Verein 1. Welt – 3. Welt (Hrsg.) – Rezepte für eine begrenzte Welt – Bewusst Kochen – Herzhaft Essen (1986)

TitelKochbücher wie diese waren mir früher, erst recht in den 80erJahren ziemlich suspekt, einfach weil sie mit dem Begriff „gesunde Ernährung“ hantierten.

Dabei ist dieses Buch (130 Seiten, Spiralbindung) weitaus mehr als nur ein Kochbuch!

Herausgegeben wurde dieses Buch vom „Verein 1. Welt – 3. Welt“ in Uster/Schweiz. Mir liegt die erweiterte Ausgabe vor, die dann auch in der BRD vertrieben wurde.

Und das Buch ist so ein Buch aus den Anfängen der Ökobewegung, Vegetarier und 3. Weltladen Bewegung, und da werden einem doch passionierten Fleischesser, wie ich wohl einer war und bin, so manch unbequemen Wahrheiten nur so um die Ohren gehauen …

Aber nicht nur das, wenn ich vorhin schrieb, das Buch sei „weitaus mehr als nur ein Kochbuch“ dann bezieht sich das darauf, dass die Autoren es bei Rezepten nicht belassen, sondern auch sehr intensiv über die Politik, die Produktionsbedingungen unserer Ernährung informieren. Und dabei nehmen sie kein Blatt vor den Mund.

Und von daher ist dieses Buch – abseits all der Rezepte – eine geballte Ladung Kapitalismuskritik und das … ähm … nicht zu Unrecht !

Beeindruckend, mit welcher Akribie die einzelnen Themenbereiche (vom Anbau der Nahrungsmittel bis hin zu all diesen Pestiziden, der industriellen Tierhaltung, der Ausbeutung der sog. 3. Welt und auch der Apartheidspolitik bis hin zu all dem Müll, den wir verbrauchen/verursachen) bearbeitet haben. Da kann ich nur sagen: Respekt !

Interessant wäre es die damaligen Aussagen auf einen heutigen Prüfstand zu stellen, dazu fehlen mir aber das entsprechende Fachwissen … vielleicht finde ich da mal jemanden, der sich mehr in dieser Materie auskennt.

Aber für Vegetarier ist dieses  hübsch illustrierte Kochbuch natürlich ein Füllhorn von neuen Kochideen …

Meiner Frau Gemahlin wird sicherlich etliche Anregungen finden … die ich dann auch essen werde … zumindest bin ich schon soweit.

Und … sehr erfreulich…

Website

… es scheint so zu sein, dass es diese damalige Initiative „Verein 1. Welt – 3. Welt“ geschafft hat, sie heißen heute „Claro – Fair Trade AG“ (mit Sitz in Orpund/Schweiz)

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Ja, ja, es klappert die Mühle am rauschenden Bach:
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Eine ganz klare Alternative (sofern man es sich „leisten“ kann):
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Und so stellt sich die „Claro – Fair Trade AG“ heute vor:

Herkunft. Zukunft. Fairness im globalen Handel. Aus Überzeugung und Leidenschaft.

Überlegst du dir beim Einkaufen, woher die Produkte kommen? Wer sie hergestellt hat und unter welchen Voraussetzungen? Bei uns kannst du dich darauf verlassen, dass alles zu fairen Bedingungen produziert und gehandelt wird. Du weisst, dass wir bei der Produktion auf soziale und ökologische Aspekte achten und Dank unserem Engagement die Artenvielfalt in einer kleinräumigen Landwirtschaft gefördert und soziale Projekte unterstützt werden. Nachhaltigkeit ist ein Bestandteil unserer Philosophie – seit 1977.

Unsere Produkte werden von unseren langjährigen Partnern- und Partnerinnen im Weltsüden bezogen. In den claro Läden, Weltläden, dem ausgewählten Fachhandel und unserem Online-Shop findest du ausschliesslich qualitativ hochwertige, fair gehandelte Produkte. Wir beliefern über 100 claro Läden, weitere Weltläden, unsere vier UNICA Fair Fashion Boutiquen, den Lebensmittelfachhandel sowie Handelsorganisationen in Europa.
🤝 Fairer Handel – von den Produzent*innen direkt zu dir

Mit unseren Produzent*innen verbindet uns eine vertrauensvolle und oft jahrelange Partnerschaft. Unser gemeinsames Ziel ist eine sozial und ökologisch nachhaltige Produktion. Und natürlich ist uns auch die Qualität sehr wichtig. Damit du bei uns mit gutem Gefühl geniessen und dich an unseren schönen Produkten freuen kannst.

Die in der Handelsgesellschaft vereinten Aktionärinnen und Aktionäre verbindet die Zielsetzung, einen gerechten Handel zwischen Nord und Süd zu schaffen sowie eine nachhaltige Entwicklung basierend auf den Richtlinien des Fairen Handels zu ermöglichen.
🌱 Handel auf Augenhöhe – Achtsamer Umgang mit Ressourcen

Seit 1977 übernehmen wir Verantwortung für Mensch und Umwelt. Für uns ist es selbstverständlich, die natürlichen Reserven unseres Planeten so wenig wie nötig zu beanspruchen. Schonungsvoller und nachhaltiger Anbau heisst für uns, dass wir mit unseren Produzentinnen und Produzenten wo immer möglich auf biologischen Landbau setzen und sie bei der Umstellung finanziell und mit Know-how unterstützen. Sozial verträgliche Arbeitsbedingungen und die Gleichberechtigung von Frauen gehören zu unseren verbindlichen Grundsätzen. Unseren Handelspartnerinnen und -Partnern begegnen wir auf Augenhöhe.
☀️ Gemeinsam schaffen wir Perspektiven

claro setzt auf langfristige Partnerschaften. Unser fairer Handel ermöglicht eine Verbesserung der Lebenssituation von Produzentinnen und Produzenten in Afrika, Asien, Südamerika und im Nahen Osten. Wir verpflichten uns, ihnen regelmässig Waren abzukaufen. Steht eine Produzent*innenorganisation vor einer Herausforderung oder einem Entwicklungsschritt, den sie nicht allein meistern kann, unterstützen wir persönlich oder finanziell. So stehen wir Familien, Dörfern und Regionen beim Aufbau und langfristigen Erhalt ihrer wirtschaftlichen Existenz zur Seite und schaffen Perspektiven für ein selbstbestimmtes Leben.

