Verschiedene Interpreten – Beat-Party (1977)

FrontCover1Ich vermute mal, dass auch in der DDR Sampler sehr willkommen waren, boten sie denn, wie auch in der alten Bundesrepublik die Möglichkeit, sich über unterschiedliche Interpreten einen ersten Eindruck zu verschaffen, um dann – bei Bearf- sich mit bestimmten Interpreten näher zu beschäftigen.

Hier ist so ein Sampler aus dem Jahr 1977, bei dem mich erstmal der Titel ein wenig irritierte, da der Begriff „Beat-Musik“ hier im Westen damals schon längst ein Auslaufmodell war, denn … der Punk stand ja schon heftig kopfend vor der Tür.

Sei´s drum … geboten wir ein aktueller Querschnitt von den damaligen DDR-Bands, von denen so etliche bis heute einen klangvollen Namen haben (Karat, Puhdys, Lift).

Und dann gibt es noch etliche Combos, die zumindest mir eher weniger bis gar nichts sagen: Die Band Skalden stammte ja eigentlich aus Polen, aber sie hatten auch diverse Aufnahmen in deutsch produziert. Oder “ Ingrid Pollow & Gruppe Toast“ und „Gruppe Fonograf“ (die stammte wiederum aus Ungarn) – Der Song „Mädchen in der ersten Reihe“ ist ganz schön pfiffig mit passenden Puszta-Klängen.

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Skalden

Es gibt also so einiges zu entdecken und dabei ist auch ein gewisses schmunzeln ob der z.T. trolligen Lieder („Kein Schlaflied). „Ticke Tom“ klingt ein wenig wie Simon & Garfunkel

Aber natürlich bleibt meine Favorit bei diesem Album der Song „Alt wie ein Baum“, eine weitere Puhdys-Hymne, die längst den Test der Zeit bravorös bestanden hat. Ein Hauch von französischem Chansons erklingt dann bei „Ein guter Tag“.

Also … ein weites Feld, das sich hier auftut …

 

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Titel:
01. Skalden: Frühling (Wszysto Kwitnie Wkolo) (Zielinski/Bobrowski/Branoner) 2.55
02. Gruppe Wir: Gartenparty (Ziegler/Brandenstein) 3.00
03. Gruppe Kreis: Du machst mich müd‘ (Fritzsch/Gertz) 3.45
04. Gruppe Hungaria: Der Platz neben mir (Az Utolto Sorban) (Fenyö) 2.55
05. Veronika Fischer & Band:  Nein, Doktor, nein     3:27
06. Puhdys: Alt wie ein Baum (Puhdys/Lasch) 2.45
07. Gruppe Fonograf: Mädchen in der ersten Reihe (Az Elsö Sorban Ült) (Mòricz/Bròdy/Branoner) 2.30
08. Maryla Rodowicz: Kein Schlaflied (Piosenkaprzeciw Zapsypiami)     2:45
09. Gjon Delhusa: Ticke Tom (Delhusa/Gertz) 3.20
10. Angelika Mann & Reinhard Lakomy-Ensemble: Sieben Zwerge (Delhusa/Gertz) 2.45
11. Rote Gitarren: Ein guter Tag (Mam Dobry Dzien) (Krajewski/Patuszynski/Branoner) 2.50
12. Gruppe Elefant: Drei Mädchen und eine Band     2:55
13. Gruppe Lift: Wasser und Wein (Heubach/Demmler) 3.40
14. Gruppe Expreß:  Wenn Musikanten heimwärts fahren (Lemke/Görke/Demmler) 3.00
15. Karat: So ’ne Kleine (Swillms/Branoner) 3.10
16. Ingrid Pollow & Gruppe „Toast“: Nobody Knows (Traditional) 3.17

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Gruppe Expreß

Ute Freudenberg & Elefant – Alles oder nichts (1982)

FrontCover1Guter DDR Rock … den kann man hier hören, gepaart mit ein paar Verbeugungen vor dem Schlagerpublikum:

Die Gruppe Elefant wurde 1976 von Studenten der Hochschule für Musik Franz Liszt in Weimar gegründet.
Inhaltsverzeichnis
Die Idee für den Namen lieferte das bekannte Weimarer Restaurant und Hotel Elephant. Unter geschäftlicher Leitung von Burkhard Lasch fand die Gründung der Band dort statt.
Die erste Veranstaltung ging in dieser Besetzung zum Fasching 1976 in der Weimarhalle über die Bühne. Der erste Titel, der bei Amiga produziert wurde, war das Ur-ur-Lied; es folgte Drei Mädchen und eine Band. Beide Titel erschienen 1976 auf der ersten Single der Gruppe.

