)
Ralph Wiltheiß (organ)

Single 1

Titel:
01. You Can’t Change Them All (Mohn/Wiltheiß) 18.15
02. Faces That I Used To Know (Bischof/Cress/Mohn/Link/Wiltheiß) 3.09
03. Tobacco Road (Loudermilk) 7.15
04. We Still Try To Change (Bischof/Cress/Mohn/Link/Wiltheiß) 10.03
+
05. I Got No Time (Link/Winzkowski(1)) 2.50
06. Searching For A Place To Hide (Link/Winzkowski) 2.58

(1) Aus Michael Winzkowski wurde dann später Michael Wynn, der Ende der 70er Jahre auch seine eigene Band hatte.

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Drum Legends – Live 2005 (2005)

FrontCover1Drei Schlagzeuger live auf einer Bühne in Gran Canaria

Herman Rarebell (* 18. November 1949 als Hermann Erbel in Hüttersdorf, Saarland) ist ein deutscher Schlagzeuger.

Herman Rarebell spielte ab 1965 Schlagzeug bei den Bands The Mastermen, ab 1968 bei The Fuggs Blues und bei RS Rindfleisch, mit denen er u. a. in den Clubs des US-Militärs in ganz Deutschland Auftritte absolvierte.

Seine Ausbildung erhielt er in den Fächern Schlagzeug und Klavier an der Musikhochschule Saarbrücken. 1971 ging Rarebell nach England und spielte dort bei einigen Bands und als Studiomusiker. Anfang der 1970er Jahre war er unter dem Namen Herm Erbel Mitglied in der Deutschen Underground Band Missus Beastly. 1977 stieg er bei den Scorpions ein und nahm mit ihnen mehrere Alben auf. In der Folge ging er mit ihnen bis 1994 auf Tourneen, die ihn in viele Länder Europas, Asiens, Nord- und Südamerikas führten. Er ist auch als Komponist und Autor tätig und an mehr als 30 Scorpions-Titeln beteiligt, beispielsweise am Text von Rock You Like a Hurricane. 2022 verkaufte Rarebell seine Verlags- und Leistungsschutzrechte sowie die Erlöse aus den Master-Tantiemen seiner Songbeteiligungen für eine unbekannte Summe an Round Hill Music. 1981 erschien sein erstes Soloalbum. Mit befreundeten Musikern nahm er 1986 in Kalifornien sein zweites Soloalbum mit dem Titel Herman ze German & Friends auf. Als Mitglied der Scorpions wurde er mit dem Echo und dem World Music Award ausgezeichnet und erhielt über 100 Gold- und Platin-Schallplatten.

Hermann Rarebell01

1996 verließ Rarebell die Scorpions und gründete mit Prinz Albert in seinem damaligen Hauptwohnsitz Monaco die Plattenfirma Monaco Records; 2001 löste sich die Firma wieder auf.

Rarebell bildete zusammen mit Pete York und Charly Antolini das „Drum Legends“-Trio und spielte in dieser Besetzung mehrere Konzerte und veröffentlichte 2005 ein Livealbum. Rarebell ist zusammen mit Ronnie Wood und Roland Muri Initiator des Art meets Music-Projektes.

Bei dem Auftritt der Scorpions auf dem Wacken Open Air 2006 war Rarebell als Gast eingeladen und spielte das erste Mal seit der Face the Heat-Tournee 1993/94 wieder mit seiner alten Band. Er ist unter anderem bei dem Titel No one Like You zu hören. Das Konzert wurde auf DVD veröffentlicht. 2010 unterzeichnete er einen Plattenvertrag bei Dark Star Records und veröffentlichte die CD Herman ze German. Rarebell war bei der Welttournee Get Your Sting and Blackout seiner alten Band Scorpions in Nordamerika als Gast bei einigen Konzerten vertreten und spielte dort unter anderem den Song No one Like You. Auch bei einigen Konzerten von MSG trat er 2010 in Nordamerika und in London, England als Gastmusiker auf. Rarebell ist Drummer auf dem Album Temple of Rock von Michael Schenker.[2] Gemeinsam mit Schenker, Francis Buchholz u. a. war er zwischen 2011 und 2017 mit dem Temple of Rock-Projekt international auf Tour. 2016 gründete Rarebell mit Michael Voss und Stephan „Gudze“ Hinz die Band Rock Wolves. Ende Oktober 2016 erschien ihr Debütalbum. Er gibt weitere vereinzelte Konzerte mit seiner eigenen Band und 2019 wieder mit den Drum Legends.

Seit 2012 ist Herman Rarebell Ehrenprofessor an der DeTao Masters Academy in Peking.

Herman Rarebell ist Erzähler/Vorleser („Onkel Herman“) der Hörbücher der Kinderbuchreihe Schnatter und Lieschen seiner Ehefrau Claudia Raab. Gemeinsam lesen die beiden bei Veranstaltungen Kindern aus den Büchern vor.

Rarebell lebte in London und Hannover, 1984–1985 überwiegend im Los Angeles County und von September 1985 bis 2003 hauptsächlich in Monaco. Von 1987 bis 1998 war Rarebell verheiratet, aus der Ehe hat er eine Tochter. Seit dem Jahr 2004 wohnt er mit seiner 2. Frau, der Saxophonistin und Autorin Claudia Raab, in Planegg bei München, seit 2008 auch in Brighton. (wikipedia)

Hermann Rarebell02

Pete York (* 15. August 1942 in Middlesbrough) ist ein englischer Schlagzeuger des Rock, Jazz und des Blues. Bekannt wurde er in den 1960ern als Mitglied der Spencer Davis Group und des Duos Hardin & York.

Nach seiner Schulzeit ging York nach Birmingham, um in einer Jazzband als Schlagzeuger zu spielen. Er schloss sich der Spencer Davis Group an, die 1964 ihre erste Schallplatte aufnahm. Die größten Hits der Gruppe waren Keep On Running (1965) und Gimme Some Lovin’ (1966). 1969 verließ York die Spencer Davis Group und trat mit Eddie Hardin als Duo Hardin & York auf – bisweilen the World’s Smallest Big Band (die kleinste Big Band der Welt) genannt. Der Erfolg war beachtlich. Hardin & York traten mit Bands wie Deep Purple auf. 1972 war das Startjahr für Pete York’s Percussion Band mit drei Schlagzeugern, einem Gitarristen und einer Bläsergruppe. Gastschlagzeuger waren u. a. Ian Paice, Keef Hartley, Roy Dyke und Keith Moon. Ab 1973 spielte Pete York bei Klaus Doldingers Passport, wo auch Kollegen wie Alexis Korner, Brian Auger und Johnny Griffin zu Gast waren. 1974 trat York bei Jon Lords Rock Meets Classic auf. In diesem Jahr gab es auch ein Revival der Spencer Davis Group.

