Element Of Crime – Basically Sad (1986)

FrontCover1Weil ja gerade von Sven Regener die Rede war:

Element of Crime ist eine deutsche Band, die in der Besetzung Gitarre, Bass, Schlagzeug und Gesang/Trompete melancholisch-chansoneske Pop- und Rockmusik spielt.

Gegründet wurde die Band 1985 von dem gebürtigen Bremer Sven Regener, der später als Autor des Buchs Herr Lehmann und als Drehbuchautor des gleichnamigen Kinofilms bekannt wurde. Regener singt und spielt Gitarre, Trompete und Klavier. Der Bandname ist dem gleichnamigen Titel eines Films von Lars von Trier entliehen.

Ein weiteres, bis heute in der Band aktives Gründungsmitglied ist der Gitarrist Jakob Friderichs (alias Jakob Ilja, geb. 1959). Er lernte Regener noch bei ihrer gemeinsamen Funkband „Neue Liebe“ kennen. Zur Urbesetzung gehörte außerdem der Bassist Paul Lukas alias Veto. Der Schlagzeuger Uwe Bauer und der Saxophonist Jürgen Fabritius verließen die Band bereits 1986. Neuer Schlagzeuger wurde Richard Pappik.

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Erste Erfolge stellten sich 1987 ein; das von John Cale produzierte Album Try to be Mensch wurde über 10.000-mal verkauft. Zudem fand die erste große Tour außerhalb Berlins statt.

Am 17. Oktober 1987 kam es bei einem inoffiziellen Auftritt vor 2.000 Zuhörern in der überfüllten Ost-Berliner Zionskirche in Prenzlauer Berg nach dem Konzert zu Übergriffen rechtsextremer Skinheads auf das Publikum,[2] siehe Überfall auf die Zionskirche.

Wenig erfolgreich blieben 1989 die Adaptionen mehrerer Lieder von Kurt Weill beim „Festival de la Bâtie“. Auch insgesamt schien die Erfolgszeit von Element of Crime zu Ende zu sein. Da man sich aus finanziellen Gründen eine schöpferische Pause nicht leisten konnte, entschied man sich für eine Reform: Die Texte von Element of Crime wurden ausschließlich deutschsprachig. So erschien 1991 mit Damals hinterm Mond das erste komplett deutschsprachige Album. 1992 spielten Element of Crime im Vorprogramm bei Herbert Grönemeyer auf etwa der Hälfte seiner Tournee.

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1993 landete mit Weißes Papier zum ersten Mal ein Element-of-Crime-Album in den Charts. David Young (1949–2022), der als Toningenieur und Produzent bereits seit 1988 die Alben der Band aufnahm, begleitete sie fortan als Gitarrist und später als Bassist bei Live-Auftritten. David Young starb am 31. August 2022.

1995 trennten sich Element of Crime von ihrem Bassisten Paul Lukas; an seine Stelle trat Christian Hartje. 1996 entstand Die Schönen Rosen, eine Platte, die mit ihrem kargen Sound und etwas sprödem Charme eher an die frühen, englischen Werke der Gruppe anknüpfte. Das Album teilte den Erfolg seiner Vorgänger und stieg nach seiner Veröffentlichung im Herbst 1996 auf Platz 24 in die deutschen Album-Charts ein.

Im Frühjahr 1998 begannen Element of Crime mit dem Schreiben neuer Lieder und nahmen diese auch sofort nach ihrer jeweiligen Entstehung auf. So entstand im Laufe des Jahres während einer ganzen Reihe viertägiger Sessions das Album Psycho, das im Frühjahr 1999 erschien.

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Im Anschluss daran begannen sich die Bandmitglieder in Nebenprojekten zu engagieren. Jakob Ilja war bei den 17 Hippies und „Das dreckige Dutzend“ aktiv, Richard Pappik komponierte Kindermusik. Christian Hartje und Sven Regener waren Gastmusiker bei „Das Holz“. In den Jahren 2000 und 2001 experimentierte die Band an neuen Wegen und arbeitete für Leander Haußmann (Sonnenallee, Peter Pan, Herr Lehmann) im Bereich Theater- und Filmmusik.

Im November 2001 erschien Romantik, das sich lange in den Charts hielt. Eher ungewöhnlich für Element of Crime waren die Auftritte bei Rock am Ring und Rock im Park im Jahr 2002, in dem Hartje dann die Band verließ und David Young ihr Bassist wurde.

Am 30. September 2005 erschien das Album Mittelpunkt der Welt, das auf Platz 7 der Albumcharts einstieg. Die bereits am 12. September 2005 veröffentlichte Single Delmenhorst brachte der Band die erste Platzierung in den deutschen Single-Charts ein: Sie rangierte vier Wochen unter den Top 100 (Platz 402 in der Jahresauswertung).

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Nach einer ausgedehnten Tour zu Mittelpunkt der Welt und einer anschließenden Schaffenspause kehrten Element of Crime im August 2008 mit der Veröffentlichung von sieben neuen Songs (darunter drei instrumentale Stücke) im Soundtrack des Leander-Haußmann-Films Robert Zimmermann wundert sich über die Liebe zurück. Dies brachte der Band 2009 eine Nominierung für den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Beste Filmmusik ein. Als limitierte Vinylsingle erschien zudem der Song Ein Hot Dog unten am Hafen.

Am 18. September 2009 erschien das neue Album Immer da wo du bist bin ich nie, das auf Platz 2 der offiziellen Media-Control-Charts einstieg, die höchste Platzierung in der Bandgeschichte. Im Sommer davor hatten Element of Crime einige Konzerte gespielt. Von ihrem Auftritt bei Inas Nacht am 19. November 2009 wurde ihr Lied Am Ende denk ich immer nur an dich zusammen mit neun weiteren Gastauftritten auf der Bonus-CD Inas kleine Nachtmusik mit Ina Müllers Album Ich bin die veröffentlicht.