Erfahre hier mehr über den Produzent*innen-Förderfonds
🧡 Fair & ökologisch – Einkaufen und Gutes tun

Bei uns findest du die Vielfalt des Weltsüdens: Kaffee, Tee, Honig und Schokolade aus nachhaltiger Produktion und fair gehandelt. Getreideprodukte, Reis, Hülsenfrüchte und Teigwaren von ausgezeichneter Qualität. Süsses, Salziges und Scharfes nach raffinierten Rezepturen. Taschen, Textilien und Schmuck, mit Sorgfalt von Hand mit sozialem Mehrwert gestaltet. Eine grosszügige Auswahl an Geschenkartikeln. Das alles wird von Kleinproduzent*innen hergestellt, die in wirtschaftlich benachteiligten Regionen der Welt leben. claro fair trade erschliesst für sie einen wichtigen Markt.

Mit dem Kauf unserer Produkte leistest du einen wichtigen Beitrag an die Lebensgrundlage der Produzentinnen und Produzenten und du unterstützt unsere hohen Standards für nachhaltige Projekte und den Fairen Handel.
💡 Transparent – für Produkte mit Herkunft und Zukunft

Möchtest du genau erfahren, woher der feine Kaffee kommt, den du gerade probiert hast? Oder nimmt es dich wunder, aus welcher Gegend dein Lieblingshonig stammt? Dann wirf einen Blick in unsere Produzent*innenporträts. Dort erfährst du mehr über unsere Zusammenarbeit mit den einzelnen Produzent*innen und über die Geschichte des fairen Handels.

Musik Szene (Musikzeitschrift) – Mai 1986

TitelUnd wieder einmal so eine Musikzeitschrift aus deutschen Landen, die vielleicht auch den Anspruch hatte, die alte „Sounds“ – Zeitschrift zu ersetzen.

Herausgeber des Heftes war die „Rockteam Musikproduktions GmbH“ (Geschäftsführer: Jürgen Wigginhaus). Der geschäftsführende Chefredakteuer war dann H. Elias Fröhlich.

Der Jürgen Wigginshaus war ein Hans-Dampf-in-allen-Gassen, zumindest was die deutsche Musikszene betrifft. Seit den 70er Jahren ist er im Musikgeschäft tätig und man darf ihn scheinbar auch als „berüchtigt“ bezeichnen.

Dies hat vorrangig was mit seiner Tätigkeit als Konzertveranstalter in den 70er Jahren zu tun. Da kann man dann folgendes in einem Artikel über die Geschichte der Rockfestivals lesen:

„Auf dem Eichenring in Scheeßel gab es 1977 den ersten großen Skandal. In dem Speedway-Stadion wurde 1973 unter dem Titel „Es rockt die Heide“ das erste große Freiluftkonzert in der norddeutschen Tiefebene veranstaltet. Chicago, Chuck Berry und Golden Earring sorgten für einen großen Erfolg. Vier Jahre später provozierte allerdings der berüchtigte Promoter Jürgen Wigginghaus mit seiner Neuauflage des Open Airs einen Eklat. Er hatte Auftritte von den Byrds, Quicksilver Messenger Service und Steppenwolf angekündigt – und massig Tickets im Vorverkauf abgesetzt. „Nachdem fünf völlig unbekannte Bands gespielt hatten, ging die Randale los.

Jürgen Wigginhaus

Jürgen Wigginhaus

Die Leute merkten, dass sie verarscht wurden, und fingen an, die Anlage auseinanderzunehmen. Hinter der Bühne explodierten die Wohnwagen“, erinnert sich Glitterhouse-Labelchef Reinhard Holstein, der als Zuschauer dabei war. Wigginghaus war mit der Kohle über alle Berge. Die Bands hatte er nie engagiert.“ (Quelle: festivalguide.de)

Er nahm dann übrigens auch noch die Krautrock-Band „Tibet“ als Promoter unter seine Fittiche. Auf der website von „Tibet“ kann mann dann folgendes über ihn lesen:

„Jürgen Wigginghaus – nachdem Tibet sich aufgelöst hatte, gründete er das Magazin Metal Hammer und veranstaltete größere Konzerte in ganz Deutschland mit METALLICA, IRON MAIDEN u.a… (Westfalenhalle Dortmund, Loreley etc.).

Er ging durch sämtliche Höhen und Tiefen des Musikbusiness und musste das Magazin schließlich an die Marquart-Gruppe verkaufen.

Heute ist er Herausgeber des Szenemagazins Nachtflug in Lüdenscheid.“

Neben dem „Metal Hammer“ gründete er dann aber auch diese Zeitschrift und zwar im Jahre 1982. Wirtschaftlich hat er sich dann wohl etwas spekuliert, denn nicht nur die „Musik-Szene“ wurde eingestellt (ich weiss noch nicht, wann das war) und auch vom „Metal Hammer“ musste er sich zurückziehen.

