Die Firma Märklin – Alte Märklin – Kataloge (1932 – 1967)

TitelFreunde nostalgischer Kindheitserinnerungen kommen hier woh auf ihre Kosten …:

Die Gebr. Märklin & Cie. GmbH ist ein Spielzeughersteller im schwäbischen Göppingen. Märklin ist heute vor allem für seine Modelleisenbahnen bekannt und ist derzeit mit 108,8 Millionen Euro Jahresumsatz (Stand: 2011) Marktführer der europäischen Modelleisenbahnbranche.

Aktuell produziert das Unternehmen in Göppingen und Győr (Ungarn) (siehe Produktionsstandorte).

Das zunächst mit der Herstellung von Puppenküchen beschäftigte Unternehmen wurde 1859 von Theodor Friedrich Wilhelm Märklin gegründet. Dieser war seit 1840 in Göppingen wohnhaft, als Flaschnermeister selbständig und heiratete ebenfalls 1859 Caroline Hettich, die in der Firma mitarbeitete und als Vertreterin ganz Süddeutschland und die Schweiz bereiste. Sie soll die erste weibliche Handelsreisende ihrer Zeit gewesen sein. 1866 starb Theodor Friedrich Wilhelm Märklin, seine Frau konnte das Unternehmen aber für die Söhne erhalten. Eugen und Karl Märklin übernahmen das Unternehmen ab 1888 als Gebr. Märklin. Die Produktpalette umfasste zu dieser Zeit Puppenküchen, Karren jeglicher Art, Modelle von Schiffen, Karussells, Kreisel und Bodenläufer.

Durch Unternehmenspolitik und den Aufkauf des Blechspielzeugherstellers Ludwig Lutz in Ellwangen im Jahr 1891 expandierte das Unternehmen. Im gleichen Jahr präsentierten die Gebrüder Märklin auf der Leipziger Frühjahrsmesse erstmals eine Eisenbahn als Uhrwerkbahn mit Schienenanlage in Form einer Acht. Damit legten die beiden Unternehmer den Grundstein zu dem Welterfolg der Spielzeugeisenbahn von Märklin. Märklin ist es zu verdanken, dass in dieser Zeit auch die Spurweiten vereinheitlicht wurden und in ihren Grundzügen noch heute weltweit gelten. Bis dahin hatte es unter den Modelleisenbahnen Unterschiede in den Größen gegeben, die es verhinderten, einzelne Teile verschiedener Bahnen miteinander zu kombinieren, selbst wenn sie vom selben Hersteller stammten. Märklin selbst verwendete damals die Spur 1 (Maßstab 1:32).

Beispiel011909 umfasste die Produktpalette 90 verschiedene Dampfmaschinenmodelle, Puppenstuben- und Küchenzubehör, Karussells, Autos, Flugzeuge, Schiffe, Kreisel und Metallbaukästen. Ab 1926 wurde die elektrische Bahn mit 20 V Wechselstrom (zunächst noch mit einer Glühlampe als „Vorwiderstand“) eingeführt, welche ohne die Laufzeitbeschränkung der Uhrwerke oder der Spiritus-Brennzeit kontinuierlichen Spielbetrieb erlaubte. 1929 kamen zu den schwarz-messingfarbenen Teilen der Metallbaukästen farbige Teile hinzu.

Mit den Jahren wurde die Modelleisenbahn zum wichtigsten Produkt von Märklin. 1935 trat Fritz Märklin in die Geschäftsführung ein. Nachdem das von Stephan Bing gegründete Unternehmen Vereinigte Spielwaren Fabriken Nürnberg zur Leipziger Frühjahrsmesse 1935 die erste moderne Tischeisenbahn in der Baugröße 00 unter dem Markennamen TRIX Express vorstellte, folgte Märklin zur Herbstmesse dieses Jahres ebenfalls mit einer Tischeisenbahn in dieser Baugröße. Es gab bereits in den Jahren 1922 bis 1932 eine Tischbahn von Bing, die jedoch technisch nicht ausgereift war. Die Baugröße 00 war mit einem Maßstab von (damals nur angenähert) 1:87 nur halb so groß wie die bis dahin kleinste Spur 0 (1:43 oder 1:45). In den Jahren bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs entwickelten TRIX und Märklin zahlreiche technische Neuerungen, mit denen die Praxistauglichkeit und der Spielwert der 00-Bahnen gesteigert wurde, womit diese Baugröße den größten Teil des Marktes erobern konnte. Der geringe Platzbedarf und die vergleichsweise niedrigen Kosten sorgten dafür, dass Modelleisenbahnen nun von einem größeren Teil der Haushalte gekauft werden konnten.

