Manfred Hübler & Siegfried Schwab – Vampyros Lesbos (Sexadelic Dance Party) (Filmmusik) (1995)

FrontCover1Jetzt wird es wieder mal skurill … der Soundtrack eines Trash-Films aus dem Jahr 1970:

Vampyros Lesbos – Erbin des Dracula (spanischer Originaltitel: Las Vampiras) ist ein spanisch-deutscher Spielfilm aus dem Jahr 1970. Regie bei dem erotisch-surrealen Horrorfilm führte Jesus Franco, der gemeinsam mit Jaime Chávarri auch das auf Bram Stokers Roman Dracula basierende Drehbuch verfasste.

Die Anwältin Linda Westinghouse träumt von einer attraktiven Frau, der sie auf eine Mittelmeerinsel in Gestalt der geheimnisvollen Gräfin Nadine Carody tatsächlich begegnet. Die Gräfin stellt sich als Erbin von Graf Dracula heraus. Linda verfällt den Reizen Nadines und lässt sie ihr Blut trinken. Als sie nun gemeinsam nach Opfern jagen, bereut Linda ihren Schritt und tötet die Gräfin.

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Gemäß Francos Ansicht, dass es Sinn des Filmens sei, „den weiblichen Körper nackt zu zeigen“, verlegte er die Geschichte in sommerliche Gefilde und ersetzte den Grafen Dracula durch die leicht oder gar nicht bekleidete Gräfin Carody, dargestellt von Soledad Miranda. Ebenso wurde die Romanfigur des Jonathan Harker durch ein weibliches Pendant ersetzt; durch die von Ewa Strömberg verkörperte Linda Westinghouse. Auch Renfield wurde durch einen weiblichen Charakter namens Agra ersetzt, der von Heidrun Kussin gespielt wurde.

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Wie häufig bei dem stark vom Surrealismus beeinflussten Regisseur Jess Franco ist die Handlung des Films nicht stringent erzählt: Realität und Traum sind nicht klar voneinander zu trennen. Der Schnitt folgt weniger logischen, als assoziativen Gesichtspunkten und erinnert an Improvisationen in der Jazzmusik, bei der verschiedene Motive und Themen neu „zusammengesetzt“ werden. Seeßlen und Jung merken an, Franco mische damit „sorglos einige Versatzstücke des Genres“.

Gedreht wurde der Film im Juni und Juli 1970 in Istanbul, Alicante, Barcelona und Berlin. Deutscher Kinostart war am 15. Juli 1971.

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Der deutschen Kinofassung war ein Auszug aus Heinrich Heines Gedicht Helena vorangestellt:

„Press deinen Mund an meinen Mund,
Der Menschen Odem ist göttlich!
Ich trinke Deine Seele aus,
Die Toten sind unersättlich.“

– Heinrich Heine: Helena

Da die heute verfügbaren DVDs des Films auf einem Bildmaster der französischen Fassung basieren, fehlt dieses Zitat dort.

1995 wurde der Soundtrack von „Vampyros Lesbos“ und „Sie tötete in Ekstase“ neu aufgelegt und wurde zu einem weltweiten Hit in Danceclubs, so dass in den folgenden Jahren weitere Neuauflagen folgten. 1997 verwendete Quentin Tarantino für seinen Film „Jackie Brown“ Auszüge daraus.

Film-dienst urteilte, der Film sei „ein kunstgewerblicher Horrorfilm mit eindeutig spekulativer Zielrichtung“. Obsession – The Films of Jess Franco merkt an, der Film sei „das Nonplusultra in Horrotica: surreal und trivial zugleich, ein ambitioniertes Kunstwerk und ein Sex-Reißer, ein Gedicht und ein Comic in einem“.[2]

Die Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien indizierte den Film am 4. August 1986 (Nr. 2631/V). Er wurde mit Entscheidung vom 18. Juli 2011 (Pr. 460/11) und Veröffentlichung im Bundesanzeiger am 29. Juli 2011 wieder von der Liste gestrichen. (wikipedia)

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Komponiert wurde dieser Soundtrack von Manfred Hübler und Siegrid “Sigi” Schwab:

Der Komponist Manfred Hübler hat in seinem Leben an zahllosen Werken mitgewirkt. Neben vielen Popmusik-Produktionen, hat er auch zahlreiche Werbemusiken komponiert und mit Orchestern in unterschiedlichen Besetzungen produziert.