Jürgen Wigginhaus erinnert sich:

„Vor der Gründung von METAL HAMMER besaß ich ein Magazin namens „Musikszene“. Wir stellten Anfang der Achtziger fest, dass die Anzahl der verkauften Hefte immer anstieg, wenn wir Metal-Bands auf der Titelseite des Hefts hatten.

Mein größter Fehler war, dass ich damals nicht „Musikszene“ eingestellt und mich ausschließlich auf den METAL HAMMER konzentriert habe.“ (metal-hammer.de)

Elias Fröhlich (2012)

Elias Fröhlich (2012)

Chefredakteur Elias Fröhlich kam aus der Schweiz,, hatte dort bei der Zeitschrift Pop gearbeitet und zählt ganz sicher zu den beständigsten deutschsprachigen Musikjournalisten (ein Portrait von ihm liegt dieser Präsentation bei).

Und nun können wir uns diesen „größten Fehler“ des Jürgen Wigginhaus einfach mal ein wenig anschauen:

Es ist ein pralles Heft mit einem auch heute noch ansprechendem Layout und es bietet geradezu haufenweise Informationen und es freut einen, dass die deutsche Szene durchaus zu Wort kommt.

Und hier erstmal das Inhaltsverzeichnis:

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Bei den geschalteten Werbeanzeigen fällt natürlich auf, dass sehr viele Tabakprodukte feil geboten werden … ansonsten  ein Heft, in dem sicherlich (fast) jeder etwas für sich finden wird (der Jazz fällt freilich gänzlich unter den Tisch, schade eigentlich).

Und rückblickend erinnerte ich mich wieder daran, dass solche Zeitschriften die einzige Möglichkeit waren, sich über (Rock) Musik im allgemeinen und besonderen zu informieren … Das Internet gab´s halt noch nicht.

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Das ist natürlich Quatsch, Elvis Presley war nie wirklich Teil der Sixites:
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Die sollte man schon noch kennen:
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Manch einer hält das noch heute für eine gute Idee:
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War damals für Plattensammler eine vermeintliche Pflichtleküre:
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Schlug damals große Wellen: Das Ende der Rockpalast-Nächte:
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Überflüssig wie ein Kropf:
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Die CD war noch nicht allbestimmend:
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Die Rückseite des Heftes:
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Mehr von der Zeitschrift „Musik Szene“:
MusikSzeneJanuar1987_01A

 

 

 

Oda Tietz (Hrsg.) – Kleines Apfel-Brevier von A – Z – Ein Kochbüchlein (1986)

ApfelBrevier01(Schuber)ABis zur Apfelernte dauerte es ja noch ein wenig, aber bis dahin kann man sich ja schon ein wenig vertraut machen, was man mit dieser köstlichen Frucht zu alles anstellen kann.

Beste Gelegenheit dazu bietet dieses Büchlein aus dem „Verlag für die Frau“, Leipzig, das im Jahr 1986 erschienen ist.

Und a bisserl Verlagsgeschichte darf schon sein:

Der Verlag für die Frau war der einzige Mode- und Ratgeberverlag der DDR.

Sein Vorläufer war der bereits 1890 in Leipzig gegründete „Verlag Otto Beyer“. Durch den Volksentscheid in Sachsen am 30. Juni 1946 wurde der Verlag Otto Beyer enteignet und in die Verwaltung der Stadt Leipzig übergeführt. Daraus wurde am 1. Juli 1946 der Verlag für die Frau gegründet, ab 1948 der Vereinigung Volkseigener Betriebe Druck und Verlag Leipzig angeschlossen. Der Verlag war danach dem Druckerei- und Verlagskontor in Berlin (Ost), später der Vereinigung Organisationseigener Betriebe Zentrag zugeordnet. Neben zahlreichen Frauenzeitschriften erschienen in dem Verlag auch zahlreiche Bücher rund um die Themen Kochen und Backen, Haushalt, Frau und Familie, Hobby und Freizeit, sowie handkolorierte Kunstblätter, Schnittmuster und Handarbeitsvorlagen und weitere Sachbücher. Besonders die Koch- und Backbücher fanden eine äußerst hohe Verbreitung. Die DDR-Führung verlieh dem Verlag den Vaterländischen Verdienstorden in Silber (1971) und den Orden Banner der Arbeit der Stufe I.

Nach dem Ende der DDR kaufte der Gong Verlag den Verlag für die Frau. Da sich außer der Zeitschrift Guter Rat die anderen drei Haupttitel auf dem westdeutschen Zeitschriftenmarkt nicht dauerhaft durchsetzen konnten, beendete der Gong Verlag nach wenigen Jahren das „Abenteuer Verlag für die Frau“. Die Zeitschrift Guter Rat, noch 1945 im Verlag Otto Beyer gegründet, erschien in der DDR vierteljährlich als sozialistische Verbraucherzeitschrift mit einer durchschnittlichen Auflage vor der Wende von etwa 768.500 Exemplaren. Sie hat das „Abenteuer“ überlebt und erscheint noch heute, jetzt im Superillu-Verlag (Burda-Medienkonzern).

Seit 1996 führt der „BuchVerlag für die Frau“ die Sparte Buchproduktion fort, bringt die bekanntesten Buchtitel bis heute in jährlich aktualisierten Neuauflagen heraus.