Die Baugrößenbezeichnung 00 für den Maßstab 1:87 wurde ab 1950 in „Halb-Null“, mit der bis heute üblichen Abkürzung H0, gesprochen „Ha Null“, geändert. Durch den rasanten Anstieg der Absatzzahlen von Modelleisenbahnen in den 1950er und 1960er Jahren wurde Märklin zu einem der weltweit größten Anbieter dieser Branche.

1969 kam mit der „neuen Spur 1“ die Traditionsbaugröße von 1891 zurück in den Märklin-Katalog, zunächst allerdings nur als Spielbahn ausgelegt. Eine Dampflokomotive der DB-Baureihe 80 und eine Diesel-Werkslokomotive zogen erste Personen- und Güterwagen dieser alten Spurweite in Wohnzimmern und Gärten. Ab 1978 wurde die Baugröße anspruchsvoller ausgerichtet, bis 1984 auch das legendäre „Schweizer Krokodil“ in dieser Baugröße vorgestellt wurde. 1994 erlebte die Spur 1 eine Renaissance der klassischen Blech-Technologie als „Maxi-Bahn“, einer Spielbahn für Kinder, deren Herstellung jedoch wieder eingestellt wurde.

1972 wurde zur Nürnberger Spielwarenmesse die Spur Z im Maßstab 1:220, genannt „Mini-Club“, als Neuheit vorgestellt. Bis 2007 war dies die kleinste in Großserie hergestellte Modellbahn.

Ab 1984 wurde für H0 und Spur 1 eine digitale Mehrzugsteuerung angeboten. Bis zu 80 Loks konnten damit unabhängig voneinander in einem Stromkreis über bis zu 256 Weichen oder Signale hinweg gesteuert werden. Inzwischen können Computer bestimmte Steuerungsaufgaben der ursprünglich unternehmenseigenen Steuer-Chips übernehmen und die Anzahl steuerbarer Loks und Weichen ist auf Werte gestiegen, die selbst für Sammler und Großanlagen eher utopisch sind.

1997 übernahm das Unternehmen den bis dahin eigenständigen Mitbewerber Trix aus Nürnberg.

Aus dem Katalog des Jahres 1932

Aus dem Katalog des Jahres 1932

In der Nacht zum 18. Januar 2005 wurde in das unternehmenseigene Märklin-Museum eingebrochen. Entwendet wurden Exponate der historischen Spur 1, alle ausgestellten Fahrzeuge der Spur 0, die vor 1910 hergestellten Schiffe, sowie Dampfmaschinen und unersetzliche Prototypen der Spur 00. Das älteste Fahrzeug des Museums, die erste Lokomotive von 1891, wurde ebenfalls gestohlen. Nach Aufklärung des Falls im März 2005 waren die Exponate seit Mai 2005 wieder in der Ausstellung zu sehen.

Am 11. Mai 2006 wurde die Gebr. Märklin GmbH nach einigen Jahren sinkender Umsätze und zuletzt gar Verlusten an die britische Finanzgruppe Kingsbridge Capital verkauft, eine Tochtergesellschaft der österreichischen Hardt Group. Die neuen Gesellschafter sahen Wachstumspotential aufgrund der Bekanntheit der Marke insbesondere bei Sammlern. Mittelfristig wurden eine Sanierung und der Weiterverkauf angestrebt. Zum 1. Februar 2007 wurde Axel Dietz Geschäftsführer und Teilhaber des Unternehmens.

Am 26. Juli 2007 wurde die Übernahme des insolventen Unternehmens Ernst Paul Lehmann Patentwerk OHG, Hersteller der Lehmann-Groß-Bahn, durch Märklin bekanntgegeben.

Am 22. August 2007 wurde das Unternehmen Hübner Feinwerktechnik GmbH in den Märklin-Unternehmensverbund integriert. Alle Werkzeuge sowie das Fertigwaren- und Ersatzteillager gingen an Märklin. Die Lieferung der Fertigware, die Ersatzteilversorgung und der Reparaturservice werden in vollem Umfang zentral von Göppingen aus fortgeführt.