Die Liste seiner Werbekunden liest sich wie ein who is who und umfasst bspw. Astra, Coca Cola, Fanta, Langnese, Lufthansa, Mercedes, Nivea, Siemens, Sprite, Toyota, u.v.m.

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Außerdem hat Manfred Hübler an vielen TV-Soundtracks mitgewirkt wie bspw. Tatort (Tini, Armer Nanosh, etc.), Anna, Laura & Luis, Unterwegs nach Kathmandu, Polizeifunk ruft, Intercontinental Express, Ein Tod für Herrn Krotha sowie zahlreiche Filmmusiken komponiert wie bspw. Aufwind, Liebesnächte an in der Taiga, love on the river, Vampyros Lesbos: A Sexadelic Dance Party, She Killed in Ecstasy, The Devil Came from Akasava, Jackie Brown u.v.m. ((miaumusikverlag.de)

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Siegfried „Sigi“ Schwab (* 5. August 1940 in Ludwigshafen am Rhein) ist ein deutscher Gitarrist und Komponist.

Schon während seines Gitarren- und Kontrabassstudiums an der Musikhochschule Mannheim war Siegfried Schwab in verschiedenen lokalen Musikszenen aktiv, etwa in der noch jungen Rockszene (gemeinsam mit seinem Schüler Hans Reffert) und in der Mannheim-Heidelberger Jazzszene (gemeinsam mit dem Bassisten Wolfgang Wagner, dem Drummer Horst Seidelmann und dem Pianisten und Komponisten Wolfgang Lauth). 1965 wurde Schwab von der RIAS Big Band Berlin als Gitarrist engagiert; im selben Jahr begann er, als Studiomusiker zu arbeiten, zunächst in Berlin, später in ganz Deutschland.

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Im Verlauf seiner zwanzigjährigen Studiophase spielte er über 15.000 Einzeltitel ein. Schwab wirkte auch als Gast in den Bands von Erwin Lehn (SWF), Kurt Edelhagen (WDR) und Peter Herbolzheimer sowie bei Klaus Doldinger mit. Weitere Musizierpartner in dieser Phase waren George Shearing, The Singers Unlimited, Benny Bailey, Art Farmer, Charlie Mariano, Claus Ogerman, Nelson Riddle, Eddie Gomez, Michael Gibbs, Astor Piazzolla und Luiz Bonfá sowie die klassischen Sänger Hermann Prey, Bernd Weikl und Felicia Weathers. Von Robert Stolz lernte er, wie man den Wiener Walzer richtig begleitet. Um die Präzisionsarbeit des Studiomusikers mit spontaneren künstlerischen Tätigkeiten auszutarieren, suchte er ab 1969 zunehmend den Kontakt zu Musikern wie Wolfgang Dauner und Eberhard Weber, später zur Band Embryo, zu Chris Hinze und Peter Trunk.

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Daneben komponierte Schwab Fernseh-, Film- und Bühnenmusiken. Seine zusammen mit Manfred Hübler im Berlin der späten 1960er Jahre produzierten LPs Psychedelic Dance Party und Sexadelic dienten 1971 als Musik der Jesus-Franco-Filme Der Teufel kam aus Akasava, Vampyros Lesbos – Erbin des Dracula und Sie tötete in Ekstase. 1995 wurden die beiden Platten auf einer CD zusammengeführt; 1997 fand der Titel „The Lions & The Cucumber“ in Quentin Tarantinos Film Jackie Brown Verwendung; 2006 wurde die Mehrzahl der Tracks auf Vampyros Lesbos – Sexadelic Dance Party wiederveröffentlicht. Originalmusiken schrieb Schwab u. a. für den Kinofilm Ein Wintermärchen (1971), den Fernsehfilm Das Fräulein von Scuderi (1976), den Tatort Das Mädchen am Klavier (1977) und den Fernsehfilm Tränen im Kakao (1982), für die ZDF-Weihnachtsserie über die Balletttänzerin Anna (1987), für deren Kino-Fortsetzung Anna – Der Film (1988) und für zwei weitere ZDF-Weihnachtsserien: Laura und Luis (1989) und Clara (1993).