Pete York01

1975 nahm York auf Bali mit Eberhard Schoener das Album Bali Agung auf. Er ging mit Klaus Doldinger auf Tour und spielte mit Jon Lord das Album Sarabande ein. 1976 nahm York mit Chris Barber und seiner Band das Album Echoes of Ellington auf und ging mit ihnen auf Tour durch Afrika und Australien.

Am 16. Juni 1977 heiratete Pete York seine Freundin Mecky (geborene Meeder), die er 1974 bei einer Feier nach einem Konzertauftritt in München kennengelernt hatte. Ihre Tochter Stephanie wurde am 3. Mai 1979 geboren.

Yorks nächste Band Pete York’s New York bestand bis 1983. Neben seiner eigenen Band und den Tourneen mit Chris Barber hatte Pete York immer wieder Gastauftritte mit bekannten Musikern wie Dr. John und Charlie Watts. York beteiligte sich auch am Rock and Blues Circus mit Chris Farlowe, Jon Lord und Colin Hodgkinson.

Pete York 1972_02

1984 zog Pete York mit seiner Familie nach Deutschland, nach Berg am Starnberger See.[1] In dieser Zeit begann das Projekt Pete York Presents …., an dem Spencer Davis, Chris Farlowe, Brian Auger, Colin Hodgkinson und viele andere teilnahmen. Yorks Tochter Stephanie taufte die Gruppe Daddy and the Steamers. 1986 entstand der Zeichentrickfilm Dracula Junior, für den York die Story geschrieben hatte und den die Band mit ihren Stimmen versah. In diese Zeit fielen auch einige Gigs im Jazzbereich mit Albie Donnely, dem Frontman von Supercharge.

1987 spielte er Schlagzeug in der Band von Konstantin Wecker (LP Wieder dahoam mit anschließender Tournee). Im selben Jahr wurde die Fernsehserie Villa Fantastica aufgezeichnet, die York geschrieben hatte. Die Livemusik kam vom Quintett Roy Williams, Dick Morrissey, Brian Auger, Harvey Weston und Pete York. York schrieb auch für die Fernsehshow Vorhang auf, Film ab!, in welcher er auch musizierte und in verschiedenen Sketchen und Rollen auftrat. Die TV-Reihe Super Drumming, in der er verschiedene Drum-Stile und prominente Schlagzeuger (darunter Ian Paice, Louie Bellson, Cozy Powell, Gerry Brown und Simon Phillips) mit ihren Besonderheiten vorstellte, wurde produziert. 1989 bis 1990 gab es Fortsetzungen von Super Drumming mit Billy Cobham, Jon Hiseman und weiteren bekannten Musikern. Auch Villa Fantastica wurde fortgesetzt. Ab 1990 tourte York regelmäßig im Januar mit seiner Jazzband Hollywood Swing. Daneben gab es weiter Touren mit Daddy and the Steamers.

1992 feierte York seinen fünfzigsten Geburtstag mit einem Open-Air-Konzert vor 80.000 Besuchern in der Schweiz. Weitere Revival-Festivals gab es u. a. in Schottland und Holland. York spielte drei Monate in einem Club in Berlin. Ab 1994 spielte York bei Jon Lord & the Gemini Band. Ab 1995 gab es die Pete York Big Band, die Swing-Klassiker im Programm hatte. York trat auf dem Birmingham International Jazz Festival zum ersten Mal mit Drummin’ Man auf, einem Tribut an Gene Krupa. Aus der Big Band entstanden die Blue Jive Five. York war mit all seinen Bandprojekten ständig unterwegs. 1998 spielte er zum hundertsten Geburtstag von George Gershwin, ein Jahr später war es der Hundertste von Duke Ellington, 2000 folgte die Jahrhundertfeier für Louis Armstrong.

Pete York

2000 sah ein Revival von Hardin & York. Mit Jon Lord spielte York bei einem internationalen Symposium von Nobelpreisträgern in Zermatt. 2003 gab die Spencer Davis Group Konzerte mit den Troggs und den Yardbirds.

2002 konnte Pete York seinen sechzigsten Geburtstag und seine silberne Hochzeit feiern. Im September spielte er mit Kollegen Swing und R&B vor ausverkauftem Haus in Starnberg. Gelegentlich tritt York mit Helge Schneider auf. Das Trio York, Schneider und Jimmy Woode spielte in Schneiders Film Jazzclub – Der frühe Vogel fängt den Wurm eine zentrale Rolle. 2005 gründete er zusammen mit Herman Rarebell (dr; ex-Scorpions) und dem Jazzdrummer Charly Antolini die Formation „Drum Legends“. Im selben Jahr veröffentlichten sie die CD Live 2005 und die DVD Live In Gran Canaria. Von 2006 bis 2011 tourte York erneut mit Helge Schneider durch Deutschland, Österreich und die Schweiz und trat auch mit den Radio Kings von Martin Breinschmid sowie als Begleitmusiker von Martin Schmitt auf.

Daneben findet York immer wieder Zeit, um seine eigenen Jazz- und Bluesprojekte mit wechselnden Besetzungen zu realisieren. 2017 veröffentlichten Helge Schneider und York das Album Heart Attack No. 1. (wikipedia)

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Charly Antolini (* 24. Mai 1937 in Zürich) ist ein Schweizer Jazz-Schlagzeuger, der mit Dixieland und Swing begann und sich in den 1960er und 70er Jahren an Hard Bop und Fusion (Jazz Rock) orientierte.

Seine Ausbildung begann Antolini an der traditionellen Basler Trommel in seiner Heimatstadt. 1956 begann er in Paris als professioneller Jazzmusiker zu spielen. Sein Vorbild war Louie Bellson. In Paris spielte er u. a. mit Sidney Bechet, Bill Coleman und Albert Nicholas, gefolgt von Festivalauftritten in ganz Europa.