Ausschnitt Märklin Hafenanlage Nr. 14 Gleisplanheft 0350, Faller Sägemühle 229, 1954

Ausschnitt Märklin Hafenanlage Nr. 14 Gleisplanheft 0350, Faller Sägemühle 229, 1954

Am 11. August 2008 wurde bekannt, dass der Vorsitzende der Geschäftsführung, Axel Dietz, am Ende des Jahres 2008 ausscheiden wolle. Ein Nachfolger wurde nicht berufen, die zwei verbliebenen Mitglieder der Geschäftsführung, Dietmar Mundil und Thomas Bauer, bekamen vom Beirat erweiterte Verantwortungsbereiche. Ende Januar 2009 sollte Ralf Coenen den aus Altersgründen ausscheidenden Dietmar Mundil als Geschäftsführer ablösen.

Anfang Februar 2009, zeitnah zum 150-jährigen Bestehen des Unternehmens, wurde u. a. der Zahlungsverzug beim Januarlohn gemeldet. Am 4. Februar 2009 sah sich das Unternehmen gezwungen, beim Amtsgericht Göppingen Insolvenz anzumelden, nachdem Verhandlungen über die Verlängerung von Krediten gescheitert waren.

Das Unternehmen führte seine Geschäfte anschließend unter dem Insolvenzverwalter Michael Pluta fort, der noch im Februar 2009 Kurt Seitzinger als neuen Geschäftsführer einsetzte.[9] Es stellte sich heraus, dass im Jahr 2006 10,7 Mio. Euro Beraterhonorare gezahlt worden waren (bei einem Verlust von 13 Mio. Euro) und im Jahr 2007 noch einmal weitere 13,8 Mio. Euro (bei einem Verlust von 16 Mio. Euro); insgesamt waren in den drei Jahren vor der Insolvenz 40 Mio. Euro an Beraterhonoraren angefallen.

Beispiel02

Aus dem Katalog des Jahres 1965

Auf der Nürnberger Spielwarenmesse vom 5. bis 10. Februar 2009 war das Unternehmen im üblichen Rahmen vertreten. Am 19. und 20. September 2009 fanden trotz der Insolvenz die Märklintage zum 150-jährigen Bestehen der Firma mit rund 45.000 Besuchern statt.[12] Die Veranstaltungsorte waren der Bahnhof Göppingen, die Werfthalle im Stauferpark, das Firmengelände von Leonhard Weiss und die Märklin-Erlebniswelt. Vom 30. September bis 4. Oktober 2009 nahm das Unternehmen Märklin an der Schweizer Spiel-und-Hobby-Messe Suisse Toy teil.

Am 4./5. Dezember 2009 und am 17./18. September 2010 veranstaltete Märklin in Göppingen Tage der Offenen Tür und lud zu einem Werkbesuch ein. Im November 2010 löste Stefan Löbich Kurt Seizinger als Geschäftsführer ab.

Am 21. Dezember 2010 stimmten 1.350 Gläubiger dem Insolvenzplan des Insolvenzverwalters Michael Pluta zu. Damit war die Grundlage gelegt, dass die nun den Gläubigern (vor allem der BW-Bank, Goldman Sachs sowie der Kreissparkasse Göppingen) gehörende und wieder mit positiven Ergebnissen[14] arbeitende Firma aus eigener Kraft „gesund“ werden konnte. Hierzu wurden allerdings rund 400 Arbeitsplätze abgebaut. Im September 2011 wurde Wolfrad Bächle zweiter Geschäftsführer von Märklin; er verantwortet seitdem den Bereich Technik.

Aufgrund eines Schiedsgerichtsurteils Ende 2011 soll Alix Partner wegen fehlerhafter Beratung des Investors Kingsbridge 14 Mio. Euro Schadenersatz zahlen.

2012 erzielte Märklin einen Umsatz von 109 Millionen Euro, der EBIT (= betriebswirtschaftliche Kennzahl für die Gewinn) lag bei rund 10 Millionen Euro.

Im März 2013 hat einer der Gründer des Spielzeugherstellers Simba-Dickie, Michael Sieber, mit der zusammen mit seinem Sohn neu gegründeten Sieber & Sohn GmbH & Co. KG das Unternehmen Märklin übernommen.[18] Der Großteil der 480 Angestellten stimmte zudem Änderungsarbeitsverträgen zu, die Abstriche gegenüber dem gültigen Flächentarif der IG Metall bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie bei Tariferhöhungen für weitere fünf Jahre vorsehen. Im Gegenzug erhielten die Beschäftigten eine Arbeitsplatzgarantie bis 2019.