Archivgut des Verlags, allerdings nur in geringem Umfang, befindet sich heute im Sächsischen Staatsarchiv, Abteilung Staatsarchiv Leipzig.(Quelle: wikipedia)

ApfelBrevier53AUnd hier nun ein Kochbüchlein der besonderen Art, denn es beinhaltet ausschließlich eben den Apfel. Und ich habe eine Besprechung des Büchleins gefunden, die mir dann doch sehr zugesagt hat:

„Das Buch „Kleines Apfel-Brevier von A bis Z“ besitze ich schon seit längerem. Es wurde von Oda Tietz und Jutta Hellgrewe verfasst und ist im Jahr 1991 im Leipziger „Verlag für die Frau“ erschienen. Die Publikation umfasst 96 Seiten und fällt damit sehr handlich aus.

Das Buch ist altmodisch aufgemacht, wie man bereits anhand der Coverzeichnung erkennen kann, die einen idyllischen Apfelbaum zeigt. Seite 6 startet mit dem Gedicht „Unterm Apfelbaum“ von Frank Wedekind. Dann gibt es eine mehrere Doppelseiten umfassende Einführung in die Geschichte des Apfels. Ab Seite 18 beginnen die eigentlichen Rezepte, die mit „Alkmenes Konfekt“, „Äpfel im Milchbad“ und dem traditionellen Apfelstrudel starten.

ApfelBrevier19AUnter die neuen Rezepte haben die Autorinnen das eine oder andere alte Rezept gestreut, so zum Beispiel über „Aepffel-Klösser“ und „Apfelbaldautschen“ (beide auf Seite 21 zu finden). Der „Bombay-Apfel“ mit Curry, Reis und Rosinen scheint von der indischen Küche inspiriert worden zu sein – ein schönes Rezept!

Neben den zahlreichen süßen Apfelrezepten findet man auch viele würzige Gerichte wie die „Dänischen Apfelhappen“ mit Fisch und Käse (Seite 30). Sehr empfehlenswert und gar nicht schwer ist der „Fleischtopf mit Äpfeln“, der mit Schweinefleisch, Zwiebeln und natürlich Äpfeln zubereitet wird. Die Kuchen-Klassiker wie „Gedeckter Apfelkuchen“ (Seite 44) dürfen selbstverständlich nicht fehlen.

Die liebevoll zusammengestellten Apfelrezepte werden jeweils von hübschen Zeichnungen illustriert. Fotos der zubereiteten Gerichte findet man in diesem Band allerdings nicht. Insgesamt ist dieses handliche Rezeptbuch sehr gut gemacht und regt dazu an, das eine oder andere Apfelrezept auszuprobieren. Ich kann es Hobbyköchen und Apfelliebhabern in jedem Fall weiterempfehlen.“(CB)

In der Tat, ein durch und durch sympathisches Büchlein mit einem kulturhistorischem Einführungstext von Rainer und Crummenerl und dann einer unglaubliche Flut von Rezepten, die eben allesamt den Apfel als Bestandteil haben.

Dazu dann noch die reizenden Illustrationen von Jutta Hellgrewe. Und dann werden die Rezepte auch noch garniert mit diversen Ziaten aus der Literatur zum Thema Apfel:

ApfelBrevier24AEin Wort noch zur Herausgeberin Oda Tietz:

Oda Tietz ist studierte Germanistin und Jounalistin. Seit über 20 Jahren liegt ihr Schwerpunkt auf den Themen Kochen, Backen und Ernährung, verbunden mit dem dazu gehörigen Brauchtum. Besonders gern hat sie die Hände im Teig, stets auf der Suche nach neuen köstlichen Kuchen-, Torten- und Plätzchenkreationen.

Für was soll ich mich jetzt mehr begeistern: Für die Äpfel oder für die Brüste der Frau ?

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Herbert Schneider – Münchner Witz (1981 – 1986)

MünchnerWitz01AHat mich natürlich interessiert, dieses Büchlein, das vorgibt, den „Münchner Witz“ zu präsentieren.

Verfasser der Zusammenstellung ist Herbert Schneider:

Herbert Schneider wird 1922 in der Münchner Vorstadt Schwanthalerhöhe geboren. Er besucht die Realschule bzw. Oberschule, macht sein Notabitur und wird zum Kriegsdienst eingezogen. Seinen Berufswunsch als Radrennfahrer kann er nach 1945 nicht verwirklichen, stattdessen macht er in Garmisch-Partenkirchen ein Zeitungspraktikum und wird Journalist und Schriftsteller. Seit 1950 beim Münchner Merkur tätig, hat er seine eigene Kolumne „Maßgeschneidert“ und schreibt regelmäßig „Das Mittwochfeuilleton“. Bei der tz erscheint zudem seine Kolumne „Der Schwager“.

1959 ist Schneider einer der Mitbegründer der Münchner Autorengruppe Die Turmschreiber. Im Laufe der Jahre verfasst er bis zu 5000 Kolumnen, Geschichten, Glossen, Kommentare, Gedichte sowie Aphorismen. Als einer der ersten Mundartautoren nach dem Krieg veröffentlicht er 1956 den Lyrikband D‘ Münchner Rass, worin er „Milieu, Kolorit und Seele der Münchner mit Gemüt, Witz und leiser Ironie“ (Alfons Schweiggert) schildert. In regelmäßigen Abständen erscheinen seine Feuilletons und sonstigen Geschichten auch in Buchform.

HerbertSchneider1962 wird Schneider mit dem Förderpreis Literatur der Stadt München ausgezeichnet, 1967 erhält er die Ludwig-Thoma-Medaille und das Silberne Poetenschiff der Literarischen Gesellschaft Die Barke, 1969 den Bayerischen Poetentaler, 1986 den Ernst-Hoferichter-Preis und 1990 den Sigi-Sommer-Literaturpreis. 2011 wird Schneider außerdem der Bayerische Verdienstorden verliehen. (Bayerische Staatsbibliothek)

Und hier eines seiner 30 Bücher, in denen er wiedermal die weiß-blaue Fahne hochhält.