Bekannt wurde er in den 1950er Jahren durch sein Spiel in der Oldtime-Jazz-Band „The Tremble Kids“ (mit dem Trompeter Oscar Klein und dem Klarinettisten Werner Keller), mit denen er noch in den 1990er Jahren gelegentlich spielte. 1962 ließ er sich in Deutschland (Stuttgart) nieder, wo er fünf Jahre zusammen mit dem Bassisten Peter Witte und dem Pianisten Horst Jankowski das rhythmische Rückgrat der SWR Bigband unter Erwin Lehn bildete. Er spielte außerdem in den Big Bands von Kurt Edelhagen (1974/75, nahm auch 1974 an der Sowjetunion-Tournee des Orchesters teil), Peter Herbolzheimer und Max Greger sowie in der NDR Bigband.

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Mit Max Greger junior und Milan Pilar bildete er 1972 das Fusiontrio Catch Up, das mehrere Alben einspielte. Seit 1976 leitet er, mit wechselnden Besetzungen, eine eigene Band, „Charly Antolinis Jazz Power“, in der er lange mit Charly Augschöll oder Steve Hooks (Tenorsaxophon), David Gazarov (Klavier), Rocky Knauer (Bass) arbeitete und auch bekannte internationale Jazzmusiker begleitete. Außerdem spielte er u. a. mit Wolfgang Dauner, Benny Goodman (1981/2 für dessen Tournee in Deutschland und Italien, ein Konzert in Kopenhagen wurde im Fernsehen übertragen), Lionel Hampton (in den 1980er Jahren für Auftritte in Sylt und Kopenhagen), Barbara Dennerlein, Albert Mangelsdorff, Earl Hines, Roy Eldridge, Jimmy Giuffre, Art Farmer, Oliver Nelson, Art Van Damme, Fatty George, Stuff Smith, Baden Powell. Berühmt wurde sein Direktschnitt-Album Knock Out (1979), das innerhalb weniger Tage vergriffen war. Es gilt bis heute als Belastungstest für Hifi-Boxen.

1994 gründete Antolini mit dem Pianisten Dirk Raufeisen und dem Bassisten Jimmy Woode das Super-Trio.

Antolini ist künstlerischer Leiter der Jazz-Reihe Moosach swingt, veranstaltet vom Münchner Kulturverein Die Linie 1.

Charly Antolini lebt und arbeitet seit vielen Jahren in München. (wikipedia)

Charly Antolini01

Und gemeinsam gründeten sie 2005 die „Drum Legens“:

3 Schlagzeuglegenden mit Band und einer klassischen Schlagershow mit Mega-Drumming-Highlights vom Feinsten!

Der Saarländer Herman Rarebell ist sicherlich eine der schillerndsten Schlagzeuger-Persönlichkeiten der Rockmusik. Er stieg 1977 bei den Scorpions ein und wurde seitdem mit zahlreichen Gold- und Platinauszeichnungen geehrt, nicht nur mit der Band aus Hannover. Im Jahr 2005 gründete er mit Pete York und Charly Antolini das Drum Legends Trio.
Charly Antolini ist ausgebildeter Jazzmusiker und galt viele Jahre lang als einer der besten Schlagzeuger Europas.
Pete York schließlich ist nach wie vor musikalisch in den Bereichen Blues, Jazz und Rock zu Hause und wurde als Schlagzeuger der Spencer Davis Group bekannt. (Presseinfo)

Drum Legends

Großartige Schlagzeuger bei der Arbeit:
Da ich dieses Instrument besonders liebe, aber auch die Spieler besonders mag, ist dies einfach ein Muss! Es wird oft als Drum-Battle bezeichnet. Ich denke, das ist falsch, denn hier wird nicht gekämpft, nein, drei völlig unterschiedliche Schlagzeuger ergänzen sich auf besondere Art und Weise. Ich liebe es und kann es allen Schlagzeugfans nur wärmstens empfehlen. (Werner Dankoff)

Oder auf gut deutsch:
Quite a brilliant collection. (by Wilko)

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Eigentlich sehr schade, dass es dieses ganz spezielle Trio nicht längergab, denn hier liefern sie ein wirklich beeindruckendes Spektakel ab … und nachdem Pete York seit ca. 1983 in Deutschland lebt, passt dieses Album, dieser Beitrag auch in diesen Blog.

Live-Mitschnitt aus Mogan/Gran Canaria, 2005

BackCover1

Besetzung:
Charly Antolini (drums)
Bernd Kühl (guitar, vocals)
Claudia Raab (saxophone, vocals)
Jörg Raabe (keyboards)
Herman Rarebell (drums, vocals)
Raoul Walton (bass)
Pete York (drums, vocals)

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Titel:
01. All Good Things Come In Threes (Antolini/Rarebell/York) 4.09
02. Paint The Groove (Strmljan/Brettschneider/Raab) 3.28
03. Rock You Like A Hurricane (Schenker/Meine/Rarebell) 3.58
04. Lightfoot Phantasies (Rarebell) 6.09
05. Keep On Running (Edwards) 6.54
06. Godzilla’s Birthday (Schmid-Grandy) 4.58
07. Cha Cha Bonita (Antolini) 3.58
08. Still Loving You (Schenker/Meine) 3.51
10. I’m A Man (Miller/Winwood) 1.28
10. Abalone (York) 8.52
11. Paint It Black (Jagger/Richards) 3.15
12. Drum Dreams (Antolini) 10.49
13. Just A Gigolo (Garucci/Caesar/Williams/Graham) 4.53
14. Wipeout (Berryhill/Conolly/Fuller/Wilson) 3.28
15. Dance With The Devil (in memory of Cozy Powell) (Powell) 5.04
+
16. Gimme Some Lovin´ (S.Winwood/Davis/M.Winwood) 6.27

CD2

*
**

Concert Poster

Tray1

Geht auch günstiger:
Cheaper

Subject Esq. – Subject Esq. (1972)

FrontCover1In meiner Heimatstadt München waren sie damals Kult:

Subject Esq. war eine Band aus München, die bereits 1965 von damaligen Schülern gegründet wurde. Wie kaum anders zu erwarten, wurden anfangs die damals gängigen Hits der bekannten Beatformationen nachgespielt. Im Laufe der Jahre entwickelten die jungen Musiker auch Ambitionen zu eigenem Songmaterial, das eine Inspiration durch den Blues erkennen ließ. So trat die Band 1969 in ihrer bayerischen Heimatstadt im Vorprogramm der britischen Blueslegende John Mayall auf.