Am 22. Juli 2013 wurde bekanntgegeben, dass Stefan Löbich Märklin verlasse.

Aus dem Katalog des Jahres 1967

Aus dem Katalog des Jahres 1967

Der Markt für hochwertige Spielwaren, insbesondere Modelleisenbahnen, muss sich bei technisch interessierten Kindern und Jugendlichen nicht nur gegen die klassischen Freizeitthemen Sport und Modellbau behaupten, sondern auch gegen die Möglichkeiten des Computers in den Kinderzimmern. Das Unternehmen versuchte diesem Trend unter Beibehaltung der Bindung an den Fachhandel zu begegnen, indem immer höherwertige und aufwendig verarbeitete eigentliche Sammlermodelle lanciert wurden, die ein zahlungskräftiges Publikum fortgeschrittenen Alters ansprachen. Teils wurde diese Klientel auch wieder verprellt, indem formgleiche oder -ähnliche Modelle in unzähligen Varianten zu hohen Preisen auf den Markt gebracht wurden. Sammlermodelle zeichneten sich zuvor durch eine gewisse Limitiertheit aus. Wer als Sammler bei Märklin auf „Vollständigkeit“ sammeln will, muss finanzstark sein. Anfang der 2000er Jahre betrug der Summenpreis der Produkte eines Märklin-Katalogs der meistgesammelten Spurweite H0 ca. 65.000 DM, auf zirka ein Viertel davon beliefen sich die Neuerscheinungen.

Das Unternehmen beschritt eigene Wege zur Steuerungstechnik der Modellbahnen; das von Märklin verwendete sogenannte Motorola-Format war lange Zeit exklusiv, proprietär und mit funktionalen Einbußen versehen, was die Feinfühligkeit der Steuerung von Lokomotiven anbelangte. Es war darum wichtig, dem Produkt Modellbahn eine breitere Basis zu verschaffen (ein Märklin-Manager prägte den Satz „Wer das erste Gleis in das Kinderzimmer wirft, hat gewonnen.“): Märklin bot – als Traditionsbruch – Einsteiger-Sets im Weihnachtsgeschäft bei Discountern an. Die Konkurrenten von Märklin (im Wesentlichen Fleischmann und Roco) haben im Grunde die gleichen Probleme. Bis auf Fleischmann sind aber alle bereits im Ausland tätig geworden. So werden zum Beispiel bei Piko alle Loks aus dem einfachen Hobby-Programm in Asien hergestellt. Die Fertigung eines Teils der Märklin-Produktpalette war ebenfalls nach Fernost ausgelagert, wurde aber ab 2010 wieder nach Deutschland bzw. Ungarn zurückgeholt (Näheres siehe „Produktionsstandorte“).

Am 7. Dezember 2011 erfolgte die Eintragung der Tochtergesellschaft Märklin Engineering GmbH ins Handelsregister. Der Firmenzweck ist die Erbringung von Entwicklungs-Dienstleistungen für die Gebr. Märklin & Cie. GmbH und Externe. Der Geschäftsführer ist Martin Lingens. (Quelle: wikipedia)

So war das wohl damals

So war das wohl damals

Und hier eine handvoll alter Märklin Kataloge, auf dass die Äuglein leuchten:

Die Märklin Kataloge dokumentierten schon immer die an Händler lieferbaren Artikel aus Göppingen. Zunächst wurden die Kataloge noch in sehr kleinen Auflagen hergestellt und waren als Referenz für die Händler gedacht, erst später gab es Kataloge für die Endverbraucher auch in größeren Stückzahlen. Für den ausländischen Markt wurden bereits sehr früh Kataloge in Sprachen wie englisch und französisch herausgegeben, teilweise auch mit angepassten Katalogabbildungen der Modelle.

Doch auch die Händler und Wiederverkäufer waren aktiv und produzierten teilweise eigene Kataloge.

Und hier, bevors zur Präsentation geht, hier ein der Titelbilder jener Märklin-Kataloge, die sich im Päckchen befinden (und zwar die Jahre 1932, 1933, 1937, 1938, 1940, 1949, 1965 und 1967) – Wohl bekomm´s:

Die Märklin Kataloge der Jahre 1932 + 1933

Die Märklin Kataloge der Jahre 1932 + 1933

Die Märklin Kataloge der Jahre 1937 - 1940

Die Märklin Kataloge der Jahre 1937 – 1940

Die Märklin Kataloge der Jahre 1949 - 1965

Die Märklin Kataloge der Jahre 1949 – 1965

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