.In einer durchaus humprvollen Einleitung versucht er den besonderen Charakter des Münchner Witzes herauszuarbeiten … darüber kann man dann ganz sicher trefflich streiten …

In diesem Vorwort geht er insbesondere auf die legendären „Kare und Lucke“  Witze, die ich selbst noch aus meiner Kindheit kenne, wenngleich der Ursprung dieser beiden Witzfiguren im 19. Jahrhundert lag:

Wenn man heute junge Münchner um die zwanzig fragt, wer denn der Kare und der Lugge sind, dann erntet man nur verständnisloses Achselzucken. Und die Au, die Isarvorstadt, die Ludwigsvorstadt oder Haidhausen, wo diese „Helden“ einst ihr Unwesen trieben, sind längst keine Vorstädte mehr sondern gehören zum innerstädtischen Münchner Bereich, ja Teile davon sind zu wirklichen In-Vierteln geworden, in denen es sich schick und teuer leben lässt.

KareLucke
Es sind die Münchner jenseits der vierzig, die mit den Kare und Lugge-Witzen aufgewachsen sind, zwar auch nur übermittelt von Eltern und Großeltern, aber doch überraschend präsent – wie alles, was man sich immer und immer wieder anhören muss.

Der Kare und der Lugge, das waren die Tagelöhner und Gelegenheitsarbeiter, die Hallodris und Halbseidenen, die Nichtuer und glücklosen G’schäftemacher, die Zuhälter und (Über)lebenskünstler der Münchner Vorstädte des 19. Jahrhunderts – Geschichten, geboren aus dem Elend der kleinen Leute, die Anfang des 20. Jahrhunderts zum Volksgut wurden, besungen in Liedern und Couplets. Eingegangen in die Geschichte der Landeshauptstadt sind sie schließlich als Witzfiguren mit derber Sprache und rauen Sitten, ein bisserl einfältig und ziemlich bauernschlau.

Und dann folgen neben diversen „Kare und Lucke“ Witzen weitere Kapitel, die z.B. mit „Mir san Mir“ oder „Ich bein ein Preuße“ heissen und sich also um thematische Ordnung bemühen.

Viele der Witze sind eher von schlichter Natur, manche arg derb und gelegentlich taucht der schwarze Humor auf, wie z.B. bei diesem Witz:

StarfighterNun gut, dieser Witz macht deutlich, dass Schneider´s Witzesammlung schon sehr alt war, denn Witze um den Starfighter (einer jener unglaublichen Skandale um Franz Josef Strauß), hatte allemals in den 60er Jahren Hochkonjunktur.

Nun, eine überwiegend amüsante, kleine Textsammlung … für alle, die gelegentlich einen Witz für jede nur denkbare Situation suchen … hier könnte man glatt fündig werden. Ursprünglich erschien das Buch 1981, die mir vorliegende Ausgabe stammt aus dem Jahr 1986 und ist eine „erweiterte Ausgabe“. Und es war die ehrwürdigen Hugendubel Buchhandlung, die dieses Büchlein (86 Seiten)veröffentlichte.

Und wie´s guter Brauch ist, hier ein paar Vorschaubilder, bevor es dann zur Präsentation geht:

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Hans D. Baumann + Arman Sahihi – Der Film: Der Name der Rose (1986)

TitelAm Anfang war das Buch … und das war damals ein großer Erfolg … und traf dabei wohl irgendeinen Nerv …

Kein Wunder:

Der Name der Rose gilt als einer der bekanntesten Vertreter des postmodernen Romans. Typischerweise vereinen sich dabei mehrere literarische Genres in einem Text. So weist der Roman deutliche Merkmale des Kriminalromans sowie des Schauerromans auf und beinhaltet klare Anspielungen auf Werke von Edgar Allan Poe, Arthur Conan Doyle und Agatha Christie.

Überdies steht er in der Tradition des historischen Romans. Dabei neigt er dazu, Geschichte nicht nur wiederzugeben, sondern das Problem der Geschichtsschreibung selbst zu thematisieren. Exemplarisch dafür sind die Mischung historischer und fiktionaler Figuren, Ecos starke Bezugnahmen auf historische und zeitgenössische Intertexte, die teilweise direkt in den Roman eingearbeitet werden, und das Auftreten vieler Anachronismen: So beschäftigt sich Der Name der Rose vor dem mittelalterlichen Hintergrund mit politischen und semiotischen Problemen, die typisch für die wissenschaftlichen Diskurse des 20. Jahrhunderts sind. Auch die Textualität selber, die Eigenschaften von Texten sowie ihres Verfassens und ihrer Rezeption, wird durchgängig thematisiert. In der Literaturwissenschaft wurde für Romane dieser Art der Begriff historiografische Metafiktion geprägt. Ferner finden sich Elemente eines Liebesromans, nicht nur in Bezug auf Adson und das namenlose Bauernmädchen, sondern auch hinsichtlich der Frage, in welche Beziehungen und Passionen Menschen zu Gott, der Erkenntnis und Interpretation von Wahrheit sowie zu irdischen Dingen treten können.