The Subjects, 1965:
Subject Esq03

In den frühen Siebziger Jahre tendierte dieser Sound immer mehr in progressive Gefilde und das titellose Debütalbum von 1972 zeugte von einem großen musikalischen Können und vereinte die Blues-Vergangenheit der Band mit jazzigen Einflüssen.

1973 benannte man sich in Sahara um. (babyblaue-seiten.de)

Live 1967:
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Subject Esq. oder ganz ausgeschrieben Subject Esquire, das ist eine der Prog.-Legenden aus München. 1966 gründete sich diese Schülerband. Doch was steckt hinter dem Bandnamen?
Eine Lektion im gemeinsamen Englisch-Unterricht trug den Titel „The King And The Subjects“ und so nannte man sich 1966 zunächst The Subjects. Dieses The hatte allerdings fast jede Formation vor dem eigentlichen Bandnamen stehen und das war so nicht nach dem Geschmack der Jungs. 1968 half ein Blick ins englische Wörterbuch. Man fand den Begriff ‚Esquire‘, was so viel bedeutet wie ‚Hochwohlgeboren‘. Also wurde das The gestrichen und das ‚Esquire‘, allerdings ganz bewußt nicht ausgeschrieben, hinter den ursprünglichen Namen gesetzt. Man hieß jetzt Subject Esq..
Den Jungs gefiel es und Subject Esquire waren aus der Taufe gehoben. Doch woran orientierten sich die Musiker Michael Hofmann (Gitarre, Gesang), Stephan Wissnet (Bass, Gesang) und Harry Rosenkind, die mit dem Beat aufgewachsen waren?.

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Es entstand eine Art Familie, die sich im Münchner Raum stets und ständig zu den Konzerten wieder einfand. Immer dieselben? Nein, aber ein großer Teil war wohl identisch. Subject Esq. brachten dem Publikum etwas ganz Neues: Anspruchsvolle Rockkonzerte mit eigenen, selbstkomponierten Titeln, statt dem üblichen Beatparty-Rumgehopse. Erstaunlich, mit welcher Leichtigkeit die Formation schon damals rockte. Dabei wirkten sie weder aggressiv noch abgedreht. Legt man dieses Album ein und konzentriert sich, merkt man sehr schnell, dass der ‚Teufel im Detail‘ steckt. Und das ist ausschließlich positiv zu verstehen. Denn die Arrangements waren für die damalige Zeit wirklich progressiv. Das Debüt-Album entstand im Frühjahr 1972 im Münchner Union-Studio.

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Als Gastmusiker fungierte auf der Scheibe Paul Vincent, der einen großen Teil der Gitarren einspielte, weil Peter Markl kurz vor den Aufnahmen für die erste LP die Band verlassen hatte. Schon der Opener „Alone“ lässt erahnen, worum es Subject Esq. ging. Rockige Riffs und dazu ein pulsierender Bass lassen aufhorchen. Dazu gibt es jede Menge Hammond-Sounds. Auffällig sind die verspielten Läufe und man könnte meinen, dass dies der Einstieg in ein neues musikalisches Zeitalter hätte sein sollen. Das drückte also schon ordentlich und wer genau hinhört, der spürt spätestens beim Einsetzen der Mundharmonika-Töne, wie sehr auch der Blues in der Komposition steckt. „Giantania“ hat seine Wurzeln im Beat der 60er. Sozusagen eine Fortführung dessen, was uns die Beatles und Lords vormachten. Und auch hier wieder der Unterschied: das treibende Schlagzeug von Harry Rosenkind und die dominierenden Tasten. Und zwischendrin wird es sogar sehr atmosphärisch, wofür die Flöte sorgt. Wer denkt da nicht sofort auch an die frühen Werke von Jethro Tull?

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Subject Esq. lassen sich nicht einfach in eine Krautecke stecken, dafür bieten sie zu viele Facetten der musikalischen Möglichkeiten. Das Saxophon in „What Is Love“ überzeugt auf der ganzen Linie und auch ein Hauch von Psychedelic mischt sich ein. Das längste Stück auf der Platte ist „Mammon“ mit immerhin fast 13 Minuten Länge. Die Drums spielen mit einer Leichtigkeit und Unbeschwertheit, dass man einen swingenden Eindruck bekommt. Der ‚key fact‘ hier? Klar, die harten und rockigen Breaks und eine geballte Ladung von unterschiedlichen Sounds. Flöte, Saxophon, Orgel und Gitarre rufen ein ganzes Orchester auf den Plan. So scheint es zumindest. Und als Spitze des Eisberges bemerkt man immer wieder, dass die Musiker auch ein wenig vom Jazz beeinflusst sind.

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Als Bonus gibt es etwas vollkommen Nostalgisches. Und richtigerweise weist die Band auf der Coverrückseite darauf hin. Nämlich, dass es sich bei den beiden Live-Aufnahmen aus dem Pfarrsaal, Tölzer Straße in München aus dem Jahr 1971 nicht um einen Hifi-Genuss handeln soll, sondern als Zeitdokument einer musikalischen Entwicklung zu sehen ist.
Wenn man sich das Album also reinzieht, dann kann einem erfahrenen Fan von guter und anspruchsvoller Rockmusik ganz schnell der Wunsch aus dem Herzen springen, dass es diese Band doch bitte wieder geben soll. Kein Problem, denn aus Subject Esq. wurde später Sahara und die gibt es nach über 30 Jahren Pause jetzt wieder. 2005 die Reunion und das in originaler Besetzung. Doch dazu mehr in den Besprechungen der Sahara-Alben „Sunrise“ und „For All The Clowns“. Subject Esq. sind und bleiben ein Stück deutsche Rockmusik-Geschichte und bilden die Grundlage dafür, die eine oder andere emotionale Reaktion in sich hervorzurufen. (Ralf ‚Jogi‘ Ruhenstroth)

Keine Frage, das Album verdient das Prädikat: exzellent !