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Anfang 2010 absolvierte die Band eine Tour durch Deutschland, Österreich und die Schweiz. Im August 2010 erhielten Element of Crime für ihr Album Immer da wo du bist bin ich nie ihre erste Goldene Schallplatte. Fremde Federn ist der Titel der im November 2010 bei Universal erschienenen CD, die eine Sammlung von Coverversionen enthält, welche die Band im Laufe der Jahre eingespielt hat. Am 26. September 2014 erschien ihr neues Album Lieblingsfarben und Tiere. Im Januar 2015 hatte die Band einen Auftritt im Tatort Der irre Iwan. Seit Frühjahr 2017 arbeitete die Band am Nachfolgealbum von Lieblingsfarben und Tiere. Nachdem die Band bis in den Spätsommer 2017 Konzerte im Rahmen der Veröffentlichung dieses Albums gespielt hatte, wurde im Juni 2018 das neue Album für den Oktober desselben Jahres angekündigt. Bereits auf den Konzerten im Sommer 2017 sowie Auftritten im Frühjahr 2018 – so spielte die Band im Mai 2018 in der Hamburger Elbphilharmonie – wurden zwei bis dato unveröffentlichte Stücke des anstehenden Albums präsentiert, das inzwischen unter dem Titel Schafe, Monster und Mäuse erschienen ist. Im September 2022 verstarb der langjährige Bassist David Young, der die Band wenige Wochen zuvor aus gesundheitlichen Gründen verlassen hatte. Im Februar 2023 erschien Unscharf mit Katze als Vorabsingle des angekündigten Albums Morgens um vier, das am 6. April 2023 erschien. (wikipedia)

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Hier das Debütalbum der Band, das noch im gleichen Jahr dann auch noch bei Polydor veröffentlicht wurde.

„Basically Sad“ war das Debut der Band Element Of Crime,das bereits 1986 veröffentlicht wurde.Kaum ein Mensch weiß noch, dass diese Band damals ihre Platten in englischer Sprache einsang und als eine der hoffnungsvollsten deutschen Gruppen überhaupt galt. Ihr zweites Album wurde 1987 sogar von John Cale produziert(der sogar auf vier Stücken Keyboards beisteuerte). Nach vier Alben entschlossen sie sich dann,auf Deutsch weiter zu machen und wurden langsam zu der Band, die man heute, fast ein Viertel Jahrhundert später,kennt.Ich bin wahrscheinlich einer der ganz wenigen Hörer, die die ersten 3-4 Platten jedem ihrer neueren Werke vorziehen. Besonders dieses Debut und sein Nachfolgewerk sind mir sehr ans Herz gewachsen, obwohl ich mir dessen bewußt bin, dass sie nicht perfekt sind.Woran es genau liegt, kann ich auch nicht wirklich definieren.

Promo-Beilage

Ich weiß, dass die englische Aussprache des Sängers Sven Regener damals Mängel hatte,dass die Band musikalisch noch recht simpel war, dass die einzige Coverversion der Platte „Take me to the River“(Talking Heads) schlecht gewählt und umgesetzt war und dass die eigenen Songtexte eher mäßig waren.Trotzdem liebe ich diese Platte; vielleicht,weil ich mit ihr aufgewachsen bin, oder gerade wegen ihrer Unperfektheit,oder vielleicht, weil es in meinen Augen einfach schöne und gelungene Songs sind.Ich mag den gelangweilten Gesang,die Stücke, die weder schnell noch wirklich langsam sind,und den simplen Sound,in dem man ausser Bass, Gitarre und Drums höchstens mal ein sparsam eingesetztes Saxofon hört und dem ein breiter Klangteppich völlig abgeht.Mir ist egal ob die Scheibe heutzutage als Erfolg gewertet wird oder nicht, ich mag sie. (Jo84)

Uud während ich diesen Beitrag fertigstelle höre ich das großartige Saxophon-Solo bei „A Hundred Floors Higher“ und da gibt´s dann wieder mal Gänsehaut pur …

Und dass sie den alten Soulklassiker „Take Me To The River“ aufgenommen haben … toll, wenngleich diese Interpretation leider längst nicht an das Original herankommt, obwohl auch hier das Saxophonein weiteres mal brilliert.

Aber dann „Moonlight“ … da kommen sie den Velvet Underground ganz, ganz nahe … atemberaubend !

Als Bonus habe ich noch den ersten „hauseigenen“ Podcast der Band (der sich „Narzissen und Kakteen“ nennt) hinzugefügt. Mehr als informativ !

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Besetzung:
Uwe Bauer (drums, percussion, keyboards bei 07.)
Jürgen Fabritius (saxophone, percussion)
Eckard „Veto“ Fietze (bass)
Jakob Ilja (guitar)
Sven Regener (vocals, guitar, trumpet)

Die Polydor Ausgabe:
PolydorAusgabe

Titel:
01. I’ll Warm You Up 3.52
02. It’s A Party 3.44
03. Black And White 4.46
04. You 4.23
05. A Hundred Floors Higher 6.03
06. The Long Goodbye 4.02
07. Take Me To The River 5.57
08. Five Young Men 3.44
09. Moonlight 6.19
+
10. Narzissen und Kakteen Podcast – Basically Sad – 1985_1986 (Die Gründung von Element Of Crime) (2020) 34.26

Musik:
Jakob Fabritius – Jürgen Fabritius – Eckard Fietze – Sven Regener
Texte: Sven Regener
außer bei:
07. Al Green

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