Diverse Buchausgaben

Diverse Buchausgaben

Eco selbst wies darauf hin, dass der Roman auch als Schlüsselroman gelesen werden kann, und gab an, ihn unter dem Einfluss der Aldo-Moro-Ermordung geschrieben zu haben. Nach dieser Lesart ließen sich verschiedene Gruppierungen des Romans mit politischen Gruppierungen im Italien der 1970er Jahre entschlüsseln. Verschiedene Kritiker identifizierten die Dolcinianer mit den Roten Brigaden, die Franziskaner mit den Kommunisten und die Benediktiner mit der Democrazia Cristiana. Trotz Ecos eigenem Hinweis ist eine solche Lesart jedoch umstritten, da sie teilweise als Überinterpretation empfunden wurde. Eco selbst gab an anderer Stelle der eigenen Erklärung widersprechend auch an, sich nicht um Fragen politischer Aktualität zu kümmern.

Zahlreiche Merkmale teilt Der Name der Rose auch mit Trivialromanen. So sind die Hauptfiguren stark typisiert, es findet eine klare Trennung in gute und böse Figuren statt, zahlreiche Klischees und Stereotype werden aufgerufen. Dieses Vorgehen kann als Pastiche verstanden werden, und damit als bewusste Auseinandersetzung mit der Rolle von Trivialität in der Literatur. Dieses Stilmittel ist ebenfalls typisch für viele postmoderne Romane; Stereotype werden bewusst aufgerufen, um sie klar als Stereotype auszustellen und sie gerade dadurch zu hinterfragen.

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Umberto Eco (* 5. Januar 1932 in Alessandria, Piemont; † 19. Februar 2016 in Mailand, Lombardei)

Der Roman Der Name der Rose war weltweit außergewöhnlich erfolgreich – allein bis 1989 wurden über acht Millionen Exemplare verkauft. Mit der Veröffentlichung gingen umfangreiche Marketing- und Reklameaktionen sowie eine starke mediale Aufmerksamkeit einher. Das US-Magazin Newsweek zeigte Eco auf der Titelseite. Der Roman wurde nach seinem Erscheinen Gegenstand zahlreicher literaturwissenschaftlicher Arbeiten. Auch Historiker beschäftigten sich mit dem von Eco gezeichneten Bild des Mittelalters; insgesamt rief der Roman in breiteren Kreisen ein plötzliches Interesse an der Mittelalterforschung hervor. Die ungewöhnlich starke Rezeption wurde auch selbst zum Gegenstand von Studien; so befragte das italienische Magazin Panorama 900 Probanden mit höherer Schulbildung und kam zu dem Ergebnis, dass nur 16 % der Leser des Romans zu Ecos Stammlesern gehörten, 40 % hingegen durch das Marketing und die mediale Berichterstattung aufmerksam geworden waren.

Die französische Tageszeitung Le Monde nahm Der Name der Rose in ihre Liste der 100 besten Bücher des 20. Jahrhunderts auf. (Quelle: wikpedia)

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Helmut Qualtinger als Bruder Remigius

Aber nun zur Verfilmung dieses Buches:

Der Name der Rose (fr. Le Nom de la rose, it. Il nome della rosa, span. El nombre de la rosa, engl. The Name of the Rose) ist ein deutsch-französisch-italienisches Filmdrama aus dem Jahr 1986. Es ist die Verfilmung des gleichnamigen Romans von Umberto Eco durch Jean-Jacques Annaud (Regisseur) und Bernd Eichinger (Produzent) mit Sean Connery als William von Baskerville und Christian Slater als Adson von Melk. Das Drehbuch wurde von Andrew Birkin, Gérard Brach, Howard Franklin und Alain Godard geschrieben.

Die gesamte Geschichte wird rückblickend (wie im Buch) von Adson von Melk erzählt.

Der franziskanische Mönch William von Baskerville und sein Adlatus, der Novize Adson, reisen im Jahr 1327 in eine Abtei der Benediktiner im Apennin, wo William an einem theologischen Disput teilnehmen soll. Der Spirituale des Franziskaner-Ordens Ubertino da Casale befindet sich bereits in dem Kloster. Bei der Ankunft fragt William den Abt des Klosters Abbo von Fossanova nach einem kürzlichen Todesfall, nachdem er bei seiner Ankunft entsprechende Hinweise darauf wahrgenommen hatte. Der Abt berichtet, wie der Mönch und Illustrator Adelmo von Otranto grausam entstellt außerhalb der Klostermauer unterhalb eines Turms gefunden worden sei, alles auf eine Selbsttötung hindeute, dem jedoch die Tatsache entgegenstünde, dass das Fenster, unter dem Adelmo gefunden wurde, nicht geöffnet werden könne.

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Bernd Eichinger und Sean Connery

William löst das Rätsel. Es schließt sich jedoch eine Mordserie an mehreren Mönchen an. Das nächste Opfer ist der griechische Übersetzer Venantius von Salvemec; die Indizien weisen auf eine Vergiftung hin. Er wird in der Metzgerei des Klosters aufgefunden, kopfüber in einem großen Kessel voller Schweineblut. Schnell verbreitet sich unter den Mönchen die Befürchtung, die Apokalypse sei eingetreten, weil die Begleitumstände der Todesfälle Ähnlichkeiten mit einer Passage der Johannesoffenbarung aufweisen. So wird – ebenso vermeintlich auf die Johannesoffenbarung deutend – der Gehilfe des Bibliothekars Malachias von Hildesheim, Berengar von Arundel, ertrunken in einem Badezuber mit Wasser gefunden. Bei der Obduktion entdeckt William aber, dass der Ertrunkene geschwärzte Finger und eine geschwärzte Zunge hat. Außerdem findet er eine Reihe von Hinweisen, die darauf schließen lassen, dass die Ursache der seltsamen Ereignisse im Kloster nicht die nahende Apokalypse, sondern der Diebstahl eines griechischen Buches aus der Bibliothek des Klosters ist.