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Besetzung:
Michael Hofmann (saxophone, flute, vocals)
Alex Pittwohn (guitar, harmomnioca, vocals)
Harry Rosenkind (drums, percussion)
Peter Stadler (keyboards)
Stephan Wissnet (bass, vocals)
+
Franz Löffler (viola)
Paul Vincent (guitar)

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Titel:
01. Alone (Wisnet) 5.22
02. Gantania (Hofmann) 6,42
03. What Is Love (Pittwohn) 5.39
04. 5:13 4.31
05. Mammon (Hofmann) 12.40
06. Durance Is Waiting (Pittwohn) 8.25
+
07. Giantania (live) (Hofmann/Pittwohn/Wisnet) 19.14
08. Untitled (Hofmann/Wisnet) 10.29

LabelB1

*
**

Tray1

Verschiedene Interpreten – Peter And The Wolf (Peter und der Wolf) (1975)

FrontCover1Ein wirklich spannendes Projekt, ausgeheckt haben es Jack Lancaster und Robin Lumley:

Lancaster und Lumley hatten bereits Ende der 60er gemeinsam an Musik zu Kurzfilmen der Rank Organization gearbeitet, und beide sind erstmals auf dem Titel-Song des 1974er Debüt-Albums First Starring Role von Lancasters damaligen Bandkollegen bei der Mick Abrahams Band, Bob Sargeant, zu hören. Zu dieser Zeit hatte sich mit den beiden eine Live-Jam-Band namens Karass formiert, der neben Drummer Chick Webb auch ihr gemeinsamer Basser-Freund Percy Jones und der Atomic Rooster-Gitarrist John Goodsall angehörten. Der Kreis erweiterte sich durch variierende Musiker-Gäste bei Live-Gigs und irgendwann verlagerte man diese Jams auch in die Island Studios, wo sich schließlich im Laufe des Jahres die sechsköpfige Urbesetzung von dem, was später Brand X werden sollte, herauskristallisierte – allerdings ohne Lancaster. Und nachdem zum Jahreswechsel Phil Collins als neuer Drummer in das Kollektiv eingestiegen war und noch im Winter erste Aufnahmen gemacht wurden, kam es durch Collins‘ Verpflichtungen bei Genesis im Frühjahr 1975 zu einer Zwangspause, welche Lancaster und Lumley nutzten, um ihre Songwriter-Partnerschaft zu vertiefen.

Produzent Dennis Mackay und Jack Lancaster in den Trident Studios 1975:
Dennis Mackay & Jack Lancaster

Ursprünglich als Jazz-Adaption für einen Animations-Film geplant, der aber aus finanziellen Gründen nicht zustande kam, versuchten die beiden das sozusagen erste „Kindermusical“ Peter And The Wolf des russischen Komponisten Sergei Prokofiev von 1936 nun als reine Audio-Fassung in jazzrockigem Gewand umzusetzen und hatten die Idee, dafür einen Rekord an musikalischen Gast-Musikern aufzustellen, die verschiedene Rollen des Stücks musikalisch interpretieren sollten. Neben bereits befreundeten Musikern, wie der Brand X-Rhythmusgruppe Goodsall/Jones/Collins, Bob Sargeant oder Bill Bruford, konnte man auch jede Menge neuer Gesichter für das Projekt begeistern, wie z.B. den damaligen Thin Lizzy-Gitarristen The Soul Searchers – Scaramouche/Head StandGary Moore.

Und noch bevor Peter And the Wolf konkretere Formen annahm, starteten Lancaster und Lumley mit Moore ein Ableger-Projekt namens The Soul Searchers. Mit dem späteren Brand X-Produzenten Dennis Mackay nahm man für eine Single-Veröffentlichung bei EMI die beiden Lumley/Lancaster-Kompositionen Scaramouche und Head Start auf – mit Goodsall an der zweiten Gitarre, Jones am Bass und Bill Bruford am Schlagzeug.

Hüllentext

Nach einer stilistischen Neuausrichtung mit Eddie Howell – The Eddie Howell Gramohone Recordpersonellen Konsequenzen bei Brand X, arbeiteten die übrig gebliebenen Mitglieder Goodsall, Jones, Lumley und Collins zunächst gemeinsam mit Lancaster im Juni und Juli als Backing Band für eine Produktion des Singer/Songwriters Eddie Howell, dessen Album The Eddie Howell Gramophon Record von Lumley und Mackay produziert wurde.

Produzent Dennis Mackay und Jack Lancaster in den Trident Studios 1975

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Es folgte für das Kollektiv die ausstehende Aufnahme in den Londoner Trident Studios für Jack Lancaster & Robin Lumleys Peter And The Wolf-Mammut-Projekt, für welches der Chef von RSO Records, Chris Youle, zu begeistern war. Produziert wurde von den beiden selbst und Dennis Mackay. Die Musik stammt komplett von Lancaster und Lumley, wobei man einige der prominenten Leitmotive von Prokofievs Original verarbeitete. Und als „roten Faden“ hatte man den umtriebigen Viv Stanshall als Erzähler verpflichten können. (genesis-fanclub.de)

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Tja und bei uns in Deutschland gab es dann diese „deutsch gesperochene Version“ mit Wilken F. Dincklage als Sprecher (bekannter wurde er bei uns mit seinem Künstlernahmern „Willem“). Und genau deshalb gibt es dann dieses durch und durch britische Album in diesem Blog.

Ja, dies ist hervorragendes Progressive-Jazz-Rock Album aus der Mitte der 1970er Jahre. Auch die LP-Verpackung ist atemberaubend, mit kompletter Storyline und Innenheft. Ich muss noch hinzufügen, dass die Erzählung von Wilken F. Dincklage perfekt ist und so eine wunderbare Ergänzung ist zu dieser spritzigen Version des Klassikers Sergei Prokofjew aus dem Jahre 1936, vorgetragen  von einem Haufen einen Hauch großartiger Rockmusiker. Sie hat Humor, eine großartige Erzählung und ist musikalisch sehr, sehr raffiniert. Das Schlagzeugspiel von Collins und dem verstorbenen Cozy Powell ist bemerkenswert. Die Gitarrenarbeit von Chris Spedding und Alvin Lee ist wirklich ein Genuss. Die Musik, die den verschiedenen Szenen zugeordnet ist, ist gut und genau. Man höre sich nur den „Katzentanz“ und Wilken F. Dincklage zufriedenes Rülpsen bei „Katze und Ente“ an. Dieses Werk ist ein echter Schatz.  (Chris S.)

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Ganz so euphortisch bin ich nun nicht, aber es ist wirklich ein bemerkenswertes Konzeptalbum mit viel einfallsreichen und zuweilen auch überaschenden Klängen, eingespielt von wahrlich renommierten britischen Jazz- und Rockmusikern (man lese sich da mals die Besetzungsliste durch !)

