Uwe Gerke – Gedichte und Geschichten über Alltagssorgen und die Angst (1982)

TitelUnd hier ein wahrlich rares Druckerzeugnis … verfasst von Uwe Gerke und quasi als Privatdruck im „Sonnentanz Versand“ veröffentlicht.

Und so schreibt er eben über seine Alltagssorgen und seine Ängste.

Man kann in dieser Broschüre unschwer erkennen, dass Uwe Gerke damals wohl Teil der sog. „alternativen Szene“ war … ich verorte ihn mal in der Sog. „Sponti-Szene“ (hieß halt damals so).

Spontis waren von den 1970er- bis in die 1980er-Jahre hinein Gruppen linksgerichteter politischer Aktivisten, die sich in der Nachfolge der außerparlamentarischen Opposition (APO) und der 68er-Bewegung sahen.

Die Spontis hielten die „Spontaneität der Massen“ für das revolutionäre Element der Geschichte. Damit grenzten sich Spontis von den K-Gruppen ab, die im leninistisch-kommunistischen Sinne glaubten, für die Revolution sei eine Avantgarde-Partei vonnöten, die die Führung in eine bessere Zukunft übernehmen müsse. Im Gegensatz dazu war der Ansatz der Spontis eher „antiautoritär“. Entsprechend waren nicht Theorieschulungen und Parteiaufbau angesagt, sondern „spontane“, nichtsdestoweniger abgesprochene Aktionen in der Öffentlichkeit. Diese sollten einen beispielhaften, fantasievollen und mitreißenden Charakter haben. Um diesen zu erreichen, wurde auch auf die Mittel des Straßentheaters zurückgegriffen, um ein „linkes Gegenmilieu“ zu schaffen. Weniger bekannt ist, dass auch klassische Agitation im Betrieb in der Ersten Phase einen festen Platz im Repertoire verschiedener Sponti-Gruppen hatte. (wikipedia)

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Nein, es wurde kein heiteres Heft … da beschreibt einer nun wirklich seine Ängste, größtenteils wohl ausgelöst durch tatsächlich besorgniserregende politischen und gesellschaftlichen Entwicklungen der damaligen Zeit (Atomkraft, NATO-Doppelbeschluss ….) und nein es ist keine große Lyrik, aber es ist vermutlich ein verdammt authentisches Dokument jener Zeit mit all jenen Verunsicherungen (ich erinnere mich noch daran, wie ich meine Töchter – ein paar Jahre später –  nach der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl liebevoll-energisch daran hinderte, in den Sandkasten zu hopsen).

Und mich beschleicht beim Lesen dieser Texte, dass der Uwe Gerke mit seinen schon depressiven Tendenzen … weiterhin Schaden genommen hat ..

Weitere Informationen konnte ich über ihn nicht auftreiben.

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Dieses Heft stammt aus dem großartigem Fundes der Graugans … dafür wieder mal ein herzliches Dankeschön !