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Der 1987 komponierte, von Guillermo Marchena gesungenene Titel My Love Is a Tango aus der Fernsehserie Anna entwickelte sich zu einem Nummer-eins-Hit; von den Tantiemen richtete Schwab sich ein eigenes Tonstudio ein, das es ihm ermöglichte, sich von jeglichen Produktionszwängen der Industrie unabhängig zu machen. Bekannt wurde der Musiker auch durch zwei einstündige ZDF-Portraits mit Live-Beiträgen im Duo mit Chris Hinze, Peter Horton, Marcio Montarroyos, im Quartett mit Charlie Mariano, Eberhard Weber und John Marshall sowie zwei Folgen der SF-Sendereihe Jazz-In mit Márcio Montarroyos (Trompete/Flügelhorn), Mark Egan (Bass), Freddie Santiago (Perkussion) und Guillermo Marchena (Gesang und Perkussion). Der NDR produzierte mit ihm sechs Improvisations-Workshops, der BR sechs Blues-Workshops.

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Ab 1980 folgten verstärkt Konzerte im Diabelli-Trio (Wiener Klassik), im Duo Guitarissimo (mit dem Gitarristen Peter Horton) und mit der Percussion Academia (Guillermo Marchena und Freddie Santiago). Nach dem frühen Tode Marchenas bildete Sigi Schwab gemeinsam mit Andreas Keller und Ramesh Shotham das Percussion Project; in jüngerer Zeit führen Schwab und Shotham einen interkulturellen Dialog im Duo Mandala. Schwab arbeitete auch in neuerer Zeit mit zahlreichen namhaften Schauspielern in literarisch-musikalischen Live-Acts zusammen, darunter Cornelia Froboess, Nicole Heesters, Suzanne von Borsody, Johanna von Koczian, Michaela May, Thekla Carola Wied, Charles Brauer, Christian Wolff, Ernst Stankowski, Werner Schneyder, Christian Quadflieg, Mario Freivogel, Peter Fricke und Jochen Striebeck. Seit 2011 arbeiten Sigi Schwab und Peter Horton mit dem Schlagzeuger Andreas Keller und dem Bassisten Thomas Müller unter dem Bandnamen Guitarissimo XL zusammen. Seit 2015 spielt er in der Formation Camerata Bavarese mit Klaus Hampl an der Klarinette und einer Rhythmusgruppe.[1] Die neue Formation verwendet Harmoniemodelle aus der Renaissance und des Barock als Grundlage für ihre Improvisationen.

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1987 erhielt Sigi Schwab als erster Europäer den Ovation Award – dieser Preis war zuvor an Larry Coryell und Al Di Meola gegangen. 2000 wurde er von der Stadt Ludwigshafen am Rhein mit der Pfalzsäule ausgezeichnet, 2003 vom Land Rheinland-Pfalz mit der Peter-Cornelius-Plakette. 2008 erhielt er den Kulturpreis der Bayerischen Landesstiftung. 2013 wurde ihm auch der Bayerische Kulturpreis verliehen. (wikipedia)

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Crippled Dick Hot Wax lädt zum Tanz !

Mit den fast verschollenen Aufnahmen, die auch als Soundtrack für die Jesse Franco Kultfilme „Vampyros Lesbos“, „Sie tötete in Ekstase“ und „Der Teufel kam aus Aakasava“ dienten, erscheint auf CRIPPLED DICK HOT WAX! ein Sahnetörtchen ganz besonderer Art: Die 1969 entstandenen Songs erschienen 1970 unter dem Titel: „Psychedelic Dance Party“ und „Sexadelic“ auf schwer zu findenden LPs. Komponiert wurde die Musik von Manfred Hübler und Siegfried Schwab.Mit „Sexadelic Dance Party“ wurde eine Auswahl der besten Titel zusammengefasst. Musikalisch anzusiedeln ist der Soundtrack im Grenzbereich von Rotlichtswing, Sleazy Psychedelic und Stripballade. Mit der Veröffentlichung der Filmmusik 1995 auf Crippled wurden zahlreiche ausschweifende Parties in Deutschland und den USA veranstaltet. Der Kult um den Jess Franco- Streifen nahm zu und der Soundtrack wurde ein großer Publikumserfolg. Die CD wird mit drei Bonustracks im Digipak veröffentlicht. (Pressetext)