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Besetzung:
Gary Brooker (synthesizer bei 02., 03.)
Bill Bruford (drums bei 13.)
Phil Collins (drums bei 02., 05., 06., 08., 10., 11.,13., 14. + 16. percussion on 12., vibraphone bei 02.)
Eno (synthesizer bei 08., 10. + 12.)
Bernie Frost (vocals bei 14.)
John Goodsall (guitar bei 02., 05., 06., 10., 11.
Stephane Grappelli (violin bei 04., 07. + 10.)
Pete Haywood (steel guitar bei 01., 02.)
Jon Hiseman (drums bei 13.)
Percy Jones (bass bei 01., 02., 05., 06., 08., 10., 11. + 16.)
Jack Lancaster (lyricon bei 01.,06., 12. – 14. + 16.  saxophone bei 01., 06., 14. + 16., violin bei 10., flute bei 13., clarinet bei 16.)
Alvin Lee (guitar bei 04. + 16.)
Henry Lowther (violin bei 05., trumpet bei 13.)
Robin Lumley (piano bei 01., 02., 06., 08.,10.,12., 14. + 16., synthesizer bei 01., 08., 10., 11.,12., strings bei 02., clarinet bei 05.)
Manfred Mann (synthesizer bei 02.)
Dave Marquee (bass bei 04., 07.
Erika Michailenko (chimes bei 01., 02.)
Gary Moore (guitar bei 01. – 03., 05., 11., 14. – 16.)
Cozy Powell (drums bei 01., 13.)
Andy Pyle (bass bei 02., 14.)
Chris Spedding (guitar bei 08.)
Julie Tippett (vocals bei 01. + 16.)
Keith Tippett (piano bei 02.)
+

English Chorale (vocals bei 09.)
+
background vocals bei 16.:
Bernie Frost – Bob Sargeant – Erika Michailenko

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Titel:
01. Introduction / Peter’s Theme 3.10
02. Bird And Peter / Duck Theme / Pond 2.21
03. Duck And Bird 1.56
04. Cat Dance 2.47
05. Cat And Duck 1.38
06. Grandfather 3.01
07. Cat 0.36
08. Wolf / Wolf And Duck 4.31
09. Threnody For A Duck 1.43
10. Wolf Stalks / Cat In Tree 1.21
11. Peter’s Chase 1.21
12. Capture Of Wolf 2.56
13. Hunters 0.53
14. Rock And Roll Celebration 2.24
15. Duck Escape 0.56
16. Final Theme 4.41

Musik: Sergei Prokofiev – Jack Lancaster – Robin Lumley
Texte: unbekannt

LabelB1

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Illustration01

Wilken F. Dincklage

Amos Key – Keynotes (2010)

FrontCover1Und wieder mal so eine musikalische Eintagfliege, die sich gewaschen hat:

Amos Key entstand um das Jahr 1970 herum im bayrischen Emmering, einem Dorf nahe Fürstenfeldbruck bei München. Die Gruppe war das Projekt des Keyboarders Thomas Mueller, später Thomas Molin. Nach anfänglichen Besetzungswechseln kristallisierte sich bis Anfang 1973 das Trio Molin, Andreas M. Gross (Bass) und Lutz Ludwig (Schlagzeug – vormals bei der Band SUB), welches Ende desselben Jahres ein Album einspielten, das 1974 auf dem Spiegelei-Label veröffentlicht wurde („First Key“). Nach Erscheinen der LP stieß der Gitarrist Helmut Jungkunz zur Band. Mit ihm entstanden weitere Demoaufnahmen. Da die Gruppe keine Plattenfirma fand, die das Material veröffentlichen wollte, lösten sich Amos Key Anfang 1976 auf.

2010 erschien bei Long Hair Music unter dem Titel „Keynotes“ ein Album mit Aufnahmen einer Radiosession, die im Juli 1973 für den Südwestfunk in Baden-Baden gemacht wurden.

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Die ausführliche, von Andreas M. Gross verfasste Gruppenbiographie (Thomas Molin ist offenbar inzwischen verstorben), die im Beiheft der 2010 von Long Hair Music veröffentlichten Archiv-CD „Keynotes“ zu finden ist, lässt diesbezüglich keine Wünsche offen. Amos Key kamen derzufolge wirklich aus Bayern, aus einem Dorf namens Emmering (die Band hauste dort in einem alten Häuschen am Ortsrand) nahe Fürstenfeldbruck bei München.

1973 lebten und probten dort Thomas Molin, Andreas M. Gross und Lutz Ludwig (vormals übrigens bei einer Band namens SUB). Die Gruppe hatte einen Plattenvertrag von der Intercord erhalten, auf deren Spiegelei-Label das Amos-Key-Debüt erscheinen sollte. Daher wurde eifrig an Material gearbeitet, welche Ende des Jahres eingespielt werden sollte. Dasselbe wurde auch bei diversen Konzerten live dargeboten. Am 21. Juli 1973 wurde die Band in das Studio des Südwestfunks in Baden-Baden gebeten, um eine Radiosession einzuspielen. Eine gute Dreiviertelstunde an Musik nahm die Band damals auf, welche nun von Long Hair Music auf der hier zu rezensierenden Archiv-CD veröffentlicht wurde.

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Amos Key spielten damals im Sommer 1973 Stücke, die die Grundlage für ihr späteres Album bildeten. Einige der Nummern von „Keynotes“ tauchen daher – mehr oder weniger verändert – auch auf „First Key“ auf. Anderes wurde offenbar von der Band verworfen und ist nur hier zu finden. Die Klangqualität dieser Aufnahmen ist durchweg exzellent.

In musikalischer Hinsicht gibt es natürlich keine großen Unterschiede zu der Musik, die auf „First Key“ zu finden ist. Ein tastendominierter, meist instrumentaler Trioprog hatten Amos Key im Angebot, welcher im Grunde die deutsche Version von The Nice darstellt. Eine Spur jazziger ist die Musik allerdings ausgefallen, es gibt nicht so viele direkte Zitate als beim britischen Vorbild und die Band klingt eine Spur moderner. Einige Klassikzitate gibt es natürlich auch bei Amos Key. Bachs „Toccata“ wir mal wieder gecovert (wohl das am meisten verrockte Stück von Bach) und auch viele der anderen Stücke klingen mehr oder weniger so, als würde man Bachsche Orgellinien mit einer Rockrhythmussektion versehen. Ein weiteres Zitat löst auch ein persönliches Rätsel des Rezensenten.