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Die Urbesetzung von Elefant, 1976

Da nicht alle Mitglieder bereit waren, ihr Studium für eine Musikerkarriere aufzugeben, gab es im Laufe der Zeit viele Umbesetzungen. 1980 zog die Band nach Ost-Berlin um. Dabei wurden alle Musiker bis auf Ute Freudenberg ausgetauscht. Michael Heubach (Keyboard), Peter Piele (Schlagzeug), Werner Kunze (Gitarre), Bernd Henning (Gitarre) und Bassist Bodo Huth traten fortan als Begleitband Freudenbergs auf. Im selben Jahr feierten Ute Freudenberg und Elefant mit dem Lied Jugendliebe einen großen Erfolg. Heubach wurde 1981 durch Manfred Hennig ersetzt. 1984 übersiedelte Freudenberg in die Bundesrepublik Deutschland. Damit bestand die Gruppe Elefant nicht mehr. Huth wechselte zu Prinzip, Henning zu Part Zwo (Quelle: wikipedia)

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Und natürlich war ich dann auch interessiert … ein wenig von der Sängerin Ute Freudenberg zu erfahren:

Ute Freudenberg (* 12. Januar 1956 in Weimar; zeitweiliger Künstlername Heather Jones) ist eine deutsche Pop- und Schlagersängerin.
1971 wurde Ute Freudenberg im Alter von 15 Jahren im heutigen Ferienpark Feuerkuppe in Straußberg nahe Sondershausen im Kyffhäuserkreis als Gesangstalent entdeckt. 1972 setzte sie sich mit fünf weiteren Mädchen in einem Nachwuchswettbewerb für weibliche Musiktalente durch. Im selben Jahr hatte sie ihren ersten Fernsehauftritt bei Sechs Mädchen und Musik. Von 1972 bis 1977 studierte sie an der Franz-Liszt-Musikhochschule in ihrer Heimatstadt. 1976 war sie Gründungsmitglied der Rockband Elefant, die zwei LPs und zwölf Singles veröffentlichte. Ihr bekanntestes Lied ist bis heute Jugendliebe. Weitere Hits zu DDR-Zeiten waren Wie weit ist es bis ans Ende dieser Welt?, Und wieder wird ein Mensch geboren und Es gibt für mich kein fremdes Leid im Duett mit Wolfgang Ziegler.

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Ute Freudenberg, 1980

Am 15. März 1984 heiratete Ute Freudenberg den 13 Jahre älteren Stuntman Peter Pieper, von dem sie sich 2010 trennte. Ebenfalls 1984 kehrte sie nach einem Fernsehauftritt in der Aktuellen Schaubude in Hamburg nicht in die DDR zurück. Sie übersiedelte nach Düsseldorf, arbeitete als Studiosängerin und hatte Auftritte in den Niederlanden und auf Kreuzfahrtschiffen. (Quelle: wikipedia)
Knackiger Rock von einer profunden Band eingespielt … und gesungen von einer nicht minder kompetenten Sängerin … zuweilen erinnert sie an die Soulröhre Joy Fleming, und das ist ja schon mal keine schlechte Adresse, oder ?

Singles

Single Veröffentlichungen

Und dann mag ich noch auf die Texte hinweisen. Sie stammen allesamt von Burkhard Lasch („Alt wie ein Baum“ ist auch von ihm). Und gut, sie mögen gelegentlich die Grenze zum Kitsch überschritten haben … aber viele der Texte lassen einen aufhorchen, sind stimmig und ja, sie sprechen mich auch heute noch an …. vermutlich weil ich so ein alter Sozialromantiker bin …

Burkhard Lasch

Burkhard Lasch … präsentiert eine kleine Auswahl jener Scheiben, bei denen er als Texter wohl erfolgreich war.

Besetzung:
Frank Fehse (keyboards, vocals)
Ute Freudenberg (vocals)
Bernd Henning (guitar, vocals)
Werner Kunze (bass, guitar, Keyboards, vocals)
Peter Piele (drums, percussion)
+
Manfred Hennig (keyboards, vocals)
Bodo Huth (bass bei 01.)
+
Streichergruppe Otto Karl Beck

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Titel:
01. Manchmal braucht jeder einen Freund (B.Henning) 4.18
02. Alles oder nichts (Huth) 3.36
03. Hilf, daß wir ewig ruhlos sind (Kunze) 5.15
04. Du hast keine Ahnung (Kunze) 3.18
05. Was wär die Welt (Freudenberg) 3.23
06. Und wieder wird ein Mensch geboren (Freudenberg) 3.32
07. Showman (Kunze) 3.30
08. Mach keine Hektik (B.Henning) 3.06
09. Zärtlichkeit verloren (Kunze) 3.16
10. Mit den Augen der Kinder gesehen (Kunze) 5.29

Alle Texte: Burkhard Lasch

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Was wär‘ die Welt, wenn die Liebe ihr fehlt.
und die Menschen sich nicht mehr als Hände geben.
Was wär‘ die Welt, wenn die Liebe ihr fehlt.
Für den Frieden dieser Erde, für das Leben.

Soll ich den Blick verschließen in einer Zeit wie dieser?
Nein, glücklich heißt nicht blind zu sein.
Darum werd‘ ich nicht schweigen, auch meine Ängste zeigen.
Ich will kein Dasein ohne da zu sein.

Was wär‘ die Welt, wenn die Liebe ihr fehlt,
und wenn Krieg die Macht hat alles zu zerstören.
Was wär‘ die Welt, wenn die Liebe ihr fehlt,
wenn wir willenlos wie Staub der Erde sind.

Sehe die Menschen um mich
Für sie sing‘ ich mein Lied
Zärtliche Stunden und dich
Dafür sing‘ ich mein Lied
Und sehe Augen der Not
singe ihnen mein Lied.
Neutronen statt Brot
hilft mein Lied.