Williams Untersuchungen ergeben schließlich, dass Adelmo Selbstmord beging, da er Berengar, dem Gehilfen des Bibliothekars, für sexuelle Handlungen zur Verfügung stand und mit seiner Schuld nicht leben konnte. Berengar hatte Adelmo dafür Zugang zu dem griechischen Buch gewährt. Vor seinem Selbstmord vertraute Adelmo sich dem griechischen Übersetzer Venantius an. Dieser fand das Buch im Skriptorium am Schreibpult von Adelmo und starb, nachdem er darin gelesen und sich Notizen gemacht hatte. Bei einem Besuch im Skriptorium verhinderte Berengar, dass William das Buch entdeckte, und schlich sich in der folgenden Nacht in den Schreibsaal, um das Buch an sich zu nehmen. Nachdem er darin gelesen hatte, verspürte er starke Schmerzen, die er mit einem Bad zu lindern versuchte. Dabei ertrank er. Vorher versteckte er jedoch das Buch in den Räumen des Heilkundigen Severinus von St. Emmeram. Severinus wird später von dem Bibliothekar Malachias ermordet, der das Buch an sich nimmt.

Filmplakat.jpgWährend William und Adson den Mörder suchen, lernt Adson während einer nächtlichen Verfolgung ein Bauernmädchen in der Klosterküche kennen, das ihn liebevoll verführt. Es wird später von dem mit einer der Verhandlungsdelegationen angereisten Bernardo Gui und einer von ihm geleiteten Inquisition verhaftet und der Hexerei beschuldigt. Bernardo Gui verurteilt außerdem den Kellermeister des Klosters, Remigio da Varagine, sowie seinen buckligen Gehilfen zum Tode, da diese in der Vergangenheit den Apostelbrüdern des Fra Dolcino angehörten, die reiche Kleriker ermordeten. Später stirbt auch der Bibliothekar Malachias in der Kirche des Klosters an einer Vergiftung.

William findet schließlich heraus, dass der ehemalige Bibliothekar Jorge de Burgos die Morde verübt hat, um die Existenz des in der Klosterbibliothek aufbewahrten „Zweiten Buches der Poetik“ von Aristoteles – jenes griechischen Buches – zu verschleiern, da der Inhalt des verschollen geglaubten Buches seiner Meinung nach der kirchlichen Doktrin widerspräche. Jorge hatte die rechte obere Ecke der rechten Seiten des Buches mit einem Gift bestrichen, so dass jeder, der in dem Buch las und sich den Finger zum Umblättern mit der Zunge anleckte, vergiftet wurde. Als er sich überführt sieht, verbrennt Jorge das Buch in der Bibliothek, die dann mit dem gesamten Buchbestand in Flammen aufgeht. Jorge wird von herabstürzenden brennenden Balken erschlagen. Während des Brandes entkommt das zum Tode verurteilte Mädchen vom Scheiterhaufen, der Kellermeister und sein Gehilfe verbrennen indes. Der fliehende Bernardo Gui kommt ebenfalls ums Leben, als seine Kutsche von der aufgebrachten Dorfbevölkerung in den Abgrund gestürzt wird. William rettet sich mit einigen wenigen wertvollen Büchern aus der brennenden Bibliothek und verlässt nun, da der theologische Disput beendet und die Rätsel gelöst sind, das Kloster gemeinsam mit Adson. Dieser überlegt in der Schlussszene kurz, ob er sich statt seines Meisters lieber dem Mädchen anschließen soll, und entscheidet sich am Ende für William. Den Namen dieses Mädchens hat er nie erfahren.

Jean-Jacques Annaud

Jean-Jacques Annaud

Nach dem Erscheinen des Romanes von Umberto Eco sollte dieser nach der Vergabe der Filmrechte zunächst als französische Produktion mit Annaud als Regisseur realisiert werden, bevor Bernd Eichinger unter Erstattung der Vorkosten die alleinige Produktion übernahm. Annaud blieb auch unter Eichinger Regisseur. Nach Aussage von Eichinger waren ursprünglich 16,5 Millionen US-Dollar als Produktionsbudget vorgesehen; letztendlich wurden jedoch 47 Millionen Deutsche Mark ausgegeben. Das weltweite Einspielergebnis des Films lag bei 77 Millionen Dollar, davon 7,2 in den Vereinigten Staaten.

Umberto Eco01Die meisten Innenaufnahmen fanden im Kloster Eberbach im Rheingau statt; die Szenen im labyrinthischen Inneren der Bibliothek wurden in den Cinecittà Studios bei Rom gedreht. Für die Außenaufnahmen des Klosters wurde ab Mitte 1985 auf einem Hügel bei Prima Porta, einer Vorstadt von Rom, nach Entwürfen Dante Ferrettis eines der größten Sets der europäischen Filmgeschichte errichtet. Hierzu gehörte auch ein 30 Meter hoher Bibliotheksturm nach dem Vorbild des Castel del Monte. Die Landschaftsaufnahmen entstanden in den Abruzzen nordöstlich von L’Aquila. Weitere Szenen wurden auf der Burg in Molina de Aragón in Spanien gedreht.

