Christian Weidner – Every Hour Of The Light And Dark (2016)

FrontCover1Immer wieder gibt es neue und großartige Talente in der deutschenJazz-Szene … wunderbar:

Christian Weidner (* 4. März 1976 in Kassel) ist ein deutscher Jazz-Saxophonist und -komponist.

Weidner studierte von 1996 bis 1998 an der Hochschule für Musik und Theater Hamburg, 1999 an der Königlichen Musikhochschule Stockholm und von 2001 bis 2002 an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ Berlin. Zu seinen Lehrern zählten Jeff Clayton, John Ruocco, Joakim Milder, Fredrik Ljungkvist, Kamalesh Maitra und Kenny Werner.

Zwischen 1992 und 1998 spielte er im Landesjugendjazzorchester Hessen und 1994 bis 1998 im Bundesjazzorchester. 1996 gewann er den Bundeswettbewerb Jugend jazzt.

Von 1994 bis 2002 gehörte er verschiedenen Formationen Gunter Hampels an. 2001 bis 2004 spielte er im Deutsch-Französischen Jazzensemble unter der Leitung von Albert Mangelsdorff. Darüber hinaus arbeitete er in den Jahren 2001 bis 2006 in diversen Projekten mit dem Komponisten und Elektroniker Simon Stockhausen.

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2004 erschien sein Debüt-Album „Choral“ im Trio mit Antonio Palesano und Daniel Schröteler, produziert vom Label Pirouet Records. Seitdem verbindet ihn eine enge Zusammenarbeit mit dem Label. Daraus resultierten insgesamt acht Veröffentlichungen, darunter drei weitere unter seinem Namen: 2010 das erste Album „The Inward Song“ seines Quartetts mit Colin Vallon, Henning Sieverts und Samuel Rohrer, 2012 das zweite Album „Dream Boogie“, sowie 2016 das dritte Album „Every Hour of the Light and Dark“.

Seit 2011 arbeitet Weidner zusammen mit der Harfenistin Kathrin Pechlof in einem kollektiven Trio mit dem Kölner Kontrabassisten Robert Landfermann.

Ebenfalls seit 2011 ist er Mitglied in Frank Möbus’ Trio Der Rote Bereich.

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Des Weiteren wirkt Christian Weidner mit in Frank Gratkowskis mikrotonalem Saxofonquartett Four Alto,[1] in Robert Landfermanns Quintett mit Elias Stemeseder, Sebastian Gille und Jim Black, sowie im Trio des norwegischen Vibraphonisten Karl Ivar Refseth und im Duo mit dem Sprecher Christian Brückner.

Weidner erhielt Studioförderpreise und ein Kompositionsstipendium des Berliner Senats. Er leitete Workshops an den Hochschulen in Dresden, Hannover und Danzig sowie an diversen Orten im Rahmen von Goethe-Tourneen in Südostasien, Afrika und Osteuropa.

Seit 2013 kuratiert er gemeinsam mit Kathrin Pechlof die Konzertreihe Serious Series in Berlin.

Im Herbst 2015 wurde Christian Weidner zum Professor für Saxofon an die Musikhochschule Stuttgart berufen. (wikipedia)

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Hier sein 4. Solo-Album:

Die Zeiten, in denen der Free Jazz ähnlich der sogenannten neuen klassischen Musik als Bürgerschreck galt, der für leere Konzertsäle sorgte, sind vorbei. Heute wird diese Strömung des Jazz, deren Bezeichnung auf eine LP Ornette Colemans aus dem Jahr 1960 zurückgeht, weitgehend als eine der zahlreichen Ausdrucksmöglichkeiten des Jazz goutiert und Konzertveranstalter setzen Bands, wie das Weidner Quartett in seiner aktuellen Besetzung ob der enormen Nachfrage entspannt auf ihr Veranstaltungsprogramm. Immerhin ist ja seit Colemans Weckruf bereits ein halbes Jahrhundert ins Land gegangen und für beinahe zwei Generationen stellt der Free Jazz den Normalfall dar.

Bei Pirouet ist jetzt mit Every Hour of Light and Dark bereits das vierte Album mit dem Altsaxofonisten Christian Weidner erschienen. Der unmittelbare Vorgänger des aktuellen Albums, dem zweiten Album mit derselben Quartettbesetzung – Dream Boogie – war ob seiner allseits gelobten eleganten, ja geradezu beschwingten, jedoch niemals glatten Gangart international ein enormer Erfolg bei Presse und Publikum. Kein Wunder also, dass sich Pirouet getraut hat, ein weiteres Album mit den Musikern dieses bewährten Quartetts aufzulegen.

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Sämtliche Stücke des aktuellen Albums stammen aus dem Ideenpool des Bandleaders, der unter anderem bereits zu einem frühen Zeitpunkt seiner Karriere von der deutschen Avantgarde-Legende Gunter Hampel, aber auch von Kenny Werner inspiriert erkannt hat, dass eine eigenständige Musiksprache die Voraussetzung dafür ist, als Free Jazzer nachhaltig zu bestehen. Dass er eigenständig Neues zu schaffen vermag hat Christian Weidner bereits mit seinen früheren Alben bewiesen. Dass seine spezielle Gangart noch um einige Grade verfeinert werden kann, demonstriert er gleich mit dem ersten Stück des jetzt vorgelegten Albums. In Thetys schwebt der delikate Saxophonsound, den Weidner aus einem Instrument zaubert, der impressionistischen Welt eines Claude Debussy verwandt, über den Köpfen seiner Quartettkollegen, die dieser unaufgeregten, farbigen Klangwelt eine unaufgeregte Grundlage schaffen, auf der sie erblüht und gedeiht.

Die Gewichtslosigkeit In Weightless, die ausladenden Leerräumen zwischen den Noten geschuldet ist, schafft eine zauberhafte Klanglandschaft, die zeitlos aufgespannt bis ins Unendliche zu reichen scheint. Konträr dazu, nämlich energiegeladen und rhythmisch vorwärtsdrängend geht es im Dance Fantasm zu, bevor die Stimmung nach diesem heiteren, aber kurzen Zwischenspiel mit In Memoriam in ruhiges Fahrwasser zurückkehrt. Der Kreis schließt sich durch Rückkehr zur Stimmung des Anfangstitels in As Long as Now.
Der feinmaschig gewebte, farbige Sound des Quartetts wurde von Jason Seizer im Oberhachinger Tonstudio von Pirouet Records kongenial eingefangen und kompetent abgemischt. (highresaudio.com)

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Besetzung:
Achim Kaufmann (piano)
Samuel Rohrer (drums)
Henning Sieverts (bass)
Christian Weidner (saxophone)

Inlets

 

 

 

 

 

 

 

 

Titel:
01. Tethys 5.01
02. Every Hour Of The Light And Dark 6.31
03. Fuzzy Membership 4.33
04. Weightless 7.07
05. Dance Fantasm 1.51
06. In Memoriam 8,12
07. Fairy Tales Friends 5.48
08. As Long As Now 4.29

Musik: Christian Weidner

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Die offizielle Website:
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