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Vor einiger Zeit stolperte ich auf dem einzigen Album der schwedischen Band Panta Rei über ein Schumannzitat, welches ich nicht gleich zuordnen konnte (siehe „Panta Rei“). Nur mit etwas Mühe fand ich heraus, dass dort Schumanns Klavierstück „Knecht Ruprecht“ verarbeitet worden war und wunderte mich angesichts der Tatsache, dass ich keine Aufnahme der Originalversion besitze, woher ich denn das Stück kenne. Vermutlich kenne ich es von „First Key“, denn auch dort ist eine Adaption des Stückes aus dem Album für die Jugend zu finden.

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„Keynotes“ bietet einen repräsentativen Überblick über das Schaffen dieser etwas in Vergessenheit geratenen deutschen Progband. Da „First Key“ (noch) nicht unter Beachtung der Urheberrechte auf CD wieder veröffentlich wurde, kann man also durchaus zu „Keynotes“ greifen, wenn man die Musik von Amos Key kennen lernen möchte. Ein Problem gibt es allerdings mit diesem Album. Auf Dauer ist das Gebotene etwas gleichförmig, da hier im Grunde nur Orgel, Bass und Schlagzeug durcheinander wuseln, ab und an ergänzt um recht vernachlässigbaren Gesang. Auf dem Studioalbum ist die Musik etwas abwechslungsreicher und vor allem farbiger, da auch andere Tasteninstrumente und Sounds zum Einsatz kommen. (Achim Breilling)

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Wie bei vielen deutschen Bands dieser Zeit war der Gesang nicht überzeugend … aber die Musik war und ist exzellent … und wer Keyboard-Zauberer wie Rick van der Linden oder Keith Emerson mag (so wie ich !), der sollte sich dieses Album unbedingt anhören !

Livemitschnitt aus dem Südwestfunkstudio U1, Stuttgart, 1973

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Besetzung:
Andreas M. Gross (bass, vocals)
Lutz Ludwig (drums)
Thomas Molin (keyboards, vocals)

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Titel:
01. Sometimes (Molin) 3.13
02. Flucht (Escape) 4.19
03. First Snow (Gross/Molin) 5.56
04. Ensterknick-Stimm-Stamm (Gross/Molin) 4.36
05. Got The Feeling (Molin) 5.22
06. Emanon (Molin) 1.45
07. Toccata (Bach) 2.09
08. Knecht Ruprecht (Ruprecht The Servant) (Gross/Molin) 5.14
09. Satyr (Gross/Molin) 4.27
10. Important Happening (Gross/Molin) 8.47

CD1

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Amos Key03

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Peter Gorski Band – Hörsturz (1982)

FrontCover1Sie haben zwar insgesamt 3 LP`s veröffentlicht, dennoch zähle ich diese Bandfs zu den „Eintagsfliegen“ der 80er Jahre:

Die Peter Gorski Band war eine deutsche Pop-Rock-Band um den Sänger, Gitarristen und Komponisten Peter Gorski, gegründet 1980 in München.

Peter Gorski und Hubert Haas spielten zuvor bei der Teenieband Smiley, Holly Schulten und Reinhold klein bei Cityband. Als Leadgitarrist wurd Peter Risavy engagiert, den Holly durch Charly Braun kannte.
Peter Gorski schrieb die Songs mit deutschen Texten und bot diese bei Plattenfirmen und Verlagen an. Nach einem Showcase im „Onkel Pö“ in Hamburg im Dezember 1980 erster Plattenvertrag bei Polydor.

Veröffentliche Alben:

„Peter Gorski Band“, 1981, Polydor
„Hörsturz“, 1982, Polydor
„Körpersprache“, 1983, Metronome

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Die Veröffentlichungen der Band fallen zwar zeitlich in die kommerziell erfolgreiche Phase der Neuen Deutschen Welle (NDW), sind aber stilistisch nicht dieser zuzuordnen.

1983 löste sich die Band nach gekündigtem Plattenvertrag und bandinternen Meinungsverschiedenheiten bezüglich der Texte auf. Peter Gorski ging nach Berlin und gründete dort die Band Max Nix, wo wiederum Holly Schulten Bass spielte. (last.fm)

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Hier ihr zweites Album:

Und natürlich finden sich auf diesem Album auf Elemente der NDW (z.B. ihre Single „Nachts in München“) … aber es ist auch spür – bzw. hörbar, dass sie eigentlich andere Wurzeln hatte. Oftmals überraschen sie mit knackigem Power-Pop-Rock (geradezu vorbildlich bei „Tourfieber“) … und mehr als einmal hatte ich den Gedanken, hätten sie bloß einen entsprechenden Produzenten gehabt, der die Band sao richtig in die Spur gebracht hätte.

Überraschend auch z.T. ihre Texte:

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Auch „Amerika“ ist textlich überraschend klar … und erst recht „Kein Ausweg“. Irgendwie ist diese LP die schon zwischen NDW und Rockmusik pendelt janusköpfig.

Reinhören ist schon empfehlenswert … auch wenn der Band keine lange Geschichte gegönnt war.  war.

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Besetzung:
Peter Gorski (guitar, vocals)
Hubert Haas (keyboards)
Reinhold Klein (drums)
Peter Risavy (guitar)
Holger Schulten (bass)

Inlets

Titel:
01. Nachts in München (Gorski) 3:23
02. Amerika (Gorski) 4.22
03. Der Mann aus dem Dunkeln (Gorski/Risavy) 4.08
04. Erdbeerschuh (Gorski) 3.40
05. Im Goldenen Dreieck (Gorski) 1.15
06. Keine Zukunft (Gorski) 4.10
07. Freiheit, die ich meine (Gorski) 4.24
08. Kein Ausweg (Gorski/Haas) 4.11
09. Mickey Mouse als Präsident (Gorski) 3.35
10. Katzenaugen (Gorski) 3.57
11. Tourfieber (Gorski/Risavy) 3.58

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Single1

Ja, ja … die Jugend:

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Karthago – Second Step (1973)

LPFrontCover1Sie hatten in den 70er Jahren bei uns schon einen klangvollen Namen:

Karthago ist eine deutsche Rockband, die traditionell dem Krautrock zugeordnet wird. Die Band wurde 1971 in Berlin gegründet.