Als Historienfilm stellte er seinerzeit auch eine dramaturgische Besonderheit dar, da er eine fiktive mittelalterliche Geschichte erzählt, die diese Zeit aber nicht nur als Setting, sondern als authentischen Handlungsort mit historisch spezifischen Inhalten inszenierte. „Wir machen den Film, weil uns die ganze Situation des Mittelalters interessiert, und zwar nicht als eine Art Background für irgend eine Geschichte, sondern als Thema“ (Bernd Eichinger während der Dreharbeiten). Ältere Historienfilme hatten entweder klassische literarische Themen verarbeitet oder moderne Geschichten in ein historisches Gewand gesteckt. Diese beiden Varianten sind auch heute noch beliebt (z. B. Amadeus mit realem Thema sowie A Knight’s Tale mit modernem Thema in einem wenig authentischen Setting).

Der Film weicht an mehreren Stellen von der Vorlage ab. So kann Bernardo Gui die Abtei im Buch unbehelligt verlassen und nimmt dabei die gefangenen Ketzer – wie auch das Dorfmädchen – mit, um sie einem weltlichen Gericht zu übergeben. Die labyrinthische Bibliothek, die in der Buchvorlage nur den obersten (zweiten) Stock des sogenannten Aedificium belegt, erstreckt sich im Film über mehrere Stockwerke und kann dadurch in Bildern gezeigt werden, die an das beunruhigende Treppauf Treppab in Grafiken von M. Beispiel26C. Escher wie Relativity und an die Carceri des Giovanni Battista Piranesi erinnern.

In einem Beitrag für die Wochenzeitung Die Zeit äußerte sich Ende Oktober 1986 auch der Autor der Romanvorlage, Umberto Eco, zu der Verfilmung. Dabei wertete er die Arbeit Annauds als eigenständige und akzeptable Interpretation seines Werkes ohne einen Anspruch einer getreuen Wiedergabe der Buchinhalte (Quelle: wikipedia)

Und genau dieser Film veranlasste wohl die Redaktion der Monatszeitschrift „Psychologie heute“ dazu, ein „Filmbuch“ zu veröffentlichen.

Und wir können hier erneut in all die Tiefen des Stoffes, aber auch in all die Tiefen einer solchen aufwendigen Filmproduktion (das geht schon los, dass der Bernd Eichinger alle Hände voll zu tun hatte, um die Finanzierung des Filmes sicherzustellen).

Viel besser als in diesem Buch (98 Seiten) kann man einen Film nicht aufbereiten und beleuchten.

Und nachdem ich bis heute ein glühender Verehrer dieses Jahrhundertwerkes bin, werden in den nächsten Wochen weitere Materialien/Fundstücke zu diesem Buch hier präsentiert werden.

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Sean Connery klagt über die Bedingungen bei den Dreharbeiten

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Die Rückseite des Buches

Lilo Fromm – Lilo Fromms Geburtstagsbüchlein (1986)

TitelVermutlich ein ziemlich unbedeutsames „Büchlein“ … vermutlich ein sehr bedeutsames Büchlein …

Zumindest für all die Kinder, die mit diesem Büchlein einen Teil ihrer Kindheit durchschritten haben und für all die Väter und Mütter, die dieses handliche Büchlein genutzt haben, um mal zwischendurch daraus vorzulesen … sei´s beim Kinderarzt oder sei´s sonstwo … mit dem Finger auf die Bilder zeigen … Gegenstände suchen zu lassen … kleine unbedeutende Anregungen … kleine bedeutende Anregungen … wer weiss das schon.

Und auch ich habe aus diesem Buch vorgelesen … ich war ja nicht nur ein leidenschaftlicher Rocker & Blueser, Liebhaber (hoffentlich auch leidenschaftlich *ggg*), aktiver Juso und begeisteterer Hesse – Leser – ich war ja auch (so hoffe ich) einer jener Väter der damaligen Zeit, der auch von Herzen gerne Vater war und diese Rolle nicht nur als „Geld-heim-Bringer“ definierte …

Dieses Büchlein wieder mal bei ein Keller-Tour entdeckt … ich wollte es hier präsentieren, stellvertretend für all jene Momente, in denen zwischen Eltern und Kindern jene Innigkeit entsteht … entstehen kann … die für Kinder so prägend sind bzw. sein können.

Aber: Wer war bzw. ist Lilo Fromm:

„Lilo Fromm (* 1928 in Berlin) ist eine deutsche Grafikerin, Künstlerin und Illustratorin.

LiloFrommLilo Fromm wurde 1928 in Berlin geboren. Ihre Jugend verbrachte sie in Berlin, Ostpreußen und an der Nordsee. Ihr Studium begann sie an einer Fachschule in Berlin, ging danach an die Akademien in München, Freiburg / Breisgau und Hamburg.

1957 erschien im Georg Lenz Verlag das erste von ihr illustrierte Kinderbuch. Inzwischen sind 255 Bücher erschienen, für die sie die Bilder gemacht oder auch den Text geschrieben hat; einige davon wurden in insgesamt 22 Sprachen übersetzt. 1967 wurden ihr für Der goldene Vogel (Ellermann Verlag) der Deutsche Jugendbuchpreis zuerkannt und im gleichen Jahr auf der Biennale der Illustrationen in Bratislava die Goldmedaille.

Lilo Fromm zeichnete zahlreiche Schwarz-weiß-Illustrationen, Poster und Schulbücher und eine Serie von Grußkarten für UNICEF und die Schweizer Kinderhilfe. Sie entwarf eine Serie von zwölf Dekors für Sammelteller für Sophiental.

Einen umfangreichen Überblick über ihre freie Malerei gibt das im Roman Korvar Verlag erschienene Buch Der weisse Berg.

1965 begann sie, die Sommer in Südfrankreich zu verbringen. Seit 1984 lebt sie ganzjährig in der Provence. (Quelle: wikipedia)

Wer mag, kann ja virtuell blättern …

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Die Rückseite des Büchleins