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Sleazy Listening vom feinsten:
Die Musik zu diesem Film galt einige Jahre als nahezu verschollen. Freaks und Spezialisten hatten trotzdem ihre Bezugsquellen und feierten mit diesem Soundtrack die entsprechend atmosphärischen Partys. Nun gibt es dieses Sahnestück feinsten 70er Easy Listenings auch ganz offiziell zu kaufen und man kann sie nur jedem Liebhaber der Musik aus 60er/70er Erotiktrash-Horrormovies und Red Light Music wärmstens empfehlen. Was man hier zu hören bekommt ist hervorragend arrangierte und von exellenten Musikern eingespielte Seventies Chill-Out Musik. Sigi Schwab und Manfred Hübler haben mit diesem Soundtrack ganze Arbeit geleistet für die sie jahrzehntelang nicht gewürdigt wurden. Filme wie Vampyros Lesbos liefen in den späten 1960er Jahren und frühen 1970er Jahren eher in den einschlägigen Bahnhofkinos und wurden später, wenn überhaupt, ins Nachtprogramm der Privatsender verbannt.

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Wem die Musik von Filmmusiklegende Peter Thomas nicht fremd ist und wer an Scheiben wie „St. Pauli Affairs“ etc. seinen Spaß hat und sich auf eine Zeitreise in die Welt der Flokatis, Lavalampen, Räucherstäbchen und schummrigen Clubs und Bars in Bahnhofsnähe der späten 60er und frühen 70er Jahre begeben möchte, der sollte hier unbedingt zugreifen. Keiner der Tracks ist auch nur ansatzweise als schlecht oder mittelmäßig zu bezeichnen. Eine fantastische Bigband, Wah-Wah Gitarren, mal eine Sitar, ein Cembalo, abgefahrene Psychedelic Sounds, einfach alles was der Sleazy Listening Fan begehrt wird hier auf’s feinste geboten. Unbedingte Hörempfehlung!!! (Glammy)

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Dummerweise versuche ich Francos Filmen etwas abzugewinnen, aber um mich da jetzt herauszuwinden oder besser nicht erklären zu müssen, verweise ich dann halt auf den Soundtrack zu den Filmen, wie „Vampyros Lesbos“, „Sie tötete in Ekstase“, oder „Der Teufel kam aus Akasava“, der letztere Film war so eine Art Ersatz-Tatort, dem bei Ausstrahlung aber nicht viel Erfolg vergönnt war.

Egal Exploitation as Exploitation has to be, absolut B und nix A, zu guter letzt definierten sie ein Genre mit.
Vielleicht ist der Soundtrack besser, ich beschwere mich nicht und finde die Hubler/Schwab Kompositionen großes Kino. Nicht lachen jetzt. Ich weiß nämlich, dass Ed Wood auch gut ist………oder???
Siegfried Schwab spielte auch auf einigen Embryo-Alben mit und komponierte in den achtziger Jahren dann Musik für die ZDF Weihnachtsserie „Anna“, wem das noch was sagen sollte, „My Love is a Tango“, war nämlich ein Hit in Deutschland.

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Irgendwie Kult-Pulp, Tarantino nutzte „The Lion and the Cucumber“, hier enthalten übrigens auch für einen seiner Filme.
Diese Comp ist zusammengestellt aus den beiden Originalalben „Vampire Sound Incorporation-Psychedelic Dance Party“ und, I’m sorry, die andere hab ich leider gerade vergessen.

Soundtrack und Franco Filme erlebten in den neunziger Jahren ein kurzes Revival bzw. Comeback.
Kult muss sein. Eine echte Soundtrack Legende. (Goofin´ on Elvis)

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Ich habe den Film nie gesehen, aber ich denke, es ist kompletter Unsinn …
Aber … die Musiker hatten damals im Studio sicher ihren Spaß an all diesen musikalischen Experimenten  … also: good stuff !

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Besetzung:
Siegfreid Schwab (guitar, sitar)
+
eine kleine Schar unbekannter Studiosmusiker

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Titel:
01. Droge CX 9 5.14
02. The Lions And The Cucumber 5.12
03. There’s No Satisfaction 3.13
04. Dedicated To Love 2.32
05. People’s Playground Version A 0.50
06. We Don’t Care 5.21
07. People’s Playground Version B 1.18
08. The Ballad Of A Fair Singer 4.38
09. Necronomania 2.13
10. Kama Sutra 4.05
11. The Message 3.26
12. Shindai Lovers 4.24
13. The Six Wisdoms Of Aspasia 4.23
14. Countdown To Nowhere 2.30
+
15. Konkubination 4.03
16. Ghost Or Good And Bad Onions 4.31
17. Psycho Contact – Part One 1.33

Musik: Manfred Hübler & Siegfried Schwab

CD2

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