Die Band um Gitarrist und Sänger Joey Albrecht und Keyboarder Ingo Bischoff spielt einen ziemlich geradlinigen Rock, der eigentlich weniger den typischen Sounds der klassischen Krautrockbands entsprach.

Ihre Wurzeln sah die Band in Acts wie Santana, Van Morrison, Traffic, Yes, Stevie Wonder, Ray Charles und den Beatles.

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Alle Musiker waren zum Zeitpunkt der Bandgründung schon eine Weile in der deutschen Musikszene unterwegs. Der Band wurde von allen Seiten eine profunde Musikalität nachgesagt. Das Debütalbum wurde relativ schnell zusammengestellt. Es setzte neue Maßstäbe in der deutschen Pop-Musik (Musik Express). In Frankreich wurde das Album von einem Fachblatt zum Album des Monats gekürt. Das zweite Album fiel facettenreicher aus. Die Band nutzte hier auch Elemente aus Blues und Jazz. 1974 verstärkte sich die Band mit dem ehemaligen Jethro Tull Bassisten Glenn Cornick. Mit ihm nahm die Band 1975 das Album Rock’n’Roll Testament auf. Der Sounds bewertete es als das bisher beste Rock-Album einer deutschen Band. Nach dem Album verließ Cornick die Band wieder und Karthago stand vor einer kompletten Personalumstellung. Mit einigen Umbesetzungen machte die Band weiter, allerdings wollte sich der große Erfolg nicht mehr einstellen. Im Jahr 1978 löste sich die Band auf. Im Jahr 2003 folgte dann eine Reunion der Band. Allerdings schlug sich bislang nicht in neuen Produktionen nieder. (rezensator.de)

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Hier ihr zweites Studio-Album:

Als der Rock noch jung, die Plattencover bunt und Schubladen unbekannt waren.

In der Zeit, als Musik aus deutschen Landen noch grundsätzlich Krautrock genannt wurde, mischten auch die Berliner KARTHAGO die Szene eine Zeit lang auf. „Second Step“, das zweite Album der Band um den Gitarristen Joachim „Joey“ Albrecht und den Organisten Ingo Bischof, der später noch einige Jahre bei KRAAN für Furore sorgen sollte, ist kürzlich beim kompetentesten Label in dieser Hinsicht, Made in Germany, neu herausgebracht worden.

„Second Step“ ist ein vielseitiges Album ohne Schubladendenken. Eine Rockscheibe, die nicht nur hart rockt, sondern auch mit großer Selbstverständlichkeit Jazz- und Funkelemente aufgreift. Musik, die deutlich von Amerika beeinflusst ist, aber mit ihrer Schwere, Dichte und Innerlichkeit, die sich auch bei den frühen BIRTH CONTROL und FRUMPY finden lässt, keinen Zweifel an ihrer deutschen Herkunft lässt. Vor allem aber ist diese Platte von der Freude am Musizieren und Jammen und dem musikalischen Talent der Bandmitglieder durchdrungen, so dass „Second Step“ ein frisches, spontanes Hörerlebnis bietet, das bei allem Anspruch nicht durchkalkuliert wirkt.

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Nach dem verspielten instrumentalen Intro ‚Pacemaker‘ haut ‚I Don’t Care‘ rein, bei dem eine hardrockiges Gitarre auf eine jazzige Orgel trifft und Albrechts kernige Stimme zum ersten Mal zu hören ist. Ganz anders wirkt daraufhin ‚Crosswords & Intermissions‘: Die erdige Orgel, die spacigen Synthis und Norbert „Panzer“ Lehmanns virtuoses Getrommel machen diese lässige Nummer zu einem weiteren Höhepunkt. Dagegen hält ‚Don’t Send Me Your Money‘ eine eigenartige Spannung und liefert wieder ein gutes Gitarrenspiel. ‚Wild River‘ ist mit seinen Chören vielleicht phasenweise etwas zu gesangslastig, aber spätestens der verspielte instrumentale Mittelteil punktet wieder. Ob man beim folgenden Bossa Nova ‚Lamento Juvenil‘ einfach das Experimentieren übertrieben oder sich einen Spaß erlaubt hat? Trotz einiger interessanter Elemente wird klar, das Mädchen aus Ipanema nicht rocken. ‚California Gigging‘ wartet mit einem strammen Bass und Mundharmonika auf, ehe der interessant strukturierte Long Track ‚Oberbaum Bridge‘ das Originalalbum beschließt.

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Dass man mit dieser gehaltvollen Musik nicht beim Massenpublikum und in den Singlehitparaden landet, dürfte klar sein. Um auch diesbezüglich mehr Aufmerksamkeit zu erringen, entschieden sich KARTHAGO zu dem klugen Schritt, für Singles bekannte Standards zu covern und mit dem eigenen Stil aufzupeppen. So enthält die Neuauflage von „Second Step“ als Bonus Tracks die Bandinterpretationen von ‚Johnny B. Goode‘ und ‚Going Down‘. Und auch diese beiden hundertfach durchgenudelten Lieder entfalten einen eigenen Reiz auf dieser empfehlenswerten Wiederentdeckung einer fast vergessenen Gruppe. (powermetal.de)

Bereits bei den ersten beiden Songs krieg´stellen sich bei mir die Zehennägel auf … und allein schon deshalb sollte man sich dieses Album anhören !

Freilich hätte dieses Album ein esseres Covder verdient !!!

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Besetzung:
Joey Albrecht (guitar, vocals)
Ingo Bischof (keyboards, vocals)
Tommy Goldschmidt (percussion, vocals)
Gerald „Luciano“ Hartwig (bass, vocals)
Norbert Lehmann (drums, percussion)

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Titel:
01. Pacemaker (Albrecht/Bischof/Hartwig/Goldschmidt) 2.44
02. I Don’t Care (Albrecht/Fabian) 5.46
03. Crosswords & Intermissions (Bischof/Gates) 6.43
04. Don’t Send Me Your Money, Send Me Your Heart (Albrecht/Fabian) 5.13
05. Wild River (Albrecht/Fabian) 5.29
06. Lamento Juvenil (Start To Fight) (Goldschmidt/Albrecht) 3.48
07. California Gigging (Hartwig/Gates) 3.04
08. „Oberbaum“ Bridge (Bischof/Gates) 7.38
+
09. Johnny B. Goode (Single A-Side, 1974) (Berry) 2.38
10. Going Down (Single B-Side, 1974) (Nix) 3.47

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